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  1. Diesen Post nahm ich zum Anlaß ein wenig das Thema „Schreibmaschinen“ zu recherchieren. Dabei bin ich auf diesen sehr schönen Schreibmaschinen-Online-Shop gestoßen, den ich gerne mit euch „sharen“ möchte, wie man heutzutage sagt:

    http://www.mytypewriter.com/

    Das Wort „Schreibmaschinen-Online-Shop“ ist ja an sich schon ein gewisses Paradoxon, um so schöner ist es dort zu stöbern.

    Die legendäre Remington noiseless war dort natürlich auch zu finden.

  2. Oh ja, die Seite trieft geradezu vor klappernder Nostalgie. Ich begegnete dort meiner Olympia wieder, auf der ich vor 40 Jahren als Jungvolontär in Buchen, der Hauptstadt von badisch Sibirien, meine ersten staksigen Gehversuche als Schreiber machte.

    Und ich fand vor allem meine Selectra, die kugelköpfige von IBM, in die ich 1980 fast meine gesamte Abfindung von der Motor Presse Stuttgart investierte und die mein Sprungbrett in die journalistische Selbständigkeit war. Sie hatte etwas, was keiner hatte: eine Korrekturtaste! Ich konnte auf einmal vollständig fehlerfreie (optisch, jedenfalls…) Manuskripte schreiben, was für einen Kryto-Pedanten wie mich das Größte überhaupt war.

    Und wenn wir hier schon einen Trip Down Memory Lane machen, dann sei auch noch mein allererster Chefredakeur und Verleger genannt, Dr. Hermann Knorr von der Rhein-Neckar-Zeitung in heidelberg, der uns ausgavewütigen Stifte anhielt, unsere Texte auf die Rückseite von Pressemitteilungen zu tippen, statt dafür ein teueres Blatt Schreibmaschinenpapier zu verschwenden. Später ergänze er noch seine Spar-Anweisung: Bei kürzeren Texten könne man das Blatt, auf dem der Pressetext stand, auch halbierern, dann bekäme man zwei zum Preis von einem.

    Ach ja, die Schreibmaschine. Was hat sie doch für Geschichten geschrieben…

  3. Das von Dir erwähnte Interview in der SZ war leider recht oberflächlich geführt und wurde der Bedeutung des Themas und auch der Bedeutung Winfried Hassemers an keiner Stelle gerecht.

    Hassemer hat darauf hingewiesen, dass sich die Einstellung vieler Bürger zur „Privatheit“ seit den 80iger Jahren massiv verändert hat. Und das ist natürlich richtig: wer damals noch gegen die Volkszählung auf die Straße ging und gegen ISDN aus Datenschutzgründen auf getrennte Netze setzte, der hinterlässt heute im Internet eine Blutspur persönlicher Informationen; der macht seine Gewissens-DNA heute in unzähligen Blogs und Communities publik. In diesem Sinne wird der Computer zu einem ausgelagertem Körperteil „oder jedenfalls ein ausgelagertes Tagebuch“, wie Hassemer im Interview sagt. Was er aber auch erwähnt – und das ist wichtig – : „Die vom Staat zu schützenden Innenräume werden andere – aber der Mensch braucht diese Innenräume.“ Und weiter: „Auf das sich wandelnde Gefühl von Privatheit passen möglicherweise nicht mehr die Gesetze, die wir zum Datenschutz gemacht haben.“

    Dies aber ist die zentrale Herausforderung heute: wie schützen wir den Bürger, der in seiner Jugend intimste persönliche Einstellungen in Internet-Foren hinterlässt, davor, mit diesen Jugendbekenntnissen zwanzig Jahre später im Einstellungsgespräch unsanft konfrontiert zu werden? Wie schützen wir das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Bürgers, der diesen Schutz „zur Zeit“ gar nicht erwartet?

    Es geht eben nicht nur um den Zugriff des Staates auf die Festplatten der Bürger oder um die notwendige Verschlüsselung von Informationen, damit die Telekom oder andere Unternehmen sie nicht unberechtigt auswerten können, es geht um den Schutz des Bürgers vor sich selbst.

    Auf die Frage „Was sagen Sie als Datenschützer zu dem Satz: ‚Ich habe nichts zu verbergen?’“ antwortet Hassemer: „Das ist eine Frage der persönlichen Erfahrung. Solange man mit der Masse schwimmen kann und nirgendwo auffällt, mag das kein Problem sein. Aber wenn die Polizei sagt: ‚Sie schon wieder!’, dann sieht das anders aus. Dann sind Sie markiert und isoliert, und plötzlich hat Ihre Umwelt ein anderes Gesicht.“

    Die Diskussion um diesen „Schutz des Bürgers vor sich selbst“ hat noch gar nicht wirklich begonnen. Helmut Kerscher und Heribert Prantl von der SZ haben diesen Faden leider auch nicht weiter aufgegriffen. Es macht ja auch mehr Spaß mit falschen wolhklingenden Plattitüden rumzupolemisieren: „Grundrechte sind wie Seife: Durch zu häufige Benutzung werden sie immer kleiner.“ So ein Unfug aber auch!

  4. Den Bürger vor sich selbst schützen, klingt mir zu vermessen. Das bedeutet doch, dass er nicht weiß, was er über sich selbst veröffentlichen soll, und dass er das auch nicht lernt. Ich glaube, es reicht, wenn wir vor der Datensammelwut der Behörden und vor allem der Unternehmen geschützt werden. Vor allem letztere setzen inzwischen immer mehr Mittel ein, um uns zu profilieren und unserer Gewohnheiten auszuspähen. Die Veröffentlichungen über sich selbst, kontrolliert der webmündige Bürger selbst. Zugegeben, im Moment geht er noch sehr lax mit Informationen über sich selbst um. Aber spätestens wenn er einmal auf die Schnauze gefallen ist, wird er entsprechende Vorsicht walten lassen. Wetten!?

  5. Angenommen! Man hat noch nie eine Wette verloren, bei der es um die Sorglosigkeit der Menschen beim Herausrücken ihrer persönlichen Daten geht. Professionelle Datenschützer beklagen das regelmäßig und hoffen auf bessere Einsicht, aber vergebens.

    Das Blöde ist nämlich, dass es den meisten Menschen schittegol ist, ob jemand seine persönlichen Daten kennt. Das digitale Ich, also die Entsprechung des Einzelnen in der Welt hinter dem Bildschirm, ist für die überwiegende Mehrzahl so abstrakt, dass er sich überhaupt nicht darum kümmert. Daran krankt auch die IT Security, wie ein Kamarateam des BBC vor ein paar Jahren eindruckvoll bewies: Sie fragten Menschen auf der Strasse, ob sie bereit wären, ihnen Benutzername und Passwort ihres Computers zu verraten, was etwas mehr als die Hälfte bereitwillig und ohne Gegenleistung tat.

    In einer zweiten Runde erhöhte der BBC den Einsatz: Es gab für die Zugangsdaten ein Schinkenbrötchen (was mich an die rühmte Frag von George Bernhard Shaw erinnert: Was ist besser, ewige Seligkeit oder ein Schinkenbrötchen?“ Antwort: „Ein Schinkenbrötchen, natürlich. Denn nichts ist besser als ewige Seligkeit, aber ein Schinkenbrötchen ist besser als nichts…“). Jedenfalls erhöhte sich die Erfolgsquote auf über 70 Prozent.

    Vielleicht liegt hier der Schlüssel: Wir müssen den Leuten immer wieder klar machen, dass persönliche Informationen für die Anbieterseite unheimlich wertvoll sind, denn sie versetzen sie in die Lage, ihr Angebot zu optimieren und mir gezielte, personalisierte Angebote zu unterbreiten, also langfristig mehr Geld zu verdienen. Dafür sollte es einen gegenwert geben: Persönliche Informationen als Handelware. Merke: Die Aussicht auf Entlohnung ist allemal eine stärkere Triebfeder als Angst davor, ausgeschnüffelt zu werden.

  6. Tolle Geschäftsidee: Lebensmittel als Werbeflächen. Ich kenne bislang nur Äpfel aus Südtirol, die kleine Aufkleber tragen. Damit wirbt der Obstbauer aber für sich selbst. Warum nicht für andere? Der Lufthansa-Kranich auf Kartoffeln. Die BMW-Niere auf Saubohnen. Gurken mit Addidas-Streifen? Warum sind Werber nur so phantasielos?

    Natürlich müssten solche Lebensmittel billiger sein als solche ohne Werbebotschaft. Womöglich haben wir hier die Lösung des aktuellen Problems der rasanten Kostensteigerung im Food-Sektor. Werbefinanzierte Schnitzel, Reissäcke mit Coca-Cola-Logo. Wenn dadurch mehr Leute in der dritten Welt satt werden – why not?

  7. So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber jetzt, wo du`s sagst :-))
    Allerdings kann das auch recht unappetitlich werden. Stell dir auf deinem Steak mal Werbung für Klosteine vor, am besten noch mit Geruchsprobe.

  8. Sehr richtige Punkte. Aber existiert man den- zumindest in manchen Bereichen -überhaupt, wenn man nichts über sich im Internet verbreitet. Wenn man nicht seine digitale Identität auf Xing, myspace oder stayfriends hinterlässt. Wenn man nicht Experte bei bestimmten Plattformen ist. Möglicherweise gehört man ganz schnell zum Internet Proletariat, wenn man nicht einen eigenen Blog schreibt oder wenigstens in einem Forum oder einem Blog einen Kommentar hinterlassen hat. Die Frage ist also nicht hinterlasse ich Spuren, sondern wie kann ich meine Spuren kontrollieren. Wer gibt mir die Möglichkeit mir unliebsame, persönliche Informationen zu erkennen und wieder zu entfernen?

  9. Tim Cole
    http://www.cole.de | tim@cole.de | 88.217.90.126

    Internet-Proletariat – ein Stichwort, das zur Diskussion einlädt. Wie definiert man ihn. Ich glaube, dass wir alle viel zu sehr von George Orwell beeinflusst sind, der die “proles” als “den Rest” definierte, der im Gegensatz zu Mitgliederern der Innen und der Äußeren Partei wirklich nur als menschliche Verfügungsmasse diente. “Proles” im ursprünglichen lateinischen Kontext waren die „Nachkommen“, also eigentlich die Hoffnung des Staates. Wenn die NICHT bloggen, haben wir ein Problem – nämlich keine Hoffnung mehr…

  10. Na, wir sind aber weit gekommen seit den 68ern, lieber Michael. Damals hättest du ganz anders über Werteverfall und Unmoral vom Zaum gezogen.

    Und ich finde auch, dass du, wo du inzwischen ein gutsituierter Agenturchef und Unternehmer geworden bist, es dir ein bisschen zu einfach machst. Gut, du magst ja selbst ein äußerst sozial agierender Arbeitgeber sein (siehe die ungewöhnlich liberale Regelung der Jahrestantiemen bei Vibrio, die faktisch auf eine Art Mitarbeiterbeteiligung am Betriebsergebnis hinausläuft).

    Aber das kann doch unmöglich deinen Blick vor der Tatsache verschließen, dass mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Modells weltweit der Raffkapitalismus inzwischen sozusagen zum Weltstandard geworden ist und nicht etwa die aufgeklärte soziale Marktwirtschaft eines Ludwig Erhard (der heute vermutlich als Linksradikaler aus der CDU ausgeschlossen werden würde).

    Tatsache ist, dass die Zügel für die Superreichen niemals seit der „Gilded Age“ Ende des 19. Jahrhunderts so locker gewesen sind wie heute. Das ist auch der Grund, weshalb Exzesse in der Chefetage so alltäglich geworden sind. Und es ist auch der Grund, weshalb wir heute beispielsweise in Deutschland eine deutliche linke Mehrheit im Parlament haben. Dass die SPD dies ignoriert und sich damit zusehens selbst in die historische Irrelevanz verabschiedet, ist eine andere Sache.

    Dass wir Kriminelle bestrafen müssen ist selbstverständlich, und das passiert auch, mehr oder weniger. Dafür sorgen schon die sich ständig verschärfenden Regularien und Richtlinien, Stichwort: „corporate compliance“.

    Übrigens nur zur Erinnerung: Da es bei Cyzlansky vorwiegend um Digitalität und Vernetzung geht, sei bemerkt, dass die Digitaltechnik hier in Zukunft eine ganz, ganz wichtige Rolle spielen wird, denn Vertrauen (in die menschlichen Aufpasser, zum Beispiel die Compliance-Abteilung von Siemens…) ist gut, aber Kontrolle (durch unbestechliche, manipulationsgehärtete Überwachungssysteme für alle relavanten Geschäftsprozesse im Unternehmen) ist besser.

    Aber wir brauchen auch mehr soziales Gewissen. Und die lässt sich leider nicht durch Software, sondern nur mit Begriffen wie Moral und Ethik erreichen. Ich bin jedenfalls nicht bereit, unmoralisches Handeln von Managern und Unternehmern sozusagen auf die hintere Herdplatte zu schieben! No pasaran!

  11. vorsicht: ich argumentiere nicht gegen die wertediskussion in unternehmen. mir geht es nur darum, dass, wer die wertedebatte mit den straftaten vermischt, eben diese strafdaten verniedlicht. und ich warne davor zu glauben, dass grundlegende probleme – etwa die ungerechte verteilung von reichtum – über eine wertediskussion allein in den griff zu bekommen ist.
    auch tausend freundliche ältere altruistische familienunternehmer sind kein garant für vollbeschäftigung! ich bin zwar sehr für diese familienunternehmer – ich bin ja auch für mich – aber die grossen gesellschaftlichen herausforderungen werden wir so nicht lösen. oder, tim, falls dir das besser gefällt: die compliance manager haben die unternehmen nur immer verschieden interpretiert. es kömmt aber darauf an, sie zu verändern …

  12. Klar, warum der Polit-Blog hierzualnde keine Chance hat: Der Politiker müsste etwas zu sagen haben…

    Hier übrigens meine Liste von deutschen Politiker-Blogs, auf die wir (gerade noch) gewartet haben:

    1. Sigmar Gabriel (SPD) über den Umwelt-Beitrag der Bundeswehr-Flugbereitschaft

    2. Kurt Beck (SPD) über den volksnahen demokratischen Sozialismus im 21ten Jahrhundert

    3. Angela Merkel (CDU) über politischen Führungstil

    4. Ingolf Roßberg (FDP, Dresdner Oberbürgermeister, z. Zt. suspendiert) über Landschaftschutz und Marktorientierung

    5. Andrea Ypsilanti (SPD) über Geduld als Tugend in der Polítik

    6. Peer Steinbrück (SPD) über Verzicht als Lusterlebnis

    7. Guide Westerwelle (FDP) über Hautpflege

    8. Jürgen Schäuble (CDU) über ein Thema, das leider so geheim ist, dass wir aus Gründen der Staatssicherheit nicht drüber reden dürfen.

  13. Heisst es nicht „Content ist King“? Was macht man in einer Republik ohne Inhalte?
    Ach ja, das mit Schäubles „Blog-Rolli“ war politisch nicht korrekt!

  14. die din-norm sieht aber plus und minus-zeichen vor. das plus steht vor der länderkennung, das minus zwischen rufnummer und durchwahl bei nebenstellenanlagen. wundere dich also nicht, wenn dein rechner beim übertragen deiner outlookdaten die quersumme berechnet ;-))
    ps: meine quersumme ist 66!

  15. was ich nicht verstehe ist, warum es die programmierer der digitalen helferleins nicht schaffen, der wählsoftware klar zu machen, dass + – / ( ) nicht gewählt werden sollen bzw. was statt dessen zu wählen ist. vielleicht kann mir ein programmierer mal erklären, wo hier das problem ist. im vergleich zu middleware sollte das doch zu schaffen sein…ist doch unglaublich, dass im 21. Jahrhundert dafür immer noch manuelles konvertieren notwendig ist.

  16. das gerede vom männlichen blog ist
    a) eine revisionistische anbiederei an die postmoderne
    b) ein reaktionärer ausdruck männlichen chauvinismus
    c) einfach unhistorisch.

    zu a)
    die ersten blogger haben zurecht immer von „das blog“ gesprochen. das vermutlich älteste deutsche blog beginnt am 3. juni 1996 mit dem eintrag: „Meinem Hund geht es gut und ich habe gerade ein Wiener Schnitzel gegessen, nachdem ich vom eineinhalbstündigen Fitness-und Saunaabenteuer nach Hause gekommen bin. Jetzt genieße ich kaffeetrinkend die ruhigen Minuten meines Arbeitslosendaseins und schlendere ein wenig im Netz.“(robert braun: http://members.aol.com/druna28/1996.html). das blog war roberts tagebuch=logbuch. und nicht einmal einem eingefleischten bayern, der sich morgens den butter aufs brot streicht, würde es je einfallen „der tagebuch“ zu sagen. wer revisionistisch diese ableitung des blog vom tagebuch abstreitet, will sich doch nur an die nachgeborenen anwanzen. typisches gehabe von männern in den wechseljahren. wahrscheinlich sucht tim auch noch mit google …

    zu b)
    wenn man schon „das blog“ ablehnt, warum dann nicht „die blog“? die besten bloggerinnen sind bekanntlich weiblich.

    zu c)
    um die sache ein für allemal zu klären habe ich im buch der bücher nachgeschaut. das grimmsche wörtbuch band 2 („biermör.“ bis „dwatsch“) erklärt:
    „blocken = schwere arbeit thun: er blockt wie ein klotz“. „blocken“, aus dem in der mittelhochdeutschen lautverschiebung später „bloggen“ wurde, kommt wie das wort „block“ laut grimm eigentlich von „bloch“, denn „bloch ist wie loch n. (sc. sächlich) und empfängt den plural blöcher, ahd. pilohhir, wie loch löcher, ahd lohhir.“ und weiter verweisen die grimms auf luther, der schreibt: „solche werk der reu und gnaden kennet mein lieber bapst weniger, denn der grosze bloch, der da ligt“. übrigens in kleinschreibung. nur weil der papst heute ein bayer ist, braucht man wirklich nicht das gute alte bloch zu „der bloch“ verballhornen. ist doch wahr! by the way ist damit auch geklärt was der plural von blog ist: „die blögger“. ich verweise hier im grimmschen sinn nochmals auf „die löcher“.

    im übrigen sei zu dieser debatte auf folgendes (leider schon historisches) blog verwiesen: http://das-nicht-der-blog.blogspot.com/. und damit hat sichs dann aber auch.

  17. „den bürger vor sich selbst schützen“ heisst ihm die mittel in die hand zu geben, sich zu korrigieren. heute vermasseln sich viele jugendliche ihre zukunft durch online-einträge, die sie eines tages bereuen werden. meine dummheiten, die ich mit 15 jahren gemacht habe, sind inzwischen gesellschaftlich vergessen. diese gnade der frühen geburt haben junge menschen heute nicht mehr. darum geht es (auch).
    wir müssen wege finden, dem internet ein wenig der anonymität zurückzugeben, die es uns einst versprach.

  18. Laut Impressum ist der Blog hier aus München (Bayern)
    Hier heisst es ja auch DER Butter und DER Radio also natürlich auch DER Blog.
    Mir san mir!

  19. ich war zwar nicht auf dem humanistischen gymnasium, aber ich hatte dort eine zeitlang eine freundin. deshalb weiss ich, es heisst definitiv DIE butter, also wohl auch DIE BLOG …

  20. Was im Grunde nur beweist, dass die deutschen Verlage nicht in der Lage sind, selbst mit dem Medium Internet klar zu kommen. Sie werfen lieber mit Geld nach dem Problem. Und manchmal genügt nicht mal das, wie das traurige Schicksal der Redaktion der Netzzeitung gerade beweist – letztes Jahr noch von Verleger Montgomery als Teil seiner „Online first“-Strategie in dem Himmel gehoben, jetzt plötzlich wieder fallen gelassen. Heise online hat dazu einen guten Bericht veröffentlicht.

  21. Business-Plan und Exit-Strategie sind schon okay. Was wäre beispielsweise ohne einen Großinvestor aus der inzwischen erfolgreichsten deutschen Community Studi-VZ geworden? Die Möglichkeit, in die Championsleague aufzusteigen, eröffnen sich den meisten Startups doch nur durch Investoren. Und so wie es im Moment aussieht, wollen diese Investoren auch unbedingt die Mehrheit erwerben, um die unternehmerische Führung übernehmen zu können. Spannend ist die Frage, ob die junge Firmen besser managen können als die Gründer?

  22. ich glaube ja, dass springer immer schon mit macintoshmaschinen arbeiten wollte. bei den alten macs waren bloss die bildschirme für die headlines der BILD-zeitung zu klein.

    im ernst: „Apple steht für Kreativität, Innovation, Ästhetik und Kompetenz und ist damit der ideale Partner für Axel Springer“, so springer-chef döpfner. mann kann sich auch schön reden.

    abgesehen von diesem quatsch ist etwas ganz anderes wirklich interessant: wenn jedes unternehmen, das auf windows standardisiert (hat) so viel presse und öffentliche diskussion bekäme, wie springer mit dieser pro-apple-entscheidung, dann könnte sich microsoft pressearbeit für vista künftig sparen. soviel medienwirbel um nix.

  23. Döpfner und Apple – gleiche eine Doppelladung maßloser Überheblichkeit auf einmal: Ein Mann, der den erfolgreichsten Chefredakteur des Hauses (Harald Kuppek von „ComputerBILD“) in die Wüste schickt und eine Firma, die das Wort „Kundendienst“ nur vom Hörsensagen kennt.

    Was mir die Gelegenheit gibt, endlich meine Geschichte vom Apple-Kundendienst zu erzählen. NAch dem schönen spanischen Motto: Die Rache wird am besten kalt genossen.

    Also: Ich war so Anfang der 90er stolzer Besitzer eines Apple Powerbook Duo, des damals schönsten, schlanksten und erotischsten Notbooks, das es gab. Wir „Douisten“ trugen das Ding damals wie einen Banner vor uns her, machten kostenlose Markenwerbung für Apple und waren dafür sogar noch dankbar. Eines Tages lese ich, dass ein System-Update ansteht – ich weiß nicht mehr, es war irgendwie von 7.3 auf 7.4 oder so ähnlich. Eigentlich also eine ziemlich belanglose Sache. Ich rief beim so genannten Kundendienst von Apple an und fragte, was ich nun tun soll. Darauf entspann sich folgender Dialog:

    Apple-Mann: „Welches Gerät haben Sie denn?“

    Ich: „Ein Duo“

    Apple-Mann: „Oh, das ist schade, denn für dieses Modell wird es kein Update geben.“

    Ich /verdutzt): „Ja, was mache ich da?“

    Apple-Mann: „Nun, Sie können das Ding ja in Zukunft als Briefbeschwerer verwenden.“

    Das war übrigens der Tag, an den ich rausging und mir meinen allerersten Windoof-Rechner kaufte. Und siehe da, man konnte damit auch leben. Was ich bis heute tue und auch in Zukunft zu tun beabsichtige.

    Merke: Unzufriedene Kunden haben ein gaaaanz langes Gedächtnis…

  24. Eine Lanze für Wikipedia: Dass Einträge über Unternehmen von diesen beeinflusst und geschönt werden, liegt wirklich nah. Viele Nutzer wissen das auch und verlassen sich nicht auf diesen dürren Ast des Wikipedia-Wissens. Auf der anderen Seite habe ich sehr gute Erfahrungen mit Wikipedia gemacht. Die Sachgebiete IT, Archeologie und Geschichte, die ich aus eigener Erfahrung kenne, machen auf mich einen wirklich guten Eindruck.

  25. Vielleicht liegt es ja an der Haltbarkeit des Modebegriff „Web 2.0“ – aber an dem Faden ziehe ich lieber nicht. Ossi und ich sind uns einig, dass wir in diesem Punkt uneinig bleiben…

    Worüber wir uns ganz bestimmt nie streiten werden ist, dass das Web (ob 1.0, 2.0 oder x.0) ein Umdenken der Unternehmen erfordert. Um im Online-Zeitalter Kunden zu „ködern“, muss ich sie zuerst zu meinen Freunden machen. Dann sind sie (vielleicht) bereit, mir den Gefallen zu tun, mir mein Produkt oder meine Dientleistung abzunehmen oder weiter zu empfehlen.

    Andererseits ist auch das nicht wirklich neu: Ein guter Unternehmer hat immer schon zuerst den Markt erforscht, bevor er sich hinein gewagt hat. Das erfordert Investitionen – nur muss man heute anderswo investieren als früher. Nicht in Focus Groups oder Meinungsumfragen, sondern in die eigene Community. Und das Investitionsmittel ist nicht mehr (nur) Geld, sondern Zeit, Engagement und Empathie.

    Leider gehören solche Dinge aber heute (noch) nicht zum Curriculum des BWL-Studiums.

  26. als agnostiker sind mir ja beschreibungen des himmels fremd. die hölle wiederum bedarf keiner deskription, sie ist allgegenwärtig. vor allem in zügen der deutschen bundesbahn. dabei liebe ich bahnfahrten. eigentlich.

    die bahnfahrt eröffnet dem reisenden ein gespür für raum und zeit, da beide dimensionen synchron durchfahren werden. fliegen hingegen ist ganz und gar unhistorisch. fliegen ist das gegenteil von er“fahren“.

    im zug erinnere ich stundenlange bahnfahrten, die ich als heranwachsender oft unternahm. hinter dem fenster des abteils (eines richtigen abteils, in dem man mitreisende noch kennenlernen durfte, weil deren anzahl auf fünf begrenzt war) lief stets ein neuer phantastischer film ab. fuhr man durch die ddr, gabs sogar gelegentlich filme mit untertiteln. fuhr man etwa anfang der achtziger jahre von münchen nach berlin konnte man gleich hinter der grenze eine der seltsamsten botschaften lesen, die je durch fenster der deutschen reichsbahn drangen: „die thüringischen schokoladenwerker arbeiten an der hauptaufgabe des sozialismus“ – ach deshalb!

    so buche ich noch heute gerne bahnfahrkarten (die leider auch keine mehr sind) und hoffe stets erneut auf die wiederkehr jener kontemplativen er-fahr-ungen. und natürlich buche ich wenn möglich ein „abteil“ und erst recht einen wagon mit handyverbot (jetzt mit ich bei deinem thema, tim). solange aber die bahnverwaltung sich weigert störsender in solchen zugabteilungen zu installieren, die empfang und sendefähigkeit mobiler kommunikationsgerätschaften technisch verunmöglichen, werden unsere sinne auch in solchen zügen keine ruhe mehr finden. die kakophonie von klingeltönen ist mit vorschriften alleine schon lange nicht mehr zu verhindern.

    „ich bin jetzt im zug“ (ach!)
    „gleich kommt bebra“ (wo kommt das denn wieder her?)
    „ich fand gabi gestern auch unmöglich“ (toyota!)
    „wann können sie denn die schrauben liefern“ …

  27. Der Zug, lieber Michael, ist durch!

    Wenigstens will die Lufthansa, ausweislich eines Gesprächs, das ich kürzlich mit der Pressestelle hatte, weiterhin am Verbot von Handygesprächen in der Luft festhalten – obwohl das Märchen von der angeblichen Störung empfindlicher Bordsysteme inzwischen als Lüge enttarnt worden ist. Der Kranich-Mann meinte, man befürchte inzwischen nicht mehr technische, sondern vielmehr zwischenmenschliche Störungen…

  28. ossi hat recht und unrecht zugleich, wenn er schreibt: „Im Internet geht es immer zuerst, um die Entwicklung eines erfolgreichen, weil für die Nutzer hilfreichen, Angebots und dann erst um dessen Monetarisierung.“

    natürlich geht es heute beim thema web 2.0 nicht um erfolgreiche monetarisierungsmodelle. deshalb werden die meisten professionellen businessplanliteraten wohl auch erstmal auf die schnauze fallen.

    ich glaube aber, es geht noch nicht einmal zwingend um die entwicklung eines für die nutzer hilfreichen angebots. wer heute erst nach nutzenversprechen sucht, ehe er eine web 2.0-anwendung veröffentlicht, kann gleich gemeinsam mit den businessplanliteraten eine therapiegruppe aufmachen.

    das hat uns doch schon der siegeszug des personalcomputers gelehrt, dass es keiner killing application und keines nutzenversprechens bedarf, damit sich eine technologie durchsetzt. erinnert sich noch jemand an die vor zwanzig jahren vielfach belächelte frage „was soll ein computer zuhause? soll man mit seiner hilfe etwa das haushaltsbuch führen?“ der heimcomputer war bei seiner marktdurchsetzung aber auch sowas von blödsinnig, dass man sich auch nicht darüber wundern sollte, wenn wir künftig alle nur noch twittern.

    ich finde es eine schöne tradition afrikanischer völker, dass sie die vergangenheit vor sich und die zukunft hinter sich sehen. wichtig ist vorne.

  29. nur weil herr pflugbeil offensichtlich nur die allerweltsfussballbilder von PANINI, nicht aber die mit den eingearbeiteten mp3-files von PAGANINI kennt, will er jetzt wieder recht haben. ja ja …

    es ist doch bekannt, dass der meidericher sv deshalb meidericher SV heisst, weil hier das „sv“ für StradiVari steht … die berühmte meidericher stradivari, nicht zu verwechseln mit dem oberhausener straciatella

    na gut. soll er recht haben, der herr pflugbeil …

  30. Loutro scheint mit ähnlichen Raten gewachsen zu sein, wie der Mobilfunkmarkt. Ich kenne das noch als 1-Kneipen-Ort, an einem der schönsten Fleckchen Erde.

  31. Pan troglodytes ist der gemeine Schimpanse, Panini ist also der Tribus der Schimpansen aus der Familie der Menschenaffen, Hominidae. Vielleicht heisst der Verlag so wegen der auffälligen Ähnlichkeit der Panini mit den Sportlerportraits…

    Glückwunsch zum 10. Eintrag in meiner Blogliste, ich lese mal ne Weile hier mit, solange, bis Sie die Lust verlieren 🙂

    Herzliche Grüße,
    -svb.

  32. So epochal dieser Bericht ist, geht er doch leider von einer falschen Voraussetzung aus: Mit „Digitalis vincit omnia“ gelang Czylansky nicht etwa eine „philosophische Standortbestimmmung der Digitalität im Kontext der freien Willensausübung“, sondern vielmehr ein philosophisch unterfütterter Diskurs über die Wirkungsweise des Gifts der Pflanzengattung der Fingerhüte (lateinisch Digitalis) im Kontext der freien Willensausübung. So ist „Digitalis vincit omnia“ ganz konkret mit „Der Fingerhut besiegt alles“ im Sinne des unausweichlich wirkenden Gifts zu verstehen, was natürlich auch die weiteren Folgerungen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

    Diese tiefere Erkenntnis über das Wesen des Czylanskyschen Denkens verdanke ich meinem Großonkel mütterlicherseits, der, um die fragliche Zeit im Coopi verkehrend, an dem bewussten Tag an starker Diarrhoe leidend, längere Zeit auf der Herrentoilette des Etablissement zubrachte und, über die Art des dort ausgelegten Papiers verwundert, vor seinem Gebrauch mühsam die kaum sichtbar eingeprägte Schrift im schwachen Schein des Abortlichts entzifferte und ob der darin sichtbar werdenden Genialität erschauerte, was seiner Diarrhoe immer neuen Antrieb verlieh, sodass er nach und nach das gesamte Werk Czylanskys sowohl erfuhr als auch hinter sich brachte.

  33. die guten unternehmer haben früher wie heute den markt erforscht. und sie haben bei bekanntem marktumfeld auch alle erfolge erzielt.

    bei unbekannten variablen – wie im web 2.0 – geht es aber meistens in die hosen mit der prognose. es werden die erfahrungen und lehren der vergangenheit herangezogen, um schlüsse für die zukunft zu ziehen. das klappt nicht.

    trifft jemand mit einem blindschuss in ziel, dann geschieht das überwiegend zufällig und in einem unternehmen ohne vergangenheit und mit noch keiner zukunft. die genial blödsinnige idee zu einer killer application kann man nicht durch endlose meetings, horrende investitionen oder analysen der vergangenheit erzwingen.

    so starren die führenden unternehmen bei web 2.0 wieder mal wie die kaninchen auf die markttrends. wartend und hoffend, dass sich dort unter den blindschleichen wenigstens eine schlange befindet.

  34. hallo herr von bomhard,

    ich freue mich auf die nächsten zehn jahre gedankenaustausch. denn dass wir die lust verlieren mag ja sein. allein es hält uns die verantwortung mit forschung und leere dem andenken czyslanskys zu dienen.

    herzlichst
    mik

  35. Auf den Malediven war das früher auch so ähnlich – leider haben sie da angefangen, auf den Inseln auch Handynetz-Antennen aufzubauen. Aber zum Glück immer noch extrem teuer, weshalb man dann eh keine Lust zum telefonieren hat.Ich hab gehört, in der Antarktis gibt es auch noch handyfreie Zonen …

  36. Auch wenn wir hauptamtlichen Czyslansky-Forscher natürlich den wertvollen Beitrag talentierter Amateure bei der Schließung schmerzlich klaffender Lücken in unseren Wissensstand über diesen großen Geist schätzen, muss vor voreiligen, auf Hörsensagen oder oraler Überlieferung basierenden Schlüssen gewarnt werden.

    Zwar ist es richtig, dass Czyslansky die Verwendung bewußtseinserweiternder Stoffe zur Wirkungsunterstützung der vor allem in seiner Frühzeit äußerst beschränkten technischen Hilfsmittel zur Erlangung des angestrebten Zustands der Loslösung des digitalisierten Geistes vom Primat des Willens bedient hat. Insofern kann Czyslansky durchaus zu Recht als ein Vordenker jener Generation enthusiastischer Gruppenforscher gelten, die Ende der 60er Jahre vor allem im Haight-Ashbury-Viertel von San Francisco ihren Versuchen nachgingen, die Fesseln der Analogität abzuwerfen und den Weg zu einer quasi-digitalen Entrücktheit zu erlangen (siehe Aldershot et al., „Bottled Love“, Berkley University Press, 1967).

    Dass Czylansky kurzzeitig unter anderem auch mit dem Extrakt von verschiedenen zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) zählenden Pflanzen experimentierte, ist ebenfalls bekannt – ja, es wäre verwunderlich, wenn er ausgerechnet diese bereits seit dem 16. Jahrhundert wegen ihrer angeblich enzianähnlichen (!) Wirkung bekannte Heil- und Giftpflanze ausgelassen hätte, wo er ansonsten offenbar den Ehrgeiz besaß, die ganze bis dahin bekannte Pflanzenwelt in seine allabendlichen Versuchsreihen einzuschließen. Auch dem seltsamen Gemisch von Alaun, Apfelsaft und Bleiazetat („Bleizucker“), den der Wirt des Coopi um diese Zeit unter dem Fantasienamen „Chateau Limatkai“ ausschenkte, wird ja eine gewisse halizunatorische Nebenwirkung zugeschrieben, die aber als eher anekdotisch anzusehen ist.

    Dass Czylansky allerdings ein ganzes Frühwerk dem Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) gewidmet haben soll, ist in hohem Maße unwahrscheinlich. Schließlich konnte auch der gelehrte Tabernaemontanus (vulgo: Jacob Theodor, 1522-1590) keine ernsthafte Anwendung für diese Pflanze finden, was ihn zu den bekannten Ausspruch nötigte: „Wozu diese Kreuter zu gebrauchen seyn/ finde ich nicht bey den Authorn.“

    Viel wahrscheinlicher ist, dass Ihr Großonkel einer sich bis heute hartnäckig haltenden, jedoch irrigen Ansicht nachhing, Digitalis pupurea sei ein Verwandter der Hanfgewächse und deren Wirkungsweise deshalb mit der der Cannabinoiden vergleichbar. Welche Auswüchse diese Fehlannahme haben kann beweist das Schicksal der bereits 1895 gegründeten, heute jedoch (bis auf gewisse digitale Restspuren im Internet) verschwundenen Digitalis Bakery in Chicago, ein erfolgloser Vorläufer der heutigen Hanfbäckereien.

    Nein, so einfach wird sich das Geheimnis um „Digitalis vincit omnia“ wohl doch nicht lüften lassen. Allerdings könnte ein wichtiger Schlüssel darin zu suchen sein, dass der große, der unvergleichliche Cyzslansky ungeachtet seiner sonstigen Verdienste um die zivilisatorische Bedeutung der Digitalität in der Moderne doch zugegeben eine kleine, allzu menschliche Schwäche besaß: Sein Latein (vergl. Hammermaier, Schmidtbauer und Grobian, „Czyslansky – Schulzeit und frühen Wanderjahre“, Universitätsverlag Heidelberg, 1952) war einfach grauenhaft!

  37. Das Furchtbare an dem Satz „Suchmaschinen bestimmen was wichtig ist und was nicht“ ist, dass er wahr ist! Was übrigens der Grund ist, weshalb Google heute für mich heute eine ähnliche Rolle spielt wie früher Microsoft – nämlich als gruße, graue Gefahr am digitalen Horizont. Google ist für mich die öffentlichkeitsscheuste Firma, die ich kenne, die so genannte „Pressestelle“ im wahrsten Sinne des Wortes eine Presseverhinderungsstelle. Gleichzeitig ahne ich, dass Google dabei ist, mehr Wissen und damit mehr Macht an sich zu reißen als je ein anderes Unternehmen zuvor in der Geschichte. Das Mißbrauchspotenzial ist riesig, Kontrollmöglichkeiten gibt es keine. Bin ich der Einzige, dem da ein Schauer übr den Rücken läuft?

  38. Was seid Ihr? Neoluditen? Maschinenstürmer also? Wer nicht erreichbar sein will, braucht doch nur abzuschalten. Mich ärgern schlechte Verbindungen viel mehr als überhaupt keine. Und das Mithören von Handy-Gesprächen im Zug sehr aufschlussreich. Okay nicht immer. Aber in den Fällen, dienen sie der Face-to-face-Kommunikation im Großraumwagen: „Geht´s auch leiser?“ oder den fand ich besonders gut: „Es reicht vollkommen, wenn ich Ihr Gerede mitanhören muss. Also stellen sie Ihr Telefon doch bitte leiser, damit ich die blöden Antworten Ihres Gesprächpartners nicht auch noch hören muss.“

  39. tim,

    was mir den schauer über den rücken laufen lässt, ist die sorglosigkeit und ignoranz der 15-35 jährigen im umgang mit eingriffen in ihr persönlichkeitsrecht und datenmissbrauch. denen ist das alles wurscht.

    während es vor gut 20 Jahren in 1987 hunderte von bürgerbewegungen und hunderttausende „nein-danke“ prosteste gegen die nach heutigen gesichtspunkten total harmlose volkszählung gab, schaut heute jeder jedem per satelit auf die terasse, bleiben in foren alte aussagen und jugendsünden für die nachwelt und den arbeitgeber konserviert, fotografieren google-cars ungefragt städte und wohngebiete.

    wo ist die radikale jugend? studenten? grüne? jusos? ju?

    die großen datenschutz-themen früherer zeiten sind schon alle den bach runter. wir erinnern uns kaum noch an die heftige diskussion wegen abgetippter telefonbücher, die eine zuordnung von name und telefonnummer erlaubten. oder an die genehmigungspflicht von luftaufnahmen. das regt schon keinen mehr auf.

    google ist da nur ein weiterer großer sargnagel.

  40. was mich im zusammenhang mit den streetfotografen von google interessiert: wem gehört eigentlich mein virtuelles haus in google? und umgekehrt: was darf ich mit dem schaufenster meines bevorzugten münchner zigarrenhändlers in google künftig machen? darf ich dort eine anzeige schalten: „wenn sie auch hier ihre rauchware beziehen, dann sollten sie in sachen pr mal mit vibrio reden?“ darf ich aus dem fenster des münchner büros einer mit mir verfeindeten agentur in der google-variante eine fahne hängen lassen?

    oder nehmen wir einmal an, tim wurde von google fotografiert, wie er mit einer zigarre vor dem bayerischen landtag steht: darf ich ihm dann ein schild umhängen und zum virtuellen sandwichmann umfunktionieren? und ist das dann eine virtuelle demonstration in der bannmeile des bayerischen landtags?

    und wem gehöre ich in google?

  41. wem gehöre ich in google?

    interessante frage. anscheinend ist man in google herrenlos. es gibt dazu schon erste indizien. wenn man in google maps reinschaut, sieht man was auf einen zukommt:

    „hier wohnt meine dumme ex. wer es sich [es folgt eine beschreibung sexueller handlungen], sollte dort mal klingeln.“

    „hier lebt die alte Stasi-[es folgt die beschreibung eines schmitzigen paarhufers]!

    „die pizza hier ist absoult ungeniessbar“

    das wird sicher noch lustitsch … evtl nuss man später lizenzen zahlen, wenn man auf seinem büro-fenster webung stehen hat.

  42. Google ist weitgehend rechtsfreier Raum. Siehe dazu meine gebloggte Erfahrungen mit dem Löschen von Inhalten, die sich Google einmal gekrallt hat („Die Online-Geister, die ich rief„). Das ist für mich eindeutig Rechtsberaubung und Diebstahl geistigen Eigentums.

    Googles Reaktion? „Sue us!“

    (Und übrigens: Unser Firmensitz – und Gerichtsstand – ist 1600 Amphitheatre Parkway, Mountain View, California…)

  43. … rechtsberaubung und diebstahl – so empfinden nur noch diejenigen, die die welt noch ohne handy, internet und bankautomaten kennen.

    für die heranwachsende generation in den schulen und unis ist der jetzige zustand mit den in suchmaschinen zusammengeklauten und kostenlos verfügbaren bits und bytes die normalität. sie hat hier überhaupt keine bedenken – im gegenteil. man versteht unsere skrupel gar nicht. selbst private infos werden als bringschuld ganz selbstverständlich ins netz gestellt. das ist cool.

    wir sind von gestern – auslaufmodelle.

  44. … und ich bin immer noch verblüfft, wieso der Skype-Deal nicht gegriffen hat. Als ich damals von der Transaktion gehört hatte, war meine erste Reaktion: „Jetzt packen sie es doch noch. Bezahlen + reden (i.e. Vertrauen gewinnen) + Dinge verkaufen – und das alles unter einem Dach! Faszinierend!“ Na gut, bisserl teuer war Skype, ok.

    Ansonsten habe ich dem Artikel nichts hinzuzufügen – richtige Einschätzung, sehe ich auch so!

  45. Wer sich über die fehlende Privatsphäre in seinem Eingenheim durch Google Autos und Satelitten echauffiert, dem empfehle ich – nach Einnahme einer höheren Dosis Herztropfen – das Portal:

    http://www.rottenneighbor.com

    Dort kann man die Eigenarten seiner Nachbarn mit der Google-Luftaufnahme des Häuschens verknüpfen, um so die Wohnqualität in seiner Gegend zu dokumentieren.

    Hier ein paar Beispiele für Eintragungen:

    Paranoide Frau, Tötet Katzen und Hunde, Pedophiler, Mäht seinen Rasen nicht, Raucher, Hund bellt dauernd, laute und unerzogene Kinder, stinkt, Alkoholiker-Familie, betrügt seine Frau, Holt die Polizei wenn gegrillt wird …

  46. Wenn man dem Chronisten Glauben schenken darf, stützen sich unsere Erkenntnisse über Czylanskys Frühwerk „Digitalis“ einzig auf einen Amateurforscher in persona meines Großonkels – schließlich scheint Czylansky sein Elaborat nicht einmal selbst gelesen zu haben, vorausgesetzt, das Versagen seiner Schreibmaschine war tatsächlich ein solches und das Schreiben ohne Farbband nicht Teil einer Machination Czylanskys, die das Auslegen des Manuskripts in der besagten Herrentoilette einschließt und deren Ziel bei unserem heutigen Kenntnisstand noch obskur erscheint. Jedenfalls ist dieses wissenschaftlich gesehen unsichere Zeugnis vom Inhalt des Manuskripts bedauerlich, um so mehr, als gewisse Zweifel an der Seriosität des Berichts angebracht erscheinen.

    Mein Großonkel war nämlich eigentlich nur ein Nenn-Onkel, in Wahrheit jedoch ein sehr entfernter Verwandter meiner Mutter. Er trug den Namen Monkhouse, einer unbedeutenden Seitenlinie des bedeutenden schottischen Irving-Clans, dessen Wurzeln bis ins 4. Jahrhundert zurückreichen, der über Jahrhunderte die schottischen Könige stellte und dem auch meine Mutter, eine geborene Irving, entstammte.

    Die Monkhouse-Linie verdankt ihr Entstehen einer romantischen Episode am Rande der 2. Schlacht von Höchstädt am 13. August 1704, mit welcher der spanischen Erbfolgekrieg (1701 – 1714) einen gewissen Höhepunkt erreichte. In dieser Schlacht besiegte ein alliiertes Heer aus Österreichern, Kaiserlichen, Holländern und Engländern das französisch-bayerische Heer, und bei den kaiserlichen Truppen diente als Offizier auch ein gewisser Franz Titus von Münchhausen, ein Vorfahr von Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen, (1720 – 1797), der als Lügenbaron in die Literaturgeschichte einging.

    Befehlshaber der englischen und holländischen Truppen war John Churchill, der spätere erste Herzog von Marlborough (1650-1722). Auf diesem Feldzug begleitete ihn eine gewisse Mary Beth Irving, die von Zeitgenossen wegen ihrer Schönheit und Anmut gerühmt wurde. Zwischen dem jungen, feschen Franz Titus und Mary Beth entspann sich nun im Feldlager vor der Schlacht eine Liaison, und als dies Churchill zu Ohren kam, schickte er sie erbost nach Hause. Franz Titus folgte ihr nach Schottland und anglizierte dort seinen Namen zu Monkhouse (wie es später ja auch in englischen Königshäusern üblich wurde). Nach ihrer Heirat lebten Mary Beth und Franz Titus Monkouse dort glücklich bis an ihr Ende und vererbten den Münchhausischen Hang zum Märchenerzählen an ihre Kinder und Kindeskinder.

    All dies in Betracht gezogen, scheint es immerhin möglich, falls sich nicht noch weitere und vor allem seriösere Quellen erschließen lassen, dass der wahre Inhalt eines Frühwerks eines so bedeutenden Denkers wie Czylansky als leider für immer verloren gelten muss.

  47. Ich bin seit einiger Zeit ein immer begeisterterer Leser der „ePaper“-Ausgabe der SZ. Ich hatte das Abo ursprünglich nur abgeschlossen, weil ich im Urlaub keine tagesaktuelle Ausgabe bekam, mittlerweile schaue ich aber auch daheim rein.

    Ich vermute, dass es außer Nostalgie in den meisten Fällen eigentlich keinen echten Grund gibt, Informationen auf Papier zu drucken…

  48. Ich finde, aus nostalgischen Gründen sollte die Bahn eine kleine Ausgabe des Kursbuches weiter drucken. Eine so große Ansammlung von Unverständlichem findet man so schnell nicht wieder. Und E-Paper erinnert mich an Theater im TV. Das wirkt auch irgendwie künstlich.

  49. Die ITler neigen einerseits zu Pragmatismus, andererseits gibt es keine andere Branche, die so atemlos dem letzten Trend hinterherhechelt. Findige IT-Vermarkter wissen das, und sie haben ein ungeheures Talent entwickelt, olle Kamellen in möglichst schicke neue Modebegriffe zu kleiden. Dieses Überkleben des Haltbarkeitsdatum mit immer neuen Buzzword-Etiketten führt gelegentlich zu digitalem Gammelfleisch. Manchmal aber – und ich würde argumentieren, dass Cloud Computing dafür ein gutes Beispiel ist – wird eine gute Idee, deren Zeit einfach noch nicht gekommen ist, lange genug am Leben gehalten, bis sie einschkagen kann.

    Was wir heute als „Cloud“ bezeichnen hieß mal Batch Processing und war in der Mainframe-Welt gang und gäbe. Dann kamen die PCs, und alles wurde aufs Desktop verlagert. Mit der Vernetzung kam das Client/Server-Modell groß in Mode, das wiederum Dinge gebar wie ASP (Application Service Providing), Managed Services, SaaS (Software as a Service), Utility Computing und nun halt eben die große Wolke. Auch wenn der I-Tüpfler noch einen winzigen prinzipiellen Unterschied zwischen ihnen herauskitzeln kann, bleiben sie für den etwas distanzierten Betrachter im Grunde immer das Gleiche: Outsourcing von Datenbeständen, Anwendungen oder IT-gestützten Prozessen.

    Klar macht das mehr Sinn als alles selber machen, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen, die sich besser auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und Geld verdienen sollen statt zu versuchen, eine eigene, immer komplexere IT am Laufen zu halten. Aber ich war lange genug in Schwaben daheim um zu wissen, dass wo Menschen sind, es menschelet. Und eine der ureigensten Wesenzüge vieler Menschen ist es, unbedingt alles selber machen zu wollen, nach dem Motto: „Was ma nett selber mecht, des wird nix!“

    Was natürlich ein großes Glück ist für die IT-Industrie, denn die kann weiterhin Hunderttausenden von Mittelstandsunternehmen immer neue Hardware und Software andrehen, die sie gar nicht bräuchten, wenn alles über die Wolke, sprich: über eine Handvoll Großrechenzentren liefe. Von wegen Pragmatismus: Die Irrationalität wird vorsätzlich geschürt!

  50. das kursbuch in digital ist sinnvoll. jeder internet-nutzer konnte schneller bahnverbindungen finden, als ein schaffner mit dem gedruckten kursbuch.

    das e-paper ist nützlich. überall in der welt hat man die heimatzeitung im zugriff. ob das oft sinn macht ist was anderes. ausserdem sind die hardwareanforderungen oft recht hoch.

    paper ist geduldig und oft sinnvoller. braucht kein netzteil. kann in der sonne gelesen werden. kann mit aufs klo. umblättern statt page-down. 100%ige präsenz statt „loading next page“. man kann den sportteil rausnehmen und den rest der frau geben. und vor allem: man kann salate damit einwickeln oder grillfeuer anmachen …

    einige sachen lassen sich digital ersetzen und machen sinn.
    viele sachen lassen sich digital ersetzen, machen aber keinen sinn.

  51. Als Amerikaner und damit als ebenso leidenschaftlicher wie professioneller Griller kann ich nur sagen: Zeitungspapier eignet sich überhaupt zum Anzünden! Es stinkt, macht Rauch und wenig Hitze und hinterlässt viel zu viel Asche. Mein Tipp: Der Grill-Kamin von Weber.

    Das Problem mit der Ehefrau lässt sich auch prima lösen: Kaufen Sie ihr ein eigenes Laptop! Dann können Sie beide friedlich morgens am Frühstückstisch beim KAffeetrinken surfen, ungestört die ePaper-Ausgabe Ihrer jeweiligen Lieblingsgazette lesen und sich vielleicht auch noch per E-Mail „guten Morgen!“ wünschen.

  52. für all diejenigen, die je versucht haben mit dem e-paper der süddeutschen zeitung ihren grill anzuzünden, relativiert sich die relevanz der worte tims doch deutlich …

  53. zeitung im grill – die deutsche version vom smoker …

    es gibt bereiche, da sind uns die amerikaner wirklich haushoch überlegen. in der bbq diaspora deuschland nimmt man zeitung, spiritus und tschechische kohle. während in amerika sogar das geeignete holz für den smoker regelmäßig hitzige diskussionen entfacht.

    btw: der deutsche grill hat erfahrungsgemäß immer die beste hitze, wenn die gäste die party bereits verlassen.

  54. Das klingt definitv überzeugend. Ich werde meinen Weber ab sofort nur noch mit den Zedernholz-Spänen entfachen, die sonst eigentlich nur für meine Zigarren zum Einsatz kommen. E-Paper oder Daily-Offline-Analog-Paper (früher Tageszeitung genannt) kamen bei mir noch nie zum Einsatz, weder zum lesen, noch zum Grillanzünden. Aber was nimmt der kultivierte Griller für eine Kohle? Nicht tschechisch, woher dann? Ruhr-Kohle, deutsche Eiche?

  55. Die Nervosität für Unternehmen und Investoren im Web 2.0 kommt doch im Augenblick aus zwei Persepktiven.

    -Die Nutzer

    Wie bei vielen Internetmodelle trifft auch insbesondere bei alle Web 2.0 Angeboten das Gesetz von Metcalf zu. Das Metcalfesche Gesetz ist eine Faustregel, nach der der Nutzen eines Kommunikationssystems mit dem Quadrat der Anzahl der Teilnehmer wächst ( Quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Metcalfesches_Gesetz ). Hat man aslo erst einmal genug Nutzer in einem Segment ist es für einen neuen Marktteilnehmer ernorm schwer diese Markt Hürde wieder einzureissen. Konsequenz – Die Unternehmensgründer und Investoren haben einen enorm hohen Druck Ideen zu entwickeln ( oder aus Amerika zu kopieren), schnell an den Markt zu gehen und Marktanteile aufzubauen –

    Hohes Investment – schnelle Exitstrategie – Villa in Starnberg.

    – Die Monetarisierung

    Leider folgt die Logik vieler Web 2.0 Businesspläne der folgenden:
    Businessplan
    50.000.000 PI / Monat
    3 Werbeplätze
    TKP 12,50€
    = 1.875.000 € /Monat *12 = 22.500.000

    Bleiben nach Abzug für den Vermarkter 15,75 Mio.€. Nicht schlecht. Die Firma ist locker 50 Mio.€ wert. Ich sollte für meine Villa in Starnberg die Garage erweitern.

    Realität
    50.000.000 PI/Monat
    3 Werbeplätze
    TKP 0,2€
    Auslastung
    20%

    = 6.000€/Monat *12 = 72.000€

    Bleiben nach Abzug für den Vermarkter 50.400€ aus der Werbung. Wie zhalen wir die Serverkosten?

    Ist deswegen Web 2.0 tot?

    Nein, überhaupt nicht. Es gibt bedauerlicherweise für diejenigen, die damit Geld verdienen wollen noch kein Overture oder Google des Web 2.0 (siehe auch http://blog.alexanderholl.de/?p=21 ). Gefragt ist Ausdauer und Geduld.

    Google hat Zeit

    Googles Mission ist die Informationen dieser Welt zu organisieren. Google CEO Eric Schmidt von Google schätzt, das dies ca. 300 Jahre dauert. Wird es also Google interessieren ob Sie nächstes Jahr mit Ihrem Kauf von YouTube profitabel sein werden. Wohl kaum.

  56. Also, ich könnte mir eine Welt ohne „Tatort“ und „Kleines Fernsehspiel, vor allem aber ohne Jörg Pilawa, Johannes B. Kerner und „Willkommen bei Carmen Nebel“ sehr gut vorstellen. Nichts gegen Tagesthemen und ZDF-Journal, und auch ein paar knallharte, unabhängige Polit- oder Verbrauchermagazine sind sicher nice to have. Aber da ich sie allesamt nicht wirklich anschaue (wenn ich den ganzen Tag vor dem PC gesessen bin brauche ich abends keine Mattscheibe mehr sondern ein gutes Buch), sind mir €17,03 im Monat für „Zwangs-Pay-TV“ genau 17,03 zu viel. Dass ich damit aber auch noch eine gebührenfinanzierte Konkurrenz zu den Verlagsangeboten im Internet mitbezahle, empfinde ich als Unverschämtheit.

    Deshalb ganz klar: Ich bin für ein möglichst enges Korsett, das die Online-Aktivitäten der Öffentlich Rechtlichen genau regelt – und einschränkt. Anders ausgedrückt: Wir brauchen eine neue und sehr viel restriktivere Definition des „öffentlichen Auftrags“ an unsere gebührenfinanzierten TV-Sender. Wer etwas anderes behauptet, dem sollte man zwei Ohropax-Kugeln geben, damit er seine Ohren vor dem selbstsüchtigen Sirenengesang der Lobbyisten von ARD und ZDF verschließen kann.

  57. Spannendes Thema – als Mitglied der Medienpolitischen Kommission der IHKs in Hessen – habe ich meine Meinung dazu in einem Kommentar zu einem trockenen, stark kommentierten Beitrag von Thomas Mickeleit http://www.mediacoffee.de/thomasmickeleit/item/485#c zusammengefasst:

    Öffentlich-rechtliche online heißt für mich unkontrollierte Überschreitung des Programmauftrags, Verstoß gegen EU-Vorgaben und Verzerrung des Wettbewerbs zu Ungunsten privater Medienanbieter. Bislang gab es eine nette freiwillige Selbstbeschränkung der Internet-Budgets auf geschätzte 50 Millionen Euro, angeblich etwa dem zweifachen des Umsatzes von Spiegel.de und Süddeutsche.de zusammen. Das ist Geschichte, da ARD und ZDF auf digitale Expansion schalten: Ausbau der eigenen Angebote und Zweitverwertung, am liebsten auch über die Portale privater Verleger ( http://www.lesenswert24.de/2008/04/wenn-unsere-gez-gebuehren-privaten-verlagen-helfen/ ). Ich finde es schon bedenklich, dass meine Gebühren in öffentlich-rechtliche Websites mit Online-Shops, Bilderserien, Textredaktion, Börseninformationen, User-Uploads, Mobile-Anwendungen, Ratgeberseiten oder Spieleangebote fließen. Das können Private auch und hat mit Wahrung des Programmauftrags wenig zu tun. Damit öffentlich-rechtliche Sender ihren durch Gebührenzahler finanzierten Wettbewerbsvorteil via IP nicht voll ausspielen (siehe hierzu auch: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,547458,00.html ), muss der Gesetzgeber bei den Verhandlungen zum nächsten Rundfunkänderungsstaatsvertrag endlich für Klarheit und vor allem Begrenzungen sorgen.

    Eine Änderung des Gebührenmodells vom Gerätebezug hin zum Teilnehmerbezug gehört da natürlich dazu.

    Und wenn man sich nicht zu einer Begrenzung durchringen kann, so sollten – wie in anderen Ländern schon praktiziert – die vom Gebührenzahler finanzierten Programme, die je nach Interessenslage durchaus Qualität liefern, als „Open Source“-Angebote an jeden abgegeben werden, der damit Online-Angebote ergänzen möchte.

    Frühere Blog-Einträge zum Thema:
    http://www.mediacoffee.de/stephanfink/item/390#more
    http://www.mediacoffee.de/stephanfink/item/122

  58. mir geht es sehr gut dabei, dass ich die sites der öffentlich rechtlichen nutzen kann….und ich möchte die ard.de sowie die tagesschau.de nicht misssen….denke mal es gibt keine privaten angebote die eine derartige qualität bieten und es kommt noch hinzu, gerade in krisen sind mir die öffentlichen rechtlichen doch am liebsten…

    was ich nicht verstehe, warum man zulässt, dass das ÖR derart viele subkanäle betreiben darf, alleine von der ard vier oder 5 subkanäle im TV oder im radio b5plus etc… ich bin der meinung, mal man sollte den ÖR sehr wohl online auch gestatten, allerdings mit klaren einschränkungen hinsichtlich dem budget, so dass eine ausuferung wie im tv und radio nicht basiert..
    ich plädiere dafür, dass 70% der ÖR sender wie die dritten und die sparten sender komplett eingespart werden und mit dieser einsparung der gebühren dann ein solides online und mobile angebot betrieben wird. mobil gibt es ja noch nichts sinnvolles der ÖR..

    just my five cent – habe selbst lange bei privat tv gearbeitet.

  59. Wie wäre es denn, wenn sich die ö-r einfach dem Wettbewerb entzögen…also bewusst kein Quotenprogramm mehr machen, sondern ihrem Auftrag einfach wieder gerecht würden. Das wäre bei der kulturellen und journalistischen „Qualität“ der Privaten dringend notwendig und dann würde auch das Schielen der ö-r Funktionäre auf die Quoten nicht mehr notwendig und die privaten würden nur noch mit sich selbst konkurrieren.

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir unter einer Generation der ö-r Funktionäre leiden, deren Selbstbewusstsein allein durch die Quoten bestimmt wird, die besser sein müssen als die der Privaten. Eigentlich sollte es dem ö-r Auftrag gemäß aber mehr um Qualität, denn um Quoten gehen – doch dann fühlen sich die ö-r Funktionäre auf den ganzen medienzirzensischen Podiumsdikussionen nur noch als Medienarbeiter zweiter Klasse.

    Gibt es diese Diskussionen in Großbritannien um die BBC eigentlich auch? Und warum ist Public Radio in den USA so erfolgreich? Der private deutsche Einheitstrashbrei in Fernsehen und Hörfunk wird langsam unerträglich und weil die Privaten das merken, versuchen sie einfach die ö-r Konkurrenz schon mal auszuschalten, bevor sie anschließend über sich selbst herfallen. Das gilt übrigens auch für das Internet (und den Teletext) der privaten: Trash und Kommerz, wohin man klickt…wo ist da bitte ein Konkurrenzverhältnis zu den ö-r Internet-Angeboten.

    Oder fürchten die privaten einfach, dass das Qualitätsprogramm im Internet der ö-r einfach attraktiver ist. Wenn das so ist, dann ist das gut so – wir haben uns für das duale System entschieden (es lohnt sich übrigens die Argumente vor allem der CDU/CSU von damals wieder hervorzukramen), um die Vielfalt zu steigern und einen qualitativen Wettbewerb zu fördern. Jetzt führen im Internet die ö-r vor den privaten, auch das muss im Wettbewerb, so wie er im dualen System vorgesehen war, erlaubt sein.

  60. >denke mal es gibt keine privaten angebote die eine derartige qualität bieten

    Lieber doldo

    Da beisst sich die Katze doch genau in den Schwanz. Wie sollen die Verleger gegen die gebührenfinanzierte Marktmacht von ARD und ZDF anstinken. Siehe Stephan Finks Kommentar:

    >Bislang gab es eine nette freiwillige Selbstbeschränkung der Internet-Budgets auf
    >geschätzte 50 Millionen Euro, angeblich etwa dem zweifachen des Umsatzes von
    >Spiegel.de und Süddeutsche.de zusammen.

    Das ist subventionierte Marktverzerrung in Reinkultur, und damit muss Schluß sein. In Deutschland kann sich gar keine richtige Online-Medienkultur entwickeln. Den Verlegern schwimmen aber die Felle im angestammten Printgeschäft davon. Am Ende werden wir keine ordentlichen Tageszeitungen mehr haben UND keine anständigen (bzw. lebensfähigen) privaten Online-Medienangebote. Wollen Sie das wirklich?

  61. na dann will ich mal für einen grosszügigen ausbau der online-aktivitäten der öffentlich-rechtlichen anstalten plädieren; und das nicht nur damit hier ein wenig stimmung in die diskussion kommt.

    ich plädiere aus drei gründen hierfür:

    erstens: die traditionellen aktuellen nachrichten- und informationssysteme sind doch mehr als alles andere von aktuellen online-angeboten bedroht. und das ist gut so, weil das internet mit seiner aktualität, seiner tiefen verlinkung und seiner interaktivität gegenüber tagesthemen und heute-journal phantastische vorteile bietet. nachrichten und information aber sind neben kultur und bildung die klassischen stärken öffentlich-rechtlicher systeme. die journalistische qualität der öffentlich-rechtlichen nachrichten sollte im internet-zeitalter erhalten bleiben.

    mir ist schon klar, dass die alte begründung zur einführung des öffentlich-rechtlichen rundfunks – die knappheit der kanäle – im internet hinfällig geworden ist. aber qualitätsjournalismus ist teuer. und rein werbefinanziert wird er sich im internet nur schwer durchsetzen.

    zweitens: die tageszeitungen haben uns in den vergangenen jahren gezeigt, dass insbesondere lokalinformation unter lokalen monopolen leidet. dass es heute fast nur noch einzeitungskreise gibt, liegt natürlich an der begrenztheit lokaler anzeigeneinnahmen und den relativ hohen entstehungskosten von tageszeitungen (ja gut, auch an dern irren renditen der verlage und den hohen wirtschaftlichen marktzugangsbarrieren). das internet wird dieses problem zum teil relativieren. online werden wir vermutlich einige mehr lokale player erhalten, als wir dies aus der presse gewohnt sind. trotzdem wären öffentlich-rechtliche online-engagments in den ballungsräumen mit orieniterung auf information und qualitätsjournalismus eine hervorragende bereicherung des mediensystems. der private lokalfunk ist doch hier eher abschreckend. freilich sollten regionale öffentlich-rechtliche strukturen die chancen des internet zu mehr partizipation der leser nutzen. regelungen wie wir sie aus den letzten verbliebenen offenenkanälen kennen, könnten in öffentlich-rechtlichen ballungsraum-netzen eine renaissance erleben.

    drittens: gerade die minderheits- und kulturprogramme der öffentlich-rechtlichen sender müssen geschützt und online weierentwickelt werden. deshalb plädiere ich ganz im gegensatz zu doldo für eine stärkung der „nebenkanäle“ und der dritten programme. öffentlich-rechtliche anstalten können und müssen den raum schaffen für fernsehspiele, für hörspiele, für expertimente, für theater, kurz für ein programm, dass sich den vermarktungsmechanismen teilweise entziehen darf.

    was wir in der tat brauchen:
    1. ein system der unabhängigen gebührenfestsetzung, die nicht zwischen vermittlungskanälen (funk, print, online) unterscheidet, sondern qualitative und inhaltliche bedingungen stellt. die unabhängigkeit kann demokratisch legitimiert werden, in dem sowohl die politik, als auch gesellschaftliche institutionen und verbände am entscheidungsprozess beteiligt werden.
    2. eine öffnung verkrusteter strukturen in den öffentlichen anstalten. (wobei so manch privater medienkonzern dies nicht minder nötig hätte, als – sagen wir – der br!)
    3. eine beschränkung im hinblick auf werbeeinnahmen – auch wieder unabhängig vom vermittlungskanal.

  62. Verleger und Privat-TV-Vertreter stehen in ihrer Polemik den ÖR-Verantwortlichen in Nichts nach. Ich bin der Meinung, dass wir zwar eine Debatte über die TV-Gebühren brauchen (abschaffen!!), aber keine über die Internet-Inhalte der öffentlich rechtlichen. Da sich die Zuschauer immer öfter und länger im Internet aufhalten, müssen die öffentlich rechtlichen dort ebenfalls auftreten dürfen, und zwar in einem Ausmaß, dass sie für richtig halten. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die privaten Verleger und TV-Macher die Angst vor den Kosten der journalistischen Qualität umtreibt, die bei sich selbst angewendet, erheblich auf die Margen drücken würde. Ich fände die Abschaffung der Gebühren für die öffentlich rechtlichen bei gleichzeitger Aufrechterhaltung der Kontrolle durch die Rundfunkräte besser als sie zu einem kastrierten Internet-Auftritt zu zwingen. Im Gegenzug muss man ihnen aber dann auch das Recht einräumen, uneingeschränkt Werbung zu distribuieren. Komisch eigentlich, dass das nicht diskutiert wird. Ich würde mich so über den Aufschrei der versammelten Verlegerschaft freuen, die nichts anderes im Blick hat, als die möglichst billige Produktion von Content. und ich befürchte, dass sie es noch billiger und schlechter versuchen, wenn die öffentlich rechtlichen die Latte nicht einigermaßen hochlegen würden.

    Übrigens habt ihr schon gehört, dass die bayerische Medienanstalt Videos im Internet den Kontrollmechanismen des „alten“ TV unterwerfen will?

  63. Absolut einverstanden: Gebühren abschaffen und den ÖRs online alles erlauben.

    Nur wollen die leider ihren Kuchen haben und ihn gleichzeitig auch essen (gut, auf Englisch klingt das besser…), nämlich die Schnauze in den Zwangsabgabe-Trrog hängen und den Verlegern, durch diese Kraftnahrung aufgebläht, die Wurst von Online-Brot ziehen.

    Da deine Idee leider politisch nicht durchsetzbar ist, bleibt nur das Mittel der Kastrierung. Dann können die immer noch im Internet-Chor mitsingen, nur mit etwas dünnerer Stimme (oh Mann, was ist heute nur mit meinen Metaphern los…).

  64. Wie wär’s, wenn wir noch einen Schritt weiter gehen und das Modell „alter Hut“ von Courtney Love anwenden: Jeder, der Inhalte schafft und sie im Internet (oder sonstwo) anbietet, stellt einen alten Hut auf, in dem Leute bei Zufriedenheit Geld einwerfen können. Digitales Strassenmusikantentum, sozusagen. Da stellt sich ganz schnell heraus, wofür die Leute bereits sind zu bezahlen und wofür nicht.

  65. Diese Zwangsgebühren machen mich auch immer wieder unglaublich zornig, aber die Aussicht das öffentlich rechtliche Radio ohne sie zu verlieren (bes. Bayern 2, D-Radio, Deutsche Welle), welches ich inzwischen fast ausschließlich als Podcast konsumiere, macht mir Angst.
    Ich wäre absolut bereit, für Podcasts von hoher Qualität, Geld zu bezahlen.

  66. Naja, Tim, das Modell „Alter Hut“ (Nomen est Omen!) ist auch keine ganz frische Idee: Was tun wir Blogger denn heute anderes? Allerdings werfen nicht die Nutzer ihre Münzen rein, sondern wenn’s gut geht, die werbende Industrie, vertreten durch Google. An den Topf bzw. Hut wollen wir alle: Verlage, Medienhäuser usw. Wäre doch nett, für die öffentlch-rechtliche Qualitäts-Publizistik einen neuen Hut zu finden. Oder?

  67. Schön, dass es möglich ist, von einem Thema aus so viele Fässer aufzumachen.

    Fass 1: Offenbar besteht Einigkeit darüber, dass die Grundversorgung durch die ö-r in gewissem Maße Finanzierung benötigt, die unabhängig von Werbung ist (Fass 1a: Was ist Grundversorgung? Fass 1b: Wieviel Geld wird benötigt?).

    Fass 2: Ich kenne keine statistische Erhebung die ermittelt, wie hoch der Anteil der Zuhörer von Straßenmusikanten ist, die auch bezahlen. Wie wir nun endlich alle gelernt haben sollten, liegt im Internet ein vergleichbares kostenloses Angebot nur einen Mausklick entfernt. Deshalb: ich bezweifle das freiwillige Bezahlmodelle funktionieren. Wer spendet denn den vielen Open Source-Programmierern, die tolle Tools kostenlos anbieten und dann einen „Donate“ Button auf ihrer Seite anbringen?

    Fass 3: Einen wesentlichen Hinderungsgrund beim Bezahlen sehe ich in der immer noch nicht ausgereiften Bezahltechnik. Es gibt bisher kein System, das sicheres Bezahlen von Cent-Beträgen per Mausklick möglich macht. Erst dann ist vermutlich mit Umsätzen zu rechnen.

  68. Jetzt wechseln wir mal in der Betrachtung die Zeitebene und gehen 15-20 Jahre in die Zukunft. Die heutigen Studenten sind 45 Jahre alt und Entscheidungsträger:

    – Aktuelle Nachrichten werden überwiegend übers Internet konsumiert und zwar in einer Mischform von Text und Bewegtbild, wahrscheinlich interaktiv, selektiv und hochgradig vernetzt

    – Spielfilme, Serien, Dokus, Musik, Spiele etc. werden nach Bedarf vom Internet gestreamt oder über ein eigenes Home-Videoarchiv geladen, wahrscheinlich über ein sehr schnelles WLan

    – Überregionale Tageszeitungen haben fusioniert, regionale Zeitungen haben überlebt

    – Content-Geschäftsmodelle mit Zwangsgebühren sind Standard

    – Werbefinanzierter Content ist gefloppt

    Vor diesem Szenario sind die heutigen Bemühungen der Öffentlich Rechtlichen Sender nur folgerichtig.

  69. Lieber Tim, ausgerechnet Du als Apple-Hasser, ob aus Überzeugung oder Passion, willst dich von einem Sub-Tablett, zum erneuten Abfall von einem lieb gewordenen Glauben bringen lassen? Ich galube es nicht! Was soll denn ein revitalisiertes Fossil aus der Mobile-Computing Steinzeit bieten, was das iPhone nicht längst schon viel besser kann? Und das passt nicht nur in die Jacken- sondern sogar in die Jeans-Tasche. Dass da draußen immer noch ein paar halsstarrige Newton-Fans, die HEUTE noch auf ihrem Lieblingsspielzeug stehen, und versuchen ihm die eigene Handschrift kenntlich zu machen, herumalbern, gehört doch eher in die Rubrik „Seltsames und Skuriles“ als zum wirklichen „Digitalen Leben“. Kauf Dir ein iPhone (wenn’s denn irgendwann wieder welche gibt), wie ich auch, und das digitale Nomaden-Leben hat wieder ein neues Glanzlicht.

  70. Das Zahlen für eine Grundversorgung ist keine schlechte Idee. Allerdings würde ich dann noch analog zur Gesundheitsreform einen Fond einrichten, in den alle Gebühren hineinfließen und aus dem heraus die Rundfunkanstalten dann nach einem Punktesystem bezahlt werden. Punkte gibt es nur Politiksendungen, Bildungsfernsehen, Nachrichten und Dokumentationen. So wird auch noch etwas für die Beschäftigung in Deutschland getan. :-))
    Ohne Spaß: Die Idee, Rosamunde Pilcher, Hitparade der Deutschen Volksmusik und Wetten dass als Pay-TV anzubieten, hat viel Charme. Allerdings möchte ich an dieser Stelle dafür plädieren, dass Fussballberichterstattung zur Grundversorgung zählt.

  71. Leben ohne Auto …
    Leben ohne Fernsehen …
    Leben ohne Telefon …

    Die „Leben ohne …“ Reportagen sind wahrscheinlich so alt wie das Leben selbst, oder zumindest so alt, wie es Medien gibt, die darüber berichten können. Immer irgendwie amüsant, diese schrulligen „was-wäre-wenn“ Geschichten.

    Leben ohne E-Mail …

    Die Erkenntnis ist banal: Für viele Zwecke ist die E-Mail im Beruf nicht mehr wegzudenken, aber für genauso viele Fälle wäre ein einfacher Anruf besser geeignet.

    Fakt ist: In den meisten Unternehmen diktieren ankommende E-Mails massiv den Arbeitstakt. Während ein Fax und ein Rückruf ruhig mal einige Stunden warten können, beugt sich fast jeder dem Zwang des sofortigen Re-Mails. Und das ist meist nicht sehr produktiv.

    Wir haben von „Reagieren auf E-Mails“ zu „Agieren mit E-Mails“ gewechselt. Es gibt täglich zwei kleine Zeitfenster, in denen wir uns um die Mails kümmern. So ähnlich wie früher mit Internen Memos oder der Hauspost. Das ist extrem wirkungsvoll, zielgerichtet und produktiv …

  72. die burgersche mailpolitik klingt interessant: nur zwei mal am tag emails beantworten.

    ich habe hier schon die angewohnheit meine emails nicht einfach jederzeit aufploppen zu lassen. ich merke nicht, wenn ich eine email erhalte. kollegen senden mir eine mail und erwarten, dass ich sofort drauf reagiere. wenn ich aber an einem langen text oder einem konzept sitze, kann es sein, dass ich erst mit zwei oder drei stunden verspätung reagiere. das schöne daran ist, dass sich dann viele dinge bereits erledigt haben. meistens zum besten. manchmal aber auch vepasse ich, wenn ein kollege spontan zum sektempfang läd. das ist dann eher blöd.

    ich fürchte nur, irgendwann kommen die menschen auf die idee, wenns ganz eilig ist, mir was reinzutwittern. oder schlimmer noch: sie kommen selbst! 😉

  73. wenn ich mich richtig erinnere wurde der newton anfang der 90iger jahre vorgestellt, als jobs gerade nicht an bord war und der krisengeschüttelte apple als übernahmekandidat selbst von sun verschmäht wurde, und die haben ja wirklich früher alles gekauft, was nicht schnell genug auf dem baum oder in der insolvenz war.

    ein neuer newton würde den makel des alten nie mehr los werden. vielleicht also wirds nur ein aufgebohrtes iphone, das ausser hübsch zu sein dann auch ein voll tauglicher westentaschen-pc wäre.

    ein neuer apple fällt nicht weit vom iphone (stammt dieses marketinggesetz nicht von newton?)

  74. die Potenz von E-Mail ist Instant Messaging. Das ist praktisch synchrone Kommunikation. Beim Chatten, weiß dein Gegenüber nämlich, dass du gerade am Rechner sitzt. Da hilft dann wahrscheinlich in der Tat nur noch Abschalten oder, das Modell von Herrn Burger weiter entwickelnd, Sprechstunden einzurichten. Wenn es so weit ist, können wir aber auch wieder zu ganz normalen Briefen zurückkehren. Deren Beantwortung dauert dann wahrscheinlich nicht so lange, wie man auf Mail-Antwort warten muss

  75. Cole in der Badewanne

    Ätsch: Ich habe mich tatsächlich schon mal für den „Playboy“ ausgezogen – allerdings für den deutschen…

    Es war im Jahr 1987. Ich war wohlbestallter Playboy-Autor und hatte damals eine große Story über „Das Beste für den Sommer“ geschrieben („Achtung, jetzt wird’s heiß!“). Fred Baumgärtel, der legendäre Chefredakteur des Blattes (das damals, man staune, Monat für Monat mehr als 600.000 Hefte verkaufte – das waren noch Zeiten!) wollte ein Foto von mir für die Rubrik „Unter uns“ auf der Seite 3 haben, wo immer kleine Bonmots über das Heft und seine Autoren standen.

    Wir hatten gerade eine Wohnung in Stuttgart gekauft und waren voll am Renovieren. Am Tag zuvor hatten die Bauarbeiter die uralte Badewanne rausgerissen und erst mal auf den Balkon gestellt. Bernd Prievert, der damals Baumgärtels Stellvertreter war, kam auf die glorreiche Idee, ich solle mich mit nacktem Oberkörper in die Wanne setzen und meinen Computer auf einen Brett stellen, so als würde ich dort arbeiten.

    Das Foto erschien tatsächlich, aber der erhoffte Erfolg blieb aus: Ich wurde nie wieder als Modell für freizügige Fotos angefordert. Schade…

  76. >beugt sich fast jeder dem Zwang des sofortigen Re-Mails.

    Das ist genauso komisch wie die Tatsache, dass wir uns pausenlos von einem Anrufer den Zeitpunkt diktieren lassen, an dem wir über ein bestimmtes Thema mit ihm a, Telefon reden. Warum eigentlich? Nur weil er das Gespräch bezahlt?

    Eigentlich müssten wir den Mumm aufbringen zu sagen: „Lieber Herr Meier, Ihr Anruf kommt gerade ungelegen, ich habe eigentlich etwas ganz anderes zu tun und ich bin auch nicht richtig vorbereitet. Sie dürfen mich gerne morgen Nachmittag um 15:30 Uhr anrufen, da werde ich Zeit für Sie haben, und ich habe dann die Unterlagen vor mir liegen.“

    Aber wer traut sich das schon…

  77. Aber wer traut sich das schon…

    Genau! Wer traut sich das?

    Zur selbstbestimmten Kontrolle der Kommunikation braucht es Disziplin, Courage und einen starken Willen. Das fremdbestimmte Abarbeiten von Aufgaben ist so viel einfacher und verführerischer.

    Apropos „Courage“: Hier sind wir kommunikationstechnisch noch in Wild Wild West. Wenn ich oft sehe, wie jemand beim Geschäftsessen wegen eines Handyanrufes a) seinen Hauptgang kalt werden läßt und b) gleichzeitig die Unterhaltung am Tisch lähmt, sehne ich mich nach irgendwelchen akzeptierten Verhaltensmustern ala Knigge. Aber das ist ein anderes großes Thema …

  78. Na da hänge ich mich dann mal wieder rein. Ich gehöre den Millionen Bundesbürgern (sind vielleicht sogar fast alle), die öffentlich-rechtliche Angebote häufig und gerne nutzen. Ich bin sogar bereit, dafür in einem gewissen Rahmen Gebühren zu zahlen. Natürlich gehört, wie in anderen Kommentaren gesagt, auch ein Stück online dazu. Nur wo ist die Grenze?

    Zum Thema Gebühren möchte ich noch auf ein Gebührenmodell der Medienpolitischen Kommission des Landes Hessen hinweisen, das im Zuge der Diskussion um Gebühren für „PCs und anderes“ im Herbst 2007 vorgestellt wurde. Das aufwendig gegen deutsches und europäisches Recht abgestimmte Modell strebt die Entkopplung der Gebühren von den „Empfangsgeräten“ an und hat durchaus auch die Aufmerksamkeit der Politik gewonnen.
    Mein Blog-Beitrag dazu findet sich hier – http://www.mediacoffee.de/stephanfink/item/390

    Die komplette Fassung des „Hessischen Modell“ findet sich hier: http://www.ihk-hessen.de/imperia/md/content/ag/pdf/medien/Rundfunkmodell_Version_1-3_2007-10-04.pdf

  79. sowas muss man nicht wegwerfen, sowas fällt von alleine aus der tasche.
    ich hätte da noch mein “motorola international 5200″, 14 jahre jung, designerschwarz, kaum eintelefoniert, rund 400 gramm (mit großem akku: damit gehen sogar ferngespräche!). da lohnt sich das wegwerfen. man darf nur niemanden treffen. das kann tödlich sein. passt aber nicht in die jeans von ossi (siehe http://www.czyslansky.net/?p=46), höchstens in meine; und auch nur wenn ich nicht gleichzeitig drin bin.

  80. Wie auch immer: ich sag nur iPod, iPhone, iGod. Ich mag das Getue und die Euphorie auch nicht. Aber Apple hat etwas geschafft, was sonst (noch) keinem anderen IT-Hersteller gelungen ist. Apple ist Lifestyle, wahrscheinlich sogar mehr als Nike, CocaCola oder Armani. Und offenbar braucht es dazu nicht nur eine starke Marke und ein entsprechendes Werbebudget, sondern auch eine Ikone. Und wenn die auch nur gerüchteweise krank wird, dann kann das der Marke extrem schaden.

  81. Natürlich hast Du recht, Stephan, das „hessische Modell“ ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung – weg von einer „PC-Maut“ (das wohl abstruseste Ansinnen in diesem Zusammenhang) und anderen geräteabhängigen Modellen. Aber es reicht meines Erachtens eben noch nicht aus. ich denke, dass erst eine Modularisierung in Form einer Haushalt-Grundgebühr, sowie die freiwillige Zuzahlung für darüber hinaus benutzte Zusatzdienste – ob Online, oder wie auch immer verbreitet – eine sinnvolle Entwicklung und Finanzierung öffentlich-rechtlicher Medien-Dienste erlaubt.

  82. Erstklassige Ausstattung für Terroristen, eine andere Anwendung fällt mir dazu nicht ein…

  83. Ich finde die BIC-Wegwerffeuerzeuge sind schon ein schlimmer Kulturverfall gewesen. Das ist absolut 1980, irgendetwas als Wegwerfxxxx zu konzipieren.

    Der einzig positive Einsatz von BIC-Feuerzeugen ist, dass ich meinen Zigaretten rauchenden Kunden damit das Public-Domain Prinzip erklären kann. Jeder hat eines in der Tasche, aber kann sich nicht erinnern, woher er es hat.

  84. Eine kurze Antwort auf die längliche Frage von Herrn Graff, warum Google wohl „das Wissen“ (eigentlich: das „Gewusste“, also die Inhalte!) demokratisieren will. Ganz einfach: weil es im besten (wirtschaftlichen) Interesse des Unternehmens, also auch seiner Aktionäre ist. Je mehr Inhalte erfasst sind, desto mehr können gesucht werden, desto mehr Ergebnisse können angezeigt und mit Werbung belegt werden. Blöde Frage, blöde!

  85. Da hat man Venture-Capital von 33 Millionen Dollar und beim Aussuchen eines griffigen und international auszusprechenden Namens wird gepfuscht.

    Man googelt, gohgelt, gugelt, goggelt. Der Name ist nicht kaputtzusprechen.

    Bei „Cuil“ gibt es allein im Deutschen ettliche Verballhornungen (Kwill, Kuihl, Kühl ..). Und keine hört sich cool an! Möchte nicht wissen, wie sich das in Frankreich, Asien und vor allem in Italien 😉 anhört …

    Zum Rekord-Index:

    Eine einfache aktuelle Nachricht aus spiegel.de „Die olympischen Ziele“ – http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,567155,00.html
    findet Google innerhalb von Sekundenbruchteilen anhand des Eingangstextes
    („Festnahmen, Razzien, ausgehobene Terrorcamps“). Bei Cuils Rekord-Index – Fehlanzeige. Da hapert es noch …

    cuil.fr – Le site web demandé n’existe pas

    Bei Cuil hätte man sich mal die internationalen Domainnamen sichern sollen und die Namensrechte …

    Trotzdem interessanter und wichtiger Versuch, ein Gegengewicht zu Google aufzubauen. Vielleicht wird´s noch was, bevor das Geld ausgeht.

  86. messbarkeit als kriterium erfolgreicher pr-arbeit ist sehr problematisch. natürlich helfen messungen bei der optimierung der pr-werkzeuge und der optimierung des marketing-mix. natürlich zählen wir fast immer clippings, berechnen häufig werbeäquivalente, messen manchmal imageveränderungen, aber letztlich kann es nur eine antwort auf die beliebte frage „Wie viele neue Kunden haben wir über unsere PR Arbeit bekommen?“ geben: „wie viele neue kunden haben sie über die personelle besetzung ihrer geschäftführung bekommen?“ selten ernte ich lacher bei dieser gegenfrage. noch seltener zahlen. immer aber ist das thema schnell vom tisch. auch gut.

  87. Die bisherige Diskussion war zwar im Vergleich zu vielen anderen Seiten überraschend sachlich und deshalb auch hochinteressant (gerade auch durch die Insider-Beiträge), aber ich befürchte leider, das Thema geht weit über Werbe- und Gebührenfinanzierung hinaus. Wie komplex es tatsächlich ist, zeigte sich mal wieder, als Mathias Döpfner wagte, die Entscheidung für eine Beschränkung als „lebensfremde Regulierung“ zu verurteilen – ein Narr zu glauben, die Ö-R würden sich auf sendungsbezogene Inhalte beschränken oder dass irgendjemand in der Lage wäre, das alles auch nur annähernd zu kontrollieren… Döpfnerischer Tacheles, den man nicht damit wegdiskutieren kann, dass man die Contentqualität oder Medienethik bemüht!
    Komplexer ist das Ganze deshalb, weil wir es hier mit Konvergenz zu tun haben – Bereichen, Technologien und Geschäftsmodellen also, die schneller zusammenwachsen als das Medienrecht und die neu entstehenden Geschäftsfelder Schritt damit halten können. Paradoxerweise hat die „Konvergenz“ hat zu einer „Konkurrenz“ von Telekommunikationsrecht, Rundfunkrecht und Internetrecht geführt, zudem vor einem föderalen Hintergrund, der beispielsweise Lösungen wie eine Bundesregulierungsstelle schon rein verfassungsrechtlich ausschließt – ein juristischer Sumpf, in dem selbst Medienrechtler inzwischen vergeblich nach festem Boden suchen (Metaphern sind wohl nicht unsere Sträke, Tim) – das ist der Ausgang zur Pendlerpauschale hingegen eine „sichere Sache“. Und als wäre das nicht genug, kommen auch noch die Wettbewerbshüter der EU mit eigenen Ansichten und Vorgaben. Da bin ich selbst an vielen Stellen erst einmal ganz still und höre sehr lange einfach nur zu…
    Wer eine ungefärbte, aktuelle und fachlich fundierte Sicht der Dinge sucht, sollte in das soeben vom Münchner Kreis herausgegebene Buch nachschlagen (ISBN 978-3-8006-3573-3), zu dem es hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse gibt. In dem Buch werden auch Szenarien für die Zukunft der Medienmärkte und Optionen für Veränderungen des Regulierungsrahmens aufgezeigt. Wie die Autoren zu Recht sagen, trägt die Studie damit sowohl den Anforderungen der EU und den Anforderungen des deutschen Verfassungsrechts als auch den aktuellen Markt- und Technologieentwicklungen Rechnung:
    http://www.muenchner-kreis.de/typo3conf/ext/naw_securedl/secure.php?u=0&file=fileadmin/dokumente/Studie_Zusammenfassung.pdf&t=1216926398&hash=bfb4e8f4f641fadb280fb13a230fe8cc
    Was hier auch noch voll mit reinspielt, sind die Entwicklungen im Bereich IP-TV. Wenn man davon ausgehen darf, dass es das durchgetaktete Fernsehen von heute (ob nur ö-r oder nicht) in 10 Jahren kaum noch gibt, dann käme eine Beschränkung der Ö-R im Internet mittelfristig einer Abschaffung des ö-r Fernsehens gleich. Und das will glaube ich auch keiner, wenn ich die Diskussion um Qualitätsjournalismus (s.o.) richtig lese!
    Einer von vielen weiteren Aspekten, die das Ganze Thema VIEL größer machen als das kleine Deutschland mit seinem Staatsvertrag, ist die Entwicklung eines unvorstellbar finanzstarken US-amerikanischen Suchmaschinengiganten zu einem News-Provider. Projiziert doch mal die Diskussionsrunden der letzten Wochen von ö-r Intendanten und Verlegern um 5 Jahre in die Zukunft. Dann sitzt vielleicht ein weiser Verleger-Imperator mit am Tisch und keucht: „Wir haben einen neuen Feind…!“ Nur dass der schon seit 2007 den Medienbereich aufmischt und es nur keiner gemerkt hat.

  88. >Paradoxerweise hat die „Konvergenz“ hat zu einer „Konkurrenz“ von
    >Telekommunikationsrecht, Rundfunkrecht und Internetrecht geführt,

    Kein Paradoxon: Die Konvergenz führt zwangsläufig zu einem knallharten Wettbewerb der drei Bereiche Telekommuniktion, Medien und Internet, ob in rechtlichen oder kommerziellen Dingen. Das könnte ein Kampüf werden auf Leben und Tod, und es wird spannend sein, zu sehen, wer noch aufrecht steht, wenn sich der Pulverdampf verzogen hat. Bleibt nur einer übrig oder teilen sich alle drei den Kuchen (um mal wieder die Metaphern furchtbar durcheinander zu bringen…)

  89. messen, zählen , berechnen …

    Messbarkeit als Kriterium erfolgreicher PR-Arbeit

    [Theorie ON]

    Das Auswerten der eigenen Presseveröffentlichungen dürfte eigentlich in keinem PR-Konzept fehlen. Presseclipping ist kein Selbstzweck, sondern dient als letzter Check der Pressearbeit mit dazu, die Unternehmensziele umzusetzen. Zur Erfolgskontrolle und als Sekundär-Instrument des Marketing.

    [Theorie OFF]

    Soweit die Theorie.

    [Praxis ON]

    Fakt ist, dass die Mehrheit der Unternehmen die gesamte Pressearbeit eher recht bodenständig angeht („wir müssen da mal was schreiben“). Insbesondere die Clippings werden eher zum „auf die Schluter klopfen“ als zur weiteren Analyse verwendet. Pressestellen kennen oft nicht die einfachsten quantitativen Eckdaten ihrer Arbeit.

    Unsere Erfahrung an der Front zeigt, dass die Pressestellen nach dem Umsetzen einfachster Auswertungen zu Quantität, Medienkreis etc. erheblich erfolgreicher agieren.

    Andererseits kann man es auch übertreiben. Manche Pressestellen kommen vor lauter Analysieren und Präsentieren nicht mehr zu eigentlichen Arbeit. („Während Villa Riba noch analysiert, telefoniert Villa Bacho bereits wieder mit der Presse“)

    Da könnte ich Bücher schreiben …

    [Praxis OFF]

  90. Das ganze erscheint mir doch ein wenig kurz gesprungen. Die vom Kollege Kausch genannten Messgrössen bestimmen zwar nach wie vor die Diskussion und manchmal ist der Clipp in der „Heimatzeitung des Chefs“ zumindest in der Innensicht das Highlight des Jahres.
    Pressearbeit ist jedoch kein Selbstzweck, sie ist Teil einer hoffentlich vorhandenen PR-Strategie mit Zielen, Inhalten Maßnahmenbündeln (inkl. Pressearbeit) und einer Erfolgsbetrachtung, die über einen Regelkreis wieder in die Weiterentwicklung der Strategie fließt.
    Es geht nicht um Clipping-Stapel, Medien-Äquivalent und Co. Sondern um die Frage wie bestimmte Ziele erreicht werden, beispielsweise inwieweit man die eigenen Position zu einem unternehmensrelevanten Thema in den öffentlichen Diskurs einbringt. Da spielt es manchmal auch keine Rolle, ob der eigene Name genannt wird. Gut aufbereitete Themen mit systematischer PR- und Medienarbeit nach vorne zu bringen hat mit Black-Hat-Tricks auch nichts zu tun.
    Und dass Messbarkeit von Kommunikationsarbeit nicht trivial ist, sollte nicht dazu verführen, auf diese zu verzichten. Es kommt halt darauf an wie man es tut. Wer daran mehr Interesse hat, sollte einmal hier stöbern http://www.communicationcontrolling.de/

    Der Vergleich mit Online-Clicks und Abverkauf oder Online-Relevanz zieht auch nicht ganz. Selbst wenn diese Parameter in guten PR-Analysen – wo sinnvoll – berücksichtigt werden sollten. Denn im Gegensatz zu Abverkaufsorientierter Online-Werbung beschränken sich PR-Leute nicht auf den Ausruf „Kauf mich“, sie haben die Aufgabe ein 360°-Bild einer Unternehmenspersönlichkeit zu vermitteln.

    Da ist dann doch mancher Beitrag mit geringer Reichweite aber bei den richtigen Lesern wichtiger als unendlich viele Clicks auf ein Viral, über das man lacht aber am Ende nichts hängen bleibt. Und nebenbei reduziert auch Hans-Jürgen Jakobs (Chefredakteur Süddeutsche Online) nicht den Umfang seines Angebots auf Bilderstrecken und sonstige „Hoch-Click-Beiträge“. Denn viele der kleinen, feinen Artikel, die „nur“ wenige, aber die für das Thema relevanten Leser erreichen, sind für ein Online-Medium wie auch PR-Strategien erheblich bedeutsamer als Masse.

    Oder warum sonst sind wir hier bei http://www.czyslansky.net aktiv?

  91. Pulverdampf ist das korrekte Wort – auch wenn es die Experten nur selten auszusprechen wagen: Wir leben im und mit dem Internet derzeit wie im Wilden Westen! Das Land ist neu und groß, Glücksritter sind viele, Regeln wenige und Sheriffs gibt es kaum, und wenn doch ist ihre Reichweite sehr begrenzt.

    Jeder darf mit und im Web ausprobieren, was ihm gefällt (die privaten und die öffentlich-rechtlichen, z.B.), und die Macht des Sheriffs (in dem Fall der nationalen Gerichte bzw. Rundfunkkommissionen) ist auf die Ortsgrenzen beschränkt (also auf die Bösen, die sich innerhalb der nationalen Gerichtszuständigkeiten ansiedeln).

    Wer eine neue Idee im Internet hat, gut oder böse, probiert sie einfach aus. Justiz und Politiker sind anschließend nur überfordert, da die Mühlen der Justiz von der technologischen Entwicklung einfach überrollt werden (auch ich kann schiefe Bilder ;-). Gleiches gilt auch für Politiker, deren langwierige Entscheidungsfindung und Kompromisssuche durch die rasante technologische Entwicklung in Lichtgeschwindigkeit überholt wird. Das wirft im Übrigen die spannende Frage auf, wie die parlamentarische Demokratie mit diesen schnellen Entwicklungen umgeht… (andererseits, als die ersten Autos auf den Markt kamen, war die Straßenverkehrsordnung auch noch dünner).

    Eine mögliche Vision: In zwanzig, dreißig Jahren, wird sich der Nebel gelichtet haben und es wird zwei Internets geben: ein reguliertes mit seriösen, sicheren und rechtlich geklärten Inhalten und Vertragsverfahren, zugänglich natürlich nur mit Authentifizierung, und ein unsicheres, aber frei zugängliches Untergrund-Internet, in dem der Wilde Westen und die Anarchie weiterlebt. Jeder kann dann selbst entscheiden, ob bzw. wann und für was er welches Internet nutzt.

  92. stephan fink hat natürlich absolut recht. ich wollte auch lediglich darauf hinweisen, dass, wer pr primär an quantitativen messzahlen misst, zu kurz springt. denn es geht ja in der tat um „relations“, um beziehungspflege, um ganzheitlichkeit, um nachhaltigkeit, meinetwegen um die berühmte 360-grad-sicht.

    clippings haben eine viel größere bedeutung als wegweiser für die pr, denn als gradmesser. sie sind wegweisser, weil eine gewissenhafte clippinganalyse uns aufschluss gibt über die akzeptanz von themen in unterschiedlichen zielgruppen, über die verständlichkeit und aufbereitung unserer botschaften, über die zeitliche adäquanz unserer medienarbeit. anhand von clippinganalysen können wir die stellschrauben unserer pr-arbeit nachregeln. deshalb sind clippinganalysen so wichtig und absolute clippingzahlen relativ unwichtig. deshalb gehen wir bei unseren kunden mehr und mehr dazu über, nur noch einen teil der clippings auszuwerten, dafür aber komplexere analysemethoden einzusetzen. kurz: clippings sind nicht nur das ergebniss einer strategisch orientierten pr, sondern ganz wesentlich auch ihre basis.

  93. die vision von markus pflugbeil ist vermutlich ganz nah dran der künftigen wirklichkeit. nur werden es nicht zwei netze sein, die da nebeneinander stehen, sondern zwei pole in einem netz: auf der einen seite „zertifiziert“ qualifizierte und hochwertige inhalte, auf der anderen seite unzertifizierte inhalte, die mal mehr, mal weiger qualifiziert und glaubwürdig sind.
    das problem dabei ist: zertifizierung wird seinen preis kosten. und paid content wird kein weg sein, die produktion dieser inhalte zu finanzieren. es geht also nur über werbefinanzierung und crossmediale vermarktung: verlage werden kostenlos qualifizierte inhalte im internet anbieten und parallel bücher produzieren, und kostenpflichtige veranstaltungen, recherchen und andere services anbieten.
    unter „zertifizierung“ verstehe ich hier natürlich kein zertifikat, das irgendjemand zu vergeben hat, sondern ein glaubwürdigkeitsniveau, das demjenigen sagen wir mal der tagesschau gegenüber der bildzeitung gleichkommt.
    crossmediale vermarktung setzt die existenz starker marken voraus. und der aufbau starker marken im medienverbund ist die einzige chancen heutiger verleger und sender. da dieses marktmodell aber letztlich ein rein privatwirtschaftliches ist und sich qualität am markt nicht automatisch durchsetzt, braucht es öffentlich-rechtliche unterstützung zertifizierter qualitätsinhalte.
    damit ist dann auch klar, dass die zukunft der öffentich-rechtlichen nicht in neuen arzt-serien liegt; im gegenteil: die rechtfertigung der gebühren über einschaltquoten schwächt längerfristig die position der öffentlich-rechtlichen. gebühren muss es für qualitätsinhalte geben, unabhängig von der quote. denn medien – egal ob über welle oder web – dürfen nicht komplett dem markt überlassen werden. medien, das sind die wissens- und meinungsautobahnen der nation. medien, das ist die infrastrukturveranwortung des staates. und „öffentlich-rechtlich“ sind sie, weil sie so staatsfern und gemeinwohlorientiert sein müssen, wie nur irgend möglich.
    alle chancen den kommerziellen, alle sicherheiten den öffentlich-rechtlichen!

  94. Der ist zwar schon uralt, aber immer wieder gut. Ich habe heute wieder mal als „Business-whatever“ im ICE erstklassig gesessen und mit mir selbst telefoniert 😉

  95. Sehr amuesant.

    Gerade komme ich von Ossi Urchs‘ blog entry wo er moniert, dass wohl niemand so recht wisse, wie man Cuil aussprechen sollte/koennte/muesste, und dass doch der Name Google so schoen einfach sei.

    Waehrend ich noch so vor mich hindenke, dass, na, „Czyslanksy“ ja auch nicht gerade ein internationalisierter Mueller oder Schmidt ist, stolpere ich ueber Tim Cole’s entry ueber „Czyslansky inside“, und muss feststellen, dass er in seine 382 Worten vier verschieden Schreibweisen desselben offeriert.

    So grinse ich mir halt einen, und geniesse weiterhin diese schoene website und meinen 1994er Port von der Quinta do Panascal.

    Cheers!

  96. So, jetzt gibt’s aber Strafarbeit: 100x „Czsylansky“ schreiben:

    Czsylansky,
    Gylsnaksy´,
    Czslansky,
    czsylanaky,
    Szcslanskjy,
    Czsyiskalsy,
    Czsyslansky…. (Fortsetzung folgt)

  97. die longtail-theorie hat doch ihre entsprechung im user based content: “mainstream”-informationen professioneller medienmacher werden ergänzt um eine vielfalt kleiner “user made” informationen. die alte theorie, wonach das user dominated internet für die klassischen medien den tod bedeutet, entspricht der longtail-ansatz mit dem implizierten online-tod von quelle und neckermann.

    fakt aber ist, dass es ein massies vertrauensdefizit gegenüber kleinen informations- und produktanbietern gibt, gegenüber den “nischen”. die nischen sind spannend, aber taugen sie? wird das produkt aus der nische inzwei wochen noch funktionieren? wird es in drei wochen noch hipp sein? wird es in einer woche überhaupt geliefert werden, wie versprochen? führt das glaubwürdigkeitsdefizit der nischen zu einer renaissance des mainstream?

    die chance der mainstream-anbieter liegt gerade in ihrer markenstärke. sie können sicherheit und orientierung bieten in der unüberschaubarkeit der online-vielfalt. das ist wie bei den kassischen medien, nur dass es mainstream-produkt-anbieter leichter haben ihr geschäftsmodell dem neuen internetstandard anzupassen, als dies bei den herstellern flüchtiger informationen der fall ist.

    es wird sich im klassischen produktvertrieb durch das internet in the long run weniger verändern, als wir einst glaubten. einzig die regionalität der nischen wird sich globalisieren. eine tiki-community (mit all ihrem produktbedarf) wird sich im internet auch dann finden, wenn es nur ganz wenige aktive tiki-fans in deutschland gibt. die nische wird global. deswegen müssen der nischen nicht mehr werden.

  98. Ich bin inzwischen felsenfest davon überzeugt, dass bayerische und chinesische Bürokraten gemeinsame Vorfahren haben. Anders ist dieser gleichgerichtete offenbar genetische angelegte, starke Wunsch nach Kontrolle bei beiden Beamtenvölkern nicht zu erklären. Völlig fehlgeleitet wäre natürlich , wenn man sagte, sie hätten aufgrund ähnlicher Gene auch das gleiche Demokratieverständnis.

  99. Lei? LEI??? Leones, wenn schon.

    Ansonsten sollten wir uns schnell erinnern, dass sich Alexander Holl als frischgekürter Papst noch schnell einen neuen Namen suchen kann. Die anderen machen es genauso. Sonst könnte nie ein Kevin Papst werden, das wäre ein klarer Verstoß gegen das AGG *gg*

  100. Der Link verweist auf einen Artikel, den ich zu dem Thema vor ein paar Tagen geschrieben habe. These, Antithese, Synthese: Wir lernen zumindest, dass wir den regulierwürdigen Bürokraten alles zutrauen. Und wenn sie mal doch im Recht sein sollten, dann lernen wir, dass es sehr auffällig ist, wie auffällig es eben ist, dass sie doch mal Recht haben. Kann mir noch jemand folgen?

  101. Bulli trifft es gut, aber die Realität ist noch viel, viel schlimmer. Man denke nur an die Cayennes auf dem Rollfeld, die die HONs von und zum Flugzeug karren. Wenn da mal mehrere „Ultra-Vielflieger“ sich einen Wagen teilen muessen und es dann „nur“ ein VW-Bus ist… da ist was los…. 😉

    …oder die dramatischen Szenen von Titanic-Dramatik, die sich bei Überbuchung freitagnachmittags auf dem Weg ins Wo-Ende abspielen wo FTLs gegen SENs um den letzten Platz kämpfen… (kann ich hier Fotos hochladen???).

  102. Ich werde die Spiele mit weit gehender Missachtung, sprich: einem privaten Boykott, strafen. Vor allem werde ich versuchen, mich von Olympiasponsoren fernzuhalten; das erscheint mir langfristig am vielversprechendsten zu sein.

  103. Ich werde auch diese Olympischen Spiele mit einem totalen Fernsehboykott strafen, wie schon alle anderen zuvor. Dafür werde ich noch mehr und noch länger im unzensierten Internet surfen. Das haben sie nun davon!

  104. Wie wäre es denn, die in dieser Diktatur gefertigten IT- und Telekommunikationsprodukte zu ächten? Da bietet sich doch einiges an: Mobile Telefone, Computer, Digicams, Navis, Internet-Hardware etc. Bis hin zum Ipod werden wir doch überschwemmt mit China-Produkten, deren Gebrauch China inside zensiert und mit hohen Strafen belegt wird. Evtl. hat noch jemand alte „Nein, danke …“-Sticker im Keller …

  105. Vielleicht sollten wir die olympischen Spiele abschaffen! Was ist denn schon vom Traum Coubertins gelieben, die olympische Fackel möge „das freundschaftliche Verständnis zwischen den Völkern mehren?“ Olympia stiftet unterm Strich schon seit Jahren mehr Schaden als Nutzen.

    Nur zur Erinnerung: Seit der Neugründung der Weltspiele 1894 durch den Baron Pierre de Coubertin waren die Weltspiele der Jugend das Ziel von Terrorangriffen (München 1972), von unverblümter kommerzieller Ausbeutung (die “Coca-Cola-Spiele“ von Atlanta 1996), von Dopingskandalen (Athen 2004), von politischem Boykott (Moskau 1984) und Gegenboykott (Los Angeles, 1988) und immer wieder auch von propagandistischer Inszenierung wie 1936 in Berlin und jetzt in Peking.

    Wer nicht bereit ist, diese Konsequenz zu ziehen, dem bleibt aus Gründen der Selbstachtung ja nur noch übrig, für sich eine strikte Trennung, sozusagen eine Chinese Firewall im Kopf, zwischen dem politischen Mega-Event Olympia und der unbestreitbar postiven Funktion der Spiele als Begegnungsstätte für junge Sportler aus aller Welt. Mehrere Wochen lang werden tausende von jungen Menschen mit mehr oder weniger demokratischem Kulturhintergrund in dieses ideologisch verschlossene Land einfallen, und es wird Gespräche geben zwischen ihnen und ihren chinesischen Sportskollegen sowie mit vielen einfachen Menschen auf der Strasse. Vielleicht bringen diese Gespräche etwas, vielleicht auch nicht. Die Alternative ist Schweigen.

    Die olympischen Spiele haben als Kommunikationsplatttform für mich vielleicht noch eine Daseinsberechtigung. Sonst nicht.

  106. Der „Pulverdampf“ trifft es sehr gut, finde ich auch. Hoffentlich lichtet er sich im September etwas: Im Rahmen der IFA (Messegelände Berlin) gibt es vom 1.-3. September auch ein medienpolitisches Forum. Terminhinweis für den 1.9. 1430-1530
    Wie kann die technische mit der medienpolitischen Entwicklung synchronisiert werden? Warum tun wir uns in Europa, speziell hierzulande, so schwer, neue Technologien umzusetzen und einzuführen? Vielleicht fordert die rasante Entwicklung innovativer Technik ein entsprechend innovatives Procedere für die Selektion, die Durchsetzung und die Markteinführung? Haben Länder, in denen die Einführung neuer Medientechnologien vom Staat koordiniert oder gefördert wird, Wettbewerbsvorteile für ihre Content,-, Infrastruktur- und Geräteindustrien? Müsste mehr oder weniger reguliert werden? Oder müsste ganz anders reguliert werden – und durch wen? Müssen staatliche Institutionen oder Gremien immer technologieneutral sein? Wer gehört an den Tisch, wenn interdisziplinär und branchenübergreifend über die Einführung neuer Medien und Medientechnologien in Europa entschieden wird?

    Um die Frage nach einer neuen Medienpolitik jenseits des klassischen Rundfunkrechts mit Blick auf sich radikal verändernde Nutzungsgewohnheiten und Wettbewerbsbedingungen und die aktuellen Positionen der Filmpolitik geht es am Dienstag: u.a. Grußwort von Kulturstaatsminister Bernd Neumann.

    Weitere Infos unter http://www.medienwoche.de/WebObjects/Medienboard.woa/wa/CMSshow/1662628

    — Alex

  107. Eine interessante Kombination, Tim: wie schaffen wir eine Kommunikationsplattform, ein „Mega-Event“, ein „Massen-Ritual“ von der Tragweite der Olympischen Spiele, ohne ihre politischen Implikationen, wie sie von Dir dargestellt wurden. Die Reichweite hat das Internet sicher zu bieten (jedenfalls dort, wo es frei nutzbar ist), aber Event und Ritual verlangen die persönliche Anwesenheit, den direkten Austausch nicht nur von Daten und Informationen, sondern ebenso von Gefühlen und Werten, eine „Atmosphäre“ und „Kultur“ des Austauschs. Wenn das entsteht, werden unsere „Mediokratien“ allerdings nicht umhin können (und wollen), es auch medial zu „verwerten“, um damit den Kreis zur unseligen Kombination am Anfang wieder zu schließen. „There’s no easy way outta here“ – stammt das eigentlich von Bob Dylan oder von Czyslansky?

  108. …und ja, nur weil es ein „Maga-Event“ ist, müssen wir ihm nicht eine Mega-Kommunikationsplattform zur Verfügung stellen. Die Kommunikation, die ich meine, würde im Kleinen, sozusagen F2F stattfinden. Das Medium ist doch schittejal – Pyramus und Thisbe genügte ein Loch in der Wand. Merke: Der Mensch ist ein Kommunikations-Wesen.

    PS: Die „Süddeutsche“, die besonders laut und heftig über die mediale Aufwertung des Regimes in Peking schimpft, hat heute eine 14-seitige Beilage zu „Olympia Peking 2008“. Was kümmert mich mein saudummes Geschwätz von gestern…

  109. Lothar Dörr von der Agentur A&B One hat da noch eins draufzusetzen: Richtiger Urlaub ist, wenn du nach Hause kommst und du kannst deinen Computer gar nicht mehr starten, weil du das Passwort vergessen hast! Ist ihm tatsächlich gerade passiert. Nach sechs Wochen auf einem Hügel in der Toskana mit Meerblick und wisperde Pinienbäume war er offenbar derart entspannt, dass er keine Ahnung mehr hatte, mit was für einem Begriff er seinen PC abgesperrt hatte. Er hat mir erzählt, dass er alle denkbaren Kombinationen von Vornamen der Ehefrau und der Kinder und sogar des Hundes durchprobiert hat, aber leider ohne Erfolg. Er musste den Tech-Support seiner Firma bemühen, was ihm natürlich sehr peinlich war. Aber die Kollegen fanden es sogar toll – und haben ihn beneidet…

  110. Leider, lieber Tim, hört die Dummheit in den USA, wie dieses CNN-Video belegt, nicht etwa im Park des Weißen Hauses auf, sondern zieht ihre Kreise durch die ganze amerikanische Gesellschaft, und zwar nicht nur, was das Internet und seine Nutzung betrifft. Merke: Dummheit kennt keine Grenzen. Aber sieh selbst…

  111. Dass dauerndes Internet doof macht kann schon sein, ich kann es als Betroffener ja nicht beurteilen. Dass allerdings das dauernde Sitzen am Computer krank macht, das ist bekannt, zumindest in Hannover.

    Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat bereits 2006 einer Klägerin Recht gegeben, die eine Sehnenscheidenentzündung infolge langjähriger Arbeit am PC als Berufskrankheit anerkannt haben wollte (Az. 3 A 38/05). Und in einer aktuellen Presseinfo von Microsoft für seine neue „Ergo“-Maus heisst es, „Mausarm“ sei auf dem Weg, die Volkskrankheit Nummer eins zu werden.

    Übrigens: Wenn man Google nach „Volkskrankheit Nummer eins“ fragt, steht „Harninkontinenz“ an erster Stelle, gefolgt von „Bindungsangst“. Erst dann kommen „Rückenschmerzen“, „Angsterkrankungen“ und „Übergewicht“; offenbar ist sich die Fachwelt noch nicht einig, welches wirklich die schlimmste Volkskrankheit ist, aber das nur nebenbei.

    Meine Krankengymnastin, bei der ich wegen einer Verletzung der Rotatorenmanschette seit Wochen laboriere, hat übrigens heute während der Folterstunde bestätigt, dass chronische Computerei zu physischem Verfall führt. „Wer immer nur sitzt, verliert jegliches Körpergefühl ab der Bauchnabelregion nach unten.“ Wenn sie recht hat, dürfte sich das vom „Spiegel“ beschriebene Problem innerhalb weniger Generationen von alleine erledigt haben, denn die Gefügllosigkeit der unteren Körperteile muss zwangsläufig zu einem dramatischen Abfall der Reproduktionszahlen unter Computer-Nerds führen.

    Deshalb hier und heute schon mal ein Vorschlag für den nächsten „Spiegel“-Titel: „Internet macht unfruchtbar“. Es lebe das journalistische Sommerloch!

  112. Internet macht unfruchtbar? Na, aber hallo.

    Die Diskussion ueber handy-gesponsorte Gehirntumore ist natuerlich schon maechtig ueberaltert. Wie genitaler Herpes flammt sie zwar immer wieder mal auf, aber im grossen und ganzen weiss man ja schon a priori wie’s ausgeht.

    Ganz anders dagegen von wegen Schossoberflaech…aeh…Laptops. Wo sind denn da die Forschungsgelder? Das wireless equipment meines Laptops ist naemlich ganz maechtig auf dem Kriegspfad mit meinem hoechstpersoenlichen equipment. Jawoll. Gerade mal zwei inches von meiner Eruptivkollektion entfernt, rumpeln 31.6 Milliwatt kontinuierlich in den Aether und schrammen dabei auch an den Gonaden vorbei.

    Ob die cajones calientes auf Dauer den ueberlangen Artikeln des Spiegels standhalten koennen, wird sich zeigen. Wenn man dann noch in „einestages“ blaettert und WiFi kramphaft 27 historische Bilder runterlaedt, dann kommt da schon so ein Verdacht auf. Frueher wurde einem mal warm ums Herz, heute wird einem…na, ist ja auch egal.

    Wer haette das gedacht. Die erste Welt manoevriert sich selbst ins Abseits. Hochtechnologisch, noch dazu.

  113. Eine Zeitung ist vor allem dazu gut, Fisch drin einzuwickeln. Als Medium ist es ein Auslaufmodell. Das sagt einer, der als Jungvolontaer noch den Bleisatz erlebt hat und taeglich zwei Tageszeitungen intensiv liest. Aber die Zahlen sind unerbittlich: Jedes Jahr sinkt die Auflage von Tageszeitungen in den USA ebenso wie in Deutschland um ca. 2,5%. Dieser Trend ist offenbar unaufhaltsam . Eine Tageszeitung ist, wie mir ein weiser Verleger einmal sagte, ein Buendel von unterschiedlichen Geschaeftsmodellen, die gemeinsam eine Druckerpresse finanzieren. Die Tageszeitungsverleger haben sehenden Augens zugesehen, wie ihnen ein Geschaeftsmodell nach dem anderen – Kontaktanzeigen, Immobilienanzeigen, Stellenanzeigen, Autoanzeigen, Vermischtes – abgenommen wurden. Diese Leser (und dieses Geld) haben heute z.B. eBay, eScout24, Monster.de und andere Branchenfremde. Das haette nicht sein muessen, aber jetzt ist es zu spaet.

    Ich gehe davon aus, dass ich noch die letzte Ausgabe der „Sueddeutschen“ lesen werde. Ich bin 58 Jahre alt. Do the math…

  114. Der Unterschied zwischen Journalisten und Bloggern ist heute ein zumeist fiktionaler, eine „fixe Idee“, die in den Gehirnen angstgeprägter Journalisten-Kollegen herumgeistert. Denn mit dem Medium haben die Kollegen-Blogger auc das Geschäftsmodell gewechselt. Und das ist zwar potentiell interessant und attraktiv, aber eben (noch) nicht praktisch – bis auf wenige Ausnahmen.

    Aber noch etwas zeigen die Bloger den Journalisten: Dass da draußen sehr viel mehr zu finden (und zu berichten) ist, als es der medial geprägte Ausschnitt der Wirklichkeit, den wir täglich konsumieren, uns alle vermuten lässt. Wo finden sich denn in den „Mainstream-Medien“, und dazu zählen neben Print genauso TV und Radio, egal ob privatwirtschaftlich oder öffentlich-rechtlich betrieben, Informationen und Meinungen z. B. zur aktuellen Politik der USA wie auf http://www.antiwar.com/ (auf der „konservativen“ Seite des politischen Spektrums) oder bei http://www.democracynow.org/ (auf der anderen, ist das noch die „linke“ desselben Spektrums)?

    Und das sind nur 2 kleine Beispiele für eine „Wirklichkeit“, die wir zwar online in der „Blogosphere“, nicht aber in den herkömmlichen Massenmedien erleben und diskutieren können.

  115. Ja wenn doch nur alle die im B/L-DSG geforderte Daten-Sparsamkeit „leben“ würden, bräuchten wir keine stärkeren Gesetze. Aber solange insbesondere personenbezogene Daten ein lohnenswertes „Geschäft“ bedeuten und die Konsequenzen beim „erwischt werden“ in keinem Verhältnis zum erwarten/gemachten Gewinn stehen, stört das die Wenigsten…
    Die bereits jetzt möglichen Urteile von bis zu 2 Jahren Freiheitsentzug bei entsprechenden Verstössen sind meines Wissens bisher noch nie auch nur annähernd ausgeschöpft worden. Erst durch eine entsprechende gerichtliche Praxis mit adäquaten Medienecho werden aus „Kavaliers-Delikten“ Straftaten.

  116. Alternative: Wir gewöhnen uns daran, dass nichts mehr geheim ist. Datenschutz ist ohnehin so wie die Sache mit des Königs neuen Kleidern: Wir glauben alle, dass wir angezogen sind, weil unsere persönlichen Daten geheim sind. In Wirklichkeit stehen wir ohenhin alle schon splitternackt da.

    Apsropos splitternackt: Als wir vor Jahren nach München zogen, sind wir (Ehefrau, Tochter, ichz) mal an einem schönen Sommertag an die Isar gegangen zum Picknick. Wir waren die einzigen dort, die Badesachen trugen. Irgendwann kamen wir uns einfach dämlich vor und haben sie abgelegt. Das war nur ein paar Minuten lang unangenehm, danach war es uns wurschtegal…

    Allerdings: Diese radikale Offenheit darf dann auch keine Einbahnstrasse sein. Die Gegenseite – Wirtschaft, Behörden – muss notfalls gezwungen werden offen zu legen, WAS sie über uns wissen. Dann herrscht Waffengleichheit.

  117. samson hat ja so recht. es ist in der tat ein problem, dass unsere gerichte und behörden das ihnen zur verfügung stehende strafmass nur selten ausnutzen. die „bayerische datenschutzbehörde für den nicht-öffentlichen bereich“ – sowas gibt es – hat nach einem bericht der süddeutschen zeitung von gestern für die verbotene weitergabe personenbezogener daten bislang eine höchstbusse von 1.600 eur ausgesprochen – möglich wären 250.000 euro! 1.600 euro zahlt man schon, wenn man fünf mal in netter gesellschaft an unerlaubter stelle vor dem bayeischen landtag raucht. nur mal so zum vergleich …

  118. Gestern bekam meine Frau einen Anruf von der Telekom. Man gratulierte ihr, dass Sie Kundin bei der Telekom ist und fragte, ob sie mit ihren Verträgen zufrieden sei. Dann sollten ein paar Daten abgeglichen werden. Frage, ob meine Frau noch der Soundso-Straße wohne. (Da wohnt sie seit 8 Jahren nicht mehr.) Antwort: ja. Frage, ob sie ihr Konto noch bei der Haspa habe. (Deren klassisches Einzugsgebiet ist 450 Kilometer von dem vermuteten Wohnsitz entfernt.) Antwort: Jetzt reicht’s.
    Phishing?
    Jetzt reicht’s.

  119. lieber tim,

    ich weiss zwar nicht, was du meinst, wenn du schreibst, dass das rauchen für dich ein laster sei – dann hättest du speditionskaufmann werden sollen – aber dein beitrag gibt mir doch anlass auf einige schöne tools zu verweisen, die es erlauben sich im dschungel der blogs ein wenig besser zurechtzufinden. dass es solche tools gibt, ist ein hinweis darauf, dass die ganze bloggerei aus dem stadium der binnenkommunikation zug um zug heraustritt und zu einem gängigen massenkommunikationsmittel wird, in dem sich auch alte zöpfe wie wir bewegen wollen oder müssen. hier also die tipps:

    1. ziemlich neu und wirklich spannend ist wohl das blogverzeichnis http://www.blogoscoop.net. man kann blogs suchen (und finden), dabei nach tags und regionen recherchieren und erhält auch hinweise auf die popularität von blogs. die maschine ist noch nicht ganz fertig und wird auch noch ständig umgebaut.

    2. auch nicht schlecht ist die http://www.bloggerei.de, wie blogoscoop als erweitertes verzeichnis für deutsche blogs angelegt. die bloggerei gibt es schon ein wenig länger und deshalb ist auch schon mehr drin, als auf blogoscoop.

    3. last und nicht geleast sei noch auf http://www.blogato.net verwiesen. blogato basiert sowohl auf einer sowohl maschinellen als auch einer manuellen Einschätzung der Blogqualität. suchergebnisse lassen sich per rss abonnieren.

    ach ja: czyslansky muss dort noch angemeldet werden. werde ich in kürze mal machen 😉 damit die welt uns finde …

  120. eines tages werden uns fürchte ich auch ebay-sternchen nicht mehr retten.

    seit einigen wochen grassieren ja die presseberichte über die denunzianten-site http://www.rottenneighbor.com. als ich zum ersten mal davon hörte, war dieses fürchterliche angebot noch fest in us-amerikanischer hand. mehr aus routine – wollte mal sehen, ob es schon die ersten hasseinträge zu dir gibt 😉 – war ich eben auf rottenneighbor.com und habe mal nachgesehen, ob es inzwischen auch in münchen einträge gibt. und das ist in der tat fürchterlich. u.a. findest du notizen zu einem münchner landtagskandidaten „… hier sitzt das übelste, was münchen zu bieten hat“.

    ein spitzenrating der anwender hat auch dieser eintrag erhalten: „Also, hier wohnen die größten Assis, die es gibt, die eine Tochter ist ne voll Nu***e, die andere eigentlich genauso. Dann die Mutter klaut im Schlecker Geld und täuscht einen Krebs vor. Der Vater ist Alkoholiker. Die ersten 3 Buchstadebn vom Nachname dieser netten Familie lauten: BAU“. das haus der familie BAU* ist übrigens exakt markiert.

    In der Falkenstraße wird ein „assozialer arbeitsloser Harz IV Türke der den ganzen Tag mit seinem blöden kläffenden Köter spazieren geht“ gemeldet. müssen wir diese form des web 2.0 wirklich akzeptieren?

  121. Web 2.0 ist eine Pandorra-Büchse, und sie ist auf. Wir kriegen die bösen Geister nicht mehr zurück in die Flasche. Wer an die totale Transparenz glaubt (wie ich), der muss auch die Schattenseiten akzeptieren. Dazu gehört das digitale Denunziantentum à la rottenneighbors.com. Leider…

    PS: Eine weitere Geißel der Menschheit im digitalen Zeitalter ist die penetrante Kleinschreibung. Noch schlimmer ist ein Kleinschreiber, der gelegentlich vergißt, dass er einer ist und mal groß, mal klein schreibt…

  122. weils noch immer aktuell und im sinne czyslanskys ist: “den gleichverwerflichen misbrauch groszer buchstaben für das substantivum, der unserer pedantischen unart gipfel heißsen kann, habe ich … abgeschüttelt.” (jacob grimm). gleichwohl sehe ich mich genötig den bösen fremden majuskeln in zitaten ihr recht einzuräumen. dies schmerzt arg, kann es doch in seltenen fällen dazu führen, dass das ein oder andere zeichen frech auch in meinem text herauszuheben sich anheischig macht. ich werde das vorlaute „I“ und das ebensolche „F“ in meinem nächsten beitrag durch ächtung strafen.

    aber danke fur den hnwes, leber tm.

    ach: was meinst du eigentlich mit „Pandorra“? eine art hegemonialstreben des kleinen pyrenäen-staates? müsste es dann nicht panandorra heissen? oder ist dir da ein überzähliges „r“ ausgebüchst. aus der büchse derselben …?

  123. Augenzeugen der legendären Partie gegen Aljechin berichten, dass Czyslansky anschließend so fertig war, dass er sich schwor: „Nie wieder Schach!“ Allerdings ließ sein Interesse an dem König der Spiele nie nach, und er machte sich daran, eine Maschine zu bauen, die ihm die lästige Arbeit des Ersinnens von Zügen abnehmen sollte. Abgelenkt durch andere, wichtigere Projekte wie den Bau eines digitalen Mescal-Destilierkolbens, kam er über erste rudimentäre Skizzen aber nicht hinaus.

    Zwei Jahre später bei einer ausgedehnten Zechtour durch Boston, die in der legendären Schwulenkneipe „Napoleon Club“ endete, traf Czyslansky den berühmten Harvard-Mathematiker Claude Shannon, ein typischer Vertreter des Genus „zerstreuter Professor“, der sich durch die Aufschrift „Boston’s Oldest Gentlemen’s Bar“ an der Tür zu einem Besuch des anrüchigen Etablissements verleiten ließ. Die Hygienestandards im „Napoleon’s“ waren nie die besten, und so war es an sich nichts Ungewöhnliches, dass eine Maus in der fraglichen Nacht scheinbar furchtlos durchs Lokal in Richtung Küche lief. Es darf deshalb vermutet werden, dass dieser Abend die Inspiration zu Shannons wenige Monate später vorgestellten Erfindung namens „Theseus“ lieferte, die erste elektromagnische Computermaus.

    In Wirklichkeit aber sollte dieses Aufeinandertreffen zweier geistiger Riesen viel weitreichendere Folgen haben. Czyslanskys Ruhm als Aljechin-Bezwinger war ihm natürlich längst vorausgeeilt, und Shannon, selbst ein eher mittelmäßiger Spieler, bedrängte Czyslansky mit Fragen zu seiner Strategie und Spieltechnik. Beiläufig erzählte dieser, wie Augenzeugen der Begegnung später kolportierten, dass er über eine Maschine nachdenke, die das Schachspiel automatiseren könne.

    Was Czyslansky nicht wissen konnte, weil das Projekt der nationalen Geheimhaltung unterlag, war, dass Shannon kürzlich von J. Presper Eckert and John Mauchly, den Erfindern von UNIVAC, des ersten kommerzielen Computers, kontaktiert worden war, die nach möglichen Anwendungen des 13 Tonnen schweren, mit 5.200 Vakuumröhren ausgestatteten Rechenapparates suchten. Ganz oben auf ihrer Liste stand das Thema Schach, da die USA gerade im Wettrennen mit der Sowjetunion um die intellektuelle Weltherrschaft arg ins Hintertreffen zu geraten drohte.

    Da der Name „Czyslansky“ in Shannons Ohren verdächtig osteuropäisch klang, versuchte er ihm das Projekt auszureden, indem er auf einer Serviette vorrechnete, wie viele möglichen Spielverläufe beim Schach zu berechnen seien. Das Ergebnis, nämlich 10 hoch 120, beweise, wie aussichtslos ein solches Bemühen wäre, da selbst der leistungsfähigste mechanische Rechner, der damals zur Verfügung stand, circa 10 hoch 90 Jahre benötigen würde, um nur den ersten Zug einer „perfekten Partie“ zu berechnen – etwa zehnmal länger, als die Universum bis heute existiert.

    Tatsächlich ist nicht bekannt, dass sich Czyslansky nach diesem Zeitpunkt weiter mit der Idee beschäftigt hat. Im Gegensatz übrigens zu Shannon, den das Thema keine Ruhe ließ. Am nächsten Morgen, gestärkt durch einen Pott starken schwarzen Kaffees und vier Aspirintabletten, setzte er sich hin und schrieb seinen legendären Aufsatz „Programming a Computer for Playing Chess“, in dem beschrieben wird, wie eine Maschine tatsächlich in die Lage versetzt werden könnte, erfolgreich Schach zu spielen. Der Rest ist Schach-Geschichte: Am 10. Februar 1996 verlor Garry Kasparov als erster amtierender Weltmeister eine Partie gegen IBM’s „Deep Blue„, und zehn Jahre später schlug das von den Deutschen Frans Morsch und Mathias Feist entwickelte Schachprogramm „Deep Fritz“ den Weltmeister Wladimir Kramnik 4-2.

    Das Desinteresse Czyslanskys am Schachspiel könnte sich auch aus seinem zeitweiligen tiefen Kulturpessimismus ableiten, denn einer undatierten Quelle zufolge soll er einmal gesagt haben: „Wenn ein Computer eines Tages besser Schach spielen kann als der Mensch, ist das Ende nah.“ Warten wir ab.

  124. Schachtürke, Bildnachweis: Jan Braun / Heinz Nixdorf MuseumsForum
    Schachtürke, Bildnachweis: Jan Braun / Heinz Nixdorf MuseumsForum

    mein lieber tim,

    da bist du aber wieder mal einem echten „türken“ aufgesessen. czyslansky’s hat seine „idee“ eines schachautomaten wohl eher augenzwinkernd baron von kempelens schachtürken entlehnt. baron wolfgang von kempelen (1734-1804) präsentierte schon 1769 der kaiserin maria theresia einen schachautomaten in gestalt eines hinter einem schachtisches sitzenden „roboters“, der wiederum die gestalt eines türken hatte. lass mich kurz aus dem feinen bändchen des freiherrn joseph friedrich zu racknitz zitieren, welches jener im jahr 1789 unter dem titel „über den schachspieler des herrn von kempelen“ in leipzig veröffentlichte:

    „Das Publikum begegnete dem Automaten mit einer Mischung aus Schock und Lust. Die lebensgroße Puppe in türkischer Tracht saß an der Rückwand eines eleganten Holzkastens. Die Vorderseite, auf dem ein Schachbrett mit Holzfiguren stand, wies drei Türen auf, darunter eine Schublade. Vor der Vorstellung öffnete Kempelen die Abteilungen, um das Innere des Kastens vorzuzeigen. Die Zuseher erblickten ein Gewirr aus Walzen, Hebeln und Zahnrädern verschiedenster Größen. Mit einer Kerze durchleuchtete Kempelen den Automat Abteil für Abteil, danach bat Kempelen einen Freiwilligen aus dem Publikum an das Schachbrett, und endlich begann der Türke, sich selbständig zu bewegen. Bei jedem Zug war ein Rasseln und Ächzen von Zahnrädern zu hören.“

    tatsächlich sass im tisch ein versteckter und des schachspiels mächtiger zwerg. gleichwohl geisterte der angebliche schachautomat noch jahrelang durch die gazetten der bürgerlichen gesellschaft und riss zahllose philosophen zu ergötzlichen ausführungen hin (so auch walter benjamin). beim türken handelte es sich vermutlich um die berühmteste fälschung unseres zeitalters (wenn man von den über 40 präputien unseres lieben herren absieht, die in diversen katholischen devotionalienbeständen lagern; siehe werner fuld: lexikon der fälschungen). vom schachautomaten leitet sich auch das beliebte tunwort „türken“ ab, das heute in der bedeutung von „etwas vortäuschen“ gebräuchlich ist. czyslansky war ja bekannt dafür, dass er seine gesprächspartner gerne ein wenig aufzog, freilich ohne dass diese es merkten.

    ach ja: ein nachbau des türken befindet sich im nixdorf-museum zu paderborn.

    zum weiteren siehe auch tom standage: der türke. die geschichte des ersten schachautomaten und seiner abenteuerlichen reise um die welt. campus verlag ffm 2002.

  125. Jeder redet von Chrome, aber keiner hat bemerkt, dass Chrome keine Toolbars unterstützt. Man kann keine Leisten in diesem Browser installieren auch nicht die von Google. Damit gibt es keine PR Anzeige im Browser.

  126. natürlich hat ossi recht, dass chrome einen schritt tut in richtung auf das, was er „abschaffung der betriebssysteme“ nennst.
    natürlich fordert chrome nicht den microsoft explorer, sondern windows heraus. aber was ist daran neu?

    bemerkenswert ist nur, wie es google mal wieder geschafft hat, diesen hype ohne klassische pr zu erzeugen: durch einen „controled leak“ gegenüber der blogosphere.

    die story beschreibt olaf kolbrück hier ausführlich:
    http://off-the-record.de/2008/09/02/elegante-pr-fuer-den-google-browser-chrome/.

    und die einschätzung dazu gibts hier:
    http://www.vibrio.eu/blog/?p=96

  127. Ja, mir hat es die Sprache verschlagen. Ich habe natürlich gleich Chrome runtergeladen, ausprobiert – und wieder runtergeschmissen. Irgendwie kam ich mir vor wie bei Netscape 1.0: Das Ding kann ja gar nix! Und sieht außerdem stinklangweilig aus. Ist ja fast so schlimm wie Apples „Safari“-Browser.

    Ich kann eigentlich gar keinen Sinn in der Entscheidung von Google sehen, einen halbgaren und ästhetisch unausgegorenen Browser auf den Markt zu bringen – außer, um Microsoft zu ärgern.

    In dem Zusammenhang ist das Timing interesssant, nämlich nur Stunden, nachdem Redmond Google ciao.com vor der Nase weggeschnappt hat und damit zum Angriff auf Googles Vorherrschaft im Such-Geschäft geblasen hat. Es geht Microsoft offenbar darum, Google in der Relevanz der Suchergebnisse zu übertrumpfen. Google kann bekanntlich alles, aber sonst nichts. Microsoft will ganz klar die Suchmaschine für die Online-Shopper werden: Mit Hilfe von Ciao hofft Microsoft, Kaufwillige schneller in die richtigen Internet-Läden zu bringen.

    Google verfolgt schon lange eine Politik der Nadelstiche gegen Microsoft. Chrome könnte wieder so eine kleine, gemeine Spitze sein.

  128. Chrome ist da, und das ist auch gut so. Was nun dingend erforderlich ist, ist doch eine sachliche Diskussion des Konzeptes: Bringt uns der G-Browser weiter, oder nicht?
    Tims Vermutung, dass Chrome nicht mehr bietet als „Netscape 1.0“ kann ich nun wirklich nicht folgen. Schon mal was von JavaScript und den darauf aufsetzenden Web-Applikationen gehört?
    Das User-Interface mag minimalistisch sein (von der Ästhetik des Designs, ganz zu schweigen), aber, was sich „unter der Haube“ tut, ist das eigentlich bemerkenswerte. Und was Google damit anfängt, bzw. auch nicht anfängt, und sich damit sogar vom Wettbewerb wohltuend unterscheidet, hat Johnny auf „Spreeblick“ sehr gut und sachlich dargestellt. Ein guter, lohnender und lesenswerter Artikel!
    Read, on: http://www.spreeblick.com/2008/09/04/wir-sind-bild-the-chrome-conspiracy/

  129. Doch Herr Urchs, Google macht sich anheischig, das Microsoft des Web zu werden. Anders als Microsoft geht es Google nicht darum, den Desktop zu monopolisieren, um möglichst viel Profit aus den eigenen Produkten zu schlagen, sondern möglichst vielen Surfern die Werbung ihrer Kunden möglichst interessensgenau unter die Nase zu reiben. Um weiter zu wachsen, braucht Google deshalb immer mehr Informationen über immer mehr Internetnutzer. Dazu dienen die Produkte und die Datensammelleidenschaft, die mir zunehmend unheimlich wird.

  130. ein bisschen ist das wie in einer ehe, in der der mann die frau nur deshalb nicht versteht, weil er schon so lange nicht mehr mit ihr geredet hat: die verbreitete unzufriedenheit mit den it-abteilungen ist der sprachlosigkeit zwischen it und fachabteilung geschuldet. noch immer reden beide allzuoft aneinander vorbei: der business line manager (blm) will ein problem lösen, der it-mann sieht bei jeder änderung erstmal neue standardisierungsrisiken, also -probleme. der blm füllt brav ein pflichtenheft aus, mit dem sich der it-mann erstmal für ein paar wochen zurückzieht um an einer lösung zu basteln, sie zu testen, sie zu überarbeiten, sie wieder zu testen und dann kommt er wochen später (oder sind es monate?) zurück, will gelobt werden, und muss feststellen, dass im besten fall er komplett an den interessen des blm vorbeientwickelt hat. der it-mann hat sich in jahrelanger kleinstarbeit eine arkansprache angeeignet, die ihn ebenso vermeintlich unersetzlich wie einsam gemacht hat.

    ich bin überzeugt: modellgestützte entwicklungsumgebungen und soa-paradigmen werden dieser sprachlosigkeit ein ende bereiten: das standardisierungsthema hat in soa-umgebungen seine dominanz verloren und das it-babel findet im interaktiven prototyping ein ende.

    was das ganze mit digitalem leben zu tun hat? modellgestützte entwicklung folgt dem gleichen paradigma wie die digitale kommunikation: interaktiv, echtzeit, unhierarchisch. it profs haben da noch viel zu lernen.

  131. Glaubst du nicht, dass das eine Arabeske ist, die keine Schule machen wird? Es müsste doch jedem einleuchten, wie unsicher ein solches Verfahren ist. Schließlich ist nicht einmal der bekannte Lügendetektor, den es schon seit Jahrzehnten gibt, als Gerichtsbeweis zugelassen.

  132. Würde ich schon, wenn

    a) nicht schon ein Gericht in einem ausgesprochen zivilisierten Land (Indien hat sein rechtssystem von Großbritannien geerbt) das Verfahren bereits als Urteilsbegründung akzeptiert hätte und ich

    b) inzwischen Schäuble & Co so ziemlich alles zutrauen würde.

  133. Tja, da haben Sie nicht unrecht. Das trifft aber nicht nur auf IT zu, unter dem gleichen Phänomen leiden auch oft HR, PR, Marketing, F&E, usw.. Abteilungseifersüchteleien, Bereichsdenken, Wagenburgmentalität und eine oft schwach ausgeprägte Kommunikationskultur zählen zu den Ursachen. In unserem Land wird das Thema „Eigen-Vermarktung“ innerhalb von Unternehmen noch immer vielerorts als überzogende Selbstdarstellung und nicht als Maßnahme zum Schaffen gegenseitigen Verständnisses interpretiert. Und dabei können doch ganz interessante Effekte daraus entstehen, beispielsweise weniger Reibungsverluste, leichtere Akzeptanz in Veränderungsprozessen, Ausschöpfung abteilungsübergreifender Synergien, vielleicht sogar Ideen und Impulse für echte Innovationen, und, und, und, …

    Gerade bei einer Querschnittsfunktion wie IT, die mittlerweile alle Unternehmensbereiche, viele Geschäftsprozesse und immer mehr Mitarbeiter essentiell betrifft, wäre etwas mehr „Kundenorientierung“ nicht zu verachten, auch mit entsprechender Kommunikation. Wohlgemerkt Zweiwege-Kommunikation, denn auch User haben Ideen und Anregungen. Sonst läuft IT Gefahr, nicht als Problemlöser, Impulsgeber, Innovationstreiber oder zentraler, geschäftskritischer Bestandteil des Unternehmensgefüges wahrgenommen zu werden. Sondern eher als der Bereich, der ins Bewusstsein tritt, wenn es neue Regeln einzuhalten gilt oder schlicht mal wieder nix funktioniert.

    Dennoch: Es kommt Bewegung in das Thema. Gerade bei großen Unternehmen wird z.B. bei der Einführung großer Systeme mit organsiationsweitem Impact, insbesondere im Hinblick auf einen soften GO-life schon heute massiv in Kommunikation, PR oder internes IT-Marketing investiert. Interne Web 2.0-Plattformen, die auch dem IT-Marketing als Kanäle zur Selbstvermarktung dienen, finden zunehmend Einsatz. Denn kein IT-System funktioniert ohne die Akzeptanz und Unterstützung der dummen User.

    Und nicht zuletzt wird auch langsam erkannt, dass eine gute IT auch Außenwirkung hat, bei Kunden, Investoren und Mitarbeitern. Es kommt nicht von ungefähr, dass in den Risikoberichten für die Bilanz dem Thema IT zunehmend Raum gewidmet wird, Mitarbeiter in Einstellungsgesprächen darübr näheres wissen möchten und Kunden nach der Sicherheit der Systeme fragen, über die sie mit dem Unternehmen Geschäfte machen. Auch in diese Richtung wird schon einiges an teilweise recht guter Kommunikation betrieben.

    Vielleicht sollte die Computerwoche mal bei Ihren Lesern eine kleine Umfrage zu diesem Thema machen. Ich vermute Sie werden überrascht sein, was da schon alles passiert. Ich stehe Ihnen gerne für entsprechenden Input bei der Fragebogengestaltung zur Verfügung.

    Mit herzlichen Grüßen wie immer 😉 Stephan Fink

  134. Das hatte ich noch vergessen: Nennen wir es doch analog zu „Employer Branding“ als neue Disziplin „IT-Branding“

  135. Pingback: Mein OMD 2008 R
  136. was mein kollege stephan fink da von der öffnung der it-abteilungen hin zu einer stärkeren kommunikationsorientierung schreibt, ist schon richtig. doch wirkt sich diese neue kommunikationsfreudigkeit bislang noch allzu häufig nur auf die interne kommunikation aus.

    ein grosser konzern mit sitz bei münchen stellt derzeit seine gesamte infrastruktur von lotus auf microsoft exchange um. dabei war allen beteiligten von anfang an klar, dass ein solcher prozess über einige dutzend ländergrenzen hinweg nur auf der basis einer offensiven internen kommunikationspolitik erfolgreich geführt werden kann. und genau deshalb hat man sich für diesen prozess einen kommunikationsverantwortlichen it-spezialisten von aussen ins boot geholt, der in unzählgen gesprächsrunden, aber auch über wiki und sharepoint den kulturellen und emotionalen rahmen geschaffen hat, der einen reibungslosen transferprozess ermöglichte. gut so!

    das ist sicherlich nur ein beispiel für viele unternehmen, die heute web 2.0-anwendungen und vor allem eine auf interaktion und offenheit orientierte kommunikationsstrategie mit ihren it-strategien verknüpfen. aber nach aussen sind die kommunikationsbarrieren noch kaum gefallen. und das hat seinen grund nicht zuletzt in manch albernen eifersüchteleien zwischen it-management und fachabteilung. denn die öffentlichkeit draussen interessiert sich heute doch vor allen dingen für die schnittstellen zwischen it und anwendung, für die prozesse im lösungsdesign, für den zusammenhang zwischen it-infrastruktur und geschäftsprozess. und alles das kann den medien nur dann vernünftig nahegebracht werden, wenn sich it und fachabteilung die externe kommunikationspolitik gemeinsam zur aufgabe machen. aber in welchen unternehmen gibt es schon ein einverständnis zwischen fachabteilung, it und pressestelle über den sinn und nutzen von case studies bzw. anwenderberichten? drei unterschriftenfelder auf einer freigabeerklärung für case studies sind noch keine gemeinsame strategie. hier bleibt in den kommenden jahren noch viel zu tun.

  137. Hallo Herr Kausch, das ist doch klasse für uns alle. Da können wir doch zu berechenbarem Mehrwert beitragen: kürzere Einführungszyklen, schneller Systemakzeptanz, weniger Flurfunk, steilere Lernkurven, weniger Rückfragen beim internen Service, ……………

  138. Wenn ich ein IT-Hersteller wäre, würde ich auch nach irgendeinem Strohhalm greifen, von mir aus auch „Integration, um den drohenden Niedergang in die Irrelevanz zu stoppen, den Nick Vage ja brilliant in seinem Buch „Does IT matter?“ beschrieben hat.

    Wenn IT tatsächlich, so wie es aussieht, zum einer reinen Commodity verkommt ohne strategischen Wettbewerbseffekt, wenn wir alle in Zukunft unsere Computerleistung bei Bedarf aus dem „Grid“ oder „Cloud“, also praktisch aus der Steckdose ziehen und nur noch mit Miet-Software à la SaaS arbeiten – wo bleiben da die IBMs, Microsofts, Siemens und Suns dieser Welt? Am Ende sind sie keine Elefanten, sondern Dinosaurier.

    Um als digitaler Nomade always online durch die Welt zu reisen, brauche ich nur kleine, intelligente Endgeräte und ein gut funktionierendes Backend. Was wir erleben ist vielleicht die Götterdämmerung des PCs. Als Hersteller würde mir das Angst machen – als User finde ich es toll.

  139. woran man mal wieder sieht, dass ich offensichtlich der einzige bin, der absolut gar nix zu tun hat . ausser mit czyslanskys eine zu rauchen … 😉
    mik

  140. „You can fool some of the people all of the time, and you can fool all of the people some of the time, but you can’t fool all of the people all of the time.“

    Abraham Lincoln (1809-1865)

  141. das ist das tolle am internet: jeder kann mitmachen.und das ist das problem am internet: jeder macht mit!
    genau darin liegt die business opportunity für menschen wie dich und mich: die internetgesellschaft braucht orientierung. und die können leute geben, die sich professionel mit dem medium beschäftigen.

    das heisst nun natürlich nicht, dass man unbedingt DICH fragen sollte, wenn man einen ordentlichen single malt sucht (hah!). aber publizisten, journalisten blogger, pr-leute und andere kommunikationsmenschen sind gefordert strukturen zu entwickeln, die das grosse wort VERTRAUEN in das internet einbetten. das schlagwort, das ab heute um die welt geht heist: „embedded viral confidence“.

    die personale kommunikation wird als grundlage des viralen empfehlungsmarketings eine neue blüte erleben. ich muss menschen kennen, deren tipps ich vertrauen kann. dabei kommt es dann zur xing-architektur des vertrauens: wenn ich dir nicht trauen kann bei der auswahl schottischer hochlandgetränke, dann traue ich dir aber immer, wenn du eine web site kennst, deren empfehlungen man vertrauen kann. und über die berühmten drei ecken wird man immer jemanden finden, der einen 68er caperdonich (was für ein jahrgang; steht gerade bei mir auf dem regal) von einem amrut unterscheiden kann.

    du kennst amrut nicht? dann lass dich aufklären:
    „Die indische Mythologie berichtet von Göttern und Dämonen, die in der Vorzeit den Ozean mit Hilfe der Berge durchmischten. Auf einmal sprang ein goldener Topf aus dem Wasser, der das Elexier des Lebens enthielt. Diesen nannten sie Amrut.
    Der moderne Amrut hat seine Wurzeln unmittelbar nach Ende der englischen Kolonialherrschaft 1948, als die Inder begannen, ihren eigenen Whisky zu brennen.“
    (http://www.whisky24.de/tws/product_info.php?info=p13941_Amrut-Cask-Strength–Indien-.html)

    einen amrut gibt es jetzt auch in fassstärke. er schmeckt ein wenig nach fränkischen christkindlsmarktglühwein. wahrscheinlich bauen sie ihn in alten cardamonvorratsfässern aus. was eigentlich einen eintrag in knol (http://knol.google.com/k/knol) wert wäre.

    womit wir das stöckchen wieder zum ausgangspunkt geworfen hätten. denn die süddeutsche zeitung greift in ihrer heutigen ausgabe googles wiki-alternative heftig an: die artikel in knol seien häufig fehlerhaft, die autoren betrieben versteckte produktwerbung, und überhaupt werde unglaublich viel ohne quellenbeleg abgeschrieben. wenn man der süddeutschen glauben darf (ich tus in der regel; alles eine frage des vertrauens), dann verfügt wiki im vergleich zu knol fast über einen dem duden vergleichbaren vertrauensnimbus.

    ich warte auf seiten, die – wie ciao in der anfangsphase – nichts weiter tun, als empfehlungen und erfahrungen zu kommunizieren. und auf denen die empfehler dann selbst wieder empfehlungen erhalten und ein xing-ähnliches empfehlungsnetzwerk bilden. „embedded viral confidence“ als business-idee. will eben mal jemand einen businessplan schreiben ???

    oder gibts das schon? kann mir hier jemand einen link empfehlen?

  142. Da brauchte man nicht erst auf das Internet zu warten, um schlechte Empfehlungen zu bekommen. Haben wir nicht alle Freunde und Bekannte, deren Empfehlungen wir leidenschaftlich NICHT folgen. „Den Film musst du unbedingt sehen, das Buch muss man gelesen haben …“ Und wir wussten dann immer ganz genau was wir NICHT sehen und lesen wollen?

    Ich erinnere mich auch noch an viele Warnungen, die mich, in Kenntnis der Quelle, Gott sei Dank nicht abschreckt haben: „Zigarren stinken, Rocky ist ein blöder Film, Bukowski ist ein Schmierfink, das Internet wird sich nie durchsetzen …“

  143. In Wirklichkeit ist die SYSTEMS die Messe, die seit über 30 Jahren stirbt, aber wie Phoenix wundersam wieder aus der Asche ersteigt.

    Ich weiß nicht, ob es am Ende Klugheit der Messemacher ist oder pures Glück, aber sie hat es immer wieder geschafft, im letzten Moment die Kurve zu kriegen und ist mittlerweile tatsächlich als „B2B-Messe“ gut positioniert. Den Wahn, die „CeBIT des Südens“ sein zu wollen, hat ihr die Branche schon vor Jahren ausgetrieben, aber wer will schon die CeBIT von sonstwas sein? Das Zeitalter der Megamessen, im übrigen eine rein deutsche Erfindung, ist im Zeitalter von Internet und virtueller Selbstdarstellung ohnehin ein Auslaufmodell.

    Das Gute and der Systems (und das Schlechte and der CeBIT) ist, dass Messen heute nur noch eine echte Daseinsberechtigung haben: Sie sind ein Ort der persönlichen Begegnung. Das Gespräch bei einer Tasse Kaffee, das ist der einzige verbliebene Grund, heute noch eine Messe zu besuchen, Alles andere – Produktinfo, Marktorientierung, Kaufberatung, Entscheidungsvorbereitung – lässt sich nline anders und effektiver erledigen.

    Ach so, und vergessen wir nicht die Vibrio Lounge: Alleine deswegen muss die Systems noch ganz, ganz lange weiterleben…

  144. Für den Massenmarkt müssen wir noch den Heimservice per Fernseher entwickeln. Das würde dem in Amerika weitvebreiteten „TV dinner“ (in Alu verpacktes Fertigessen, das man nur mal schnell in die Mikrowelle poppt) eine völlig neue Dimension geben.

  145. Als Yahoo dafür sorgte, dass der Online-Dissident Shi Tao, immerhin Träger des International Press Freedom Awards, von der chinesischen Polizei verhaftet werden konnte, sagte Jerry Yang, er befolge nur die geltenden Gesetze. Genau das haben die KZ-Wärter auch gesagt.

  146. Ich persönlich glaube weder an UFOs noch an Banken!

    Ausserdem: Elvis ist der einzige, der ausserirdische Abstammung für sich geltend machen darf. Er ist übrigens auch nicht tot, wie von vielen Dummköpfen und Ungläubigen behauptet wird, sondern nur auf seinen Planeten zurück.

  147. Unsere Freunde in Italien haben das schon lang. Vielleicht technisch nicht so ausgespitzt, dafür aber wirkungsvoller. Die Fotos der Speisen (Schnitzel con Krauti) hängen für nicht italienisch sprechende Zeitgenossen im Schaufenster. Drüber steht meistens Menue Touristico. Wenn ich das irgendwo gesehen habe, habe ich das immer dankbar angenommen. Es war der klarste Hinweis, solche Restaurants nicht zu betreten. Das werde ich auch mit dem virtuellen Pendant in London so halten.

  148. Erfolgreich? Sterbend? Ich setze noch „schrumpfend“ dazu. Die Messe ist Opfer ihres Erfolges. Sie hat sich den Mittelstand zu Herzen genommen und konnte damit natürlich nicht mehr die Hypethemen adressieren, sondern die Brot und Butter-Anwendungen, die für den Mittelständler im Mittelpunkt stehen. Damit hat Sie sich aber leider auch aus der öffentlichen Wahrnehmhung katapultiert. Ich glaube nicht, dass Blogger da helfen werden.
    Aber eins möchte ich noch loswerden: Die Messe findet in München statt. München ist gleichzeitig der viert- oder fünftgrößte IT-Standort weltweit und viel zu wenige IT-Unternehmen nutzen die Systems, um sie als Schaufenster zu benutzen. Ist irgendwie bitter. Die Stadt München und das Land Bayern haben sehr viel für die hier angesiedelten IT-Firmen getan: Infrastruktur gebaut und Steuern erleichtert zum Beispiel und wie immer zahlen die Unternehmen nichts zurück, nicht einmal symbolisch in dem sie die IT-Messe der Region mit ihrer Präsenz unterstützen.

  149. Die Alternativen heissen:

    1. Mehr Self-Support: Dinge wie Password Reset lassen sich wunderbar vom User selbst erledigen, wenn im Unternehmen entsprechendes Identity Management vorhanden ist. Gartner schätzt, dass sich hier bis zu 70% der Kosten im IT Support eliminieren lassen.

    2. Offshoring: Ich komme gerade aus Indien zurück, da sitzen Hunderttausende von hochtalentierte ITler, die uns liebend gerne die Routinearbeit oder sogar die komplette Verwaltung unserer IT-Infrastrukturen abnehmen würden, und das zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten. Mein Vorschlag wäre eine flexible Mischung aus Inhouse- und externem Support – so wie es viele große Unternehmen (IBM, Siemens, etc.) zumindest intern heute schon längst praktizieren.

  150. Am besten machen es immer noch, finde ich, die Japaner, die absolut lebensechte Plastik-Abbildungen der Speisen ins Schaufenster stellen. Ist zwar uralte Analog-Technik, erfüllt aber den gleichen Zweck…

  151. „öffentlich vollzogener Florian Silbereisen“ ist gut!

    Aber im Ernst: RR weiß ganz genau, was und wen er da insziniert, nämlich RR! Und er verwendet dazu das ebenso probate wie bewährte Mittel der Publikumsbeschimpfung, in der er bekanntlich mehrfacher Deutscher Meister ist. Das Niveau des deutschen Fernsehens erhöht er damit nicht um einen Millimeter!

  152. auch gut. dann interpretieren wir das ganze doch so: rr (also kleingeschrieben sieht das wirklich blöd aus …) inszeniert sich selbst. aber für was steht rr? für „erziehung durch medien“. und dieses thema und dieser ansatz ist nach meinem dafürhalten ebenso unmodern wie aktuell.
    muss man blödheit im fernsehen tolerieren? nein, muss man nicht! und um das klar zu stellen: ich rede nicht von verbieten. ich rede von denunzieren im privaten. und ich rede vom verbot der dummheit im öffentlich-rechtlichen. diese debatte führe ich gerne. und der event von gestern ist ein guter anlass diese debatte „öffentlich zu vollziehen“.

  153. das können die hollander aber noch besser. die stellen ihr plastik nicht nur ins schaufenster, sondern servieren das …
    und wenn die engländer das würden, wäre man sogar noch froh …

  154. Liebe Zuschauer,
    um die angesprochenen Probleme zu lösen und persönlich-mediales Wohlbefinden zu erreichen, gibt es nur ein mir bekanntes Wundermittel: die Fernbedienung. Die hilft zuverlässig und führt schnell zu den TV-Sendern meines Vertrauens. Für Menschen mit einem IQ überhalb der Raumtemperatur können dies sein: PHOENIX, arte, BR und br-alpha, manchmal n-tv, manchmal n24…Das Problem ist nicht, daß es keine Intelligenz im TV gäbe, das Problem ist, dass daß solche Produkte zu spät, zu verstreut und zu wenig beworben erscheinen.
    Doch auch hier wird eines schönen Tages die Technik helfen: wenn intelligente Menschen sich intelligentes Programm digital zusammenstellen – ohne Sendeplan, ohne Werbung etc.
    Daher: Aufregung bitte stoppen – alles wird gut!

  155. Es ist schon ein Trauerspiel, daß man mit einer Falschmeldung, daß Jobs mit Herzinfarkt in der Klinik liegt, den Kurs nach unten drückt(um wieder billig einzukaufen).Was sind dies für Methoden? Keine Spur von Anstand mehr, nur noch Gier!
    Ich fordere strenge Bestrafung dieser Wühlmäuse und Falschinformanten.
    Kurt Lotz Moraira Spanien

  156. ich fands cool von RR. Warum auch immer, für sich selbst oderfür die TV-Qualität. Schick fand ich auch, dass einige aus dem Publikum RRs Auftritt zunächst für einen Scherz hielten. Aber lass uns Freitag weiter diskutieren. Dann dürfen wir RR ja wieder bewundern, leider zusammen mit Gottschalk

  157. nichts ist zu nischig, nichts ist zu abgedreht, um es medienwirksam aufbereiten zu können. Aber bloggen allein reicht da nicht. Der Vorfüheffekt entsteht erst wenn neue und klassische Medien sich gegenseitig verstärken. Das ist ein bisschen wie self fullfilling prophecy

  158. die macht der blogger interessiert mich herzlich wenig. die ganze bloggerei ist doch nichts weiter als ein „runder hydepark“. und ein runder hydepark ist doch – wenn ich meinen alten mathe-lehrer wölfel noch richtig zusammen bekomme – nichts weiter als ein hydepark mit unendlich vielen ecken. und in der ecke des hydepark steht das speakers corner. mit der bloggerei steigt also erstmal nur der lärmpegel, in der dummheit aber auch in der intelligenz.

    drei dinge sind es, die mich an der bloggerei interessieren:

    1. die corporate blogs – das sind die, auf denen immer nur einer spricht und kein schwein kommentiert. diese blogs funktionieren dann, wenn es genug leute gibt, die wissen wollen, wie die „corporation“ dahinter tickt. was die schreiben und wie die schreiben. eine art firmenpersönlichkeit drückt sich dann da aus. so funktioniert übrigens auch MEIN corporate blog (http://www.vibrio.eu/blog): ordentliche besucherzahlen aber niemand hinterlässt spuren. hab ich kein problem damit. nutz ich selbst wie xing und linkedin, wenn ich recherchiere.

    2. dann interessiert mich, wie ich für mich spannende blogs zum diskurs finden kann. da gibt es heute nur wenige, die wirklich erfolgreich sind und grosse themenrunden bilden, etwa der thomas knuewer (http://blog.handelsblatt.de/indiskretion). und ein paar, die zumindest schöne meinungen präsentieren (wie natürlich czyslansky). die meisten großen blogs aber langweiligen über zig kommentare mit einer diskussion der blogger über das bloggen. eine große nabelschau lebender toter. da hilft nur abnabeln. häufig gibts das zu sehen beim kultblogger robert basic. da kann nur robert nix dafür (http://www.basicthinking.de/blog/).

    3. dann ist es spannend, wie der stellenwert von völlig obskuren blogs durch eine eigenwillige exotik ins unermessliche oder jedenfalls in unangemessen steigt. mein liebling hier http://bestatterweblog.de. könnt ich mich totlachen bei dem blog.

    aber querulanten und giftspritzer gabs auch schon früher in den leserbriefspalten und redaktionsstuben. who cares …

  159. Ich würde die „Querulanten“ in der amerikanischen Rechtsradikalen-Szene, von den „Militias“ bis zur „Alaskan Independence Party“, die durch Sarah Palin zu weltweiter Aufmerksamkeit gekommen ist, nicht unterschätzen.
    Die „GOP“ selbst tut das jedenfalls nicht. Warum hätte sie sonst Frau Palin als VP-Kandidatin aufgestellt? Nun wenden sich zwar konservative Urgesteine, wie Pat Buchanan von ihr ab, aber die „silent majority“ der Querulanten und ultra-religiösen christlichen Fundamentalisten genießen die neue Popularität. Nicht dass damit ein Staat zu machen, oder auch nur eine Mehrheit zu gewinnen wäre – das zeigen die aktuellen Umfragen deutlich.
    Aber man kann damit eine Atmosphäre anheizen, die einen „Spinner“ dazu bringen, mit Obama wie mit Martin Luther King Jr. und anderen Schwarzen zu verfahren. Die Rufe „Kill him!“ (bezogen auf Obama) sind jedenfalls bei den Veranstaltungen von Frau Palin deutlich zu hören.
    YouTube und anderen „sozialen Medien“ sei Dank!

  160. Ranicki hat Menschen wie mich, die schon lange nicht mehr fernsehen, wieder dazu gebracht, zumindest auf Youtube die blöde Fernsehgala zu glotzen. Schade, ich hatte nämlich gerade ein gutes Buch gelesen …

  161. Der Punkt ist: Ein einzelner Blogger hat es innerhalb von 4 Jahren geschafft, 15 Prozent der US-Amerikaner von einer völlig falschen und potenziell destabilierenden Geschichte zu überzeugen. Das ist Macht, pure and simple! Das schafft kein anderes Medium, kein Fernsehen, keine Tageszeitung. Aber im Gegensatz zum Journalismus gibt es keine Blogger-Ethik, keinen Presserat, kein Regulativ. Wenn Euch das nicht Angst macht, seid Ihr härter gesotten, als ich dachte.

  162. Tim, that ain’t funny. In Deutschland wurden jüdischen Mitbürgern bis ins 19 Jh. hinein Familiennamen wie „Klohocker“ verpasst. Auch darüber kann ich nicht lachen.

  163. Ich habe „Christian Ude“ eingegeben und bin übers Oktoberfest und einer Meldung über eine 32jährige Mutter, die ihr nacktes Baby bei 11 Grad Celsius im Kindersitz durch München radelte und deshalb verhaftet wurde, schließlich zur Pflegepersonal-Demo in Berlin und Barack Obama gelangt.

    Was beweist: Menschen, die beim Zuhören abwesend in ihrem Notizblock rumkritzeln („to doodle“) denken auch so. „Free association“ nennt man das – Dada lebt!

  164. Also ich als möchtegern Idol, narzistischer, Kuschelexperte mit Generalinteressen blogge eigentlich hauptsächlich Corporate … Für mich brauchst du schon einen ganzen Ikeaschrank, da kommst du mit einer Schublade nicht hin. Das gilt übrigens für die meisten Blogger, aber die wirst du ja sicher bald alle persönlich der Systems Blogger Lounge kennenlernen in … bist du eigentlich schon Akkreditiert? oder gehst du als Journalist auf die Messe?

  165. Es gibt für mich eine Analogie zwischen der „neuen Macht des Kunden“, über die ich schon vor Jahren im „Kunden-Kartell“ philosphiert habe, und der neuen Macht des Wählers im Internet-Zeitalter. Davon ist zwar in Deutschland noch herzlich wenig zu spüren (siehe die abgrundtief schlechte und inhaltsleere Websites nicht nur der CSU vor der gerade abgelaufenen Landtagswahl in Bayern), aber es kommt, so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch bei uns wird eine Generation von „media-savvy“ Politikern heranwachsen, die ähnlich virtuos auf dem Klavier partizpatorischer Medien spielen können wie Obama. Wir müssen uns nur leider etwas in Geduld wappnen.

  166. Was ist mit den Besserwisser-Bloggern?

    Den Aufrechtempörten-Bloggern?

    Den Gartenlauben-Bloggern, die ihre Websites mit Rüschen verzieren?

    Den Profund-Bloggern („pro Pfund ’n Euro…“)?

    Den Edelfeder-Bloggern, die gerne Rilke wären?

    Und nicht zu vergessen: Den Techno-Bloggern, auf deren Websites es zischt und raucht und wo das Medium the Message ist?

    Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

    Ich selbst würde mich als Dampf-Blogger bezeichnen („bloggt, um Dampf abzulassen“) – wenn Vibrio nicht schon vorher dagewesen wäre. Mist!

  167. Zugegeben: Der Humor von Sarah Silvermann ist grenzwertig. Aber es ist Humor! Und ist sie nicht süß? A nice Jewish girl that says „fuck“ and Wasshole“ and „dushnozzle“ – man muß aus Stein sein, um sich da nicht sofort Hals über Kopf zu verlieben!

  168. Laut Haller ist die deutsche Blogszene „in gewisser Weise infantil, weil sie sich meist mit sich selbst beschäftige und alles interessant fände, was mit Blogging zu tun habe“. Er ist übrigens Journalismus-Professor in Leipzig, also sollte er es ja eigentlich wissen.

    Angesichts der Häufigkeit, mit wir uns auf den Seiten von Czyslansky über das Bloggen an sich austauschen, kommt man nicht umhin. ihm in gewisser Weise Recht zu geben.

    Er vergißt aber, dass Selbstbezüglichkeit in der Mathematik und in der Computerwissenschaft ein wichtiges Forschungsgebiet ist. Außerdem macht sie tierisch Spaß, wie Doug Hofstadter in einem seiner frühen Kolumnen in „Spektrum der Wissenschaft“ bewiesen hat. Ich durfte seine Kolumne seinerzeit übersetzen, und habe gerade darüber auf cole.de gebloggt („Das Blogger-Paradoxon„) – womit sich der Kreis zu Prof. Haller wieder schließt.

  169. Ihr habe die kommerziellen Blogs vergessen, wie Gizmodo oder Engadget etc. Da bildet sich doch etwas heraus, dass dem traditionellen Webauftritt doch durchaus paroli bieten kann, aber mit viel weniger Aufwand gestartet werden kann. Mir ist eigentlich wurscht, was für ein Blogger ich bin. Toll an der Sache finde ich nach wie vor die niedrige Eingangsbariere, die es mir erlaubt, alternativ zu den kommerziellen Kanälen zu publizieren. Über die Jahre – wenn es die Bloggerei so lange gibt – wird sich die Spreu allein vom Weizen trennen. Hassprediger, Arschlöcher, Angeber und Lügner entlarven sich immer irgendwan selbst.

  170. Ich glaube eher, dass sich der Auktionismus überlebt hat. Der Aufwand scheint vielen Leuten zu hoch und der Vorteil ist nicht mehr erkennbar. Kürzlich hat mir ein Vater erzählt, der die zu klein gewordenen Kleider seiner Kinder versteigert hat, wie wenig lohnend die E-Bay-Prozedur ist. Gebrauchte Kinderkleider werden offenbar in Kisten versteigert (Überraschung!). Er hat so eine Kiste mit 28 Einzelteilen bestückt, teilweise hochwertiges Zeug. Das Höchstgebot lag bei einem Euro und verschicken musste er das auch noch. Kein Wunder, dass der seine Klamotten nächsten Mal wieder in die Kleidertonne vom Roten Kreuz steckt.
    Außerdem ist vielen Käufern die Lust an Auktionen vergangen, weil die meisten inzwischen schon mal reingefallen sind. Leere Pakete, total schrottige Produkte oder gar keine Ware. Das ist alles viel zu unkalkulierbar und unbequem geworden. Deshalb tut sich Ebay schwer.

  171. >Hassprediger, Arschlöcher, Angeber und Lügner entlarven sich immer irgendwan selbst.

    Erinnert mich fatal an den alten Spruch: „Nichts ist idiotensicher – denn Idioten sind zu erfinderisch…“

    An die Selbstentlarvung von Blogger-Arschlöcher zu glauben ist ungefähr so naiv wie der Glaube an die Selbstheilungskräfte der freien Marktwirtschaft.

  172. >Leere Pakete, total schrottige Produkte oder gar keine Ware. Das ist alles viel zu
    >unkalkulierbar und unbequem geworden.

    Aber das sind doch genau die Folgen der Fehlstrategie von eBay, sich in einen hundsgewöhnlichen Marktplatz zu verwandeln, in dem mehr oder weniger ehrliche Händler das Sagen haben. So lange eBay eine Basisveranstaltung war, mit Community-Gedanken und so, lief es meistens besser, weil anständige Menschen wie du und ich direkt miteinander gedealt haben. Dann kamen die PowerSeller und mit ihnen im Gefolge die Stinkstiefel, und es ging von da an bergab.

  173. Wenn man davon absieht, dass Merkel sich seit Jahren durch Nichtstun auszeichnet, Steinbrück nichts zu sagen hat und Ackermann expressiv verbis einen Bailout seiner Bank durch die Regierung ablehnt – ganz nett…

  174. das ist die ironie des mediums: email gilt als flüchtiges medium und ist doch nachhaltiger als jeder brief auf papier. mich holen heute noch emails ein, die ich vor jahren mal geschrieben habe. bei briefen geschieht mir das nur selten. papier schafft gewicht. aber das ist wohl ein später nachklang unserer urzeitlichen erfahrung mit anschleichenden säbelzahntigern: nur was raschelt nehmen wir ernst.

  175. Wirklich schade! Aber ich habe es schon öfter geschrieben. Mitten im Isar-Valley, einem der größten IT-Standorte der Welt, stand die Systems irgendwie auf verlorenem Posten. Ich hoffe, sie feiert im nächsten Herbst wieder fröhliche Urständ als Online-Offline-Präsenzkonferenz und kann dann auf mehr Unterstützung der IT-Hersteller zurückgreifen.

    Der Schritt, die Messe zu schließen ist aber nur konsequent. Gestern sagte der Geschäftsführer eines großen Ausstellers angesichts der leeren Hallen: „Ich verstehe gar nicht, warum die Deutschen noch IT-Messen veranstalten. Die gibt es sonst kaum mehr auf der Welt.“ Das gilt ja dann auch wohl für die Veranstaltung in Hannover, habe ich gedacht. Deshalb bin ich gespannt wie die CeBIT reagiert auf die Ankündigung der Münchener Messe.

  176. 1. Ganz unbenutzt sind unsere Laptops heute nicht, ab und zu gibt es noch etwas zu tun.
    2. Ich wollte Sie nicht an Ihrem Schlusswort hindern.
    3. Trotzdem dankeschön!

  177. Ich halte nichts davon, den E-Mai-Server abzuklemmen. Es geht um den souveränen Umgang mit diesem Tool. Social Networks können genauso zum Terror werden, wie Telefon und Handy auch.
    Aber die Aktion, einen fremden Notebook zu kapern, ist cool, die neue Art von Grid-Computing :-))

  178. E-Mails stehen irgendwo zwischen dem bedächtig geschriebenen Brief und dem flüchtig hingesprochenen Telefonat, liegen allerdings tendenziell näher bei Letzerem. Zumal die meisten Leute vergessen, dass man nicht *unbedingt* sofort auf „senden“ klicken muss. Manchmal tut es gut, wenn man die eigene Mail vorher nochmal liest. Aber wer hat heutzutage schon noch so viel Zeit…

  179. das beispiel des us-immobilienmarktes wäre eine eingehende untersuchung wert (universitätsabschussaspiranten aufgemerkt!):

    da ist zum einen der information overflow, den das internet bildet, der zwar die information über die immobilienkrise frühzeitig anbietet, aber durch die vielfalt aller informationen jede einzelne information im der regel vor zugriffen sichert.

    da ist zum anderen die informationsflut, die, wenn die information über die krise einmal – aus welchem anlass auch immer – gefunden ist, sich selbst perpetuiert und jegliche rationalität unter sich begräbt.

    eben dieser ANLASS aber wäre zu untersuchen: was löst die flut aus? wodurch wird die ordnung des überflusses aufgelöst und später die ordnung des informationsflusses verhindert?

    die springflut hat ihre ursache im mond. was aber ist der mond der web-basierten krisen? sicherlich spielt das schwarmverhalten eine rolle. ein schwarm ändert seine richtung aber immer aus gegebenem anlass.

    solange wir den schwarm nicht verstehen, werden wir die schwarmintelligenz nicht freisetzen können. wir müssen den mond finden!

  180. microsoft geht ja nun offensichtlich genau diesen weg der flexibilität im wolkenkuckucksheim: es gibt auf der azure-plattform basisfunktionen für entwickler, azure selbst (also eine art server-betriebssystem fürs clouding), aber offensichtlich auch online-office-komponenten, auf die der anwender über sharepoint-lösungen zugreifen kann.
    was das azure-announcement vermutlich bedeutet habe ich an anderer stelle schon formuliert(http://www.vibrio.eu/blog/?p=187):

    a) mit sicherheit wird mit microsofts ankündigung der trend zum cloud computing und zu software as a service gestärkt. relevant für anwender.
    b) der zug richtung anzeigenfinanzierte kostenlose software wird beschleunigt. relevant für (ein)käufer.
    c) für softwareentwickler tut sich mit der service-power von microsoft ein völlig neuer markt auf. relevant für entwickler.
    d) ob azure es freilich als standard zu einer dominanz ähnlich derjenigen des klassischen windows bringen wird, bleibt abzuwarten. relevant für uns alle.

  181. In Wirklichkeit ist „Kleindatenhaltung“, wie ich meinem Blog („Daten klein halten!„) ausführe, eindeutig eine Verdrehung des Begriffs „Datenkleinhaltung“. Dieser bezeichnet die Disziplin innerhalb der IT, die sich um die Reduktion unhandlicher Datenmassen auf erträgliche, auch von primitiven Datenendgeräten wie PDAs oder 100-Dollar-Laptops darstellbare und selbst über schmalbandige Datennetze, wie sie beispielsweise in Drittweltländern zu finden sind, übertragbare Datenformate. Daher auch die in den USA unter Computerwissenschaftlern schon lange gebräuchliche Abkürzung KISS (Keep It Small, Stupid!“).

    Wer’s nicht glaubt, soll einfach mal im Online-Lexikon nachschlagen. Wikipedia lügt bekanntlich nie!

  182. Wir wissen im Gegenteil sogar sehr viel über die Schwarmintelligenz. Zur Erklärung des Phänomens existieren systemtheoretische, soziologische und natürlich auch pseudowissenschaftliche Ansätze. Francis Heylighen, Kybernetiker an der Vrije Universiteit Brussel, spricht vom „Superorganismus“ und schreibt: „Eine Gesellschaft kann als vielzelliger Organismus angesehen werden, mit den Individuen in der Rolle der Zellen. Das Netzwerk der Kommunikationskanäle, die die Individuen verbinden, spielt die Rolle des Nervensystems”. In sofern ist das Internet selbst eine Art von schwarmintelligentem Superorganismus.

    Man kann übrigens Schwarmintelligenz am eigenen Leib erleben. Ich denke immer noch an einen lauen Sommerabend bei einer der frühen „ars elctronica“, als vielleicht 4000 Menschen auf dem Hauptplatz in Linz gemeinsam einen Flugsimulator bedient haben. Jeder bekam eine Holzpaddel mit einem grünen und einem roten Plastikstück in die Hand. Je nachdem, wie herum man sie hielt, zeigte man der zentralen Kamera auf der Bühne also entweder rot oder grün, und danach steuerte das System Höhen- und Seitenruder. Wir sind anstandslos gestartet, haben ein paar Platzrunden gedreht und sind unfallfrei gelandet. Ein Vogelschwarm hätte es nicht besser hingekriegt.

    Pech aber, wenn die kollektive Intelligenz uns dazu bringt, mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand zu fahren – wie es uns die globale Fianzwirtschaft soeben eindrucksvoll vorgeführt hat. Da denkt man doch unwillkürlich eher an eine andere Form der Schwarmintelligenz, nämlich die der Lemminge…

  183. Das Fälschen von Fotos hat eine lange, unrühmliche Geschichte. Stalin hat in den 30ern und 40ern Leute, die ihm quer kamen, routinemäßig wegretuschieren lassen – hier ist er zum Beispiel mit und ohne einen gewissen Nikolai Ivanovich Yezhov abgebildet, der im Februar 1940 leiblich und fototechnisch der „großen Säuberungsaktion“ zum Opfer fiel. Von Digitaltechnik keine Spur!

    Stalin mit und ohne Yezhov

    Gott erhalte dir also deinen kindlichen Glauben…

  184. Die Generation „Schneller Klicken als Denken“ wird es wohl kaum schaffen dem Czyslansky seine Fuge zu hören. Gefühlte 19 Minuten Ladezeit …. Da wird es wohl bei dem „Nie vollendeten Ladebalken“ bleiben

  185. —–quote—–
    dann stünde doch wohl “dkh” auf dem koffer. und das tuts einfach nicht.
    —–quote—–

    “kdh” ist viel hübscher …..

    …. hm, auf der verlinkten (OHNEwww)mit-oder-ohne hier im WebSiteFeld hab ich mit dem Kürzel “kDh” verlinkt …. was wieder nicht hübsch ist

    “kdh” ist hübsch weil

    “d” und “h” schmiegen sich durch ihre Ausenlinie aneinander
    “k” und “d” das k nimmt das d in den Arm ….

  186. ja: obama hat erstmals das internet als eine zentrale kommunikationsplattform in einem wahlkampf genutzt. ja: die deutsche politik kann und muss hiervon lernen. ja: das internet ist teil eines paradigmenwechsels in der politik: von der repräsentanz hin zur stärkung direkter partizipation.

    aber wir sollten bei unserer einschätzung das wahlergebnis nicht als „sieg des internet“ überinterpretieren; genaus so, wie es falsch wäre, dieses ergebnis als sieg der politischen intelligenz des amerikanischen wahlvolkes anzusehen. hier kam einfach wirklich alles zusammen:

    – obama als natürlicher hoffnungsträger, der nicht durch eine vorgeschichte belastet ist (im gegensatz zu hillary etwa)
    – obama als schwarzer aufsteiger, dem es offensichtlich gelingen konnte, unglaublich viele schwarze erstwähler zu gewinnen
    – der junge obama, der gegen den alten wie-heisst-er-noch-gleich die jungwähler mobilisieren konnte
    – eine völlig gescheiterte neokonservative wirtschaftspolitik, die auch keine alternativen ansätze und ideen mehr im köcher hatte
    – eine desaströse aussenpolitik in einer unheilvollen melange aus intervention und isolationismus

    das internet ist nicht der zentrale „erfolgsfaktor“ für die demokraten gewesen. aber weil die demokraten in diesem wahlkampf die modernere politik verkörperten, nutzten sie auch das internet. ich will sagen: nur weil ein spd-geschäftsführer das bloggen lernt, ist die krise der sozialdemokratie noch lange nicht überwunden. und eine virtuelle csu wird weder viraler, noch vitaler.

    das internet hat schon vor dieser wahl gewonnen. und obama hat nicht in erster linie wegen dem internet gewonnen. und welche elemente einer direkten demokratie wir wirklich wollen, sollten wir noch diskutieren. es wurden auch schon viele despoten direkt vom volk gewählt. und eine internet community, die mehrheitlich die todesstrafe wünscht – geschickt nach irgendeinem kindsmord hierzu aufgerufen – wäre mir nicht geheuer. das internet wird es aber erlauben, die grenzen zwischen repräsentativer und direkter demokratie zu optimieren. das wäre wohl zu diskutieren.

  187. Eigentlich ist mir die amerikanische Politik fast genauso gleichgültig wie die hessische, aber als Fan des Microblogging Tools Twitter, freue ich mich natürlich für Obama.

    Er, respektive sein Wahlkampfteam, twittern unter: http://twitter.com/BarackObama

    Ihm folgen aktuell 117.189 Menschen in aller Welt. Das ist der absoluter Rekord und wäre zumindest bei der einen oder anderen Kommunalwahl die Absolute Mehrheit.

    Zum Vergleich eine Auswahl der Parteien/Politiker die mir „folgen“

    CSU: http://twitter.com/csublogger 71 Follower
    Die Grünen: http://twitter.com/Die_Gruenen 1036 Follower

  188. Ob über´s Web oder anders. Erst einmal finde ich gut, dass Obama gewonnen hat und nicht McCain. Ich glaube nicht, dass das Web ursächlich damit zusammen hängt. Allerdings hat es den vielen Obama-Supportern die Möglichkeit gegeben, besser gehört zu werden. Sie haben witzige, tiefschürfende oder einfach nur emotionale Dinge gebloggt oder getwittert. Sie waren aktiver als die Konservativen. Das wären Sie ohne Netz auch gewesen, aber durch das Netz waren sie viel sichtbarer.
    Natürlich hat sich die öffentliche Meinung durch das Web verändert. Sie ist vielschichtiger geworden und beschränkt sich nicht mehr auf die klassischen Medien, aber das war auch schon vor Obama so. Interessant ist die Frage, ob sich diese öffentliche Web-Meinung besser manipulieren lässt als die klassische veröffentlichte Meinung?
    Also sprich zahl eine Menge Blogger und Microblogger und lass sie deine Botschaft in die Welt blasen und du wirst gewählt.

  189. Nun ja, Tim, das Internet hatte schon VOR Obama gewonnen. Die Frage im Zusammenhang mit der US-Präsidenten-Wahl 2008 müsste also lauten: Hat Obama wegen oder trotz des Internets gewonnen. Sicher hat er souverän auf der Social-Media-Klaviatur des Web 2.0 gespielt. Andere taten es auch. Aber sieh selbst:
    http://www.youtube.com/watch?v=sA-451XMsuY

    Ob ihm so was geschadet oder genutzt hat? Egal. Jedenfalls hat er (und nicht das Internet!) den Amerikanern eine Hoffnung zurück gegeben: Nicht bis in alle Ewigkeit die „Arschkarte“ der Weltpolitik gezogen zu haben.

  190. @christoph ich wage zu bezweifeln, dass man Blogger und Microblogger kaufen kann, um sie für den Wahlkampf zu instrumentalisieren. Vielmehr muss man mit Interesse wecken und mit interessanten noch besser mit emotionalen Inhalten ihr Herz und ihren Verstand gewinnen. Ich glaube das ist nicht sehr viel anders geworden, seit die Journalisten nicht die einzigen Meinungsmacher mehr sind.

  191. So sehr ich mich über den Sieg Obamas freue, ich bin mir nicht so ganz sicher, dass ich die Konsequenzen für den Wahlkampf in allen Facetten gut finde. Mein Eindruck ist, dass das Internet vor allem der Mobilisierung diente; dass eine inhaltliche Diskussion stattgefunden hätte, konnte ich nicht feststellen. (Lass mich hier aber gerne eines besseren belehren, denn so genau habe ich den Online-Wahlkampf dann auch nicht verfolgt.)

    Als Folge befürchte ich nun, dass Wahlkampf noch stärker personengeprägt wird und Sachfragen auf oberflächliche Ja-Nein-Vielleicht-Diskussionen herunter gebrochen werden. Auf der Strecke blieben dann fachlich versierte Politiker, die heute als Fachleute über die Parteilisten in die Parlamente einziehen und auf der Strecke bliebe auch die fachlich oftmals sehr fundierte (Vor-)Diskussion komplexer Themen in den Parteien. Sicherlich gibt es das Problem, dass sich Parteifunktionäre von der „Wirklichkeit“ entfernen und jeden Dialog sofort als Angriff auf ihre Autorität betrachten; oder die jetzt in der hessischen SPD sichtbare Wagenburgmentalität: Wer ausschert, ist ein Feind!

    Andererseits aber ändert auch das Internet nichts an der Tatsache, dass unsere politischen Themen hochkomplex sind. Und um komplexe Dinge zu diskustieren, muss man Zeit und Mühe aufwenden, egal über welchen Kanal die Diskussion stattfindet. „Change“ und „Yes we can“ lassen sich prima über Twitter transportieren, eine Debatte über die künftige Ausgestaltung des deutschen Steuerrechts möchte ich aber nicht in 140-Zeichen-Happen führen müssen.

  192. Die Studie ist interessant. Ist die Frage, was für den Kunden nun
    besser ist. SEO oder SEM oder sogar beides ?

    So wie ich die Studie verstanden habe, ist es für Anbieter von e-Commerce Angeboten
    sinnvoller Adwords zu schalten als für Anbieter von Informationen.

    VG
    Thomas

  193. Ob Obama trotz oder wegen des Internets gewonnen hat, ist doch gar nicht die Frage. Er hat wegen Neil Young gewonnen. Hab ich doch heute im tazblog auf meiner Website erklärt:

    Zum ersten Mal …

    … gehört habe ich den Namen Obama im Jahr 2006, als Neil Young seine CD „Living with War“ herausbrachte. Da war der schöne Agitprop-Song drauf „Let’s impeach the President (for lying)“, lasst uns den Präsidenten seines Amts entheben wegen seiner Lügen. Und dann war da noch ein Song, den ich sehr mochte, und in meinem kurzen Artikel über Neil Young und seine Rückkehr zum politischen Protest schrieb ich in der Gazette:
    „In „Looking for a Leader“ hofft Young, dass es irgendjemand geben wird, der aufsteht und gegen die Korruption im politischen System der USA ankämpft. Wer das sein könnte? Der neue Führer sollte nach Youngs Vorstellung ein Mann sein, der jetzt noch „unter uns herumläuft … vielleicht ist es Obama, aber der hält sich für zu jung … vielleicht wird es eine Frau sein, oder doch ein Schwarzer, vielleicht sogar Colin Powell – um das gutzumachen, was er verbockt hat.“ Barack Obama, der junge Senator von Illinois, Jurist, Absolvent der Elite-Uni Harvard und erster schwarzer Herausgeber der Harvard Law Review, ist mit seinen 45 Jahren die große Hoffnung der liberalen Öffentlichkeit. Bei der Anspielung auf Exaußenminister Colin Powells Rolle in der Bush-Regierung darf man sich Neil Young getrost mit einem Augenzwinkern vorstellen. Und dann singt er noch:

    America is beautiful
    but she has an ugly side,
    we’re looking for a leader
    with the Great Spirit on his side

    Der Große Manitu möge ihm beistehen!“

    Das hab ich im April 2006 geschrieben. Jetzt ist er gefunden, der neue Führer, nach dem Neil Young in seinem Song gesucht hat, und tatsächlich, es ist Obama. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, kann man Barack Obama nur wünschen, dass ihm der Große Geist auch weiterhin beisteht.

  194. @Alexander
    Nur die Steuererklärung sollte auf den Bierdeckel passen. Die Diskussion dazu wurde aber meiner Erinnerung nach auch in 140-Zeichen-Happen (vulgo 30-Sekunden-TV-Statements) geführt und war entsprechend oberflächlich.

  195. hallo hans,
    ich habe den song auch wieder und wieder gehört. und ich habe den auf obama bezogenen satz „and he thinks he is to young“ gehasst. und heute bin ich froh, dass er es sich dann doch noch anders überlegt hat.

    aber mich hat dieser song auch immer verstört. natürlich wegen dem wunsch nach dem neuen „leader“. dieser erlösungsgedanke, der sich in der suche nach dem neuen „führer“ ausdrückt, ist mir völlig fremd. eine solch irrationale hoffnung auf politische einzeltäter hat es hierzulande zuletzt vor zwei jahrzehnten in der linken gegeben: bei der wahl mitterands in frankreich. und sie hat wieder einmal in einem emotionalen desaster geendet.
    ansonsten füchten wir im alten europa – zurecht wie ich meine – den „verführer“ immer eher, als wir auf einen „führer hoffen“.
    die überzogenen hoffnungen und anforderungen könnten für obama wirklich gefährlich werden. denn soviel mist, wie bush hinterlassen hat, kann ein ehrlicher mann – auch mit einem guten team – nicht so einfach wegräumen. lasst uns hoffen, dass die begeisterung des amerikanischen volks lange erhalten bleibt. dass sie nicht in politikverdrossenheit umschlägt, wie hierzulande. politik und gesellschaftliche partizipation sind zu wichtig, als dass man sie frustriert anderen überlassen könnte.

  196. Ja freilich, Michael Kausch, wir haben da ein spezifisch deutsches Problem mit dem Führer, aber die Amis und Neil Young sehen das anders. Wenn du dich in unbekanntes Gelände aufmachst, vertraust du dich besser einem Führer an, der sich besser auskennt als du. Das kennen wir Deutschen auch noch, beim Bergführer, beim Touristenführer, bei der Stadtführung. Ich weiß nicht mehr, aus welchem Popsong ich die Zeilen im Gedächtnis habe: People need leaders but have gamblers instead (sogar das kann ich nur sinngemäß zitieren, ich hol‘ mir die Bildung, wo ich kann): Eigentlich bräuchte man Anführer, aber es gibt halt nur Spieler. Bush war das beste Beispiel für den Spieler, so im Sinne von Alfred E. Neumann vom Mad-Magazin. Bush hat ja keinen Gedanken daran verschwendet (vielleicht mangels Intelligenz), welche Folgen seine Politik haben könnte, Hauptsache den Reichtum von unten nach oben verteilen und den „militärisch-industriellen Komplex“ (Eisenhower) stärken. War ja spitzenmäßig erfolgreich, und den Leuten, die ihn als Dummkopf abstempelten, kann er jetzt den Finger zeigen.
    Das Neue an Obama: Er steht nicht für die Ölindustrie oder den militärisch-industriellen Komplex oder für Big Business ganz allgemein, er steht für Politik im Namen der Nichtbeteiligten. Für die Politik eigentlich zuständig ist.

  197. @Hans: Also die Sache mit den „Führern“ – ob in die Berge oder in die Kriege – siehst Du wirklich ein wenig zu simpel für meinen bescheidenen Geschmack: 1. hat der amerikanische „Leader“ im Wortsinn nur wenig gemein mit dem deutschen „Führer“ – und das nicht erst seit Hitler. Der „GröFaz“ hat diesen feinen, wortsinnigen Unterschied nur geschickt für seine Zwecke genutzt. Während der „Leader“ doch nur die Richtung weist (den Weg findet hingegen der „Scout“), soll der deutsche Führer „befehlen“, damit wir alle folgen können.

    Übrigens hat sich ein österreichischer Bergführer auf einer Tour in Tibet, als er auf seine „Führungsfunktion“ verwies mal den Kommentar eines deutschen Touristen eingehandelt: „Lass gut sein, das hatten wir schon mal, das brauchen wir nicht wieder.“ Ein bisserl Differenzierung möcht schon sein.

    @Tim: Ich weiß ja nicht, woher Du deine apodiktische Sicherheit nimmst, aber wenn schon, dann hat nicht das Internet das „Phänomen Obama“ hervor gebracht, sondern Obama hat das Phänomen „Web (2.0)“, bzw. die dahinter aufscheinende „Schwarm-Intelligenz“ intelligent eingesetzt. Dass er es damit zumindest ernst meint, und die Interaktion mit den Menschen, den Austausch von Ideen, als Basis zukünftiger Politik begreift, zeigt seine neue Website:
    http://change.gov/

    Und dazu fällt mir nicht Neil Young, sondern die alte Reggae-Hymne aus den Zeiten des Kampfes gegen die Apartheit in Süd-Afrika ein: „Gimme Hope, Joanna!“

  198. Sag ich doch! Mir war völlig schleierhaft, dass etwa die Hälfte der US-Wähler nicht mitbekommen hat, dass Bush diese dummdreiste Physiognomie von Alfred E. Neumann hatte. Und sich als Präsident genauso aufgeführt hat. Marionettendummbeutel. Höchst erfolgreich, ohne zu kapieren warum und für wen. Ich bin sicher: Er war genauso verblüfft wie denkende Menschen, dass er mit seinem bescheuerten Bockmist ohne nennenswerten Widerstand durchkam. Waaas? Die lassen das zu? Wassn das für ein System? Ich fass es nicht: „Who? Me? Worry?“

  199. @Ossi – „apodiktische Sicherheit“: Du kannst nicht verknappen, ohne die Schattierungen wegzulassen 😉

    Aber im Ernst: Amerika ist zwar angeblich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber nicht einmal dort hätte es ein unbekannter dunkelhäutiger Lokalpolitiker geschafft, mit konventionallen Mitteln binnen vier Jahre 52 Prozent der Wählerstimmen bei einer landesweiten Wahl auf sich zu vereinen. Es muss eine neue Qualität im Spiel sein – das Internet, respektive die neue Macht sozialer Interaktion in „cyber-speed“.

    Unser Freund Norbert Bolz sagte am Donnerstag in Kassel auf dem Deutschen Tourismustag einen schlauen, aber natürlich auch extrem verknappten Satz: „Kommunikation ist Informationsübertragung.“ Wie recht er doch hat: Die Leute haben gebloggt, gechattet, gepostet und geflamed. Und am Ende wird der Schlacksige mit den abstehenden Ohren ins Weiße Haus einziehen. Wenn das nicht phänomenal ist, dann weiß ich nicht, was heutzutage noch ein Phänomen sein soll!

  200. @Ossi. Danke für den Hinweis auf und den Link zu change-gov. – da holt sich offenbar auch tagesschau.de inzwischen die Top-Meldungen des Tages!
    Was die Kontroverse zwischen Tim und Ossi Urchs angeht: Welche Kontroverse?
    Ich hab den unbestimmten Eindruck, dass Obama von guten Leuten beraten wird und alles richtig macht. Das ist phänomenal, und daran muss man sich erst gewöhnen – vor allem, wenn man Politiker so skeptisch sieht wie ich.

  201. @Tim: Ja, so kommen wir der Sache, meinethalben auch dem Phänomen schon näher: Ohne das Internet hätte es Obama nicht geschafft. Klar. Aber eben: nicht das Internet wählt den amerikanischen Präsidenten, sondern es sind Menschen.

    Das Internet verhilft ihnen zu der Möglichkeit, nicht nur Informationen zu übertragen, sondern zu kommunizieren – und zwar in Echtzeit. Wir sind dabei, bzw. bei einander. Und dieses Gefühl hat Obama vielen Menschen zum ersten Mal vermittelt, das hat sie begeistert, hat sie veranlasst, dieses Gefühl selbst weiter vermitteln zu wollen, indem sie die Kommunikation nicht nur empfingen, sondern selbst weiter trugen. Das Web 2.0 und seine „Tools“ haben ihnen das in vorher unvorstellbarem Ausmaß ermöglicht.

    Sie haben den „Netzwerk-Effekt“ (Eine Anwendung wird umso besser und wertvoller, je mehr Menschen sie nutzen) in die Politik gebracht. Sie. Die Internet-Nutzer. Nicht das Web. Und auch nicht Obama. Der weiß das übrigens ganz genau: „The story of this campaign is your story“ heißt es folgerichtig auf der bereits genannten Website http://change.gov

  202. @Hans: Ossi und ich haben keine Kotroversen, nur Meinungsverschiedenheiten. Die sind das Salz in der Suppe unserer langjährigen Freundschaft…

  203. Mal sehen wer zum Ende hin ganz oben steht mit “kleindatenhaltung” –
    momentan schaut es ja für Pascal Landau nicht schlecht,
    ist echt spannend.

  204. Moin, Moin,

    hier noch eine kleine Ergänzung
    zur interessanten Diskussion:

    Obama im Web,
    jetzt auch sein Fotoalbum
    aus der Wahlnacht in Chicago –
    „Hochgeladen von Barack Obama“.

    Nicht als exklusive Zeitungsstory,
    sondern für alle bei „flickr.com“.

    http://www.flickr.com/photos/barackobamadotcom/

    Schön auch die Bild-Kommentare
    von Surfern aus aller Welt.

    Hoffentlich hat dieser Modus
    „Senden und empfangen“
    auch weiterhin Gültigkeit
    für die Obama-Regierung.

  205. @Globo Klaus – Heh, schönen Dank, dass Sie darauf hinweisen. Iss doch schön zu wissen, dass auch Obama wie alle anderen vorm Fernseher gesessen ist, um zu gucken, wer die Wahl gewinnt. Und was seine Frau betrifft: Ich finde, sie sollte Vizepräsident sein, nicht Joe Biden. Kein Wunder dass Obama auf die abgefahren ist – man muss sich nur mal ihren Werdegang als Juristin angucken. Da kann man den McCain-Anhänger gut verstehen, der meinte: „Ich hab keine Angst vor Obama, ich hab Angst vor seiner Frau!“
    Was soll ich denn jetzt machen? Nochn Fanclub gründen? Oder einfach den Vornamen austauschen: „1. Michelle-Obama-Fanclub Bogenhausen“?
    What a woman: http://change.gov/

  206. lieber tim,

    bitte tu mir den gefallen und lösche deinen letzten beitrag möglichst schnell. wenn das der hessen-koch liest … nicht weil koch dann webgestützt die wahl gewinnen würde. koch gewinnt ja eh. aber wenn es dann alle auf das internet schieben, kommt das große ypsilon zurück und koch macht hessen zur erbmonarchie nach bayerischem vorbild.

    im ernst: dass das internet eine wichtige rolle im wahlkamp für obama gespielt hat wird noch niemand ernstlich bezweifeln. aber dass die zeit reif war für einen wechsel vor allem auch in ehemals konservativen staaten war eben auch entscheidend. ich glaube – trotz des von dir angeführten artikels – nicht, dass das web in staaten wie nevada letzlich entscheidend war und dass es ursächlich war, für die enorme wahlbeteiligung der schwarzen.

    gibt es eigentlich eine studie, die die rolle des internet in abhängigkeit von sozialstrukturen (land-stadt, mittel-/unterschicht, schwarz-weiss-hispano) untersucht?

    du siehst: das thema ist noch lange nciht duch 😉

  207. >Angeblich wollen ihm seine Führungsoffiziere sogar eine abgestrippte Version eines
    >Mail-Clients gestatten, mit dem er elektronische Post zwar lesen, aber nicht darauf
    >antworten kann.

    …das wäre dann ein Whiteberry, oder?

  208. Warum nicht den e-Mailserver so konfigurieren, dass automatisch alles an die Print-Queue rausgeht? Kann genauso toll archiviert werden.

    Wie arm ist denn das bitte?!? Mann. 😀

  209. Unsere Politiker mailen ja nicht, die schwören auf SMS. Vielleicht ist das eine Alternative für Obama. Es hat auch Stoiber geholfen – oder auch nicht, kommt wahrscheinlich auf die Perspektive an. Jedenfalls hat Stoiber in seinen Reden auch immer deshalb gestottert und Schwachsinn geredet, weil er immer auf die nächste SMS von Huber gewartet hat, der ihn erst noch über den Gegenstand seiner Rede informieren musste. Manchmal war Huber etwas spät. Am deutlichsten erkennbar ist das wohl in Stoibers Transrapid-Rede geworden. Aber zu so komplizierten Sachen muss sich Obama ja nicht äußern. Ihm reichen ja Finanzkrise, Irak, Afghanistan, Pakistan etc. Für so einfache Sachen braucht er weder Email (hält eh nur vom arbeiten ab) noch SMS noch Twitts.

    „Stoiber und der Transrapid“

  210. Da die BITKOM noch vor einem Monat einen Fehlbedarf von über 150.000 Ingenieuren und Informatikern beklagt hat, müsstren alle jetzt eigentlich glücklich sein: Die Firmen, denn sie brauchen nicht mehr suchen, und die IT-Fachkäfte, denn sie müssten alle gut ausgelastet sein. Oder ist das wieder so eine Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe…

  211. Als Virales Marketing noch lediglich von ein paar sehr kreativen, wenigen Leuten gemacht wurde, war es noch ganz amüsant, aber heute fühle ich mich als Opfer von 99% nicht funktionierender, halbherzig und dillettantisch gemachter Viral-Kampagnen, die wie eine Online-Darmgrippe durchs Internet ziehen.

    Diese ach so lustigen Filmchen und Bilderserien mit denen dösige Mittelständler aus der Kleinstadtperipherie einen internationalen Durchbruch bei ihrer Provinzwerbebude bestellt haben.

    „Machen wir halt eine virale Kampagne, weil wir kein Geld für richtige PR und richtiges Marketing haben“ Es ist so, als würde eine Islamisten-Terror-Gruppe aus dem Münchner Westend, bei einem pickligen Chemie/Bio Leistungskursler einen Biologischen Kampfstoff zusammenbrauen lassen.

    Noch ein paar Jahre und wir alle sind immun, gegen diesen Schrott, der uns Authentizität vorgaukeln soll … hoffe ich.

  212. worüber redet ihr denn da? entscheidend sind doch nicht die mehr oder wenigen lustigen und mehr oder wenig professionel gemachten filmchen, sondern die strategie hinter diesen filmen. wirklich professionelles virales marketing baut doch diese filme in eine integrierte kampagne ein, die aus wesentlich mehr als „product placement“ besteht.

    nehmen wir cws als beispiel – weil tim deren video „say no to dirt“ oben erwähnt hat und weils mein kunde ist und ich deshalb ein wenig mehr dazu sagen kann: neben dem kleinen video gibt es online-kreativwettbewerbe – derzeit startet zum beispiel gerade unser design-wettbewerb für die handtuchspender der cws:
    http://create.media-hts.de/select_language.php;
    es gibt aber auch eine freche neue von jung von matt gestaltete plakatkampagne, aktionen zum welttoilettentag und vieles mehr. online erhält im marketing-mix lediglich den stellenwert, der ihm angemessen ist. mit der kompletten kampagne waren wir mit cws in diesem jahr übrigens finalist und preisträger beim renommierten „deutschen preis für wirtschaftskommunikation“: http://www.dpwk.info/.

    gut gemachte virale kampagnen kommen nicht aus „provinzwerbebuden“ und sind in aller regel auch intelligenter als reines „product placement“. hier findet ihr ein weiteres beispiel einer recht erfolgreichen viralen kampagne, die vibrio gemeinsam mit publicis in der schweiz für den schokoladenhersteller frey realisieren durfte: http://www.vibrio.de/referenzen/Referenz_Einhorn_final.pdf

    das sind intelligente konzepte für moderne marken: impactstark, integriert in langfristige strategien. und spass machen sie auch noch. und glücklicherweise nicht nur ihren „machern“.

  213. DAS STiMMT !! ELViS NEVER LEFT THE BUiLDiNG !
    Er singt zur Zeit mit mir im studio einen seiner alten GOSPELSONGS von “ peace in the valley “ im DUET und hängt als Plastikfolie am Fenster neben meinem BETT !

  214. Achtung: Fälschung! Dieser Beitrag kann unmöglich von Michael Kausch geschrieben worden sein – der verwendet nämlich grundsätzlich keine Groß/Kleinschreibung. Unser System ist offenbar gehackt worden! Red Alert!!! Finstere Kräfte – vermutlich aus dem Dunstkreis unserer frischgebackenen Kommentatorin Nina Hagen – wollen sich des Erbes von Czyslansky bemächtigen.

  215. „ein bisschen sex, ein bisschen haustier, ein bisschen fussball!“ Waaas – so was geht pleite? Ich versteh die Welt nicht mehr. Heh, ich bin bei web.de mit meiner Homepage, und bevor ich die bearbeiten kann, krieg ich nen Haufen Sex, ein bisschen Haustier, und kaum noch Fußball. Hoffentlich gehen die nicht auch vom Netz. Hab mich so dran gewöhnt, dass ich jede Woche erfahre, wer „the sexiest man alive“ ist (man will sich ja vergleichen), und „the sexiest woman alive“ (man will sich ja informieren). Nicht schade um Lycos, aber zu Zeiten als ich mich noch per CompuServe eingewählt habe, waren die ziemlich konkurrenzlos.

  216. vielleicht wäre ja „sex mit dem haustier“ die rettung gewesen. oder besser noch: „sex mit dem fußball“. aber die bälle sind ja seit 1971 auch nicht mehr was sie einmal waren …

  217. ach tim,

    wirklich zufrieden können wir mit dem thema kundenservice doch erst sein, wenn du früh morgens im frühstücksraum des formule 1 hotels mit einem blick auf dein handy mit „guten morgen herr czyslansky“ begrüßt wirst …

  218. Komischerweise immer die richtige Anrede wissen der Gas- und Stromversorger, die Stadwerke (Müll und so) und der Schornsteinfeger. Da die aber alle immer teurer werden, ärgere ich mich trotzdem.

  219. Sieht so aus, als ob Dittrich einfach dem Zwang des Faktischen nachgegeben hat. Denn jede große Publikumsmesse in Deutschland (notabene: große Publikumsmessen sind eine deute Erfindung – und eine rein deutsche Angelegenheit) bestand und besteht heute aus verschiedenen Komponenten, die sich um das „Mutterschiff“ (die somalischen Piraten lassen grüssen) herum gruppieren wie Konferenzen, Ausstellungen, social Events, etc. Nur waren die bislang nur recht lose (wenn überhaupt) miteinander verzahnt.

    Man fragt sich ohnehin, wozu es noch leibhaftige Messen gibt. Produkte kann man sich genauso gut und sehr viel einfacher im Internet ansehen, Demos und Präsentationen lädt man sich besser aus Podcasts herunter. So ziemlich das einzige, was nicht online geht, ist eine Messewurst essen oder mit Freunden, Kollegen, Kunden oder wildfremden Menschen einen Kaffee zu trinken und dabei zu plauschen.

    Wenn Dittrichs Denkfabrik diese unvermeidliche Wahrheit des digitalen Zeitalter verstanden hat und umzusetzen gedenkt, wird vielleicht ein Schuh daraus. Aber ob ein in der Wolle gefärbter Messe-Macher wirklich so konsequent umdenken kann? Und lässt sich das hinreichend monetarisieren? Wir werden es ja sehen.

  220. das hättest du aber einfacher haben können, lieber tim: czyslansky hat nämlich in seinem brief an nelly obermann im dezember 1968 davon berichtet, dass er das werk ‚cybernetic serendipity‘ von eugenio carmi „zu einem spottpreis“ erworben habe. den titel erklärt er nelly als „kybernetische srilankerei“. du siehst: die übersetzung war unserem vordenker auch schon bekannt.
    das bild steht übrigens derzeit auf ebay für knapp 170 euro zum kauf: http://cgi.ebay.de/Eugenio-Carmi-1920-Original-Serigraphie-s-n_W0QQitemZ180195446514QQcmdZViewItemQQptZGrafiken?hash=item180195446514&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=72%3A1229%7C66%3A2%7C65%3A12%7C39%3A1%7C240%3A1318

    immer gerne mit aktuellen ergebnissen der czyslansky-forschung zu diensten
    mik

  221. gut gebrüllt löwe! in der tat lebt der ja gar nicht so erfolglose online-auftritt der sz im wesentlichen vom großen archiv. der gipfelpunkt der interaktivität ist die möglichkeit des lesers zwischen dem wetterbericht auf der startseite und der realität durch einen blick aus dem fenster in echtzeit hinundherzuschalten.
    neue alternativen für nachrichtenmedien, wie sie zum beispiel zoomer (http://www.zoomer.de/) mit der verbindung aus qualitätsjournalismus und leser-feedback erprobt sucht man bei den süddeutschen vergebens. noch nicht einmal das niveau einer ansonsten ja eher betulichen zeit wird erreicht, die in ihrer zeit online community sich ein wenig mit web 2.0-tools vertraut macht.
    so zeigt sich der umzug der redaktion der süddeutschen aus dem zentrum münchens an die peripherie doch noch als symbol für die marginalisierung der großen alten tante sz im internet-zeitalter. schade um mein stammblatt.

  222. Die Süddeutsche? Ist das dieser Altpapierstapel, der immer wieder mal meinen Keller wächst, wenn eine gewisse Ehefrau in einem Anfall von Intellektualisierung, ein Probeabo in der Fußgängerzone abstaubt. Er VERstaubt dann, der Stapel Papier.

    Wer interessiert sich denn gleichzeitig für all diese „Teile“ Sport, Börsenkurse, Stellenanzeigen, Immobilen u.s.w. auf gefühlten 900 Seiten.
    Erstens hat wohl kaum jemand täglich 5 Stunden Zeit, oder gar den Platz. Klappt man diesen Stapel nämlich auf, füllt er ein Fußballfeld … was ist das für ein Format DIN A 0?????

    Wieder „zusammengefaltet“ ist dieses Printmonster eine Papierkugel mit 2 m Radius. Gottlob landet der Stapel ungelesen im Keller, sonst bräuchten wir ein größeres Haus.

    Aber es gibt ja auch ein Onlineangebot … Das kann ich aber wahrscheinlich nicht nutzen, weil ich leider nur zwei 19 Zoll Monitore habe, da passt die Süddeutsche bestimmt nicht drauf …

  223. Ähnlich geht die Diskussion über die Lidl Kamera. Da verkauft Lidl zusammen mit der Bildzeitung kleine Kameras, mit denen sogar ein BILD Leser in der Lage sein soll mit ein paar Mausklicks Katastrophen, nackte Brüste, besoffene Promis u.s.w. auf den BILD-Server zu laden. http://www.tagesschau.de/inland/lidlbildde100.html

    Für mich als altgedienter Ex-Kameramann bedeutet das natürlich den Niedergang des Bildqualitäts-Abendlandes, aber was solls: ich überlasse den Amateuren gerne diese Drehorte, denn weder Lassing, Eschede noch Galtür waren zu Zeiten, als wir dort live berichteten, angenehme Orte.

    Dann bleibt den Profis und den Künstlern Zeit und Muße wirklich schöne und interessante Filme für Arte zu drehen und das Mini-Digi-Kamera-Proletariat tobt sich in den Körpersäften aus.

  224. Das mit dem „Mini-Digi-Kamera-Proletariat“ klingt schon etwas dünkelhaft, lieber Superprofi Alexander Broy mit Fronteinsatzerfahrung in Lassing, Eschede und Galtür. Ach geh, keiner will Ihnen was wegnehmen, Sie fühlen sich doch nicht ernsthaft von Lidl-Videokameras bedroht? Falls ja, dann zu Recht, denn dann sollten Sie versuchen, einen anderen Beruf zu finden. Aber das wissen Sie ja offenscihtlich selbst. –
    Was Michael Kausch betrifft: Yesss, bloß keine Berührungsängste! Von den „Amateuren“ in der Bloggerei können sich nur Journalisten bedroht fühlen, die eh keinen Wert auf journalistische Qualität legen. Heh, seit ich die Schülerzeitung herausgebracht habe, war meine Absicht immer, gegen die „Profis“ anzuschreiben. Nach 30 Jahren freiberuflicher Tätigkeit mach ich das immer noch (siehe „Achtung: tazblog!“ bei ) – die fröhliche (Zeitungs-)Wissenschaft!

  225. @Hans wie sie ja schon vermutet haben, habe ich als „Superprofi“ (das war doch hoffentlich nicht ironisch gemeint) keine Angst vor den Lidl-Blid-Kameraleuten … Aber bedenklich finde ich es schon, dass Privatsender, die in den neunziger Jahren noch 500 DM Tagesgage, jetzt teilweise nur noch 150 Euro für einen Kameramann zahlen und ihn nicht mehr mit einer (Digi)Beta, sondern nur noch mit einer MiniDV lossschicken.
    Jetzt wirft man nur noch Kameras ins Volk (die es auch noch selbst bezahlt) und erntet spektakuläre, verwackelte Bilder … schon schlau, oder?

  226. Na also: Es gibt bei der SZ außer dem unsäglichen Dr. G. noch Leute, die halbwegs vernüftig über das Internet schreiben können. Meine finale Morgenlektüre ist vielleicht gerettet…

  227. Ich finde nicht, dass Herr Graff ein „schwülstiges Versatzstück“ über die verlorenen Utopien geschrieben hat. Ich fand es sehr lesenswert. Ich habe den Eindruck, Graff ist einigen aus der Bloggerszene ein rotes Tuch, weil er einer der Wenigen ist, die das Hinterhergerenne hinter jedem neuen Web-, und online-Trend ab und zu in Frage stellen.
    Mir gehen die Selbstbeweihräucherer vom Schlage Knüwer sehr viel mehr auf die Nerven als Herr Graff. Ebenfalls auf die Nerven geht mir, jegliches Herumstümpern mit so genanntem User generiertem Content erst einmal gut zu finden. Ich finde das Meiste offengestanden ziemlich furchtbar und langweilig. Ich freue mich jetzt schon auf eine Diskussion, die nicht automatisch bisherige journalistische Formen als Überkommen geisselt und nicht alles neue, web-2.0-artige als Zukünftig feiert. Bis jetzt kommt es mir so vor, als wenn User Generated Content, Bloggen, Twittern, usw. von immer mehr Leuten als Hobby betrieben wird (von uns ja auch :-)), aber nichts mit professionellem Journalismus zu tun hat, den es ja auch durchaus online gibt.
    Wir erleben gerade eine Zeit großer Veränderung. Klar scheint mir, dass Eliten-Journalismus alter Prägung in eine Nische abgedrängt wird. Aber es ist noch nichts da und nichts in Sicht, dass diese bisherige „Veröffentlichkeit“ ersetzen kann. Blogs und andere können es in ihrer heutigen Form nicht sein. Sie sind noch anfälliger als der bisherige Journalismus für Beeinflussung und tendenzielle Berichterstattung. Die Frage, was ist neutrale Berichterstattung, was ist Lobbyarbeit, was Marketing und Werbung lässt sich doch in den neuen Formen der „veröffentlichten Meinung“ gar nicht mehr beantworten. Wie viele Unternehmen, Agenturen, Parteien usw. stecken hinter Blogs und Tweets, ohne dass es dem Nutzer klar wird oder im Impressumseintrag der wirkliche Absender steht.

    Bisher war Journalismus so wichtig („vierte Gewalt“), weil Regeln galten,an die sich mehr oder weniger alle gehalten haben (Trennung von Nachricht und Meinung, keine Schleichwerbung, Trennung von neutraler Berichterstattung und Werbung etc.). Nichteinhaltung wird sanktioniert. Im Web gibt es solche verbindlichen Regeln gar nicht, jeder veröffentlicht fröhlich vor sich hin, unabhänig davon ob es stimmt oder nicht. Der meschugge Verschwörungstheoretiker, der die Wiederkehr der alten Mayas prohezeit, steht gleichberichtigt neben Berichten, die vor der Veröffentlichung auf ihre Stichaltigkeit, ihre Neutralität und ihren Wahrheitsgehalt geprüft worden sind.

    Wenn wir heute ernsthaft propagieren, dass das Web, so wie es sich heute darstellt, die Zukunft der Medien zeigt, dann sollten wir uns schleunigst von dem Gedanken verabschieden, über diese Medien neutrale Informationen zu erhalten, die nachweislich stimmen. Im besten Fall werden wir noch unterhalten, aber nicht mehr informiert.

  228. @christoph
    vielleicht hab ich den beitrag von graff ja völlig falsch gelesen; aber ich meine, da ging es überhaupt nicht um unser beliebtes thema, wie denn journalismus und web 2.0 zusammenhängen. graff schreibt darüber, dass es keine visionen mehr im cyberspace gäbe. und das halte ich für ziemlich kurz gesprungen. nur weil secondlife mal wieder zu früh kam (lahmer client, kein spielwitz für couch potatoes) ist die virutalisierung der kommunikation doch nicht zu ende: ambient computing, online gaming, 3d-welten, große fortschritte in der robotik. das alles kommt bei graff nicht vor.

    natürlich kann es einem auch ein wenig schwindelig werden, bei den visionen vom cyberspace.
    wenn man mal kombiniert, was heute schon alles im einzelnen möglich ist, was entsteht da für eine welt … heute baut kokoro einen roboter, der sieht aus wie eine japanerin, roboter nico von der yale university besitzt die intelligenz einen neun monate alten kindes, robovie IIs von der university of texas hat eine berührungssensitive haut aus einer platin-silokon-verbindung (er lächelt bei berührung), ein roboter der universität tokio kann riechen. man stelle sich das mal kombiniert vor: wahnsinn! die robotbraut möchte ich doch dann auch nur noch mit einem datenhandschuh anfassen. da mach ich mir doch lieber einen bunten abend mit den jakob sisters.

    es gibt visionen, die gehen mir aber mächtig unter die haut. doch solche visionen sind kein grund in zeiten virtueller wii-super-mario-baslers in die deckung der ignoranz zu gehen.

  229. @Christoph: Du kannst Herrn Graff das ja gerne schreiben. Achte nur bitte darauf, dass du es möglichst wochentags zwischen 8 und 19 Uhr tust – denn danach ist die Kommentarfunktion bei der SZ angeschaltet. Wenigstens sagen sie dazu „freezed“. Das klingt dann irgendwie sophisticated und nicht so borniert wie es in Wirklichkeit ist.

  230. @christoph witte: ‚Bisher war Journalismus so wichtig (”vierte Gewalt”), weil Regeln galten,an die sich mehr oder weniger alle gehalten haben (Trennung von Nachricht und Meinung, keine Schleichwerbung, Trennung von neutraler Berichterstattung und Werbung etc.)‘.
    Das finde ich richtig rührend, Herr Witte. Nur gibt’s das nicht mehr, und ob Sie den veröffentlichten Nachrichten, Meinungen oder Werbungen trauen, müssen Sie schon längst nicht mehr nur im Internet selbst entscheiden.
    Und was Herrn Graff von der SZ betrifft, kann ich nur warnen: Kaufen Sie niemals eine gebrauchte e-mail von einem Mann, der e-mails nicht beantwortet.

  231. interessant ist es zu beobachten welche reichweite kritische blogger in autoritären staaten inzwischen haben. so wurde vor wenigen tagen auf einer tagung des berliner aspen-instituts für den iran dem internet immerhin eine reichweite von knapp über 20 prozent zugesprochen. demgegenüber verfügen rund 30 prozent der iraner über satellitenfernsehen, der zweiten informationsquelle, die von den behörden nicht kontrolliert werde kann.
    die anzahl der blogs im iran wird je nach quelle auf 60.000 bis 1,5 millionen geschätzt. da varianz macht natürlich deutlich, wie schwierig es ist, hier zu vernünftigen daten zu gelangen. auch widmet sich nur jeder dritte blog politischen themen.
    eines aber darf wohl als sicher gelten: die bedeutung des blogging in autoritären staaten als gegenöffentichkeit ist enorm. und sie wächst täglich. dieses subversive moment des bloggens ist ebenso eindeutig wie gut.
    siehe auch: http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/kampf_gegen_teherans_informationskontrolle_1.1358328.html

  232. Einmal mehr sieht man, dass es allen nur um den Profit geht. Wenn sich der Herr über einen Massenmarkt wünscht, dass es Einschränkungen für ein Produkt geben soll, dann wird kurz und kühl gerechnet und gleich losgewerkelt.

    Aber vielleicht kann man auch von diesen totalitären Systemen lernen:

    Die deutsche Regierung könnte von der Autoindustrie verlangen, die Kilometerzähler in den Autos, die für den deutschen Markt bestimmt sind, zu demontieren. Dann gäbe es keine Probleme mehr mit der Pendlerpauschale und den ersten 21 Kilometern.

  233. ich dummkopf hab den czyslansky-blog immer meinen kunden empfohlen. was mach ich denn jetzt nach diesem verbraucher-tipp von christoph? pressetexte im dezember zum halben preis anbieten?
    ach nein, ich mach es wie alle: ich werde wohl die einkaufskosten reduzieren. künftig erhalten von mir vermittelte event-moderatoren und consultants nur noch die hälfte. christoph und tim haben da sicher ein einsehen und bestehen nicht auf christliche nächstenliebe ;-)))

  234. Ich glaube IT-Anbieter wissen das längst und überlegen, wie sie damit umgehen. Für die ist es nur ein Reminder. Aber du hast schon Recht, alle Dienstleister müssen wahrscheinlich mit Einbußen rechnen. Wenn auch hoffentlich nicht gleich mit der Hälfte. Ich hoffe, das Motto Leben und Leben lassen, bleibt auch in der Krise einigermaßen erhalten.

  235. @michael kausch – das ist ganz wunderbar. Hier die Nummer 8: Ich würde als antiquarisch zu erwerbendes Modell noch den HS 30 hinzufügen. Das war der Schützenpanzer, der von Franz-Josef Strauß mit Schmiermitteln ohne Ende für die Bundeswehr angeschafft wurde. Ich kann es aus eigener Erfahrung bezeugen: Mit dem hinteren Ende der Raupenabdeckung konnte man einen VW-Bus der Länge nach aufschlitzen. So geschehen im Jahre 1966 auf dem Frankfurter Ring/Ecke Ingolstädterstraße in München bei meiner Fahrschulausbildung an eben diesem Gerät. Vielleicht kann ja jemand bei CHIPendales noch einen Gebrauchtpanzer auftreiben – damit sie nicht so ganz hoffnungslos danebenliegen mit ihrer Top 10.

  236. Ein wirkliches Angeberauto zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man es nicht selbst fährt. Wie erbärmlich ist es denn einen ganzen Abend bei Apfelschorle zu sitzen, um dann in sein, wie auch immer geartetes, Gefährt zu steigen.
    Czyslansky nahm als Mann von Welt natürlich eine Droschke, einen Fiaker, eine Gondel oder eine Rikscha, je nach dem, wo es ihn gerade hinverschlagen hatte.

  237. In Wahrheit ist der Smart das endgültige Angeberauto. Wenn du heutzutage wirklich Aufmerksamkeit erregen willst, dann parke mal in der Maximilianstrasse zwischen zwei Maseratis oder Ferraris quer ein. DA bleiben die Leute stehen!

  238. Twitter ist Ersatz für den Quickie und der Czyslansky-Blog für das ganze Kamasutra.

    Also ich persönlich bin immer noch ziemlich „Oldschool“, obwohl ich auch schon mehr Blogs als Kinder habe und das sind nicht gerade wenige 😉 #bedenklich

  239. Wer braucht denn bitteschön noch zusätzlich eine KLEINE bild-Zeitung?
    Die große ist schon langweilig genug. Wer nicht eigene Themen besetzen kann, die eben nicht in klassischen Medien zu finden sind, der wird mit seinem Blog in der Beliebigkeit verschwinden, zu recht wie ich meine.

  240. So wie ich das gelesen habe, haben die Düsseldorfer auch sehr schnell klein beigegeben, weil sich doch künftig ausschließlich auf Modemessen konzentrieren wollen. Vielleicht haben Sie aber auch gesehen, dass 2009 für die OMD ein sehr schwieriges Jahr werden könnte.

  241. Spare in der Not, da hasst du Zeit dazu!

    Im Übrigen klagen die ITler, mit denen ich zu tun habe, schon seit Jahfen über schrumpfende Budgets. Aber genau das ist die Kunst in der IT: Aus weniger mehr zu machen…

  242. Frei, freier, am freiesten. Ach nee, lieber Tim, das ist nicht die Frage. Könnte ja sein, dass die Menschen mit unbeschränktem Zugang zu allen Medien die Eingesperrten sind und mein Nachbar ohne Internet der letzte freie Mensch auf dem Block. Viel interessanter ist das, was weiter oben in deinem Beitrag anklingt: Tragen die – meist folgenlosen – radikalen Blogger-Äußerungen zum Nachdenken über Freiheit bei? Das glaub ich schon, denn was heute im Internet passiert, hat es so, frei von Kontrolle durch staatliche, kommerzielle oder geschmackliche Zensur, noch nie gegeben, zumindest nicht in der Möglichkeit zur Verbreitung. Zu der Zeit, als du in Heidelberg für den Nulltarif bei der Trambahn demonstriert hast, haben Leute wie ich Matritzen in die Olympia Traveller de Luxe gespannt und heftig in die Tasten gehackt, um mit den ausgeprägten Buchstaben Flugblätter abzuziehen. Da hat es der Mensch heute etwas leichter mit seinem Blog. Ob er mehr Leute erreicht, und mehr Wirkung erzielt – ich weiß nicht. Aber es könnte ja sein, dass wir uns selbst einsperren, wie die Frau im Eagles-Song: „Mirrors on the ceiling, pink Champagne on ice, she said we’re all just prisoners here, of our own device.“ (Hotel California)
    Schöne Tage, frohes Fest, und lass mal wieder von dir hören!

  243. Ist doch völlig klar, was der Kollege Basic da im Geiste durchspielt: In einem Land, wo schon irgend eine süße Kinderpampe werblich gesprochen so viel Eiweiß hat „wie ein kleines Steak“, da könnte doch auch der kleine Robert so viel Leser, ach was sage ich: so viele „Unique User“ und „Page Imspressions“ haben, wie eine kleine … na Ihr wisst schon. Oder soll man es für die Suchmaschinen noch einmal wiederholen? Alsdann: Wie eine kleine BILD-Zeitung!

  244. Was lernt uns dat?
    Stürze niemals mit Continental ab!
    Vielleicht auch: Fahr nach Denver grundsätzlich mit dem Fahrrad.
    Oder, um mit Immanuel Kant zu sprechen: „Das ganze Unglück der Menschheit fängt damit an, dass keiner zu Hause bleiben will.“

  245. Nun, zunächst mein Beileid. Darf man das per Blog-Kommentar ausdrücken?

    Nun, ich denke, das ist so ein typischer „Das-kommt-darauf-an“-Fall. Wenn zwei Leute häufig per SMS und dann zur Beerdigung schwarzrandiges Bütten verwenden, ist das vielleicht merkwürdiger als die SMS. Zumindest im Innenverhältnis.

    Ob man bei einer Beerdigung dabei ist, fühlt man übrigens. Vielleicht war Deine Tochter eh dabei? Ich meine: gefühlt? Und braucht kein Bild, bzw. der gute altbayerische Brauch des Sterbebilds zeigt hier seinen Zweck?

    Klingelnde Handys sind peinlich, klingelnde Handys, an die einer drangeht, sind No-Go. Ich finde es gut, dass Du nicht photographiert hast. Dann kannst Du Dich auch in Zukunft auf Dein Bauchgefühl verlassen 😉

  246. Vielleicht hätte der Mann erste Klasse abstürzen sollen. Interessante Frage: Werden Senatoren bei einem Lufthansa-Absturz bevorzugt behandelt? Schicken sie eine Limousine, um die HONs abzuholen? Oder ist Holzklasse ratsam, weil die Überlebenschance hinten größer ist?

    Für Vielflieger sind das entscheidende Fragen! Oder?

  247. Ebent. Das Bauchgefühl wird sich durch keine „Darf ich auf ’ner Beerdigung twittern?“-Regelung ersetzten lassen.

    Wobei: Wehe dem der kein Bauchgefühl hat…soll’s ja auch geben, sowas.

    Ich geh mal drüber grübeln und melde mich dann ggf. zurück.

  248. Das ist wohl nicht nur bei Continental so. Meine Frau erlebte im letzten Jahr einen Blitzeinschlag in einem kleinen Regionalflieger über Irland. Es rauchte aus den Lüftungsdüsen, das Licht fiel aus, die Elektronik drehte hohl. An eine Landung auf dem kleinen Flughafen im Westen Irlands war wegen der defekten Elektronik nicht zu denken. Das Flugzeug wendete und flog zurück nach Dublin, weil nur dort das Equipment für solche Landungen ohne Bordelektronik möglich ist. Dort angekommen, wurden die geschockten Passagiere überhaupt nicht betreut. Auch wie sie nach der Fastkatastrophe ihr Ziel erreichen sollten wurde ihnen erst auf Nachfrage mitgeteilt: Mit dem Bus. Wo und wann der abfahren sollte, mussten die Passagiere ebenfalls mühsam selbst recherchieren. Eine Erstattung des Flugpreises gab es natürlich auch nicht. Das sind die Kehrseiten der Billigfliegerei.

  249. Nachtrag: schon ist der erste Trittbrettfahrer auf ebay, bevor Robert Basic überhaupt etwas eingestellt hat und bietet seine Domain unter dem Titel: „namevonmirgeändert.de | Besser als Basic Thinking“ an. (170 views in einer knappen Stunde)

  250. Bzzzzttt. Die Systems stribt doch nicht, siee wird doch neu geboren 😉 Die Cebit bereitet mit der Webciety ihre virtualisierung vor. Ab 2012 nur noch im Second Life II. Man kriegt dann kein Gratisticket mehr, man wird dann für den Besuch bezahlt. #scnr

  251. Dem Vernehmen nach hat Ramalinga Raju (und sein Bruder) die letzten Nächte mit 28 weiteren Häftlingen (Dieben, Mitgiftvergehen und anderen Kriminellen) in einer Zelle auf dem Boden liegend verbracht. Kaution wurde abgelehnt. Auch das ist Indien. Wenn er wirklich alles verloren und sich nicht bereichert hat, dann hat er eigentlich nur ein paar Peanuts (Spielgeld von tatsächlichen oder Möchtegern- Kapitalisten) verbrannt. Eigentlich kennen wir das ja sonst von unserem Staat, der das dann mit einem Nachtragshaushalt regelt. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man vom (Fast-) Heiligen zum unliebsamen Kriminellen gebrandmarkt wird. Ich respektiere Ramalinga Raju weiterhin für sein soziales Engagement und das was er seinem indischen Volk zurückgegeben hat. Allein der von ihm ins Leben gerufen Notrufdienst 108 hat bisher tausende von Leben gerettet.

  252. Der „Süddeutschen“ von heute entnehme ich, dass eine einzige Suchanfrage bei Google so viel CO2 erzeugt wie das Erhitzen von Teewasser in einem Wasserkocher. Das gleiche gilt vermutlich für den Abreuf von Nachrichten bei Google-News. Die Frage könnte sein, ob wie uns auf Dauer einen solchen Klimakiller wie Google überhaupt leisten können, oder ob wir nicht lieber zurückkehren sollten zu unserer guten. alten Papierzeitung…

  253. @tim wenn man so wie ich die letzten Tage bei ekelhaften zweistelligen Unternullgraden gefroren hat, ist man schon manchmal versucht eine unnötige Googleanfrage zu starten …

  254. Googleanfragen sind nie sinnlos und sei es noch so kalt. Sie bringen den Aktionären Werbegelder und der Atmosphäre Co2. Aber stand in der SZ auch wie viel Co2 der Rülpser einer Kuh erzeugt? Oder wie viel Methan ihre anderen Ausscheidungen. Dürfte auch eine ganze Menge sein und zum Global Warming beitragen. Außerdem kann man gar nicht so viel Tee trinken, um die Atmosphäre ausreichend zu versauen. Da sind Suchanfragen schon weit besser geeignet. Wie viel Co2 hat der Typ eigentlich produziert, der diese seltsame Rechnung aufgestellt hat?
    Aber wahrscheinlich wird Google jetzt reagieren und Nutzern die Möglichkeit anbieten, ihre Anfragen klimaneutral zu gestalten. Das geht dann so: Der Googlenutzer ersteigert Verschmutzungszertifikate (ähnliches Prinzip wie Google Adwords) und kann sie entweder selbst verbrauchen oder mit ihnen handeln, wenn er sie nicht braucht, weil er längere Zeit offline ist. Für das Geld, das Google mit den Zertifikaten einnimmt werden Quadratzentimeter Regenwald (Krombacher hat das auch mal gemacht) gekauft. Diese können auch wieder gehandelt werden – und werden wahrscheinlich wieder aufgekauft von skrupellosen Regenwaldvernichtern, die…. das ist dann am langen Ende klimaneutrale Ökonomie.

  255. Ein großes deutsches Industrieunternehmen, das hier ungenannt bleiben soll, hat gerade einen Exklusivdeal mit einem der beiden großen Mobilfunk-Netzwerkbetreiber verhandelt, und jetzt bekommen zwei Drittel der Belegschaft, zusammen mehrere Zehntausend Mitarbeiter, eine neue Handynummer. Das ist das digitale Gegenstück zum Fegfeuer, und entsprechend sauer sind die Leute. Ich wurde gebeten, ein Argumentarium zu erstellen, das den Wechsel irgendwie als etwas Positives darstellt. Das war eine echte Kopfnuß, denn eigentlich ist das für die Betroffenen nur doof. Aber ein Argument ist mir dann doch eingefallen: Das ist die einmalige Gelegenheit, Leuten seine Mobilnummer NICHT zu geben, denen man sie vorher leichtfertig verraten hat. Im Skriptvorschlag, das heutzutage bei einem deutschen Großkonzern natürlich auf Englisch sein muss, schrieb ich:

    „Think of all the people you rashly gave out your number to that you never, ever want to hear from again.“

    Ich gehe davon aus, dass wir mit der Zeit lernen werden, etwas zurückhaltender zu sein beim Abschließen digitaler Freundschaften. Was aber, zugegeben, das Problem der zuvor leichtfertig eingegangenen „Freundschaftsbeziehungen“ nicht löst. Better luck next time, kann ich nur sagen…

  256. Was schliessen wir daraus? Noch nichts, solange wir nicht wissen, ob es nicht jemand ganz toll findet, sogar 10 Euro zu kriegen und sofort losbloggt, als gäbe es kein Morgen.

    Wenn man sich die Praktikanten“vergütung“ in den Zeitungsverlagen ansieht, ist das alles nix Neues. Ich erinnere mich da noch sehr gut dran, da erscheinen 10 Euronen noch recht spendabel.

    Vielleicht suchen die ja auch Schüler, die bloggen? Oder sie suchen Experten, dann kann man immer noch sagen: Nice try 🙂

  257. Pingback: Oliver Gassner
  258. Die Czyslanskys wären wahrscheinlich selbst bei diesem Hungerlohn schon steinreich, wenn man alles zusammenzählt, was wir so verbloggt haben…

  259. Das mit der Bezahlung der Bloggerjobs ist schon lange eine heiße Kontroverse. Ein bisschen haben wohl alle Recht. Die einen, die meinen es finden sich auch bei niedrigen Angeboten genug Interessenten, die sich nebenbei etwas dazu verdienen wollen. Aber auch die dahin argumentieren, dass ihnen ein „fairer“ Lohn ausgerichtet an den Marktpreisen lieber währe.

    Wir würden uns auch über mehr superbezahlte Angebote freuen. Allerdings sollte man bedenken, dass wenn man das Maß „Deutsche Journalistenverband“ und deren Honorarleitfaden heranzieht, dann auch höchste Journalistische Qualität verlangen kann. Ich bezweifle, dass jeder Blogger eine journalistische Ausbildung hat. Und eben dieses wollen oder können ja gerade viele Auftraggeber sich nicht leisten bzw. der Stil soll auch ein „anderer“ sein.

    Somit mein altes Fazit – jeder hat ein bisschen Recht…

  260. Professionelles Bloggen – also für so viel Geld, dass man damit einigermaßen seinen Lebensunterhalt verdienen kann – ist hierzulande extrem selten. So werden wir weiter Nebenerwerbs- oder Hobby-Blogger bleiben, was ich persönlich gar nicht schlecht finde, solange nicht irgendwelche Verlage denken, sie könnnten mit Bloggern als Drohkulisse ihren Redakteuren und freien Schreibern noch weniger Geld zahlen.

  261. Tausendmal Ja. Ich würde meine Tochter (10) niemals ohne Anleitung und ohne gelegentliches Anschauen der Browser-Chronik surfen lassen. Außerdem hat sie klare Verhaltensregeln mit auf den Weg bekommen. Da diese von ihrern Lehrern bestätigt worden sind, befolgt sie die auch. Bis jetzt.

  262. … gell und wenn sie einen nicht wirklich ins Armenhaus bringen die Verluste, dann kann man sich doch an der entblödenden Gier der reichen Zeitgenossen schadenfrei ergötzen.

  263. Eben: bis jetzt. Und was machst du, wenn das Göhr 16 oder 17 ist und der Meinung, was sie im Internet macht geht dich einen Scheißdreck an, Papi!

    Wart‘ ab: Das sind Vaterfreuden. Ich weiß, wovon ich rede: Meine ist 23.

  264. Die Technik ist nicht ganz neu: Im Jahr 2000 habe ich eine kleine Münchner Firma namens Chromedia kennengelernt, die einen Vortrag von mir so aufbereiten konnte. Neben Video und mitlaufendem Text konnte das Programm sogar noch meine Powerpoint-Slides sychron zum Text zeigen. Ich habe lange nichts mehr von denen gehört, aber als ich vorhin die Nummer anrief, meldete sich wenigstens der Anrufbeantworter. Ist ’ne tolle Sache, kann man wirklich empfehlen!

    Und den Obama sowieso…

  265. Der gleichen Website kann man übrigens entnehmen, dass der Umsatz bei eBay im letzten Quartal um 16 Prozent gefallen ist. Das ist nicht nur der Krise geschuldet. Die kriegen jetzt die Quittung dafür, dass sie ihr Geschäftsmodell (Online-Auktionen) – und ihre Kunden verraten haben, wie ich schon vor Jahresfrist im Cole-Blog vorausgesagt habe.

  266. Und noch eine wegweisende Tagesnachricht haben die Kollegen von Silicon Alley ausgegraben: Die Inaugurationsrede von Barack Obama hat Google im Web-Ranking abgehängt. Während der Rede ging die Zahl der Klicks bei der Suchmaschine auf einmal steil nach unten. Google hat zwar eine Grafik dazu veröffentlicht, nennt aber keine konkreten Zahlen – warum eigentlich?

  267. Jetzt weiss ich endlich den Grund für Steve Jobs gesundheitliche Angeschlagenheit. Er ist einfach nur frustriert, dass es nicht heisst: „Obama darf sein geliebtes iPhone behalten“
    Apple hatte sicher schon eine iPresident – Edition mit einem „Best of Aretha Franklin“ in Petto, aber nix da. (Für unsere jüngeren Leser: Das war die dicke, achwarze Dame mit dem lustigen Hut)

  268. mhmmm … eigentlich haben die steuerkomiker recht. unsere banken arbeiten doch auch schon lange mit virtuellem geld und leihen sich bei leuten, die kein geld haben, geld, indem sie deren forderungen übernehmen gegen leute, die auch kein geld haben, die damit wiederum dinge bei denen kaufen, denen die banken das geld geben, das sie sich (siehe oben) bei leuten ohne geld holen. ich weiss zwar auch nicht wie das genau funktioniert, aber es funktioniert. weil am ende hat immer irgendeiner mein geld. und immer ein anderer.

    im zweifelsfall kannst du deine künftige steuerschuld sicherlich an eine bank weiterreichen, der du dafür dein neues virtuelles pferd abtrittst. die bank wird unter hinweis auf virtuelle plünderoptionen gegenüber liechtensteinischen burgen sich sicherlich interessiert zeigen.

    und das beste daran ist, dass die banken ja künftig eh denjenigen gehören, denen auch das finanzamt gehört. also irgendwie uns.

    hach ist das alles kompliziert … in mew23 stand da aber auch nix zu drin!

  269. ja ja, grundsätzlich gibts ähnliche lösungen schon lange. auch die münchner systems hat bei ihren key notes ähnlich gearbeitet. auch mit powerpoint slides. das einzigartige ist, dass nun eine redaktion eine solche lösung mit eigener redaktioneller leistung verknüpft.

  270. Auch Reiche? Der Diplomlogiker sagt, Arme haben schlechtere Chancen, Opfer von Anlagebetrügern zu werden.

    Diese Überlegung erinnert mich an die Steuerhinterziehung, man muss erst Geld haben, um sich diesen Vergehens schuldig machen zu können. Hab ich doch schon mal wo gelesen…. ach ja, bei mir! 🙂

  271. …und nun sitzt er im Knast, liest spirituelle Bücher und erlebt, wie Stück um Stück die Wahrheit rauskommt: Er ist halt doch offenbar ein ganz normaler Betrüger (in der Größenordnung 1 Milliarde Dollar). Schon erstaunlich, wie man sich tarnen kann.

    Übrigens: In Indien ist es Tradition, große Gauner zu besingen. Rhan Yar Khan hat deshalb schon mal den „Raju Jail Song“ geschrieben.

  272. nein nein, lieber tim. ich denke, dass nur deshalb immer mehr menschen mit dem daumen klingeln, als mit dem zeigefinger, weil die zeigefinger börsenbedingt immer mehr verkrüppeln.
    wie die süddeutsche zeitung bereits am 13. januar dieses jahres berichtete sind menschen, bei denen der ringfinger länger ist, als der zeigefinger, an der börse signifikant erfolgreicher, als menschen mit zeigefingerdominanz (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/372187). im zuge der allgemeinen börsenorientierung verkrüppeln natürlich dann die zeigefinger. ich habe sogar den verdacht, dass vor allem frauen, die ja relativ dominante zeigefinger haben (siehe die bild der wissenschaft vom 21. april 2004: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/246039.html) heimlich ihre zeigefinger coupieren.

    apropo: czyslansky hat ja bereits in den zwanziger jahren auf den zusammenhang zwischen der ausformung der finger und der zehen hingewiesen. czyslanskys zeigezeh soll derart unterdimensioniert gewesen sein, dass er sich gar nicht mehr in einer badeanstalt der öffentlichkeit zeigen wollte. sein ringzeh aber sei von seiner jugendliebe ilse wipperführt (die aus berlin) als geradzu „obszön und geil“ zu einem fußfetisch erklärt worden. das solltest du wissen.

  273. alles ist noch viel schlimmer. er darf nicht sein blackberry behalten, sondern bekommt ein neues teilchen, ein „sectera edge handy“ – mit windows mobile, internet explorer und all den anderen für ihre sicherheit und zuverlässigkeit bekannten microsoft-features (http://pda-blog.ppcps.de/2009/01/21/obamas-blackberry-smartphon/).

    übrigens: man kann damit zumindest luftokarina spielen. die fingertechnik erinnert dann ein wenig an klassische windows-tastaturbefehle: objekthandling im rösselsprung.

  274. Biete halben Streifen „Big Red“-Kaugummi ohne Papiermantel (nur noch Alufolie vorhanden). (den anderen halben musste ich an die Tochter verfüttern 😉 )

  275. Am heftigsten fand ich die Überlegung, dass man sogar mitkriegt, wenn die Kinder Geschwindigkeitsgebote übertreten…

    Warum aber werde ich das Gefühl nicht los, dass ich solche Dinger doch kaufen werde? Wo stecken übrigens grad die Kinder? Und was macht dieses runde Ding im Futter meines Mantels?

  276. Ein erster Schritt. Aber wirklich im Internet-Zeitalter angekommen ist das „Handelsblatt“ erst, wenn unter jeem Artikel in der PRINT-Ausgabe ein Link zum Blog oder zur Online-Ausgabe steht.

  277. lieber svb,

    das „runde ding im futter“ deines mantels ist vermutlich ein dezentes geschenk deiner frau. ein kleiner mashup trägt die daten in eine google map ein, analysiert die besuchten kneipen und reportet einmal im monat eine besuchsstatistik. über eine einfache hochrechnung kalkuliert xl dann, ob das gute haushaltsgeld wirklich nur in die üblichen tavernen geflossen ist. bei auffällig langen präsenzen in der hansastrasse gibt es freielich ganz kurzfristig einen alert und die virtuelle bratpfanne senkt sich ruckartig auf deine festplatte …

  278. Eine gewisse Firma Oskar Kinderland Gmbh & Co KG in Brandenburg „Blogger / Texter für Webshop“. Sie sollen verbrauchernahe Infos“, zum Beispiel über Kinderbetten schreibt. Es soll sich laut Anzeige um eine Vollzeitstelle handeln. Ich habe ihn mal angerufen: In Wikrlichkeit zahlt er pro Wort, und zwar 3 Cents (in Worten: drei Cents).

    Wir sind nach deiner Rechnung damit bei 0,6 Cents pro Zeile. Wer bietet weniger?

    PS: Der Kerl hat angeblich schon Angebote von professionellen Textbüros bekommen und hat schon mehrere Blogger unter Vertrag genommen. Man sieht, es geht – man muss nur unverschämt genug sein!

  279. Ich halte das für eine dieser typischen Lösungen, die nach einem Problem suchen – für die ist die IT leider berühmt. Ich sage nur „Rocket eBook“ (anno 1999)!

    Bezeichnend ist auch, dass die Idee und selbst die Umsetzung eigentlich uralt ist: Nick Negroponte hat mir schon 1992 am MIT in Boston einen funktionierenden Prototypen gezeigt, der in der Lage war, eine personalisierte Tageszeitung aus einer Vielzahl von Quellen zusammen zu stellen. Der Witz am MIT-Projekt war, dass die Zeitung dann per Internet zu mir nach Hause gefunkt werden sollte, wo es auf einem eigens dafür entwickelten Drucker auf echtem Zeitungspapier ausgedruckt werden sollte, um mir das vertraute haptische Erlebnis des Zeitungsblätterns zu geben – das war nach deren Forschungslage das Wichtigste überhaupt für die potenziellen Leser.

    Gehört und gesehen habe ich seitdem nichts mehr. Ich glaube auch, dass die Idee nie wirklich fliegen wird. Eingefleischte Zeitungsleser sind in der regel alte Säcke wie ich, die ändern ihre Gewohnheiten nicht mehr. Und die nachrückende „Generation Internet“ braucht sowas nicht. Die lesen am liebsten am Bildschirm, und stellen ihre eigenen Inhalte zusammen, care of Google.

  280. die dame aus der tram hat offensichtlich ein problem:
    sie bräuchte ein drittes handy um mit dem anderen ohr noch mp3 zu hören (musik will ich das nicht nennen). und ein viertes handy, das sie dir in die hand drücken könnte, mit der bitte sie mit ihren anderen drei handys zu fotografieren. und schick wäre natürlich noch ein fünftes gerät mit anrufbeantworter: „leider sind derzeit alle ohren belegt…“

  281. Lesenswert: Das Interview des Deutschlandradios mit Beckedahl zur Begründung, weshalb er als Blogger ein eigentlich vertrauliches Dokument veröffentlicht hat: Weil sonst nur Journalisten ihn zu Gesicht bekommen hätten.

    O-Ton: „Früher kursierten solche Papiere halt nur durch die Medien. Das heißt, einige wenige waren in der Lage, die Informationen vorzufiltern und uns als Öffentlichkeit diese Informationen vorgefiltert wiederzugeben. Und jetzt kann eigentlich jeder Teil einer informierten Öffentlichkeit sein durch das Internet.“

    Recht hat er! Wenn Journalisten einen Informationsvorsprung brauchen, um ihren Job zu machen, dann machen sie ihn schlecht.

    Informationen gibt’s heute gratis und für jedermann. Der Journalist kann sie aufbereiten, komentieren, ergänzen oder in Kontext stellen. Aber drauf hocken und nur scheibchenweise damit rausrücken ist kein tragfähiges Geschäftsmodell für den Journalisten des 21sten Jahrhundert.

  282. Zu Herrn Mehdorn fällt mir schon lange nichts mehr ein. Interessant finde ich aber, dass die CDU ihn jetzt doch noch bis nach der Wahl über Wasser halten will. Dann so ihr Kalkül, kann sie den neuen Bahnchef mit einem CDU-Mann besetzen und muss keine Rücksicht mehr auf die SPD nehmen. So rettet die Politik manchmal doch Karrieren – wenn auch nur vorübergehend.

  283. Hey, wieso bloggen wir hier noch? Wir sollten ein Miki machen. Oder aber, wir gehen rüber in unsere Bibliothek. Dort, in einem der unsterblichen Werke des noch unsterblicheren Czyslanski, gibt es sicher ein Kapitel über Czykis 🙂

  284. Ich kann zumindest die Frage aus der Anmoderation beantworten. Aus welchem Song kommt „There’s too much confusion“? Antwort:

    All Along The Watchtower (Bob Dylan)

    „There must be some way out of here,“ said the joker to the thief,
    „There’s too much confusion, I can’t get no relief.
    Businessmen, they drink my wine, plowmen dig my earth,
    None of them along the line know what any of it is worth.“

    Das bringt uns einen großen Schritt weiter im Cloud Computing 🙂

  285. Auch nicht schlecht: Die „Auf gut Glück!“-Funktion von Google. Ich habe gerade „Papierflieger“ eingegeben und bin beim „Papierflieger.net“ herausgekommen, nach eiger Aussage „Das Portal für die Bauanleitungen der besten Papierflieger weit und breit!“ Stimmt. Im Übrigen lernte ich auf diese Weise das „Lufthafen-Institut für Angewandte Papierfliegerforschung“ am Massachusetts Insitut of Technology mit seinem renommierten Gründer, Prof. Dr. Zaphod B. Lufthafen, kennen. Es lebe der Zufall!

  286. Wie wäre es mit einem sog. „analogen“ Medium?
    Kauf Dir ein papiernes Ding, namens Zeitung (für Überraschungen immer gut die ZEIT oder wochenends die taz).
    Setze dich in ein Cafe und laß dich überraschen 😉

  287. Auch ich habe vor einem knappen Jahr über Zoomer gebloggt, weil es eben das Neue-tolle-Ding war. Und habe dazu mal eine kleine Grafik gebastelt.

    Zoomer Screenshot

    Ich glaube die spricht für sich: Ausser Werbung nichts gewesen.
    Sorry Michael, ich werde Zoomer nicht vermissen.

  288. Es ist ja nicht so, dass es das nicht noch gibt. Man kann immer noch durch das Fernsehprogramm durchzappen, man kann irgendwie rumklicken bei YouTube, und, wie oben erwähnt, Zeitungen gibt es ja noch. Und ich bin hier gelandet, weil ich mich mal wieder von einem Czyslansky-Artikel überraschen lassen wollte 🙂 soll heißen, die Blogospere bietet doch auch genügend Überraschungen.

    Ich verstehe den Artikel alarmierender. Man [I]kann[/I] das sehen, was man will. Also gibt es keine Ausrede mehr, wenn man nur einfach canapee-selig „Wetten daß“ anschauen will. Und das ist auf Dauer anstrengend, womit wir wieder bei dem bedauernswerten Kind sind, das mein vollstes Mitgefühl hat.

  289. Man muss ja gar nicht China als Beispiel nehmen – seit ich für mein tazblog etwas genauer hinschaue, seh ich auch hierzulande gewohnheitsmäßige Nachrichtenunterdrückung. Oder hast du erfahren, dass Bolivien und Venezuela schon Anfang Januar die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen haben, aus Protest gegen die Angriffe auf Gaza? Gezielte Nichtinformation betreibt aber nicht nur die taz, auch ARD und ZDF, SternSpiegelZeitSZFAZ. Verblüfft war ich dann aber schon, als ich erfahren habe, dass in Hamburg sogar das Angebot im Kabelfernsehen reduziert wurde. Vorige Woche schrieb Joseph Glagla aus Hamburg einen Leserbrief zu einem taz-Kommentar von Iris Hefets. Die Berliner Jüdin hatte „bemerkt, wie die deutschen Medien bevorzugt die israelische Position im Nahostkonflikt verbreiten und andere Stimmen ignorieren.“ Der taz-Leser fügte eigene Erfahrungen hinzu: „Anfang Januar wurde in unserem Kabelnetz der Sender Al-Jazeera/English abgeschaltet. Rein zufällig war es genau die Zeit, in der der Gazakrieg tobte, Israel ausländischen Journalisten den Zugang in den Gazastreifen verwehrt hat und nur die dort anwesenden Al-Jazeera-Journalisten berichten konnten.“
    Na klar, reiner Zufall. Wer DSL hat, kann aber auch im Internet gucken: english.aljazeera.net/. Die können es inzwischen locker mit news.bbc.co.uk/ aufnehmen. Vergleiche mal, du wirst dich wundern!

  290. Zoomer? Ruhe in Frieden. Es geht halt nicht mehr auf Sparflamme, die Konkurrenz hat mehr Geld und eine andere Vorstellung von Nachrichtenjournalismus. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das hier
    > http://english.aljazeera.net/ <
    ist halt inzwischen „state of the art“. Wenn Sie mir sagen, wo da die Konkurrenz ist, die es besser macht, schau ich es mir gerne an. Geht selbstverständlich nicht auf Deutsch: Wer sollte so etwas finanzieren (wollen)? Hubert Burda? Heinz Bauer? Bertelsmann? WAZ? FAZ? Madsack? SZ?
    Na ja, muss ja vielleicht nicht sein, aber schade ist es schon, dass man Englisch können muss, um sich einigermaßen neutral – ohne Rücksicht auf deutsche Politikinteressen – zu informieren.

  291. Ui, was fuer eine grandiose Idee. Da freu ich mich schon richtig drauf.

    Dann hab ich endlich eine wirkliche Person, der ich mein Laptop so richtig um die Ohren hauen kann, wenn Vista zum zwoelften Mal haengt. Und waehrend ich meinen Frust so wunderschoen nicht-virtuell an dem armen Arschloch auslasse, rufe ich staendig „We are sorry for the inconvenience!“.

    Irgendwann wird dann jemand bemerken, dass die arme salesperson ja nix fuer die schlampige Codierung kann, aber das ist mir dann auch wieder wurscht, weil ich schrei ja schliesslich auch das airline Bodenpersonal an, wenn sie schon wieder meinen Flug ueberbucht haben und ich trotz eines $500 investments in Seattle festsitze waehrend die Oma mit ihrem $49 Seniorenticket in die happy skies abduest.

    Ha! Bring it on.

  292. im ernst,

    ich finde das ist eine spannende herausforderung für microsoft: die kreierung einer attraktiven consumer-marke!

    es ist ja nicht nur so, dass microsoft im gegensatz zu apple über – nahezu – keine hardware verfügt, die man mit designmerkmalen emotional aufladen kann. auch der herausforderer- und aussenseiterstatus, den apple seit alten ibm-pc-tagen pflegt, ist microsoft schon vor jahren verloren gegangen. die marktanteile für die klassischen consumer-orientierten online-produkte hotmail, live messenger und vor allem live spaces sind größtenteils rückläufig. die firmenkultur ist nicht gerade web 2.0-affin. und wann war microsoft eigentlich das letzte mal mit einer wirklichen produktinnovation erfolgreich? das sind alles barrieren auf dem weg zum erfolgreichen consumer brand.

    dabei gibt es einige strukturelle stärken für den aufbau eines starken consumer brand:
    – mit windows eine marke, die – ja tom: trotz aller unzulänglichkeiten – über eine marktverbreitung und markenbekanntheit verfügt, die global einzigartig ist
    – eine – lang zurückliegende – firmenhistorie, die so jugendlich und unorthodox ist, wie der lebenslauf und die persönlichkeit von bill gates (das ist durchaus ein netter und interessanter „typ“, der jederzeit gegen jobs bestehen kann)
    – eine verankerung bei tausenden von entwicklern überall auf der welt.
    aber die spannbreite zwischen einer innovativen und kreativen marke microsoft und der business-marke microsoft, die heute ach so seriös und gediegen ausgeprägt ist – man musste halt allzu lange bei meetings mit den etablierten oems in restaurants an den katzentischen platz nehmen – wird nur schwer zu überbrücken sein.

  293. alexander,

    deine grafik hat nur nichts mit der realität zu tun. der flächenanteil von werbung auf der startseite von zommer liegt bei allenfalls drei prozent. in gedruckten fachzeitschriften liegt die text-anzeigenrelation bei consumer-orientierten titeln in der regel bei 65:35 bis 50:50. vor einem jahr konntest du dich als träumer von einem werbefreien internet vielleicht noch als teil einer kleinen feinen minderheit fühlen. heute verschafft einem dieser glauben nur noch ein alleinstellungsmerkmal. und zwar ein sehr einsames …

    hans,
    ja, aljazeera.net ist eine wichtige und profesionell gemacht informationsquelle, der man wie allen guten quellen manchmal zustimmen kann und manchmal nicht. nur hat das ganze mit zoomer wenig zu tun. zommer war anfangs ein experiment mit neuartigen interaktiven elementen für leser und sollte später in ein populäres und massenwirksames medium eingebunden werden. dass dieser versuch gescheitert ist, halte ich in der tat für sehr bedauerlich.

  294. das web ist bis zu meinem tod kein ersatz für arte und vor allem nicht für br-alpha und dem begnadeten professor lesch und seiner alpha centauri, aber mittelfristig wohl für ard und zdf und ganz sicherlich für rtl, pro7 und sabber1.

    @andreas gauger: hübscher link. danke dafür 😉

    @tim: prof. dr. zaphod b. lufthafen war ein hochstapler und nannte sich ja auch „zweiundvierzigster earl von lufthafen (siehe: http://www.cyberjuz.at). schon die zahl „42“ sollte einen stutzig machen. tatsächlich hatte er eine zeitlang eine beziehung zur tochter des britischen adeligen „earl henry airport“, eines zeitgenossen von czyslansky, nach dem der zwei meilen westlich von blackwell, oklahoma, liegende gleichnamige privatflugplatz benannt wurde ((IATA: BWL, FAA LID: 6OK6). aber wer weiß das schon …

  295. Sehens- und Lesenswert: Sechs Tschechen speisten einen Nuklearschlag ins Wetterfernsehen ein und berufen sich dabei auf den Geist von Jara Cimrman. Nun droht ihnen wegen der „böswilligen Verbreitung falscher Nachrichten“ eine Gefängnisstrafe:
    Atompilz im Riesengebirge

  296. Oh, die Kreation einer Konsumer-Marke ist sicherlich eine attraktive Herausforderung, ich bin mir nur nicht sicher, ob der Weg ueber eine lifestyle shop Kette so ein brilliantes Manoever ist.

    Radio Shack war mal DER hang-out fuer geeks, heute kaufst Du gerade mal einen Blackberry Adapter. Gateway 2000 stores, Dell stores, Sony stores – sind alle mit grossem Trara ausgerollt worden, und dann dem Beispiel des Dodo gefolgt.

    Zugegeben, Bose Stores erfreuen sich im Augenblick einer gewissen Beliebtheit (hier zumindest) aber ich bin mir nicht sicher wie lange das gutgehen kann.

    Am Ende scheinen lifestyle stores immer dann zu ueberleben wenn sie der populaere hang-out einer Fangemeinde werden. Microsoft-Fan zu sein ist im Augenblick nicht cool (mit Ausnahme der Xbox, obwohl sich auch da die meisten Fans als Xbox aficionados outen, und den Namen Microsoft eher links liegen lassen). Zune user werden im Schulhof von der iPod Clique verspottet, genauso wie die Levis/Wrangler Mafia annodazumal C&A Jeans Traeger ausgelacht hat.

    Mit anderen Worten, der lifestyle store muss so eine Art Mekka sein, wo ich gerne hinpilgere, um neues cooles gear anzuschauen und Gleichgesinnte zu beobachten. Wenn er lediglich ein display fuer eine langweilige Produktpalette ist, ueberlebt er nicht lange.

    Case in point: Jimmy Buffett’s Margaritaville Stores. Ich kann mir mein beach bar t-shirt auch per Post schicken lassen, aber es ist dieses Gefuehl von community, dass die stores tagtaeglich ueberlaufen laesst. Und so pilgert man halt nach Key West oder wasweissichwohin um sich das reinzuziehen. So a la Star Trek. Harley Stores sind da ein anderes Beispiel.

    Lange Rede, kurzer Sinn. Erstmal cool sein und dann stores etablieren. Stores allein machen keinen cool. Und Ray Ozzie hilft da auch nicht.

  297. Seeehr schön, lieber Tim! Glückwunsch, klasse Performance deinerseits. Langsam solltest du dich auf Angebote als Hörbuchsprecher einstellen. Und inhaltlich: Compuserve! Internet-Report! Meine Güte, das soll 15 Jahre her sein? Ich fass es nicht.
    Aber klaro: Video und YouTube – na sicher ist das die Laudatio-Form der Zukunft. Da muss man wenigstens nach der Rede mit niemandem smalltalken, den man eigentlich gar nicht treffen will.
    (Ob das mit dem Hintergrundcocktailjazz eine gute Idee war? Ich tendiere zu: eher nein. Ich brauch auch im Supermarkt keinen Muzak.)

  298. Es geht auch anders: man kann auch total uncool sein und Stores aufmachen in denen dann ganz viele uncoole Leute total uncoole Verträge abschliessen, uncoole Produkte reklamieren und auch sonst das tun, was uncoole leute eben so tun.

    Von was ich spreche?
    Natürlich von einem T-Punkt Laden!

  299. Jedenfalls kann man den Fernsehmachern von CCTV nicht vorwerfen, sie hätten den Brand nur gelegt um gute Quoten mit einer hautnahen Berichterstattung zu generieren …

  300. Entwicklung des Handymarkts (Quelle: The Economist)

    Es kommt noch schlimmer. Laut „Economist“ wird die Zahl der Mobiltelefone in den nächten Jahren sprunghaft wachsen. Und da die meisten der neuen Modelle auch die Möglichkeit bieten werden, E-Mails zu schreiben und im Web zu surfen, sei davon auszugehen, dass das Handy und nicht der PC das Gerät sein wird, mit dem die Mehrheit der Menschen ihre ersten Internet-Erfahrungen sammeln werden. Was das für das Webdesign, für die Content-Anbieter und für die Bandbreiten bedeutet, kann man nur ahnen.

  301. Wie wär’s, wenn noch das Abbilden von Mohamed-Karikaturen dazu packen? Oder Kritik an der Verfolgung von Dissidenten in China? Wir könnten das ja mit der „Staatsräson“ begründen (wir wollen uns ja nicht die schönen Wirtschaftsbeziehungen kaputt machen lassen von irgendwelchen Bloggern…). Bayern könnte vielleicht die Websites der Evangelischen Kirche sperren lassen. Und die SPD könnte ja die Homepage der Linken…

    Ihr versteht schon, was ich meine. Wehret den Anfängen. Oder benützt Anonymisierdienste wie The Cloak, Guardster, Anonymization.net oder anonymizer.
    Sogar die gute alte Tante „FAZ“ bietet einen „Anonymization-Toolbar“ an! Jedenfalls so lange, bis es Schäuble mitbekommt…

  302. Ich denke ich spar mir die 40 Euro und sag schon jetzt allen „was sie mich können“, posthum und auch schon zu Lebzeiten.

    Muss der Lieblingsspruch meiner Großmutter: „Du sollst mit warmen Händen schenken“ abgewandelt werden in: „Du kannst mich am warmen A***** lecken“?

  303. Anstelle universeller Ladegeraete: wireless power transfer.

    Man stelle sich vor, waehrend des Genusses eines venti latte bei Starbucks laedt sich das Laptop und cell phone einfach so nebenbei auf. Mike’s Kurbel wird sozusagen von Geisterhand gedreht.

    Im Flugzeug haben wir dann eine Tesla-Kupplung im runtergeklappten Essbrettchen und der ganze Kabelsalat und das Herumkarren von Kleinsttransformatoren gehoert der Geschichte an.

    MIT hat da schon erste Erfolge (http://web.mit.edu/newsoffice/2007/wireless-0607.html) und das waere dann durchaus ein bisschen Innovation. Theoretisch allet machbar, Herr Nachbar, nur werden wir uns wahrscheinlich dann wieder einige Standards um die Ohren hauen und Sony Geraete laden nur an Sony Wireless Recharging Spots, waehrend alle anderen durchbrennen.

    „Excuse me, Sir, is you cell phone supposed to smoke….?“

  304. Intel hat kürzlich auf einer Presseveranstaltung Taschenlampen mit Handkurbel verteilt. Sehr geschickt, die Dinger.

    Und da liegt doch die Idee sehr nahe…

    Kurbelhandy von Nokitel
    Kurbelhandy von Nokitel

  305. Ich frage mich nur, wie ich den Startbefehl für die Botschaft aus dem Jenseits geben soll. Vielleicht im letzten Aufröcheln noch schnell per Twitter senden: „Ich nippele jetzt ab – tschüs!“ Das Ganze mit Keyword-gesteuerter Weiterleitfunktion in die Schweiz?

    Vor einem ähnlichen Problem standen übrigens die amerikanischen Generäle, die aus ihren gehärteten Bunkern heraus auf einen atomaren Erstschlag der Russen zu reagieren hatten. Sie haben dazu das Internet erfunden…

  306. 300 minus 20 macht 280 Manntage weniger Content, egal welches Medium. Die WAZ betreibt den journalistischen Ausverkauf in großen Stil – und ist in guter Gesellschaft. Leider.

    Das hat nichts mit Substitution Online/Print zu tun, das ist der verlegerische Offenbahrungseid. Content ist das Kapital eines Medienhauses wie der WAZ. Und die WAZ-Gruppe ist ab jetzt 280 Manntage im Monat weniger wert. (Achtung: Börsenwert!) Warum die Herren in den Verlegerbüros das nicht selber ausrechnen können, ist mir schleierhaft. Aber Verleger waren noch nie große Recher. Sie tun nur so. Siehe Mathias Döpfner.

    Das Resultat ist, dass sich immer mehr gestandene Journalisten aus dem Berufsstand zurückziehen. Ein guter Freund von mir, früher leitender Mann bei der ComputerWoche, hat sich inzwischen in seinem Heimatort in Oberbayern als Lateinlehrer am örtlichen Gymnasium verdingt. Der Journalismus in Deutschland blutet aus! Woanders – namentlich in den USA – haben es einige Verlage wenigstens geschafft, Online zu einem „paying proposition“ zu machen, verdienen dort also Geld und sparen sich das Bedrucken toter Bäume. So macht die Sache ja auch Sinn. Deutsche Verlage haben das Internet mehrheitlich komplett verpennt – und tun es heute noch.

    BTW: Interessant die Frage: Was machen ausgegliederte und abgehalfterte Journalisten, wenn sie nicht mehr Journalisten sein dürfen? Sie werden Blogger! Sie haben das Schreib-Gen in sich, und der lässt ihnen auch dann keine Ruhe, wenn sie keiner mehr dafür bezahlt. ALso stecken sie die jahrelange Erfahrung und die geballte Kompetenz in ihr Blog und haben das Gefühl, immer noch das Gleiche zu tun wie vorher. Gut für den Leser, gut auch für das Selbstwertgefühl der betroffenen Kollegen. Schlecht für das Medien-Business.

  307. Ich sage nur: China, China, China. Meine Schwester hat mir – sie wusste um meine Liebe zu Lowtech – eine etwa handygroße LED-Taschenlampe mit Pumpfunktion geschenkt, Made in China, Baujahr 2008. Der Unterschied zu einer anderen Pump-Taschenlampe, die in meinem Elternhaus verwendet wurde (in den frühen 50er-Jahren, stammte von der deutschen Wehrmacht aus dem Zweiten Weltkrieg): Die neue aus China hat einen Speicher und leuchtet eine Weile weiter, man muss nicht ständig pumpen, um Licht zu haben. Die Frage ist nicht mehr, ob das entwickelt und vermarktet werden soll, sondern: Wer will das erste akkulose Pump-Handy vermarkten? Wer das entwickelt? Na wir. Vorschlag für den Firmennamen: Pump-a-Net.

  308. Diese Wehrmachts-Pump-Taschenlampe wurde von den Soldaten damals „Quietscherl“ genannt, hat mir mein Vater einmal berichtet. Das „Quietscherl“ war auf Grund des Lärms, den der Betrieb des eingebauten Dynamos machte, im russischen Partisanengebiet nicht ganz ungefährlich. Es war wohl ähnlich wie mit dem Klick des Zippofeuerzeuges, dass angeblich einigen US-Soldaten in Vietnam das Leben gekostet haben soll. Akkus waren damals wohl noch zu groß und schwer.

  309. Der Starschuss ist, wenn man 4 Jahre lang sein Abo nicht bezahlt, dann gilt man als verschollen, steht auf der Website.
    Ich vermute (hoffe) allerdings, dass wir alle diese Firmen und Anbieter überleben werden, denn wenn der Mensch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75 Jahren hat, beträgt die bei einem WEB 2.0 Startup meistens nur 2 Jahre.

  310. Ich weiß ja nicht, ob die CeBIT überhaupt noch eine Messlatte ist. Wo ich hinhöre heißt es: „Nee, zur Cebit fahren wir dieses Jahr nicht. Warum sollten wir?“ Die „weltgrößte IT-Messe“ ist dabei, sich zur größten Schrumpfmesse aller Zeiten (GSMAZ) zu entwickeln. Ich muß gestehen: Wenn mich nicht der Huber Verlag noch als Keynote Speaker für die Verleihung des „Innovationspreises-IT“ angeheuert hätte, wäre ich wahrscheinlich zum ersten Mal seit 1981 daheim geblieben. Schade, denn dann hätte ich meine Chancen auf die CeBIT-Ehrennandel für 30 Jahre Pilgerfahrt nach Hannover verspielt. Aber vielleicht erledigt sich das ja von alleine. Ich konnte mir ja auch nie vorstellen, dass die SYSTEMS stirbt…

  311. Völlig untergegangen: Schön beobachtet, dass alles, was einem Trendscout oder Journalisten(?) heute vor die Füße stolpert, ein Megatrend ist. Selbst, wenn es noch nicht mal sicher ein Trend ist.

    Erinnert mich an ein winziges Lädchen in Alicante. Es gab Baguette, Zeitungen und Konserven und hieß „Supermercado“. Kein Wunder, dass das etwa tengelmanngroße Geschäft gegenüber noch tiefer in die Kiste greifen musste: Hypermarket. Immerhin hatten die sogar Poolnudeln.

  312. Tim, so sympathisch ich Deine Empörung finde, aber den Anfängen wehrt man hier anders. Es beginnt mal damit, dass man eine Aussage von seinen Provider verlangt, ob er so etwas unterschreibt oder nicht.

    Und so sehr ich Unique Selling Points meiner Firma schätze, hier hoffe ich, dass SpaceNet nicht der einzige ist, der so einen Vertrag niemals unterschreiben würde. Als Gesetz ist das Zensurinterface so nicht durchzukriegen, einfach geht es nur mit willigen „Selbstverpflichtern“.

  313. was um alles in der welt sind denn „poolnudeln“? wenn man sich nudeln teil, also in einer art nudelpool? oder teigwaren am späten abend im billardsalon? oder gar reifere mädels im swimming-pool?
    czyslansky bildet … man muss mirs nur erklären …

  314. Für Michael Kausch – ich hol mir auch Bildung, wo ich sie kriegen kann. z. B. bei sportabteilung.de:

    Die Poolnudeln für ungetrübten Badespaß!

    * Schwimmhilfe Poolnudeln
    * hochwertiger PE-Schaum
    * 160x7cm
    * sehr flexibel biegbar
    * div.Farben (rot,blau,gelb,grün) (unsortiert)

    Fazit:
    Die PoolNudel ist extrem biegsam, sehr strapazierfähig und für Schwimmübungen im Schwimmbad einfach optimal. Besonders für Wassergymnastic, oder als Schwimmhilfe, sind Poolnudeln ein unentbehrliches Hilfsmittel. Das Material besteht aus hochwertigen, geschlossenzelligem Polyethylenschaum.
    Achtung! Kinder sollten Sie nicht unbeaufsichtigt lassen, da Poolnudeln kein Schutz gegen ertrinken sind. Farben je nach Vorrat unsortiert. Wenn vorhanden, können Farb-Wünsch berücksichtigt werden.

  315. Die Sache wird natürlich noch tiefgründiger, wenn man bedenkt, dass „Groening“ ursprünglich „Grönkowski“ hieß. In den (leider verschollenen) Tagebuchaufzeichnungen Czyslanskys soll die Rede gewesen sein von einem gewissen Bruno Gröning (aka Grönkowski), den er bei seiner Flucht vor den Russen im Winter 1944 in Danzig kennenlernte. Diese trat nach 1949 als spiritueller Heiler öffentlich in Erscheinung, betrachtete sich als von Gott gesandt und rief in seinen Vorträgen seine Mitmenschen zur „Großen Umkehr“ auf.

    Eine zentrale Stellung in Grönings Lehre nimmt laut Wikipedia der so genannte „Göttliche Heilstrom“ ein: „Der Heilstrom ist um uns, und jeder kann ihn sich holen, wenn er ihn braucht. So wie die Radiowellen da sind, so ist auch der Heilstrom da, rund um die Uhr und zu jeder Zeit.“ Gröning selbst sah sich als „Transformator“, der diesen Heilstrom in vollem Maße aufnehmen könne, um ihn dann, richtig dosiert, an die Heilungssuchenden weiterzuleiten.

    Erkrankten, die ihn nicht persönlich aufsuchen konnten, ließ Gröning von ihm selbst geformte Stanniolkugeln zukommen. Diese lud er zuvor nach eigenen Angaben mit der durch ihn strömenden Heilkraft auf.

    Von Czyslansky ist bekannt, dass er in seinen letzten Lebensjahren häufig Staniolkugeln bei sich trug. Er erklärte dies stets damit, dass er sein Frühstücksbrot morgens in Folie einwickele und in der Taswche mit sich führe, bis ihn der Hunger übermanne. Die Folie steckte er als geistiger Vater der modernen Umweltbewegungung stets zusammengeknüllt in die Tasche – so weit die Legende.

    Ist es dankbar, dass Czyslansky in Wahrheit an den Heilstrom glaubte und in dieser Richtung forschte? Ist es ferner denkbar, dass Matt Groening, der nach eigenen Angaben „nicht sehr kreativ“ ist, seine Eingebung, die zur Schöpfung der genialen Comicserie „The Simpsons“ führte, aus einer solchen Quelle schöpfte?

    Der Czyslansky-Forschung bleibt noch viel zu tun…

  316. Da schreibt einer gegen sein schlechtes Gewissen an, was ja nicht weiter verwundert, wenn die nächste Buchhandlung gerade mal hundert Meter entfernt ist. Und die übernächste 150 Meter. Aber Lauftraining macht er schon. Auf die Idee, das mit dem Bücherbestellen und dem Erhalt der Buchhandlungen in seiner Nachbarschaft zu verbinden, kommt Tim Cole nicht. Das erinnert mich an einen SZ-Redakteur, der in der Wochenendbeilage schrieb: „Mein Beitrag zum Umweltschutz, während ich im Flieger nach Berlin sitze: Ich weiß, wie schädlich fliegen für die Atmosphäre ist.“

  317. Aber das ist doch der Punkt: Wir alle haben ein schlechtes Gewissen, weil wir Buchläden, Videotheken, Zeitungen etc. sterben lassen – eben die Dinge, wie Beam schreibt, die uns eigentlich am liebsten sind. Human nature? Shit happens? Ich weiß es nicht.

  318. nein nein nein, mein lieber tim: hier gibt es einfach keine ausreden. bei amazon kauf ich CDs, weil es schon lange keinen vernünftigen cd-laden in münchen mehr gibt(abgesehen vom kaufhaus beck mit seiner fulminanten jazz- und klassikabteilung). und überwiegend hör und kauf ich eh vinyl (ok: in zwei kleinen dritthndläden und auch online).

    aber bücher werden grundsätzlich in meinem buchladen bestellt. meine mitarbeiter bekommen zum geburtstag seit jahren schon einen einkaufsgutschein für den buchladen. und seit meine beiden lieben buchhändler aus altersgründen ihren laden an eine jüngere kollegin weitergegeben haben, kauf ich wohl ein paar bücher weniger im jahr, aber amazon ist trotzdem keine alternative.

    niemand darf sich beklagen über den verlust von dingen, die er selbst im stich lässt. wirklich nicht. hans hat völlig recht.

  319. eine interessante spur habt ihr da aufgetan. ich gebe zu bedenken, dass staniol zumeist aus zinnstein (SnO2) gewonnen wird. etwa 0,0035% der äußeren erdkruste dürften aus zinn bestehen, was uns hier aber nicht sonderlich interessieren muss, und ich an dieser stelle nur der vollständigkeit halber erwähne. die wichtigsten zinnsteinvorkommen befinden sich bekanntermaßen in australien, malaysia, indonesien, bolivien, nigeria und – im kongo! spätestens seit meiner kleinen aber von der einschlägigen fachwelt durchaus wohlwollend aufgenommenen arbeit über „czyslansky, obama, den sklavenhandel und die österreichische marine“ hier im blog ist aber bekannt, dass es eine direkte verbindung zwischen czyslansky und dem stamm der luos gibt, dem auch die vorfahren des heutigen amerikanischen präsidenten obama entstammen. da liegt es nahe, zu vermuten, dass ludovico czyslansky, der um das jahr 1848 als kapitän für die österreichische marine fuhr, im transatlantischen zinnsteinhandel tätig war. sollte unser czyslansky von ludovico gewußt haben, wäre ein kontakt zu staniolproblematik äußerst naheliegend.
    ich werde meinen freund marcello, den ehemaligen leiter des museo del mare trieste entsprechend befragen. vielleicht liegt ja die ganze lösung des heilstrom-geheimnisses in triestiner archiven …

  320. Bevor Ihr mich zerfleischt, zu meiner Ehrenrettung eines: Ich bin Amerikaner und lese fast nur englischsprachige Bücher. Und damit sieht es selbst bei Hugendubel schlecht aus…

  321. Hah! Du und Amerikaner! Der reguläre (US-)Amerikaner tritt grundsätzlich mit erkennbarem Akzent auf. Wenn es bei dem Herrn, der unter dem Pseudonym „Tim Cole“ agiert, irgendeinen landsmannschaftlichen Hinweis gibt, dann den: schwäbisch. Aber voll daneben: Im Grunde ist der einzig erkennbare Akzent dieses Menschen badisch. Genauer: Homo heidelbergiensis.
    Aber das „fast“ in „fast nur englischsprachige Bücher“ könnte die Lösung für mein Problem sein: Geh doch einfach mal zur Buchhandlung Waldmann in der Inneren Wiener Straße (eine Äußere gibt es nicht in München), am besten nachmittags, da findest du eine sehr charmante, junge, bebrillte, schwarzkraushaarige Buchhändlerin, bei der du die Novelle „Delfina Paradise – Eine Liebe in München“ von einem gewissen Yours Truly bestellen kannst (und wenn du schon dabei bist: „Stille Winkel in München“ eignet sich ob seiner Aufmachung hervorragend zum Verschenken). Die sehr charmante usw. ruft dich auch an, wenn das Buch da ist. Und, du wirst es nicht glauben: Sie bestellt dir jedes englischsprachige Buch, das du bei amazon.de kriegst.
    Echt.
    Ab 20:59 ist Schluss mit den Ausreden.

  322. Die Zeitungen? Das steht doch täglich in der Zeitung, zum Beispiel heute: „In der WAZ-Gruppe sollen 300 der 900 Redakteursstellen abgebaut werden.“
    Ich nehme mal an, dafür stellen Sie dann zwei Redakteure für die Online-Ausgabe ein. –
    Ich glaub schon, dass Zeitungsabonnenten eine verschwindende Minderheit sind. Und ich weiß nicht, wie lange ich noch dazu gehöre. Bis jetzt kann mir das sinnliche Erlebnis des Zeitunglesens bis hin zum Knistern beim Umblättern kein Online-Angebot ersetzen. Und ich sitze auch lieber mit einem Buch im Sessel oder im Bett als mit dem iBook.

  323. Ich mag Buchläden, lese gerne Zeitung, liebte meine unverwüstliche IBM Kugelkopf und wäre bestimmt für die Dinosaurier auf die Straße gegangen, aber die Welt ändert sich und mit ihr verschwinden manchmal auch schöne, liebgewonnen Dinge, die man dann in Museumsdörfern bestaunt und die dann doch ein Revival haben, weil sie plötzlich mit Seiten protzen, die sie aufs neue interessant machen.

    Denn eines kann die ach so kundenorientierte Online-Welt nicht, sie kann uns immer schwerer überraschen. Die Empfehlungen bei Amazon treffen meine Vorlieben längst so gut, dass ich inzwischen einen Buchladen aufsuche, um Neues zu entdecken. Ich schlage die Zeitung auf, weil ich dort lese, was ich nicht vorher gesucht und zusammengestellt habe. Die Individualisierung des Angebots, der Vorteil der Web-Welt, ist zugleich auch ihr größter Nachteil und die Chance für sperrige Fossilien;-)

  324. lieber tim,
    warum schreibst du über buchhandlungen, wenn du die zeitung retten willst?

    wer je versucht hat seinen steckerlfisch in einen toshiba einzuschlagen, weiss, dass man tageszeitungen nicht so einfach durch computer ersetzen kann …

    aber im ernst: das prinzip der „überraschung“ (siehe „atman“) gilt natürlich gerade auch für tageszeitungen.

  325. @ atman: „Chance für sperrige Fossilien;-)“ – so hab ich das noch nicht gesehen, aber das trifft ganz gut meine Absichten. Die Chance, die man nicht hat, nutzen: Schöne Grüße an Herbert Achternbusch!

  326. Mein Bücherkauf sieht meist so aus: Bei Amazon schlag ich die ISBN nach, ruf meinen örtlichen Buchhändler an und habe das Buch am nächsten Tag. Für deutsche Bücher funktioniert das sehr gut.

    Und zu den Tageszeitungen: In unserer Lokalzeitung stand tatsächlich diese Woche die Meldung „Vier Handschuhe auf dem Faschingsmarkt gefunden.“ Und da wundert sich jemand, wenn ich lieber Twitter lese?

  327. Na, dann warten wir doch erst mal ab. Dass er es will, ist noch kein Hammer 🙂

    Und dann ist ja „online“ ein dehnbarer Begriff. Streng genommen verkauft Microsoft heute schon eine unbrauchbare Silberscheibe, die dann mit Hilfe aus dem Netz nachzuladender Pakete erst eine Software wird. Also „online“. Soll 25% dann heißen, dass in Zukunft 75% der Software ohne Nachladen aus dem Netz laufen kann?

    Wenn allerdings 25% heißt, Mietsoftware, die nur per use aus dem Netz geladen wird oder in der cloud läuft, bin ich beeindruckt. Also, siehe oben, ich bleibe erst mal skeptisch.

  328. Danke für den Trudeau – ich hatte keine Ahnung, dass es ihn noch gibt. Der Humorfaktor hält sich in Grenzen. Das läuft auf der Schiene, die früher mit Handy-Witzen bedient wurde. Du weißt ja: Je älter man wird, umso mehr wird einem klar, was man n i c h t braucht. So ähnlich seh ich das auch hier: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/interviewlobo100.html
    Entscheide bitte selbst, ob der Czyslansky-Besucher das verlinkt braucht oder nicht. Wenn du mich fragst: So stellen sich die tagesschau.de-Leute die digitale Avantgarde vor. Aber da gibt’s ja hier die Fachleute, zu denen ich mich nicht zähle.

  329. P. S. Ich finde diesen Kerl und dieses Interview, und die Vorstellung der Redaktion von tageschau.de, dass er irgendwas zu sagen hat nur eines: trostlos. Aber könnte ja sein, dass ich als „interessierter Laie“ voll daneben liege.

  330. Mein Billyregal freut sich jetzt schon. Wie kann es eigentlich sein, dass der Platzbedarf meiner elektronischen Geräte, inkl. BigTower und Dual-Monitore u.s.w. immer noch im Verhältnis 1:10 zu den blöden CD-Cases, Pappboxen und Handbüchern (Männer lesen sie ohnehin nicht) steht?
    Vielleicht bin ich einfach nur nicht mutig genug, sie wegzuwerfen. Wenn ich schon mal eine Software legal erworben habe, stelle ich sie auch ins Regal. Wem will ich eigentlich damit etwas beweisen?

  331. Alles gesagt? Eben nicht.

    Twitter ist so informativ wie eine Soap Opera: Man erfährt schnell alles, aber insgesamt auch wieder nichts. Twitterfans könnten ebenso den ganzen Tag U-Bahn fahren. Da erfährt man auch belanglose Schnipsel, aber man kann die Leute dabei sehen. Kontext? Zufall. Große Gedankenbögen? Max 140. Rhetorische Pfauenräder? Wie denn!

    Hey, wir veröffentlichen doch nicht unseren Notizblock, sondern wir verwenden unsere Notizen, um daraus ansprechende, witzige, informative oder unterhaltsame Texte zu machen. Schau nur die ersten drei Twits von Dir an – was gilt denn nun?

    Gibt es Parallelen? Klar:

    Früher hat man sich Briefe geschrieben. Die hatten den Vorteil, dass man sie später mal binden und herausgeben konnte. (Fast) jeder, der Grosseltern hat, die im vorletzten Jahrhundert geboren wurden, kennt den Buchrücken „Fürst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin“.

    Bald darauf wurde telephoniert. Was da gesagt wurde, ist verloren, größtenteils. („Czsyslankys Telephonate mit seiner Freundin und Lebensabschnittsgefährtin“ ist trotz seiner geringen Auflage nie verkauft worden. Aber es handelte sich ja nur um einen Epigonen des Grossen Czsyslanskys…)

    Dann schrieben wir Emails, ebenfalls meist ungeeignet für die Veröffentlichung und mit den SMS war es endgültig vorbei mit Form und Aussage. Vergleicht man nun einen dieser Bismarck-Briefe mit einer SMS („Wollt nur gn8 sagen, hdl und knuddel“, „Ruf an oder es ist aus“), ist das nicht überraschend.

    Wie wir also die Kommunikation ruiniert haben, genau so ruinieren wir nun die Schreiberei. Ok, ich nehme alles wieder zurück, wenn Du aus Deinen Twitterschnipseln wieder Artikel in gewohnter Qualität produzierst 🙂

  332. Wart‘ ab: Ich arbeite an dem wegweisenden Band „Tim’s Twitts“. Ledereinband, Golddruck, schweres Papier. Wird bestimmt ein Bestseller!

  333. gut, dass das Foto nicht ein paar Stunden später in der Russendisko von Kaspersky aufgenommen wurde, da hätte die Forschungsgesellschaft einen deutlich derangierteren Eindruck gemacht. Aber, wer den Einfluss von Czyslansky auf die russische Trinkkultur, sowie den Einfluß der russischen Trinkkultur auf den Czyslansky-Blog erforschen will, darf nicht zimperlich sein.

  334. Nett, dass ihr da wart – und aus den kritischen Beobachtern und nochmehr Genießern des echten und digitalen Lebens ein kollektives Kamera-Lachen hervor zu holen war keine Kunst. Das Problem war die „Gleichzeitigkeit“ – ging aber ganz leicht mit den Sponsoren-Hinweis 😉

  335. Um über Kinderporno im Internet halbwegs intelligent Auskunft geben zu können, muss man selbst in der Szene unterwegs gewesen sein. Das sage ich aus eigener Erfahrung. Wenn die Staatsanwaltschaft auf meiner Festplatte nachschauen würde, fände sie dort mit Sicherheit ein paar Dinge, die zumindest für den Anfangsverdacht reichen würden. Ich habe auch schon mit ziemlich zwielichtigen Typen zu tun gehabt, online wie offline. Ich glaube zwar nicht, dass ich mit dem gleichen Kerl aus Bremer Verbindung hatte, der jetzt Tauss womöglich zum Verhängnis wird, aber von der Sorte gibt es im Internet mehr als genug. Leider kommt man an ihnen nicht vorbei, wenn man wissen möchte, was in der Szene läuft. Und man muss das wissen, wenn man informiert mitreden will – und nicht nur moralinsauer und kompetenzfrei über den Zerfall der Werte und die Ausbreitung der Unmoral im Internet pastorieren will.

  336. Wir haben ein Wort für Blowjob: Blowjob. Die deutsche Sprache ist nicht arm, im Gegenteil, sie ist in der Lage, aus allen anderen Sprachen Wörter in einer Geschwindigkeit zu übernehmen, um die sie weltweit beneidet wird. Wer innerhalb von 50 Jahren aus Cakes Kekse machen kann, ist nie arm.

    Und andererseits: Wer braucht ausgerechnet dieses Wort? Ich stelle mir gerade vor, was passiert, wenn irgendein deutscher Dax-Vorstand in einer Pressekonferenz seine Dolmetscherin in diese Lage bringt …

    Natürlich habe ich auch gegrinst, ich geb’s ja zu 🙂

  337. Meine Tochter hat ein Jahr in Irland verbracht. Was sie so erzählt ist es mit dem Sexualleben dort auch nicht so ganz weit her…

  338. Ich habe vor Jahren in Stuttgart an der Dolmetscherschule einen Kurs gegeben mit dem schönen Titel: „Word you must know but seldom use.“ Wir haben uns stundenlang mit diesen hauptsächlich aus 4 Buchstaben bestehenden Wörtern beschäftigt, sie in Kategorien eingeteilt („primäre Geschlechtsmerkmale“, „Analtrakt“, „sexuelle Abartigkeit“) und analysiert. Die Mädels – 90 Prozent der Studenten waren weiblich – haben sich darin überboten, möglichst schweinische Ausdrücke aufzutreiben und in unsere Sammlung einzufügen. Die Logik lautete dabei: Es darf dir als Übersetzer und vor allem als Übersetzerin niemals passieren, dass dich einer aufs Glatteis führt und du nicht weißt, was er gemeint hat. Englisch ist dafür ja wie geschaffen, aber wenn ich mich als Dolmetscher betätigen will, dann muss ich das wissen – und vorbereitet sein.

  339. danke sebastian, dass du dieses thema aufgegriffen hast.

    jörg tauss hat in der vergangenheit wichtiges geleistet im kampf um das informationelle selbstbestimmungsrecht der bürger/innen. er hat sich dabei auch viele feinde gemacht. ich weiss gar nicht, was ich jetzt hoffen soll: das sich seine unschuld nachweisen lässt (was ja schon mal eine krude umkehr der beweislast darstellt, ich weiss!) und sich auch die verleumdungen und verleumder nachweisen lassen: was für ein schaden für die demokratie!
    oder dass sich seine schuld herausstellt und er politisch ausgeschaltet ist: was für ein schaden für die demokratie!
    ihr merkt: beides macht mich nicht froh.
    dass aber die medienberichterstattung skandalheischend und deshalb skandalös ist, braucht niemanden zu überraschen.

  340. ich versteh die ganze diskussion nicht. es gibt doch das schöne deutsche wort der „blasarbeit“. ich zitiere aus der kleinen feinen broschüre „Bergmannslos“ von willy skupin aus dem jahr 1986, der das problem der überschiebung beim blasen so trefflich schildert:

    „Mit der Blasarbeit hatte der Schichtsteiger den Blasmeister und drei weitere Männer beauftragt. Als der Blasmeister dem Mann an der Blasmaschine durchgegeben hatte, fünf Wagen zu verblasen, und das Blasen eben begonnen hatte, brach an dieser Stelle, durch die Überschiebung begünstigt, das Hangende herein.“

    hurra, der steiger kommt …

  341. tatsächlich gibt es auch von mir noch eine ungleich seriösere einschätzung der diesjährigen cebit. sie erscheint in fünf kleinen teilen mit den themen

    Montag: Mut zur Reform statt zur Lücke
    Dienstag: Die WebCiety – Hype oder Zukunft der IT-Messen?
    Mittwoch: Green IT – ein alternativer Landfrauentag für Computer-Freaks?
    Donnerstag: IT Security – Sicherheit nur noch für Spezialisten?
    Freitag: Versuch einer Bilanz

    ab heute auf der dampflog (http://www.vibrio.eu/blog/).

  342. Die Journalisten machen nur ihren Job. Ja, der ist manchmal eckelerregend. Ich mußte als Lokalreporter mal über einen Unfall berichten, bei dem 8 Menschen in ihren Autos verbrannt sind. Den Geruch werde ich nie vergessen.

    Die Kollegen stehen unter Erfolgsdruck: Die Auflagen schwinden, die Konkurrenz schläft nicht, der Chef will Auflage, der Journalist in der Mitte wird zerdrückt. Und dann kommt so ein Staatsanwalt – bitteschön, ein STAATSanwalt! – und sagt, er sei „fündig“ geworden, mit der Abgeordnetentätigkeit von Herrn Tauss liesse sich das nicht erklären. Nein, er hat nicht gesagt, dass Herr Tauss schuldig ist. Aber er hat auch nicht gesagt, dass er unschuldig ist bis zur rechtskräftigen Verurteilung.

    Dass er überhaupt etwas gesagt hat ist der Skandal!

  343. Ja, dem schliesse ich mich an. Ich habe mich über die Journalistenkollegen aufgeregt und übersehen, dass die Staatsanwälte zu viele amerikanische Krimis zu sehen scheinen: Von da kennt man das, dass ein Staatsanwalt zu den Medien rennt, noch bevor der Verteidiger Akteneinsicht hat. In Deutschland finde ich diese Art der Vorverurteilung bestenfalls befremdlich und hier unsäglich hinterhältig und nachgerade skandalös, auch wenn ich dieses Wort versuche zu vermeiden.

    Ich tue mir auch leicht, den Moralisten zu geben, nachdem die Czyslansky-Forschung so einträglich ist, dass ich vom Schreiben nicht leben muss.

  344. Schwer zu glauben, dass Jörg Tauss tatsächlich kinderpornografisches Material geordert und besessen haben soll. Allerdings finde ich die Erklärung, er habe damit im Rahmen seiner medienpolitischen Tätigkeit zu tun gehabt, fast genauso schwer zu glauben. Was haben Kinderpornos mit Medienpolitik zu tun? Zumindest muss man sie nicht besitzen oder bestellen, um Kinderpornografie scharf zu verurteilen.
    Das Vorgehen der Staatsanwalt scheint mir allerdings nicht vom Vorgehen in anderen Fällen abzuweichen. Wenn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet ist, veröffentlichen die das im Falle von Politikern und anderen Prominenten doch praktisch immer – egal um welche Vorwürfe es geht. Deshalb halte ich es auch für übertrieben von „Justizmord“ zu sprechen. Das nimmt mir zu stark Partei für Herrn Tauss, dessen Korrespondenz mit Herrn H. aus Bremerhaven ja offenbar per Telefon, SMS und MMS stattgefunden hat. Seltsam ist jedoch, dass Welt und Spiegel online, die über den Fall berichten, den verurteilten Kinderporno-Händler nur mit Herrn H. bezeichnen, den unter Verdacht stehenden Tauss aber mit vollem Namen nennen.

  345. In Sebastian von Bomhards erstem Post ist ein ziemlich wichtiger Link zu einem Blogger aus dem Umfeld des Chaos Computer Club zu finden, den ich bemerkenswert fand. Er weist auf die Möglichkeit hin, dass Tauss Opfer einer so genannten „Joe Job“ geworden sein kann, also ein Spoofing-Angriff, bei dem der Absender gefälschte E-Mail-Absender verwendet um vorzutäuschen, die Mail stamme von jemand ganz anderem. Namensvetter der „Joe Job“ ist der Online-Händler Joe Doll, der im März 1997 als einer der ersten Opfer einer derartigen Rufschädigungskampagne wurde. Ich bezweifele, dass ein deutscher Staatsanwalt je etwas davon gehört hat, oder ob er in der Lage wäre zu ermitteln, ob jemand diese besonders perfide Form des digitalen Rufmords verwendet hat. Im übrigen ist Jörg Tauss iPhone-Nutzer – und der iPhone unterstützt das MMS-Format nicht.

    Aber du hast recht: Der eigentliche Skandal ist die Art und Weise, wie unsere Kollegen sich wieder mal auf ein prominentes Opfer stürzen und ihn fertig machen. Ein kleiner Fisch wie Herr H., der das eigentliche Schwein ist, interessiert ja den Lesern/Zuschauer nicht…

  346. Fernschreiber hieß das Gerät, und dass es älter ist als ich, zeigt ja schon, dass es ganz schön alt ist. Was für eine wunderschöne Geschichte du da erzählst, und auch noch dezent darauf hinweist – hinweisest -, dass nächstes Jahr die Silberhochzeit eintrifft und wir uns schon mal um die Geschenke kümmern sollten. Aber, und allein an der Frage siehst du, dass die Erwähnung meines Alters kein Scherz war: Was soll ich um Himmels Willen mit Twitter anfangen? Mir ist bis heute nicht aufgegangen, weshalb ich mir ein Handy anschaffen sollte. Und dass ich ohne auskomme, sehe ich als Gnade der späten Geburt an. Ich bin nämlich fest davon überzeugt, dass es ganz wunderbar eingerichtet ist, Menschen älter werden zu lassen. Man lernt vorwiegend, Entscheidungen zu treffen in Bezug auf Dinge, die man n i c h t braucht.
    In der letzten Ausgabe von Vanity Fair habe ich mein grundsätzliches Problem damit von Daniel Kehlmann sehr schön ausgedrückt gefunden – danach wurde die Zeitschrift bezeichnenderweise eingestellt. Hier Kehlmanns Sicht der Dinge: „Alle Arten von Meditation und geistiger Selbstvervollkommnung laufen darauf hinaus, zu lernen, mehr und konzentrierter in der Gegenwart zu sein. Die neue Kommunikationstechnik verfolgt die gegenteilige Tendenz. Um es auf ein Schlagwort zu bringen: Sie ist wie eine mächtige Anti-Zen-Verschwörung, ein Anschlag auf den wichtigsten Grundsatz jeder menschlichen Interaktion: die Konzentration auf das Hier und jetzt.“
    Das hat mir gut gefallen, weil ich Verschwörungstheorien mag. Eine Anti-Zen-Verschwörung.
    Yeah. Wird mal wieder Zeit, Swami Meshuggananda zu zitieren: Be here now.

  347. tim, was erzählst du uns da wieder für einen schmonz …

    ich bin mir fast sicher, dass es sich bei der telex-collage, die du uns hier zeigst, um ein plagiat handelt. das original stammt von kurt twitters, der bekanntlich im merzbau eine reihe solcher collagen im rahmen einer dadistischen tapeterieserie entwickelte. wahrscheinlich hast du dich im laufe der vergangenen woche, während du vorgabst die cebit zu besuchen, im hannoverschen sprengelmuseum herumgetrieben. aber deine kleine fälschung ist natürlich insofern ganz aufschlussreich, als sie verdeutlicht, wer der wahre erfinder von twitter ist: kurt twitters, der alte dadist …

  348. Ich möchte mich nicht an Mutmaßungen über Jörg Tauss Schuld oder Unschuld beteiligen. Mir geht es um die „Öffentlichkeitsarbeit“ von Staatsanwaltschaften allgemein. Wirklich neu ist im Fall Tauss das Verhalten der Staatsanwaltschaft nicht. Man denke nur an die vielen Presseartikel über Familiendramen in der BRD, und fast immer ist eine Staatsanwaltschaft die gegenüber der Presse überaus redselige Quelle. So wird mit aller Macht der „vierten Gewalt“ aus einem Familiendrama ein langwährendes Reputationsdrama der von Ermittlungen Betroffenen.

  349. Wie man sich täuschen kann! Da liegen Sie wirklich total daneben, lieber Michael Kausch! Neinneinein, Twitter wurde von Ben Twitter erfunden, einem (naja, vor Ihrer Zeit) sehr beliebten Zeit-Kolumnisten, und bis heute wird ein (gar nicht schlecht dotierter) Preis in seinem Namen verliehen. Strengen Sie sich mal an, den könnten Sie gewinnen. Hier die Information seines Verlags Hoffmann und Campe:

    Ben Twitter
    geboren am: 24. Januar 1920
    verstorben am: 12. Dezember 1993

    Ben Twitter, 1920 in Hamburg geboren, Kolumnist der Wochenzeitung Die Zeit, war nicht nur Journalist, sondern auch Poet, dabei unverwechselbar in Sprache und Stil. Neben Reportagen und Essays schrieb er Kurzgeschichten, Satiren und seine berühmten »Nebbichs«. Bekannt geworden ist er u. a. durch seine »Spaziergänge mit Prominenten«. Ben Twitter starb 1993 in Hamburg.

    Mehr Informationen zum Ben-Twitter-Preis finden Sie bei Guggl, wenn Sie das T in seinem Nachnamen weglassen.

  350. mein lieber herr hans,

    „vor Ihrer Zeit“ – das hat gut getan …

    vor allem weil erst vergangene woche wieder so ein junges mädel wegen mir in der u-bahn aufgestanden ist. nicht um sich neben mich zu setzen, sondern um mir platz zu machen. schrecklich …

    also danke dafür 😉

  351. Ben Twitter war damals, als er uns in Heidelberg besuchte, ziemlich ratlos. Ihm fiel kein Thema ein für die nächste Kolumne, der Redaktionsschluß der „Zeit“ rückte immer näher, er starrte in den finanziellen und gesellschaftlichen Abgrund. Da blickte er auf unsere Kollage, man sah förmlich die Glühbirne in der Sprechblase über seinem Kopf aufleuchten. Er versabschiedete sich etwas geistesabwesend, ging davon…

    Der rest ist Geschichte.

  352. Was auch immer Herr Tauss gemacht oder nicht gemacht hat: Der Fall (und ein solcher ist es jetzt, so oder so) kommt gewissen Kreisen gerade recht. Welcher Politiker wird sich jetzt noch trauen, gegen die Sperrfantasien zu argumentieren? Ist es wirklich Zufall, dass Herr Tauss ausgerechnet mitten in der Diskussion um Internetsperren „erwischt“ wird? Ich zumindest habe da so meine Zweifel. Zu groß ist das Interesse des BKA, sich einen neuen Einflussbereich und neue Ermittlungsmethoden aneignen zu können.

  353. Und ich hätte schwören können in unserem, leider sehr unsortierten, Czyslansky-Archiv auf einem seiner kleinen quadratischen, gelben Zettel – ihr wisst schon, diese auf die er immer eine Portion Kalkleim gestrichen hat um sie irgendwohin zu kleben, auch das hätte er sich (wie so vieles) patentieren lassen sollen) – eine Notiz gefunden zu haben:

    „Denke darüber nach Kommunikation auf 100 bis max. 200 Buchstaben zu reduzieren, dafür aber allen zugänglich zu machen (Muss mal mit Konrad darüber sprechen)

    – Czyslansky meinte in diesem Zusammenhang vermutlich seinen Freund Konrad Zuse

  354. Wie immer bleibt auch in diesem tatsächlich sehr lesenswerten Beitrag die Rolle Czyslanskys bei der Erfindung des Internets unerwähnt. Das sollte uns Ansporn sein, die Forschung weiter zu treiben, auch wenn das Tagesgeschäft und das digitale Leben uns oft wenig Zeit für die wirklich wichtigen Dinge lässt.

  355. Es geht ja auch nur ums World Wide Web, das bekanntlich nur eine von vielen Anwendungen ist, die über Czyslanskys geniale Erfindung laufen – allerdings eine sehr populäre (die beispielsweise das viel elegantere Gopher leider völlig in den Hintergrund verdrängt hat).

    Allerdings ist bekannt, dass der große Czyslansky in seinen späten Jahren immer wieder über nachlassende Gedächtnisfähigkeit geklagt und laut über mögliche technische Lösungen des Problems nachgedacht hat. Sein „Mechanischer Merker“, bei dem tausende von Karteikarten mittels Wäscheklammern an eine Kurbelleine befestigt und bei Bedarf herangezogen werden konnte, war ein erster, wenngleich relativ plumper Versuch in dieser Richtung. Leider entfernte die Haushälterin des damals in der Blunschligasse in Genf lebenden Czyslansky immer wieder die Karten, um statt dessen Kleidungsstücke aufhängen zu können, so dass die mechanische Gedächtnisstütze nie so richtig funktionierte.

    In einem Interview, dass der Autor dieser Zeilen Ende der 90er Jahre mit Tim Berners-Lee geführt hat behauptete dieser, er habe nur deshalb das World Wide Web erfunden, weil er sich „nie was merken“ konnte. Diese seltsame Parallele verdient nähere Betrachtung, denn TBL wohnte in seiner Genfer Zeit kurzzeitig im nämlichen Haus in der Blunschligasse, das inzwischen allerdings abgerissen worden ist. Es wäre also durchaus möglich, dass Czyslansky Aufzeichnungen über weitere Ansätze zum Lösen des Gedächtnisproblems hinterlassen hat. Denkbar auch, dass diese TBL womöglich auf dem Speicher gefunden haben und für seine Zwecke missbraucht haben könnte.

    In diesem Fall wäre TBL zumindest moralisch verpflichtet, die ihm von der britischen Königin verliehene Ritterwürde zurück zu geben und die $500.000, die er 2007 als Träger des Charles Stark Draper Prize gewann, der Czyzslansky-Gesellschaft zu überweisen. Da die Gesellschaft derzeit noch über kein eigenes Bankkonto verfügt, stelle ich meines zwischenzeitlich gerne zur Verfügung.

  356. Sorry, aber das Web wird 20 Jahre. Das Internet wird grad schon 40 – kaum zu glauben. 1969 wurden die legendären ersten vier Universitäten vernetzt, in USA. Ich bin mir sicher, aber für alle Fälle eine Quelle: http://freie-software.bpb.de/Grassmuck.pdf, Seite 179ff:

    Der Startschuss zum Internet fiel im Herbst 1969, als die ersten vier Großrechner in der UCLA, im SRI, der University of California in Santa Barbara (UCSB) und der University of Utah miteinander verbunden wurden.

    Donald Knuth, der Autor des Buches „The Art Of Computer Programming“ und der Vater von LaTeX, hat sich übrigens irgendwann mal geweigert, weiter Emails zu empfangen. Er sagte „10 Jahre Email ist genug, das muss reichen“. Sowas kommt schon vor, aber diese Sache ereignete sich 1985.

  357. Amok wird in der Literatur als eine psychische Extremsituation beschrieben, die durch Unzurechnungsfähigkeit und absolute Gewaltbereitschaft gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zum Berserker, der in mittelalterlichen skandinavischen Quellen als ein im Rausch Kämpfender bezeichnet wird, der keine Schmerzen oder Wunden mehr wahrnimmt, erfolgt in der Regel – wie in Winnenden – die Tat eines Amokläufers keinesfalls spontan, sondern durch langes Grübeln geplant und gelegentlich auch durch sogenannte Leakings angekündigt (auch wenn das in diesem Fall her eine Fälschung in einschlägigen Dikussionsforen zu sein scheint). Korrekt scheint mir hier eher der psychologische Fachbegriff des „School Shooting“ zu sein, mit dem Tötungen und Tötungsversuche von Jugendlichen bezeichnet werden, die in einem direkten Bezug zu einer schulischen Einrichtung begangen werden. Damit kann sich jeder von uns vermutlich schon eher identifiztieren: Wer wollte nicht irgendwann mal seinen Lehrer auf den Mond schießen – der operative Begriff hier ist „schießen“? Das alles gab es schon lange, bevor es Computerspiele gab, und kein Gesetz der Welt wird auch nur einen Deut daran rütteln. So schwer es fällt: Es bleibt am Ende keine andere Wahl, als Ereignisse wie diese den Entgleisungen menschlicher Natur zu schulden. Dagegen gibt es kein Mittel – nur demütige Selbsteinkehr.

  358. Interessante Frage: Fing das Internet erst mit der Erfindung des World Wide Web an? Wenn man die öffentliche Aufmerksamkeit als Kriterium zugrunde legt, lässt sich das schon argumentieren. Wer bitteschön hat schon Kommandozeilen in Unix-Interfaces tippen oder sich mit Gopher herumschlagen wollen außer ein paar akademischen Spinnern (und ein versprengtes Häuflein früher Internet-Journalisten)? Ach ja, und natürlich einige urgesteinige Provider-Pioniere wie ein gewisser SvB…

  359. Ich weiß, das passt überhaupt nicht hierher, aber trotzdem bin ich froh, es gefunden zu haben:

    Which number do you have to press when you call the Psychiatric Hotline?

    If you are obsessive-compulsive, please press 1 repeatedly
    If you are co-dependent, ask someone else to press 2
    If you have multiple personalities, please press 3, 4 & 5
    If you are paranoid-delusional, we know who you are & we’ll trace the call
    If you are schizophrenic, listen carefully and a voice will tell what # to press
    If you are manic-depressive, it doesn’t matter which # you press, no one will answer
    If you believe you are the antichrist, please press the number six three times, you beast you
    If you have ADD, press . . . Hey, look at that pretty cloud out the window!
    If Autistic Savant play Beethoven’s Moonlight piano Sonata No.14 in C-sharp minor, 1st movement

    Thanks to http://www.bestandworst.com/rate/c/?id=899810

  360. Nach einem durchschnittlichen School-Shoting braucht man nicht lange warten, dass Counterstrike auf der Festplatte des Täters gefunden wird und der eine oder andere Sportschütze/Jäger in der Verwandtschaft von der Presse ausfindig gemacht wurde. Der Kausal-Zusammenhang ist schnell und einfach erklärt, wie auch die Tatsache, dass die Kinder, die Nintendos Mario-Kart gespielt haben, später auch für die vielen Verkehrstoten verantwortlich sind. Humphrey Borgart ist am Lungenkrebs tausender Casablanca-Fans schuld und deshalb darf in Spielfilmen nicht mehr geraucht werden …

    Wenn die Welt und die Menschen doch so einfach wären, wie die Massenmedien uns das weismachen wollen.

    Ich glaube, dass die Menschen mehr davor Angst haben, dass man manche Dinge eben nicht einfach so erklären und begreifen kann, als vor einem Counterstrike-zockenden Sportschützen mit Schulfrust.

  361. Nur weil’s so schön und richtig ist, hier einfach die Wiederholung von Alexander Broys Eintrag:
    „Ich glaube, dass die Menschen mehr davor Angst haben, dass man manche Dinge eben nicht einfach so erklären und begreifen kann, als vor einem Counterstrike-zockenden Sportschützen mit Schulfrust.“

    Die interessantere Frage wäre doch: Warum laufen nicht mehr Leute Amok? Als ob’s nicht Motive ohne Ende gäbe! Viel aufregender sind doch Leute, die nicht Amok laufen. Sie haben offenbar einen Grund gefunden, es nicht zu tun. So wie Albert Camus die Frage des Selbstmords als einzige wesentliche der Philosophie ansah.
    (mehr dazu auf meinem tazblog)

  362. Wenn es nur die Journalisten wäre, hättest du recht. Es sind die Zeitungen, die sich selber das Wasser abgegraben habem in dem sie die Chance verpennt haben, im Internet Geld zu verdienen. Weil sie keine Ahnung hatten, wie man mit dem Medium umgeht, haben sie einfach alles, was in der Zeitung steht, kostenlos auf ihre Homepages gestellt haben, und nun wudnern sie sich, dass der Kunde nix bezahlen will. Wer im Internet nichts als Recyclingmaschine für alte News sieht, hat nichts Besseres verdient. Aber leider sind wir Schreiber die eigentlichen leidtragenden.

    David Carr hat dazu übrigens in der International Herald Trubine etwas sehr interessantes geschrieben http://tinyurl.com/bdanqv Seine Forderungen:

    Keine kostenlosen Inhalte mehr! Zeitungen sollen konsequent Geld verlangen, und zwar alle! (Was in Deutschland bislang an der nicht nur meines Erachtens illegalen Gratis-Konkurrenz der öffentlich-rechtlichen Sender scheitert)
    Sperrt Google-News und alle anderen Aggregatoren, die den free content der Zeitungen abgreifen und zu eigenen pseudo-journalistischen Produkten zusammenstellen, wo sie Werbung verkaufen und den Verlagen das Wasser abgraben können.
    Kein Verramschen unverkaufter Anzeigenplätze mehr über einschlägige Agenturen. Dann lieber keine Werbung als eine, die nicht einmal die Kosten deckt.
    Bildet Zeitungs-Kartelle im Internet! Statt sich auseinander dividieren und von branchenfremden Wettbewerbern (und Fernsehanstalten) das Geschäft kaputt machen zu lassen sollen die Zeitungshäuser sich im Internet zusammentun und aggressiv um ihre schwumpfenden Märkte kämpfen. Und wenn das Kartellamt meckert, dann sollen sie auf den öffentlichen Versorgungsauftrag pochen. Es ist Krieg, und es geht den zeitungen ums nackte Überleben!

  363. Wie nennt man eigentlich Follower, die nur followen und nie selber twittern? Früher nannte man sie in den Builletin Boards „lurker“, was etwas sinisteres an sich hat.

  364. wer bei erlösen von rund 330 mio eur rund 50 mio eur ergebnis macht (spiegel-verlag) hat keinen grund zum jammern. und den meisten anderen deutschen verlagen geht es ebenfalls blendend – vielleicht nciht im verlgeich zu früheren goldjahren, aber allemal im vergleich zu anderne branchen.

  365. Ich rede von Zeitungen, nicht Zeitschriften. Die trifft es halt ein bisschen später.

    Eine Tageszeitung ist ein Bündel von Geschäftsmodellen, die gemeinsam eine Druckerpresse finanzieren. Wenn ein Geschäftsmodell nach dem anderen wegbröckelt (Autoanzeigen, Heiratsanzeigen, Stellenanzeigen, Immobilienanzeigen., etc. , etc.) lässt sich schon fast mathematisch errechnen, wann es nur noch 2 oder 3 große Zeitungen in Deutschland geben wird, die irgendwie von den Vetriebserlösen leben können. Der Rest ist Schweigen im Blätterwald.

  366. Bei der ganzen Diskussion über das Sterben der Zeitungen frage ich mich, ob es uns wirklich um das Medium geht, dass uns schützenswert erscheint?
    Mir persönlich geht es um die Redaktionen, die Journalisten, deren ich Arbeit ich schätze. Ob sie ihre journalistische Arbeit, nun auf toten Bäumen, LED, OLED oder E-Ink publizieren, ist mir persönlich völlig egal, hauptsache sie tun es und werden anständig dafür vergütet.

    Gute Inhalte werden immer Käufer oder Werbekunden finden. Ich jammere nicht über sterbende Geschäftsmodelle (dann müsst man im WEB 2.0 den ganzen Tag heulen), sondern über sinkende Qualität des Content.

  367. Da hast du Recht, Alexander, aber leider kann das Online-Modell bisher bezahlten Journalismus nicht so vergüten, dass die Journalisten davon leben könnten. Bisher hat ja der Printjournalismus den Online-Journalismus subventioniert. Das dürfte in Zukunft nicht mehr der Fall sein, mit der Folge, dass Online-Quellen immer unsicherer werden. Man findet zwar im Netz zu allem einen Beitrag, aber nachzuprüfen, ob er stimmt, nimmt inzwischen fast so viel Zeit in Anspruch, wie früher die mühsame Recherche per Telefon,

  368. Es gibt in den USA mit New Haven und San Francisco zwei Großstädte, die demnächst wohl ohne Tageszeitung dastehen werden. Das Leben dort wird weitergehen (siehe SZ von heute: Medienseite, „Stadt ohne Zeitung“ – leider noch nicht online, was schon wieder symptomatisch ist…). In Seattle hat Hearst die „Post-Intelligence“ am vergangenen Dienstag als Printausgabe eingestellt und führt sie nur noch online fort. Von den 145 Redakteuren sollen 20 übrig bleiben, dafür werden 20 neue Anzeigenverkäufer eingestellt. Vielleicht sollten wir umsatteln…

    Dafür legt die Wall Street Journal kräftig zu, vor allem deshalb, weil Murdoch in journalistische Qualität investiert. Gut, er tut es aus einem niedrigen Beweggrund: Er hasst die New York Times und ihren Besitzer Arthur O. Sulzberger, Jr., die ihn für einen Emporkömmling halten. Aber uns Schreiberlingen kann das ja egal sein…

    Tatsache bleibt, dass die Zeitungsverleger in Deutschland das Internet seit 15 Jahren verpennt haben und bis heute keine Anstalten machen, etwas gegen die schleichende Abwanderung ihrer Geschäftsmodelle Richtung Cyberspace zu tun. Das Ergebnis wird die letzte Runde im großen Zeitungssterben sein, an dessen Ende eine Handvoll überregionaler Blätter steht, die wie die NYT noch ein paar Lokalseiten im Internet veröffentlichen. Und zu den heute rund 2500 arbeitslos gemeldeten Journalisten werden noch ein paar Zehntausend hinzu kommen. Zieht Euch warm an – ich bin bis dahin ja zum Glück in Rente.

  369. Toll, noch ’n Betriebssystem für IBM. Nach OS/360, DOS, AIX. OS/2, zOS, Linux und natürlich die verschiedenen Windows-Abarten jetzt noch Solaris. Just what they needed…

  370. Ich glaub ich bin zu blöd dafür. Zufällige Follower? „Celebrity“-Follower? Mehr Zeichen?

    Was?

    Warum?

    Wie?

    Hääää?

    Versteh ich einfach nur den Witz nicht?

    Was lange wärt, wird wohl anscheinend doch nicht immer gut…

  371. Und während wir hier noch so nett vor uns hin diskutieren, ist es in Amerika schon soweit: Laut der Jahresstudie „Project for Excellence in Journalism“ der renommierten Marktforschungsgesellschaft Pew Research, ist der Qualitätsjournalismus wohl nicht mehr zu retten. Der Grund: Die Anzeigenerlöse – offline und online – wachsen zu langsam. Hier der O-Ton:

    „Schon vor der Rezession lautete die Grundsatzfrage im Journalismus, ob die Nachrichtenindustrie das Rennen gegen die Uhr ums Überleben gewinnen würde: Würde sie es schaffen, neue Wege finden, das Sammeln von Online-Nachrichten zu finanzieren und gleichzeitig die zurückgehenden Einnahmen aus alten Medien zur Finanzierung des Übergangs zu nutzen?

    Im vergangenen Jahr sind zwei wichtige Dinge passiert, die die verbleibende Zeit auf der Uhr verlürzt haben.

    Zum einen bedeutet das Abwandern der Verbraucher, dass die Nachrichtenindustrie sich schneller neu erfinden muss als sie angenommen hat – selbst wenn die meisten dieser Menschen traditionelle Nachrichten-Destinationen ansteuern. Kurzfristig hat die größere Zahl der Online-Kunden den herkömmlichen Nachrichtenanbietern geschadet, nicht genutzt.

    Und dann kam der Zusammenbruch der Wirtschaft. Die Zahlen sind nur Annahmen, aber Manager schätzen, dass die Rezssion die Einnahmeverluste in der Nachrichtenindustrie in 2008 mindestens verdoppelt hat. Und was noch wichtiger ist, sie hat die Bemühungen zunichte gemacht, neue Einnahmequellen zu finden. Beim Versuch, sein geschäft neu zu erfinden, war 2008 für die Branche ein verlorenes Jahr, und 2009 droht es auch zu werden.

    Stellen Sie sich vor, jemand befindet sich in Behandlung nach einem Schlaganfall, und plötzlich zieht er sich eine zweite schwere Krankheit zu.“

    Der am Dienstag zum sechsten Mal in Folge vorgelegte Jahresbericht zur Lage der US-Medien sei der „düsterste bisher“, heißt es bei Pew. Ob wir wollen oder nicht: Mit Nachrichten wird sich künftig nicht mehr genug Geld verdienen lassen, um über traditionelle Werbung künftig die Kosten für Qualitätsjournalismus decken können. Das ist die nackte, bittere Wahrheit, auch wenn man das hierzulande nicht gerne hört. Leider ist uns Amerika auch hier wieder ein Stück voraus – aber nicht viel.

  372. Wie Du schon selber sagst, hat man ein halbes Dutzend USB-Sticks bei sich „rumfliegen“. Ich kann mir schlecht vorstellen, daß so ein Low-Interest-Product durch ein Phillippe Starck Design eine besondere Aufwertung erhält.

  373. Yesss, das isses – USB-Sticks vom Designer, keine Frage! Nix da mit Low-Interest-Product! Die Variationsmöglichkeiten sind noch gar nicht auszudenken. Spiiiitzeee!

  374. vivanco-chef paul jähn präsentierte schon im oktober 2005 (!) auf der vibLounge einen 1gb-designer-stick mit eingearbeitetem diamanten. (siehe hier)
    ich glaube nicht, dass er damit großartige geschäfte gemacht hat. aber hübsch war er ja …

  375. Und ich dachte schon, Herr Schmidt wäre komplett MS-minded… nach seinen letzten Artikeln zu Cloud usw. Aber diesmal hat er recht: ich möchte auch meinen Firefox und v.a. seine Add-ons und Plugins nicht mehr missen. Und auch die Themes tun ihr übriges zum angenehmen Surf-Vergnügen. Trotzdem werde ich mir den 8er mal runterladen. Chrome habe ich ausprobiert, rast mit YouTube, logisch, wer aber noch anderes im Internet macht, als Videos bei YouTube gucken, wird auch eher zum Firefox und seinen „Produktivitäts-Plugins“ zurückkehren.

  376. Muss ich jetzt Firefox nehmen, um die Statistik gegen den IE aufzurüschen? Aber ich bin doch mit meinem Safari so zufrieden. Der kommt übrigens auch neu heraus und Insider haben mir bereits zugeflüstert, dass er wieder völlige Begeisterung auslöst. Bei den Mac-Addicts halt….

    Aber wir wissen doch alle: Lynx rulez…

  377. Erinnert mich ein bisschen an die legendäre Krups ProAroma aus dem noch viel legendäreren „Trojan Room“ im Compuerlabor in Cambri8dge – bekanntlich die allererste Webcam der Welt.Die hat übrigens Spiegel-onlie 2001 für immerhin £3,350 ersteigert, um sie der Nachwelt zu erhalten. Damals war das viel Geld – aber damals hatte man in Internet-Kreisen viel Geld. Oder glaubte es zu haben.

  378. Stimmt, diese Kaffeemaschine war legendär … Auch so eine Anwendung, die dem Nicht-Visionär völlig verschlossen blieb. „Wozu will ich auf der ganzen Welt sehen können, wieviel Kaffee die Nerds in Cambridge noch in der Kanne haben?“ war die Antwort der meisten, denen ich mit leuchtenden Augen von dieser Webcam erzählt habe.
    Die gleichen für die, die Google-Überwachung heute ganz normal ist und einem ständig zuraunen: „XXXXXX ist nur ein Hype!“

  379. Wie sag ich’s meinem Czyslansky? Das gehört sicherlich in die Abteilung „Medien & Politik“. Aber auch zu „Analoges & Avatare“, zu „Aktuelles & von heute “ (21. 3. 2009, bzw. 1.Mai 2010), vor allem aber zu „Gut gemacht und selten“:
    http://www.die-zeit.net/
    Über Rückmeldungen würde ich mich freuen – hat denn irgendjemand das Blatt tatsächlich in der Hand gehabt? Die taz hatte heute eine ganze Seite dazu: „Eine ‚Zeit‘, die ihrer Zeit voraus ist“. Kann man bestimmt bei taz.de finden. Soweit ich es beurteilen kann: Klasseaktion!

  380. Ich hatte es heute sogar kurz in der Hand. Beim Spaziergang durch die Fußgängerzone von Recklinghausen drückte mir ein Typ so ein Blatt in die Hand, dass verdammt nach „Zeit“ ausschaute – nur war es viel zu dünn. Irgendwann habe ich es in den Müklleimer geworfen – und könnte mir natürlich jetzt in den Allerwertesten beissen…

  381. Die gefälschte Zeit-Ausgabe von Attac liegt heute der taz bei (Montag, 23. 3.). Sie ist verdammt gut gemacht, und das Editorial auf Seite 2 ist, wenn nicht eine Sternstunde, dann eine Sternminute des deutschen Journalismus. Da es die taz nicht an jedem Kiosk gibt, empfehle ich den Ost- oder Hauptbahnhof. Lohnt sich wirklich!

  382. Pingback: czyslansky
  383. Unsere Nachbarin hat eine Idee: Bewegliche Hotels an den schönsten Orten der Erde, sozusagen eine Art „Last Chance To See“ mit Butlerservice. Und das wichtigste für Sie: „Es gibt kein Internet“. Ich habe ihr gesagt, dass sei das KO-Kriterium: Ihre Idee fliegt nicht, wenn ich eine Woche lang auf det Terrasse sitzen und die Schönheit der Natur bewundern muss. Nach zehn Minuten möchte ich mal eben schnell Mail checken. Wenn ich das nicht kann, checke ich aus. Bin ich komplett internet-verblödet?

  384. Vielen Dank, für diesen Rückblick, Überblick und Ausblick …
    Ich hätte zu der Toplevel-Ordnung noch beizusteuern, dass ich mich mehr für eine qualitative Einordnung der Internetangebote freuen würde und zwar mit Topleveldomains wie:

    .shit
    .spam
    .cool
    .langweilig

    Das würde das Zurechtfinden im immer weiter wachsenden Netz vereinfachen.

  385. *lach* – Du nimmst eine Domain für die Dinge, die Dich interessieren und drei zum Abqualifizieren?

    Es reicht doch

    .klar
    .wennzeitist
    .vergisses

    Nach einiger Zeit linkt man dann noch .wennzeitist mit .vergisses, das nennt man „Ankommen in der Realität“.

    :-), svb.

  386. Mir fällt zu deinem mit ehrlicher Empörung geschriebenen Beitrag der Spruch von Bert Brecht ein, den sich Fritz Vogt, der frühere Chef und einzige Angestellte der Raiffeisengenossenschaftsbank in Gammesfeld bei Rothenburg ob der Tauber, handschriftlich über seinen Schreibtisch gehängt hat: „Dass du dich wehren musst, wenn du nicht untergehen willst, wirst du doch einsehen.“
    Es ist schon klar, dass mit Kampfbegriffen wie „Kinderpornographie“ und „Killerspiele“ ganz durchsichtig Wahlkampf getrieben wird. Die Familienministerin weiß ganz bestimmt, was sie tut, und die Neben- und Auswirkungen der angestrebten Maßnahmen – Zensur im Allgemeinen – sind in ihren Kreisen ja durchaus erwünscht. „Wehret den Anfängen“ greift allerdings zu kurz. Über die Anfänge sind wir längst hinaus, wir sind bereits mittendrin.

  387. Für Jörg Tauss: Die Neostasi und „Kinderpornografie“ (oder: Warum Jörg Tauss in diese Falle gelockt wurde)

    Die SPD Baden-Württembergs ist sich offensichtlich der außerparlamentarischen „Wahlkampfmethoden“ der Linken und Neostasi nicht bewusst, wenn sie ihren besten Ast absägt. Jedes Wahlkampfprogramm der Linken ist nur Blendwerk, die wahre Expansion der Linken findet per Mikrowellenterror und elektromagnetischer Beeinflussung statt, per Identitätsdiebstahl durch Ruf- und Raubmord vor sich, per CIA Macht unter falschem Namen mit Verwendung von Elektromagnetismus über die Membranen von Handy und Telefon.

    Die Expansionspolitik ehemaliger DDR/SED Systemgewinnler bedient sich einer perfiden Doppelstrategie von Rufmord und Raubmord, letzteres zum Unerkanntbleiben und US Dollar Verdienen per Identitätsdiebstahl an englischkundigen Westbürgern über das Internet und anderswo. Mit diesen Identitäten verdingen sie sich dann bei den US Behörden, um mit US Dollargehältern ihre Stasimafia per Kettengeschäft im Westen fortzusetzen, während die Bundesregierung beiseite schaut, weil sie glaubt, die CIA sei am Werk.

    Zum dazugehörigen Rufmord gehören bevorzugt Kinderpornographie und Pädophilie, da sich die Stasi als Hintermänner und vor allem Hinterfrauen (!) dadurch unbemerkt politischer Gegner (SPD/CDU) und „ihnen gefährlich werdenden Internetexperten“ entledigen kann, aber auch nebenher der lokalen Kindergärten bemächtigen kann (durch Verwanzen der Kindermäntel dann auch die Immobilien der Eltern abhorcht – genau wie in der DDR!).

    Ich darf Sie daran erinnern, dass auch der hessische Justizminister völlig „aus der Luft gegriffener“ Pädophilievorwürfe ausgesetzt war (wir Hessen glauben ihm, über alle Parteigrenzen hinweg, denn seitdem das US Hauptquartier in Wiesbaden sein soll, werden wir von Russisch überrollt von unausgebildeten Verbrechern ohne Englisch die uns unserer Immobilien und Zeugnisse beklauen, um unter unseren Namen US Dollar zu verdienen), ebenso ein CDU Landrat aus der Pfalz, jetzt Oberspreewald-Lausitz der Kinderpornographie, wobei bei letzterem ganz offensichtlich die ausgedehnten Immobilien seiner Ehefrau (Künstlerin) das wahre Motiv der Hintermänner waren! Immobilien spielen deswegen so häufig eine Rolle bei diesen von der Stasi herbeigeführten Skandalen, weil bei einem Identitätsdiebstahl von untertauchenden Stasiverbrechern natürlich immer auch die „physische Adresse“ (Immobilie) des Opfers eingenommen werden muss. Oft geht also das Aussuchen einer attraktiven Immobilie dem Aussuchen des Rufmordopfers wegen „Kinderpornografie“ sogar voraus!

    Im Interesse der Demokratie aber auch im Interesse ihres eigenen Wahlkampfes, sollte die SPD Baden-Württembergs Jörg Tauss die moralische Rückendeckung geben, die er verdient. Da sie es jedoch nicht tut, müssen andere Wege gefunden werden, Jörg Tauss nicht nur zu rehabilitieren (ich sage dies frei von „Partei“ Bindung. Ich bin nur der Demokratie verpflichtet) sondern gleichzeitig den Vorwurf der ‚Pornographie’, „Pädophilie“ und sonstiger „sexueller Vergehen“ als das zu entlarven, was es ist: reines Instrument der sich im Westen ausbreitenden Stasi.

    Zu behaupten, wie es Peter Vogt und die Familienministerin tun, dass es in Deutschland 12 000 Auffällige der Kinderpornographie gäbe, ist eine Erfindung mit der 12 000 Hochqualifizierte durch Rasterfahndung dem Identitätsdiebstahl durch englischunkundige DDR Bürger ausgesetzt wurden. Die Familienministerin, in ihrem Kampf gegen die Kinderpornographie, könnte demnach verantwortlich für 12 000 potentielle Morde sein, denn Identitätsdiebstahl funktioniert nur, wenn die Qualifikationsspender im Netz mundtot und dann in der Nachbarschaft ‚ganz tot’ gemacht werden, ob als Justizopfer oder Schlaganfallopfer oder Krebsopfer auf Abstand, je nachdem wie hoch der „Verschleierungs“ effekt der „Zersetzungsfolter“ sein muss, die hier und jetzt im Westen der Bundesrepublik täglich stattfindet. Da sich jedoch die Stasi durch Identitätsdiebstahl „CIA Würden“ verschafft, worauf das Innenministerium reinfällt, guckt die Bundesregierung „beiseite“ und die Opfer bekommen keine Hilfe.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Irmgard Kronsbein-Bellchambers (MA Translation) Matisseweg 4, 60438 Frankfurt am Main

    Wir sind ein typisches (wenn auch unerfolgreiches) Beispiel der Willkür, mit der ‚Kinderpornografie-Vorwürfe’ durch die Stasi nicht nur herbeigeführt, sondern instrumentalisiert werden um unbemerkt ihre Gegner und alle, die ihnen gefährlich werden könnten, auszuschalten’. Die Stasi ist in der Tat immer eine Mafia (gewinnbringender Terror) gewesen und ist es weiterhin im Westen, weil es nur im Westen „etwas zu rauben gibt“.

    Ich bin also Opfer einer „Kinderpornographieverdächtigung“ wegen Besuch der „Fan Fiction“(!) Webseite durch meine Tochter und „Naturalistes Resérvée“- Dias aus dem Nachlass meiner Schwiegereltern von 1968.

    Opfer einer Verleumdung der „Pädophilie“ wegen einmaligen „Weitsprungübens“ vor den Bundesjugendspielen mit meinen Kindern am Sandkasten des Beachvolleyballplatzes in der Nähe des Kindergartens, sowie wegen rektal Fiebermessens und Zäpfchen und vom Kinderarzt verschriebenes Ovestin wegen Labiasynchie als ‚sexuelle Belästigung und Stimulierung von Minderjährigen!“ (dies weist gleichzeitig auf die Ignoranz der Täterinnen hin, denn Stasi-Expansion fängt immer mit Frauen auf der nachbarschaftlichen Ebene an! Diese ignoranten Frauen geraten jedoch durch Identitätsdiebstahl an Akademikern an die Machtmittel der CIA!).

    Da ich das Geklügel der Frauen durchschaute (seit 2005 leben 11 unausgebildete Frauen von meinen Zeugnissen), wird nun versucht meinem Mann, der nur ein hilfsbereiter Kollege am PC ist, „sexuelle Belästigung“ am Arbeitsplatz und von Arzthelferinnen (!) zu verleumden, die, für eine Praxis sehr untypisch, am späten Montagnachmittag angeblich keine anderen Patienten im Wartezimmer haben? Wie gesagt, US Dollar aus Schwarzkassen (diesmal Grün) sprechen laut und machen jeden in Kauf genommenen Verlust an Patienten mehr als wett, denn die Zeugnisse meines Mannes halten inzwischen 63 Männer in Lohn und Brot, dafür dass sie die deutsche Wirtschaft durch Spionage jährlich 48 Milliarden Euro kosten. Es ist also durchaus von volkswirtschaftlicher Bedeutung, dass Verleumdungen der Kinderpornographie und Pädophilie nicht ohne weiteres Glauben geschenkt wird und dass man der Stasi nicht in die Hände spielt, indem man gute Demokraten ‚absägt’.

    Opfer eines versuchten Raubmords wegen unserer Qualifikationen MA Translation, Arzthelferdiplom, Hochbegabtenbescheinigungen und Zeugnisse unserer Töchter, BSc Engineering, Oracle Datenbankadministrator meines britischen Ehemanns, Mathe und Physik meiner Schwester, sowie IBM Eignung bereits 1966, Radiologie und Medizin meiner Cousine und anderer Familienmitglieder, Veterinärmedizin und Landwirtschaft (Grundbesitz in Namibia) sowie mehrere Rechnungsprüfer, und Haus mit wasserfester und energiesparender Weißer Wanne. All diese rechtmäßigen Inhaber von Qualifikationen und Immobilien sind zur Vervollständigung des Identitätsdiebstahls von Mord bedroht, denn solange der „Namensspender“ im Internet und real lebt, kann der Identitätsdiebstahl auffliegen.

  388. Sorry, mir ist das viel zu reflexhaft. Ich verabscheue Kinderpornografie zutiefst und ich bin froh darüber, dass endlich Schritte dagegen unternommen werden! Natürlich wird es sie nicht ausräumen, aber es wird weniger einfache Gelegenheiten geben. Der empörte Aufschrei: Zensur! Verhindert die Zensur! ist mir in diesem Moment wirklich völlig schnuppe. Kinderpornografie ist gesetzlich verboten und entsprechende Veröffentlichungen ebenfalls. Dieses Verbot muss der Staat auch versuchen im Internet durchsetzen, ob Wahlkampf herrscht oder nicht. Das Argument, nicht dagegen vorzugehen, damit Polizisten weiter recherchieren können, halte ich übrigens für extrem bedenklich. Das läuft mir zu sehr nach dem Motto: Lass die Schweine weitermachen, dann erwischen wir vielleicht welche.
    Noch eins: Ich bin absolut gegen eine Einschränkung der Pressefreiheit. Ich finde nur, dass man die Verbreitung von Kinderpornografie und Pressefreiheit nicht in einen Topf werfen kann.

  389. Harte Worte. Höchst ehrenwert, aber daneben. Es geht nicht um die Frage „Schutz der Grundrechte versus Schutz von Kindern“. Es geht um die Frage „Wird etwas so schutzbedürftiges wie Kinder missbraucht für schnöden Wahlkampf und blinden Aktionismus?“ Ermitteln statt ausblenden. Hinschauen statt weggucken. Server stillegen statt zensieren. Das ist der Ansatz. Die meisten IP-Adressen, um die es hier geht, führen in zivilisierte Länder, in denen Kinderpornographie verboten ist. Viele in Deutschland, die meisten in den Niederlanden. Worauf warten wir?

    Statt dessen wird perfide in der Öffentlichkeit behauptet, den Providern ginge es hier ums Geld. Wie erbärmlich wird hier vom bisherigen eigenen Versagen abgelenkt? Wenn der Chef von Europol unbekümmert behauptet, die Sperren seien wirksam, weil sie nur von technischen Experten geknackt werden könnten, dann wird klar, dass der Kampf an der eigentlichen Front verloren ist.

    Aber das muss nicht sein. Lasst uns was unternehmen, Aufklärung hilft hier viel. Lasst Euch nicht von Propaganda einwickeln: Schauen wir, wie wir den Kindern wirklich helfen können!

    War das jetzt auch reflexhaft?

  390. @Christoph: Es ist natürlich der gleiche Topf! Inhalt ist am Ende des Tages Inhalt. Wenn wir, wie es SvB so treffend in einem Interview der „Süddeutschen“ gesagt hat, Zensur „salonfähig“ machen, dann ist Polen offen. Principiis obsta!

  391. @SvB: Wir sind uns völlig einig. Ich habe ja auch nicht Kinder und Grundrechte gegeneinander abgewogen, im Gegenteil. Aber ich zitiere mich gerne selber (mache ich sowieso am liebsten ;-):

    „Vielleicht weiß sie es auch nicht. Oder vielleicht doch. Aber dann ist es ihr egal, weil sie im Herbst eine Wahl gewinnen will.“

    Ich fürchte nur, dass wir auf verlorenem Posten stehen. Wenn sogar Christoph Witte (siehe oben) sagt, Zensur sei ihm in diesem Zusammenhang „völlig schnuppe“, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht mehr weiter.

  392. Mir lässt Christophs Satz („Zensur ist mir in diesem Moment wirklich völlig schnuppe“) keine Ruhe. Ich will versuchen, mein „Bauchgefühl“ zu diesem Thema mal mit einer kritischen Theoriediskussion zu untermauern.

    Zu den Meilensteinen in der Geschichte der liberalen Demokratie westlicher Prägung gehören die Abschaffung von Dingen wie Zensur und Folter. Über die Folter schrieb der ehemalige Verfassungsrichter Jürgen Kühling: „Das Folterverbot verdankt seinen Absolutheitsanspruch seiner Ableitung aus dem Menschenwürdeprinzip. Seine inhaltliche Reichweite ergibt sich aus diesem Prinzip. Zu fragen ist daher, wie weit der Schutz der Menschenwürde reicht, der durch keine Abwägung mit anderen Rechtsgütern relativiert werden kann.“

    Auch die Zensur verletzt die Menschenwürde. Bereits 1997 schrieb der Wiener Universitätslektor in Kommunikations- und Politikwissenschaft, Dr. Haimo L. Handl: „Für Zensur werden meist Schutzgründe angeführt. Bei uns wird besonders der Jugendschutz als Vorwand genommen, um gegen bestimmte Inhalte und deren Verbreitung vorgehen zu können…Die strikte Zurückweisung von jeder Art Zensur ist nicht gleichbedeutend mit dem Akzept oder gar der Unterstützung dessen, was nicht zensuriert wird.“

    Wer Zensur befürwortet, handelt laut Handl „zutiefst inhuman, menschenverachtend und faschistoid“. Er schreibt: „Die Unterdrückung sogenannt gefährlicher Meinungen, Lügen (Auschwitzlüge!), Heräsien, (nicht nur in der röm.kath. Kirche) Gotteslästerungen, staatsgefährdender Ideen usw. geht einher mit der Hatz auf Porno, Sex und jener Sozialformen, die nicht gerade der herrschenden Moral entsprechen.“

    Dagegen behauptet beispielsweise der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnse: „Wer ein Stopp der Kinderpornographie im Internet zur Zensur erklärt, dem sind offensichtlich geschäftliche Interessen wichtiger als die Menschenwürde.“

    Beide Seiten der Debatte bemühen also die Würde des Menschen, die laut Bundesverfassung bekanntlich „unantastbar“ ist. Aber haben beide recht? Ich glaube nicht.

    Die Darstellung von Kinder, denen sexuelle Gewalt angetan wird, ist in der Tat menschenverachtend und verdient es, verfolgt und auf das Strengste bestraft zu werden. Dafür stehen dem Staat geeignete Mittel und Methoden zur Verfügung. Die Zensur gehört nicht dazu, ebensowenig wie die Folter eventuell gefasster, aber nicht geständiger Täter.

    Der Schutz von Kindern ist im Sinne Kants ein hypothetischer Imperativ. Diese bezeichnet eine Handlung, die Mittel zum Zweck ist. Das heißt, sie ist gut im Hinblick auf ein Ziel, dass ich erreichen möchte.

    Juristisch ist Kinderpornografie ein Gefährdungsdelikt. Diese ist nach dem deutschen Strafrecht einen Deliktstyp, bei dem es nicht auf die Verletzung eines Rechtsgutes ankommt, sondern auf die Schaffung einer Gefahr.

    Im Gegensatz dazu sind Zensur- und Folterverbot kategorische Imperative, Die Handlung ist also Zweck an sich selbst, ohne eine Beziehung auf einen anderen Zweck. Kant bezeichnet dies als apodiktisch-praktisches Prinzip.

    Artikel 5 des Grundgesetzes („eine Zensur findet nicht statt“) beschreibt eindeutig ein Rechtsgut, dessen Schutz den höchsten möglichen Rang genießt. Auch wenn zum Beispiel die Meinungsfreiheit ihre Grenzen beim Jugendschutz findet, ändert das nichts an dem Absolutheitsanspruch des Zensurverbots als Prinzip des politischen Handelns. Im Sinne Kühlings kann der Zensurverbot also durch keine Abwägung mit anderen Rechtsgütern relativiert werden.

    Ich weiß, dass angesichts dessen, was einzelnen Kindern hier angetan wird, es schwer ist, die Wut im Bauch zu unterdrücken und leidenschaftslos über allgemeingültige Prinzipien und unverletzbare Rechtsgüter zu diskutieren. Aber das ist genau der Sinn eines solchen notwendigen Diskurses.

  393. @Tim und SvB
    noch einmal: Ich sehe die Einschränkung der Pressefreiheit und das Verbot von Kinderpornografie als zwei verschiedene Dinge an. Was hat Meinungsfreiheit mit Kinderpornografie zu tun? Meiner Ansicht nach nichts! Pädophile nutzen das Web, um Bilder und Videos von Kindesmissbrauch zu verbreiten, ja die gequälten Opfer selbst auszutauschen. Daran, diese Ungeheuerlichkeiten zumindest zu erschweren, kann ich nichts Verwerfliches finden. Einschränkungen von Meinungsfreiheit, lehne ich genauso ab wie Ihr. Aber diese Leute verbreiten keine Meinung, es sind einfach Kriminelle, die ein an sich absolut freies Medium missbrauchen, um ihren Machenschaften nachzugehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Artikel 5 des Grundgesetzes das meint, wenn er vom Recht auf Meinungsfreiheit spricht:

    (1)Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

    (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

    Die Diskussion, ob die angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung geeignet sind, die Verbreitung von Kinderpornografie zu verhindern, halte ich dagegen für absolut notwendig. SvBs-Beitrag cetereum censeo zensur und zetern gibt da sinnvolle Hinweise. Auch die Meinung, dass es nicht reicht, gegen Kinderpornografie im Internet vorzugehen, teile ich. Aber wenn es schwieriger wird, im Web an solche Sachen ranzukommen, begrüße ich das ausdrücklich.

  394. ich sags nur einmal, aber dafür ganz laut:

    JA – ICH BIN FÜR ZENSUR!

    und nicht nur im internet. ich glaube in der tat, dass eine demokratische gesellschaft einen kanon an delikten gegen grund- und menschenrechte für sich definieren darf, der einer allgemeinen zensur unterworfen wird.

    aus unserer historischen erfahrung und verantwortung mit faschismus und holocaust ist eine zensur nazistischer parolen und zeichen angemessen. die demokratie muss nazi-terror nicht schützen.

    und gewalt und ihre darstellung, die offensichtlich auf die befriedigung entsprechender individueller bedürfnisse zielen, sind von der meinungs- und informationsfreiheit nicht gedeckt.

    es geht hier nicht darum, ob zensur in diesen fällen zielführend ist. sie ist es vermutlich nicht „direkt“. es geht darum, dass wir als gesellschaft laut und vernehmlich NEIN schreien dürfen; dass wir sagen dürfen: wir akzeptieren dies in unseren reihen nicht; dass wir dies verbindlich machen.

    es geht hier auch nicht darum, dass sich irgendwelche politiker mit solchen forderungen wahltaktisch verhalten. eine aussage wird nicht dann falsch, weil sie von den falschen unterstützt wird.

    und natürlich gibt es grauzonen, dick wie erdinger bodennebel. deshalb braucht es klare gesetzliche grundlagen und ein restvertrauen in unsere rechtsprechung.

    das ist blauäugig? ja natürlich. anders ist demokratie nicht machbar.

  395. @michael kausch: „die demokratie muss nazi-terror nicht schützen.“ Hm. Hat das schon mal jemand gefordert? Sind „parolen und zeichen“ Terror? Und sollte man nicht ganz entschieden zwischen Gewalt und ihrer Darstellung unterscheiden? Oder, falls es da keinen Unterschied gibt, endlich „Grimms Märchen“ auf die Liste der jugendgefährdenen Medien setzen? Und Tom-und-Jerry-Filme? Und die Tagesschau mit ihren Berichten von Bombenangriffen auf Zivilisten in Gaza?
    Ich frag ja nur.

  396. Reden wir doch bitte nicht so heftig aneinander vorbei! Auf den Punkt gebracht:

    1. Wenn es darum geht, Kinder auf Kosten der Meinungsfreiheit zu retten, kann ich mich gut gegen die Meinungsfreiheit entscheiden. Aber diese Entscheidung steht hier nicht an.

    2. Es wird nicht schwieriger, an solches Material heranzukommen. Schaut doch mal:

    Dass das geht, stand schon in der BILD(!). Nichts wird verhindert.

    3. Solange „irgendwas“ gemacht wird, irgendwas Unwirksames, wird nicht das Richtige gemacht.

    4. Auch die, die gute Vorschläge machen, werden diskriminiert als Sympathisanten der KiPo-Szene oder weltfremde Spinner und Weltverbesserer.

    Ich rede hier nicht von abstrakten Bürgerrechten, ok?

  397. Interessant: Es steht im Augenblickbei Czyslansky 2:2 für Zensur. Wahrscheinlich sind wir damit wesentlich repräsentativer, als ich gedacht hätte.

    Was meinen die anderen?

  398. Um festzustellen, dass Jörg Tauss Opfer einer Rufmordkampagne geworden ist, muss man nicht erst irgendwelche Konspirationstheorien bemühen. Und dass die Kinderporno-Hysterie inzwischen Ähnlichkeit mit der Hexenverfolgung im Mittelalter angenommen hat, ist auch klar. Ob daran Stasi und CIA schuld sind, wage ich hingegen zu bezweifeln. Es sind viel eher skrupellose Politiker wie Ursula von der Leyen, die das Thema als völlig durchsichtiges Wahlkampfinstrument mißbraucht und damit ein Klima von Angst und Verfolgung erzeugt.

  399. Für diejenigen unter uns, die offenbar zwischen Zensurdebatte und Kinderschutz nicht unterscheiden können oder wollen, hier ein wunderbares Zitat von SvB auf seinem aktuellen Blog

    Heute war nach­zulesen, was von den Vorschlägen der Ministerin von der Leyen in den Köpfen hängenblieb: Wir müssen die Kinder­porno­graphie bekämpfen. Er­staun­licher­weise war davon nicht die Rede gewesen, es hieß nur: Wir müssen die Kinder­porno­graphie im Internet bekämpfen. Aber das reicht nicht. Es lenkt vom wahren Ziel ab. Sinnvoll und wichtig wäre es doch, im wirklichen Leben Kinder­schänder aus dem Ver­kehr zu ziehen. Sie sind unter uns und davor darf man seine Augen nicht ver­schließen. So wird eine Schein­debatte geführt, heftig, polemisch, unsachlich, natürlich von beiden Seiten.

  400. Das ist doch ein prima zwonulliges Geschäftsmodell: Jeder nachweislich aktive Twitterer bekommt ca. 2 – 3 bezahlte Promi-Accounts und muss so nicht mehr von Harz4-Jobs („1-Euro-Jobs“) dahinvegetieren, sondern kann wohl versorgt („1-Euro-Tweets“) seiner Leidenschaft fröhnen. Ein Ausweg aus der Presse- und Journalisten-Krise.

  401. Was ist paradox? Wenn einer twittert, mit wem er gerade einen zwitschern geht.

    🙂 Sorry für den Kalauer. Aber der musste raus.

  402. Vielleicht könnte man diesen Post mal dem Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags zuspielen. Er wird zwar nicht gelesen (siehe „Czyslansky Tee Vau„), aber wenigstens können wir hinterher sagen: „Die haben’s doch gleich gesagt…“

  403. Aber der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat doch nicht das Problem, dass er nicht liest. Er hat das Problem, dass er nicht von denen gelesen wird, für die er arbeitet!

  404. Ich werfe jetzt mal ein freundliches „Hallo“ in die aufgeregte Runde. Und wage zu bemerken, dass es in den diskutierten Zusammenhängen meines Erachtens weder um Zensur noch um Kinderpornos oder gar die Verhinderung des Missbrauchs von Kindern geht. Sondern schlicht und ergreifend um Symbolpolitik.

    Die ja momentan allenthalben angewandt wird, wo die Politik ansonsten nicht weiter weiß oder kann. Wie angesichts des Amoklaufes in Winenden, wo man statt das offensichtliche Versagen von Eltern, Lehrern und gesellschaftlichem Umfeld anzusprechen, gegen „Gewaltspiele“ vorgehen will, obwohl jeder einigermaßen vernunftbegabte Mensch weiß: „Weapons kill, not games.“

    Und so jetzt auch in Sachen Kinderpornos: Statt die Täter (Vergewaltiger, Kinderschänder) dingfest zu machen, verbietet man kurzerhand das Medium, das ihre Taten zeigt. Und da die verantwortlichen dieses Medium überhaupt nicht kennen, geschweige denn verstehen, schlägt man auch noch auf das falsche Medium ein, nämlich auf das Web. Wobei jeder, der auch nur ansatzweise etwas von solchen kriminellen „Szenen“ und ihrer Internet-Nutzung weiß, auch wissen sollte, dass der Austausch von Kinderpornos weitaus öfter über temporär offene FTP-Server und allenfalls noch über Torrent-Netzwerke läuft als ausgerechnet über Web-Server.

    Und weil’s grad so schön ist beim Teufel-Austreiben, erfindet man auch noch eine „millionenschwere Kinder-Porno Industrie“, worauf Lawblog schon ausführlich hingewiesen hat: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/03/25/die-legende-von-der-kinderpornoindustrie/. Nur um dann gleich weiter zu machen: Nicht mehr nur Kinderporno-Sites sollen „blockiert“ (Danke für die dringend notwendige Aufklärung, @SvB!), also zensiert werden, sondern auch noch ominöse „Gewalt-Websites“ und ähnliches Geschmeiß.

    Es geht also darum, die eigene Gesinnung zu demonstrieren, und zwar an Hand und bei Gelegenheit von symbolträchtigen „Ereignissen“. Das wird sich bei der nächsten Wahl in jedem Fall bezahlt (sic!) machen. Es sei denn, der Charakter der Symbolpolitik wird schon vorher publik: Etwa weil die globale Krise auch bis dahin nicht durch die symbolische „Rettung“ einer zukunftsunfähigen Branche wie der Auto-Industrie überwunden wurde. Machen wir uns also nichts vor: Es geht nicht um Recht oder Moral (oder gar Ethik @Tim Cole), sondern um Symbole und deren wahlrelevanten Wert.

  405. Dieser Kommentar wurde zensiert!
    Ich schwanke nämlich zwischen zwei widerstreitenden Gefühlen in meiner Brust: Eierabschneiden für Kinderpornografen und freie Rede für freie Menschen in einem freien Netz. Deshalb sollte dieser Kommentar lieber zensiert bleiben #selbstzensur

  406. Zensur im Internet wird nicht funktionieren, es wird immer Wege geben, sie zu umgehen. Zensur ist schädlich, weil sie „Das Böse“ oder „Das in und von der Gesellschaft Geächtete“ nicht sichtbar macht. Zensur verhindert konsenzschaffende Empörung. Zensur macht das verlockend, an das vorher noch nicht einmal gedacht wurde. Zensur ist ein Verstärker. Daher gibt es nur eins: Sichtbarmachen, Aushalten und aus Basis eines breiten und informierten gesellschaftlichen Konsenz bekämpfen.

  407. Damit alle, wissen welche verschiedenen Filterarten es gibt, hier ein Auszug aus einem Artikel vom Januar in spiegel online

    FILTERTECHNIK: SO KÖNNEN PROVIDER WEB-SEITEN BLOCKIEREN
    Das britische „Cleanfeed“-System
    Bei einer von der Web-Branche in Selbstverwaltung begründeten Organisation namens „Internet Watch Foundation“ (IWF) kann man Webseiten melden, wenn man der Meinung ist, dort Material entdeckt zu haben, bei dessen Entstehung Kinder sexuell missbraucht wurden. Ähnliche Hinweisgeber-Systeme gibt es in Norwegen und anderen europäischen Ländern. Die IWF prüft die Seite und setzt sie dann gegebenenfalls auf eine schwarze Liste – in vielen anderen europäischen Ländern tut das die Polizei. Die IP-Adressbereiche, in denen Adressen auf diesen Listen auftauchen, werden in Großbritannien über spezielle Server umgeleitet – das regeln die Provider selbst. Auf diesen Servern werden aus dem IP-Adressbereich ganz konkret und spezifisch die URLs herausgefiltert, unter denen man das beanstandete Material findet. Dieses System ist anderen, etwa der sogenannten DNS-Filterung oder dem Sperren ganzer IP-Adressbereiche (siehe unten) aus verschiedenen Gründen überlegen – nicht zuletzt deshalb, weil es etwas schwieriger zu umgehen ist und spezifischere Blockaden erlaubt.
    Name-Server-Sperre
    Prinzip: Die als Buchstabenfolge im Browser eingetippten Web-Adressen (URL) müssen in eine bestimmte Zahlenfolge, die sogenannte IP-Adresse, umgewandelt werden, um über das Internet Inhalte von den entsprechenden Angeboten zu empfangen. Welche IP-Adressen aktuell zu welchen URLs gehören, speichern sogenannte Name-Server – IP-Adressverzeichnisse, vergleichbar mit einem Telefonbuch. In der Regel hat jeder Internetprovider eigene Name-Server für seine Kunden. Hier könnte er eine falsche IP-Adresse zuordnen, die zum Beispiel auf eine Website mit Informationen über die Sperre verweist.
    Problem: „Diese Sperre ist sehr einfach zu umgehen“, sagt der Informatiker Stefan Köpsell, Entwickler des Anonymisierungsdienstes JAP. Denn die Nutzer können selbst einstellen, welche Name-Server ihr Computer nutzt. Außerdem gibt es kostenlose Web-Angebote, die eine URL in eine IP-Adresse umwandeln. Um effektiv zu sperren, müsste der Provider also auch den Datenverkehr seiner Kunden zu anderen Name-Servern und entsprechenden Aufschlüsselungs-Internet-Seiten blockieren.
    Sperre auf IP-Ebene
    Prinzip: Der Provider kann auch direkt die jeweils gültige IP-Adresse hinter der zu blockierenden URL sperren.
    Problem: Hinter einer IP-Adresse können mehrere Tausend URLs liegen. In solchen Fällen führt die IP-Adresse zu dem Server eines großen Anbieters von Web-Speicherplatz. Der Anbieter verteilt den gesamten Verkehr selbst auf die Angebote, die er bereithält. Wenn der Provider solch eine Massen-IP-Adresse sperrt, ist der Kollateralschaden unter Umständen enorm. „Neben dem eigentlichen Ziel könnten viele völlig harmlose Angebote gesperrt sein“, erklärt der Dresdner Informatiker Stefan Köpsell. Außerdem lässt sich auch diese Sperre auf Transportebene umgehen: Das ermöglichen offene Proxys, über die man Datenverkehr leiten kann, oder auch Anonymisierungs-Dienste wie TOR oder JAP.
    Sperre auf URL-Ebene
    Prinzip: Um auf dieser Ebene zu filtern, muss der Provider den Datenverkehr seiner Nutzer tiefgehend analysieren. Mit viel Aufwand lässt sich herausfinden, an welche Web-Adresse eine Anfrage geht. So könnten Kollateralschäden vermieden werden: Selbst bei identischen IP-Adressen kann der Provider bei diesem Ansatz unterscheiden, welche Angebote aufgerufen werden.
    Probleme: Diese Filtermethode benötigt sehr hohe Rechenkapazitäten zur Analyse des Datenverkehrs. Die Folge laut Stefan Köpsell: hohe Kosten, bisweilen langsamere Verbindungen. Abgesehen davon könnten solche Analysen in Deutschland auch juristisch heikel sein: Das Fernmeldegeheimnis könnte eine solch intensive Analyse der Internetnutzung verbieten.
    Hybrid-Filter
    Prinzip: Dieses System kombiniert Filter auf IP- und URL-Ebene. Ein verdächtiger IP-Bereich ist vorab definiert. Erst wenn Nutzer Daten aus diesem Adressbereich abrufen, läuft die aufwendige Analyse des Datenverkehrs an. Sie durchsucht die Anfragen auf blockierte URLs. Folge: Der Rechenaufwand ist geringer als bei der Sperre auf URL-Ebene, die Kollateralschäden nicht so groß wie bei der Blockade von IP-Adressen.
    Probleme: Das Verfahren ist recht aufwendig, außerdem könnte die Detailanalyse des Datenverkehrs deutschen Datenschutz-Grundsätzen widersprechen. Ein vergleichbares System soll in Deutschland nun aber installiert werden – die beteiligten Ministerien sind sicher, alle juristischen Probleme ausräumen zu können.

  408. Es läuft alles auf einen uralten Übersetzungsfehler hinaus. „Information wants to be free“ heißt nicht, dass sie umsonst sein will; sie will frei sein!

  409. Wie sagt doch Herr Lieberberg so richtig: „Jetzt schon spürbare Konsequenzen sind das Versiegen intellektueller Quellen…“, wie man am Beispiel seines Artikels unschwer erkennen kann.
    Und @Tim Cole: You know that the old Hacker-community slogan bears both meanings, don’t you?

  410. Ich hab’s mal nachgeschlagen: Was Stewart Brand 1984 gesagt hat war: „Information Wants To Be Free. Information also wants to be expensive. … That tension will not go away.“ Du hast also recht, das Wortspiel ist absichtlich. Nur im Deutschen funktioniert es leider nicht so ganz 😉

  411. @ossi urchs – Oh ja, bei Marek Lieberberg und der SZ am Wochenende sind die intellektuellen Quellen längst versiegt. Die drucken doch tatsächlich als Beispiel, wie Urheberrecht im Internet missbraucht wird, Lieberbergs Behauptung ab, perlentaucher würde die deutschen Feuilletons unbezahlt ins Web stellen. Sind die bei der SZ wirklich so ahnungslos und unbedarft – nachdem die einschlägigen Prozesse gegen perlentaucher durch alle Zeitungen gingen – oder schlicht bösartig?

  412. Der Artikel von Lieberberg hört sich etwas altväterlich an. Die Theorie ist so alt wie unbewiesen: Wer sagt denn, dass Kreativität nur entsteht, wenn sie anständig bezahlt wird? Selbst bei Qualität bin ich nicht sicher.

    Ich führe zwei Beispiele an: Software mag nicht zu den klassischen Künsten gehören, aber Freie Software hat sich durchgesetzt, kommerzielle Software verliert seit Jahren an Boden. Wo sie sich hält, handelt es sich meist um Fragen der Haftung oder der Gewohnheit, sehen wir mal von individuell erstellter Software ab. Jedenfalls geht es so gut wie nie um Qualität, die ist im allgemeinen einfach besser bei Freier Software.

    Oder nehmen wir die Informationen im Internet. Vielleicht sind hier Anzahl der Quellen und negative Ausreisser zunächst erschreckend, aber Wikipedia möge ein Beispiel sein, wie es gehen kann. Oder dict.leo.org… Und es muss einen Grund haben, wieso ich nicht nur die etablierten Zeitungen durchstöbere, sondern auch die Blogs.

    Kreativität? Seit man sich nicht in teuere Abenteuer mit Verlagen stürzen muß, hat jeder eine Chance auf Veröffentlichung. Und ja, das will ich wirklich 🙂

    Letztlich ist das Argument, die Musiker würden um ihr Geld geprellt, auch nicht so haltbar, wie es sich oft anhört. Hauptsächlich ist es die Musikindustrie, die Einbußen erleidet, nicht so sehr die Musiker.

    Ich möchte nicht polemisch sein. Natürlich gibt es Argumente für eine anständige Bezahlung für Kreativität. Hauptsächlich das des Anstands, sagt das Wort ja selbst. Aber so, wie es Lieberberg formuliert, verhält es sich ganz und gar nicht. Nichts ist so konstant wie der Wandel. Modelle, wie Künstler von ihrer Kunst leben können, kommen und gehen analog zum technischen Wandel.

  413. Die Musiker sind das Opfer der Musikindustrie. Je schneller das Internet das Geschäftsmodell der Musik-Multis zerstört, desto besser wird es den Künstler gehen. Jedenfalls den normalen. Und den paar Kunstfiguren („Super-Stars“) weine ich kein Träne nach.

  414. In der Verwertungskette Kunst ist es überall so, dass der Künstler, ob er nun als Autor, Musiker oder sonst etwas schafft, der mit dem geringsten Anteil am Kuchen ist.
    Ein Beispiel aus meinem Leben als Autor:
    Mein Roman „Die Urlauber“ kostet im Buchhandel 19,90 EUR, netto sind das 18,50 EUR, als Autor der sehr gut verhandelt hat, bekomme ich 10% sind also 1,85 EUR.
    Großhandel und Buchhandel sind mit ca. 50% Am Verkauf beteiligt. (9,25 EUR)
    Für Verlag, Druckerei und Buchbinderei bleiben 7,40 EUR Sie hatten allerdings „echte Kosten“ (Hardcover, Prägung, Lesebändchen,Chromschrift …).

    Wenn ich meinen Roman als E-Book, Podcast, PDF verkaufen würde, könnte ich ihn inkl. MWSt. für 2 EUR anbieten und würde das gleiche verdienen. Knapp 18 EUR gehen für Produktion und Handel drauf, aber ich wage zu behaupten, dass es immer noch schwieriger ist, 2 EUR für einen Download zu verlangen als 20 EUR für ein gedrucktes Buch.

    Die Menschen sind noch nicht soweit zu erkennen, dass Inhalte zwar vergütet werden müssen, dass es aber nicht undedingt notwendig ist, den Handel reich zu machen.

  415. Wenn „Stars“ einen Automaten haben, um Autogrammkarten zu signieren, warum sollten sie keinen Bot haben, der für sie Twittert. Die Promi-Maschine läuft so eiskalt und unpersönlich ab, wie es der stumpfe Fan eben akzeptiert. Playback-Singen und Arsch-Double inklusive.

  416. @SvB Übrigens die meisten Opensource-Entwickler arbeiten in Firmen, von denen sie sowieso bezahlt werden. Da können Sie es sich dann leisten, Software zu entwickeln, die andere nutzen und weiterentwickeln können. Schon klar, sie werden nicht direkt für die Entwicklung der Software bezahlt, aber die Zeit, die sie dafür aufbringen wird gesponsert. Nicht umsonst arbeiten die meisten Opensource-Entwickler heute bei IBM, Sun und Co. Von irgendetwas müssen die ja auch leben.
    Ich halte auch viel von Wikipedia und ich blogge leidenschaftlich gern. Aber festzuhalten bleibt, dass ich ob der vielen „Informationen“, die ich im Web finde, fast so viel Zeit brauche, um die gefundenen Informationen auf ihre Richtigkeit zu prüfen, wie früher sie zu finden.

  417. zu diesem post passt die info, dass twitter laut techcrunch gerade nach einem „VIP Concierge“ per stellenanzeige fandet. gesucht wird eine person, die dafür sorge trägt, die twitternden stars glücklich zu machen. was auch immer das bedeuten mag …

  418. Ich bin für Handyverbot in der S-Bahn. Speziell in der S-8 vom Flughafen in die Innenstadt: Saß gerade neben einem Skandiavier, der so laut telefonierte, dass man ihn auch ohne Handy problemlos auch in Stockholm verstanden hätte.

    Oder anders ausgedrückt: Leute mit Manieren sollen von mir aus auch in der U-Bahn telefonieren. Solche ohne sollte man aus dem fahrenden Zug werfen.

  419. Vielen Dank für den Ping – und damit ist auch das mit den „volltrunkenen niederbayern“ aus dem gestrigen Post wieder verziehen. Naja, fast. 😉

    Wie aber kann ein Algorithmus Text-Qualität erkennen? Nun, das ist natürlich nicht nur schwierig, sondern „ziemlich“ unmöglich. Aber ich glaube, dass es durchaus formale Merkmale gibt, die zu einer ansatzweisen Klassifizierung in „eher schlecht“ versus „vielleicht lesenwert“ führen können. Zu solchen Merkmalen gehören gewisse Satzkonstruktionen oder die Verwendung von Synonymen bzw. verwandten Begriffen.

    Das Ganze ist sicherlich nicht in einem Google-tauglichen Maßstab möglich, aber für eine kleine Blogsuchmaschine wie Bloggsi sollte es Ergebnisse bringen, die „gut genug“ sind.

  420. hallo stefan,

    das interessiert mich wirklich sehr. schreib doch mal was über deinen ansatz in deinen blog: das prinzip und vielleicht auch ein paar beispiele.
    grüße nach (vermutlich) niederbayern
    mik

  421. Vielleicht leiden die Bürger im Osten der Republik noch unter den Nachwirkungen des früheren „Neues Deutschland“, aber auch „Superillu“ und „Bild“ dürften einiges zu dem Misstrauen beigetragen haben.

  422. „Niederbayern“ klingt auch schon fast wieder wie eine Beleidigung. Jedenfalls wie eine Erniedrigung. Und das aus dem Munde eines Franci…

  423. Ich traue zwar grundsätzlich keiner Studie, die ich nichts selber, usw. Aber es ist natürlich etwas dran. Der Niedergang des Qualitätsjournalismus vollzieht sich schleichend und über Jahre. Zuerst kommt der Anzeigenchef zum Chefredakteur und klagt darüber, dass sein Blatt kein adäquates redaktionelles Umfeld bietet. Man setzt sich zusammen und legt im Rahmen der „Jahresplanung“ so genannte „Themenschwerpunkte“ fest, damit die Kollegen Anzeigenverkäufer schon mal losziehen können. Die kommen zurück und sagen: „Die Firma XY wäre dabei, aber nur, wenn sie erwähnt werden“. Oder die Firma YZ bucht unter der Bedigung, dass der Chef ein Interview kriegt. Jede dieser Entscheidungen ist für sich nicht wirklich anrüchig, aber mit der journalistischen Unabhängigkeit ist es wie mit der Jungfernschaft: Man hat sie oder man hat sie nicht mehr.

    Dann kommen die Einsparmaßnahmen. Wer geht zuerst? Na, die verdienten alten Kollegen, weil sie ja ohnehin nur noch ein paar Jährchen abzusitzen haben, und deshalb nehmen sie das Abfindungsangebot gerne an. Oder sie lassen sich rausekeln, weil man ihnen das Rückgrat noch nicht chirurgisch entfernt hat. Die verbliebenen Kollegen müssen seine Arbeit mitmachen und sind natürlich überfordert und vielleicht auch nicht gut genug ausgebildet. Die Seiten müssen zugeknallt werden, und der Teufel soll den Letzten holen. Die PR-Agenturen schicken ja richtig druckreife Texte, die man nur noch rüberziehen muss ins Redaktionssystem, und schon sind wir angekommen im Zeitalter von „Cut & Paste-Journalismus“.

    Aber warum überhaupt diesen Aufwand treiben. Die Agentur-Jungs sind clever, sie bieten dem Chefredakteur ganze Seiten oder Sonderteile an, fertig gefinischt und entweder spottbillig oder ganz umsonst. Und schon hat er eine Sorge weniger. Außerdem sind das doch auch Verleger. Sie nennen sich ja schließlich „Corporate Publisher“. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Nur der Leser, der ist auch kein Depp. Der merkt mit der Zeit, dass seine Zeitung oder seine Zeitschrift irgendwie nicht mehr ganz so spannend, so authentisch oder so handwerklich solide gemacht ist. Die Dreckfuhler häufen sich, weil es keine Schlußkorrektur mehr gibt (das erledigt doch die Rechtschreibfunktion von Word, oder?). Und richtig heiße Eisen werden auch nicht mehr angepackt, denn da könnte man ja einen Anzeigenkunden verlieren. Und überhaupt, hat nicht einer gesagt, „die Leute wollen Namen lesen“? Personality, personality über alles. Oder von mir aus Nutzwert. Und schon haben wir seichte, aber hübsch bunte Blättchen, die kein Mensch wirklich braucht und die so lange vor sich hinsiechen, bis der Verlag sie entweder mit dem Schwesterblatt zusammenlegt (und eine der beiden Redaktionsn rausschmeißt) oder ganz einstellt.

    O tempore, o mores! Diese Litanei ist natürlich auch so alt wie der Qualitätsjournalismus selbst. Aber fatal ist, dass es heute eine echte Alternative gibt, zumindest für den Leser. Er kann sich nämlich alles, was er an Information, Unterhaltung, Anregung, Aufregung oder – unsägliches Wort – „Nutswort“ braucht, im Internet holen oder von „Google News“ zusammenstellen lassen. Und wenn er es will und kann, dann greift er selbst zur virtuellen Feder und schreibt sich seine Zeitung (vulgo: Blog) selber von der Seele.

    Wundert es jemanden, dass ich nur noch der Geschichte – und der Studie – glaube, die ich selbst geschrieben habe?

  424. Ich finde es meistens ziemlich interessant, was vor allem Geschäftsleute am Handy alles von sich geben – als wenn sie Sanskrit sprechen würden. Wer es drauf anlegt, Betriebsgeheimnisse zu erfahren, braucht nur S8 zu fahren. Ist doch praktisch.

  425. Gilt nicht nur für die U-Bahn sondern vielleicht sogar in höherem Maße für das Taxi. Mein Taxifahrer,der mich seit Jahren zum Flughafen fährt, musste eine Non-Disclosure-Vereinbarung unterschreiben, bevor er den Chef einer großen Unternehmensberatung fahren durfte. „Es ist unglaublich, was Manager auf dem Rücksitz alles ins Telefon brüllen“, sagt er. Ich habe ihn mal gefragt, ob er schon mal aufgrund dessen, was er dort unfreiwillig mitgehört hat, Aktien gekauft oder verkauft habe. Er hat nur still gelächelt…

  426. erinnert ihr euch an bernie cornfeld, den gründer der anlagefirma ios, mit der in den 60iger jahren der damalige fdp-vizekanzler erich mende geschäfte machte. bernie verstarb 1995 als mehrfacher millionär. angefangen hat er in den 40iger jahren in new york – als taxifahrer!

  427. Auch Czylansky soll ja Ende der 20er Jahre kurz als Taxifahrer in New York gearbeitet haben, um seine strapazierte Finanzen aufzubessern. Dort hat er, wie Quittungen beweisen, wohl öfter einen Fahrgast namens Charles Ponzi befördert, dessen Geschäftsmodell („Ponzi Scheme“) darin bestand, gutgläubigen Anlegern 50 Prozent Rendite in 45 Tagen oder die Verdoppelung des angelegten Geldes in 90 Tagen zu versprechen. Wenn jemand darauf bestand, seinen Gewinn auch ausbezahlt zu bekommen, zahlte er sie mit dem Geld der anderen Anleger aus. Die meisten vertrauten ihm aber und ließen ihre „Gewinne“ wieder reinvestieren. Diese „Ponzi-Methode“ heißt auf deutsch „Schneeballsystem“ und bildet heute die Grundlage des modernen Finanzmanagements.

    Czyslansky erzählte später, dass er in seiner New Yorker Zeit „fast Millionär“ geworden wäre. Die Vermutung liegt nahe, dass er aus den Gesprächen, die sein berühmter Fahrgast im Fond mit Geschäftsfreunden führte, die Wahrheit über Ponzi erfuhr und entweder rechtzeitig ausstieg oder gar nicht erst investiert hat. Czyslansky blieb auch zeitlebens skeptisch gegenüber den Versprechen von Finanzjongleuren, weshalb er es auch nie zu bemerkenswertem Wohlstand brachte, dafür aber auch nie das Opfer von Krisen oder Wirtschaftskatastrophen wurde.

    Seine berühmte „Theory of Falling Returns“ soll im übrigen vom Anblick der zahlreichen Banker inspiriert worden sein, denen er vom Steuer seines Taxometers aus zuschaute, als sie sich nach dem „Black Friday“ (25.10.1929) reihenweise aus ihren Bürofenstern stürtzten, was Czyslansky mit den Worten quittiert haben soll: „Das ist schon mal ein guter Anfang!“

  428. Aber sicher erinnere ich mich an Bernie Cornfeld, und auch an Schmalzlocke Erich Mende. (Der Wirtschaftsminister versucht ja gerade, die Schmalzfrisur wieder in die Politik einzuführen). Nun, ich will mich kurz fassen, ohne 170 Zeichen garantieren zu können. Von Cornfelds Millionen, mit denen er 1995 starb, gehörten DM 2.500,- mir. Als das Geld weg war habe ich, damals Taxifahrer, wie weiland Czyslansky, eine unüberwindliche Skepsis gegenüber Finanzjongleuren als zweite Natur erworben. Nie wieder habe ich durch saudumme Geldanlagen Geld verloren. Und wem verdanke ich das? Meinem Guru Bernie Cornfeld, der mich noch heute davor bewahrt, mich aus dem Fenster zu stürzen.
    Was ich sagen will: Die Wege zur Erleuchtung sind so zahlreich wie die Menschen.

  429. Wir haben früher immer mit einem Anflug von Schadenfreude das Internet als „rechtsfreien Raum“ gefeiert und damit gemeint, der Obrigkeit eins auswischen zu können. Nun hat besagte Obrigkeit uns mit unseren eigenen Mitteln geantwortet: Das Internet als Raum, in dem Unschuldsvermutung und „due process of the law“ nicht gelten, in dem nach Herzenlust abgehört und bespitzelt werden darf und die Bürgerrechts nur dann gelten, wenn ein Herr Schäuble (oder sein französischer Kollege) es gutheißen. Mensch, so sind wir hingekommen, als Gesellschaft, als Staat, als aufrechte Politiker (siehe Jörg Tauss), als „mündige“ (in Wahrheit: entmündigte) Bürger?

  430. Wir haben im Englischen einen schönen Spruch, der hier gutpasst. „Damned if you do, damned if you don’t“. Klingt irgendwie besser als das lahme deutsche „Was du auch machst, es ist verkehrt.“

    Bill Gates hat 1994 in einem Interview zu mir gesagt: „The Internet is just a hype.“ Ein paar Monate später hat er eine Ruindmail an alle Mitarbeiter rausgeschickt und gesagt: Das Internet ist ab sofort der Mittelpunkt von allem, was wir bei Mircosoft tun.“ Hätte er das Ruder nicht um 180 Grad herumgeworfen, gäbe es seine Firma heute nicht mehr.

    Dass Microsoft drauflegt sagt nicht, dass man im Internet kein Geld verdienen kann. Es sagt nur: Microsoft kann es – immer noch – nicht. Sie versuchen es immerhin nicht erst, wie deine Grafik suggeriert, seit 1998, schon sondern viel früher. Aber es ist so klar wie das Amen in der Kirche: Ohne Internet hat auch Microsoft keine Überlebensschance. Die Weichen sind gestellt, Microsoft setzt imme rmehr auf den Online-Vertrieb seiner Software, auf SaaS („Software as a Service“) und Cloud Computing (was das auch immer heißen mag). Sie werden à la longe damit Geld verdienen. Oder sie werden eingehen. Ich bin mal gespannt.

  431. Warten wir es ab. Noch klingt das ja so, als ob die Provider erst auf behördliches Handeln tätig werden müssen dort. Das ist zwar nicht gut, aber besser als die Verpflichtung, Büttel der nicht unumstrittenen Musikindustrie zu werden. Auch der Aspekt des Schadensersatzes entfällt.

    Wir hatten in Deutschland duchaus schon die Diskussion, dass Provider für die über ihre Leitungen übertragenen Inhalte haften könnten. So wurde das Mitscannen der Inhalte schon mehrfach diskutiert. Aber auch die durch Frankreich wieder aktuelle Hashwertmethode hält einer Verfassungsüberprüfung nicht stand. Ich denke, so weit kommt es bei uns also nicht. Aber ich beobachte das weiter und die gerade vergangene KiPo-Diskussion abseits jeder Rationalität bremst meinen Glauben etwas.

    Eines ahne ich jetzt schon: Wenn eines Tages die Diskussion bei uns wieder losgeht, werden einige mit dem Finger auf uns Internetprovider zeigen. „Das waren die, die KiPo ignorieren“…

    Wir sind einfach nicht die Büttel, sondern bleiben die Autobahnmeisterei. Die halt auch Fahrstunden gibt, aber fahren müssen die andern.

  432. Ich glaube, du verkennst den Ernst der Lage. Die Franzosen wollen die Provider nicht zur Autobahnmeisterei, sondern zur Autobahnpolizei machen, nämlich zu Online-Hilfssheriffs.

  433. Sie sollen nicht nur die Verstöße feststellen und überwachen, sondern gleich noch die Strafmaßnahmen (elektronische Abmahnung, beim dritten Verstoß Sperrung des Accounts) in eigener Machtvollkommenheit vornehmen. Die Bestrafung von Diebstahl (auch von dem Diebstahl geistigem Eigentums) ist aber Hoheitaufgabe. Wenn der Staat diesen Schwarzen Peter an die Provider überträgt, bringt sie das in eine peinliche Zwickmühle: Ignorieren sie das Gesetz, wird man sie sich amtlicherseits vorknüpfen; führen sie es aus, machen sie sich unter Umständen privatrechtlich haftbar.

    Ich wollte jedenfalls nicht in deinen Schuhen stecken, wenn die deutschen Politiker davon Wind bekommen und es nachmachen (was sie unweigerlich tun werden, wenn das Gesetz in dieser Form in Frankreich durchgeht).

  434. Das Ergebnis der Lernkurve in Moldavien kann ich nicht vorhersagen. Würden sich aber in Deutschland alle Schützenvereine per Twitter zusammenrotten, um den Reichstag zu besetzen, würde man die Schuld bei Twitter suchen.

  435. Meine Schuhe sind so unbequem nicht 🙂 d.h., ich habe mich daran gewöhnt.

    Was die hoheitliche Aufgabe angeht, so werden das die französischen und vielleicht auch unsere Juristen anders sehen. Die Accountsperrung ist für die vermutlich keine Strafe, sondern konsequente Verhinderung einer Straftat. Das Austeilen dunkler Brillen beim Betrachten von Kinderpornographie wird in Deutschland ja auch als probates Mittel zur Verbrechensprävention gesehen.

    Nur, die Bilder gleichen sich. Ein gesperrter Franzose wird sicher Mittel und Wege finden, sich einen neuen Account zu organisieren. Und er wird nicht bis zur dritten Abmahnung warten, um sich halt mit Anonymizern u.ä. zu beschäftigen. Oder den Provider zu wechseln, um beim nächsten einen kleinen Buchstabendreher oder was auch immer zu nutzen für einen Neustart als unabgemahnter böser Kopienräuber.

    Bestürzend ist etwas ganz anderes: Da kämpft eine Industrie, die nicht einmal hundert Jahre existiert und die Milliarden bewegt, altruistisch bemäntelt heftig um ihre Existenz und sie findet willfährige Mitstreiter in der Politik, die sich mit Verhältnismäßigkeitsüberlegungen nicht lange aufhalten. Echte Internetvergehen wie virtuelles Mobbing, Identitätsdiebstahl, Onlinebetrug, also Dinge, die ohne Internet nicht in der Form und dem Umfang möglich wären, werden dagegen nicht wirklich diskutiert. Nicht, dass ich das nun vorschlagen würde, ich finde es nur auffällig, über was gesprochen wird und über was nicht.

    Denkt man die Verhinderungsidee weiter, wird man konsequenterweise auch bei uns in Europa Dieben wieder die Hand abhacken etc.

  436. Mich interessiert welche Rolle Social Media und insbesondere Mikroblogging bei den Protesten und Aufständen gespielt hat. Ich gehe davon aus das die Bedeutung von Social Media für Organisierung von Protesten und Widerstand weiter zunehmen wird. Gleichzeitig darf es nicht zu einer Idealisierung von Medien kommen wie in diesem Fall es teilweise mit Twitter passiert ist (wie z.B. bei der NYTimes „Protests in Moldova Explode, With Help of Twitter“). Twitter ist derzeit der Medienliebling und deswegen laufen auch diese Geschichten so gut. Dabei hat Twitter bei den Protesten gegen den G20-Gipfel schon eine wichtige Rolle gespielt. Insbesondere bei der Organisation des 24-Stunden-Klimacamps und als die Polizeirepression zugeschlagen hatte war Twitter ein sinnvolles Werkzeug für Live-Berichterstattung. Dazu wo Mikroblogs bis jetzt schon alles von Sozialen Bewegungen eingesetzt wurden gibt es einen guten Übersichtsartikel.

    Was die Rolle von Twitter in Moldawien angeht habe ich bis jetzt keine schärfere Analyse gefunden als die von Evgeny Morozov, einem Social Media Experten aus Weissrussland, der derzeit für das Open Society Institute in New York arbeitet. Hier seine Analyse.

    Im Kern besagt sie, das Twitter für die Organisierung keine Rolle gespielt hat, sondern das dafür andere Werkzeuge wie Social Networks und Mailinglisten wichtig waren. Die Leistung von Twitter bestand darin internationale Aufmerksamkeit für die Ereignisse zu schaffen, indem die Posts mit dem kreierten Hashtag #pman gebündelt wurden und die Exilcommunity an der „Diskussion“ teilnehmen konnte, was den „Buzz“ verstärkt hat.

  437. ach gottchen.. früher haben wir sowas mit telefonketten auch bestens organisiert. da hatten die telefone noch drehscheiben und wurden von einem staatsmonopolisten im haus installiert. warum hat eigentlich niemand damals das emanzipatorische potential des telefons so breit diskuktiert, wie heute twitter debattiert wird?

    im ernst: ich finde es schön und gut, dass moderne web 2.0 tools vernünftig genutzt werden und dass sich soziale bewegungen dieser technologien bedienen. aber der ganze hype um twitter und co als befreiungstechnologien langweilt doch einigermaßen.

    mik

  438. So weit ich weiß ist die DENIC (noch) keine Behörde. Diese ist eine staatliche Einrichtung, der Exekutive zugeordnet, die im weitesten Sinne für die Erfüllung von Aufgaben im Bereich der Verwaltung des Staates und dabei insbesondere für Dienstleistungen des Staates gegenüber seinen Bürgern zuständig ist. Insofern liegen die WikiLeak-Macher in ihrer Polemik etwas daneben. Aber es wäre interessant zu prüfen, in weitweit sich die DENIC nicht doch im weiteren Sinn als Behörde, also als eine „Institution, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt“, wie es Wiktionary.de definiert, versteht. Denn dann müssen wir uns in zukunft ja nicht noch vor Zensur von amtswegen, sondern vor vorauseilender Selbstzensur fürchten.

    Zusatzfrage: Sind wir nicht längst schon so weit – siehe die geradzu hündische Ergebenheit, mit der sich Deutsche Telekom, Vodafone/Arcor, Hansenet/Alice, O2 und Kabel Deutschland zur Unterschrift unter die von Familienministerin Ursula von der Leyen geforderte „freiwillige“ Vereinbarung über die Sperrung von Internet-Domains drängen. Der CCC hat übrigens den Wortlaut des Vertragsentwurfs, der interessanterweise vom BKA formuliert wurde, bereits im Internet veröffentlicht. Es sieht vor, dass die Provider ihre AGBs dahingehend abändern müssen, dass es ihnen erlaubt, den Zugang der Kundinnen und Kunden zu kinderpornographischen Internetinhalten zu sperren. Ob die Änderung der AGB auch ein Sonderkündigungsrecht mit sich zieht wäre eine spannende Frage an die Juristen unter uns.

    PS: Am 17. April, dem Tag der geplanten Unterzeichnung der Sperr-Vereinbarung, findet Vor dem Presse- und Besuchszentrum der Bundesregierung iN berlin eine Mahnwache („Gegen Internetsperren in einer freien Gesellschaft“) statt, zu der auf netzpolitik.de aufgerufen wird. Wir sollten eine Sondermaschine aus München chartern…

  439. Come on, join the movement! Or get out of the way!!! (Erinnerst du dich? Das hast du 68 bestimmt auch skandiert. Twitter = Jungbrunnen!)

  440. Da kann ich Michael Kausch nur zustimmen – schon die Bezeichnung „Twitter-Revolution“ ist doch (hoffentlich) ein Witz. Man erinnert sich vielleicht gerade in München an die „Biergarten-Revolution“, die von der Abendzeitung (The Daily Horror) zwecks Erhöhung der Auflage ausgerufen wurde. Und der ganze Rummel um Twitter macht mich zutiefst misstrauisch. Wobei dieser N.Y. Times-Artikel über Moldawien wohl der vorläufige Höhepunkt unsinniger Berichterstattung war.
    Twitter = Jungbrunnen? Tim Cole, du bist ein unheilbarer Kindskopf, eine Eigenschaft, die dem wahren Künstler bekanntlich bis ins hohe Alter erhalten bleibt (mir fällt da spontan John Cage ein). Aber ich sag dir gern, was ich am Älterwerden sehr schätze. Es ist die zunehmende Fähigkeit, sagen zu können: Das brauch‘ ich nicht.

  441. Eine andere Zeitung, die „New York Times“, kriegt sich dagegen nicht mehr ein vor lauter Twitter. Sie war es, die die News von der Twitter-Revolution in Moldavien in die Welt gesetzt hat, und heute setzt sie noch eins drauf: „Twitter tapping into the world’s brain“ lautet die Schlagzeile.

    Der Beitrag führt mehrere interessante Beispiele für den Nutzen von Twitter in Unternehmen auf: Starbucks hat die Boxen für die Gästekommentarzettel abgeschafft, dafür ist ein Mensch hauptamtlich damit beschäftigt, Lob und Tadel von Twitterern zu verfolgen und zu beantworten; ein Massagesalaon in San Francisco gibt per Twitter bekannt, wenn kurfristig ein Termin frei wird, etc..

    Aber so richtig interessant, wo der Bericht, sei der „news-gathering promise“ von Twitter, wie am Beispiel der Angriffe von Mumbai und des Flugzeugabsturzes von Denver so richtig klargeworden sei. Mein Freund Paul Saffo wird mit einem seiner typisch weisen Sprüche zitiert: „Twitter kehrt die Vorstellung von Gruppen um. Statt eine gewünschte Gruppe ins Leben zu rufen, schickst du einfach eine Nachricht raus und die Gruppe bildet sich von alleine („self-assembles“). Nachdenkenswert!

  442. Si non e vero e buon trovato… 🙂

    Wer solche Roboter baut, muss sich nicht wundern, dass die folgende Geschichte für wahr genommen wird:

    The granddaddy of cultural faux pas here occurred just after World War II, when a Ginza department store rolled out its elaborate Christmas promotion: a smiling Santa nailed to a crucifix.

    Lustig, aber vermutlich doch eine urbane Legende…

  443. Klinsi am Kreuz (Quelle. taz)
    Den besten Kommentar zu diesem Thema lieferte die taz am Samstag mit dieser Illustration zur Trainerdiskussion bei Bayern München. Dort kennt man aber offenbar Monty Python nicht, denn der Vereinssprecher meinte, das sei „vielleicht schlimmste Entgleisung, die es je in den Medien gegeben hat“ und kündigte eine Klage an.

  444. Eine Sperrung des Internetzugangs ist für mich potentiell vieles. Sie kann sein: Unwirksam, unangemessen, ungerecht, unsinnig.

    Ein „Grundrecht auf Internet-Zugang“ hingegen halte ich für überzogen. Ersetzt man oben „Internetzugang“ mit „Auto“, ändert sich kaum etwas. Dennoch kann man den Führerschein verlieren, ohne dass Menschenrechte verletzt würden.

    Außer, vielleicht, es geht um meinen Führerschein, aber ich hab ihn ja schon längst wieder 🙂

    So, das von mir! Überrascht?:-)

  445. lieber tim, das kommt davon , wen man zuviel anlauf nimmt: man springt über den kasten hinaus und schlägt sich die birne blutig.

    das sind doch zwei völlig verschiedene dinge: das recht auf einen internetzugang (dafür bin ich immer) und das recht auf zugang zu jedweder information. letzteres ist humbug. wenn, wie du schreibst, „die Sperrung des Zugriffs auf Informationen eine Verletzung des Menschenrechts darstellt“, dann greifst du damit nicht nur die privatsphäre an, sondern natürlich auch das gute alte urheberrecht, von dem du als freier publizist lebst.

    ich bin ein alter verfechter des deutschen urheberrechts auch in zeiten des internet. und ich bin deshalb gegen unregulierte tauschbörsen und ich bin dagegen, dass google ohne meine aktive zustimmung meine bücher und artikel kostenlos ins internet stellt. was ich wem schenke, will ich immer noch selbst bestimmen. und welche informationen ich wem preisgebe auch.

    ja, ich liebe auch open source. aber auch da ist das prinzip immer, dass der autor selbst über die lizenzform der weitergabe seiner produktion entscheidet. und das kann mal so und mal anders sein.

    niemand hat ein menschenrecht auf quellcodes, auf fremde nutzungsrechte, auf kinderpornografie, auf nazischeiß, auf …

  446. @Michael Kausch: Information ist Information, punkt! Und Zensur ist Zensur. Das Urheberrecht ist ein Relikt aus der informationellen Steinzeit, wer kein besseres Geschäftsmodell hat als Leser und Zuhörer (=Kunden) zu kriminalisieren , sollte etwas anderes lernen. Das Internet hat die alten Spielregeln überflüssig gemacht: Sie stören nur noch.

  447. Es gibt Tage, da sollte man lieber im Bett bleiben. So wie heute. In München regnet es nach zwei vorgezogenen Sommerwochen. In Stockholm demonstrieren Richter technische und moralische Inkompetenz und schicken Fredrik Neij, Gottfrid Svartholm, Peter Sunde und Carl Lundström ins Gefängnis, weil sie eine Suchmaschine im Internet betrieben haben und auf The Pirate Bay keine einzige Raubkopie gespeichert ist. Ja, und dann unterschreiben die Chefs von Deutsche Telekom, Kabel Deutschland, Vodafone/Arcor, Telefónica/O2 sowie Alice/Hansenet brav einen vom Bundeskriminalamt aufgesetzten Vertrag, mit der sie zur freiwilligen Zensur des Internet verpflichten: Sie wollen klag- und kommentarlos eine vom BKA erstellte Liste von Websites blockieren, ohne Rechtsverfahren, ohen Unschuldsvermutung, ohne Kontrolle darüber, ob es sich überhaupt um Kinderporno handelt oder vielleicht auch nur um Aufklärungsseiten zum Thema. Oder vielleicht eines Tages auch die Hoimepages unschuldiger Bürger. Es ist das geistige Gegenstück zur Bücherverbrennung durch die Nazis: Nicht nachdenken, nur draufschmeißen auf den großen Scheiterhaufen unserer liberalen Demokratie. Willkommen in der Bundesüberwachungsrepublik Deutschland. Ich glaub, ich zieh mir jetzt die Decke über den Kopf.

  448. Ja freilich, das ist ein schwarzer Freitag für Menschen, die Informationsfreiheit zu schätzen wissen. Gut, dass es noch Leute gibt, die das überhaupt als Problem sehen. Ich hoffe, du bleibst dran am Thema, wenn du den Kopf unter der Decke rausstreckst und dich wieder mit der Welt befasst. Denk an William Carlos Williams: „There’s a lot of assholes out there.“

  449. Nur damit es im allgemeinen Trubel nicht untergeht: 30 Jahre taz fällt ziemlich genau mit 1 Jahr „Achtung: tazblog!“ zusammen. Und glauben Sie bloß nicht, dass es nur für die wunderbare Katz war, für die ich schreibe (die finden Sie auch, wenn Sie hier auf der Seite links unten auf >tazblog< klicken). Noch ein Tipp: 18. April, Samstag, die erste taz im neuen Layout – „das beste Persil, dass es je gab.“ Oder, wie die Frau Creative Director Nelli Havemann sehr richtig sagte: „Das beste Layout hilft nichts, wenn der Inhalt Scheiße ist.“

  450. Ich hab mal n bisschen weitergeguckt, gab ja immerhin 300 Leute, die in Berlin gegen die Unterzeichnung von Frau von der Leyens Aktionsplan protestiert haben. Das wurde vom CCC organnisiert und von FoeBud.org. Das sind die Leute, die auch die Big Brother Awards verleihen. Sie haben das Folgende auf ihre Website gestellt:
    „Der FoeBuD e.V. sieht das Recht auf freie und unbeobachtete Kommunikation als eine Grundvoraussetzung für eine freiheitliche Gesellschaft an. Der FoeBuD hat sich deshalb zu einer praktischen Gegenmaßnahme entschlossen und betreibt seit heute einen eigenen öffentlichen zensurfreien DNS-Server. Wer sich diesen als eigenen DNS-Server anstelle des vom Provider gelieferten Servers einträgt, kann damit die Internetsperren einfach umgehen. Die IP-Adresse lautet: 85.214.73.63. Eine ausführliche Anleitung findet sich in Kürze auf der FoeBuD-Webseite.“
    Da bin ich mal neugierig.

  451. kinderpornografie ist verboten und deshalb sind natürlich auch seiten, die der kinderpornografie dienen nicht legal. im prinzip spricht also nichts gegen eine sperre. deshalb habe ich verständnis für einige der befürworter.

    aber es gilt zwei dinge abzuwägen:
    a) die sperre, die nun eingeführt wird, ist ein nur wenig taugliches mittel, da die technische umgehung der sperre allzu einfach ist.
    b) svb hat auf seinem blog eindrücklich an hand konkreter beispiele darauf hingewiesen, dass allzuhäufig „sabere“ aber politisch ungewollte web-angebote im generalverdacht der kinderpornografie oder aber vielleicht auch mal aus „versehen“ (wollen wir an das gute im menschen, selbst wenn er in behörden haust, glauben) gesperrt werden. und dass die musikindustrie an ihre verwertungsinteressen denkt, und nicht an die kinder, ist ebenso klar wie im übrigen auch legitim. aber die verbindung der debatte um copyrights und um kinderpornos ist doch arg „unter der tischkante“.

    die neue regelung zur sperrung von websites ist wie vor jahren schon die rasterfahndung ein diabolisches ding, deren inhärentes gefahrenpotential für die freie meinungsäußerung im internet die positive wirkung im kampf gegen kinderpornografie übertrifft.

    eine sperrung von internetseiten halte ich auf behördliche anweisung grundsätzlich für legitim (hier unterscheide ich mich vermutlich von den meisten meiner czyslansky-freunde) – aber nur nach einzelfallprüfung, auf der basis klarer und eng ausgelegter regelungen und auf anordnung von justizbehörden. die gegenwärtige regelung ist gefährlich. und da bin ich dann auch wieder mit meinen czyslanskys zusammen. denk ich mal.

  452. So ganz kann ich die Aufregung nicht verstehen. Die gloreichen anarchistischen Zeiten des Internets sind doch schon seit vielen, vielen Jahren vorbei. Spätestens seit Anfang dieses Jahrtausends surfen Ermittler durchs Netz und Provider geben der Staatsanwaltschaft Namen und IPs ihrer Kunden heraus.

    Das Internet der frühen Neunziger war ein Spielplatz von Geeks und Freaks, da war noch keine Staatsmacht und Polizei von Nöten, da hat es noch Spaß gemacht sich in Newsgroups u.ä. zu tummeln, da war die Netiquette Macht genug .

    Mit dem Beginn des Massenphänomens Internet, kamen die Geschäftemacher, die legalen und die illegale und dann folgt auch immer gleich der Ruf nach den Gesetzeshütern, nach Papa-Staat. (In dem Fall Mama-Staat)

    Was interessiert mich jetzt noch die Sperrung von irgendwelchen Seiten?
    Ich habe das „echte“ Internet noch erlebt, dass es vergänglich war, habe ich immer geahnt. Diese Erinnerung kann mir niemand nehmen und ich werde sie für meine Enkeln einmal wieder herauskramen.

  453. @Michael: Das, was mich bei dieser ganzen Zensursula-Diskussion mit am meisten aufgeregt hat, ist die bornierte Nebelkerzentaktik der Verantwortlichen in dieser Sache. Es geht einfach nicht darum, ob Kinderpornographie von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Ist sie nicht. Das sehen gefühlt fast 100% der Menschen so.

    Ich persönlich bin nicht gegen Sperren von Seiten. Es muss nur rechtsstaatlich überprüfbar sein und sinnvoll. D.h., es muss auch möglich sein, einer Sperrung zu widersprechen. Das BKA ist eine hierfür nicht geeignete Institution. Über „sinnvoll“ sind sich alle denkenden und lesenden Menschen einig.

    Dasselbe gilt auch für Pirates Bay. Ich meine *nicht*, dass jeder das Recht hat, andere vorzuführen und zu glauben, das ganze sei *deshalb* schon straffrei. Wer darüber diskutiert, verliert den Blick darauf, dass die Strafen auffällig und unverhältnismäßig drakonisch waren. „Drakonisch“ nannten es die Kommentatoren beinahe einmütig. Drakonisch? Schon wieder ärgerlich. Der Athener Drakon hätte vermutlich die Musikindustrie enteignet. Die Marke „drakonisch“ steht für mich nicht für „unangemessen hoch“, sondern für „hart aber gerecht“. Aber was solls, man sehe sich mal an, wer sich die Domain hartabergerecht.de gekrallt hat.

  454. Jetzt wirds langsam peinlich. Vielleicht hat unser lieber Tim ja doch Recht mit seinen Orwellschen Überwachungsbefürchtungen. Aber die YU-Abgesandten waren immer schon etwas – nun gelinde gesagt, einfallslos

  455. Das hatte ich auf Golem gelesen. Und ich fand, dass Google mal wieder sehr passende Werbung dazu einblendet *grins*:
    golem

  456. Ich finde man sollte auf jeder Website die man besucht eine Personalausweiskopie hochladen und eine Art „Fahrtenbuch“ führen, in dem man exakt vermerkt, was man so alles angeguckt hat, dann schickt man dieses an den BND, den MAD, Wolfgang und Ursula und natürlich auch an die Musikindustrie in Kopie. (mit Bankverbindung)

  457. Auf der diesjährigen Republica gab es auch gefühlte 200 Panels, in denen irgenwer von der Obama-Erfolgsstory berichtet hat und sie auf die deutsche Politik anwenden will. Jeder, der je für den amerikanischen Präsidenten getwittert hat oder ein Bildchen auf Facebook hochgeladen hat, ist jetzt Spezialist für Politik 2.0 und missioniert die Welt.

    Irgendwoher kenne ich das, aber woher?
    Irgendwie wird man immer von den Amis missioniert …
    In Europa waren Demokratie und Wahlkampf schon erfolgreich, als noch auf Tontafeln getwittert wurde, da haben die Amerikaner noch ihr Kriegsbeil im Vorgarten ausgebuddelt.

  458. Bernd Graff von SZ-Online ist erklärtermaßen nicht mein Lieblingsautor, wenn es um Internet-Themen geht (sein altkluges Geschreibe geht mir, ehrlich gesagt, auf den Geist – und dabei ist er viel jünger als ich). Aber sein Kommentar „Gut gemeint, aber wirkungslos“ vom 17.4. war mit das Beste, was ich zu diesem Themenkomplex bisher gelesen habe. Er verweist zu recht darauf, dass „niemand die Rechtmäßigkeit einer Sperrung überprüfen könne. Auch nicht, ob tatsächlich nur Kinderpornographie oder vielleicht auch ganz andere unliebsame Inhalte gebannt werden“ und fragt, m.E. völlig zu recht: „Wer also überprüft die Prüfer und ihre Vollstrecker auf Seiten der Internet-Anbieter? Und wer überwacht die Sinnhaftigkeit der eingesetzten Verfahren? Von Missbrauch der schwarzen Listen, ja von widerrechtlicher Zensur ist darum die Rede.“ Es werden hier also nicht-rechtstaatliche Mittel in untauglicher Weise eingesetzt um ein Ergebnis zu erreichem, das im krassen Gegensatz zum eigentlichen gesellschaftlichen Ziel steht, den Kinderschändern das Handwerk zu legen. Recht hat er!

  459. Vielleicht sollte jemand dem Herrn Volmering mal stecken, dass es in zivilisierten Ländern (USA, UK) gar keinen Personalausweis gibt – und auch keinen geben darf, weil die Menschen dort frei sind. Noch…

  460. Die Anzeigenkampagne hat die taz verdient, alleine der Überschriftendichter wegen.
    Zum Beispiel am Dienstag zur Rückkehr ins Miniprä-Amt: „Althaus wieder auf der Piste“.

  461. ich habe jahrelang mit einem kleinen sony vaio gearbeitet, der kein bisschen größer als dieser „revolutionäre“ hp war, und dessen kompakter akku hinten bequem mit einem handgriff gegen einen größeren auszutauschen war. mit dem großen akku konnte man bequem rund 8 bis 10 (!) stunden arbeiten. das war so um 1999 bis 2005. wo ist der fortschritt?

  462. Lustig, dass zur Zeit sowohl die ganz großen Notebooks mit ab 18“ Bildschirmen, sowie die ganz kleinen mit 10“ oder 11“ ganz groß in Mode kommen.
    Die einen sollen den PC ersetzen und die anderen das mobile Arbeiten handlicher machen. Bald werden wir mit zwei Rechnern herumlaufen. Eine fürs Surfen in der Economy-Class und eines zum Arbeiten in der Airport Launch … Und nicht zu vergessen: das Smartphone zum Arbeiten in überfüllten U-Bahnen und Aufzügen.

  463. Hallo Kollege,

    danke für das wache Auge und das tolle Dokumentarfoto von der Deutsch-Mexikanischen Grenze. Ich hatte mich schon Mitte der Woche über einen ARD-Brennpunkt gewundert, den der Moderator mit dem Satz aufmachte: „Jetzt hat die SchweineRippe“ auch Deutschland erfasst“. Und ich fragte mich, wie ist die hier rein gekommen.

    In welchem Maß sie uns im Griff hat, blieb im Dunkeln. Am stärksten grassiert das wohl in den alten+neuen Medienkanälen – weltweit. Das muss man schon aufpassen, dass man sich nicht ansteckt.

    Gruß von nördlich des Mains Stephan Fink

    PS: Da lobe ich mir doch die sachliche + notwendige Informationspolitik der Experten bei Robert Koch & Co. – die machen ihren Job recht gut

  464. @stephan fink

    werter kollege,
    sie als hesse haben ja leicht reden. bei ihnen gibt es ja keine schweinerippe. weil es gar keine rippe gibt. allenfalls „rippsche“. und die vorzugsweise mit kraut. und badesalz. ich sag nur „stich in die braut“ …
    😉

  465. Verblüffend, das ist mir bis heute nicht aufgefallen! Danke, Tim. Was, wenn die Route von SpaceNet München nach SpaceNet Frankfurt ausfällt (horribile dictu) und beide innerdeutsche Backups auch nicht gehen, dann routen wir möglicherweise in Gottes Namen über USA und bringen alle Kunden in Schwierigkeiten? *lach* – krass! Das schaue ich mir bei Tageslicht genauer an…

  466. danke du mein liebster und ältester zyniker. ich halte morgen einen kleinen vortrag zum thema cloud computing. dein hinweis wird sofort gecloud, äh – geklaut 😉

  467. Im Zusammenhang mit Cloud Computing halte ich den Datenschutz nicht für eines der zentralen Probleme. Bevor das Thema relevant wird, müssten ja erst einmal personenbezogene Daten in nennenswerter Menge in der Cloud gespeichert werden. Im Moment sind die meisten Anwenderunternehmen aber bezüglich Cloud Computing noch aus vielen anderen Gründen sehr skeptisch: Unter anderem spielen fehlende Schnittstellen und die Angst davor, sich in eine noch größere Herstellerabhängigkeit zu begeben sind zur Zeit die größten Hindernisse für diese Art von Computing. Dabei hat dieses Konzept das Potenzial, die Informationsverabeitung auf eine neue Stufe zu stellen. Sie würde die Anwender nämlich langfristig in die Lage versetzen, ihre Investionen in IT besser auszunutzen und nicht Kapital für Equipment zu binden, das sie im Jahresdurchschnitt nur zu 15 Prozent ausnutzen.

  468. Aus der Hüfte geschossen: Kein IT-ler hat den Auftrag, Daten zu sammeln, sie auszuwerten, zu kombinieren und Dossiers über Mitarbeiter anzulegen.

    Die Aufträge lauten:

    1. Sammle die Daten.
    2. Sorge für Persistenz
    3. Anonymisiere die Daten und fahre den Abgleich
    4. Wie fit bist Du in SQL, mach doch mal Data-Mining

    Die Aufträge gehen an vier verschiedene Mitarbeiter und speziell (3) ist beruhigt und (4) ist technisch herausgefordert. Und da ist noch nicht mal notwendigerweise ein Masterplan dahinter, das geht vollautomatisch. IT ist Technik!

    Auch ich tue mich heute noch schwer, genau festzumachen, was denn das wirklich Böse ist, was da bei der Bahn gelaufen ist. (Womit ich vielleicht eine kleine Diskussion anzettele? 🙂 )

  469. Wer in der gleichen Ausgabe der SZ auf die Medienseite blättert, findet ein sehr viel wahrscheinlicheres Zukunftsszenario in Form einer Ist-Aufnahme: Der „Nordkurier“ auf Usedom lässt freie Mitarbeiter jetzt auf einer Online-Plattform gegeneinander um Aufträge bieten. Wer am wenigsten verlangt, darf schreiben. Wer umsonst schreibt, kann vermutlich das ganze Blatt füllen. Es lebe der Qualitätsjourmalismus…

  470. Das mit dem beabsichtigten Anzetteln einer Dsikussion lässt wohl darauf schließen, dass Sie schon wissen, was der Bahn (und Hartmut Mehdorn als Verantwortlichem) vorgeworfen wurde. So weit ich es noch zusammenkriege, wurden Mails abgeglichen, um herauszufinden, wo „die Presse“ ihre Informationen herbekam, und ob Bahnmitarbeiter mit Lieferfirmen krumme Sachen gedreht haben. Naja, vielleicht würde ich das auch so machen, wenn ich einen Betrieb mit fünf Angestellten hätte. Aber bei einem Laden in der Größenordnung der Bahn würde ich mich schon mal mit dem üblichen Datenschutz vertraut machen. Das scheint jedoch inzwischen keiner so genau zu wissen, und jetzt warten sie alle darauf, was nächsten Mittwoch der Berliner Datenschutzbeauftragte von sich gibt.
    Vielleicht könnte man ganz einfach ein bisschen gesunden Menschenverstand auf Stasi und Stasi2.0 anwenden: Wenn ich von jemandem etwas erfahre, dass dieser Jemand nicht veröffentlicht sehen will, dann darf ich das ohne seine Zustimmung nicht gegen ihn verwenden und auch nicht verwerten oder gar veröffentlichen. Ein Arbeitsvertrag – wie absurd das auch erscheinen mag – ist ein Vertrag zwischen zwei Gleichen. Wenn daraus der Unternehmer einen Freibrief für die uneingeschränkte Verfügbarkeit aller Daten seines Angestellten ableitet, inklusive Verstoß gegen das Post- und Fernmeldegeheimnis, fällt die Gesellschaft nicht zurück in den Feudalismus. Nein, sie begründet eine neue Form der Leibeigenschaft, unterstützt von der Informationstechnologie.
    Könnte es sein, dass dies die Grundlage des „Bösen“ ist, „was da bei der Bahn gelaufen ist“?
    Christoph Witte stellt die Frage, die auch den Physikern nach Hisroshima gestellt wurde. Damals hat es nichts genützt, und auch heute bin ich skeptisch. „Wir werten doch nicht, wir forschen nur und stellen die technischen Möglichkeiten zur Verfügung. Was einer damit anfängt – damit haben wir doch nichts zu tun.“
    Wenn einer aus der IT-Branche überhaupt solche Fragen stellt zu seinem Tun, kann ich nur sagen: Hut ab! Er sollte sich schon mal nach einer neuen Aufgabe umsehen.

  471. Hallo? In meinem Posting steht nichts von „böse“ und nichts von Leibeigenschaft. Noch will ich IT-Verantwortliche mit Atombomben-Erfindern verglichen sehen! Ich habe lediglich gesagt, dass sie sich mehr um Datenschutz kümmern könnten. a) weil sie quasi an der Quelle sitzen und b) weil sie die Zusammenhänge verstehen, mit denen sich andere vielleicht schwertun.

  472. Hallo! Sie haben völlig recht, in Ihrem Posting steht nichts von „böse“. Was ich geschrieben habe, bezog sich auf den Kommentar (der vor meinem steht): „Auch ich tue mich heute noch schwer, genau festzumachen, was denn das wirklich Böse ist, was da bei der Bahn gelaufen ist.“ Vielleicht verstehen Sie meine Bemerkung besser, wenn Sie den Kommentar von SvB lesen. (Dass Sie von Leibeigenschaft geschrieben haben, behaupte ich ja gar nicht.)
    Im Übrigen geht es um die Verantwortung der „Verantwortlichen“ – ob die Atombomben erfinden oder Überwachungsinstrumente zusammenbasteln spielt in der Auswirkung gewiss eine Rolle, grundsätzlich gesehen nicht. Die Frage ist doch, ob ein Wissenschaftler alles tun darf/soll, was er – mit seinem Verständnis der Zusammenhänge – tun kann. –
    Ist mein Eindruck richtig, dass Ihre Bemerkungen zu meinem Kommentar verärgert klingen?

  473. @hans. Nicht unbedingt verärgert, eher irritiert. Mir ging es in dem Kommentar nur darum, IT-Manager darauf aufmerksam zu machen, dass sie auch Verantwortung für den Datenschutz tragen, der sie sich bewusst sein sollten. Schließlich müssen sie den Mist auch oft ausbaden, den andere in ihrem Unternehmen angerichtet haben. Ich denke, meistens würde ein Hinweis auf die Gesetzeslage ausreichen, um bestimmte Begehrlichkeiten nach Daten im Keim zu ersticken, die andere Manager in ihren Unternehmen hegen. IT-Manager mit den Erfindern der Atombombe in einen Topf zu werfen, finde ichaußerdem stark übertrieben. Manchmal finde ich es einfach besser, die Kirche im Dorf zu lassen, obwohl ich auch ungern einem „zünftigen“ Streitgespräch aus dem Weg gehe.

  474. Dann sind unsere Positionen nicht mehr so weit auseinander. Ich glaube, das mit dem Lesen von Mails war ein anderer Konzern. Bei der Bahn wurden Mails auf einem überlasteten Mailserver analysiert. Mit in der Queue lagen Mails von Gewerkschaftern. Klang etwas aufgebauscht. Wenn ein Mailserver in die Knie geht, schaut der Techniker in mir auch nach, wieso das passiert. An Datenschutz denke ich dann wieder, wenn der Server wieder lebt. Damit schütze ich die Daten aller anderen – auch Mails sind Daten.

    Richtig? Falsch? Na, jedenfalls kein „Skandal“ für den Vorstand. Darum ging es mir. Und das war auch der Nachdenker für mich, als ich den Artikel gelesen habe. Techniker nehmen Datenschutz ernst. Ist ja auch(!) eine technische Herausforderung 🙂 Aber das mit dem Ernstnehmen gilt für alle technischen Herausforderungen. Da liegt die Falle für Techniker. „Wetten, Du kriegst dies oder das nicht raus bei den Daten“. Das muss man bedenken.

  475. Zur Erinnerung: Die Bahn hat in den Jahren 2002 und 2003 heimlich rund drei Viertel der damals gut 240.000 Mitarbeiter auf Korruptionsverdacht überprüft. Das heißt: Man hat ohne Wissen der Mitarbeiter persönliche Daten wie Wohnadressen, Telefonnummern und Bankverbindungen seien mit jenen von 80.000 Firmen abgeglichen, zu denen die Bahn Geschäftsbeziehungen hatte. Dazu wurden die Daten an eine Fremdfirma, due Berliner Ermittlungsfirma Network Deutschland übertragen, die auch schon im Mittelpunkt des Bespitzelungsskandals bei der Deutschen Telekom stand. Laut § 11 BDSG ist eine solche Weitergabe an einen Dienstleister („Auftragsdatenverarbeitung“) erlaubt, weil das Gesetz in diesem Falle den Auftragnehmer nicht als Dritten, sondern als Teil der verantwortlichen Stelle behandelt.

    Eine Übermittlung in „Drittstaaten“, die keine ausreichenden Datenschutzgesetze haben (z.B. die USA) ist verboten. Das war hier nicht der Fall.

    Auch im Falle einer „legalen“ Weitergabe im Kontext der Auftragsdatenverarbeitung muss allerdings die betroffene Person zum Zeitpunkt der Speicherung der Daten oder spätestens bei der erstmaligen Weitergabe der Daten an Dritte unterrichtet werden. Das ist offenbar nicht erfolgt, was durchaus strafrechtlich relevant ist.

    Mehrdorn & Co. reden sich also damit heraus, dass sie eigentlich nichts Verbotenes getan haben, was wohl nur halb der Wahrheit entspricht, aber das werden die Gerihte zu klären haben. Der Skandal ist also vor allem zunächst ein politischer. Vorstellbar aber, dass am Ende irgendein kleiner ITler als Bauernopfer herhalten muss. Und das wäre, lieber Christoph, in der Tat der größte Skandal von allen.

  476. Also, ich glaube immer noch, dass Mehdorn selbst das Bauernopfer war. Unsere Gesellschaft und unsere Politiker waren mit der von ihnen selbst beschlossenen Privatisierung der Bahn doch nicht so glücklich. Eigentlich ist die Bahn seit den 60er Jahren schlechter statt besser geworden. Die Privatisierung hat das eher beschleunigt als umgedreht. Und Mehdorn macht, was man von einem guten DAX-Vorstand erwartet: Er maximiert Gewinne, kennt keine Kompromisse bei Korruption, verschlankt den Laden und legt unrentable Strecken still, soll sich der Wettbewerb kümmern. Das steht im Zweifel eh in seinen Zielen, falls die schriftlich fixiert sind. Und voilá, auf einmal will man „diese“ Bahn nicht mehr.

    Ich fand, die Verdrängung von Herrn Mehdorn durch skandalisierende Politiker hatte etwas von Mobbing. Dieser „Datenskandal“ roch aufgebauscht. Auch habe ich immer wieder gehört, der Betriebsrat sei nicht eingeweiht gewesen, das sei der eigentliche Skandal. Hätte man dem Betriebsrat Bescheid gesagt, wäre alles in Butter gewesen? Die „Durchleuchteten“ hatten vermutlich eh entsprechende Betriebsvereinbarungen. Also ich weiss nicht, wo ist der Skandal denn nun wirklich? Ich biete eine kleine Wette an, dass, wo nun Mehdorn weg ist, alles, was man zu diesem SKANDAL noch hören wird, über Randnotizen nicht hinausgehen wird.

    Aber wir kommen vom Thema ab 🙂 was hätte Czyslansky wohl dazu gesagt?

  477. Zum Glück gibts ja laufend neue Modelle – sogar einen Obama Poken gibts schon in Beta – na ja über Geschmack kann man wirklich gut streiten – für den Nadelstreifenträger sind die aktuellen Modelle wohl weniger gemacht – aber der Business Poken kann ja noch kommen. Ich hab mein Panda Poken auf http://www.Get-A-Poken.de erstanden. Ist noch etwas einsam, ich weiß – muss sich ändern.

  478. Lieber Hans Pfitzinger,
    ja, wenn das alles so einfach wäre – dann müsste man wirklich nur noch die taz lesen, und alles würde gut.

    Aber den Titel hat Sloterdijk nun eben nicht aus dem taz-Blog/tazmag „geklaut“, sondern bei Rilke (was „Zitat“ zu nennen eigentlich passender wäre) – wie er selbst, allerdings in einem Interview mit der FAZ, auch freimütig bekennt und im Buch extensiv thematisiert. Und bei diesem Prozess der Veränderung („Yes, we can!“ – anyone?) setzt er nicht etwa auf Götter oder Gurus (was übrigens in Sanskrit nichts anderes als „Lehrer“ bedeutet), sondern auf die Möglichkeit der Erkenntnis. Selbst in den Zeiten der Krise, die heute an die Stelle der vorgenannten getreten ist. Auch das sagt er im FAZ-Interview:
    „Schon in der älteren Geschichte der Menschheit gab es strenge Autoritäten, Götter, Gurus und Lehrmeister, die ihre Gefolgschaft mit enormen Forderungen beunruhigten. Jetzt haben wir es mit einer ungöttlichen Göttin namens Krise zu tun, die von uns verlangt, neue Lebensformen zu entwickeln.“ (FASZ Nr. 12 vom 22. 3. 09, p. 21)

    Nun ja, manchmal hilft es eben, über den eigenen Tellerrand hinaus zu lesen und dem eigene Ego beim bloggen etwas Ruhe zu gönnen.

  479. Woher wissen Sie eigentlich, dass Sloterdijk nicht meinen Blog gelesen und sich dabei an Rilke erinnert hat? Trotzdem, herzlichen Dank für die Belehrung – hinter der FAZ steckt halt immer ein kluger Kopf! Da kann ein taz-Leser mit kleinem Bärenverstand (wie Puh) nicht mithalten. Für Ihren Ratschlag, dem eigenen Ego beim bloggen etwas Ruhe zu gönnen, möchte ich Ihnen ebenfalls danken. Es geht doch nichts über konstruktive Kritik. Wie ich mich kenne, denke ich jetzt wieder tagelang darüber nach, ob ich die FAZ abonnieren soll, damit ich endlich auch mal mitreden kann.
    Schade, dass Sie meinen tazblog nicht lesen, vielleicht wäre Ihnen dann die Selbstironie nicht so ganz an der Antenne vorbei gebeamt.
    P. S. Ja, „strenge Autoritäten, Götter, Gurus und Lehrmeister“, und die „ungöttliche Göttin namens Krise“ – die werden’s schon richten. Vor allem, wenn das in der „FASZ“ steht. Ich weiß ja nicht, wo eine gemeinsame Basis sein könnte, aber ich hab mal einen Song von Van Morrison sehr geschätzt: „No Guru, no Method, no Teacher“.
    Schönen Gruß aus dem eigenen Teller!

  480. @tim cole: Lange (bis heute) habe ich überlegt, was du mit „Bokonomismus“ gemeint haben könntest. Dann kam die Osram-Birne: Bagonalismus, der gute alte -ismus, der alle -ismen beenden sollte! Hier die Website: http://www.bago.net/def1.html
    Nicolai Sarafov, der Begründer, ist inzwischen in die Görresstraße umgezogen, lehrt aber immer noch Studenten in Würzburg das Zeichnen mit dem Bleistift. Und je länger ich nachdenke: Du warst doch mal bei einer Veranstaltung in seinem früheren Atelier in der Arcisstraße, Nähe Neue Pinakothek, „überdacht im Hof“?

  481. Der gute. alte Bagonalismus in Ehren (und ich denke gerne an den Gitarrenabend in der Arcisstrasse zurück) – aber Kurt Vonnegut ist immer noch der über allen erhabene Altmeister, wenn es um das Entlarven von Bigotterie und Aberglaube geht.

    Busy, busy, busy…

  482. Als Czyslansky Küken muss ich da mal eine unqualifizierte Bemerkung loswerden. Ausser Nietzsche und John Lennon kenne ich nämlich niemanden aus der Diskussion da oben wirklich, aber zwei Dinge weiss ich definitiv:

    1. Wir bloggen alle, weil wir ein Ego mit eigener Schwerkraft haben
    2. Es sollte heissen: ICH muss mein Leben ändern, sonst bekomme ich nämlich die Krise …

  483. „Ego mit eigener Schwerkraft“ find ich prima ausgedrückt. Aber ich glaub Ihnen nicht, dass Sie „aus der Diskussion da oben“ den Namen Donovan nicht kennen. Gibt’s doch nicht (hab ihm erst am Sonntag ein Geburtstagsständchen geschrieben!). Er hat das mit dem „ICH muss mein Leben ändern“ in einem sehr schönen Song mal so ausgedrückt:

    Everybody who read the Jungle Book knows that Riki Tiki Tavi is a
    mongoose who kills snakes
    Well, when I was a young man I was led to believe there were organisations
    to kill my snakes for me
    i.e. the church, i.e. the government, i.e. the school
    but when I got a little older I learned I had to kill them myself

  484. 1. Deutschland blogge nicht, weil Deutschland in Hierarchien denke, während die Blogosphäre eine Gleichheitsmaschine sei.

    Jawoll! (Geräusch zusammenklackender Hacken)

    2. In Deutschland zähle Qualifikation, in der Blogosphäre aber Originalität.

    Was ist an Tagebuchschreiben originell?

    3. In Amerika höre man auf die Stimme des Volkes (auf Blogs), in Deutschland nicht.

    In Amerika hört man die Stimme des Volks. In Deutschland nicht (Parteiendemokratie).

    4. In Deutschland würden die Menschen an ihre Karriere denken, statt um die Dinge, die man brauche um ein guter Blogger zu sein.

    Ich würde einen, der nicht bloggt, sofort feuern.

    5. Blogger müssten sich irren dürfen, in Deutschland dürfe man sich aber nicht irren.

    Hundert Millionen Blogger können nicht irren.

    6. Die Deutschen seien methodisch und gründlich, die Blogger schnell und voreilig.

    Blogger sind methodisch, gründlich, schnell UND voreilig (it takes all kinds to make a world).

    7. Blogger seien Außenseiter, in Deutschland werden diese nicht geschätzt.

    Wenn es denen nicht paßt, sollen sie doch nach drüben gehen.

    8. In Amerika würden Professoren bloggen, in Deutschland nicht.

    In Amerika wissen Professoren, wie man einen Compuzter bedient.

    9. In Deutschland arbeite man für Geld, nicht für Ruhm. Und Bloggen sei wie Arbeit.

    Dann müßte es bei uns mindestens 3.585.000 Blogger geben (Zahl der Arbeitslosen im April).

    10. Die Deutschen nähmen ihre Ferien ernst, der Blogger aber kenne keine Ferien.

    Stimmt! Wer in den Ferien nicht bloggt, der ist gar keiner (yes, this means you, Michael!)

  485. Ich weiß nicht, was Czyslansky dazu gesagt hätte, aber die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und unabhängig davon Herta Däubler-Gmelin und Gerhart Baum kamen im gestern veröffentlichten Untersuchungsbericht übereinstimmend zu dieser Erkenntnis (Quelle: taz, 14. Mai 2009, Seite 2):
    „Von 2005 bis Mitte 2008 wurde der gesamte E-Mail-Verkehr der Bahnmitarbeiter permanent auf über 500 Suchbegriffe gefiltert. Darüber hinaus durchsuchte die Bahn gezielt E-Mail-Logfiles bei 38 konkreten Anlässen. Im Oktober 2007 wurde eine E-Mail der Lokführergewerkschaft zum Streik im Auftrag der Konzernsicherheit kontrolliert und gelöscht. Dieser Straftatbestand ist noch nicht verjährt.“
    Ich weiß nicht so recht, ob das noch unter „Randnotizen“ fällt. Diese Art von arroganter Überheblichkeit (Gesetze? Sind für andere da!) habe ich gemeint mit „moderner Leibeigenschaft“: Das Unternehmen maßt sich an, ein Recht auf Zugang zur Privatsphäre der Angestellten zu haben. „Mobbing“ ist wirklich eine verachtenswerte Erscheinung, aber wer, wenn nicht der verantwortliche Firmenchef und seine Handlanger, sollten unter solchen Umständen abtreten müssen?
    Darüber hinaus möchte ich meine Freude nicht verhehlen, dass Otto Wiesheu zu den Vorständen gehört, die zum Monatsende gefeuert wurden. Er hat sich als CSU-Wirtschaftsminister in Bayern so lange für die irrsinnigen Milliardenprojekte der DB eingesetzt, bis er von Mehdorn mit einem Vorstandsjob belohnt wurde.

  486. „Zuhausebleiben“ hat allerdings auch einen großen Einfluss auf die Lohnkosten.
    Wenn 20 Schweinegrippepatienten einen Tag früher wieder zur Arbeit gehen ist das ein ganzer Monat (Arbeitstage) für ihre Arbeitgeber.
    Bei einem Durchschnittsverdienst (inkl. Nebenkosten) von sagen wir 3000 Euro …
    … noch nicht so toll, aber:

    Wenn aber ALLE die Schweinegrippe bekommen: 40 Mio. Arbeiter, sind einen Tag früher gesund -> 600 Millionen Euro Lohnkosten für nur 90 Millionen Medikamente, sind eine super Einsparung.

  487. So gut wie Sie bin ich nicht in Mathe, aber, und das entnehme ich dem Interview mit dem Pharmakologen Bernd Mühlbauer, das Tamiflu-Zeug ist eh nicht für jeden.
    Spiegel: „Der Nationale Pandemieplan sieht eine Einlagerung von Anti-Grippe-Mitteln für 20 Prozent der Bevölkerung vor.“
    Mühlbauer: „Das halte ich für übertrieben.“
    Okay, mag sein, aber das heißt doch, dass sowieso nicht Medikamente für ALLE angeschafft werden. Da müssten Sie noch mal neu rechnen … Ich bin neugierig!

  488. Es muss nicht jemand besseres ein Angebot machen. Es wäre völlig ausreichend, würde jemand ein besseres Angebot machen 🙂

    Für eine Million Zechinen bekommt man eine ganze Menge… da schalte ich Werbung nach jedem dritten Wort, wenn es sein muss. Aber eine Million Zechinen hat zum Glück(?) noch keiner geboten.

  489. Czyslansky selbst hatte ein durchaus widersprüchliches Verhältnis zum Geld, so ist auch ein anderer Ausspruch des „jungen“ Czyslansky überliefert:

    „Geld allein macht noch nicht unglücklich“, was von mir als eine recht entspannte Sicht gedeutet wird.

    Vielmehr, meine ich, ist es das Angebot selbst, was anrüchig gewertet werden könnte: Der Begriff „Textlinkwerbung“ ist ein degutantes Wort. Ich assoziiere einmal frei:

    Linke Texte, linkende Werbung, linkische Verben, Textfärbung uvm.

    Ich habe semantische Probleme mit dieser Form des „Geldverdienens“

  490. Hallo Tim,

    da trauern eine sehr persönliche Angelegenheit ist, sollte jeder das machen, was er selbst für richtig hält. Ich kann mir vorstellen, dass es Sinn macht den Verstorbenen zum Andenken in der Following-Liste zu behalten, es kann aber auch passend sein, ihn als Zeichen des Verlustes zu löschen.

    Im Grunde ist es ja sonst auch so: wie lange man z. B. in schwarz gekleidet bleibt hängt vom eigenen Verhältnis zum Verstorbenen ab und davon, wie man seine eigenen Gefühle über das Ereignis der Öffentlichkeit gegenüber darstellen möchte.

    Ich denke, da kann Dir keiner helfen, Du kannst aber auch nichts „falsch“ machen.

    Dorit

  491. solange der spruch „geld stinkt nicht“ seine berechtigung hat, solange sollte eine site, die mehrheitlich von konsumenten cubanischer rauchwaren getragen wird, sich um geld nicht kümmern. aber wie wäre es, wenn wir uns in zigarren bezahlen lassen würden. also eine art „smoke per click“-system. darüber wäre ich bereit zu diskutieren. alternativ könnten wir natürlich auch mal mit giesecke über eine implementierung madagassischer gelddüfte in innovative micropaymentsysteme reden (http://www.reisen-foren.de/thread.php?threadid=42). nur mal so zum nachdenken …

  492. Mir ist genau die gleiche Frage durch den Kopf gegangen, als eine fruehere Kollegin ploetzlich starb, ich aber bei facebook immer noch den Kontakt zu ihr vorgeschlagen bekam (wir waren noch keine „Freunde“ auf FB).

    Ihre FB Freunde haben ihr Profil dann fuer die Oeffentlichkeit freigestellt (sonst haette ich es nicht sehen koennen) und gefuellt mit all den Sachen die sie ihr gerne gesagt haetten, wofuer es aber ausser in der digitalen Welt zu spaet war. Das war ein wirklich schoenes Memorial, gleichzeitig beaengstigend wenn man die letzte Statusmeldung vom Tag davor sah und wusste wie ploetzlich sie aus dem Leben gerissen wurde (wie dein Freund, Tim)

    Ich fand die Erinnerungsposts schoen, aber es ist jetzt schon mehr als ein halbes Jahr her, und das Profil ist nicht mehr sichtbar aber auch nicht geloescht, denn immer noch wird sie mir als „People you may know“ vorgeschlagen. Und das finde ich nicht mehr gut.

    Da muesste es von den Networks vielleicht eine Loesung geben, die den geliebten Menschen das „Digitale Memorial“ laesst, sie aber auch nicht wie noch Lebende behandelt.

    Claudia

  493. Hallo Tim,

    einen Nachruf per Twitter – warum nicht in die Trauer mit einschließen – jeder geht anders mit der Trauer um, im Endeffekt sind wir aber mit der Trauer und uns doch ganz alleine..

    Marcel

  494. hallo tim,

    da ich leider zu oft in einer ähnlichen situation war, kann ich dir nur sagen, dass ich immer, als ein zeichen des nicht-vergessens, nicht gelöscht habe… die telefonnummer im handy, den eintrag im freundeskreis etc….war für mich ein besseres verabschieden als den „delete/remove/löschen“-button zu drücken.

    stefanie

  495. Ich habe eine ähliche Situation leider auch schon erlebt (allerdings zu Prätwitter-Zeiten) und kann Deine Ratlosigkeit in diesem Punkt komplett verstehen. Wenn ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus eine Anregung geben sollte, würde ich sagen: Integrier‘ die digitale Vernetzung in den Abschiedsprozess, als Ritual quasi.

    Das bedeutet: In der Zeit des Abschieds – der Trauerphase – bleibt die Verknüpfung bestehen, so wie es dem eigenen Gefühlsleben ja meistens auch entspricht. Wenn der Abschied irgendwann innerlich verwunden und die Trauer beendet ist, macht plötzlich auch das Löschen des Followers Sinn. Der Impuls dazu kommt wahrscheinlich ganz von selbst, weil sich auch innerlich die „Verknüpfung“ gelöst hat.

    Solche rituellen Handlungen vollzieht man ja in der analogen Welt auch, um der eigenen Seele so einen Verlust begreiflich zu machen. Warum dann nicht in der digitalen? Aber analog wie digital, es muss für einen „passen“. Und ich meine, Herz und Bauchgefühl sind in diesem Punkt ein besserer Ratgeber als der Kopf.

  496. Ich war geschockt, als ich hier im Blog von @tohug s Tod gelesen habe. (So sehr, dass ich diesen Kommentar noch einmal tippen muss, weil ich ihn heute früh anscheinend nicht gesendet habe)

    Ich habe ihn über Twitter kennengelernt und habe mit ihm erst kürzlich in einer Münchner Zigarrenbar einen sehr netten, launigen und interessanten Abend verbracht, an dem wir uns zum ersten Mal persönlich begegnet sind und uns auf Anhieb sympathisch waren. Ich kann mich also nicht wirklich als einen sehr engen Freund bezeichnen und doch ist meine Trauer tief und die Bestürzung gross.

    Ich werde @tohug auf jeden Fall in meiner Followerliste behalten und er wird mir in meiner Timeline fehlen!

    @tohug ich bin dankbar, dass ich mit dir mehr als 140 Zeichen wechseln durfte, wir sehen uns in der Cloud

  497. Ich fand folgenden Kommentar, der mich über cole.de erreichte, so wertvoll, dass ich ihn hier wiederholen möchte:

    „Das „following“ eines Lebenden zu beenden, weil ich kein Interesse mehr an seiner Person oder seinen Botschaften habe, ist eine überlegenswerte Handlung. Bei einem Toten, noch dazu einem lieben Toten, empfinde ich es ehrenwert, die Tatsache, dass ich ihn des Folgens würdig empfand, so stehen zu lassen.

    Im übertragenen Sinn werden wir alle ihm einmal folgen. Und dann werden unsere hinterlassenen Worte, mit Glück, mehr sein als ein Zwitschern…“

  498. Danke, Tim, für den Link zu Mario Sixtus – da bläst einer den ganzen Nebel mit ein paar klaren Sätzen weg. Ich glaub ja immer noch, dass von der Leyen in die Abteilung „ahnungslos“ gehört. Aber wer treibt sie an? Schäubles wilde verwegene Reiter?

  499. Als im letzten Jahr unser ehemaliger Klassenkamerad verstorben ist, hatte ich ähnliche Gedanken wie du und es hat bestimmt 8 Wochen gebraucht, bis ich seine Adresse aus der Mailingliste ausgetragen habe. Es war (auch wenn es eine banale Tätigkeit ist) ein erneuter Abschied.

  500. Ich musste lange in mich gehen und über mein Leben nachdenken, als meine beiden Wahl-o-Mat Favoriten weit vor dem Feld die PIRATEN und die CSU waren. #schizo ?

  501. Der Mensch interessiert sich nun mal zunächst einmal für sich selbst, dann für seine unmittelbaren Bezugspersonen und dann, vielleicht, für den Rest der Welt. Wir Texaner (dabei bin ich in Washington State geboren…) haben die Nabelschau nicht erfunden, wir haben sie nur verbessert.

    Wie dem auch sei: Interessant fand ich, wie Twitter und Czyslansky auf einmal die Funktion übernahmen, die früher Kondolenzbücher hatten. Offenbar wirkt die Distanz, die diese Medien schaffen, verstärkend. Außerdem bauen sie die Hemmschwellen ab, die ansonsten mit diesem Thema verbunden sind.

    Nichts ist mir jedenfalls peinlicher und bei nichts tue ich mich schwerer als beim Beileidsagen, erst recht dann, wenn ich mich wirklich vom Abbleben eines lieben Menschen zutiefst betroffen fühle. Wenn das Internet hier hilft, dann finde ich das gut.

  502. OMG: Ich bin FDP-Wähler! Wohl-O-Mat ist da unerbittlich. Die einzigen Punkte, die abweichen, sind Direktwahl des EU-Präsidenten (ich bin dafür, die FDP dagegen), einheitliches Tempolimit in Europa (von mir aus), Angleichung der Unternehmersteuern (die FDP will das Durcheinander und damit die Wettbewerbesverzerrung beibehalten) und die Schließung sämtlicher US-Stützpunkte (ich sage als Amerikaner: „Amis raus!“).

    Zum Glück darf ich bei Euch nicht mitwählen. Sonst müsste ich ja Westerwelle meine Stimme geben (igitt!).

  503. Einigen wir uns doch darauf, dass es Zufälle sind, die die Menschen im Internet steuern. Manchmal berechenbare, manchmal überraschende. Ich habe gottseidank in meinem eigenen Blog nicht erst beim Tod eines Menschen, der mir nahesteht, gesehen, wie wenig meine Artikel eigentlich mit der Anzahl meiner Leser zu tun haben.

    Mein All-Time-Number-One ist ein Artikel namens „Penner“. Ich schreibe ein paar Bemerkungen zum Pennergame, einem Browserspiel. Dies ließ letzten November meine Userzahlen nachgerade explodieren, der Artikel wurde im Spiel selbst zitiert. Auch nicht schlecht die Auswertungen meiner Referrer: So manch einer, der meinen mühevoll recherchierten und mit einem (anstrengenden!) Maximum an Eleganz aufgerüschten Artikel zum Thema sinnlose Parkverbote findet, hat keinen Blick für meinen Text. Er kommt, um sich das Bild vom Schild abzugreifen.

    Vielleicht sollten wir eine Woche lang auf alt-sumerisch schreiben und dann analysieren, ob das nennenswert Leser kostet 🙂 aber lasst uns warten, bis der Zusammenhang zwischen Kondolenz und Leserzahlen nicht mehr ablenkt 🙁

  504. @svb
    sumerisch? na gut:

    usu-tuku kug-zu niѤ-zi-Ñal¤
    niѤ-tuku niѤ-gur⁄⁄ niѤ-du‡

    falls ich die zeitschrift für assyriologie nr 92 von 2002 richtig verstanden habe, macht das einigen sinn. aber welchen, darüber möge sich twittolos, der gott aller microblogger selbst gedanken machen …

  505. Übrigens: 13% der Besucher von czyslansky.de verbringen mehr als 2 Minuten dort. Mehr als 6%s sogar mehr als 30 Minuten. Zum Lesen des Nachrufs braucht man etwa 30 Sekunden. Unsere Themen kommen also doch an!

  506. Eines der zentralen Themen, die wir auf czyslansky.net diskutieren, ist der mögliche evolutorische Einfluß digitale Medien auf homo sapiens. Hat das Internet das Potential, den User zu verändern? Sind wir andere Menschen, wenn wir online sind.

    Linda Stone behauptet ja, nachweisbare Veränderungen in der Aufmerksamkeitsverteilung bei jungen Internet-Nutzern festgestellt zu haben (CPA oder Partial Attention Syndrom). Sie beobachtet eine Entwicklung hin zum mentalen Multitasking und behauptet, dass Digital Natives mehr Probleme als digitale „Zugereiste“ bei der Konzentration auf eine einzige Aufgabe haben.

    Der Mensch als Node im Net? Der digitale Anpassungsdruck ist unverkennbar.

    Ich sehe unsere Auseinandersetzung mit dem Thema Trauer und Tod im Zeitalter von Twitter durchaus in diesem Kontext als das Herantasten an mögliche neue Formen sozialer Interaktion, sozusagen der kategorische Imperativ der Vernetzung – und nicht, wie offenbar du, lieber Michael, als kurzlebige Online-Gefühlsduselei.

    Die mediengestützte Aufarbeitung und Kommunikation urmenschlicher Emotionen steht noch ganz am Anfang und ist noch kaum erforscht. czyslansky.net ist genau das richtige Forum dafür!

  507. Knappes Finish in der neuen olympischen Disziplin Bundespräsidenten-Twitter: Gold für Ulrich Kelber (SPD), Silber für Garrelt Duin(SPD), Bronze für Julia Klöckner (CDU). Letztere „hat sich inzwischen nicht nur entschuldigt sondern auch auf ihr Amt als Schriftführerin im Parlament verzichtet“, berichtet zeit online als Upate. Czyslansky meldet exklusiv: Ihre Bronzemedaille will sie behalten.

  508. ich habe die Telefonnummer meiner 2004 verstorbenen besten Freundin immer noch in meinem Handy gespeichert & ihre Adresse immer noch in meinem Adressbuch. Ab und zu stolpere ich darüber und denke an sie – ich denke auch ohne diese Erinnerungen noch oft an sie. Ich werde diese Daten niemals löschen, so wie ich sie nicht aus meinem Herzen löschen kann.
    Ja, das Leben geht weiter.
    Ja, man muss sich verabschieden.
    Aber man muss nicht vergessen. Man muss nicht alle Spuren verwischen als hätte es diesen Menschen niemals gegeben.

  509. Ach Christoph, wir beide wissen doch, wie das geht: Jede neue Kuh wird medial so lange durchs Dorf getrieben, bis was Neues kommt. Davon leben wir Schreiber. Meien größte Sorge ist, dass irgendwann alles so gut funktioniert, dass die Anwender alle zufrieden und damit „hype-resistent“ werden. Dann müssten wir uns nach einer ehrlichen Arbeit umschauen 😉

  510. Hmm. Mit dem Ranking haut’s aber noch nicht so richtig hin.

    Wenn ich nach meinem Arbeitgeber suche („Camosun“), bringt mir Google (1) unsere Homepage, (2) unsere internationale Homepage und (3) unseren Wikipedia Eintrag.

    Bing dagegen produziert (1) einen Screen Hintergrund („coloured reptile paper“), (2) eine Department page, (3) eine Seite von der ich keine Ahnung habe wo sie herkommt.

    Kurioserweise, wenn man „Google“ eingibt ist der erste Hit ein Artikel „Wird Microsoft zum Google Killer?“.

    Ah, die geneigten Elektronen….

  511. Interessant wäre natürlich jetzt eine „Saufen Blogger weniger als Journalisten“ Diskussion loszutreten. Hast du dazu valide Zahlen, Tim?
    Ist der Alkohol, den Journalisten trinken qualitativ hochwertiger als der mit dem sich Blogger zuschütten? Talisker-Rüscherl vs. Jim Beam-Cola?

  512. Zum Glück fühlt man sich bei Ryanair ja überhaupt nicht gezwungen, irgendetwas zu übersetzen. Die Buchungsmasken findet man ja gerade noch auf Deutsch, aber die Bestätigung kommt dann direkt auf Englisch daher und wehe dem, der dann nicht versteht, wann er wo zu sein hat und was für Schritte er vorher noch unternehmen muss. Ich bin ja auch ein großer Anhänger des billigen Fliegens, aber bei Ryanair muss man da schon wirklich so einiges in Kauf nehmen, um wirklich günstig dabei wegzukommen.

  513. Selbst in dem, von so vielen als finstere Provinz verspotteten, Landkreis Fürstenfeldbruck haben noch 540 weitere Wähler die Piraten ins EU Parlament wählen wollen.
    Dabei haben wir den bundesweiten Durchschnitt von 0,9% mit fast 0,8% fast erreicht.
    Die Republikaner bekamen 30 Stimmen mehr, als die Piraten, aber die sterben sicher bald aus, wie auch die gefühlten 290 Rentner Parteien …

  514. Was für ein Aufwand! Aber wieso nicht – das kann man sicher auch auf andere Themen ausweiten.

    Racebook.com – man findet nur Einträge von Leuten derselben Rasse. Gesponsort von allen möglichen Parteien, die in Deutschland verboten sind.

    Fyou-shuibe.com – für jedes dunkle Pixel wird ein helles dazugefügt, um Yin und Yang auszugleichen

    Iih-bäh.de – Auktionsplattform nur für garantiert eklige Sachen

    Ama-Zen.org – nur Bücher, die sich mit der Frage beschäftigen, ob in zugeklappten Büchern dasselbe steht wie in aufgeklappten Büchern mit derselben ISBN-Nummer. Achtung: Noch sehr überschaubares Angebot.

    Google-Traps.com – wie Google-Maps, nur werden Restaurants mit unverschämten Preisen ausgeblendet (nur im Premium Mode)

    images.Gxxxgle.com – Bilder von Bekleideten werden unterdrückt

    Gleich Investoren suchen, das riecht ja mächtig nach Web 3.0beta

    😉

  515. mhmmm … mal im ernst: das ist eine sauber gemachte und für orthodoxe juden sicherlich sinnvolle seite. nicht weil sie dinge „blockiert“, sondern weil sie recht übersichtlich auf einrichtungen mit koscheren angeboten verweist und damit gläubigen die einhaltung ihrer regeln erleichtert. ein findeverbot für nicht-gläubige ist damit nicht verbunden.

    mal abgesehen davon, dass man bei der englischsprachigen suche nach DOORS keine schallplattenläden findet, habe ich nichts gegen koogle einzuwenden … auf walfleisch, das ja schuppenlos und damit „tame“ ist, kann man verzichten. ich habs probiert!

  516. ein feiner und erhellender beitrag.
    ich habe vor vielen jahren lange mit pgp in der kommunikation zwischen räumlich getrennten unternehmensteilen gearbeitet und fand das system vor allen dingen recht handlich in der täglichen arbeit. heute maile ich im geschäftsverkehr ausschließlich unverschlüsselt, was mich offen gestanden bei der struktur meiner kunden ein wenig wundert. aber wann immer ich in der vergangenheit dieses thema bei meinen kunden zur sprache brachte, stieß ich auf wenig gegenliebe. und wie svb zurecht sagt: zum ver- und entschlüsseln gehören immer zwei.

    es ist schon eigenartig, dass unternehmen durchaus bereits sind, geld für den schutz vor viren, trojanern und spam auszugeben und sich um die abstrahlung von röhrenmonitoren kümmern, aber ihre post in offenen umschlägen verschicken.

  517. @michael kausch – nö, keine Plattenläden, und koschere Bookstores gibt’s auch keine, und wenn ich herausfinden will, ob mein Buch über die Doors koscher ist, komm ich auch nicht weiter. Da bleibt mal wieder nur der Rat: Selber atmen! (Im Ernst: Walfleisch? Haben Sie jemals „Moby Dick“ gelesen? Und hat’s Ihnen geschmeckt? Das Fleisch? Das Buch?)

  518. @hans: ich habe in der tat schon vor ein paar jahren moby dick mit großem genuss gelesen (und natürlich gesehen: gregory peck – phantastisch!) und vor ein paar tagen mit weniger genuss gegessen. das war auf island. meine erfahrung: wal ist nussiger als aischgründer karpfen. und größer. ich hab meinen gar nicht geschafft …

  519. Pingback: czyslansky
  520. Zwei Nachträge, die sich aus der Zeitungslektüre heute Morgen ergeben haben:

    1. Ein Beamter des US-Außenministeriums namens Jared Cohen hat nach einem Bericht der New York Times am Montag eine E-Mail an Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey geschrieben und ihn gebeten, geplante Wartungsarbeiten am System zu verschieben, bis sich die Situation im Iran geklärt habe. „Wie es aussieht spielt Twitter gerade eine wichtige Rolle in einer kritischen Phase Irans“, soll der Pressesprecher des Ministeriums bestätigt haben. Vielleicht sollten wir ein neues Stchwort einführen: #twitterdipolomacy.

    2.Thomas Friedman verfolgt in seiner heutigen Kolumne einen interessanten Gedankengang mit der Frage: „Ist Facebook für Irans moderate Revolution das, was die Moschee für Irans islamische Revolution war?“ Sein Argument: Die vorsichtige demokratische Öffnung einiger bislang ganz oder teilweise autokratischer Staaten im Nahen Osten wie der Libanon, Palestina, Irak und Iran hat deshalb zum Sieg radikaler Gruppierungen geführt, weil diese besser organisiert waren als die breite Masse der Moderaten. Warum? Weil sie einen Ort hatten, an den sie sich zurückziehen und ihre Wahlstrategie planen konnten, nämlich die Moschee. Das Internet, die sozialen Netzwerke und neue Kommunikationsformen wie Twitter geben den Gemäßigten einen vergleichbaren Ort des Austauschs. Twitter, die virtuelle Moschee? Faszinierender Gedanke…

  521. Größer als Aischgründer Karpfen? Na, mit dem Vergleich kann ich als Franke was anfangen. Hab mich schon immer gewundert, weshalb Gregory Peck so ein Gewese um das Vieh gemacht hat.

  522. Interessant dass keiner der Beitraege sich um die „delikaten“ Funde in „Herrn“ Tauss Gemächern kümmert.
    Viel lieber wird auf die sensationsgeile Statsanwaltschaft eingeschlagen und T. als Opfer vorgeführt.
    T. hat immer die Öffentllichkeit gesucht – als Besitzer von Kinderpornos ist ihm das natürlich jetzt zuwider, nur als hochbezahlter MdB geniesst er natürlich mehr Aufmerksamkeit als Otto Normalbürger.
    Die Öffentlichkeit hat ein RECHT darauf zu erfahren was mit Steuergeldern passiert – und auch die Staatsanwaltschft lebt von Steuergelder – genauso wie Kinder“freund“ Tauss.
    T. hat jegliche Bodenhaftung verloren – es geht ihm nur noch um Geld und Kinderpornos.
    Ich kann garnicht soviel fressen wie ich kotzen muss.

  523. Mit dem Abstimmungsverhalten sicher, aber doch wohl auch mit dem menschlich unterirdischen Verhalten von Leuten wie Dörmann, immerhin zu dem Zeitpunkt noch sein Genosse: „Von Herrn Tauss möchte ich in dem Zusammenhang nichts mehr hören“. Seit ich das gelesen habe, zermartere ich mir das Hirn, wie er es so gemeint haben könnte, dass es harmlos ist. Aber ich finde nichts.

    Verflixte Unschuldsvermutung – da ist auch nichts, das ist nicht harmlos, sondern eben menschlich unterirdisch. Und die Piraten werden ständig interessanter 🙂

  524. Ja wann ist denn der richtige Zeitpunkt Tauss zu entlarven?
    Kinderpornografen ooops KinderpornoMdBs sollten entlarvt werden so früh wie möglich.
    Den Besitz von Kinderpornos mit dem Kampf gegen „Zensursula“ zu rechtfertigen ist schon mehr als dreist.
    So wie das Kleben am Abgeordnetensitz Tauss als Abzocker entlarvt, entlarvt ihn der Besitz von Kinderpornos als ganz Kinderfreund von ganz besonderer Qualität.
    Der Täter versucht sich zum Opfer zu machen.
    Tauss hat eine ganz ganz miese Ethik, Monethik hat er aber ohne Ende.
    Eine weitere abgesessene Legislaturperiode bringt erheblich mehr im Alter – in meinen Kreisen nennt mann Tauss einfache eine […].

  525. Twitterkommunikation ist transparent, daher werden immer alle Beteiligten von gemeinsam geplanten Aktionen Wind bekommen.
    Ob es sich dabei um Flashmobs, Demonstrationen oder auch Revolutionen handelt, immer weiss die Gegenseite auch Bescheid.
    Vieleicht ist es für Umstürzler, Putscher und Revolutionäre einfach nicht das richtige Medium, wenn man konspirativ sein will.

  526. Der Beitritt von @Tauss kann für die Piraten aber auch gefährlich sein.
    In dubio Prosecco … das ist sicher richtig, aber der Verdacht ist eben auch da und kann ebensowenig ignoriert werden.
    Ich würde auf ein richterliches Urteil warten …

  527. Ich freu mich, dass die liberalen Kräfte wieder gestärkt werden. Sei es die FDP oder die Piraten, langsam macht mir Politik wieder Spass (und ich war einer der Vorreiter der Politikverdrossenheitsbewegung ;-))

  528. @jochen kissly: drei monate nach dem beitrag von svb erreichte uns der kommentar von jochen kissly – und er machte uns kopfzerbrechen: denn da, wo jetzt […] steht stand ein ausdruck, den zumindest christoph witte, alexander holl und ich als beleidigung gegenüber jörg tauss empfinden; und darüberhinaus als strafrechtlich bedeutsam: ein betroffener (hier also jörg tauss) kann jederzeit die betreiber einer site, die es sich vorbehalten kommentare einzeln freizugeben, bei strafwürdigen beleidigungen juristisch belangen.

    alexander broy wies zurecht darauf hin, dass zensur schlimmer ist als eine beleidigung. recht hat er – im prinzip. er plädierte für eine ungekürzte veröffentlichung

    was also tut man, wenn ein kommentator jemanden (nur zum beispiel) als „linke ratte“ bezeichnet? man lässt den kommentar stehen, nimmt die beleidigung raus, macht die kürzung kenntlich und verweist in einem weiteren kommentar auf den tatbestand. dafür haben wir uns jedenfalls entschieden.

    und meine meinung: der kommentar von jörg kissly ist mit und ohne unsere ZENSUR völliger blödsinn. eine einschätzung, die zumindest in juristischer sicht keine strafbare persönliche beleidung darstellt ;-))

  529. @Michael.Kausch Also ich kann mit der Lösung leben.
    Ich fand den Kommentar auch blöd, aber wenn Blödheit auch noch eine Zensurgrund würde, wieviel Prozent des Internets wären dann gesperrt? 95%, 99% vermutlich alles ausser der Artikel über die Czyslansky-Forschung

  530. Nein, mir auch. Nachdem mir der Wahlomat exakt wie bei Dir angezeigt hat, ich sei das Missing Link zwischen CSU und Piraten. Und ja, die Demokratie muss überarbeitet werden. In der Form, wie wir es jetzt haben, gibt es sie mit Unterbrechung (hüstel) grad mal hundert Jahre und in Amerika erst seit rund 40 Jahren, seit die Neger mitwählen dürfen. Da von einem ausgereiften Modell zu sprechen ist kühn. Gibt es Alternativen?

    Angesichts prügelnder Welfen und im Trivialfernsehen auftretender Hohenzollern ist die klassische Monarchie auch ein Auslaufmodell. Vielleicht sollten wir uns bei Herzmanovsky-Orlando Rat holen und die tarokanische Methode einer k.u.k.u.k.u.k.-Monarchie wählen? Czyslansky hat so manchen Abend mit Fritz v. H.-O. vergnüglich diese Themen erörtert. Die Streitschrift „Fortuna als Wahlleiterin oder ein zufällig ausgewählter Bürger ist immer besser als ein Politiker, der aus eigenem Antrieb ein Amt anstrebt“, von beiden veröffentlicht, wurde in ganz Europa aufgeregt diskutiert, bevor – rätselhaftes Schicksal – zeitgleich all die Kopien vernichtet wurden, die nicht ohnehin kurz darauf im Feuer des Zweiten Weltkriegs untergingen. Die Beteiligung der Rosenkreuzer und der Illuminaten ist bis heute ungeklärt.

    Und wenn es das Zufallsprinzip doch nicht ist? Dann: Eine aufgeklärte Diktatur, vielleicht zartgrün mit Rotationsprinzip? Oder eine repräsentative Demokratie, Stimmrecht nur für handverlesene Wahlleute? Oder eine straff durchorganisierte Anarchie mit einem starken Anarchen an der Spitze?

    Kurz: Politik macht mir auch wieder mehr Spass, kippt aber gelegentlich ins Absurde. Der Ernst und die Ernsthaftigkeit lassen nach 🙂

  531. Der Fall Kissly beschäftigt mich auch schon eine Weile. Der Kerl ist auch auf der von mir moderierten Site „Solidaritaet für Joerg Tauss“ aktiv und verspritzt dort laufend die gleiche Galle. Keine Ahnung warum, und ich möchte seine Kommentare instinktiv einfach löschen, weil sie nichts zur Diskussion beitragen und uns nicht weiter bringen.

    Andererseits behaupte ich immer auch mir selbst gegenüber, ein leidenschaftlicher Anhänger Voltaires zu sein und dessen Maxime: „Ich missbillige, was du sagst, aber bis in den Tod werde ich dein Recht verteidigen es zu sagen.“ Ich bin versucht, mich mit Hilfskonstruktionen heraus zu reden wie „Meinungsfreiheit können nur Leute für sich in Anspruch nehmen, die eine Meinung vertreten und nicht inhaltsleere und/oder böswillige Spinner“. Aber so richtig befriedigend finde ich das nicht.

    So sehr ich Michael Kauschs juristische Spitzfindigkeit bewundere (@michael: Wenn es mit der PR nicht mehr klappt solltest du Anwalt werden…), so unwohl fühle ich mich bei den drei Pünktchen, denn ist das nicht letztlich genau das, was wir alle so verabscheuen, nämlich Zensur?

  532. Da möchte ich mich gerne anschließen.
    Trotz einiger Mühen viel es mir recht Schwer eine Wahl für die Europasinnlosigkeit zu treffen.
    Unter all den illustren Kandidaten fehlte nur die Kinderpartei und die Partei der fröhlichen Alkoholiker.

  533. Ach Tim, das ist einfach. Kissly ist ein Troll auf dem Kriegspfad. Aber wenn wir uns bei jedem Beitrag Gedanken machen, ob er die Welt weiterbringt, müsste zumindest ich auch meine eigenen Blogbeiträge kritischer würdigen – was von dem, was ich schreibe, hat das Zeug dazu, zum Weltkulturerbe hinzugefügt zu werden? *grins*

    Andererseits sind Kommentare nichts anderes als Leserbriefe. Und die werden auch nicht garantiert veröffentlicht von den Zeitungen, erst recht nicht garantiert unverändert. Somit sehe ich das Thema entspannt, wir können beides vertreten, sowohl Löschen als auch Redigieren, insbesondere beim Vorliegen einer Straftat.

    Zensur läge nur vor, wenn Kissly keine Möglichkeit hätte, sich an vergleichbarer Stelle zu äußern. Aber das nimmt ihm keiner, er kann ja einen eigenen Blog schreiben, wenn er will.

    Umgekehrt: Ist das Übermalen von Fassadenschmierereien auch Zensur? 🙂

  534. Wenn einen dieses Video nicht schon fertig gemacht hat, dann gibt einem dieser Briefwechsel den Rest.
    Bekommt „irgendein weiterer Krisenherd auf der Welt“ auf einmal ein Gesicht, eine Geschichte, dann hört er auf einfach nur ein weiterer Krisenherd zu sein. #gänsehaut #wut

  535. Ich bin einfach nur ratlos – was sind meine Motive, wenn ich mich weigere, das Video anzuschauen? Warum soll ich mich „fertigmachen“ lassen? Was sind meine Motive, wenn ich mich frage, was es zur Aufklärung von irgendetwas beiträgt? Was ist die Aussage? Eine junge Frau stirbt auf der Straße. Ich weiß nicht, wer sie erschossen hat, ich weiß nicht, weshalb sie erschossen wurde. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die zu grauenvollen Taten fähig sind und andere Menschen umbringen. Hilft uns das Mobiltelefon mit Videofunktion dabei, diese Tatsache besser zu verstehen? Oder befriedigt es nur unsere Sensationsgier? Und was sagt es aus über die politischen Verhältnisse im Iran? Und wem hilft es? Ich weiß es nicht.

  536. Es macht einfach nur betroffen – noch betroffener als damals, als wir wegen der wackeligen Fernsehbilder aus dem Dschungel Vietnams zu Tausenden auf die Straße gegangen sind. Und wo sind heute die Demonstranten vor dem Capitol (oder auf dem Marienplatz)?

    Die Virtualität hat uns alle abgestumpft. Und dann kommen plötzlich ein paar Bilder, die das Blut wieder aufkochen lassen. Weil da draußen wirklich Leute für eine Idee verbluten. Und nicht nur Avatare, die man abknallen kann, ohne zweimal nachzudenken.

  537. @tim Demostrationen vor dem Capitol, dem Landtag, oder in der Münchner Fussgängerzone haben noch nie etwas bewirkt und eine Demonstration in Teheran, ist ausgesprochen gefährlich. Was soll denn bei einer solchen Demo auch gefordert werden? Dass die Uno/Nato/USA den Iran bombadieren?

  538. Als Alt-68er würde ich heftig widersprechen, als Landtags-Raucher auch: Demos können die Dinge bewegen. Besser als stumm vor dem Bildschirm sitzen und sich so lange das Neda-Video reinziehen, bis man sich gerne selber eine Kugel in den Kopf schießen möchte.

  539. Warum werd ich nur immer so misstrauisch, wenn sich alle Medien einig sind? Ich sehe nur noch Propaganda, und jetzt wird Mahmud Ahmadinedschad von tagesschau.de auch noch dafür verantwortlich gemacht, dass ihn ein paar Rechtsradikale in Deutschland gut finden.
    Was die Kritik an England und der BBC-Berichterstattung betrifft: Da hat die iranische Führung ja wohl gute Gründe, jede Einmischung in innere Angelegenheiten des Landes zurückzuweisen. Die britische Upper Class glaubt seit Jahrhunderten, sie wüsste, wie man dem Rest der Welt eine bessere Regierungsform beibringt. Vor allem zwischen Mittelmeer und Ganges gibt es kein Volk, das nicht von den Briten belogen und betrogen worden ist, Iran ganz besonders bei den Auseinandersetzungen mit Russland im 19. Jahrhundert. Wer wissen will, was die britischen Kolonialisten im 20. Jahrhundert in Burma (Birma, Myanmar) angerichtet haben, dem empfehle ich die Lektüre von George Orwells Roman „Tage in Burma“. Und die Nachfahren dieser britischen Upper Class, die bis in die Knochen korrupte politische Klasse von heute, hat erst vor ein paar Jahren – unter Mithilfe aller Medien von Sun bis BBC – ein propagandistisches Lügengebäude aufgebaut, um den Angriffskrieg gegen den Irak vor dem Wähler zu rechtfertigen. Tony Blairs Nachfolger Gordon Brown hat vor zwei Wochen ohne viel Umschweife deutlich gemacht, dass man eine unabhängige Untersuchung der Irak-Lügen vergessen kann, solange Labour die Regierung stellt. Im Gegensatz zu den Ereignissen im Iran kann Brown auch kein Wahlbetrug vorgeworfen werden – er hat sich nie einer Wahl gestellt.
    Und die USA? Bis vor Kurzem hat die Regierung in Washington selten eine Gelegenheit ausgelassen, dem Iran mit einem militärischen Angriff zu drohen (von den Gewaltandrohungen der Israelis mal ganz abgesehen, die alles in Grund und Boden bomben wollen, was mit dem iranischen Atomprogramm zu tun hat – wenn man ihnen nur freie Hand ließe).
    Wieso soll ich jetzt auf einmal auf der Seite Englands oder der USA, auf der Seite von Angela Merkel oder Benjamin Netanjahu stehen? Weil ein Video im Internet zeigt, wie eine junge Frau auf der Straße stirbt? Ging nicht erst vor ein paar Monaten ein Video um die Welt, in dem zu sehen war, wie britische Polizisten bei den Demonstrationen gegen das G-20-Treffen in der U-Bahn einen Mann umgebracht haben? Was ist der Unterschied zu dem Video aus Teheran? Dass es sich im einen Fall um eine junge Frau handelt, im anderen um einen Mann in mittleren Jahren? Es gibt noch ein Beispiel von Polizeigewalt aus den letzten Wochen, das allerdings nicht auf Video festgehalten wurde. Es passierte ganz in der Nähe: In Regensburg wurde am 30. April 2009 ein 24-jähriger Musikstudent mit dem ungewöhnlichen Namen Tennessee Eisenberg erschossen, der angeblich zwei Polizisten mit einem Messer bedroht hat. Bei der Obduktion fand man zwölf Kugeln aus Polizeipistolen in seinem Körper, einige trafen ihn im Rücken. Die Staatsanwaltschaft spricht, wie in solchen Fällen üblich, von Notwehr.
    Nichts gegen Menschen, die um eine 19jährige Frau trauern, die in Teheran auf der Straße angeschossen wurde und gestorben ist. Nur: Wer weiß schon, was da passiert ist? Wer geschossen hat? Warum? Wo? Wann? Und was beweist ihr Tod? Ich weiß nur, dass das Video jetzt zu Propagandazwecken missbraucht wird.
    Demokratie ist, wenn dem Westen das Wahlergebnis passt.

  540. Würde sagen, das fällt unsers Stichwort „mediengerechte Aufarbeitung“. Zeigt, dass die bei der ZEIT ihr Handwerk verstehen – online und offline.

  541. Die Zeit hat es gestern über Twitter erklärt und sich „entschuldigt“

    @zeitonline: Sorry für die falsche Unterzeile. Im Blatt war es zu spät, Online konnten wir sie korrigieren, daher gibt es nun zwei Versionen #Netzsperren

  542. Also ich werde Bing auf jeden Fall ausgiebig testen und dem neuen Microsoft-Baby eine Chance geben.
    Wie jeder Andere denke ich auch nicht, dass es Google in meinem Alltag ablösen wird, aber genaueres kann man ja wirklich erst dazu sagen, wenn man längere Zeit Vergleiche gezogen hat. Bis dahin sagen wir auf jeden Fall alle weiter „googlen“ und nicht „bingen“ ( klingt auch komisch 😀 ).
    Hm. Die Bilder- und Videosuche jedenfalls die Bing anbietet scheint sich wirklich von anderen Suchmaschinen abzuheben und Google eventuell sogar einen Schritt voraus zu sein. Naja. Mal sehn was dabei rauskommt 🙂

  543. Verstehe nicht, wofür die sich entschuldigen. Dafür, dass sie gute Arbeit geleistet haben? Die Online-Leser werden mit dem „Stoppschild“ viel eher etwas anfangen können als derjenige, der noch gerne in toten Bäume blättert.

  544. Im „das Internet nicht verstehen“ hat die SPD sogar die Süddeutsche überholt.
    Damit ist sie auf dem besten Weg die stärkste Partei für die Randgruppe der Internetausdrucker zu werden. Die Grauen, die Rentnerpartei usw. sollten sich warm anziehen, sie bekommen Konkurrenz.

  545. Ich vermute mal ganz dreißt, die Entschuldigung zielt auf die BILDlichen darstellungsfehler. Schließlich geht es nicht um das Verbot von Kinderpornos, sondern um das Verbot sich im Netz freiheitlich bewegen zu dürfen. Die Printzeile ist reißericher jedoch inhaltlich falsch.

    Vielleicht ein kleiner Versuch, Abstand von dem momentanen Kurs der Instrumentarisierung durch die Politik zu gewinnen. Wünschenswert wäre es und Wunschträume darf jeder haben 😉

  546. mein lieber tim,

    als us-staatsbürger bist du natürlich wie kein anderer berufen, dich zu fragen der allgemeinen piraterie zu äußern. die verfassung der usa schreibt ausdrücklich dem amerikanischen kongress das recht zu, „… Kaperbriefe auszustellen und Vorschriften über das Prisen- und Beuterecht zu Wasser und zu Lande zu erlassen“. im klartext: der amerikanische kongress darf piraten mit piraterie beauftragen und nichts anderes als staatlich sanktionierte piraterie ist ja bekanntlich das „kapern“.
    ich hatte immer schon das gefühl, dass die piratenpartei ein von der cia gelenkter club virtueller freibeuter ist … und dass die provider nun die prise begleichen sollen, wird unseren freund svb sicherlich wieder auf die palme bringen, womit – olaf sei gnädig – auch die verbindung zum schwedenstaat wieder hergestellt wäre!

  547. Bedenke bitte aber auch, dass einer der ersten außenpolitischen Handlungen der jungen Vereinigten Staaten darin bestand, Kriegsschiffe nach Tripolis zu schicken, um die so genannten „Barbary Coast Pirates“ zu unterdrücken, die zuvor nach Gutdünken amerikanische Handelsschiffe aufgebracht und die Mannschaften versklavt hatten. Die USS Philadelphia wurde zwar ebenfalls gekapert, als sie bei einer Patroillienfahrt vor der Hafenmündung von Tripolis auf Grund lief, dafür schaffte es eine kleine Gruppe von US-Navy-Leuten, das Schiff nachts zu entern und in Brand zu stecken. Wir mögen nicht sehr viel Geschichte haben, aber das bisschen haben wir doch ziemlich gut verinnerlicht…

    Im übrigen wäre mal dem Gerücht nachzugehen, dass unser große Czyslansky in jungen Jahren angeblich in der Adria als Beoachter auf einem Piratensegler mitgefahren sein soll und dort besonders von der Binarität des Geschäftsmodells („Geld oder Leben“) beeindruckt gewesen sein soll.

  548. lieber tim,

    in sachen czyslansky unterliegst du einem verbreitetem irrtum: nicht czyslansky – du spielst hier sicherlich auf ludovico czyslansky an (s. http://www.czyslansky.net/?p=94) – , sondern seine tochter ella czyslansky hat sich in einer umfänglichen tagebuchnotiz unter dem titel „geld oder leben – die binäre grundfrage des geschäftsmodells der freibeuter“ mit der hier diskutierten frage eingehend befasst. unmittelbaren anlass bot offensichtlich ein längerer disput mit ihrem damaligen verehrer james joyce (s. http://www.czyslansky.net/?p=105), dessen verachtung gegenüber dem geld ja berüchtigt war („Seine Missachtung für das Geld gehört zu seinen Charakterzügen.“ zitiert nach „Zu: James Joyce – ‚A Little Cloud‘ aus der Serie ‚Dubliners'“, M.A. Mahvash Dannhäuser, Hauptseminararbeit zur Veranstaltung: „Die Kurzgeschichte des Spätviktorianismus und der frühen Moderne“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Anglistik und Amerikanistik), 2003, S. 4)

  549. Huhu? ihr gebt ein schönes Beispiel dafür ab, wie man sich umschweifend äußert und dabei neue Themen anspricht, die mit dem eigentlichen Gegenstand der Diskussion nichts zu tun haben. Aber das gelingt euch vortrefflich unterhaltsam.
    Ich dagegen möchte prosaisch nur auf die Parallelität zwischen Napster-Bertelsmann und Pirat-Bay-Paneya aufmerksamn machen. Wenn man sich an den Napster-Bertelsmann-Deal erinnert, kann Panedya seinen 60 Mio. Kronen gleich verbrennen. Wenn die Copyright-Vermarkter endlich eine legale Organisation haben, an die sie sich richten können, werden sie sie mit Klagen genauso überziehen wie weiland Napster – obwohl Pirat Bay nur auf die Inhalte verweist.

  550. Was Herrn Störtebecker und sein Rotieren im Grabe angeht, kann ich zwar auch nichts über dessen Flüssigkeitsgehalt beitragen, aber eines weiss ich sicher:

    Wo auch immer er rotiert, er tut dies Kopflos!

    Und das ist vieleleicht auch ein wichtiges Merkmal des gemeinen Freibeuters. Ob er mal schnell eine Bay kauft (seit wann bezahlen eigentlich Piraten) oder die Partei wechselt, immer scheint es eine recht spontane Impulshandlung zu sein.

  551. @christoph: eigentlich hatte ich erwartet, dass du bei rezeption des titels „James Joyce – ‘A Little Cloud’ aus der Serie ‘Dubliners’“ sofort mit deinem profunden wissen zum cloud computing konterst – solche vorlagen und dann kommt wieder nix … wie bei den bayern …

  552. Nun ja, wenn einer missliebige Dinge schreibt erklärt man ihn einfach zum Troll, damit muss er nicht mehr ernst genommen werden, oder man pathologisiert ihn dann kann man ihn für verrückt erklären.
    Viel interessanter ist die (nicht)Auseinandersetzng über die Fundstücke im Büro Tauss – darüber redet keiner?
    Weils unappetitlich ist?
    Nein, weils T. schaden würde wenn man über sein Delikt reden würde!
    Den Besitz dieser kriminellen Bilder hat T. ja zugegeben – und wegen nichts anderem wird gegen T. ermittelt.
    Machen wir uns doch nix vor – T. ist ein Mensch und damit fehlbar.
    Dann soll er aber auch zugeben das er eine Vorliebe für solche Bilder hat, die Nähe zu den Verkäufern dieses Drecks sucht und er selbst sich in diesem Sumpf bewegt.
    Nein, da wird anstatt des Lustgewinns den T. vermutlich suchte dem ganzen ein politischer Anstrich verpasst und aus dem Bilderbesteller T. ein Michael Kohlhaas gemacht – der er nie war.
    T. hat sein bestens dotiertes Mandat über die Landesliste der Kriegspartei SPD gekriegt – wenn er aus der Kriegspartei austritt dann soll Kinderfreund T. doch auch sein Mandat niederlegen.
    Schmierig ist er der T., Herr will ich sojemanden nicht nennen.
    Er predigt Wasser und trinkt Wein, der T.
    Warum wohl sind Politiker in D sooooooooo schlecht angesehen und haben einen Ruf ähnlich wie Ludenß
    T. hat zu diesem Ansehen sein Bestes gegeben.
    Der ADAC geniesst mehr Vertrauen al Politiker.

  553. @ alexander
    verstehe ich dich richtig? willst du diesem produkt die relevanz absprechen? oder befürchtest du einfach nur begrenzte vermarktungschancen auf grund des „saure-gurken-problems“ im sinne von george akerlof? du kennst sicherlich den entsprechenden eintrag in wikipedia:
    „Das so genannte Saure-Gurken-Problem … wurde 1970 von George A. Akerlof in seinem Aufsatz The Market for Lemons entwickelt. Es ist ein Unterfall der asymmetrischen Information, die so genannten hidden characteristics:
    Da Käufer oft ein Gut nur schwer beurteilen können, werden sie im Durchschnitt weniger zahlen, als sie zahlen würden, wenn es nur gute Güter gäbe – sie berücksichtigen das Risiko, eine „saure Gurke“ zu erwischen. So werden langsam die Anbieter mit hoher Qualität und hohem Preis verdrängt, weil niemand bei ihnen kauft. Es werden anteilig mehr „saure Gurken“. Die Beseitigung der sog. Informationsasymmetrie ist eine Lösung.“

    dabei arbeiten wir bei czyslansky mit unserem blog doch eben an der beseitigung jedweder informationsasymmetrien. ich muss mich wundern …

  554. @mik Vielen Dank ersteinmal für die höchst interessanten Ausführungen zum Thema „Saure Gurke“ das ist tatsächlich ein sehr interessantes Thema.

    Für mich stellt sich da auch sofort die Frage. ob es für den Säuregrad der sauren Gurke auch eine EU Vorschrift gibt. Ab welchem PH Wert gilt eine Gurke als sauer?

    Zurück zu meiner zugegebenermaßen etwas despektierlichen Meinungsäusserung zu deinem Blogpost.
    Wie auch Czyslansky, glaube ich auch nicht an das „Das Geld liegt auf der Strasse“-Prinzip.
    Czyslanky hat folgenden Satz geprägt – eine Gewisse Enttäuschtheit lag in seiner Stimme, sagen die Chronisten, als er ihn seufzend aussprach:

    „Ich musste immer wieder feststellen, dass das Geld nicht auf der Strasse, sondern auf der Bank liegt. Leider nicht auf meiner Bank, oder wenn doch, dann zumindest nicht auf meinem Konto.“

  555. Nun haben wir uns leider solange bei Recherchen mit annähernd Lichtgeschwindigkeit bewegt, dass wir eine komplette Woche im CZR zubringen mussten. (CZR = Czyslanskyscher Zeitreparierer). Das hat zwar dafür gesorgt, dass wenigstens wir alle wieder dieselbe Zeit haben, aber dafür hat es Teilüberlappungen mit Paralleluniversen gegeben. In einem der Universen hieß der Physiker, den Du oben erwähnst, beispielsweise noch Thiering, das ist das Universum, aus dem ich komme. Gottseidank lösen solche Petitessen keine Zeitparadoxien aus, jedenfalls nicht, wenn man den bahnbrechenden Arbeiten von Czyslansky folgt [1] Bd. 2 Seite 1148ff.

    [1] Czys.: Über ernsthafte Ereignisse, die geeignet sind, richtige Verwirblungen auszulösen, Band 1: Der Raum, drei Dimensionen, Band 2: Die weiteren Dimensionen.

  556. Von Unternehmen und Agenturen wird Twitter oft lediglich als Nachrichtenticker genutzt. Das ist zwar durchaus eine sinnvolle Nutzungsart, wird dem Medium allerdings nicht gerecht und ist auf Dauer langweilig.
    Erst die kommunikative Nutzung des Mediums, also die Mitnutzung des Rückkanals macht Twitter spannend und davor haben noch viele Angst …

  557. So, das Raumzeitgefüge ist wirklich wieder hergestellt. Jetzt glaube ich auch, dass Thirring nicht Thiering heisst. Und auf einmal kann ich mich wieder erinnern, eine Vorlesung bei ihm gehört zu haben – doch halt, das war sein Sohn Walter. Auf die Frage, ob es denn stimme, dass man, wenn man in einem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit auf die Erde pralle, man schlicht und einfach durch die Erde durchfliegen werde, ohne Schaden zu nehmen, antwortete Prof. Thirring „Das ist durchaus vorstellbar – aber ausprobieren tät‘ ich es nicht“. Unvergesslich!

  558. Ich hab ja nix gegen twitternde PR-Leute, die mit platten und dämlichen Tweets den Kanal verstopfen. Im Gegenteil: Es ist leichter, die auszufiltern – einfach nicht auf die Follow-Liste setzen.

  559. „Normal“ wird weniger sein. Meine Schätzung? 30 Prozent. 30 Prozent weniger Bruttosozialprodukt, weniger Lohn, weniger Industrieproduktion, weniger Luxus, weniger Wohlstand.

    Das wird hart werden – aber unumgänglich. Wir haben alle jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt (aber noch nicht ganz standesgemäß…)

  560. Hat nicht letztens erst Microsoft einen fetten Betrag an die EU-Kartellbehörde abgedrückt, weil sie ihren Browser mit dem Betriebsystem gekoppelt haben?
    Und jetzt entwickelt Google ein Betriebssystem zu IHREM Browser dazu?

  561. minus 30 prozent? das ist der untergang des lebens wie wir es kennen. ein minus des bip von 6 prozent hat eine arbeitslosigkeit von rund 4,5 millionen menschen in deutschland zur Folge (kurzarbeit mal rausgeschätzt). Wenn du das Ganze mal 5 rechnest landen wir bei 22,5 millionen arbeitslosen. das ist unvorstellbar!

  562. Diese kleine Umfrage war heute in der Businessweek-Online:

    „Does Google’s planned PC operating system, Chrome OS, have a chance to unseat Microsoft’s Windows?

    Yes
    52%

    No
    48%

    Total number of votes: 642“

    Bingo!

  563. Also nochmal: Microsoft ist es nicht gelungen, den Trend der Netbooks zu erkennen, geschweige denn erfolgreich auf ihn aufzuspringen. Was fehlt ist ein anwenderfreundliches Betriebssystem für Netbooks, dass schnellstens startet, sich automatisch einrichtet und vor allem keinen unnötigen Ballast mitbringt.

    Hat sich der geneigte Autor zudem mal überlegt, wieviel Zeit er heutzutage „im Internet“, d.h. mit geöffnetem Browser zubringt. Und wieviel Funktionen von Word bzw. Excel benutzt er tatsächlich? Nein, nein – Microsoft sieht nicht grün (http://www.czyslansky.net/?p=1486), sondern rot. Langsam wird ihnen auch dämmern, dass die Jahre der Fat PCs vorbei sind und das Computern in der Cloud stattfindet, und wenn sie sich noch sehr an die lokale Festplatte klammern. Mein Tipp an Steve Ballmer steht übrigens schon hier als Kommentar (http://www.vibrio.eu/blog/?p=224). Und wer mir nicht glaubt, der lese bitte die FTD von gestern: „…während Microsofts krampfhafte Versuche, eine neue Erlösquelle aufzubauen (Zune, Xbox, MSN), sich als teure Abenteuer herausgestellt haben.“ http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Das-Kapital-SAP-und-Oracle-in-Pharmas-Fu%DFstapfen/536381.html

  564. google hat eine reelle chance, weil ms noch keine wirkliche antwort auf das thema cloud computing für mobile menschen hat (wohl aber eine strategie). ein schmales betriebssystem, das in 15 sekunden hochfährt, nicht abstürzt und auf einem mobilen teilchen auch nach sechs monaten noch rennt wie lola wäre attraktiv. aber nur dann, wenn es sich als offen für andere welten zeigen würde. die wichtigsten dinge meines lebens müssten drauf laufen. und zwar zuverlässig. und ich muss auch auf einem chromteilchen auf wunsch windows starten können, um damit bei bedarf mit meinen ollen und vertrauten und guten office-applikationen arbeiten zu können, wenn’s denn sein muss.
    die frage ist nur: schafft es google noch einmal so offen zu denken, wie in seiner gründerzeit? oder funktionieren sie letztlich doch schon so, wie alle großen unternehmen nunmal funktionieren: offen, wenn es sein muss, verschlossen, wenn es möglich ist. dann wird googles chrom eine kurzfristige zeiterscheinung bleiben und entweder von windows 8 erledigt oder gemeinsam mit diesem von einem newcomer. und der könnte dann vielleicht „lola“ heißen. und rennen und rennen und rennen …

  565. Wirklich 55? Nicht 155? Es ist nicht zu fassen. Aber andererseits, wer sagt, die Entwicklung sei nicht zirkulär? Würde Bilitis heute gedreht, wäre es kaum FSK 16, da haben sich die Zeiten seit den 70ern durchaus wieder in Richtung Prüderie gedreht.

    Auffällig ja auch, dass viele Politiker in der Aufregung andauernd fordern, die Pornographie solle aus dem Internet verschwinden, die sei ja illegal. Wenn die 68er ihre Eltern mit Freizügigkeit provoziert haben, wird eine Generation kommen, die ihre Altvorderen mit Prüderie schockt. Kann man nichts machen. Irgendwann wird den Putten in den Kirchen wieder Wäsche übergezogen wie in den 50ern. Keine Katastrophe, auch Verhülltes hat seinen Reiz *grins*

    Nur sollten die Jungen warten, bis die Alten ausgestorben sind, die sie kopieren, das wäre nett.

  566. Das erinnert mich ein bisserl an den legendären Film „Liane, das Mädchen aus dem Urwald“ mit Marion Michael und Hardy Krüger (1956) … ein grosser Skandal, aber nicht auf dem Index. Heute nur noch ein Schenkelklopfer, damals eine Perle des erotischen Films.

  567. Die Idee mag ich auch, ich warte nur auf den ersten Patentstreit, wenn die erste wirklich vermarktbare Idee dabei herauskommt. Denn beim Patent hört die Freundschaft meistens auf.

  568. Wenn man lange genug auf der Website sucht, findet man – gut versteckt in den FAQs – die Antwort:

    „Bitte beachte, dass du mit dem Einstellen einer Lösung diese für alle sichtbar machst. Deine Lösung ist damit veröffentlicht und der Allgemeinheit bekannt gemacht, was bedeutet, dass du für diese Lösung keinen Patent- oder Gebrauchsmusterschutz mehr geltend machen kannst. Wenn Du Dir nicht sicher bist, kannst du deine Lösung zunächst auch vertraulich nur an Tchibo richten.“

    Wer seine Idee also nicht vorher schützt, ist selber schuld. Immerhin kann er was gewinnen, nämlich 2000 Euro für die „Lösung des Monats“ oder 10.000 Euro für die „Lösung des Jahres“.

    Ich weiß nicht, ob ich das als Verarschung ablehnen oder als geniale Web 2.0-Idee toll finden soll…

  569. ich kann diese „erfolgs“meldungen schon nicht mehr hören: „danke an meinen 1.000sten follower“. eine pr-agentur, die viel auf ihre pr2.0-kompetenz hält twitterte kürzlich „1.500 follower – einfach geil!“ haben die früher auch die auflage ihrer pressemeldungen als erfolg verkauft und die menge der werbeflyer in ihrem briefkasten als beleg ihrer gesellschaftlichen relevanz interpretiert?
    und wenn mir nur sechs czyslanskys folgen würden – der rest wäre schall und rauch … na gut tim: ganz ohne rauch wollen wir beide auch nicht leben … 😉

  570. Schmidt überträgt seine (und auch meine) Erfahrungen mit deutschen Blog-Lesern eins zu eins auf Twitter. Ja, es stimmt: Der Deutsche an sich ist ein „lurker“, also jemand, der eher passiv das konsumiert, was andere von sich geben, beispielsweise hier auf czyslansky.net. Er liest, nickt, freut sich und klickt weiter. Der Franzose ist da ganz anders, von meinen amerikanischen Landsleuten und ihrem lauten, direkten und deshalb manchmal in europäischen Ohren schon unangenehm aufdringlichen Rumgeraunze in den Online-Foren ganz abgesehen.

    Bei Twitter ist es natürlich ähnlich, aber ich zumindest empfinde es ein bisschen anders. Ich bekomme viel mehr spontane Direkt Replys oder öffentlich gewitterte Kommentare als beispielsweise auf meine durchaus gutbesuchten Blog-Einträge auf cole.de oder an dieser Stelle. Ich nehme an, das stark verkürzte Format schafft mehr Betroffenheit, und das spontane Antworten ist einfacher. Kurz: man denkt bei Twitter nicht so lange nach, sondern schießt eher mal aus der Hüfte. Das ist aber etwas anderes als Broadcasting, eher schon „fire & forget“…

    Ist das besser? Schlechter? Auf jeden Fall ist es anders.

  571. Nachdem heute mein, vor längerem schon gekündigter, Kabelanschluss abgeklemmt worden ist, während mein Twitteraccount sich über das 1830 Update freute, kann ich nur sagen:

    Medien kommen und gehen!

  572. Die alten Medien berichten lieber bei jeder Nennung des Namens Tauss, es sei „pikant“, dass ausgerechnet gegen ihn ein Verfahren wegen KiPo laufe. Das finde ich nicht pikant. Ich warte auf das Verfahren gegen Tauss, dann hört diese Diffamierung auf. Wobei ich auf unser Rechtssystem vertrauend dem Urteil nicht vorgreifen will.

    Frau vdL ist in einer verzweifelten Situation – aber sie wird sich rauswursteln. Ist ihr bis jetzt immer geglückt. Wir zwei wählen sie eh nicht, uns muss (kann) sie nicht überzeugen.

    Demokratie hat viel mit Zähneknirschen zu tun 😀

  573. Twitter-Bots folgen Twitter-Bots

    Ich erinnere mich an eine Geschichte von Ephraim Kishon in dem er seinem Freund Jossele von Schachcomputern berichtet. Nach kurzem Nachdenken meint dieser dann, er würde sich gleich zwei von diesen Computern kaufen, die könnten dann miteinander Schach spielen und er könnte in Ruhe ins Kino gehen.

  574. Huch!

    „Konsumenten von Kinderpornografie und Kinderschänder gehören offenbar zu zwei verschiedene Gruppen sexueller Straftäter“

    Ist das nicht FURCHTBAR politisch unkorrekt, das zu differenzieren? Ist das nicht EGAL? schließlich geht es hier um KINDER!
    Wissenschaftliche Grundlagen hin oder her, aber da bäumt sich doch Lieschen Müllers Gemüt auf 🙂

    Und überhaupt. Ein anständiger Mensch kommt sowieso nicht auf gesperrte Seiten, auch nicht aus Versehen (U-Bahn-Zitat Ende).

  575. Nunja, immerhin werden Kommentare nicht nach Ermessen der Redaktion gekürzt wie Leserbriefe.

    Ich erhalte mir noch meine optimistisch-blauäugige Meinung, dass „echter“ Journalismus auch im Web seinen Platz hat. Eine anspruchsvolle Leserschicht wird’s immer geben, und Bildzeitungsleser eben auch. Und jeder wird seinen Bedarf befriedigt finden – nur ist eben eine Bildzeitung einfacher gemacht, als ein FAZ-Feuilleton.

    (Das Feuilleton der SZ ist nebenbei eine Masturbationsvorlage für die Bourgeoisie, ein feiger Konjunktiv von Bildung).

  576. ich bin ja mal selbst pr-mensch. aber ich weiß trotzdem, was sich gehört. und anonymes zwitschern gehört sich nicht. überhaupt gar nie nicht. meine twitteradresse lautet deshalb ganz korrekt und ausführlich „michaelkausch“. und wenn ich irgendwo was kommentiere, dann immer mit meinem vollen namen.
    also: runter mit der burka. immer. überall.

    andererseits: wenn sich die arme frau doering wirklich hätte verstecken wollen, hätte sie das dann wirklich unter ihrem wirklichen vornamen gemacht? wohl eher nicht. insofern treibt kollege scheuermann ein perfides spiel: er erweckt den eindruck, als habe sich die pr-dame verstecken wollen. in wirklichkeit wollte sie sich nur mit ihrem vertraulichen vornamen anbiedern, wie das so sitte ist in bloggingen und twitterhausen.

  577. Das „Küstenforum“ aus Amrum hält dazu auch das passende Gedicht vor, dessen Text möglicherweise zu der Musik passt: „Der Leuchtturmwärter“. Verfasser ist ein gewisser Jochen, der wohl weiß, warum er seinen Nachnamen nicht verrät. Eine Kostprobe:

    Die Tage sind gezählt, in denen sie sich bewährten
    Sie kennen sich gut, sind seit Jahrzehnten Gefährten
    Der Turm und sein Wärter, beide zu alt
    In diesem Zeitalter der digitalen Gewalt

    (Refrain)
    Tagein tagaus
    Licht an Licht aus

    Dem wäre nichts hinzuzufügen.

  578. Ich möchte mich dafür aussprechen, dass dieses Stück anlässlich der Verleihung des Czyslanskypreises – für besondere Verdienste um das digitale Leben, live aufgeführt wird.

  579. @ alexander: angesichts der allgemeinen krise im leuchtturmwesen sollten wir vielleicht an eine transkription für mobile nebelhörner denken. ich denke z.b. an das nv 4322: http://www.buddel.de/bs/nebel.htm.
    es bleibt natürlich das problem, dass große teile des werks verschollen sind und einer musikalischen nachdichtung bedürften …

  580. Ein schaurig-schönes Beispiel dafür, wie es Unternehmen nicht machen sollten. Dabei ist die Werbung ja gar nicht soooo schlimm, aber das Blog-Konzept ging voll daneben!Schade, dass für sowas gute Leute verheizt werden.
    Die Fake-Kommentare sind derart plump, das es fast weh tut. Wo waren hier die Berater? Oder war der Kunde beratungsresistent? Auch ein Phänomen dieser Zeit…

  581. Ich finde, dass sich das Spiel echt cool anhört.

    Wenn nicht Apple, dann hätte sowieso irgendwann jemand das erste Spiel herausgebracht, wo reale Welt und virtuelle Welt miteinander verschmelzen.
    Wenn ich mich recht erinnere gab es bereits einen Helm, der reale Objekte erkennt, und aus ihr eine Spielwelt zaubert, die allerdings einige Verbesserungen benötigt.

    Ich bin mir zu 100% sicher, dass es in naher Zukunft Helme geben wird, die aus der Realität eine „voll funktionsfähige“ Spielwelt machen, mit denen man sich in seinem eigenen Haus um die Ecken schleichen muss, um die Angreifer zu töten.

    Oder natürlich auf seine Haustiermonsterchen aufpassen muss, dass sie nicht die Milch vom Tisch klauen..oder ähnliches.

    Gefördert wird dies sicherlich vom Militär…in den USA wurde vom Militär bereits ein „Killerspiel“ entwickelt, mit dem neue Rekruten angeworben werden. Zu so einem Zweck finde ich Spiele echt uncool, aber für Spielspaß…dann bewegen sich die fetten Computerkinder (zu denen ich mich selbst auch zählte) wenigstens mal.

    Außerdem müssen sie nicht erst in den Waffenschrank vom Papa, die ganzen schweren Waffen in die Schule tragen um dort Mitschüler umzubringen, das geht alles virtuell und schmerzfrei. Ist doch eine Win-Win Situation in meinen Auen 😉

  582. Ich habe auf der Dampflog (http://www.vibrio.eu/blog/?p=796) mal versucht aufzuzeigen, was wir PR-Leute auch aus dem Fall Vodafone für unsere PR 2.0-Strategien lernen können. Das wichtigste ist: Web 2.0-Kommunikation muss authentisch sein. PR 2.0 – das ist in meinen Augen die Qualifizierung der Unternehmen für die neuen Herausforderungen des Internet 2.0. Das ist keine Auftragsschreibe in Corporate Blogs.

  583. Ähm … die Jubelperser-Kommentare sind so überzogen, dass die kaum von Vodafone stammen – da wollte jemand ironisch sein.

  584. Wenn man alles verbietet, was geschmacklos ist, bleibt nicht mehr viel. Wieso vertrauen wir eigentlich nicht auf den Geschmack an sich? Je lauter über sowas geredet wird, desto interessanter wird es doch, und kurz vor der Zensur wird es ein Verkaufsschlager!

    Hey, es gab mal ein Spiel namens X-Roaches. Da kam unter jedem X11-Fenster Kakerlaken raus, wenn man es wegnahm. Die konnte man dann mit der Maus zerquetschen und es blieben tote Kakerlaken auf dem Desktop zurück.

    Irgendein Mensch mit zuviel Zeit hat die Roaches mit Babys ausgetauscht. Dann konnte man halt Babys zerquetschen auf dem Schirm. Das mit den Kakerlaken fand ich lustiger. Das mit den Babys fand ich blöd. Ich wäre dennoch nicht im Traum auf die Idee gekommen, nach einem Verbot zu rufen. Übrigens fand das mit den Babys irgendwie jeder blöd. Ist doch ganz beruhigend, oder?

  585. Ein Spiel aus der Frühzeit der Computerspiele (Mitte der Achtziger) hat in Sachen „Schlechter Geschmack“ schon auf dem Commodore kaum erreichte Massstäbe gesetzt.
    Es hiess „KZ-Manager“ oder so ähnlich und war in Basic geschrieben und den damals recht beliebten Wirtschaftssimulationen nachempfunden. Man musste SS-Leute engagieren, Gas einkaufen u.s.w.
    Ich weiss nicht ob das Spiel verboten war, vermutlich war das Phänomen Computerspiele den Behörden damals gar nicht bekannt

    Manche Dinge verschwinden auch ohne Zensur, weil sie einfach Scheisse sind.

  586. vielleicht war ich nicht klar genug: ich würde mir von den apfelmännchen wünschen, dass sie mir die zensursula machen. apple muss sich doch wirklich nicht als vertriebspartner hierfür hergeben? apple lehnt alle möglichen programme für das iphone ab, z.b. einen c64 emulator! wohl weil das kein apple-standard ist. dieses spiel sollte man aus rücksicht auf die opfer nicht unterstützen. „nicht unterstützen“ heisst nicht „verbieten“.
    mik

  587. Michael, vielleicht war ich nicht klar genug: Apple sollte meines Erachtens ausschließlich technische Maßstäbe anlegen.

    Ich bleibe bei meiner Aussage: Lassen wir dem Geschmack eine Chance, sich evolutionär durchzusetzen. Sonst stirbt er aus(!). Wenn Apple sich auf inhaltliche Diskussionen einläßt, wo sie quasi Monopolisten sind(!), ist unproduktiver Ärger vorprogrammiert, Apple kommt in Teufels Küche.

  588. Es ist doch nur die ganz konsequente Umsetzung des Warhol’schen Spruchs, wonach jeder für 15 Minuten berühmt sein wird. Vodafone ist sogar noch grpoßzüger: Bei denen kannst einen ganzen Tag lang Held sein. Also: Die Werbung finde ich zeitgeistreich. Dass die keine Ahnung von Web 2.0 haben, steht auf einem ganz anderen Blatt.

  589. Man kan das selber bei Ebay auch erleben, wenn andere Bieter mit Bots arbeiten, die eine Sekunde vor Auktionsende ihre Gebote reindonnern.
    Wärend man selber mit vor Aufregung geröteten Wangen seine F5 Taste quält, überbietet einen ein schnellerer Bot.
    So ist das, wenn man nicht rechtzeitig mit aufrüstet …

  590. mag ja sein, dass computer die krise „auslösen“. sie „verursachen“ sie aber nicht. der trend zur überkapitalisierung ist schon seit beginn der industrialisierung festzustellen. und „reinigende“ krisen in form von massenhafter kapitalvernichtung oder krieg halten das system langfristig am laufen. die politische kunst besteht einzig und allein darin, das privatwirtschaftliche system, das sich ja in der tat auf der einen – sonnigen – seite als unübertroffen produktiv und überlegen allokierend erwiesen hat, so in den griff zu bekommen, dass seine dunkle seite – von der grosskrise über die ausbeutung der dritten welt bis zum krieg – nicht mehr in erscheinung tritt.

    kann man die goldene seite haben, ohne die dunkle akzeptieren zu müssen? ja, unbedingt. daran glaube ich, solange das gegenteil nicht erwiesen ist und solange das, was man uns als gegenteilig so oft verkauft hat, ein menschliches antlitz immer erst verliehen bekommen muss, anstatt es als innerstes wesen eingeschrieben zu haben.

    deshalb ist das primat der politik erforderlich und deshalb erleben politische forderungen, die auf dieses primat verweisen, in der krise stets eine renaissance.
    es gilt, den tiger zu bändigen – auch wenn er sich manchmal als „scheues reh“ verkleidet. computer sind hierzu übrigens nicht vonnöten. ich plädiere auf entlastung für die gebeutelte it. sie ist unschuldig. definitiv.

  591. Wir müssen dann auch demnächst mal den Tag feiern, ich glaube es war im Jahr 1995 oder so, als der Mail-Server der Deutschen Telekom in der Nähe von Ulm zusammenbrach und im Radio laufend Durchsagen kamen – die ersten Staumeldungen von der Datenautobahn.

  592. Es beweist sich doch immer wieder: So funktioniert Marketing eben nicht. Und… es kommt immer alles raus!

  593. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat erst im Juni bekanntgegeben, dass es Google nutzt, um Arbeitsmarktprognosen zu erstellen. Einen Bericht hierzu gibts zum Beispiel im Manager Magazin ; „Mit dem neuen Modell sei es möglich, die Zahl der Arbeitslosen im Schnitt bereits einen Monat vor Bekanntgabe der offiziellen Zahlen durch die Bundesagentur für Arbeit vorauszusagen. Dabei soll die Treffsicherheit hoch sein.“

    Ich vermute, dass die SPD mit Microsoft Bing arbeitet. Dort gibts ja derzeit noch ein wenig weniger Suchergebnisse als bei Google. Und so sagt Steinmeier tatsächlich bis zum Jahr 2020 Vollbeschäftigung voraus – natürlich nur mit ihm als Kanzler. Und mit Bing als Statistik-Tool der Bundesagentur für Arbeit.

    Auch die SPD bingts wieder voll!

  594. keine renaissance musik im internet?
    na hör mal: http://www.jsayles.com/familypages/earlymusic.htm

    wir brauchen keine allgemeine flatrate, sondern intelligente, benutzerfreundliche und mit mehrwert-services angereicherte bezahlsysteme im internet. und hätte die musikindustrie nicht in unerträglich arroganter attitüde jahrelang das internet ignoriert, weil man es nicht in silberscheiben presse konnte, dann wäre sie später auch nicht gar so in bedrängnis geraten. ich erinnere mich mit grausen an eine diskussion mit thomas m. stein auf einer csu-medientagung so um das jahr 2003, in der er stundenlang über illegale musikdownloads jammerte, nachdem er wenige jahre zuvor als sony music-chef sich geweigert hatte, sich an einer kampagne zur aufklärung über copyrights zu beteiligen. ignoranz wird bestraft.

  595. 1995? Hat nicht damals noch die DTAG versucht, DATEX-J als Gegenentwurf zum Internet zu etablieren? Ich denke, dass die Telekom erst frühestens ab 1997 so „systemrelevant“ war, dass es bei ihren Ausfällen zu Radiomeldungen gekommen ist. 1994 konnte sich Helmut Kohl bekanntlich noch nicht mal was unter „Datenautobahn“ vorstellen 🙂

  596. ich sehe das nicht so eindeutig. die frage ist doch, ob yahoo und microsoft synergien entwickeln können, ob also aus 1 plus 1 ein wenig mehr als 2 wird? vom produkt BING her sollte microsoft gegen google gute chancen haben. und dass der markt die monopolmacht von google nicht weiter fördern will, ist auch wahrscheinlich. man benötigt aber eine kritische masse um in der such-werbung ein wenig geld zu verdienen. und diese masse könnte bei einem marktanteil von rund 30 prozent durchaus erreicht sein. wenn also das produkt (BING) und der marktanteil passen, dann ist 1 plus 2 vielleicht 5. mal sehen.

  597. Eizo hat dasselbe für PC-Monitore im Programm. Besser als ein Zeitlimit für den Bildschirmschoner, wirklich ein grünes Produkt.

    Bei Thomas Gottschalk halte ich es übrigens nie solange aus wie seine Stargäste, für die sich ja das Hinsetzen kaum lohnt. Bei Carolin Reiber hingegen denke ich an Willy Astor und seinen unsterblichen „Kalorienreiber von Carolin Reiber“ – dadrüber kann ich den ganzen Abend lachen und brauche keinen Fernseher in meinem Wohnzimmer, der glaubt, sich einschalten zu müssen, nur weil ich da bin.

  598. Das Gerät sollte auch über Twitter, den Tod der Seniorin oder des Seniors melden, damit die Angehörigen rechtzeitig informiert werden, bevor die Geruchsbelästigung zu groß wird.

  599. Walisischer Whisky ist ungefähr so wie Deutscher Champagner oder Australischer Cognac („…beware of French imitations!“).

    Wikipedia benötigt exakt 14 Zeilen, um das Thema „Welsh Whisky“ abzufeiern . Es gibt nämlich nur einen einzigen Hersteller, die Penderyn Distillery, die 2000 gegründet wurde. Wer ihren Fusel schon mal verkosten musste weiß, warum die Waliser vor allem als Anhänger der „temperance movement“ bekannt sind. 1881 wurde mit dem „Sunday Closing Act“ in Wales der erste Sieg der Abstinenzler im Vereinigten Königreich erzielt, der später in die (2001 wieder aufgehobenen) „Pub Laws“ mündeten.

    Ein Jahrhundert lang haben sich Gäste in britischen Kneipen über die Glocke geärgert, die Punkt Mitternacht erklang, zusammen mit der sonoren Stimme des Wirts: „Gentlemen, last orders, please!“

    Ich sage: Zum Teufel mit den Walisen und ihrem so genannten Whisky. Das Zeugs taugt nicht einmal als Desinfektionsmittel. Lieber trinke ich Jodtinktur!

  600. Lieber Tim, ist es nicht so, dass wir nur schreiben, bis endlich die Zigarren- und Whisky-Mafia auf uns aufmerksam wird und uns Czyslanskisten sponsert?

    Ansonsten klaffen doch schon längst Anspruch und Wirklichkeit. „Dauerwerbesendung“ muss bei Pro7 nicht mehr eingeblendet werden, das kann man heute als Aufkleber auf den Fernseher kleben. Und man muss es nicht abmachen, wenn man auf RTL oder SAT.1 wechselt. Dass ich die anderen Sender nicht aufzähle, heisst nichts.

    Früher wurde bei Präsentationen der Edding mit weisser Folie beklebt, damit man sich nicht dem Verdacht der Schleichwerbung aussetzt. Heute wird der Edding mit weisser Folie beklebt, weil Edding nicht bezahlt hat für die Werbung.

    Früher musste der Skilweltmeister seine Skier mit sichtbarem Logo in die Kamera halten, um seinen Vertrag zu erfüllen. Heute muss er das nicht, denn elektronisch wird das Logo eingeblendet, dessen Firma dafür bezahlt hat.

    Aber dafür, dass in der Science Fiction-Serie „Space Marines“ der Internetprovider „SpaceNet“ heißt, dafür habe ich keinen Pfennig bezahlt, ich schwöre 🙂

  601. In Bezug auf Tvino haben Sie aber wirklich schlecht recherchiert und nicht richtig gelesen. Es gab und gibt nichts zu enthüllen. Hätten Sie alle Beiträge im Ursprungsblog aufmerksam gelesen, wüssten Sie, dass Hawesko die Seite offiziell betreibt (siehe Impressum), dies in der ersten Pressemeldung sowie auf der Pressekonferenz verkündet hat (http://www.tvino.de/presse) und in einem Kommentar zum Beitrag klarstellt. Tvino ist offiziell eine eingetragene Marke von Hawesko – das ist kein Geheimnis, sondern Bestandteil der Kommunikation. Hendrik Thoma ist übrigens in seiner Funktion als Master-Sommelier aktiv. Nicht als Journalist. Von heimlich fließenden Werbegeldern kann also nicht die Rede sein. Jan Sierks / Vera Maria Bau PR

  602. Redaktionelle Werbung ist bei einer inzwischen nahezu werberesistenten Zielgruppe, wie es die von Dauerwerbemedien besudelte Digital Native Generation ist, die einzige die noch wirkt.

    Entweder ich mache saubere PR und die Redakteure, ob sie nun bloggen oder totes Holz bedrucken, äussern sich authentisch und vom Produkt ehrlich überzeugt, oder ich kaufe mir eben ihre authentische Überzeugung, sonst werde ich von den biologischen Pop-Up Blockern in den Gehirnen der User ausgeblendet und nicht mehr wahrgenommen.

  603. Den Buchdruck hat nicht unser Wirtschaftsminister Guttenberg oder einer seiner Vorfahren erfunden, sondern Johannes Gutenberg (nur ein T und auch nur ein Vorname) #Klugscheisser

  604. >Mit Wolfgang Schäuble haben wir einen Innenminister, der … ein Spezialist für “ständig auf
    >dem Arsch sitzen” ist.

    Weltmeister im Aussitzen war allerdings sein politischer Ziehvater Helmut Kohl. Frau Merkel hat davon auch einiges abgekriegt.

  605. @Jan Sierks: Ich verstehe den Artikel anders als Sie. Tim Cole gibt doch seine Quellen an – aber selbst mit angeblich missverständnisverhütenden Presseerklärungen (wer druckt/liest denn sowas?!?) sind doch solche Aktionen genau darauf angelegt, falsche Erwartungen beim Leser zu wecken. Das müssen Sie einfach einräumen.

    Alexander Broy erleichtert ja auch im Folgekommentar den Sündern ihr Geständnis, denn Verzweiflung der Werbetreibenden ist ein starkes Motiv – und ein nachvollziehbares.

    @Tim Cole, n.b.: Ceterum censeo numerum legum diminuendum esse. 🙂

  606. @ tim
    dass gutenberg eigentlich mit bürgerlichem namen „gensfleisch“ hieß, ist ein weit verbreiteter irrtum. czyslansky hat in seiner – leider unveröffentlichten – biografie des im sächsischen grimma bei leipzig geborenen gutenbergschen lehrlings jeremias drüggling nachgewiesen, dass das ganze von einer fehldeutung des sächsischen dialekts eben jenes drüggling herrührte. dieser hatte seinen meister wiederholt öffentlich mit der bemerkung „meister, gens fleisch mir mein gulden baldmäglichsd remiddieren, den wo ich ihn gägäben hob“ düpert, weshalb nachbarn des ewig geldkargen druckermeisters diesen bald „gensfleisch“ zu nennen pflegten.

  607. E geht nicht nur Tauss so, man sehe doch mal mal die Machenschaften eines Staatsanwalts an, der Ärzte erpresst und manipuliert, der Noch-Staatsanwalt Frank Erdt aus Gera, er sogar von seinem Ministerpräsidenten Althaus geschützt wird,weil er dem Land Thürigen rechtswidrig das Vermögen des Justizofers Herbert Eders zuführte:
    http://justizopfer.blog.de/2009/08/04/geht-korrupter-herr-ministerpraesident-althaus-6651485/
    Und so etwas will wieder Ministerpräsident werden, die Stasi-Erben lahen sich halb tot!
    Gruss Altmann

  608. Aus der Physik wissen wir: „Das Loch definiert sich durch seinen Rand“ Demnach wird der Abstand zwischen den grossen und staatstragenden Beiträgen die Grösse des Sommerloches aufzeigen.
    Ich denke, Tim, du hast mit diesem wichtigen Posting ein Stück Rand gebastelt.

  609. Meinst du nicht, dass die lustig, peinlichen Beiträge, die Jugendsünden des Social-Webs nur noch die Internetausdrucker schockiert?
    Wer sich im Netz bewegt, hinterlässt Spuren. Auf der einen Seite buhlen die Unternehmen um die Digital Natives, auf der anderen Seite sollen sie unbeschriebene Blätter sein (auch so ein Ausdrucker-Bild)
    Schon in wenigen Jahren stört sich niemand mehr an Inhalier- und Schluckbildern, spätestens, wenn auch die Personaler ihre eigenen schmutzigen Spuren bei facebook, Twitter, Flickr und Konsorten hinterlassen haben (die brauchen halt ein bisschen länger).

    Wie sagt man in Bayern: „Einfach mal geschmeidig machen!“

  610. leider konnte ich den bastelbogen unter der rubrik „schwarze löcher selbst drucken“ nicht nutzen, da ich nur einen farbdrucker besitze. das ist unfair und schade.

  611. @ alexander
    du glaubst doch nicht wirklich an den ersatz der doppelmoral durch die moral? soviel revolutionäre kraft kann man dem internet wirklich nciht zusprechen.

    im ernst: das problem am internet ist seine zeitlosigkeit. es ist ja nicht nur so, dass das web ncihts vergisst. es bringt auch ständig die zeiten durcheinander. wer heute nach etwas sucht, findet das alte, soweit es damals arg diskutiert wurde, oft vor dem neuen. das internet kennt keine dokumenthistorien. das ist ein drama schon für das ganz normale suchen. für ganz normale menschen aber erst recht, weil ihre alten sünden nicht immer gleich als „alt“ demaskiert werden.

  612. Vielen Dank, Tim, dass Du mit Deinem Beitrag hilfst, Schwarze Loecher endlich gesellschaftsfaehig zu machen.

    Es ist lediglich 30 Jahre her, dass mich meine Schwester fragte,

    „was willst’n zum Geburtstag?“, und ich antwortete,

    „Issac Asimov’s ‚Schwarze Loecher'“.

    Sie lehnte dies kategorisch ab mit den Worten, „so’n Schweinkram verschenk ich nicht!“.

    Ich postuliere noch heute dass damals eine vielversprechende Karriere als Kosmologist im Keim erstickt wurde.

  613. Ich stelle mir gerade vor, wie ein Geheimdienstler in Zukunft sich nicht nur eine RL-Legende schaffen muss, sondern auch eine virtuelle Karriere. Virtuelle Freunde, Twitterergüsse, ein bisserl Rumgetrolle bei Heise, um ein glaubwürdiger Mensch ab Jahrgang 80 (70? 60??) zu sein.

    Vielleicht werden heute schon die virtuellen Avatare gebaut, die dann für Zeugenschutzprogramme verwendet werden können 🙂

    Eigentlich könnte das ein Geschäft sein.

    „Existenz verpfuscht? Zu viel Mist ins Netz gestellt? Werden Sie nicht mehr eingeladen zu Bewerbungsgesprächen? Kaufen Sie sich eine neue Identität! Wir verlinken intelligente Kommentare, kunstsinnige Betrachtungen, politische Neutralität mit Ihrem Namen! Eigenes Blog gegen Aufpreis“

    Schade, dass wir Czyslanskys ja bekanntlich finanziell sowieso unabhängig sind, sonst wäre das DIE Geschäftsidee.

  614. Verdaustig war’s. Und glasse Wieben
    rotterten gorkicht im Gemank:
    Gar elump war der Blubberwank!
    Und plitzl auch der Lommer soch,
    dann schwand er ver im Sommerloch.

             Hommage an Lewis Carrol.

  615. @svb: Du hast (bewußt?) gleich zwei Hommagen auf einmal an Lewis Carrol(l) hinterlassen. Indem du dich zu deiner Jabberwocky-Nachempfindung vom letzten Wort inspirieren liesst, hast du an „The Hunting of the Snark“ angeknüpft, für mich das schönste Werk von LC. Wie er selbst später berichtete, war ihm der völlig unsinnige Satz eingefallen: „For the Snark was a Boojum, you see“. Um ihn zu rechtfertigen, stellte er ihm einfach seine „Agonie in acht Krämpfen“ voran, durchgehend in anapästen Tetrametern gedichtet.

    Im übrigen verdankte Czyslansky die Idee zu seiner bipolaren Akustik (die Lehre von den Klangeigenschaften zweidimensionaler Räume) der Landkarte des Glöckners in „Snark“ (siehe unten), von dem er schrieb:

    „He had bought a large map representing the sea,
    Without the least vestige of land:
    And the crew were much pleased when they found it to be
    A map they could all understand.

    „What’s the good of Mercator’s North Poles and Equators,
    Tropics, Zones, and Meridian Lines?“
    So the Bellman would cry: and the crew would reply
    „They are merely conventional signs!

    „Other maps are such shapes, with their islands and capes!
    But we’ve got our brave Captain to thank:
    (So the crew would protest) „that he’s bought us the best–
    A perfect and absolute blank!“

    Snark Landkarte

  616. Also gut, mein Tipp zum Blogday lautet: http://www.world-wide-wurst.de. Der Metzgermeister Ludger Freese aus Visbek bei Oldenburg ist auch in guten Zeiten „zurückhaltend mit Werbung; ich schalte nicht in jedem bunten Blättchen.“ Er steckt sein Werbe-Geld lieber in innovative Projekte. Sein Laden mit 18 Mitarbeitern, das sein Vater 1957 gegründet hat, lebte früher ganz von Kundenschaft aus der Umgebung. Aber der Leitspruch der Internet-Revolution gefiel dem Firmenchef: „Think global, act local.“ Konsequent nutzt er die neuen Medien, um Kundschaft auch in der Ferne anzusprechen. Als begeisterter Blogger schreibt Freese in seinem Online-Tagebuch über seine garantier glutamatfreien Wiener Würstchen, über seinen neuen Partyservice und bietet dort außerdem „die erste Internet-Wurst“ an, das aus Schweinefleisch, Putenfleisch, Speck komponiert wurde und so „die bunte Vielfalt des Internet dokumentieren“ soll. Daneben hat er unter dem Namen http://www.mybratwurst.de einen Online-Shop für Wurstwaren aufgebaut, bei dem Kunden ihre ganz persönliche Bratwurst mit Wunschettikett bestellen können. Und unter http://www.kohlpinkel.de feiert er die bekannteste Spezialität seiner Region, „Kohlpinkel, Mettwurst, Grünkohl – alles aus eigener Produktion und täglich frisch hergestellt.“ Anfragen erreichten ihn schon aus den USA und Australien. Und als @lusches hält er Kunden und Bekannte per Twitter auf dem Laufenden. Anders als in dem meisten Fällen ist bei ihm das Bloggen keine brotlose Kunst. „Ich lerne über meinen Blog laufen interessante Leute kennen, die mir Ideen bringen oder Geschäftspartner werden wollen. Eine Dame aus Dresden brachte ihn auf die Idee mit der „Aronia-Wurst“. Die Apfelbeere gilt als besonders gesund, und Freese verarbeitet den Saft inzwischen zu einer Spezialität, die ihm eine neue Fangemeinde beschert hat. Und ein Hersteller von Gartengrills meldete sich, weil ihm Freeses Ideen gefielen. Inzwischen wird jeder Holzkohlegrill mit einem Werbe-Flyer des friesischen Metzgers ausgeliefert.

  617. ich würde gerne einige politiker unter eine burka stecken(holger apfel). andere würden sich vermutlich gerne unter einer solchen verstecken (dieter althaus). wieder andere (vorzugsweise sozialdemokratische) vermute ich schon seit langem unter einer burka (oder wo sind sie sonst geblieben?)

    würden wir aber unsere bankmanager alle unter die burka bekommen, bekäme der begriff „schleier-fahndung“ plötzlich eine völlig neue und wohltuende bedeutung …

  618. So weit ich weiß fordert die Bayernpartei (noch) nicht, das Preußentum als Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung unter Strafe zu stellen.

  619. Mir waren die Plakate in Norddeutschland am liebsten: Für ein Deutschland ohne Bayern. Die Logik ist einfach und bestechend: Preiss’n, derts d’Bayernpartei wejn, nochad seid’s Es uns los.

    Ich finde die Kampagne der Bayernpartei gut. Besser als den neunten Aufguß vom Rauchverbot ja oder nein, was sie beim letzten Mal noch hatten. „Kriminalität verbieten“ ist tatsächlich nah dran an der Piratenpartei. Das Dumme ist nur, dass die Plakate der BP meist an der Straße stehen, ergo sieht man nur die Überschrift, denkt sich, die Burschen sind endgültig gaga, und ist schon vorbeigefahren. Ich habe lang gebraucht, bis ich mal das Kleingedruckte gelesen habe.

    Die fränkische Variante ist, mei, fränkisch halt. Die sind so. Ich würde sie bei der Proklamation der Bayerischen Unabhängigkeit gegen die Grafschaft Tirol umtauschen (die Franken wären mir dankbar, die Tiroler diesmal vielleicht auch, solange wir bei den Andreas Hofer-Festspielen letzteren als Freiheitskämpfer titulieren und nicht als Terroristen). Und Oberösterreich und das Salzburger Land hätten wir auch gern wieder. Vermutlich denkt die BP da nicht anders 🙂

    Nach der bayerischen Unabhängigkeit ist nur noch ein Problem zu lösen: Wir haben keinen Zugang zum Meer. Zu dumm für unsere Piraten.

  620. „Für zwei Milliarden Dollar muss eine alte Frau lange stricken.“

    Dieser Satz macht nachdenklich. WIE LANGE muss eine alte Frau für diesen Betrag stricken?

    Ich habe das mal schnell überschlagen:
    Nehmen wir als Beispiel eine wirklich sehr alte Frau, etwa Jahrgang 1900. Sie strickt auf einer Strickmaschine, die zu ihrer Zeit das Modernste vom Modernen war, vielleicht auf einer Strumpfwirkmaschine von Schubert & Salzer (ein Onkel Czyslanskys mütterlichseits war dort einige Jahre in der Registratur beschäftigt! Die Firma gibt es heute noch …) aus dem Jahr 1925. Die schafft so um die 780.000 Maschen pro Minute. Für einen ordentlichen Strumpf benötigt man etwa 25.000 Maschen (je nach Fußgröße und Strumpflänge natürlich). Vernachlässigen wir die Abschreibung bei einer so alten Maschine und gehen wir von einem Wareneinsatz an den Herstellungskosten von vielleicht 25 Prozent aus und bewerten wir das Paar Strümpfe für 5 Euro (taiwanesische Wettbewerber drücken auf den Preis), so strickt die alte Dame tatsächlich bei durchschnittlicher 40-Stunden-Woche und 220 Arbeitstagen im Jahr sage und schreibe 333 Jahre. Aber welche Dame wird schon so alt?

    Man sieht: Skype war zu teuer. Definitiv.

  621. Der große Nachteil digitaler Informationsübermittlung besteht darin, dass es bei rechtlich relevanten Kommunikationsaktivitäten zu einem eklatanten Mangel an juristisch akzeptabler Nachweisbarkeit kommt. Dann bleibt meist nur der Medienbruch in Form eines Rückgriffs auf teure und zeitraubende Verfahren, wie zum Beispiel das Einschreiben mit Rückschein oder die Zustellung per Gerichtsvollzieher.

    Unser in dem Beitrag erwähntes System eWitness kann Nachweisprobleme bei der Versendung von E-Mails oder bei FTP-Uploads lösen. Es handelt sich dabei um eine Art „elektronisches Einschreiben mit Rückschein“, nur mit dem Unterschied, dass mit dem System nicht nur die Zustellung einer E-Mail, sondern auch deren Inhalt nachgewiesen werden kann.

    Die mit eWitness versendeten Daten werden vom Mailprogramm des Absenders zunächst an einen eWitness-Server verschickt. Sobald die Daten auf diesem Server eintreffen, werden sie „versiegelt“ und dann an den jeweiligen Empfänger weitergesendet. Durch Einfügen so genannter „elektronischer Fingerabdrücke“ (Hash-Werte) und durch die genaue Protokollierung aller Transaktionen sind nachträgliche Veränderungen der übersendeten Daten nicht mehr möglich – Manipulationsversuchen wird so ein Riegel vorgeschoben. Der Absender erhält zu jeder Transaktion sofort eine qualifiziert signierte Bestätigung per E-Mail, die alle wesentlichen Transaktionsdaten enthält: Der genaue Zeitpunkt des Versandes wird in diesem Protokoll ebenso festgehalten wie der Absender, der Empfänger und ein „Fingerabdruck“ des Inhalts. Dieses Protokoll kann auf Grund der gesetzeskonformen qualifizierten Signatur und der Autorisierung durch einen Notar als Beweis des Versandes und der Zustellung benutzt werden.

    Alle Versendungsvorgänge sowie die versendeten Daten werden beim Betreiber gespeichert und archiviert: Durchgeführte Versendungen können so auch noch nach Jahren durch zertifizierte digitale Kopien der Daten und der Zustellnachweise dokumentiert und zu Beweiszwecken vorgelegt werden. So lassen sich große Informationsmengen digital archivieren.

    Das System wird bereits in vielen europäischen Ländern genutzt: In Deutschland ist es seit 2008 im Einsatz.

  622. Wenn man sich den Umsatz von Skype im letzten Jahr anschaut – $500 Milionen – dann ist der Kaufpreis eigentlich nicht sonderlich hoch, oder gar überzogen. Ein solches „Multiple“ wird in vielen anderen Deals bei weitem übertroffen. Richtig hingegen ist, dass eBay und Ms Whitman scheinbar zu keinem Zeitpunkt eine blasse Ahnung hatten, was sie mit dem Goldstück im Portefolio eigentlich anfangen sollten: wobei der knappe Hinweis auf ein Messaging- und Voice-System bei einem E-Commerce-Marktplatz eigentlich jedem genügen sollte. Seltsam. Noch seltsamer ist aber, dass eBay, die ja letztlich deutlich weniger gezahlt haben als die zunächst kolportierten $4 Milliarden, anschließend fast $2 Milliarden auf Skype abgeschrieben haben – was ihnen nun wiederum einen hübschen Deal beschert. Wer sowas durchschaut, und das tut der ehemalige VoIP-Verantwortliche bei Cisco, Mike Volpi, ganz sicher, der weiß genau warum er (gar nicht) so viel für den inzwischen weltweit größten Long-Distance-Operator bezahlt. Und der gute Marc Andreesen hat ja nicht nur mit seinem Browser und der Firma Netscape bewiesen, dass er durchaus Visionen entwickeln kann.
    Mehr dazu übrigens auf http://www.urchs.de/4/ossi/2009/09/ebay-kisses-skype-good-bye.html

  623. Benjamin Joffe von Plus Eight Star wird heute in der „International Herald Tribune“ mit einem denkwürdigen Satz zitiert:

    „Social networking is just a way to get people together, but if you want revenue, you have to sell them something.“

    Anders ausgedrückt: Du kannst Web 2.0 machen, bis du der beliebteste Anbieter der Welt bist, und trotzdem pleite gehen, weil du keine Ahnung hast, wie man damit Geld verdient.

    Stimmt!

  624. Czyslansky war bekanntlich zeitlebens ein Ailurophobe (griech. für „Katzenfeind). Er bevorzugte wie die meisten vernünftigen Menschen Hunde als Haustiere und sah in Katzen ein archaisches Symbol für menschlichen Aberglaube (Hexenkünste) und sexuelle Abnormität. Möglicherweise war er durch frühkindliche Einflüsse geprägt; im Salon seines Elternhauses in München soll ein recht blutrünstiges Gemälde gehangen haben, auf dem das 1740 durch Lohnarbeiter einer Pariser Druckerei verursachte Gemetzel an den Hauskatzen in der Pariser Rue St. Sevérin abgebildet war (siehe Robert Darton: „Arbeiter proben den Aufstand: Das große Katzenmassaker in der Rue Saint-Séverin“, 1984). Der Wirtshausstreit in Paris mit dem Dichter T.S. Eliot, einem bekennenden Katzenliebhaber („Old Possum’s Book of Practical Cats“), bei dem es um die Frage ging, ob sich Katzenjammer je als Musical-Sujet eignen würde, mag ein Weiteres zu seiner Abneigung gegen die Gattung der Felidae beigetragen haben.

    Allerdings halten ernsthafte Czyslansky-Forscher Berichte, wonach der geniale Vordenker des digitalen Zeitalters immer wieder tierquälerische Experimente mit Katzen vornahm, für eine bösartige Verdrehung der Tatsachen. Es stimmt zum Beispiel nicht, dass er Katzen in einen Zylinder sperrte, in dem sich eine mit Giftgas gefüllt Patrone befand, das sich beim Zerfall eines Atomkerns öffnete und die Katze tötete.

    Es stimmt allerdings, dass er gelegentlich beim Heurigen lustvoll über solche Gedankenexperimente mit Freunden wie den österreichischen Quantenphysiker Erwin Schrödinger gesprochen hat, besonders dann, wenn er wieder während der Balzzeit vom Geschrei eines liebeshungrigen Hauskaters am Schlafen gehindert worden war. Ihn faszinierte dabei die Vorstellung, dass es in einem solchen Fall unmöglich wäre, den wahren Zustand des Tiers in einem gegebenen Moment zu bestimmen. Die Katze wäre, zumindest aus praktischer Sicht, gleichzeitig tot und lebendig – „aber lieber tot“, soll Czyslansky im Überschwang seiner Verärgerung ausgerufen haben.

    Czyslansky kann also mit Fug und Recht als der Vater der so genannten „Kopenhagener Deutung“ der Überlagerung bezeichnet werden, eine Interpretation der Quantenmechanik, die von Niels Bohr und Werner Heisenberg während ihrer Zusammenarbeit in Kopenhagen formuliert wurde, und die auf der von Max Born vorgeschlagenen Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Wellenfunktion basiert. Ihn jedoch als „krankhaften Katzenmörder“ zu bezeichnen, wie es einige seiner Feinde getan haben, ist dagegen blanker Unsinn.

  625. Heute wissen wir, dass Katzen mit einem Butterbrot auf dem Ruecken spontan Anti-Gravonen emmittieren und schweben, und hierbei mit hoher Frequenz um ihre Laengsache rotieren (Cat Spin). Die chinesische Forschung versucht gegenwaertig, diesen Umstand in der Monorail-Technologie auszunutzen. Milchbauern erwarten hohe Einnahmen durch den erhoehten Bedarf an Butter in diesem neuen Marktsektor.

  626. Vielen Dank, Tim für die Aufklärung bezüglich Czyslanskys „Katzenhasses“. Das war mir so noch nicht bekannt. Was ich allerdings in meiner Ausführung vergaß zu erwähnen, dass eine ausgesprochen stark ausgeprägte Katzenhaar-Allergie Czyslanky zeitlebens daran hinderte seine Theorie empirisch zu untermauern. Jeder Versuch einen Buttertoast auf einer Versuchskatze zu montieren scheiterte an heftigen Niesanfällen und lebensbedrohlicher Schwellungen der Atemwege.

  627. Die Experimente mit Buttertoasts dürften als weitgehend abgeschlossen angesehen werden. Katzen mit Buttertoasts fallen unter die Cat-5-Spezifikation.

    Cat 5 ist aber nicht der neueste Stand. Überraschende Erfolge wurden mit Marmeladetoasts erzielt (Cat 7). Noch nicht veröffentlicht ist Cat 9 (das geht dann mit Nutella).

  628. alte geheime Überlieferungen einiger südlicher Staaten, welche ich glücklicherweise kurz sichten durfte, berichten ebenfalls von Versuchen mit dem Butter/Katzenphänomen.
    allerdings trifft man dort manchmal auf unerklärte Vorgänge wobei sich die katze auflöste/verschwand und die Butter samt Brot zurückblieben und den eingangs beschriebenen Gesetzen unterwarfen. Man brachte in diesen fällen den Codenamen „Catnip/catnipping“ an.

    laut eigenen Ermittlungen baut auf dieses Phänomen die später in Mode gekommene Finanzspritze des Kidnappings auf, wobei im laufe der Zeit die urtümliche Bedeutung und die ehemalige Schreibweise abgewandelt wurde.

    Leider kann ich diese Behauptung nicht untermauern, da mein Spionagekugelschreiber keinen Film mehr hatte… Misst verdammter…

    Grüße

  629. Ich glaube fest an einen Mittelweg zwischen dem „Beliebtesten Pleitier im Social Web“ und dem „reichsten Arschloch der Welt“ 😉
    Man muss nicht immer verkaufen, aber man sollte auch nicht NUR connecten und socializen

  630. Wie immer es heisst, unter dem so mancher Muselmann seine Frau(en) (ver)steckt.
    Ich will jetzt ausnahmsweise mal nicht unernst Kalauern (Dass ich es bei manchen Damen als Wohltat empfände, wären sie verschleiert, bleibt unerwähnt)

    Ich bin ein sehr liberaler Mensch (weder links, noch rechts) und möchte gerne die Religionsfreiheit der anderen respektieren, aber für mich stellt die Verschleierung der Frau eine unerträgliche Diskriminierung derselben dar (auch wenn sie es vielleicht nicht immer so empfindet) und diese kann ich nicht akzeptieren.

    Die Freiheit des Menschen geht vor der Freiheit der Religion!

    Lasst unser Volk in einer permanenten Demonstration für die Freiheit leben, denn bei Demonstrationen gilt Vermummungsverbot!

  631. Der unsemantische Imperativ ist im Bayrischen nicht ungewöhnlich. Sagt man doch auch so etwas wie: Geh, kumm her, bleib do!

    Also kann man auch verbieten was nicht erlaubt ist und als Bayern-Pirat auch „Nie nicht was illegal herunterladen“

    Ein Seehafen ist für den moderen Piraten auch nicht zwingend erforderlich erstens ist er in seiner Badewanne Kapitän und wozu gibts denn Cyberports, E-Bays …

  632. @alexander: „Lasst uns in einer permanenten Demonstration für die Freiheit leben, denn bei Demonstrationen gilt Vermummungsverbot!“ ist eine wunderbare Zusammenfassung – und ein großartiger Satz. Ich werde ihn in Zukunft als „CyberQuote“ auf http://www.cole.de übernehmen. Da bist du dann in Gesellschaft von Leuten wie Albert Einstein, George Bernhard Shaw und Groucho Marx!

  633. Entweder heißt das, Xing ist seiner Zeit voraus. Oder es heißt, Franz-Peter Strohbücker wird heute vielleicht 59, aber 60 wird er dann auch irgendwann. So gesehen ist es also keine falsche Behauptung 🙂 und er kann ein Jahr gefahrlos Bungeejumping machen oder Freeclimbing, er kann sich als Hooliganschubser betätigen und als Tankwagenausbremser, weil Xing weiß ja, er wird 60. Und das Internet hat immer recht.

  634. Was fehlt ist so eine Art zuschaltbare „Greta Garbo Funktion“, die (dann sicher in der Mehrzahl von Damen genutzt), einen nie über ein gewisses Alter kommen lässt.
    Wenn schon Rechenfehler, dann aber bitte schmeichelhafte: Wie wäre es mit einem:

    ‚username‘ hat Geburtstag und ist immer noch so mitte Dreißig

  635. Um muffeliges und unmotiviertes Gastro-Personal auf Trab zu bringen empfehle ich einen Twitteraccount mit einem Nick, wie z.B. Foodcritic, GuideM, Gastrotester o.ä. einzurichten.

    Dann setze man sich in das Restaurant seiner Wahl und twittert: „Sitze im @restaurantname und warte schon ewig auf mein Schnitzel“ und dann ein Erkennungssignal wie: „Mein schwarzer Rolli kratzt, Fleck auf meine rote Krawatte gemacht, muss mich dringend rasieren“

    Dann muss man nur noch hoffen, dass man als vermeintlicher Gastrokritiker identifiziert wird und erlebt einen schönen Abend mit sehr bemühten Kellnern und Küchenpersonal.

  636. …und wenn sie nicht gestorben sind, erzählen sie immer noch. Aber was ist jetzt mit der Story, die der Journalist seinen Lesern erzählt? Denn man kann bekanntlich aus jedem Stoff viele verschiedene Geschichten zimmern. Zum Beispiel: „Pleitegeier hat wieder zugeschlagen“ („Firmenleichen säumten seinen Weg“). Oder: „Er kann’s halt nicht“ („Trotzdem lässt man einen offenbar unfähigen Geschäftsführer immer wieder Firmen in den Ruin treiben.“)

    Der Journalist hat in der Regel die Geschichte schon im Kopf, die er erzählen will. Zwei Dinge stören ihnd abei: Fakten und ein PR-Mann, der ihm eine ganz andere Geschichte einflösen will.

  637. @ tim
    manchmal ist eine geschichte einfach keine geschichte. und wenn die dann rechtzeitig stirbt ist es besser – auch für den journalisten.

    storytelling ist eben mehr, als eine ja-nein-antwort auf eine frage. storytelling ist ein interpretationsangebot. und ein gespräch in bildern. und bilder stellen vorgefasste meinungen und artikel eher in frage, als einfache statements. storytelling zeigt, dass eine andere meinung möglich und in sich schlüssig ist. mehr ist nicht zu erwarten.

    welche antwort gibt man dem journalisten im konkreten beispiel? „herr b. war an zwei insolvenzen beteiligt, hat aber auch acht unternehmen vor der insolvenz gerettet.“ wollen wir wetten, welcher satzteil am ende zitiert wird? oder gibt man keine antwort? das kennen wir doch auch hinreichend aus report und panorama: „herr b. war für eine stellungnahme nicht zu erreichen“. ignorantes schweigen nimmt den journalisten und seine fragen nur nicht ernst und schafft gräben, die nur sehr schwer wieder zu überbrücken sind.

    du hast schon recht: der journalist hat die story schon im kopf, wenn er zu fragen anfängt. deswegen sollte auch der nette pr-mann aus der kleinen agentur am rande der stadt seine story schon im kopf haben, eher der journalist zu fragen beginnt …

  638. Wer zur roten Krawatte einen schwarzen Rolli(!) trägt, hat sich als Gastrokritiker längst disqualifiziert 😛

    Nein, SCNR, die Idee ist ausgezeichnet, wenn herkömmliche Methoden scheitern. Es genügt nämlich oft, sich Notizen zu machen, am besten in ein Moleskine.

  639. @ alexander
    ein anständiges lokal wirft männer mit roter krawatte über schwarzem rolli einfach hinaus. diese exaltierte mischung aus westerwelle und steve jobs ist doch unerträglich!

  640. in russland, so wird berichtet, hat man in den frühen fünfziger jahren das cat5-experiment versucht mit menschen, statt mit katzen nachzustellen. angeblich auf grund der ungünstigen mensch-toast-relation (in wahrheit gab es vermutlich nur grad kein brot) hat man den beteiligten menschen statt einen buttertoast einen bären aufgebunden. die beobachtungen entsprachen im übrigen den von tobias b (b wie „bär“?) bereits ausgeführten catnipping-phänomen: nach mehrfachen drehungen landete der bär zumeist wohlbehalten auf seinen tatzen, während der menschliche versuchsträger seine molekularzusammensetzung in aller regel nicht erhalten konnte. die wenigen überlebenden erbrachen nach abschluss des versuchs zumeist einen grünlichen schleim, der ihnen den spitznamen „mooskauer“ einbrachte, ein noch heute in weiten teilen russlands gebräuchlicher begriff, semantisch dem deutschen ausdruck „bärliner“ nicht unähnlich.

  641. Einen G’schichtenerzähler nennt man im bayerischen jemanden, der nicht immer bei der Wahrheit bleibt, eine Art Münchhausen.
    So schön es ist in Bildern zu sprechen und Geschichten zu malen, wichtig ist, dass die Geschichte zumindest einen wahren Kern hat.
    „Diese Geschichte beruht auf einer wahren Gegebenheit“, zumindest im Umgang mit Journalisten.

  642. Großartiger Nachbericht zum bewundernswerten Projekt #Twittermarathon! Tim Coles orthographisch eigenwillige Tweets waren teilweise geeignet, einen in tiefsinnigstes Grübeln zu stürzen: Twittersekten? Siegessäue? Geizläufer? Falsche Richtungen kaufen? Und wer war dieser „Siérkt“? Womit hat Cole ihn verunsichert? Im Klartext verlieren die Sätze zwar ein wenig von ihrer poetischen Faszination. Aber jetzt wissen wir wenigstens, was gemeint war. Nur zwei Fragen bleiben offen: Welche Biermarke wurde am Ziel offeriert? Und wie bringt man es fertig, in Berlin Weißbier zu trinken??

  643. Mensch Tim, dieser Nachbericht ist einfach klasse! Ob du das nicht in einem altmodischen Printmedium unterbringen kannst? –
    Davon abgesehen: Noch einmal herzlichen Glückwunsch, dass du durchgehalten hast. Jetzt bleiben mir nur noch die besten Wünsche für dein Knie. Es möge rasch heilen!

  644. Geschichten sind Einladungen zum Nachdenken. Nicht mehr und auch nicht weniger. Was man daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen. Eine gute Geschichte hat auch immer einen wahren Kern – und je nach Typ der Geschichte kann der auch in einer Metapher versteckt sein.
    Ich fand dieses Beispiel wunderbar für den Aspekt über Storytelling etwas zu erklären. Harte Fakten sind zwar richtig und wichtig, wirken aber manchmal sehr „unverdaulich“ – verpackt in eine Geschichte geht es dann schon leichter.
    Storyteling kann noch mehr – je nach Einsatzbereich. Und nicht nur PR-Menschen und Journalisten brauchen gute Stories.

  645. Ein schöner Nachbericht! Aber ich glaube, dass dich nicht nur dein Knie Zeit gekostet hat.
    Und Glückwunsch zum durchgehaltenen Marathon, ich hoffe das Knie funktioniert wieder einigermaßen

  646. Das fränkische Plakat bitte genau interpretieren , keine Abspaltung von Bayern sondern mehr Selbstbestimmung in Franken, durchaus konform mit den Zielen der Bayernpartei – Subsidaritätsprinzip.
    Und wer die Franken gegen die Tiroler tauschen möchte, sollte sich erst einmal intensiv mit uns und unserem Gedankengut beschäftigen.

  647. und da sage noch jemand, wir Männer seien nicht multitaskingfähig 🙂

    Tim, tippen und rennen und im Kopf bereits eine Zusammenfassung entwerfen – das ist eine sehr ordentliche Leistung. Ich gratuliere! Auch Deinem Coach, versteht sich, sie sei herzlichst gegrüßt.

  648. Es stellt sich endlich einmal nicht die Frage, wer Twitter braucht. Denn wer diesen wunderbaren Text und seine Tweets liest, kann (zumal als Läufer) schon während des Lesens wunderbar mitleiden. Tolle Idee, herzlichen Glückwunsch und gute Besserung!

    Ich gestatte mir an dieser Stelle auch nochmals auf ein weiteres Laufprojekt hinzuweisen, das noch dringend Läufer sucht – da müssen es auch nicht Marathondistanzen sein: http://www.semper-ti.de/die-blogathlon-deutschland-staffel . Übrigens: vibrio ist mit einer Firmenmannschaft dabei: http://www.vibrio.eu/blog/?p=909

  649. Oh je, die SPD will die Tagespresse retten? Rette sich, wer kann.
    Was rechts und links betrifft, haben Sie möglicherweise nicht Ihren Tucholski verdrängt, sonder ihn hier:

    lichtung

    manche meinen
    lechts und rinks
    kann man nicht velwechsern
    werch ein illtum

    (Ernst Jandl)

  650. @ hans

    jandl ist doch das herrchen von ottos mops. tropft der eigentlich noch?

    aber ich hab jetzt meinen tuchy recherchiert:
    „Deutschland ist eine anatomische Merkwürdigkeit: Es schreibt links und tut rechts.“ das wars! 😉 inzwischen schreibt es sogar anders …

  651. @ michael Kausch
    Nee, tropfen tut er nicht mehr, dafür kotzt er jetzt:

    ottos mops

    ottos mops trotzt
    otto: fort mops fort
    ottos mops hopst fort
    otto: soso

    otto holt koks
    otto holt obst
    otto horcht
    otto: mops mops
    otto hofft

    ottos mops klopft
    otto: komm mops komm
    ottos mops kommt
    ottos mops kotzt
    otto: ogottogott

  652. Es ist allgemein bekannt, dass Czyslanskys Bemühungen um die lebensecht wirkende Audiowiedergabe deutlich über die reine Erfindung des Vinylabspielers hinaus ging.
    In den frühen 1970er Jahren experimentierte unser geschätzter Meister mit vier dieser Abspielgeräte auf der Suche nach dem perfekten Raumklang.

    „Vier Ecken hat meine Kammer, vier hat die Zahl der Tonquellen zu sein“, forderte er damals und entwickelte den Vorläufer der so genannten Quadrophonie.

    Grosse Künstler wie Ozzy Osbourne, Herbert von Karajan und nicht zu vergessen die deutschen Technopioniere von Kraftwerk konnte er für seine Idee gewinnen und sie nahmen große Werke auf Vinyl für ihn auf.

    Da Czyslansky auch der Erfinder des „Rapid-Prototyping“ war (das werde ich an anderer Stelle noch genauer ausführen) war seine „vier Platten, vier Ecken, vier Papiertüten-Abspieler Konstruktion“ meist am Donnerstag einer jeden Woche verschwunden, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass seine treue Perle Agathe immer Mittwochs sein Werkstatt-Salon-Studio-Labor reinigte und gründlich aufräumte.

  653. @alexander
    „rapid prototyping“ ist eigentlich hinlänglich bekannt. spätestens seit edi bauer die mannschaft von rapid wien 1928 im mitropapokal zum denkwürdigen spiel gegen ferencvárosi torna club nach ungarn führte. die rapid verlor 7:1, was daran lag, dass die spieler nach der ansage des stadionspielers „willkommen liebe zuseher zum spiel österreich-ungarn“ ein halbe stunde auf den vermeintlichen gegner warteten. es stand 6:0, als sie merkten, dass die ungarn nicht mehr zur monarchie und folglich auch nicht zur eigenen mannschaft zählten. ach, das ist heute alles geschichte …

  654. Die SPD will den „Qualitätsjournalismus“ retten, indem sie die Printmedien rettet. Wenn ich aber bedenke, wie viel Schrott täglich zu Papier gebracht wird, habe ich so meine Zweifel. Ich kann natürlich nicht ausschließen, mich selbst schon dieses Mißbrauchs von toten Bäumen schuldig gemacht zu haben. Andererseits meine ich, auch schon mal ganz Brauchbares im Internet veröffentlicht zu haben. Was hat der Zellstoffgehalt mit der Qualität des Journalismus zu tun?

    Es gibt aber auch eine andere denkbare Lösung des Rätsels um die plötzliche Papierliebe der SPD: Zeitungen dienen bekanntlich vor allem dazu, Fisch einzuwickeln. Handelt es sich womöglich hier um eine indiekte Subventionsierungsmaßnahme für die notleidende deutsche Fischindustrie? Und was sagt die EU-Wettbewerbshüterin dazu?

  655. @ Tim
    Vielleicht erinnert sich jemand an Jürgen Habermas, der – selbstverständlich – in der Papier-Süddeutschen allen Ernstes vorgeschlagen hat, „Qualitätszeitungen“ nach dem Muster der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu organisieren. Falls das irgendwo in zuständigen Kreisen auf Resonanz stößt oder sogar zur Verwirklichung führt, musst du dir über den Nachschub zum Fischeeinwickeln keine Sorgen mehr machen. Denn auch „Qualitätszeitungen“ eignen sich vorzüglich dazu. Vielleicht ist der Fisch auch der Grund für das unhandliche und blödsinnig überdimensionierte Format unserer örtlichen „Qualitätszeitung“.

  656. @tim und hans

    umfangreiche individual-empirische studien meinerseits haben ergeben, dass eine korrelation zwischen zeitungsformat und fisch sich regionalstatistisch nicht nachweisen lässt: die im fränkischen karpfenland (die berühmten „aischgründer“) mit monopolstatus verbreiteten nürnberger nachrichten sind zum beispiel deutlich kleiner, als die süddeutsche, die ja im gegensatz zu den fetten karpfen eher mickrige isarfische aufnehmen muss. selbst chiemseerenken würden eher die nürnberger nachrichten füllen, als den weiten mantel der SZ. auf island, das ich vor wenigen wochen bereisen durfte, sind die zeitungen gar von überaus kleinem format. da muss man schon die komplette landespresse abonnieren, bis man einen wal wenigstens notdürftig einwickeln kann.

  657. Obwohl ich zum Kreis der Czyslansky-Freunde zähle (Danke!), bin ich doch manchmal geradezu schockiert über den Schaffenseifer des großen Meisters. Die Bandbreite seines Genies ist eines Goethes würdig. Ach was! Das Denken Czyslanskys geht weit über Goethes Dimension hinaus, weil es auch vor technischen Fragen nicht haltmachte.

  658. „vorwärts und nicht vergessen…“
    Ich nehme an, die SPD hat ganz handfeste Gründe für die Rettungsaktion der Printmedien (Obama will das übrigens auch): Nur in der gedruckten (Tages-)Presse spielt die politische Berichterstattung noch eine relativ große Rolle. Überall anders stehen Unterhaltung (Tittitainment) oder Spezialthemen im Vordergrund. Kurz,über die SPD, die ja leider immer mehr zur Nischenpartei gerät, würde nach dem Tod der gedruckten Tagespresse niemand mehr schreiben.

  659. >die SPD, die ja leider immer mehr zur Nischenpartei gerät, würde nach dem Tod der
    >gedruckten Tagespresse niemand mehr schreiben.

    Aber daran ist ja nicht die Presse schuld, sondern die SPD. Nach allem, was Steinmüller (oder wie er auch heisst) aus der großen Volkspartei von Willi Brandt gemacht hat, gibt es in einer Tageszeitung sowieso nur noch einen passenden Platz: Die Seite mit den Todesanzeigen.

  660. dass das nicht die Schuld der Presse ist, siehst du ganz richtig. aber auch über die anderen Parteien würde sich der Mantel des Schweigens legen. deshalb kann ich mir vorstellen, dass es es eine breite von den politischen Parteien getragene Rettungsaktion geben könnte. Slogans gefällig?: „Ein Herz für die Zeitung“, Aktion Zeitung“ oder wie wär´s mit „Rettet Diekmann!“ oder was zum Nachdenken: „Gegen das sinnlose Baumwachsen!“ aber da gibt es sicher noch bessere Motti.

  661. Köstlich. Ich stelle mir vor, wie die beiden nebeneinander hergetrottet sind, sich argwöhnische Blicke zuwerfend. „Der sieht aus wie ein Kollege“ – „Der wird doch nicht auch über das Thema schreiben wollen?“ – „Aber gottseidank, der ist ja von einer anderen Redaktion“….

    Aber nun müssen wir warten, wer von beiden zuerst einen Drehauftrag von SuperProTL.1 kriegt… das mit den Doubletten geht dann schon noch weiter.

    PS.: Schreibt man wirklich Dubletten? Ich dachte, das wären die Einwohnerinnen von Dublin 🙂

  662. Ich habe es ausprobiert: Man kann Fische auch in Ausdrucke von Csyslansky-Blogeinträgen einwickeln. Das wird angesichts der Überfischung der Weltmeere auch weiterhin gehen, die Fische werden immer kleiner, da reicht dann auch DIN/A4.

    Also ich bilde mir ein, es spielt beim Geschmack schon eine Rolle, was man für einen Content auf dem Einwickelpapier hatte.

    Wirtschaftsteil: Trocken
    Lokalteil: Blutig
    Jugendseite: Nicht ganz durch
    Sportteil: Salzig und feucht mit muffeligem Abgang
    Politik: Fad
    Bayernteil: uneinheitlich
    Wissenschaft: Zu bunt, das färbt ab.
    Streiflicht: Immer noch Lichtblicke, oft ein wahrer Genuss, aber unzuverlässig in der Qualität

    So gesehen ist die Presse für mich gestorben, als die Autoanzeigen nicht mehr mehrere Seiten lang waren.

  663. Und wieder war Lewis Carroll vorher da, im fünften „Fit“ des Snark („The Beaver’s Lesson“):

    But the valley grew narrow and narrower still,
    And the evening got darker and colder,
    Till (merely from nervousness, not from goodwill)
    They marched along shoulder to shoulder.

    PS: „Dublette oder Doublette (Lehnwort aus dem 18. Jahrhundert nach frz. doublet, zu double = doppelt)“ (Wikipedia)

  664. Ich dachte, das hat was mit Filmschauspielern zu tun.

    Wenn man jemanden hat, der gleich gross ist, ist es ein Double. Ist er größer, ist es eine Dublone, ist er kleiner, ist es ein Dublin. Ist es ein Mädel, ist es eine Doublette. Aber auf das alles hat ja Czyslansky schon ausgiebig hingewiesen, das muss ich jetzt nicht wiederholen („Ich bügle, Du plättest – etymologische Lingualmetamorphosen als Beispiel angewandter Sprachforschung“, S. 411ff).

  665. Seit gut 15 Jahren lese ich den Economist und kann der Analyse nur zunicken. Allerdings möchte ich auch eine Lanze für das Teutonikum brechen. Die eingeborenen Tastahuren sind meist schreibfaul. Den Autoren des Spiegels lassen noch ab und zu einen selbstgefälligen Sarkasmus in die Zeilen tropfen, aber auch mehr schlecht als Brecht …

    Deutsch würde sich zur Verballhornung von politischer und wirtschaftliche Idiotie wunderbar eigenen durch das Drehen leckerer Wortzöpfe, doch hier muss ich böserweise den Judenverlust bzw. den verlorenen Sprachwitz beklagen.

    Am Beispiel von Jon Stewart und anderen Comedy-Juden bei den USAmeisen sieht man wie gut der jüdische Sprachwitz ist. Auch unser letzter verbleibender Literatur-Jude Marcel Reich-Ranicki zeigt wie es geht. Wenn der final ins Shofar bläst, dann sieht es finster aus …

    Natürlich war die deutsche Vorkriegsliteratur nicht nur von den Kindern Israels geprägt – wir haben auch viele wortgewaltige deutsche Eicheln entweder vergast oder vertrieben – aber eben dieser fehlt bei uns aus verständlicher Historie ganz gewaltig.

    Was uns hier in der hiesigen Journalie ebenso fehlt ist diese argtypische Gelassenheit und Common Sense der angelnden Sachsen. So wie die BBC die Mutter aller Fernsehstationen ist, so ist der Economist ein Monument des britannischen Pragmatismus in Sachen Capitalismus und Berichterstattung.

    Davon sollte sich die Söhne & Töchter Schillers, Schoppenhauers, Brechts und Goethes endlich mal neu Scheibe abschneiden und bitte keine lighte …

  666. Vielleicht ist das bei Print ähnlich wie bei Twitter (ich kenn mich halt mit Print nicht aus) Man schreibt seine Nachricht und drückt auf „Senden“, da aber der Server klemmt, oder der Browser spinnt und man meint die 140 Zeichen wurden nicht gesendet, klickt man erneut auf „Senden“ und schon ist es passiert: man twittert eine Doublette (Ich vermute der Name bedeutete ursprünglich: „Freudenmädchen aus der Irischen Hauptstadt“)

    Das kann jedenfalls anscheinend auch beim Zeitungsdrucken passieren, wenn man einen nervösen Zeigefinger hat.

  667. Und vergiß bitte nicht die soziodemografische Komponente. In England erkannte man früher den Intellektuellen daran, dass er seine „fish & chips“ grundsätzlich aus der „Guardian“ aß, der einfache Mann des Volkes bevorzugte die „Daily Mail“, Börsenmakler ließen ihn sich in die „Financial Times“ wickeln, der Snob in ein frischgebügeltes Blatt der „Times“.

    Übrigens übergießt der Engländer, wie jeder weiß, seinen Fisch vor dem Verzehr stets mit reichlich Essig. Dieser löst die Druckerschwärze auf, was zu ausgeprägten Geschmacksunterschieden führt, da Zeitungen, die aus qualitätsjournalistischer Produktion stammen, naturgemäß auch mit höherwertiger Tinte gedruckt werden, während billige Boulevardblätter meist mit billiger, aus dem Ausland eingeschmuggelter Schwarz-Schwärze hergestellt werden.

    Allerdings gelten seit Anfang der 80er Jahre neue Hygienevorschriften, nach denen die Verwendung von Tageszeitungen zum Einwickeln von Fisch untersagt ist. (Quare: lässt sich das Große Tageszeitungssterben vielleicht bis zu diesem Moment zurückverfolgen?) Jedenfalls gehen einzelne „Chippies“ inzwischen dazu über, sich extra Einwickelpapier drucken zu lassen, das wie eine Tageszeitung aussieht.

    Das Zeitungs-Verbot hatte noch ein zweites Ziel: Immer häufiger wurden Passanten im dichten Londoner Straßenverkehr überfahren, weil sie achtlos die Straße überquerten, während sie ihr Mittagessen lasen.

    Im übrigen empfehle ich die Lektüre der einschlägigen Diskussionsforen von „Digitalspy„, dem ich eine weitere Erkenntnis über den Grund für die Verwendung von Essig verdanke: Er tötet die Kakerlaken.

    Hier offenbart sich eine tiefsitzende Nostalgie des britischen Volkes nach der guten, alten Zeit, als Britannia noch die Wellen regierte, die Sonne nie über dem Empire unterging und man seinen Fisch noch standesgemäß aus Zeitungspapier genießen konnte. Typisch dieser digitale Seufzer eines offenbar älteren Forumsmitglieds, aus dem die ganze Wehmut der gebeutelten britischen Seele spricht:

    „oh yes, you can’t beat the taste of yesterdays newsprint.“

    Woraus wir lernen: Nicht ist zwar älter, schmeckt aber besser als die Zeitung von gestern.

  668. @ orangeguru
    danke. endlich hat mal jemand dem timschen sprachimperialismus paroli geboten. unser exilamerikaner nervt schon so lange mit seiner theorie, dass das englische dem deutschen überlegen sei, schon allein, weil es mehr wörter im englischen, als im deutschen gäbe. mag ja sein, dass harpercollins rund 400 millionen englische wörter zählt, die seit 1990 irgendwo von irgendeinem mal gesprochen wurden, und dass allein das oxford english dictionary etwa 500.000 wörter listet. aber ist das sprachmacht oder -kunst?
    der große umfang des englischen wortschatzes erklärt sich zum teil aus den ständigen begriffsdiebstählen („entlehnungen“) aus anderen sprachen, insbesondere latein, griechisch, französisch und den skandinavischen sprachen.
    vor allem aber hat der in den letzten 1.000 jahren erlittene weitgehende verlust der flexierung dem englischen eine erweiterung des sprachschatzes förmlich aufgenötigt. während zum beispiel im lateinischen die flexion einem wort etwa vier bis fünf unterschiedliche bedeutungen zumessen kann, benötigt das moderne englisch hier gleich immer mehrere wörter, um den passenden sinngehalt eindeutig auszudrücken. die englische übersetzung eines lateinischen textes ist in der regel zwei bis dreimal so umfangreich, wie das lateinische original. und warum das alles? weil das englische auch als hauptsprache zumeist eine erlernte und nicht die muttersprache ist, und die englisch-sprecher deshalb ihre grammatik radikal vereinfachten.
    heute ähnelt das englische eher dem nicht flektierendem chinesischen, als dem deutschen und anderen indogermanischen sprachen. es ist eine bequeme sprache, die zur schlamperei neigt und sich eignet und eben deshalb einen großen wortschatz braucht.
    wenn man dann noch bedenkt, dass der aktive wortschatz eines amerikaners im schnitt nicht größer ist, als derjenige eines pisa-deutschen, weiß man schnell um die jämmerlichkeit der englischen alltagssprache.
    auch die flexibilität des deutschen, das so vieles durch zusammensetzung auszudrücken vermag, ist dem englischen fremd. das deutsche ist die sprache der konstruktion, des kreativen. das englische – ach – ein weites feld der timologie …

  669. Lieber Michael:

    Du hast ja so recht: Timologie (auch Axiologie ) kommt bekanntlich vom griechischen Wort αξια (Wert) und bezeichnet in der Sprachforschung die Bewertung von Sprachen, versucht also im Rahmen der Sprachbewertung die „Leistung“ einzelner Sprachen zu bestimmen und setzt sie der Sprachkritik aus. Sie hat also, wie ich ja meistens auch, sozusagen immer das letzte Wort…

  670. Wenn man wie ich einen knapp 30 Jahre alten VW Bus fährt, der bei Geschwindigkeiten über 120 km/h (Bergab) die Ohren anlegt, um windschnittiger zu sein, verspürt man so etwas wie Verständnis für ein rückspiegelfreies Design.

  671. Glückwunsch: Ich freue mich schon darauf, bei der nächsten Sitzung der Czyslansky-Gesellschaft einen köstlich dampfenden Teller Poecilia Lebistes reticultaus Czyslanskyi mit Mandelbutter vorgesetzt zu bekommen! Denn Fisch macht bekanntlich intelligent – egal wie viele Nachkommen man gezeugt oder nicht gezeugt hat!

  672. unter dem motto „fish and chips“ könntest du diese forschungsergebnisse sogar auf der discuss & discover Conference in zwei wochen in münchen vorstellen.
    (womit es mir einmal mehr gelungen ist, diese hervorragende veranstaltung dezent below jeder line zu platzieren …)

  673. Ach Tim, das glaubst Du doch selbst nicht. Bis Gesetze wieder abgeschafft werden, vergehen Äonen. Zumal da die sozialdemochristliberale Koalition andere Sachen als wichtiger empfinden wird. Da nützt es uns allen nichts, dass Du recht hast. Leider.

  674. Ich werde deine These:

    „Auf unseren Straßen ginge es gesitteter zu, trüge jeder ein Namensschild anstelle eines Autokennzeichens sichtbar angebracht am Wagen.“

    empirische überprüfen.

    Gibt es doch schon einige Trucker, die ein Namens(nummern)schild in der Windschutzscheibe mitführen und nicht zu vergessen, die vielen „Laura, Mandy, Luis (Setze einen beliebigen Modenamen ein) AN BOARD, auf grosser Fahrt …) Aufkleber.

  675. Wunderbar. Ich werfe meinen Artikel weg, Deiner ist besser *gg*

    Aber bitte tut mir einen Gefallen: Wer ein Kopftuch anzieht, wechselt nicht seine Rasse. Türke zu sein ist eine Nationalität. Deutscher zu sein auch. Wird ein Türke eingebürgert, wechselt er nicht die Rasse. Auch nicht nach ein oder zwei oder drei Generationen – es gibt keine Rassen. Das gilt auch für alle eingebürgerten Polen, die man heute höchstens an ihren Familennamen erkennt. Es gibt auch keine arabische Rasse. Arabisch ist eine Sprache und die arabischen Länder sind die, wo arabisch gesprochen wird.

    Somit sind die Äußerungen des Herrn Sarrazin vielleicht undiplomatisch, vielleicht unerträglich populistisch, vielleicht sachlich richtig und dennoch verkehrt, vielleicht einfach nur dumm, aber eines sind sie nicht: Rassistisch.

    Anyway: Dein Artikel trifft ins Schwarze. Entmachtet, hihi.

  676. Ich denke, ich rede nicht von Schildern „Manni“ hinter der Windschutzscheibe, ich rede von „Manfred Schuster, Beethovenstr. 46, 08150 Musterhausen“.

    „Jaqueline an Bord“ heisst ja auch nicht, dass J. fährt. Hoffentlich.

  677. An mir hat’s nicht gelegen, ich wäre schon als Pirat in den Bundestag und hätte die Koalitionsverhandlungen ein bisserl härter geführt, aber mal ehrlich, ist Politik nicht immer auch Kompromisse machen, herumtun, aufschieben, drumrumreden …

    Und dafür ist schon recht viel passiert, was in die richtige Richtung geht … immerhin

  678. Hier geht es bie Dawanda nicht mal darum, dass eine Pfote von den jeweiligen Shopbesitzern als Shop-LOGO verwendet wurde.

    Hier handelt es sich oftmals lediglich um eine Tierpfote (oftmals eine Katzenpfote), welche hier lediglich auf einem legal erwerbbaren Stück Stoff abgebildet war.

    Arme 101 Dalmatiner (Walt Disney) . . . *g*

  679. Faust 2.0

    Habe nun ach Philosophie, Juristerei und leider auch Twitterlogie studiert mit eifrigem Bemühn.
    Da steh ich nun ich armer Tor und twitt’re Mist wie schon zuvor.
    Bild mir nicht ein was rechts zu wissen, doch nicht zu twittern ist beschissen …

  680. wie ritzte schon johann wolfgang czyslansky einst in eine eichenrinde bei weimar:

    Über allen Bloggern
    Ist Ruh‘
    In allen Facebooks
    Spürest Du
    Kaum einen Hauch;
    Die Twitterer schweigen im Walde
    Warte nur, balde
    twitterst Du auch.

  681. Bisserl off topic: So wie ich die SchülerVZ-Sache verstanden habe, hat da niemand Daten gestohlen. Man kann nichts stehlen, was rumliegt, wo der Missbrauch erst durch den Gebrauch entstehen kann. Stehlen hieße, dass bereits das „Harvesten“ illegal wäre. War es aber nicht. Das ganze wart also ein Verstoß gegen Nutzungsrichtlinien und damit in der Verantwortung von SchülerVZ (wo es auch hingehört). Und damit ist SchülerVZ nicht das passive Opfer in dieser causa.

    Jedenfalls, wenn ich mich nicht irre 🙂

  682. Aber Tim! Seit wann benötigen wir einen Grund zum Feiern! Wir können es machen wie Zsa Zsa Gabor und den 40ten Geburtstag einfach zehnmal feiern….

  683. Lieber Michael

    Du hattest gleich zweimal Glück mit deinem Auto-Tweet. Erstens, dass du keinen Unfall gebaut hast und zweitens, dass du nicht in Großbritannien bist.

    In den angelsächsischen Ländern ist das Thema „texting while driving“ in der öffentlichen Diskussion etwa auf die gleiche emotionale Ebene angelangt wie „drinking and driving“. Heute berichten die „International Herald Tribune“ vom Fall einer 22jährigen, die zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, weil sie auf der Autobahn A40 während der Fahrt eine SMS geschrieben hatte und dabei ein liegengebliebenes Fahrzeug übersah. Ergebnis: eine Tote. Die Staatsanwaltschaft hält das Urteil für viel zu mild und will in die Berufung gehen. Sie fordert 5 bis 7 Jahre!

    In diesem Zusammenhang weisen britische und amerikanische Verkehrspsychologen darauf hin, dass jede Ablenkung des Fahrers, sogar das Terlefonieren mittels Freisprecheinrichtung, die Aufmerksamkeit so stark reduziert wie ein Vollrausch.

    Texten ist noch viel schlimmer. Eine Studie der Royal Automobile Club Foundation hat ergeben, dass die Reaktionsgeschwindigkeit bei Menschen, die am Steuer SMSe lesen oder schreiben um 35% herabgesetzt ist. Zum Vergleich: Wer unter dem Einfluß von Marihuana fährt, reagiert im Durchschnitt 21% langsamer, bei Alkohol (Fahrer „legally intoxicated“, also knapp jenseits der Promillegrenze) sind es nur 12%.

    Mag sein, dass die Leute von ssms.com mit der Idee der Spracheingabe das Risiko etwas reduzieren. Man kann aber nun wirklich keinem raten, den Service beim Autofahrern zu benützen. Sonst ist es vielleicht der letzet Tweet seines Lebens.

    Im übrigen hat John Perry Barlow mal sehr schön beschrieben, worum es geht. Er wurde gebeten, den Begriff „Cyberspace“ zu definieren und sagte: „Das ist der Ort, an dem du dich befindest, wenn du telefonierst.“

    Anders ausgedrückt, wenn du telefonierst, bist du irgendwo anders, aber auf jeden Fall nicht bei der Sache. Und da solltest du besser sein, wenn du dich ans Steuer setzt.

  684. Bis vor drei Jahren hatte ich eine Kollegin, die ihre Emails immer ausgedruckt hat, weil man sie dann besser lesen kann.
    Bis vor einem Jahr hatte ich eine Kollegin, die ihre Texte zur Korrektur immer ausgedruckt hat – weil man sie dann besser korrigieren kann – und anschließend alle Korrekturzeichen in den Korrekturmodus von Word übertragen hat.
    Bis zu einem papierlosen Büro wird es wohl noch lange dauern.
    Aber das mit dem Papier, das sich selbst löscht, ist eine überaus glückliche Erfindung. Bei Verfügbarkeit werde ich meine Joblisten von Outlook auf dieses Papier umstellen. Jobs, die nach zwei Wochen nicht erledigt sind, verschwinden dann einfach. Und zurecht! Herrlich!

  685. lieber tim,

    noch souveräner ist es doch wohl, auf der leopoldstraße seinen BENTELY senkrecht zwischen zwei ferraris zu parken, sich dann vor’s schuhmann’s zu setzen und seelenruhig bei einem whiksy sour zuzusehen, wie ein hummer ihn passend fährt …

  686. Ich nehme an, du meintest die Handy-Telefonzelle fürs Büro, für das man erst Wände einreissen muss, um ihn überhaupt dorthin transportieren zu können. Unmöglich? Von wegen – ich kenne da einen! Will ja keine Namen nennen, aber du weißt schon, wer gemeint ist, Michael, gell?

  687. Es wäre mal zu untersuchen, ob sich ePaper auch zum Hinterabwischen eignet. Auch Xerox wiederverwendbares Kopierpapier wäre interessant – angeblich verschwindet alles auf dem papier innerhalb von 18 Stunden. Ein Durchbruch in der Abwasserwirtshaft steht bevor: Wozu bruachen wir noch Kläranlagen?

  688. Mein Einfluss als Twitterer steigt! Ich bin schon bei 0,6%. Und Twitalyzer hat eine Menge Tipps, wie ich mich wichtiger machen kann:

    * Ich sollte mehr Freunde haben (ein guter Rat, auch sonst im Leben!)
    * Ich sollte andere dazu kriegen, mich häufiger zu retweeten (also los, dalli dalli: tcole1066 hat lauter tolle Dinge getweetet, auf die die Welt wartet!)
    * Ich sollte selbst andere häufiger retweeten (aber dann werden DIE ja wichtiger, nicht ich!)
    * Ich sollte andere dazu bringen, sich häufiger mit mir zu unterhalten. (Unterhalten? Ich dachte Twitter sei ein Sende-Medium, kein Chat!)

    Aber wenigstens schlage ich einen gewissen @michaelkausch um Längen: Mit einem Einfluss von 0,1% (Tendenz: gleichbleibend) spielt er in der Twitter-Kreisklasse.

    Dafür hat mich Ossi Urchs (@ossiu) mal wieder knapp geschlagen: 0,7% und steigend. Chapeau, Ossi!

    Der mit Abstand einflussreichste Czyslansky-Freund ist aber natürlich unser Vieltwitterer Alexander (@schundroman): Mit 0,9% liegt er fast uneinholbar weit vorne bei den A-Twitterern. Aber aufgepasst: „Dein Einfluss ist in letzter Zeit gleich geblieben“, warnt Twitalyzer. Alex, gib‘ nicht auf, gib‘ alles!

    Und wo bleibt Sebastian von Bomhard? Was ist mit @svb los? Was, das Kürzel ist noch gar nicht angemeldet? Ein Skandal! Aber wenigstens war es gerade eben noch frei, als ich nachgeschaut habe! Jetzt musst du aber schnell sein! Sonst reserviere ich es und verkauf es dir später für teures Geld. Aber nur, wenn du auf Knien bettelst!

  689. Nein, ich wurde über weite Strecken von der Mutter meiner Mutter großgezogen und habe deshalb vor, ewig zu leben. Übrigens war mein Großvater Zigarrenfabrikant. Das Bild zeigt trotzdem nicht meine Großmutter.

  690. ich gebe dir uneingeschränkt recht, auch im analogen Leben schlägt man sich hauptsächlich damit herum, dass vollbusige osteuropäische Damen, gerne harten Sex mit einem hätten, oder mit afrikanischen Anwälten, die freundlicherweise die Erbschaft eines Unbekannten mit einem teilen wollen. Auch gute Tipps, wie man seinen Penis verlängern könnte sind bei mir Alltag.

  691. Ich finde es schlicht witzig, wie eine Industrie nach der anderen – Musik, Film, Buchverlage, etc. – die offensichtliche Lehre der Geschichte übersieht, nämlich dass in einem paketvermittelten, autonomen Netzwerk wie das Internet Zensurversuche vom System als Störungen eingestuft werden. Das Netz ist extra dafür gebaut worden, Daten um Störungen (konkret: um die Löcher, die russische Atombomben möglicherweise in Amerika verursacht hätten) herum zu leiten, damit die US-Generäle nicht einsam in ihren gehärteten Bunker sitzen, nach dem Motto: Draußen ist Krieg und wir dürfen nicht mitmachen. Ist es Dummheit? Ignoranz? Leugnung? Wie auch immer: Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen. Undgefähr so, wie wenn Motten immer und immer wieder mit dem Kopf gegen die Glühbirne knallen. Bis ihre Flügel verglühen.

  692. Ich bin nicht ganz Euerer Meinung. Und das Bild mit den Motten hinkt auch. Ganz abgesehen davon, dass spätestens seit dem „Rat der Motten“ – kennt diesen Song aus den frühen Siebzigern eigentlich noch jemand? – diese Spezies meine ganze Sympathie hat.

    Die Musikwirtschaft besteht ja nicht nur aus den großen Labels, sondern auch aus vielen kleinen unabhängigen Verlagen, aus – immer weniger – Musik-Händlern, aus Komponisten und anderen Künstlern. Und die Raubkopierer haben die ganze Futterkette durcheinandergebracht. Und neue Futtertröge sind für viele nicht in Sicht:

    – Es leidet nicht nur Sony, sondern auch Enja, ein Label, ohne das unsere Jazz-Szene ärmer wäre.
    – Noten werden heute in Unmengen kostenlos über das Internet verbreitet; erfahrene Notengeschäfte gibt es kaum mehr. Als ebenso erbarmungswürdiger wie erbärmlicher Musiker schätze ich aber den Rat meines Noten-Dealers.
    – Meine CD-Händler vor Ort sind – von Ludwig-Beck am bekannten Eck mal abgesehen – inzwischen alle miteinander den Lethe hinabgeflossen.

    Natürlich hat es die Musikindustrie lange Zeit sträflich unterlassen, sich mit alternativen Distributionsstrategien auseinanderzusetzen. Und sie hat auch niemals wirklich positiv für das Urheberrecht gekämpft, sondern nach einer langen Phase der Ignoranz später immer nur auf massive Strafverfolgung gesetzt. Als die Softwareindustrie seit Jahren schon Erfahrung im Umgang mit Urheberrechtsverletzungen und im Kampf um Copyrights gesammelt hatte, hat der Musik-Gigant Sony für Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang Copyright-Kampagnen in Deutschland jährlich gerade mal einen vierstelligen Betrag verschludert. Gleichzeitig hat der damalige Sony-Chef auf einer Bühne der CSU-Medienkommission schwere Krokodilstränen vergossen, ob der ihm jährlich entgehenden Umsatzmilliarden. Während Microsoft aktiv Vertrauens- und Aufklärungsarbeit rund um Copyright-Regelungen betrieben hat, verharrte die Musikwirtschaft in tiefem Dämmerzustand. Ich kann mich an die leidvollen Diskussionen mit Sony und BMG noch recht gut erinnern. Ich habe damals – im Auftrag und mit dem Geld von Microsoft – den gemeinsamen Arbeitskreis Copyright von Computerindustrie, Musikwirtschaft und Unterhaltungselektronik gegründet.
    Dass es Microsoft heute noch gibt, BMG aber nicht mehr, hat auch damit zu tun, dass die einen die Herausforderungen für das Urheberrecht im Internetzeitalter angenommen haben, die anderen nicht. Und dass das Internet die Hersteller Zug um Zug zu neuen Verwertungsstrategien treibt – siehe Cloud Computing und SaaS – ist gut für uns alle, solange man der Industrie eine Chance gibt und diese die Chance auch nutzt, sich an die neuen Bedingungen anzupassen.

  693. mein lieber tim,

    zu diesem überaus wertvollem beitrag fällt mir nur eine winzig kleine und fast schon unbedeutende kritik ein: deine unterstellung, auch nur irgendein leser deines postings hätte, während im physik-unterricht heisenberg dran gewesen sei, „schiffe versenken“ gespielt, kann so nicht stehen bleiben. ich selbst habe, mit bleistift, radiergummi und geschickte handhaltung die heisenbergsche unschärfetheorie mit hilfe umfangreicher praxisstudien zum spiel „schiffe versenken“ geradezu final verifiziert: meine schiffe waren da und auch wieder nicht, jedenfalls stellte jeder vermeintliche treffer neue unsicherheiten über die genaue lokation meiner kleinen flotte her. sicher gab es den ein oder anderen „gegner“, der das ganze für ebenso plumpe wie regelwidrige ausweichmanöver hielt, ich beharrte in solchen situationen immer auf meinen freund heisenberg, von dem ich das spielt einst erlernte.

  694. Wenn es irgendeine Lehre aus 40 (?) Jahren Internet gibt, dann doch diese: Content wants to be free, but people will pay for context. Inhalte alleine sind Schall und Rauch, man muss für den Empfänger/Leser/Hörer/Zuschauer Mehrwert schaffen. Das haben die Verlage nicht verstanden, weshalb die Zeitungen pleite gehen. Das haben die Musik-Multis nicht verstanden, die statt dessen lieber ihre eigenen Kunden kriminallsieren (ein GAANZ schlechtes Geschäftsmodell). Und die Filmindustrie wird die nächste sein, die es trotz Ansage nicht verstehen wird.

    Google hat es dagegen ganz genau verstanden. Warum sind die Buchverlage nicht selber auf die Idee gekommen, ihre Bücher online zu stellen und suchbar zu machen? Warum betreiben die Zeitungsverlage im Internet nur Abfall-Recycling?

    Apple hat es auch verstanden, siehe iTunes. Es stimmt also nicht, dass alle Manager einfach blöd sind. Nur die in den Chefetagen der Medienkonzerne.

  695. Auch wenn es mir persönlich um sympathische kleine Labels, gut sortierte Plattenläden oder die Notenläden leid tut, wenn deren Geschäftsmodell nicht mehr aufgeht…. Eines ist einfach klar, ob SONY oder ENJA, es spielt keine Rolle, ob die Musik legal oder illegal vertrieben wird. Musikvertrieb stellt heute keine großen Anforderungen mehr an die Finanzierung, es ist schlicht für die Künstler einfacher geworden, unabhängig zu bleiben.

    Notenläden haben m.E. unter der Erfindung des Photokopierers gelitten. Hohe Produktionskosten und niedrige Auflagen sind nur durchzuhalten, wenn man ein Monopol hat. Seitdem man Noten nicht mehr stechen muss, sondern per Computersatz in Form bringt, sind Formate natürlich auch per Internet klaubar. Der freundliche Notendealer ums Eck kann aber trotzdem weiter existieren – im Netz eben. Da haben sogar mehr Leute eine Chance, seine Dienste zu nutzen.

    Und was die Platten oder CDs angeht: Ich kaufe keine Platten mehr. Ich kaufe Inhalte, CDs sind umständlich, Vinyl erst recht. Ich klaue nicht, ich kaufe, nicht weil ich ein moralischer Mensch bin, sondern weil itunes leichter bedienbar ist als BitTorrent (zum Beispiel wenn ich ein neues Gerät einfach nur synchen muss und alles ist wieder da).

    Die kleinen Labels? Brauchen ein neues Geschäftsmodell. Sie könnten kleine, gut sortierte Webserver betreiben und Musikern beim Bekanntwerden helfen. Sie können dafür Geld von den Musiker kassieren wie bisher auch. Und sie können Mitglieder flat beliefern, die gerne einen angemessenen Mitgliedsbeitrag liefern. Und es ist, ganz Web 2.0, noch viel Platz für Musik-Communities und ein kleines Label kann auch einmal ein großer Portalbetreiber sein.

    Kurz: Der Gegensatz heisst nicht klauen versus kaufen, sondern 21. Jahrhundert versus 20. Alles andere ist Propaganda.

  696. @Tim
    Apple ist genau das richtige Beispiel, an dem sich die Macher der Musikindustrie vorführen lassen: „Natürlich hat es die Musikindustrie lange Zeit sträflich unterlassen, sich mit alternativen Distributionsstrategien auseinanderzusetzen.“ Das meinte ich mit diesem Satz.

    Das Problem der Verwertungsrechte von Künstlern lässt sich mit dem Hinweis auf iTunes aber nur beantworten, wenn wir auch auf die Legalität und die Gebühren von iTunes hinweisen. iTunes-Content ist eben nicht „free“, sondern intelligent verpackt. Steve respektiert ja die Copyrights der Musikschaffenden.

  697. @SvB: Du kaufst ja keine Inhalte, du kauft Bequemlichtkeit. Sagst du ja selber. Genau genommen kaufst du Mehrwert. Den Content bekommst du dazu geschenkt, denn er ist, für sich gesehen, wertlos.

    @Michael: Steve ist das Copyright im Grunde piepegal. Er hat nur erkannt, dass er einen Rohstofflieferanten braucht, wenn sein Modell – Mehrwert verkaufen, s.o. – funktionieren soll.

  698. .. und ein Pirat holt sein iPhone raus, natürlich ein gejailbreaktes und startet eine App, die sehr viel 0xFFFFFF auf den Schirm schickt. Wer braucht dann noch eine Glühbirne? Und remember: Es gibt für alles eine App….

    Übrigens: Ein Bekannter, der bei Osram arbeitet, legt Wert darauf, daß man NICHT Glühbirne sagt. Falls Ihr mal auf einer Osramveranstaltung seid und keinen Ärger wollt 🙂

  699. Oh Tim! Da hast Du Dich aber ins Bockshorn jagen lassen.

    Frauen schreiben nämlich den besseren Code, wie mir eine äußerst erfolgreiche Programmiererin vor Jahren schon mal im Vertrauen sagte

    Das war dieselbe Frau, die auch schon gesagt hat, daß Frauen weniger Unfälle bauen.

    Ich versuchte meistens, diese Männer-Frauen-Unterscheider ins letzte Jahrhundert zu verbannen. Es gibt gute Programmierer und schlechte Programmierer und es gibt Männer und Frauen. Fertig. (Außerdem: Was ist ein „guter Programmierer“? Einer der rechtzeitig fertig wird? Oder der eine Software schreibt, die genau das tut, was sie soll? Oder dessen Software nie abstürzt? Oder der so brav kommentiert, dass mehr Kommentar als Code in den Sourcen steht? Oder der schneller ein Modul neu codet als es dauert, es aus irgendwelchen Dokus von Libraries zu ziehen? Oder der jede neue Programmiersprache schneller lernt als man #include schreibt? Oder der umgekehrt noch jedes Problem schneller in Assembler gelöst hat als die ganzen 4GL-Fuzzis? *gg* – auch Einkommen bietet sich nicht an, um gute Programmierer zu erkennen. Ich geb’s auf.)

    Na gut, es gibt Unterschiede. Nach meiner höchst privaten Beobachtung sind Männer eher fähig, sich zu konzentrieren. So zu konzentrieren, daß die Frauen schon den Arzt holen wollen. Beispiel: 48h am Stück ein Computerspiel spielen. „Kann grad nicht aufhören, nur noch den Level“. Tunnelblick etc. Und das geht auch beim Programmieren. Der ganz große Wurf. Nichts essen, nichts trinken, was nicht neben dem Keyboard steht oder gebracht wird. Frauen können nach acht Stunden leichter den Griffel weglegen. Und daher sind sie vielleicht konzentrierter und frischer bei der Arbeit. Aber durchschnittlich programmieren Männer leidenschaftlicher. Aber nun Schluß mit den künstlichen Unterscheidungen.

    Obwohl….

    Frauen schneiden sich seltener beim Rasieren der Kinnpartie. Aber das Risiko gehen wir 2 ja auch eher selten ein, gell? 🙂

  700. Ich habe meinen Reflex auf diese Männer-Frauen-Sache stehen lassen :). Aber ich habe eine zweite, vielleicht dringendere Anregung, und diesmal ganz ohne Smileys: Wann auch immer die Rede von Ausbildungsmängeln ist, muß man ganz kurz einen Reality-Check zwischenschieben.

    Als ich in der Schule war, gab es keinen Informatikunterricht. Bin halt schon älter. Und ich habe eine humanistische Ausbildung genossen, ja, Latein, dann Englisch und dann Griechisch. Das hat mich nicht gehindert, Mathe zu studieren und, ja, ich muss es sagen, mich in der ganzen IT-Welt doch immer ganz gut zu behaupten.

    Die von Dir erwähnte Lücke kommt nicht von der Schule. Aber das wäre ein Thema für eine eigene Untersuchung, nur vorab als Bauchgefühl: Solange man die IT in die Schmuddelecke steckt (Porno und Pizza aus der Hand), unter Generalverdacht stellt (Hacker und sozial Gestörte), nicht ernst nimmt (Nerds, Gamer) findet sich nicht genug Nachwuchs. Warum wollen Leute heute lieber Sozipäds werden? Wieso lesen Physiker vor leeren Hallen? E-Technik, Maschinenbau, überall stehen Studienplätze leer und Ausbildungsplätze werden nicht besetzt? Haben wir in unserer Gesellschaft noch genug Respekt vor Ingenieuren und Diplomierten Naturwissenschaftlern? Oder haben wir nicht gelernt, dass wir alle Looser sind, nur Banker dringen ins Zentrum der Macht vor?

    Wir haben wieder eine Generation Informatik-Azubis zusammengekriegt. Aber vor 10 Jahren hatten wir ohne Übertreibung 100 mal mehr Bewerbungen um Lehrstellen. EINHUNDERT. Die Zahl klingt unglaubwürdig, aber sie stimmt. Und das alles hat NICHTS mit der Schule zu tun.

    Wie gesagt, das würde sich mal lohnen, darüber zu recherchieren… Aber ich habe keine Zeit, ich muss ja jetzt meine Kartonpizza essen und mich schnell ins Weisse Haus hacken…

  701. Vielleicht wäre das ein Rettungs-Geschäftsmodell für den angeschlagenen Brockhaus Verlag.

    Twitter-Werkausgaben von Prominenten.

    Die gesamten Twitterergüsse von xxxx
    Leben und Werk des Twitterers xxxx
    Mein Leben in 140 Zeichen, xxx

    Denn auch für 140 Zeichen gilt: Kleinvieh macht auch Mist!

  702. @Tim: Habe noch uralte Recherchen zu unserem Buchprojekt „Frauen statt Inder“ – hat sich NICHTS geändert… Und einen Verlag würde es heute wohl genau so wenig interessieren wie damals. Denn Verlegerinnen wie Antje Ellermann gibt’s eben auch kaum.

    Und für die Journalisten: Eine FRAU bestreitet im Presseclub München am 24.11.2009 das Thema „Twitter – Mitzwitschern oder lieber drauf pfeifen?“ Die Herren der Schöpfung dürfen teilnehmen, auch wenn die Veranstaltung vom JournalistInnenBund organisiert wird.

    @ Sebastian v. Bomhard: Gehe konform mit der Meinung, dass nicht die Schule die Persönlichkeit bildet, sondern die gesamte Umgebung, in der man aufwächst: Ich bin heute froh, das große Latinum gemacht haben zu müssen (!) und das Glück gehabt zu haben, u.a. Neugier und den Blick aus der Vogelperspektive als Fundamente zu Hause kennen zu lernen…

    Konsequenz: Wir Erfahrenen sind aufgerufen, den Kids die Augen zu öffnen. Wer Interesse hat, was man in München machen kann, möge mir eine PM mailen.

  703. Ob Frauen oder Männer ist vielleicht nicht die wichtigste Frage. Viel wichtiger ist doch, wie man mehr junge Menschen dazu bringt, eine IT-Ausbildung zu machen, gleichgültig ob an der Universität,der Fachhochschule oder als Lehrberuf. Die Studenten klagen unisono, das Studium sei zu anspruchsvoll und die späteren Verdienstaussichten eher mager. Die Unternemen dagegen bilden zu wenig aus.

    Vielleicht wäre etwas gewonnen, wenn Unternehmen zum einen mehr ausbilden und zum anderen mehr Berufsanfänger einstellen. In den Stellenanzeigen werden allerdings fast immer Mitarbeiter mit Berufserfahrung gesucht und mit einem Know-how, das an Unis und Fachhochschulen selten gelehrt wird.

    Ich habe den Eindruck, dass der Bitkom hauptsächlich Krokodilstränen vergießt. Die IT-Industrie muss sich nachhaltig um ihren eigenen Nachwuchs kümmern. Das heißt, die Unis müssen mit mehr Projekten unterstützt werden, die Praktiker aus den Unternehmen stärker in die Curricula einbezogen werden und die Einstellungspolitik der Unternehmen muss zumindest etwas weniger konjunkturabhängig gestaltet werden. Dann klappts auch mit der Ausbildung und mit dem Interesse der Jungen am Fach Informatik.

  704. Mitarbeitern das Recht einzuräumen in ihrer Arbeitszeit zu twittern und zu bloggen was das Zeug hält ist sicherlich richtig, darf aber nicht dazu führen, dass sich das Management aus der Verantwortung rausnimmt und darauf setzt, dass die Welle auch das eigene Unternehmen irgendeinmal erfasst und ins neue Zeitalter trägt.

    Einige Dinge sind SOFORT in den Unternehmen auszusteuern:

    Da braucht es erstmal neue Social Rules, die festlegen, was ein Mitarbeiter wo sagen darf. Im Blog findet eine Zensur nicht statt. Das ist natürlich nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte ist, dass der Mitarbeiter Sicherheit braucht vor öffentlicher Bloßstellung, wenn er mal einen Tweet von sich gibt, der seinem Chef nicht passt. Eigenverantwortlichkeit – und ohne die geht es im Enterprise 2.0 ja nicht – setzt klar kommunizierte und diskutierte Regeln voraus.

    Dann sollten sich Unternehmen JETZT und HEUTE zumindest um die Sicherung ihrer Markennamen in den diversen Web 2.0-Diensten kümmern: also: Adressen besetzen in YouTube, Sribd, Twitter und wo sonst noch überall.

    Dann kommen Unternehmen nicht darum herum möglichst frühzeitig für sich einige Tools auszuwählen, mit denen das Twittern und Bloggen erstmal unternehmenstauglich wird. Ich denke an Produkte wie cotweet.com und andere.

    Dann braucht es eine Strategie: was will das Unternehmen als Enterprise 2.0 erreichen? Und es macht schon viel Sinn, diese Strategie zu definieren, ehe die Mitarbeiter die Strukturen für die Kommunikation zügellos und ungesteuert betoniert haben.

    Hat eigentlich mal einer gezählt, wieviele Markennamen als Twitter-Adressen Mitarbeiter der Markenunternehmen „für sich“ bereits gesichert haben, während der Boss noch schlief??

    Also: Die Mitarbeiter machen lassen und als lernende Einheit begreifen ist das Eine. Sich selbst zügig auf die Möglichkeiten des Enterprise 2.0 einzustellen ist das Andere. Und das Eine macht ohne das Andere wie so oft keinen Sinn.

  705. Also ich als Boss in meinem eigenen Unternehmen vertrödle extrem viel Zeit mit Social-Media, ich verzeihe mir auch großzügig den einen oder anderen blöden Tweet und habe alle meine Adressen selbst gesichert …

    Ich hätte aber bestimmt ein Problem mit einem Mitarbeiter wie mir. Ich glaube nur ein Mitarbeiter, der selber Unternehmer ist oder zumindest wie einer denkt, wird die verlorene Zeit nachholen und durch seine Beschäftigung mit diesen Medien zusätzlich Gewinn erzielen.

    Nine-to-five Persönlichkeiten vertrödeln Zeit, die ein anderer bezahlen muss, aber das Modell ist vielleicht auch schon so anachronistisch, wie das Glückwunschtelegramm …

  706. Ich kann das alles so nicht ganz nachvollziehen. Wart ihr jemals abhängig beschäftigt? Wir sind hier nicht im Silicon Valley. Nach dem Selbstverständnis unserer Firmenpatriarchen hat ein Mitarbeiter sich um seinen Job und den sozialen Abstieg zu fürchten. Kontrolle und Abhängigkeit sind hier oberstes Gebot! Mitdenkende und verantwortungsvolle Mitarbeiter? So schön sich das anhört aber die Realität sieht hierzulande so aus, dass man von allen Seiten das Denken aberzogen bekommt. Sei es von Seiten der Politik, der Medien und vor allem vom Arbeitgeber. Mit einer solchen Gesellschaft, die überwiegend aus mitdenkenden und verantwortungsvollen Individuen besteht, würde unser aktuelles Wirtschaftssystem gar nicht funktionieren. Aber da sind wir ja dann auch gleich mitten drin in den Tiefen der Umwälzung welche die digitale Revolution mit sich bringt. Das diese Veränderungen unerwünscht sind braucht man wohl nicht näher zu erläutern.

  707. @Nurbs: Ich WAR abhängig beschäftigt, sogar als Chef von 60 Leuten, die noch abhänger waren als ich. Ich habe von ihnen eine bestimmte Leistung gefordert, Meilensteine festgelegt, mir den Mund fusselig geredet beim Versuch, sie zu führen und zu motivieren, das Beste aus sich zu machen. Eigentlich habe ich nichts anderes gemacht. Und war haben gemeinsam tolle Dinge zustande gebracht.

    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihnen vorzuschreiben, was sie tun dürfen und was nicht, wenn am Monatsende das Ergebnis stimmte.

    Wer die Leute wie dumme Bauern behandelt, kriegt dumme Bauern als Mitarbeiter.

  708. Das man ihn nicht wirklich ernst nehmen kann, wenn es um Technikfolgenabschätzung geht, ist klar. Den Tweed muss sich aber wohl eher der Lektor anziehen 😉 Egal.

    Ich will Payback trotzdem lesen. Immerhin muss ich wissen, mit welchen Argumenten ich es in den kommenden zwei drei Jahren zu tun bekommen werde. Und ich werde, jede Wette.

  709. ich hatte mich heute früh schon über die verständnisvolle Rezension in der Zeit geärgert. Aber Tim hat alles wieder gut gemacht. Herrlich ist übrigens das FAZ-Kapitel im Buch „Loslabern“ von Rainald Goetz. Dann versteht man, warum es in der Feuilleton-Redaktion so verknöchert zugeht. Ich habe das Büchlein auch bestellt und werde es mit Freude sezieren.

  710. Dü bist offenbar tatsächlich ein „Twitter-Hörer“ (schöne Wort-Kombination!), denn auf dem Bild ist zu sehen, dass du es bislang auf gerade eben 6 Tweets (oder „Tweeds“, wie Frank Schirrmacher schreiben würde) gebracht hast.

    Womit wir lernen, dass sich die Twitter-Welt in Aktive und Passive unterteilt. Es ist also wie sonst im Leben auch…

  711. @tim: was guckst du? da steht „165“, nicht „6“. das ist zwar auch nicht wirklich viel, aber immerhin 159 mehr als 6.
    sechs mal bin ich „gelistet“, was mir den titel „der listenreiche“ zwar auch noch nicht angemessen erscheinen lässt (ich weiß schon, dass du es auf 7 bringst!), aber immerhin. ich twittere nicht wirklich viel, aber ich kann noch lesen …

    aber du kennst deine probleme ja schon …

    guckst du besser hier.
    😉

  712. Pingback: czyslansky
  713. „anyone who hates babies and dogs can’t be all bad!“
    leo rosten

    soviel zu streunern im strassenverkehr.
    beim nächsten berlin-marathon werde ich übrigens live aus dem lumpensammlerauto twittern. tim: das spornt an, oder? ;-)))

  714. Ok, ist zwar völlig OT, aber da ich den Leo Rosten so liebe, hier aus seinem wunderbaren Wörterbuch „The Joys of Yiddish“ die Definition eines „Farshtinkener“:

    At a dinner party, a farshtinkener anti-Semite, recounting his trip to central Africa, said, „It was wonderful. I didn’t run into a single pig or Jew.“

    A hush fell over the table.

    Then the voice of a Jewish guest was heard. „What a pity. The two of us could have corrected that so easily.“

    „Oh? How?“

    „We could have gone there together.“

    PS: Eine Abhandlung über das Verhältnis Czyslanskys zu Rosten wäre auch wert, geschrieben zu werden…

  715. Kommentar von Rainer Doh auf prmacher.de:

    „Wenn man das durchdenkt, merkt man, wie genial das erst ist: Man kann hier nämlich, indem man das Einschalten wieder einschaltet, das Ausschalten abschalten und erspart sich so das Einschalten auszuschalten. Man könnte natürlich gleich das Ausschalten einschalten, dann bräuchte man das Abschalten gar nicht erst Ausschalten, aber das wäre so was von uncool. Und nicht Web-basiert.“

  716. Damit ich das richtig verstehe: Schirrmacher hat sich also die Mühe gemacht, Alvin Tofflers 1970 erschienenes Werk Future Shock“ neu zu übersetzen?

    „This change will overwhelm people, the accelerated rate of technological and social change leaving them disconnected and suffering from „shattering stress and disorientation“ – future shocked. Toffler stated that the majority of social problems were symptoms of the future shock. In his discussion of the components of such shock, he also coined the term information overload.“

  717. Guter Artikel. Das Problem ist, dass die Situation von uns allen selbstverschuldet ist. Natürlich sollte man einem Propagandisten wie Schirrmacher nicht mit Argumenten begegnen. Nur wie konnte er es schaffen, als Experte für Alles angesehen zu sein? Wie kann man als „Nixraffer“ sich einen solchen Status erarbeiten? Nur durch ein abgeschl. Studium?

    Solche Leute wie Schirrmacher wird man nicht mehr so schnell los, wenn Sie sich erstmal eine Geldquelle erschlossen haben. Mit seinen Machwerken verdient er nämlich gutes Geld, und es ist sehr offensichtlich, warum er gegen das Internet polemisiert: Es ist die einzige Gefahr für seinen Cash Flow.

    Im Grunde möchte Schirrmacher den Leuten eine Angst vor zuviel „Choice“ einjagen. Denn Auswahl ist das, was diese Leute hassen, wenn ich täglich im Internet die NYT lesen kann, ja, wieso soll ich dann die FAZ noch eines Blickes würdigen?

    Schirrmacher hat im Grunde kein Problem mit dem Internet, sondern damit, dass er und dass, was er aufgebaut hat, als irrelevant entlarvt werden, sobald die Mehrheit der Menschen merkt, dass es noch etwas Besseres gibt, als seine News und Meinungen von einer Quelle abzuholen, was in einer Welt, wo es nur Fernsehen, Radio, und Zeitungen gibt, noch einfach zu kontrollieren war.

    Ja, ich unterstelle ihm ausschliesslich böse Absichten. Diese Schauspielerei des netten, überforderten, intellektuellen Opas nehme ich ihm nicht ab.

    Nun aber genug der schweren Worte, hier noch ein Tipp für eine Schirrmacher-Rezension, die das Thema mit dem eigentlich einzig wahren Ansatz angeht – Satire.

    Lest mal diesen Artikel auf http://www.ichwerdeeinberliner.com/25-the-internet

    Ciao, Michael

  718. Aber wieso nimmt er sich das Recht heraus, über die Köpfe der anderen zu reden? Wo hat er diese Chuzpe her? Warum darf einer, der erkennbar weder Digital native noch Digital Immigrant, sondern in Wahrheit ein digitale Xenophobe der verbohrtesten Sorte ist, einem Millionenpublikum seine halbfermentierten, selbstbezogenen Geistesverirrungen als Gelehrtenmeinung verkaufen?

    Weil er es kann.

  719. Ohne das Buch selbst gelesen zu haben sehe ich hier die Angst vor eben neuen Technologien, die es auch schon immer gegeben hat. Diese mögen begründet oder unbegründet sein, von der Verteidigung der eigenen Marktes getrieben oder eben auch nciht. Ich erwarte von Buch zu erfahren, welche Ängste es sind, und wie diese aus der Sicht von Herr Schirrmacher begründet sind, selbst wenn man es zwischen den Zeilen herausfinden muss. Mit jeder neuen Technologie, Entwicklung gibt man etwas auf um etwas neues zu gewinnen. Ich will erfahren was ich aufgeben werde oder vielleicht schon aufgegeben habe.

  720. Vielleicht sollte man es auf den Punkt bringen : Es ist wie in allen Punkten einfach unmöglich dem ungebildeten Bürger die Zusammenhänge zu erklären – Daher wird das Thema soweit runterreduziert, bis es für den normalen Stammtisch tauglich eingekocht wurde.

    Wenn kein Bild zu sehen, dann auch kein Kind geschädigt.

    Es ist doch herrlich wie einfach die Welt sein kann.

    Nur Frau von der Layen tut mir leid. Die Idee Arbeitslose einfach durch Schulungen zu nichtarbeitslosen zu machen hatte man schon weit vor Ihrer Zeit. Dabei hätte sich Ihr Zensurprogramm 1:1 auf die neue Stelle übertragen lassen.

    Aber vielleicht verbietet Sie einfach den Arbeitslosen zu arbeiten. Wenn man von Gesetz aus nicht arbeiten darf, kann man ja auch nicht arbeitslos sein.

  721. Erstaunlich: Kaum wartet man 15 Jahre, und schon haben die Verlage angefangen zu kapieren, worum es geht. Die schlechte Nachricht: Sie sind zu spät!

  722. >Dabei will Buchholz die technische Basis mit den Verlagen selbst aufbauen. Partner wie
    >Apple oder andere IT-Anbieter sollen außen vor bleiben.

    Na dann, viel Spaß! Bei der technischen Kompetenz der meisten Verlagshäuser, die ich kenne, wird da ein ganz schöner Verhau rauskommen. Und Google & Co. lachen sich ins Fäustchen.

  723. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verlage eine gemeinsame Plattform betreiben werden. Tim hat Recht. Technisch sind die meisten irgendwo zwischen Computer to plate und Web 1.0 hängen geblieben. Ich glaube, es wird einen neuen Broker geben und der wird aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Web- oder dem IT-Umfeld kommen. So einer würde die Technik verstehen, er wäre neutral und könnte ein Businessmodell etablieren, das keinen der Verlage, (Rundfunk- und Fernsesender gehören übrigens auch dazu) bevorzugt. Aber es ist kein Steve Jobs für Verlage in Sicht – bisher zumindest nicht

  724. So schön diese Welt auch wäre Michael, ich glaube nicht an sie. Schau Dir an, was den Buchverlagen mit VLB, libreka! und Co passiert. Nur weil es diesmal die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage sind (Vorschlag: Nennen wir die Nachrichtenverlage und die Buchverlage Wissensverlage?), wirds nicht besser ausgehen als das Hornberger Schießen.

  725. Bundeshorsti? Nun haben wir zwar keine Monarchie und der Tatbestand der Majestätsbeleidigung besteht in unserem StGB nicht mehr fort, aber ich beginne, mir darüber Gedanken zu machen, ob ich das nicht vielleicht schade finde.

    Jeder hat die Regierung, die er verdient. Und wenn man da mal jemand sitzen hat, der nicht unfähig ist, sondern, im Gegenteil, mit Mumm und Unerschrockenheit gezeigt hat, dass unser Präsident ein wichtiges Amt innehalt, dann sollte man ihn nicht künstlich kleinreden.

    Und zum Thema „getrickst“ – nun ja, das ist eigentlich kein Trick, das ist ein Feature(!).

    Bundeshorsti… Ist das in Deiner Nomenklatur besser oder schlimmer als „Vollhorst“? Woher auch immer dieser Ausdruck kommt, Czyslansky hat ihn nachweislich nie benutzt.

    Für alle, die es nicht erstrebenswert finden, dass einem nix mehr heilig ist, empfehle ich dieses Buch: Ein König für Deutschland. Aber da geht es ja auch nur am Rand um Monarchie 🙂

  726. Mensch Gerhard, der Grasselwirt und seine Schlachtschüssel sollten eigentlich ein Geheimtipp nur für allerbeste Freunde bleiben. Und Du posaunst das hier auf der czyslanky-Plattform öffentlich rum. Bald werden wir keinen Platz mehr bekommen. Fehlt nur noch, dass Du verlinkt hättest. Gottlob ist das nicht möglich, weil der Grassel offenbar kein Internet braucht, um als Metzger und Gastronom erfolgreich und zufrieden zu sein. Jetzt, wo alle auf den Geschmack gekommen sind, könnte auch Edelfeder und Schlangenfresser Tim Cole seinen Senf dazugeben – etwa in einer Kolumne über jene 10 Spezialitäten, die seinem erprobten Gaumen am besten gemundet haben. Mal sehen, ob Wammerl, Grofleisch und Blutwürscht von Grassel dirn vorkommen.

  727. Als aufmerksammer und heimlicher Leser dieser Schriftschaften muss ich nun doch mal meine Stimmfinger erheben.

    Die Beschreibung des ersten Ekels drängt mich zu der Frage ob das tatsächlich im Erfahrungsschatz des Herrn Cole abgelegt ist.
    Sei dem so, möchte ich meinen Protest aussprechen:

    Lebensfeindliche und tierquäleriche Verhaltensweisen fremder Sitten und Länder beizuwohnen, mag sich für manche nicht immer vermeiden lassen. Solch Grauenswerk jedoch durch eigenhändiges Auslöffeln der grausammen „Suppe“ jedoch zu untersützen/billigen, übersteigt mein Verständnis des freien Willens. Ich möchte nicht annehmen das die Affenqual durch Herrn Cole gewollt war, nein das glaube ich wirklich nicht. Eine etwas abwehredere Beschreibung der Vorgänge hätte ich jedoch zumindest erwartet.

    in gequälter Ablehnung tiericher Grausammkeiten,
    Tobias B.

  728. Was ich in dieser Liste arg vermisse, sind die einheimischen Ekelgerichte. Da reist einer rund um den Globus, um Scheusslichkeiten zu essen und erwähnt nicht die Fleischpflanzerl aus der Fraunhofer Schoppenstube, den Jungschweinebraten vom Donisl, sowie das Helle von Löwenbräu!

    Wie sagte schon Czyslansky immer: Warum in die Ferne reisen, das schlechte ist so nah“

  729. @Tobias Be: Sie haben völlig recht! Ich kann nur jugendlichen Liechtsinn und kulinarische Abenteuerlust als mögliche Entschuldigung ins Feld führen. Es ist halt viele Jahre her. Aber die Erinnerung quält mich bis heute. Ein Trost? Nee, nicht wirklich…

  730. Das ist umso erstaunlicher und bemerkenswert, als Czyslansky, der sich ja bekanntlich zeitlebens um die persönliche Überwindung des Raumzeit-Kontinuums bemühte und deshalb stets ein Geheimnis aus seinem wahren Geburtsdatum machte, zu diesem Zeitpunkt je nach Schätzung seiner Zeitgenossen zwischen 50 und 80 Jahr alt gewesen sein muss. Noch ein Grund, ihm nachzueifern. Treibt Sport bis ins hohe Alter!

  731. Lieber Tim,

    Du sprichst mir aus dem Herzen!

    Ich durfte bereits einmal (fast) sterben… und kann nur sagen: Sterben (auf diese Weise) ist sehr schön. (Fast) schöner als leben. Nein. Es IST leben.

    Es grüßt Dich – und unbekannterweise Hans –

    die eLEx

  732. was mich wirklich beunruhigt ist die tatsache, dass google unter „schlittschuhabfahrtslauf“ gerade mal eine einzige fundstelle bietet: diese hier!
    wer hat ein interesse, die geschichte der olympischen bewegung um diese auf den ersten blick nur wenig relevante episode verfälschend zu kürzen? wer spielt hier ein falsches spiel? und wer hat google offensichtlich unter kontrolle?
    irgendetwas ist faul mit dieser geschichte. irgendetwas …

  733. Lieber Herr Kausch, klasse Artikel. Danke, dass ich das Buch nicht mehr lesen muss.
    Ich denke an den alten Spruch, „wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“.
    Twitter und Co. sehe ich als echte Bereicherung, besonders im business, aber man muss
    damit umgehen, um seinen Nutzen zu erkennen.
    Mit herzlichem Gruß. Bert M Ohnemüller

  734. Wenn einem nix mehr einfällt, haut er auf dem Bildungssystem rum. Wer bitteschön soll den jungen Leuten den richtigen Umgang mit den Neuen medien vermitteln? Oberlehrer wie Herr Schirrmacher vielleicht?

    In Wirklichkeit sind die Kids längst weiter, als wir Alten es je sein werden. Deswegen sind Probleme wie Schirrmachers digitaler Ermüdung eher eine Alterserscheinung, kein gesamtgesellschaftliches Problem. Ob sie therapierbar sind, bezweifele ich aber.

  735. Mein lieber Tim: was ich unter Computerpädagik verstehe, sprengt den Rahmen der Debatte um Schirrmacher. Ich habe versucht diese Idee in einigen wenigen Worten als eigenständiges Posting zu formulieren: http://www.czyslansky.net/?p=2356

    Lieber Herr Ohnemüller: Lesen Sie das Buch ruhig. Es tut nicht wirklich weh und es ist allemal ein guter Anlass, sich über ein wichtiges Thema wieder einmal grundlegende Gedanken zu machen. Das Richtige entsteht doch immer aus dem Falschen oder aus der Kritik daran 😉

  736. Lieber Michael

    Leider konntest du ja nicht bei der Adventsfeier von Czyslansky dabei sein, als wir über Schirrmacher und die digitale Ich-Ermüdung und natürlich auch auf die von ihm aufgestellte Forderung nach besserer Computerpädagogik (die er nicht so nennt) diskutiert haben. Er ist ja nicht alleine: Im Münchner Presseclub machte wieder mal das Wort vom „Internet-Führerschein“ die Runde. Und sogar der – zumindest von mir, von anderen Teilnehmern nicht so sehr – geschätzte Sascha Lobo macht sich in seiner Gegenrede zu Schirrmacher für ein „Schulfach Internet-Erziehung“ stark.

    Weil du nicht da warst, konntest du meine Antwort nicht hören. Sie lautete: Wer soll bitteschön wem was beibringen? Die meisten Lehrer sind alte Säcke, für die Schirrmachers kulturpessimistisches Gelabere nur eine Bestätigung dafür ist, dass sie als Internet-Analphabeten völlig richtig liegen.

    Nein, lass die Kids mal machen. Die schreiben sich nämlich ihre Regeln selbst, denen müssen wir – können wir – nichts beibringen. Das hätte nur Czyslansky selbst gekonnt – aber der steht leider nicht zur Verfügung.

  737. Hallo Herr Kausch, die Forderung, Schülern Computerpädagogik oder Medienpädagogik zu vermitteln, finde ich gut. Ob dazu ein eigenes Fach notwendig ist, weiß ich nicht. Mir erscheint es eher wichtiger, das Ganze als natürliche Ergänzung im jeweiligen Fach (z.B. Digitalfotografie im Kunstunterricht) zu vermitteln.

    Aufgabe der Informatik ist es aber nicht, „Schüler in der Bedienungstechnik von Soft- oder Hardware einzuweisen“. Hier geht es um ein Verständnis von Soft- und Hardware, von deren Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, also genau das, was Herr Schirrmacher so schmerzlich vermissen läßt.

    Und da schließt sich auch der Kreis zu Herrn Coles Anmerkung: Natürlich kennen sich manche Schüler besser mit der konkreten Hard- und Software aus, als Ihre Lehrer. So ging es auch mir, ich hatte ab der 7 Klasse freiwillig Informatik als Zusatzkurs und empfand diese Umkehr der „Machtverhältnisse“ durchaus als stimulierend. Trotzdem haben wir im Informatikunterricht eine Menge gelernt, und zwar beide Parteien.

  738. Der nächste Münchner, der sich bei mir meldet (gerne auch Münchnerin), kann mein Exemplar gerne haben.
    Unter zwei Voraussetzungen:
    1. Anmerkungen mit weichem Bleistift stören nicht
    2. Das Buch wird anschließend weitergegeben

  739. Nur weil Lehrer fehlen, darf man nicht sich nicht mit der irrigen Vorstellung zufrieden geben, dass sich die Welt schon selbst bilde.

    Auch unterschätzen wir das Potential unserer Schulen und der Schüler selbst. Die Schüler können sich schon auch selbst was beibringen. Aber solange es nur Noten und Punkte gibt für die Erstellung bunter Powerpoint-Präsentationen und einfacher Basic-Programme, nciht aber für eine Diskussion um den Einfluss der Computer und des Internet auf den Deutschunterricht und nicht für Tipps zum Reputationmanagement in Schüler-VZ sind die Lehrpläne falsch.

    Wir brauchen keinen „Führerschein“. Die ganze Führerscheindebatte handelt immer nur von der Vermittlung von Bedienungskompetenzen (Ich „kann“ Word!).

    Die Kids können Computer bedienen. Sie sollen lernen, sie zu „beherrschen“!

  740. Ich möchte an dieser Stelle auf einen schönen Beitrag Thomas Siegners im Cirquent-Blog verweisen:
    „Mich befremdet, dass die Technologiefeindlichkeit von Schirrmacher, der es nicht besser weiß, eine Technologiefreundlichkeit bei Leuten provoziert, die es besser wissen müssten. So wenig wie das Internet per se schlecht ist, ebenso wenig ist es per se gut. Es ist auch nicht viel demokratischer als alle anderen Medien zuvor, wie Sascha Lobo im Spiegel postuliert.“
    So ist es.

  741. Das erinnert mich fatal an die Diskussion um die Einführung des Taschenrechners. Für die einen war ein modernes Hilfsmittel, das einen darauf vorbereiten sollte, so zu arbeiten, wie man es später auch tun würde. Niemand bemüht heute noch Logarithmentafeln.

    Für die anderen war er der Untergang des Abendlandes. Kopfrechnen als Basisfertigkeit sah man als dem Aussterben geweiht an. Nun, wer hatte recht? Keiner. Wenn ein Abiturient nicht in der Lage ist, den Berechnungen des Kellners im Wirtshaus ohne technische Unterstützung zumindest größenordnungsmäßig zu folgen, dann hat er eine Behinderung, die möglicherweise nicht notwendig wäre. Wenn aber jemand stolz darauf ist, dass er mit dem Rechenschieber schneller ist als jemand anderes mit dem Taschenrechner, dann ist da auch irgendetwas aus dem Lot geraten. Ich spreche hier von einem Lehrer aus meiner eigenen Schulzeit.

    Aber das bringt mich zu nächsten Punkt: Computerkompetenz? Internetkompetenz? Medienkompetenz? Das sind DREI Fächer. Wer die Computer „beherrscht“, beherrscht noch nicht das Internet, von Web 2.0 ganz zu schweigen. Und wer Powerpoint nimmt, seine Ideen zu strukturieren, der strukturiert wenigstens seine Ideen. Das finde ich nicht per se bedenklich. Abgesehen davon, dass ich Keynote verwende.

    Somit halte ich die Forderungen, eigene Fächer einzurichten, für verfehlt. Man muss den Lehrern die erforderlichen Kompetenzen vermitteln, und das Feld nicht nur dem engagierten Jung-Mathelehrer überlassen.

    Ich fürchte nur, solange man das Thema den Lehrern selbst überläßt, kommt am Ende raus, dass Altphilologen in Zukunft auch COBOL und FORTRAN unterrichten und dass die Kinder alle Einstellungen bei der Formatierung von Festplatten prüfungsfest parat haben müssen. Da teile ich Tims Befürchtungen.

  742. @weissgarnix: Warum zerbrechen wir uns alle Schirrmachers Kopf mit dem Versuch, seine Thesen auf Normalniveau zu reduzieren? Das hat er selbst getan, ganz ohne Feuilletonistendeutsch im „BILD“-Interview: „Das [Multitasking] führt zu einer Vermanschung des Hirns.“

    Und das sollen wir ernst nehmen? Also bitte…

  743. Apropos Geld: Wikileaks hat gerade den Betrieb bis 6. Januar eingestellt – nicht etwa, weil Weihanchtspause ist, sondern weil denen Selbiges ausgeht. Um weitermachen zu können, brauchen sie dringend Spenden. Wäre vielleicht nicht die schlechteste aller Neujahrsvorsätze: Drückt alle ein paar Euronen ab, damit Dinge ans Licht kommen können, die andere am liebsten unter den Teppich kehren würden.

    Die Spenden verwaltet übrigens die Wau Holland Foundation ein. Wer Wau gekannt hat weiß, dass das alleine schon ein Grund ist, mit zu machen.

  744. Apropos Wau Holland: Der Chaos Computer Club, dessen Alterspräsident das 2001 verstorbene Hacker-Urgestein war, kann sowas auch ganz gut. Ich denke da an diverse „befreite Dokumente“ wie die berühmte Kosten-Nutzen-Analyse zur Gesundheitskarte von Booz-Allen-Hamilton im Auftrag der Betreiberfirma gematik, die horrende Kostenüberschreitungen bei dem Prestigeprojekt aufdeckte. Weil das der damaligen Bundesregierung und insbesondere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) furchtbar peinlich war, mußte die Unternehmensberatung das Papier sofort zurückziehen. Sie waren aber nicht schnell genug: Dem CCC wurde das Papier seinerzeit zugespielt, wo es bis heute abrufbar ist: http://www.ccc.de/de/updates/2006/krankheitskarte.

  745. Ah, endlich weiss ich wer die andere Brille gekauft hat.

    Ich habe damals den Coupon aus meinem Perry Rhodan Heft ausgeschnitten. Wichtig war dabei peinlich genau die „Abt. PR07“ auf dem Umschlag angegeben. Schliesslich handelte es sich hier ja wahrscheinlich um eine riesige Weltfirma und man musste vorsichtig sein, dass sich der Coupon nicht in eine andere Abteilung verirrte. Zum Beispiel die der Elektro-Hand-Schocker.

    Und mit den Scannern stimme ich Dir bei. Mir waere es auch lieber dass sich das Sicherheitspersonal am 47,389sten Astralkoerper ergoetzt als dass mir jemand mit kaltem Zigarettenatem auf die Pelle rueckt.

    Leider ist die Technologie der Scanner nicht so ganz ausgereift wie man uns glauben machen moechte. Den Unterhosen-Bomber haette er zum Beispiel auch nicht aufgedeckt. Aber sei’s drum.

  746. ich sehe das pragmatisch: alle passagiere, bei denen sich das bodenpersonal aus nachvollziehbaren ästhetischen gründen weigert eine nacktscanner-kontrolle durchzuführen, kommen in eine maschine mit einem al-qaida-mann und schon wird unsere erde schöner …
    tim, ich werde dich vermissen 😉

  747. Ich bin ein Freund der persönlichen Bio- und Jahresrhythmen. Was dem einen sein Pausentag, ist dem anderen sein Aktionstag. Der eine reflektiert in Stille und präsentiert der Welt dann das fertige Ergebnis und der andere reflektiert coram publico. Jeder wie es ihm gefällt. Das man aber seinen persönlichen Ruhepunkt finden sollte, darin stimme ich mit Dir überein.

  748. Einverstanden. Aber nur, wenn du mich bei meinem Bemühen unterstützt, weitere „Freizeiten“ einzuführen, zum Beispiel:

    Das autofreie Jahr: Alle verpflichten sich, zwölf Monate lang nur noch zu Fuß zu gehen oder die Öffentlichen zu nehmen. Ich habe das mal gemacht, als ich nach München zog und auf Anhieb vor der Haustür der neuen Wohnung einen Parkplatz fand. Wir haben monatelang jeden Morgen davor gestanden und uns gefragt: „Sollen wir, oder sollen wir nicht?“ Bereits nach einem halben Jahr haben wir das Auto dann verkauft – und das Leben ging trotzdem weiter.

    Der alkoholfreie Monat: Ich laufe seit Jahren um mein Leben, weil ich unter Bluthochdruck leide und genau weiß, dass die vielen Feierabendbierchen und Weinflaschen beim Abendessen die Pumpe zu Hochtouren antreiben. Außerdem bleiben die zusätzlichen kalorien an den Hüften kleben. Meine Frau und ich nehmen uns seit Jahren vor, vier Wochen am Stück „trocken“ zu bleiben, schaffen es aber nicht. Vielleicht schaffen wir es alle gemeinsam?

    Die internetfreie Woche: Ganz einfach, wir fahren zusammen in die Sfakia, jener entlegene Küstenstreifen im Südwesten Kretas, wohin die Tentakel des globalen Netzes (noch) nicht reichen. Funktioniert nicht nur zur Weichnachtszeit.

    Die schlaflose Nacht: Ganz einfach. Man nehme einfach Band drei der „Millenium-Trilogie“ von Steig Larsson und lege sich damit ins Bett.

    Weitere Kandidaten:

    Die schirrmacherlose Talkshow

    Das lügenfreie Politikerinterview

    Die smileyfreie E-Mail

    u.v.a.m.

  749. lieber tim,

    1. ich hatte mehrere autofreie jahre während meines studiums. ich wohnte mitten in münchen und fand, dass es ohne auto als stadtbewohner hervorragend geht. als innenstadtbewohner eigentlich keine herausforderung.

    2. alkoholfreier monat: hatte ich auch schon. das schönste war der „tag danach“: volle wirkung bei minimalem einsatz.

    3. internetfreie woche: hatte ich auch schon: das klappt in den badlands von island ebenso wie in einigen gegenden des westlichen mittelfrankens 😉

    4. schlaflose nächte: die gibt es ja nun in wunderbaren und in grauenhaften varianten …

    5. schirrmacherlose talkshow: unmöglich! ganz und gar unmöglich!

    6. lügenfreies politikerinterview. gar nicht so schwierig. ich erinnere mich an ein gespräch mit christian ude am rande der cebit in hannover.

    7. smileyfreie e-mails: siehe 5 😉

  750. stimme absolut mit Michael überein – trotz einiger klitzkleiner Rückfälle zwischen den Jahren. Aber insgesamt würde ich für eine „Freie Zeit“ (ganz ohne Präfix, das kann dann ja jeder selbst für sich einsetzen, ebenso wie die Laufzeit) plädieren. „Auto-“ und „Alkohol-Frei“ habe ich jedesmal in Indien (also jetzt im März wieder). Blog- und (weitgehend) Twitter-Frei war¿s wie gesagt zwischeh den Jahren. Schlaffreie Nächte gibt’s bei mir gelegentlich auch (selbstverständlich nur in der „wunderbaren“ Variante (also das, was man in Indien „sleepfasting“ nennt). Mich persönlich interessiert dann vor allem noch eine dummheitsfreie Zeit oder auch Zone, ganz nach Belieben. Und den Rest kann sich ja jeder so einrichten, wie er mag (siehe oben). Und ansonsten: Es lebe die Freie Zeit!!!

  751. „Dichter“ ist wenigstens eine Steigerungsform.

    Außerdem erinnere ich an Czyslanskys tiefgründige Frage aus seinem berühmten „Dialog zum existenziellen Charakter des Digalimus“ im Pariser Intellektuellencafe „Les Deux Magots“ in Saint-Germain-des-Prés, als er Jean Paul Sartre fragte: „Bist du noch ganz, Dichter?“

    Ob die darauf folgende Kaffeehausschlägerei, oder doch eher das lange, leidenschaftliche Nebenverhältnis Czyslanskys mit Simone de Beauvoir schuld war an dem lebenslangen Zerwürfnis der beiden ehemaligen Zechkumpanen ist Gegenstand eines anhaltenden Literatenstreits.

  752. @Tim Cole:
    Ein Trost nicht, nein.
    Der arme Affe braucht diesen jedoch auch nicht mehr wirklich.
    Darum ist die Antwort vollkommen beruhigend.

    Eine „Richtige Einstellung“ ist eh eine sehr subjektive Kamera.
    Ich gehe natürlich davon aus das meine Einstellung die richtige ist, ich versinke nicht gern in Selbszweifel ;), aber Kultur, Tradition und „das wahr schon immer so“ können Viel Matsche in ein gesundes Hirn schmieren. Ich werde also selbst meinen despotischen Zeigefinger in die affenverachtenden Regionen bewegen und die fehlgeleiteten Einwohner auf ihr Vergehen hinweisen…
    Oder ich bleib aus faulheit, bequemlichkeit, geldmangel hier und belehre erstmal kleine, picklige, hamsterquälende Kinder in Sachen „Respekt den genetischen Vorfahren“. Das wäre auch genug Arbeit.

    p.S. Ihr neuerlicher Beitrag über Nacktscanner brachte mich von meiner subjektiv „Richtigen“ Meinung auf meine neue ebenso subjektiv richtige Meinung.
    Sagt die Werbung doch schon: Nur Gucken, nciht anfassen!

    Grüße.

  753. Lieber Tim,
    wie Du sicherlich weißt, ist der Konflikt zwischen Sartre und Czyslansky ja erst richtig eskaliert, als der alte Existenzialist dem armen Czyslansky versuchte mit einer Zigarettenschachtel, die mit seinen Initialen JPS gebranded war, zu beindrucken:
    JPS
    Das war natürlich nicht fair, wusste Czyslansky als leidenschaftlicher Zigarrenraucher mit der Marke John Player Special doch nichts anzufangen und war demzufolge ebenso beeindruckt, wie frustriert.

  754. Nun, *räusper*, Steuern sind Abgaben. Abgaben sind per definitionem Steuern und Zölle (wenn man die sogenannten speziellen Abgaben mal wegläßt. Mit Steuern erzielt der Staat Einnahmen, ohne daß damit Gegenleistungen verbunden wären.

    Das Fehlen der Gegenleistung ist also ein Merkmal der Steuern und Abgaben. Tabaksteuern, Schaumweinsteuern, KfZ-Steuern. Solange man es für legitim hält, dass sich der Staat durch Steuern finanziert, sollte man bedenken, dass das vielleicht wichtigste an Steuern ist, daß sie gerecht sind. Dass sich niemand entziehen kann und dass die Vermeidung dieser Steuern auch noch irgendwie sinnvoll ist (weniger rauchen, weniger Auto fahren etc.).

    Wohlgemerkt, ich behaupte nicht, dass unsere derzeitigen Steuern irgendwie gerecht wären. Aber man ahnt schon, dass das, was man aus Frankreich hört, Pfusch ist. Wie wollen die Franzosen denn kassieren, wenn die aus französischer Sicht steuerschuldige Firma nicht in Frankreich ist? Damit befürchte ich, dass es mit der Steuergerechtigkeit dort nicht weit her sein wird. Und es ist zu befürchten, dass bei uns in Anlehnung an das französische Vorbild irgendetwas Perfektes, irgendetwas deutsches Hundertfünzigprozentiges, irgendwas ganz Toll Collectetes eingeführt werden wird.

    Und dann, lieber Michael, sollte man ein bisserl vorsichtig sein, unsere linksrheinischen Freunde als Froschfresser zu diffamieren. Du Boche 🙂

  755. Erstaunlich, dass es oft die besten Artikel sind, die die wenigsten Kommentare bekommen. Dann will ich hiermit mal diese Regel durchbrechen und einen ansonsten völlig sinnfreien Kommentar hier anhängen…

  756. @ SvB

    Mhmm … na gut: Bei allen Froschfressern, die bei ihren seltsamen Ritualen Wert auf die Einhaltung der Bestimmungen von Anhang III Abschnitt XI der Verordnung (EG) Nr. 853/2004 legen, nach der der Frosch „unter hygienisch einwandfreien Bedingungen ausgeblutet, zubereitet und ggf. gekühlt, gefroren oder verarbeitet, verpackt und
    gelagert wurde“, will ich mich hiermit in aller zu Gebote stehenden Form für etwaige Missverständnisse, die mein Posting ausgelöst haben mag, entschuldigen. Aber nur, wenn Du das „Boche“ zurücknimmst, du Fritz du!

  757. *Lach* – wir haben eine Jura, die liefert Kaffee und Eure Kaffepartner megaBona liefert Juristen. Ts ts ts…

  758. Wer als Agentur etwas auf sich hält (und entsprechene Umsätze vorweisen kann), bei dem steht eine „ECM Technika III“ neben dem Empfangstisch. Die handgefertigte »Rolls Royce« unter den Siebträger-Maschinen wurde unter anderem vom „Feinschmecker“ zur besten Espressomaschine der Welt gewählt.

    Alternativ emepfehle ich den guten, alten Espressokocher aus Aluminium. €8,99 bei Neckermann.

  759. Well, Tim, da kann ich dir heute aber ausnahmsweise mal garnicht Recht geben.

    Ich stimme zwar zu dass TPCs wahrscheinlich nie mainstream werden und konventionelle Laptops verdraengen werden, aber in isolierten Zirkeln ist das schon heute der Fall.

    Eine grosse Hilfe war da Microsoft’s OneNote, das nun erlaubt jedes Office Dokument annotierbar aufzurufen. Da kann ich ganz schnell mal Pfeile und Symbole in eine Tagesordnung einfuegen, Bemerkungen einschieben oder einen ganzen Paragraphen x-en.

    Aber vor allem in technischer Ausbildung sind TPCs ein wunderbares Werkzeug. Du gibst den Studenten ein Diagramm und sie koennen es vervollstaendigen, farblich segmentieren oder schnell mal einen Kreis um ein wichtiges Teil zeichnen und dann Daten zufuegen. Und das alles vollkommen unabhaengig von der urspruenglichen Struktur des Dokuments, dh. von Zeilen, Zellen oder Bildern. Das musst Du erstmal mit einem Glidepad oder der Tastatur versuchen.

    Die Studenten (oder Ingenieure) geben dann ihre Loesungen an die ganze Gruppe weiter und jeder kann sofort weiter an jeder anderen Kopie rumbasteln. Das Dokument geht nie verloren, verschmutzt oder reisst ein, und Du brauchst keinen Kopierer.

    Versuch mal eine grosse mathematische Formel mit zehn Kollegen zu diskutieren und Loesungsvorschlaege mit Tastatur und Microsoft Formula Editor einzugeben.

    Und schliesslich, wenn ich im Feld arbeite (sagen wir mal um Baeume zu katalogisieren) rufe ich mal schnell ein Google Earth Bild auf und fuege dann Bemerkungen ueber Baeume, Gebaeude, Installationen oder Naturelemente bei. Direkt wo’s hingehoert und ohne jedesmal das Laptop wo auflegen zu muessen sodass ich die Tastatur bedienen kann.

    Fuer einen Publizisten, der hauptsaechlich mit plain text arbeitet sehe ich schon ein, dass ein TPC wenig neues zu bieten hat, aber fuer uns Techies ist er eine tolle Sache.

    Und noch ne Anekdote:

    Unser Praesident hat unlaengst verboten Laptops in Meetings zu oeffnen weil sie es leid ist dass alle Gesichter hinter schwarzen Deckeln verschwinden und sie „ins Nichts“ redet. Mit einem TPC flach auf dem Tisch kann ich nun weiterhin im Internet rumstoebern waehrend es fuer das nackte Auge erscheint als ob ich ganz eifrig Notizen mache.
    (OK, OK, minor reason…)

  760. Kleine Korrektur aus der Bleisetzerei: Der Schriftsetzer liest die Schrift auf dem Kopf in Spiegelschrift. Wenn sie nicht in Spiegelschrift steht, kann auch ein Gutenberg-Jünger sie nicht lesen, weil er dann von rechts nach links stolpern müßte.

  761. @MZS: Hat man dich damals auch vor Bleiläusen gewarnt? Selber noch die Nagelprobe gemacht? Weißte noch, was ein „Cicero“ ist? Ein Fliegenkopf? Eine Leiche? Ein Hurenkind? Und was haben wir bei der Gautschfeier gesoffen…

    Schade um die schöne Druckersprache und um Sätze wie: „Sitzt, passt, wackelt und hat Luft!“

    Gott grüß die Kunst!

  762. meine letzte gautschfeier ist gerade mal vier monate her. die tradition ist noch nicht wirklich tot. aber passend zu modernen setzgewohnheiten wurde überwiegend bleifrei gesoffen, da die meisten von uns anschließend noch nach hause fahren mussten.

    aber mal im ernst: ich kenne einige anwender von tablet pcs, viele davon „im feld“, wie tom erwähnt (biotopkartierungen macht man nun mal ohne tastatur), einige in kliniken (das tastaturklappern am krankenbett gehört nicht zum handwerk), einige aber auch im büro. und wer sich mal an die handschriftliche korrektur von mit tastatur erfassten texten und grafiken gewöhnt hat, der will das nicht mehr missen. aber tröste dich lieber tim: ältere digital naives (ja: ohne „t“), die schon blei in den gliedern haben, werden sich weder umstellen können, noch müssen.

  763. Beg to differ, sir!

    Es dreht sich weder um Tontafeln, noch um Satz mit beweglichen Lettern! Höre ich hier eine Kritik a la Schirrmacher???

    Es dreht sich um transportable Information, grösser als ein Handy, kleiner und portabler als ein PC, mit Zugriff auf Audio, Video. Mit der Möglichkeit der Interaktivität, Notizen machen, Kalender updaten, schreiben.

    Ja, ich habe vor 35 Jahren eine Schriftsetzermeisterprüfung abgelegt und freue mit auf die ersten Tabletterfahrungen!

  764. Ja, es gibt einen weltweiten Markt von genau 179,5 Biotopkartierer. Die Kliniken sind leider alle pleite, die können sich nicht einmal den die Elektronische Gesundheitskarte leisten. Bleibt noch Steve Balmer, Steve Jobs und du, „Steve“ Kausch. Ziemlich überichtliche Zielgruppe, das.

    Nein, ich bleibe dabei: Der Tablett-PC ist eine tolle Lösung für ein nichtvohandenes Problem. Die Computer-Industrie muss sich einen anderen Zopf suchen, um sich daran aus dem Sumpf zu ziehen, in dem sie seit Jahren selbstverschuldet steckt.

  765. Hier spricht das Tablett Orakel:

    Das von HP und Microsoft und sonstigen Dosenherstellern wird ein Flop, das von Apple wird ein Renner!
    Ihr alten Männer solltet etwas weiter über den Tablettrand blicken und auf die Kinder sehen: Die Generation Nintendo DS wird den Tablett PC begeistert annehmen, aber eben nur ein Cooles und Stylisches …

  766. Ich kann bestätigen: der Kaffee in Miks Agentur, war wirklich der schlechteste, den ich je getrunken habe, nur das Tässchen Hag, welches meine Oma manchmal nach 4 Uhr noch genossen hat, war ähnlich eklig. Lustig war der Behälter mit dem Kaffeebohnenfoto auf der Maschine, dass frisch gemahlenen Kaffee vortäuschen sollte. (Mik. mach doch nochmal davon ein Detailfoto)

  767. Was sagt denn eigentlich die Gewerkschaft des Flughafenpersonals zu dem Thema? Ich weiss als Saunagänger dass 90% der „Astralkörper“ eher optische Umweltverschmutzung sind, die ich mir nicht den ganzen Tag durch eine X-Ray-Brille oder Nacktscanner anschauen möchte.

    Ich glaube Nacktscanner-Bediener wird ein echter Un-Beruf

  768. Fliegenköpfe, Hochzeiten, Leichen, Hurenkinder und Schusterjungen kommen in meiner Werkstatt selten vor. Cicero, Nonpareille und die Achtelpetit sind mein Täglichbrot. Ich drucke auf Boston von Hand und auf Boston mit Fußantrieb und auf dem Heidelberger. Das Handwerk wurde schon totgesagt, als ich es gelernt habe. Mit dem Totsagen ist es so eine Sache. Die amerikanische Papierfabrik Crane hat vor kurzem eine Papierkollektion für den Buchdruck (Letterpress) eingeführt, weil er wieder in Mode gekommen ist. Ob solche elektrischen Tabletts sich durchsetzen, hängt ja nicht von den Gewohnheiten derer ab, die sie nicht benutzen, sondern von denen der Benutzer, die Zettel nicht so praktisch finden wie elektrische Medien, von denen das Tablett sicherlich eines des Überganges ist. Liegt der elektronische Zettel nicht schon vor der Bürotüre? Und als modische Gegenbewegung wird die Schiefertafel bald in allen Kaufhäusern liegen.

  769. @MZS: Erinnert mich an die Wiedergeburt der Vinylplatte. Bitte, bitte weitermachen – es gibt Dinge, die müssen notfalls gegen jede Vernunft fortgeführt werden.

  770. @tim

    mann tim: noch ein wort gegen vinyl … wenn du mich das nächste mal besuchst hörst du dir mal ein paar dinge auf vinyl und zum vergleich auf CD an. dir werden die ohren übergehen.
    es gibt schon auch wirklich gute CDs. aber es gibt viel mehr schlecht abgemischte CDs, als schlecht abgemischte und gepresste Vinyls. es gibt noch immer dinge in den katalogen, die bis heute nicht ordentlich auf CD gemischt wurden.
    ja: und ich kaufe sogar neue dinge gerne auf vinyl. so wie ich gerne ein gut gebundenes buch in die hand nehme: mit hübschem kapitellbändchen, marmoriertem vorsatzpapier und im bleisatz mit schöne type gedruckt. so ist das.

  771. „Der Fahrer des Jaguars hatte im Morgengrauen auf der Autobahn Muenchen-Stuttgart die Kontrolle ueber sein Fahrzeug verloren als er den Tontraeger in seinem speziell angefertigten Armaturenbrettvinylplattenspieler wechseln wollte….“

    Doch, doch. Trotz digital und wireless und watweissich durchs ganze Haus, ist die schoenste Art Musik zu hoeren immer noch eine schwarze Scheibe auf den Teller zu legen und den Tonarm an die richtige Stelle zu bugsieren.

    Schliesslich erlaubt einem der ganze nostalgische Vorgang abzuschalten und sich auf die Musik zu freuen. Man trinkt ja einen 40 Jahre alten Port auch nicht aus der Colabuechse.

  772. Ok, ich nehms zurück 🙂

    Ohne Bedingungen…. was ist bloss los mit mir?

    Ok, Fritz, Boche, Piefke, Kraut, Nemsi – das sind die, von denen ich gehört habe. Weiss jemand noch mehr Ausdrücke für Deutsche? Ich finde das ungemein interessant, auch wenn wir uns allmählich weit vom Thema entfernen…

  773. „Moffen“ bei den Tulpenzüchtern
    „Gummihälse“ bei den alpenländischen Käsegrillern
    „Kartoffel“ bei den Kümmeltürken
    „Szwak“ bei den Polacken
    „Hunnen“ bei Prince Charles

    Aber das ist alles gar nicht so schlimm. Vor Kurzem hat mich ein an sich freundlicher Liechtensteiner als „du Silbereisen, du Florian, du …“ denunziert. Das finde ich geht dann doch zu weit …

    Was meinst Du eigentlich mit „vom Thema entfernen“?

  774. Also bei den Polen heißen wir „Szwaby“ oder „Szkopy“. Ersteres kommt sicher von „Schwaben“, letzters ist nicht ganz klar. Es könnte vom Schöpsen kommen, der auf polnisch „skop“ heißt, oder von irgendeinem Gefäß namens Szkop, was aber irgendwie nichts mit Deutschland zu tun hat.

    Und wir heissen (zumindest laut Wikipedia, das ich dazu konsultiert habe) „crucchi“ bei den Katzelmachern. Gehört habe ich das nie. Wobei ich mit Erstaunen gelesen habe, dass Odysseus‘ Heimat Ithaka nichts mit den Itakern zu tun hat, das käme von ITAlienischer KamERad.

    Mei, si non è vero, è ben trovato….

  775. richtig: „szwab“ statt „szwak“. das sind mir b und d durcheinandergeraten.

    und „crucchi“ kommt doch sicherlich von gucci, weil wir im gegensatz zu den römern immer so vorteilhaft gekleidet sind …

    wenn „szkop“ wirklich ein gefäß ist, dann könnte das die sache schon erklären: der begriff szkop wurde jedenfalls schon für deutsche soldaten zu nazizeiten genutzt. er könnte sich also durchaus auf die stahlhelme beziehen. ich habe aber auch keine wirkliche erklärung gefunden. in polen heißen wir aber gerne „hans“, was ich wiederum von den usa her kenne. auf dem „hans campground“ in den rockies tragen sogar die feuerlöscher lederhosen 😉

  776. Das war das ganze Internet? Schäm Dich. AOL war nie das Internet, das war immer AOL mit einem Internetübergang. Wo Boris „drin“ war, ist bis heute nicht ganz klar *gg*

    MSN war angetreten, dem Internet Konkurrenz zu machen und Compuserve war einfach eine professionelle Mailbox, über die man in der Schlußphase auch ins Internet kam, bevor AOL alles aufgekauft hat. Kann man alles nachlesen in dem Buch, das ich Dir geschenkt habe *grins*

  777. Ich werde nie die Pressekonferenz von Bertelsmann vergessen, als Manfred Wössner den Merger mit „American Online“ verkündete. Der hatte nicht verstanden, was AOL ist – und bis heute habe ich es auch nie richtig verstanden. Ein „walled garden“, im Gegensatz zum wilden Dschungel des wirklichen Internet? Wenn irgendein Buchstabenkürzel den Wahnsinn der „irrational exhuberance“ der Dotcom-Jahre verkörpert, dann AOL.

  778. Ich trauere ihnen keine Träne nach, die haben einfach so sehr mit ihren blöden CDs genervt.

    Wieviele Tonnen Müll sie über Deutschland gebracht haben, den sollen sie bitte auch wieder mitnehmen, wenn sie endlich gehen …

  779. @tom Ich bin tatsächlich einmal in einem alten 50er Jahre Chevy mitgefahren, der hatte einen original Plattenspieler, wo sonst das Handschuhfach ist – eine Art Slot-In Technik.
    Und was haben wir darauf gehört? Natürlich den King.

    @Mik hast du das in deinen Jaguar eingebaut?
    Eine blau leuchtende Allianzarena! Schöne Farbe, sähe mit einem Easy-Credit Design nicht so hübsch aus

  780. @alexander: Wow! Das hat Stil.

    Wie haben die wohl das Springen des Tonarms in den Griff bekommen? Das wuerd ich mir gerne mal anschauen.

  781. @alexander,

    das schöne ist, dass teller und licht weiss sind. nur die platte ist blau und ein wenig durchscheinend. spielt der club lege ich eine rote scheibe auf (oder gibt es noch einen verein mit der farbe rot? du erzählst was von der allianz-arena. aber ich kann mich da an keinen roten verein erinnern …).
    und den king hab ich natürlich auch. in hüfthalterpink! das ist völlig oben über …

  782. Das wäre ein wahrer Jammer: ich trauere auch immer noch meiner Lieblingsbuchhandlung Dessauer in der Maximilianstrasse nach. Ganz bewusst kaufe ich wenn immer möglich in kleinen Buchhandlungen mit persönlichem Kontakt ein. So gibts echte und wertvolle Beratung. Bücherkauf beim Grossversand ist mittlerweise eher uncool.

  783. lieber tim,

    du solltest dein neues buch unbedingt im dichtung und wahrheit vorstellen. der titel deines buchs wäre der passende schlussakkord für den feinen laden: „das Internet war erst der Anfang“. so ist es: der anfang vom ende vieler schöner buchläden …

  784. Mein Mitleid mit dem Buchhandel hält sich in Grenzen (Diesen von dir angesprochenen kenne ich allerdings persönlich nicht)
    Wie du richtig sagst: [… und im neuesten Bestseller schmökern? …]
    Das ist der Grund warum die Buchläden pleite machen, sie verkaufen alle nur die selben TOP 100 der Bestsellerlisten, oder sind reine Fachbuchhandlungen.

    Die Buchhandlung in der ich beraten werde und auch ungewöhnliche nicht Mainstream Literatur vorgestellt und empfohlen bekomme, die suche ich seit Jahren vergebens, um die wäre es auch schade, gäbe es sie denn …

  785. @alexander „Dichtung & Wahrheit“ wäre für dich der absolute Traum! Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie die „Spiegel“ Bestseller überhaupt im Angebot haben. Dafür jede Menge un- oder halbbekannte Autoren, manche davon richtige Entdeckungen. Perfekter Ort für einen verregneten Nachmittag. Noch…

  786. Das ist keine heldenhafte Widerstandsgeste, sonder ein trotziges Türknallen. Google hat in China nichts mehr zu verlieren und versucht, wenigsten ein bisschen positive PR rauszuschlagen (ist ihr auch toll gelungen, @Michael!). So lange sie dachten, einen Reibach machen zu können, haben sie brav und vorauseilend mitzensiert. So viel zum Thema „no evil“…

  787. „Nur konnten die Tester ihn nicht ausschalten“. Das ist bei Windows XP natürlich viel einfacher gelöst: Wenn man den Rechner ausschalten will, muss man einfach auf „Start“ drücken. Ist ja wohl sowas von logisch 😉

    Erinnert sich noch jemand an Microsoft Word für DOS? Um ein neues Dokument anzulegen musste man die Menüfolge „Übertragen“ „Laden“ drücken. Als wenn ich mein Geschäft vererben wollte …

  788. Es gibt Dinge, die man nicht einfach so wieder gut machen kann, indem man einmal das Richtige tut. Wenn es überhaupt das Richtige ist, wenn der „Mut“ erst auf Seite zwei beginnt …

    Und, Hand auf Herz, wie gut ist das recherchiert? Ich werde den Verdacht nicht los, dass das nicht Mut sondern Zufall war. *Ein* Bild auf Seite 2. Vielleicht ein Versuchsballon, um dann sagen zu können, oops, sorry liebe chinesische Zensur, das war ein Versehen, tut uns nix.

    China war der Sündenfall für Google.

  789. Ich finde das Apple-Menü zumindest einigermassen logisch. Wenn ich meinen Apple ausschalten will, klicke ich auf „Apple/Ausschalten“ schliesslich will ich ja einen Apfel ausschalten und keine Birne und starten will ich auch nichts.

    Ich kann mich an einen Geschäftsführer eines recht großen Unternehmens erinnern, der sich einmal beim mir, seinem Administrator, beschwert hat, dass sein PC solange braucht, bis er endlich ausgeschaltet ist. Er müsse immer ewig lang auf den Ausschaltknopf drücken, bis er endlich ausgeht, meinte er … Da fehlen einem dann schon die Worte.

  790. Ich persönlich boykottiere das chinesische Google schon seit Jahren und nehme ausnahmslos das deutsche Google (www.google.de).
    Gerade wenn ich Bilder von Panzern suche, ist das meine erste Wahl. Was soll ich mit irgendwelchen Pagoden-Bauten, wenn ich die will, geh ich in den Englischen Garten an den Chinesischen Turm und bestell mir eine unzensierte Mass Bier.
    Das machen die Chinesen inzwischen auch, die sieht man dort immer häufiger. Naja, vielleicht sind das auch Japaner, egal. Hauptsache sie zensieren das Bier nicht.

  791. Mei, so ist Apple… Ich erinnere mich, was ich alles gemacht habe, nur um die Farben meines iCal zu ändern (ein Kalender war in einem unerträglichen Rosa).

    Ich habe ein Properties-File gesucht. Ja, gibt es, aber da kam ich nicht weiter. Dann habe nach irgendeinem Verhalten analog zu den XRessources gesucht. Naja, ist kein X11, wissen wir ja. Eine Registry gibt es auch nicht. Nicht mal Google half.

    Wenn man auf die Farbe des Kalenders klickt, kann man die Farbe ändern. Es ist so einfach, man möchte schreien. Und dann ist es halt vielleicht so, dass nicht Apple das Interface versaut, sondern dass uns viel schlechte Software für den Apple versaut hat….. 🙂 und hey, alle paar Jahre die Hardware upgraden, das muss man inzwischen in allen Welten. Nicht mal mehr Linux läuft auf Museumsschätzchen.

  792. Mein Lieblingsbeispiel eines „Daneben“-Gedichts stammt von meinem Freund Stephan Hoffmann, ein großer Limericks-Fans:

    „Ein junger Student aus Witten
    wollt‘ gerne Limericks dichten.
    Doch auch mit dem Versmaß
    stand er auf Kriegsfuss,
    drum waren seine Limericks schlecht.“

  793. He, ich lese gerade, dass die Dame für den Stuss auch noch 1000 euronen gekriegt hat von FC Bayern. Ich hätt’s glatt für die Hälfte gemacht!

  794. Erstens habe ich keinen Kamin (leider).

    Zweitens mache ich ständig Schleichwerbung für Sachen, die ich toll finde. Heutzutage nennt man das „Empfehlungsmarketing“. Ich erzähle beispielsweise in jedem zweiten Vortrag, wie klasse ich Amazon finde, weil die genau wissen, was ich gerne lese. Ich sage oft dazu, dass mich Amazon nicht bezahlt, dass ich aber nichts dagegen hätte. Man nennt sowas „sponsoring“.

    Drittens kann ich für mich ziemlich gut zwischen beiden Dingen trennen. Ich habe das als Journalist mal gelernt. Ich bezweifele, aber ob die Trennung von Werbung und Redaktion überall so klar durchgehalten wird. Der beste Beweis ist der Begriff „Advertorial“ – neither fish nor flesch nor good red hering, wie wir Angelsachsen sagen. Er sollte schnellstens aus dem Spracheschatz getilgt werden – und aus der redaktionellen Praxis.

  795. Bei der Textstelle über „indische Gerichte“ hatte ich abschweifende Assoziationen. Gedanken, die weniger regimekritisch, als viel mehr kulinarisch waren.
    Und was 1984 angeht, bin ich echt froh, dass diese Zeiten totaler Überwachung vorbei sind. Wir sollten dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert. Weiter so Tim!

  796. Und damit sind wir an dem Punkt: Sind Blogger überhaupt Journalisten? Und die Antwort wird sein: Genauso automatisch, wie alle Lohnschreiber in heutigen Redaktionen Journalisten sind. Was aber nicht heisst, dass es nicht noch welche gäbe. Im Netz wie ausserhalb.

    Aber wo wir grad dabei sind: Gibt es noch den Czyslansky-Award für den unabhängigsten Journalisten? Den zu Lebzeiten jährlich Czyslansky selbst bekam und seit seinem Tod niemand mehr? Tim sollten den Award mal kriegen, aber es scheiterte daran, dass er den Preis natürlich ablehnen musste. Hätte er ihn angenommen, wäre er nicht mehr unabhängig gewesen, denn wer den Preis annimmt, muss schwören, immer unabhängig zu bleiben. Und wird damit von seinem Schwur abhängig…

    Die von Czyslansky vorgeschlagene Lösung war, den Preis so klein zu machen, dass er im Freundeskreis an einem Abend durchzubringen sei. Von sowas wird niemand abhängig…..

  797. Mein alter Volontärsvater hatte einen Spruch, den er bei jeder passenden Gelegenheit anbrachte: „Natürlich bin ich bestechlich. Nur liegt mein Preis so hoch, dass ihn bisher niemand bezahlen wollte…“

  798. Nur ein totzer Anwalt ist ein guter Anwalt, mag sich mancher beim Lesen dieser Zeilen sagen. Ich muss aber zugeben, dass ich die Pointe zuerst nicht kapiert habe. Die Mitarbeiter der Firma sehen ihr eigenes Logo auf jeder zweiten Website, aber nur, wenn sie auf einem Firmenrechner sufren, weil der Adblocker so eingestellt ist? Aber ich frage mich: Wie konnte die Firmananwältin dann ein Screenshot machen? Es sei denn, sie hat auch so ’nen Blocker installiert. Oder sie sitzt in der Firma. Vielleicht sie hat sich von einem Firmenmitarbeiter ein Screenshot schicken lassen und dann nicht selber nachgeprüft, ob es bei ihr auch so ist. Das wäre aber schon wieder ein Fall für die Anwaltskammer, standesschädliche Schlamperei, und so.

    Apropos Anwaltsstand: Was sind 1000 Anwälte auf dem Grund des Meeres?

    Antwort: ein guter Anfang…

  799. Super-Geschichte, wo gräbst Du das nur immer aus 🙂

    Irgendwie erinnert mich das an die gute alte myth.com: Für http://www.myth.com war als Adresse 127.0.0.1 eingetragen. *Damals* hatten noch viele Leute einen Webserver auf ihren eigenen Rechnern laufen und wir erhielten im Kundensupport viele Fragen der Art „woher weiss myth.com von meinen internsten Daten??? Die hab ich noch nicht mal auf unseren offiziellen Webserver geschoben“. Schade, dass diese Intelligenzbestien von diesem Anwaltsbüro nicht damals schon unterwegs waren *gg*

  800. Die Anwaelte der Nationalen Olympischen Kommittees besuchen anscheinend die gleiche Schule.

    In Vancouver wurde letzte Woche die Pizzeria „Olympia“ abgemahnt, und gestern der Hersteller eines Waermegels: seinen Firmennamen ziert eine Flamme, und das sieht doch ganz verdaechtig nach olympischer Flamme aus!

    Dass beide Unternehmen seit Jahren bestehen, und auch ihre Namen und Logos hatten als noch niemand wusste wo die 2010 Winterolympiade stattfinden wuerde, interessiert da nicht.

    Und, die Unterlassungsverfuegung enthaelt erstmal die Aufforderung $5,000 abzudruecken, damit ein moeglicher Einspruch in ausreichendem Detail bearbeitet werden koennte.

    Irgendwo ne geile Masche. Ich glaub mein Opa hiess Czyslansky und er wuerde wahrscheinlich nicht wollen dass Ihr seinen Namen benutzt. Ich bin mir da aber nicht sicher, deswegen schickt mir erstmal 5000 Euro damit ich das fuer Euch zweifelsfrei klaeren kann.

    Und, um das nochmal zu wiederholen, das ist keine Massen e-mail aus Nigeria, sondern das Canadian Olympic Committee.

  801. Dieser Abmahn-Terror wird erst dann enden, wenn die Gesetze dahingehend geändert werden. Auch in diesen Fällen sollte zunächst die Unschuldsvermutung gelten und erst wenn nachgewiesen ist, dass jemand ein Logo missbraucht, sollte Schadenersatz möglich sein.

    Auf Moral und Ethik darf man bei Unternehmen und Anwälten nicht hoffen (haben wir zuletzt bei Jack Wolfskin wieder bemerkt) , wir brauchen ein neues Gesetz.

  802. Also meine Fehler sind auch ausschliesslich darauf zurückzuführen, dass ich zu wenig verdiene. Naja, vielleicht verdiene ich auch nicht mehr, weil ich so viele Fehler mache, aber das ist eher ein semantisches Problem.

    Ich finde es im Grunde sehr tröstlich, dass man menschliches Versagen durch höhere Bezahlung bekämpfen kann.

    Deshalb machen ja auch die Vorstände und Aufsichtsräte der großen Konzerne und Banken nie Fehler … oder verdienen die vielleicht auch noch zu wenig?

  803. ############ ####### ### ############# #### ############ ###. ######### ####### #### ## ######### ## ######### ### ##### ###### #### ## ##### ########. ########## ### ##### ###### ###### ######### ### ######## ## ##### ### ##### ## ##### ##### ## ####################################################################!!!!!
    (gesendet von meinem Google-Phone)

  804. Google ist der Saubermann schlechthin, ich musste gerade alle Banner für den Horrorstreifen „Horsemen“ neu und ganz unblutig machen, weil Banner im Googleumfeld (Youtube u.s.w) kein Blut zeigen dürfen … Vielleicht nur eine Überreaktion, weil man sich in China die Finger schmutzig gemacht hat…

  805. Nachdem ich mir sämtliche Fake- und angebliche Insider-Bilder angekuckt habe, bin ich auf das echte Ding gespannt. Ich brauch den Tablett zwar nicht, aber ich habs auch gerne spannend …

  806. ein leser-kommentar in der f.a.z. zum oben erwähnten artikel:

    „Das Internet ist eine Gefahr für das linksliberale Establishment, da es die Vernetzung und Vergewisserung des Volkes ggn. einer korrupten und autistischen Funktionselite gewährleistet.“

    das kommt dabei raus, wenn man populistisch verkürzt argumentiert. spinnereien über korrupte linksliberale eliten …

  807. Geiz hat mich damals vom Newton abgehalten und es wird auch diesmal wieder der Geiz sein, der mich vor dem iPad bewahrt. Wie auch schon das iPhone und sonstige supercoolen Gadgets. Ich hätte sie wahnsinnig gerne, brauche sie streng genommen aber nicht …

    Also tippe ich weiter fröhlich in mein MacBook, denn das brauche ich wirklich …

  808. Ich versteh Euch irgendwie nicht. Bem ersten Lesen der Überschrift „Eine echte #####-Idee“ habe ich im Kopf komplettiert: „Eine echte Schnaps-Idee“.
    Verblüfft musste ich dann im Fließtext lesen: „Ja haben die denn den Schnaps offen?“ Eigentlich eine schöne Idee. Nix wie hin zu den Kollegen. Aber spätestens bei Tim’s „Sie haben alle einen Besenstiel im Schnaps“ bin ich nun endgültig ausgestiegen …

  809. @tom
    ich werde deinen kommentar mal an die frankfurter stadtjuristen weitergeben. ich kann mir nicht vorstellen, dass die dir das durchgehen lassen, dass du dich nach dem international touristisch zweitberühmtesten begriff dieser stadt benennst, nach dem frankfurter römer. sonst folgt auf den „tom römer“ irgendwann noch der „tim würstchen“.

  810. Der Jobssche Segen war ja nicht immer erfolgreich – aber nach grandiosen Flops, die es ja auch gab (Apple III, Lisa, Newton, NeXT, die verschiedenen Software-Experimente) seien Herrn Jobs alle Erfolge gegönnt. Technisch ist iPad ja wenig spannend, aber der Hype wirds schon richten. Mittlerweile scheint ein Jobs-Bericht auflagensteigernd zu wirken – die Spirale dreht sich. – Wie habe ich vorgestern in einem Blog gelesen? „It’s pathetic but it’s gonna sell like hot cakes“!

  811. In meiner Heimat ist Schnaps fast so verpönt wie Sex. Wenn du in einem liquor store eine Buddel besorgst, musst du ihn in einer braunen Papiertüte aus dem Laden tragen. Dann wissen alle Kids: „Guck mal, der Alte säuft.“ Das Gleiche gilt für den „Playboy“. Was sich die Kids dabei denken, vermag ich mir nicht vorzustellen.

  812. Wenn ich „Tim Cole“ google, belege ich 8 der ersten 10 Plätze! Wenn ich czyslansky dazu zähle, sind es sogar 9. Nur bei Adobe gibt’s so einen Kerl, der auch Tim Cole heißt und offenbar ein InDesign-Guru ist, der macht meine „perfect ten“ kaputt. Aber ich arbeite noch dran…

  813. Das Zauberwort heißt „Cloud“. Was auch immer jeder darunter verstehen mag, aber der Trend ist klar: Nicht mehr alles selber machen, außer Haus geben, pay-per-use, IT as a service, etc.

    Der Wettbewerb ist theoretisch riesig, denn Software und Services sind ideal für solche Formen von Externalisierung geeignet. Eigentlich müsste schon jeder auf den Zug aufgesprungen sein, und nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage müssten die Preise für Cloud-Leistungen schon längst im Keller sein. Sind sie aber nicht. Warum?

    Weil die meisten Cloud-Anbieter es bislang meisterhaft verstanden haben, ihre Kunden als Geißeln in ihren Cloud-Silos gefangen zu halten. Wer sich einmal für Amazon Web Services, für IBM Smart Business Services, Microsoft Azure oder Siemens Brite IT entschieden hat, kommt da so schnell nicht mehr raus, falls sich mal was Besseres findet. Und von echter Interoperabilität zwischen verscheidenen Cloud-Providern sind wir noch meilenweit entfernt. W

    Das liegt unter anderem an ungenügendem oder fehlendem Identity Management. Und lass mich gar nicht erst anfangen, über „Compliance in the Cloud“ zu reden, sonst werd ich noch ganz narrisch. Nur so viel: Wer nicht jederzeit genau sagen kann, wo seine Daten sind, wird über Kurz oder Lang vermutlich richtig Ärger mit der EU-Datenschutzrichtlinie bekommen, die das Übertragen vor allem personenbezogener Daten in „Drittländer“ wie zum Beispiel die USA strikt untersagt. Wir sollten Fernsehspots schalten, so wie in Amerika die Jugendschutzorganisationen: „It’s ten o’clock – do you know where your data are?“

    Echten Wettbewerb – und damit eine Kostenentlastung für die Unternehmens-IT – werden wir erst erleben, wenn die Cloud-Anbieter aufmachen und der Kunde sich seine eigene Wolke nach Herzenslust zusammenkombinieren kann. Aber die Aussichten darauf sind so schlecht wie das Wetter in München. Wir haben zwar jede Menge Wolken, aber die falschen!

  814. angesichts der doppeldeutigkeit des namenbestandteils „pad“ und angesichts der tatsache, dass es sich ohnehin um ein männerspielzeug handelt ist der name „ei-pad“ die natürliche maskuline geschlechtsspezifische ergänzung zu o.b. für die frau: „damit können jetzt auch männer reiten, fliegen, schwimmen (?), wenn sie ihre arbeitstage haben“. das liegt aber auch so was von auf der hand …

    svb: ob du die XL-version benötigst, bleibt einzig deinem ego überlassen …

  815. Mein Vorschlag: iAm – schließlich identifizieren sich Apple-Fans inzwischen derart über Steve Jobs‘ Geräte, dass es oft keinen großen Unterschied zu ihrer eigenen Persönlichkeit mehr gibt. Und: Niemand ist perfekt, auch das iPad nicht. Was passt also besser als „iAm Apple“ ?

  816. Wenn du das weißt, bist du älter, als ich dachte – und da kann es mit dem Libuda auch nicht mehr weit her sein…

    (sorry, aber in den bist du reingelaufen)

  817. iFlounder.

    Das ist dann einerseits eine Homage an die Flachheit per se in Anlehnung an den Butt.

    Andererseit laesst sich „I flounder“ natuerlich auch als „ich stocke“ oder „ich gerate ins Schwimmen“ uebersetzen und so beschreibt der Name dann auch gleich die wahrscheinlichen Verkaufszahlen.

  818. Super Tipp, Tim. Ich bin ja ein bekennender Dueckianer und freue mich, auch mal ein vernünftiges Buch von dir empfohlen zu bekommen, nachdem du mich noch vor gar nicht langer Zeit gezwungen hast, den blöden Schirmacher zu lesen. (Den konnte ich übrigens bei Amazon, als „kaum gelesen“ wieder ganz gut verkaufen … 😉

  819. Und echt versilberte Fußfesseln, personalisierte für jeden Mitarbeiter mit digitalem Zeitschloss, der sich erst um Mitternacht öffnet…

  820. also eigentlich gefällt mir IBrett am besten … aber das verstehen ja dann nur wir .. warum dann nicht IPet – für die rechtschreibeschwachen Amis sowieso kein Unterschied zu IPad

  821. Stirbt mit unserer Generation auch die Kunstform des Online-Tagebuchs?

    Blogs als Online-Tagebücher? Diese Blogs dürfen gerne sterben, sie waren für mich noch nie ein Thema …

    Blogs als CMS hingegen werden nicht sterben, wieso denn auch? Jedenfalls solange nicht, wie Facebook und Co. für eigene Publikationen von mehr als zwei, drei Abschnitten Länge vollkommen ungeeignet sind …

  822. Keine Panik. Wenn es etwas gibt, das mich misstrauischer macht als „Jugendtrends“, dann sind das Leute, die solche Trends erforschen. Das lohnt sich doch meistens nicht. Ein gewisser Prozentsatz der Jugend kann lesen und schreiben. Davon wieder ein paar Prozent tun dies auch. Manchmal ist irgendwas „hip“ und es tun mehr Leute als normal. Dann ist nichtmal „hip“ mehr hip und es gibt was neues. Trotzdem werden immer Leute lesen und immer Leute schreiben und um so manche Kommentare ist es nicht wirklich schade.

    Und, last but not least: Für mich war Bloggen immer schon eine Beschäftigung, die ich als Jugendlicher nie gemacht hätte. Und twittern war doch eh immer nur eine Modeerscheinung, wie Second Life oder Facebook (oops, die sind ja noch da… nix für ungut). Jetzt fragt sich nur, wann die erste Meldung kommt, die Jugend würde nicht mehr SMSen. Oder ihre Handies zuhause lassen.

    Also, Kopf hoch! Wir bloggen weiter und warten, ob uns nicht doch weiter ein paar Leute lesen. Und es werden auch junge dabei sein 🙂

  823. Sorry, aber dass Jugendliche nicht mehr schreiben, ist einfach Unsinn. Das Gegenteil ist der Fall.
    Wozu benutzen sie ihre Handys überwiegend? Nicht um der teuren, mobilen Sprachtelefonie zu fröhnen: sondern um sich SMSen zu schicken, per ICQ und MSN zu chatten, und ja doch zu twittern. Nur eben nicht vom PC, sondern vom Handy aus, was dann bei den glorreichen Zählungen leider nicht erfasst wird.

    Das alles bedeutet, dass diese Jugendlichen, das Medium als das, was es ist, verstanden haben (schneller als wir schreibenden „alten Säcke“): dialogisch und interaktiv. D. h. sie schreiben, indem sie kurze Stati austauschen. Nicht übrigens, weil SMS und Twitter nur 140 Zeichen „können“. Wieder ist das Gegenteil der Fall: 140 ist das, was man einzutippen schafft, wenn man flink genug ist, versteht sich, bevor die nächste message einläuft.

    Also: Das Web und die Kids verändern gerade unsere Schreibkultur fundamental. Nicht einmal so sehr Orthografie und Grammatik, sondern vor allem, die Art, wie sie ihre Gedanken nieder schreiben. Nicht mehr vor sich hin monologisierend, sondern im schnellen, kurzen Dialog.

  824. Delfina Paradise ist ein wunderbares Buch. Wenngleich ich sagen muss, dass mich die „Stillen Winkel in München“ noch mehr begeistert haben. Einige davon habe ich in den letzten Wochen aufgesucht, einige hebe ich mir für den Sommer auf. Die Winkel bringen mir immer ein bißchen von dem München zurück, das ich vor nun rund dreißig Jahren kennen und lieben lernte. Es ist das München, in dem es das „Blatt“ noch gab und viele Dinge, die in den letzten Jahren verloren gingen.

    Wenn Hans Pfitzner eines Tages unser München ein letztes Mal verlassen wird, so wird er Spuren hinterlassen haben, die noch vielen einen Weg weisen werden. Ich kann jedem nur raten, ihnen zu folgen.

  825. es ist mir eigentlich herzlich egal, ob nach uns die null-blog-generation kommt oder nicht. ich habe die bloggerei auch niemals als „kunstform“ angesehen, sondern eher als kommunikationsform. nicht alles, was sich nicht reimt, ist gleich „kunst“.
    das interessante an neuen kommunikationsformen ist doch gerade, dass sie sich nicht verfestigen, dass sie sich in einem ständigen transformationsprozess befinden, dass einer, der heute noch die technologische avantgarde mimt, uns morgen schon als schirrmacher entgegentreten kann.
    ein freund meines sohnes, der so gerade noch als jugendlicher sich beschreiben darf, hat vor einiger zeit die kleine erika (die schreibmaschine) und die pfeife (drei dinge braucht das kind) für sich entdeckt. ober er damit einen neuen jugendkult auslöst? wohl kaum. vielleicht aber doch. und wenn schon.
    das schönste am bloggen ist doch, dass es keine rolle spielt, ob man gelesen wird, dass man aber niemals die hoffnung aufgeben muss, dass sich da plötzlich ein leser von ganz hinten meldet.

    „um der bloglosen ist uns das bloggen gegeben.“ (ernst blog) uääähhhh …

  826. Mein Gewinnbeitrag (Darfs auch ein Teebeutel sein? – Kaffee ist nicht meine Stärke)

    AIIIHHpad – Akkustisches Äquivalent zum persönlichen Grauen!

  827. natürlich gönne ich tom den preis. auch wenn „stockinger“ der sicherlich würdevollere name gewesen wäre …

    besonders freut mich aber, dass mit tom ein langjähriger regelmäßiger commentatore dieses freundlichen blogs gewonnen hat. und dass tom eine freundliche leihgabe des alten europa an die neue welt ist. mit tom sass ich schon vor vielen jahren, nein: jahrzehnten in einer fürstenfeldbrucker bürgerinitiative. dass daraus später eine transkontinentale freundschaft erwuchs, hielt ich immer unserer intellektuellen wahlverwandtschaft verschuldet. inzwischen weiß ich aber, dass es die lasagne meiner frau ist, die ihn zu einem, zwar seltenen, aber doch freundlichen gast in meinem hause macht. man muss die wahrheit würdigen, um sie ertragen zu können.

    mit tom hat czyslansky dem neuen kontinent das geschenkt, was wir ihm mit tim entrissen haben. aus eurozentristischer sicht mag man zwar bezweifeln ob das ein guter deal war – hallo tim 😉 – aber so kehrt nun tom doch immerhin als applesker sprachvirtuose zu uns zurück. gut so. und: glückwunsch!

  828. Mit iFlounder hat sich ein würdiger Name durchgesetzt, auch wenn der Vorschlag nicht von mir kam …

    Czyslansky hätte den Namen bestimmt gemocht, war doch sein Leibgericht die „Scholle Büsumer Art“, die auf seinen ersten Besuch an der deutschen Nordseeküste zurückgeht, was der Büsumer Fremdenverkehrsverband leider immer noch bestreitet.

    Für diejenigen, die ein kurzer kulinarische Streifzug in die Geschichte der deutschen Küche interessiert, werde ich sie hier kurz zusammenfassen:

    Czyslansky war bei seinem ersten Besuch in dem kleinen Nordseestrandbad über die Tatsache, dass man dort nur nach Bezahlen der Kurtaxe das Meer sehen durfte, so erbost, dass er seinen Aufenthalt auf nur ein Mittagessen verkürzte.
    Nachdem der grosse Denker sich nicht entscheiden konnte, welche der beiden Spezialitäten des Ortes er zusammen mit seinem Ärger herunterschlucken sollte, wies er den Wirt an die „blöden Krabben“ einfach über die Scholle zu streuen.
    In seinem Essay „Über die Frechheit auch Kurtaxe zu berechnen, wenn das Meer auf Grund des Tidenhubes überhaupt nicht da ist“, beschreibt er das Rezept zur Scholle nach Büsumer Art, die er, wäre er kein so bescheidener Mann gewesen, auch Scholle Czyslanky Art, hätte nennen können.

  829. Wunderbar: Czyslansky als Begründer der Digital Cusine. Zwei Zutaten, zwei Zustände (gut/schlecht, warm/kalt), zwei Meinungen (mag ich/mag ich nicht). Ein weites Feld für weitere Forschung!

  830. Naja, mal ehrlich … Irgendwas schreiben war noch nie cool.
    Etwas erleben ist cool, dann über das Erlebte zu schreiben ist nett, aber nicht cool.

    Hemingway war cool, weil er gejagt hat, Stierkämpfe besucht hat, im Krieg war, in Paris abgehangen ist, haufenweise Weiber abgeschleppt und Unmengen gesoffen hat. Dass er geschrieben hat, hat seiner Coolness nicht geschadet, aber das war’s auch schon.

  831. Einspruch. Unbedingter Einspruch: Computer und Mathematik haben nur in der Perspektive des Programmierers unmittelbar miteinander zu tun. Im Computer, und erst recht in „computergestützen Medien“ vollzieht sich keine „Mathematisierung der Welt“. Wenn wir uns die wirklich neuen Kommunikationsformen ansehen: Twitter, User Based Content, Virtualisierung von Existenzen oder die spontane Selbstorganisation von Gruppen, alles das hat nichts mit einer Mathematisierung der Welt zu tun, sehr viel aber mit einer geänderten Zeitwahrnehmung und neuen Organisationsformen des Miteinander. Natürlich arbeiten und leben Digital Natives anders, als analoge Blätterer. Und der Übergang in die digitale Gesellschaft wird den schärften kulturellen Wandel seit Gutenberg bewirken. Das Internet aber ist nicht das Ende der Literatur. es ist vielleicht das Ende der Verlage. Das mag und soll sein.

    So viel Richtiges ich Ihren Ausführungen entnehmen darf, so vehement möchte ich doch Ihrer im letzten Absatz formulierten Schlussfolgerung widersprechen.

  832. „Mathematisierung der Welt“ schmeckt mir auch zu sehr nach Schirrmachers Monster-Algroithmen. Einerseits ja, die verwendeten Techniken basieren auf Mathematuk. Und in den Frühtagen des Computers waren die Benutzer auch wirklich gezwungen, wie ein Computer zu denken, um ihn überhaupt bedienen zu können.

    Aber wenn die letzten 10 Jahre je eine positive Veränderung in der Beziehung zwischen Mensch und Computer gebracht habem dann der, dass die digitalen System zunehmend mehr Rücksicht auf die oft irrationalen – und deshalb auch nicht in mathematische Gleichungen oder Algrorithmen erfassbaren – Vorlieben und Verhaltensweisen der Menschen nehmen (können). Und da wir Menschen das gerne haben, wenn unsere Werkzeuge uns immer mehr entgegen kommen und immer intuitiver zu bedienen sind, werden wir uns verstärkt solchen Systemen zuwenden – und uns von anderen, streng rationalistisch und damit menschenfeindlich angelegten Systemen abwenden.

    Google ist nicht deshalb so erfolgreich, weil das System uns beobachtet und ausspioniert, sondern weil es weiter entgegen kommt und unsere Wünsche und Bedürfnisse besser erfüllt als andere. Und sobald ein neues System kommt, das es noch besser kann, werden wir Google ebenso schnell den Rücken kehren, wie wir hingeströmt sind.

    Ein Algorithmus ist nicht anderes als eine in Compuercode gegossene Idee. Aus dem Wettstreit der Ideen heraus ist noch immer jeder positive Schritt in der Menschheitsentwicklung entstanden. Das wird in der digitalen Zukunft auch nicht anders sein.

  833. Mit neun Stunden Zeitunterschied (der sich dieser Tage auf 9,1842 Stunden erhoeht weil wegen der Winterolympiade also auch wirklich jeder highway, inclusive information highway, total verstopft ist und auf jeder Datenbank in Greater Vancouver schon einer hockt…) bedankt sich der Gewinner von der Westcoast.

    Und dann noch als kontinentaler Ersatz fuer den gekidnappten Tim – where does it end!?!

    Three Cheers auf das neue Tim Tom Ding! Wobei jedem selbst ueberlassen sei ob das nun ein neuer Schokoriegel ist oder ein intellektuelles Ping Pong, auf dem Wii basierend. Wie wir von der iFlounder gelernt haben ist es ja eh nicht noetig mit einer genauen Definition daher zu kommen. Das ueberlassen wir einfach dem Markt.

    Die Verbindung mit Mike ist legendaer und gegen entsprechende Verguetung (cash only please) sind die kompromittierenden Details erhaeltlich. Einer Freundschaft die auf einem durchgeknallten Atomkraftwerk in der Ukraine basiert koennen Jahrzehnte und zehntausend Meilen nix anhaben. Und so verbindet uns immer noch unsere gemeinsame Liebe fuer begnadete Koechinnen aus dem Herzland (Mittelfranken & Saskatchewan), gealterte Getraenke (single malt scotch & vintage port) und schnelle Autos (Tata & BMW).

    Und auf neue Bekanntschaften freu ich mich schon.

    In diesem Sinne, mit bescheidenem und geehrtem Gruss von einer Insel im Pazifik – vielen Dank!

  834. Oh je, da scheinen ja bei dir, @Michael, ja scharenweise Skelette aus dem Schrank zu klettern. Da eröffnet sich ja ein völlig neuer Forschungszweig. Von wegen stille Wasser und so…

  835. lieber tim,
    hast du eine neue tastatur? oder eine neue whiskymarke? von der „mathematuk“ bis zu den „algroithmen“ schient es mir, du seist derzeit digital ein wenig überfordert. soll ich dir den schirrmacher machen?

  836. @michael: Nee, ich habe einen iPhone. Hast du schon mal versucht, unfallfrei einen längeren Text auf so ’nem Ding zu tippen. Ich wundere mich, dass man überhaupt verstehen kann, was ich gemeint habe.

  837. Das „sampeln“ ist in der Musik längst eine neue Kunstform geworden. Man nimmt kurze Versatzstücke bekannter Stücke, baut sie neu zusammen, modifiziert sie und veröffentlicht sie als eigenes Werk. Ich halte das für legitim.

    Genau so wird es mit der Schriftkultur weitergehen. Die junge Dame hatte kein Unrechtsbewusstsein, als sie reihenweise Textbausteine kopierte und neu zusammensetzte. Das macht ihre Generation so, und sie dürfen das, weil sie die Zukunft sind und ihre eigenen Regeln schreiben.

    Dass geistiges Eigentum irgendwie schützenswert sei, ist ihnen völlig fremd, und sie haben Recht: Copyright ist ein Auslaufmodell. Das war es schon vor Jahren, aber keiner hat’s gemerkt, Das ist wie mir den Dinosauriern – es dauert lang, bis der Kopf merkt, dass der Schwanz schon abgestorben ist.

  838. Das Mädel verteidigt sich heute in der onlinigen Süddeutschen:“Es geht hier nicht um Plagiarismus, sondern um Intertextualität – ein Arbeitsverfahren, das sehr viele Künstler benutzen.“ Und: „Wenn wir so anfangen, können wir den ganzen Literaturbetrieb gleich dichtmachen.“

    Klar, wenn man dem Mädel nicht recht gibt, ist unsere Literatur am Ende. Geht’s denn auch ein wenig kleiner? Da spielt eine Göre Künstler und glaubt vermutlich selbst, was sie absondert. Guckt Euch doch mal die Aufstellung dieser Intertextualitäten an, die die F.A.Z. so schön zusammengestellt hat (http://tinyurl.com/intertext). Ein Auszug (Vorsicht, aus der FAZ abgeschrieben):


    Axolotl S. 199: Sie parkt vor einem Rokokoaltbau, der näher am türkischen als am schwulen Teil Schönebergs liegt und nur hundert Meter entfernt von einer der beiden bestgeöffneten Lidl-Filialen. Ich kurbele das Fenster runter und sehe ihr dabei zu, wie sie durch die Haustür in einen Flur mit schwarzem Holz und Spiegeln geht.

    Blog 3. Dezember 2008: Ich fand ein schoenes Ein-Zimmer-Apartment, Rokokoaltbau, im Hausflur schwarzes Holz und Spiegel. Zwischen S-Bahn und Volkspark, naeher am tuerkischen als am schwulen Teil Schoenebergs gelegen hatte es nebenan einen Getraenkemarkt und war nur hundert Meter entfernt von einem der beiden bestgeoeffneten Lidls in Berlin.

    Nicht dass es ein Fortschritt wäre, hier Lidl durch Aldi zu ersetzen, aber das Buch ist voller solcher „Intertextualitäten“ und das ist geklaute Kreativität, jedenfalls dann, wenn man nicht transparent klarstellt, dass man einen vorhandenen Text nur mal eben durchschüttelt und neu arrangiert. Das kann man machen, dann sollte das Produkt aber irgendeine eigene Qualität haben. Das muss kein Zensor beurteilen. Aber man sollte durch Offenheit und Nennung der Quellen dem Leser die Chance geben, selbst zu urteilen. Und man sollte dem nicht mit schnell angelesenen Fremdwörtern aus dem Germanistik-Seminar einen intellektuellen Anspruch verpassen, der dem Gegenstand nun wirklich nicht eigen ist.

    Dass dieses Vergessen nicht die Vergesslichkeit einer postpubertären Göre ist, sondern das Ergebnis einer kruden pseudorebellischen Philosophie, zeigt der von Dir zitierte dumpfbackige Ausspruch „Ich suspendiere das Urheberrecht und überwiende so den Exzess“. So ein Blödsinn aber auch!
    Dass das Mädchen nun für den Leipziger Buchmessepreis nominiert wurde, ist ein Armutszeugnis für die Jury.

    @Tim: An dieser Göre die wichtige Diskussion um die Zukunft des Urheberrechts zu führen, ist ungefähr so, als würde man die Klimakatastrophe am Glücksempfinden der Nacktmulche festmachen.

  839. Ich muss dir leider widersprechen, Tim. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Sampeln, Remixen. Mashup oder sonstigem Collagieren und dem was Hegemann gemacht hat.

    Beim Sampeln erkennt die Urheberschaft der anderen an, man nennt die Verfasser, die man verwurstet, das ist einfach guter Ton.

    Creative Commons heisst IMMER auch die Nennung der einzelnen Urheber, und das hat sie versäumt, deshalb ist es nichts anderes als Schmücken mit fremden Federn …

  840. @tim. ich möchte wirklich nicht den eindruck erwecken, dass es zwischen dem textverständniss und der orthographie in bezug auf deine ausführungen jemals wie auch immer geartete korrelationen gegeben hätte. nichts liegt mir ferner. das weist du. ich hatte mir wirklich nur zwischenmenschliche sorgen gemacht. wenn du nur mit einem kranken teilchen arbeitest, es dir ansonsten aber gut geht, so bin ich berühigt. alles ist gut.

  841. Ich habe läuten gehört, dass die Metzgerinnung eine eigene Touchtechnologie für Wurstfinger entwickelt. Möglicherweise ist das iPad oder wie es ja jetzt heisst iFlounder nichts anderes, als das iPhone für Menschen mit Klodeckel-Size Händen.

  842. Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde, ob ich meinen Platz in dem „Exklusivsten Club, aller Clubs, die sich überhaupt Exklusiv nennen dürfen“ einmal werde vererben könnte, gibt es da eine verbindliche Regelung?

  843. Okay, dann feiert eben die Fußnote fröhliche Auferstehung im Cyber-Zeitalter! Was soll’s? Mich intressiert’s nicht, den „geistigen Eigentümer“ sollte es auch nicht interssieren. Es ist ein neues, eigenständiges Kunstwerk entstanden als Resultat von Vernetzung. Es ist neu, es ist spannend, es ist ist originell. Es ist KUNST! Und die erkennt keine überkommenen Gesetze an. Sie überwindet sie. Das ist nicht neu, das ist das Wesen von Kunst. Sie ist nicht aufzuhalten. Wer es versucht, wird plattgewalzt!

    Ich hasse es, was ich jetzt gleich sagen werde, aber Schirrmacher hat hier eine Steilvorlage geliefert. Nicht Multitasking – Copyright ist Körperverletzung!

  844. @Tim. ich würd´s ein bisschen kleiner machen. persönlich quasi. wenn jemand außer mir selbst bei mir abschreibt, ohne zu sagen, woher der abschnitt stammt, wäre ich sauer. und du? fühlst du dich künstlerisch verwurstet? und fühlt sich das besser an, als wenn du jemanden erwischt, der bei dir geklaut hat und damit auch noch honorar einstreicht? bei aller kunstbeflissenheit sollte man auch noch fragen, wovon wir dann leben. kreative und autoren werden durch das copyright geschützt, wenn der schutz auch erbärmlich ist, aber immerhin sitzt man nicht total im regen.

  845. naja, manche sachen machen einfach freude ob trend oder nicht. und meiner erfahrung nach bleibt nach jedem trend und jedem hype ein harter kern von aktiven, die die dinge weiter treiben. ich habe nicht vor, aufzuhören nur weil irgendwelche befrager wieder eine neue statistik fabriziert haben. dann hätte ich längst mit dem rauchen, dem weintrinken, dem joggen, dem lesen und wahrscheinlich auch mit dem sprechen aufgehört.
    @ossi. manchmal habe ich allerdings den eindruck, dass viele leute die 140 zeichen so lieben, weil sie nicht mehr mitzuteilen haben, als den ort, an dem sie gerade kaffee trinken.

  846. Wer nicht glaubt, dass die Mathematisierung der Welt weiter und weiter fortschreitet, glaubt wohl auch, dass es in „A Beautiful Mind“ um die angebliche Schizophrenie des John F. Nash geht. Der Film sollte ursprünglich ja auch ein anderes Ende haben, aber sie haben das verhindert. Da konnte auch Russell Crowe nichts mehr machen, er hängte seinen Beruf an den Nagel und wurde Gladiator.

    Doch wir fühlen die Zeichen: Im München kann man es derzeit sehen!

  847. Think positive… Das Mädel hat nicht gesamplet, sondern gecovert 🙂

    Abschreiben ist keine Kunst, aber sich nicht erwischen lassen ist eine. Die übrigens im Internetzeitalter erst so richtig herausfordernd geworden ist, wie man hört, seitdem nicht nur die Jugendlichen, sondern auch ihre Lehrer Netzzugänge haben. Deshalb saugen wir uns ja unsere Texte immer noch selbst aus den Fingern, anstatt andere Texte fremdzuschütteln.

    Und es ist eine Kunst, wenn man denn schon erwischt wird, so cool zu argumentieren, wie das Mädel hier. @Michael: Nicht alles, was frech ist, ist auch eine Göre 🙂 Du hörst Dich stark nach „Papa“ an….

    Und ja, die Kombination von „Klauen“ und „cool“ ist immer noch die Domäne von Arsène Lupin

    Vor Jahren gab es in Berlin mal ein Kabarett: „Beim Clown erwischt“. Ich grinse heute noch, nach 25 Jahren.

  848. Apple denkt sogar noch weiter.

    Wie The Onion berichtet hat der neue Apple Wheel ueberhaupt kein keyboard mehr sondern nur ein massives Rad mit einem ueberdimensionierten Button.

    „Every file is just a few hundred clicks away…“

    Apple Wheel

  849. damit könnte man sich in der tat stundenlang beschäftigen. und es tun sich mindestens soviele fragen auf, wie sich antworten aufnötigen.
    – wo zum beispiel und teufel liegt der ort „barnim“, der auf der hitliste der orte mit zugelassenen elektroautos in deutschland hinter böblingen und stuttgart noch vor münchen auf rang drei liegt?
    – warum importiert china mehr skier, als österreich? kommt die gelbe gefahr über die alpen?
    – warum sinkt in lettland die zahl der verbrechen seit auch die zahl der polizisten rückläufig ist? wäre hieraus eine strategie für die deutsche innenpolitik ableitbar?
    – wirkt sich der überraschend und extrem geringe anteil der wirbellosen tiere im tiermix des leipziger zoos auf das ausgeprägte rückgrat der menschen in der heldenstadt leipzig aus? oder umgekehrt? oder wie? oder was?

    ich bin verwirrt …

  850. Wer den Wortlaut des Staatsvertrages nachlesen will, der wird hier fündig
    http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/redaktion/PDF-Anlagen/jugendmedienstaatsvertrag,property=pdf,bereich=bpjm,sprache=de,rwb=true.pdf. Und wer nicht weitersurfen will, findet hier die Verbote und die Mittel, mit denen Provider erreichen sollen, dass Kinder und Jugendliche nicht unbotmäßiges Zeug ersurfen:

    § 4 Unzulässige Angebote (1) Unbeschadet strafrechtlicher Verantwortlichkeit sind Angebote unzulässig, wenn sie
    1. Propagandamittel im Sinne des § 86 des Strafgesetzbuches darstellen, deren Inhalt gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung gerichtet ist, 2. Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im Sinne des § 86a des Strafgesetzbuches verwenden, 3. zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder
    Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, dass Teile der Bevölkerung oder eine vorgezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden, 4. eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 und § 7 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, leugnen oder verharmlosen, 5. grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt; dies gilt auch bei virtuellen Darstellungen, 6. als Anleitung zu einer in § 126 Abs. 1 des Strafgesetzbuches genannten rechtswidrigen Tat dienen, 7. den Krieg verherrlichen, 8. gegen die Menschenwürde verstoßen, insbesondere durch die Darstellung von Menschen, die sterben oder schweren körperlichen oder seelischen Leiden ausgesetzt sind oder waren, wobei ein tatsächliches Geschehen wiedergegeben wird, ohne dass ein berechtigtes Interesse gerade für diese Form der Darstellung oder Berichterstattung vorliegt; eine Einwilligung ist unbeachtlich, 9. Kinder oder Jugendliche in unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung darstellen; dies gilt auch bei virtuellen Darstellungen, 10. pornografisch sind und Gewalttätigkeiten, den sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen oder sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren zum Gegenstand haben; dies gilt auch bei virtuellen Darstellungen, oder 11. in den Teilen B und D der Liste nach § 18 des Jugendschutzgesetzes aufgenommen sind oder mit einem in dieser Liste aufgenommenen Werk ganz oder im Wesentlichen inhaltsgleich sind. In den Fällen der Nummern 1 bis 4 und 6 gilt § 86 Abs. 3 des Strafgesetzbuches, im Falle der Nummer 5 § 131 Abs. 3 des Strafgesetzbuches entsprechend.
    (2) Unbeschadet strafrechtlicher Verantwortlichkeit sind Angebote ferner unzulässig, wenn sie
    1. in sonstiger Weise pornografisch sind, 2. in den Teilen A und C der Liste nach § 18 des Jugendschutzgesetzes aufgenommen sind oder mit einem in dieser Liste aufgenommenen Werk ganz oder im Wesentlichen inhaltsgleich sind, oder 3. offensichtlich geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit unter Berücksichtigung der besonderen Wirkungsform des Verbreitungsmediums schwer zu gefährden. In Telemedien sind Angebote abweichend von Satz 1 zulässig, wenn von Seiten des Anbieters sichergestellt ist, dass sie nur Erwachsenen zugänglich gemacht werden (geschlossene Benutzergruppe). (3) Nach Aufnahme eines Angebotes in die Liste nach § 18 des Jugendschutzgesetzes wirken die Verbote nach Absatz 1 und 2 auch nach wesentlichen inhaltlichen Veränderungen bis zu einer Entscheidung durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. § 5 Entwicklungsbeeinträchtigende Angebote (1) Sofern Anbieter Angebote, die geeignet sind, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen, verbreiten oder zugänglich machen, haben sie dafür Sorge zu tragen, dass Kinder oder Jugendliche der betroffenen Altersstufen sie üblicherweise nicht wahrnehmen. (2) Bei Angeboten wird die Eignung zur Beeinträchtigung der Entwicklung im Sinne von Absatz 1 vermutet, wenn sie nach dem Jugendschutzgesetz für Kinder oder Jugendliche der jeweiligen Altersstufe nicht freigegeben sind. Satz 1 gilt entsprechend für Angebote, die mit dem bewerteten Angebot im Wesentlichen inhaltsgleich sind. (3) Der Anbieter kann seiner Pflicht aus Absatz 1 dadurch entsprechen, dass er
    1.durch technische oder sonstige Mittel die Wahrnehmung des Angebots durch Kinder oder Jugendliche der betroffenen Altersstufe unmöglich macht oder wesentlich erschwert oder 2. die Zeit, in der die Angebote verbreitet oder zugänglich gemacht werden, so wählt, dass Kinder oder Jugendliche der betroffenen Altersstufe üblicherweise die Angebote nicht wahrnehmen. (4) Ist eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung im Sinne von Absatz 1 auf Kinder oder Jugendliche anzunehmen, erfüllt der Anbieter seine Verpflichtung nach Absatz 1, wenn das Angebot nur zwischen 23 Uhr und 6 Uhr verbreitet oder zugänglich gemacht wird. Gleiches gilt, wenn eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf Kinder oder Jugendliche unter 16 Jahren zu befürchten ist, wenn das Angebot nur zwischen 22 Uhr und 6 Uhr verbreitet oder zugänglich gemacht wird. Bei Filmen, die nach § 14 Abs. 2 des Jugendschutzgesetzes unter 12 Jahren nicht freigegeben sind, ist bei der Wahl der Sendezeit dem Wohl jüngerer Kinder
    Rechnung zu tragen. (5) Ist eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung im Sinne von Absatz 1 nur auf Kinder zu befürchten, erfüllt der Anbieter von Telemedien seine Verpflichtung nach Absatz 1, wenn das Angebot getrennt von für Kinder bestimmten Angeboten verbreitet wird oder abrufbar ist. (6) Absatz 1 gilt nicht für Nachrichtensendungen, Sendungen zum politischen Zeitgeschehen im Rundfunk und vergleichbare Angebote bei Telemedien, soweit ein berechtigtes Interesse gerade an dieser Form der Darstellung oder Berichterstattung vorliegt.

    zitiert aus:Staatsvertrag über den Schutz der Menschenwürde und den Jugendschutz in Rundfunk und Telemedien (Jugendmedienschutz-Staatsvertrag – JMStV) http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/redaktion/PDF-Anlagen/jugendmedienstaatsvertrag,property=pdf,bereich=bpjm,sprache=de,rwb=true.pdf

  851. problem daran: Es entsteht ein Einheitspreis. Die Verlage können nicht allein Preise für Beiträge erhöhen oder senken. Das wird Ihnen nicht gefallen – außerdem werden die Verlage auch für Ihre Autoren transparent, die aufgrund der Abrufe nach einem gerechteren Anteil rufen werden (hoffentlich). Auch das werden die Verlage nicht wollen.

  852. @ christoph witte,

    das muss nicht so sein. was spricht dagegen, dass die verlage im rahmen des abos ihre beiträge unterschiedlich gewichten. dann gibt es eben ein „punktwertesystem“, wie wir es von bilddatenbanken im internet her kennen. die beisten meiner postings sind mit bezahlten bildern illustriert. der preis ist so niedrig, dass man sich das leisten kann. die nutzungsrate so hoch, dass es sich für die datenbanken trotzdem lohnt. eine echte win-win-situation. das geht auch bei redaktionellen inhalten.
    dass das ganze für autoren transparent wird sehe ich nicht. es wäre aber auch nicht wirklich schlimm.

  853. Ja, @Michael, nicht nur ich werde alt. Auch du schaffst es nicht. Dich von alten, liebgewonnenen denk- und Geschäftsmodellen zu trennen.

    Nein, den Qualitätsjournalismus rettest du auch nicht, indem du einen Bahnhofskiosk ins Internet stellst (und überhaupt: Das Feuilleton der FAZ nach den Erfahrungen mit Schirrmacher als Paradebeispiel von Qualitätsjournalismus aufzuzählen halte ich für dreist).

    Der Geist von „free content“ ist aus der Flasche entwichen, Pandorras Kiste ist leer. Der Qualitätsjournalist muss sich eine andere Überlebensstrategie ausdenken. Vielleicht so wie Frau Hegemann: sampeln und daraus ein Buch basteln. Bücher laufen immer noch (zunehmend als „E-Book“). Oder so wie ich: Schreibe ein Buch, schreibe ein Blog (für lau oder fast lau) und rede anschließend drüber (für Geld). Viele IT-Journalisten geben offen zu, dass die schlecht- oder unbezahlten Artikel, die sie in den PC-Magazinen unterbringen können, nur die Visitenkarten sind, mit denen sie sich bei Firmenkunden empfehlen. Die zahlen nämlich noch ganz brauchbare Honorare.

    Und die anderen? Nun, vielleicht fällt ihnen etwas anderes ein. Vielleicht überleben sie in Hochqualitäts-Biotope wie den Economist. Vielleicht sollten wir die Stiftungsidee wieder aufgreifen.

    Ich bin ohnehin nicht überzeugt, dass alles, was heute noch unter dem Namen „Qualitäts-Journalismus“ auftritt, ernsthafter Prüfung standhält. Stefan Niggemeier berichtet von einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die zu einem vernichtenden Urteil kommt:

    Gemessen an den strengen Kriterien an Qualitäts-Journalismus, die Verleger und Chefredakteure selber aufgestellt haben, versagen die meisten ihrer Nachrichten-Sites. Kennzeichen des tatsächlich vorherrschenden Nachrichten-Journalismus sind Zweitverwertung, Agenturhörigkeit, Holzschnittartigkeit, Eindimensionalität und Einfallslosigkeit. Gegen das Trennungsgebot von Werbung und redaktioneller Berichterstattung wird systematisch verstoßen.

    Und dafür soll ich auch noch bezahlen? Ha, ha, ha!

  854. „Online-Abo für 20 bis 50 Euro, um 400 bis 1000 Artikel lesen zu können“. OK, das ist ein realer Vorschlag. Lassen wir mal beiseite, dass bekanntermassen die Online-Content-Zahlungsbereitschaft der allermeisten dagegen sprechen könnte.
    Eröffnen wir hingegen die Gesamtrechnung, die pro Monat in Medien fliessen (im Pi-mal-Daumen-Verfahren des bildungsinteressierten Durchschnitts):
    – GEZ: knapp 20 Euro
    – Tageszeitung (derzeit), Print: rund 25-30 Euro
    – Wochenzeitung/Magazine: 20-40 Euro
    – Internet: rund 20-30 Euro
    – Mobilkommunikation: rund 10-30 Euro (je nach „Medienkonsum“ via Smartfon ins Internet)
    Ja, ja, das ist grob geschätzt, bestimmt gibt es dafür valide Statistiken, da kann man ja die Kommastellen nachtragen. Summasummarum kommt man auf 95-150 Euro, klar, pro Haushalt, mitunter, oft aber pro Person. Auf diesen Etat nochmals 20 bis 50 Euro draufzulegen, das würde vielen sichtlich schwer fallen. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass ja auch für Filme, Musik und Bücher, Kino-, Konzert- und Theaterbesuche ein Etat pro Haushalt existiert. Angesichts der Einsparungen, die das Internet bekanntermaßen bringt, sind hier Mittel frei, wovon die Live-Erlebbnis-Brnache schon seit Jahren proftiert und gesund wächst.
    Gleichwohl: 20-50 Euro für eine Art Kombi-Abo oder zusätzliche Online-GEZ, das erscheint in der Art und der Summer – mir jedenfalls – schwer durchsetzbar.

    Micropayment, die Bezahlung in Kleinstbeträgen, die man einfach so abnickt, bzw. ab„klickt“, wie für eine SMS (19 cent, um „Wo bist Du gerade?“ zu fragen), wie für einen Klingelton oder einen Artikel als PDF, sind die besser angenommene Variante, mitunter ja auch im Prepaid-Verfahren. Die Akzeptanz ist hier jedoch gefährdet durch die „Wollen Sie xxx wirklich kaufen?“-Einzelbestätigungen, die einem bei einer Zeitung und für jeden Artikel schnell zu viel würde, ganz gewiss. Irgendwie müsste dass pauschaler, eleganter gehen, so wie bei einer SMS (man stelle sich vor, vor jeder SMS würde erst die Preisinfo und dann die „Wollen Sie wirklich“-Nachfrage kommen, es würden vermutlich nur halb so viel SMS rausgehen). Das aber hiesse tatsächlich, Einheitspreise einzuführen, Pauschalen, die sich über Längen und andere Faktoren hinwegsetzen (ein Musikstück kostet ja in der Regel 99 Cent, egal ob es 2 oder 6 Minuten lang ist). Aber, eine gute Mischkalkulation würde das schon wuppen. Richtige Idee also?

    Man könnte aber noch einen Schritt weiter denken und Informationen, Nachrichten, medialen Content als ubiquitären Rohstoff, als Grundversorgungs-Masse zu betrachten, wie Wasser, Strom, Gas, Benzin, Öl. In diesen Bereichen wird ja schlicht nach verbrauchter Menge berechnet, bei Vielfalt in Qualität, Anbietern und sehr schwankenden Preisen. Das Maß ist der Verbrauch. Das Gleiche könnte für digitalen Content gelten, das Maß dafür wären Byte, also fliessende Daten. Jeder Download zählt, jede Übertragung von Daten zum Verbraucher wird abgerechnet. Und zurückgeführt (ausgeschüttet) auf jene, die den Content erstellen. Also, zumindest als eine Art Basis für alle Content-Schöpfer und -Veredler, könnte das ein neuer Ansatz sein. Über den habe ich mir mal ausführlicher und „laut“ Gedanken gemacht, und zwar hier:
    http://www.freitag.de/community/blogs/hest/inhalte-sind-wie-wasser–jede-nutzung-zaehlt

  855. An der Idee missfällt mir, dass hier Verleger gerettet werden, aber nicht der Journalismus. Ich glaube an die Zeitung, unverbrüchlich, auch wenn sich halt grad was ändert. Vielleicht geht es uns einfach nur noch nicht schlecht genug. Noch immer gibt es Journalisten, also echte. Nicht nur solche, wie wir sie aus rührseligen Spielfilmen kennen, die ein Ethos beschwören, das bereits vor Jahren schon hoffnungslos idealisiert schien.

    Wenn das letzte Blatt mit eigenem Inhalt eingestellt ist, kommt irgendwer auf eine fabelhafte Idee: Lasst uns eine Zeitung machen. Nur echte Inhalte. Strenge Trennung von Anzeigen und Redaktion. Korrespondenten, die überall sitzen, wo was los ist. Und eine politische Ausgewogenheit, die sich unter anderem darin zeigt, dass sich die Kommentatoren oft nicht einig sein und herrliche Polemiken gegeneinander abfeuern. Und weil das eine großartige Idee ist, wird es auch gemacht. Und viele Menschen werden einen Teil ihres Mediabudgets genau dafür hinblättern, und die anderen schauen weiter taff, Galileo oder SpiegelTV und lesen, nun ja, nichts. Und sie werden nichts vermissen.

    Die Ärmsten.

  856. @ hest
    Micropayment oder „pay-per-view“ funktioniert bei Klingeltönen, weil es Usus ist, dass Klingeltöne Geld kosten. Im Online-Journalismus stehen aber bezahlte Inhalte im Wettbewerb zu den vielen kostenlosen. Deshalb halte ich die Akzeptanzwerte nicht für übertragbar.
    Die Abo-Höhen lassen sich einfach staffeln. Für bestimmte Zielgruppen (Studenten, Schüler, Knastis) sind kostenlose Abos sogar viel einfacher durchzusetzen, da es ja keine Vertriebskosten mehr gibt.
    Und zu den Preisen: Mein SZ-Abo kostet mehr als 40 Euro pro Monat. Mag sein, dass meine Preisvorstellung für’s Online-Abo zu hoch sind. Wenn wir aber schon mal so weit wären, dass wir über Preise, statt über Strukturen und die Schwerfälligkeit unserer Verlagslandschaft reden, wäre viel gewonnen.

    @svb
    Korrekt, es handelt sich hier „nur“ um ein Rettungsnetz für das klassische Mediensystem. Daneben entsteht ein durchaus neues „bürger“journalistisches System in Netz, das zum Teil hohe Qualität hat. Das ist auch gut so. Daneben wird es auch weiterhin klassische gedruckte Zeitungen geben. Nicht mehr sehr viele und für nicht mehr sehr viele Leute. Wir beide mögen zu deren Zielgruppe gehören. Aber es gibt auch viele journalistische Inhalte, die ich online nutze. Und warum soll ich dafür kein Geld bezahlen, nur weil das Papier gespart wird? Ich zahle doch eine Zeitung auch nicht nach Kilogramm, sondern nach „Inhalt“.

    @tim
    hegemann sampelt nicht, sie stapelt. und zwar ziemlich hoch.

  857. @mik: Ich hab nicht von Papier geredet 🙂 das Medium war mir wurst. Ich bezweifle nur, dass Verleger, die sich retten, automatisch den „guten Journalismus“ retten 🙂 soll heissen, ich unke nur und bin nicht konstruktiv. Ausnahmsweise.

  858. Frage: Warum brauchen wir überhaupt noch Verleger, warum schreiben denn die Qualitätsjournalisten keine Qualitätsblogs … Verleger brauchte man nur, als es noch teuer war Papier zu bedrucken und zu verteilen.

    Dann Werbung, Affiliate, Mircopayment, Abo, oder auch Spenden-Button, das sollte zur Finanzierung eines unabhängigen Blogs ausreichen.

    Czyslansky ist schliesslich auch 100% Verleger frei … und das ohne Finanzierung und was Tim Cole angeht sogar ohne Urheberrecht ….

  859. @ alexander:
    wir leben nicht von czyslansky, sondern machen das zwar seriös, aber doch aus spaß. journalismus ist aber kein spaß. ein guter journalismus leistet etwas für MICH, also sollte ich dafür auch bezahlen. warum sollen geistiger immaterielle dinge anders behandelt werden wie ein stuhl? den bezahl ich auch. journalismus ist gedanken-stuhl; im zweiten sinne gilt das auch für den boulevard 😉

  860. ich muss zugeben, bezahlt habe ich noch nirgends für einen artikel.

    was mich fast genauso nervt, sind die registrierungszwänge, wenn man auf einer eigentlichen web 2.0 seite kommentieren will. ich habe schlicht keine lust, mich jedesmal und auf jeder seite einzuloggen und mir verschiedene passworte und nutzernamen zu merken, wenn ich kommentieren will.

  861. IPet , sicher erfindet ein quirliger apple apps entwickler ne tolle tamagochi funktion, die ich fullscreen nutzen kann.

    iNlage , warum nicht gleich die wahrheit sagen.

    oder mein favorit, da das ding offensichtlich mehr nicht kann als sollte.

    iCant

  862. Danke für den Hinweis! Schirrmachers Artikel muss grossartig sein. Kannte ich gar nicht. Henkel kommt leider zu gut weg.

  863. Rache ist ein Gericht, das am besten kalt genossen wird. Das kann man hier schön sehen. Herrn Schirrmachers Attacke hat Herrn Henkel, wie man sieht, stärker zu schaffen gemacht als es die Sache wert gewesen wäre. 2008 ist der Artikel schon erschienen, nun kommt eine kräftige Replik bei uns auf Czyslansly – vielen Dank!

    Allerding rate ich, wenn ich mir das erlauben darf, zur Mäßigung bei den Vergleichen. Wir alle wissen ja aus unserer näheren Umgebung, dass Herr Schirrmacher nur einen Bruchteil dessen einstecken kann, was er austeilt. Dann landet man schnell vor Gericht. Und das nur, weil bereits ein Vergleich mit den Nationalsozialisten in Deutschland zur blanken Hysterie führt.

    „Schirrmacher verwendet in seiner Rhetorik oft dieselben Methoden wie die Nationalsozialisten“ heißt ja nicht „Schirrmacher ist Nazi“, auch wenn er es so versteht. Nur wird andererseits schnell etwas zur Beleidigung, was inhaltlich harmlos ist, aber von dem man weiss, dass die Gegenseite schäumen wird und man es deshalb sagt. Das weiß Herr Henkel sicher auch. Aber Herr Schirrmacher hat ja auch, wie es aussieht, angefangen mit dem Antesten der Gürtellinie…

  864. Frank Schirrmacher ist kein Nazi. Das sicherlich nicht. Aber Hans-Olaf Henkel weist – in einer aus meiner Sicht brillanten Replik – darauf hin, dass ein „großer Verallgemeinerer“ den Boden für die Ausbreitung autoritärer Gesinnung bereitet. In allem Populismus steckt der Keim der Denunziation. Und eine Warnung vor diesem Übel tut gerade dann not, wenn sich Populismus hinter der Maske des Bildungsbürgers verbirgt. Das gilt schon für Schirrmachers Auseinandersetzung mit der IT. Auch hier ruft er die dunklen Mächte an und verzerrt die Computerpioniere zu wohlfeil dummen Untergangsgeistern. Ich wiederhole mal: „So dämonisiert Schirrmacher den Computer-Pionier Alan Turing zum “Raketentreibsatz der Evolution”, der unfreiwillig [immerhin!] “die Denkpunkte im menschlichen Hirn schwächte” (Seite 25). Google wird zum “Hirn, das die Bibliothek von Babel steuert” und unter Hinweis auf das bunte Bauklötzchen-Design des Suchmaschinen-Giganten wird sogleich die geheime Kraft aus dem Kinderzimmer aufgebauscht.“ (http://www.czyslansky.net/?p=2331). Wer zum Narren öffentlich erklärt wird, wird der Vernichtung zumindest in der öffentlichen Debatte preisgegeben.
    Dass Schirrmacher Hans-Olaf Henkel beleidigt, ist für sich genommen das geringste aller Probleme. Der Mann weiß sich doch zu wehren. Dass Schirrmacher als Mysterienmaler des Bildungsbürgertums nicht nur die Starken unserer Gesellschaft denunziert, sondern sich dem rationalen Diskurs entzieht, ist die Schweinerei. Mal so gesagt.

  865. Also, ich vermute, Köhler hat als ordentlicher Schwabe, der er ist, einfach mal seinen Schreibtisch aufgeräumt und dort ein Gesetz gefunden, das noch nicht unterschrieben war.

    So wie IDUL Politik gemacht wird, würde mich gar nichts mehr wundern…

  866. Den Text von Schirrmacher kannte ich gar nicht, konnte mich aber dank der Verlinkung davon überzeugen, wie heftig der streitbare Feuilletonist den Nagel auf den Kopf trifft. Und wie Kommentator Notker feststellt, so bin ich ebenfalls der Meinung, dass Henkel zu gut dabei weg kommt. Ganz ehrlich, es tut ganz gut, wenn die ganzen INSM-Mietmäuler und sogenannte Arbeitgeberinteressenvertreter, die sich viel zu oft und vor allem unkritisiert in warme Talkshowsessel kuscheln, von der Mainstreampresse (bitte nicht als negative Beschreibung empfinden, im Gegenteil) attackiert werden. Diese selbsternannten Debattenanstoßenwoller und angebliche Simmen einer „schweigenden Mehrheit“ zündeln, meiner Meinung nach, viel zu oft am sozialen Leben und Miteinander in Deutschland, ganz zu schweigen von den völlig entarteten Sichtweisen zu Finanzmarkt und Wirtschaftspolitik. Mist, jetzt habe ich „entartet“ geschrieben, könnte ja den ein oder anderen daran erinnern, dass sich solch Wort „im Arsenal totalitärer Demagogie“ befindet, da muss ne Replik her!

    Übrigens, mittlerweile haben sich auch us-amerkanische Ökonome
    und Rechtswissenschaftler zu Henkel geäußert. Sehr klare Ansagen, die ich mir in Deutschland schon seit langer Zeit wünsche, scheinbar aber die 2008er von Schirrmacher verpasst hatte. Danke, Frank.

    Linktipp

    Freundliche Grüße

  867. Das Abstimmungsergebniss fiel denkbar knapp aus: 13 wollen mit Microsoft in die Tasten hauen, während 12 Teilnehmer mit Apple auf Tasten und Stifte verzichten können.

  868. „Markus“ zitiert Artikel, wo Herrn Henkel etwas sehr interessantes vorgeworfen wird: Es sei Rassist, weil er für richtig hält, Leuten in schlechten Wohnvierteln allein wegen ihrer Adresse keinen Kredit zu geben. Das sei rassistisch, weil dort weniger Weiße wohnten, eher Farbige.

    Oh mein Gott. Wer ist denn da der Rassist? Man muß vermutlich Amerikaner sein, um das zu verstehen. Und man sollte Deutscher sein, um den Quatschabsatz zum Thema Talkshows und Mietmäuler zu verstehen, der wohl nur geschrieben wurde, um das „böse Wort“ zu sagen. Entartet… Aber auf so einen Schmarrn steige ich nicht weiter ein.

  869. Super Sache, cool, Bürgerpolitik mit Fernsehen und Internet und so. Nur fragt man sich, was das noch soll, die Petition wurde doch ausgiebig ignoriert, bis das Gesetz da war. Nun will man das Gesetz wieder weghaben und vertrödelt seine Zeit, jetztmit den Petenten zu sprechen? Wie ineffektiv! Das wäre billiger gegangen, mit gleich zuhören und nachdenken.

  870. @Sebastian Ich bezahle doch mit meinen Steuergeldern keine Politiker fürs Zuhören und Nachdenken – Die sollen verdammt noch mal irgendwas beschliessen, dafür werden Sie schliesslich bezahlt …

  871. manchmal wäre ich aber doch auch froh, wenn politiker mal gar nichts machen würden, statt unfug zu treiben. was mich auf die schöne idee bringt, dass man abgeordnete und minister nicht nur wählen, sondern auch mal rauswählen können sollte. wie im dschungelcamp oder bei big brother: der kleine guido wurde diese woche leider rausgewählt …

  872. @MiK: Superidee. Kann man beim Rauswählen auch mit Regular Expressions oder Wildcards arbeiten? Sonst ist die Rauswählerei ziemlich schreibintensiv 😉

  873. lieber hans,

    falls du jetzt runterschaust von deiner wolke, dann hilf mir ein wenig, mich in den kommenden wochen hier zurechtzufinden. ich habe mir fest vorgenommen die letzten „stillen winkel in münchen“, die du in deinem gleichnamigen buch beschreibst, zu besuchen. und manche sind ja ein wenig schwer zu finden. aber die wirklich schönen dinge drängen sich einem selten auf.

    und grüß die anderen großen schreiber da oben, kurt, nazim, die ganze bande. man trifft sich …

  874. my friend,
    whereever you went
    now by and by
    thanks for the visit
    yesterday
    ‚twas sunny with
    grateful clouds
    today a silver lining
    in the sky and why
    always & forever
    yr deadhead friend,
    etienne

  875. Hihi – ausgezeichnet! Um die Geschichte von Bruder Barnabas weiterzuspinnen: Er hat ja damals ein Fäßchen Bier nach Rom geschickt, um den Heiligen Vater zu fragen, ob man so etwas in der Fastenzeit zu sich nehmen darf. Die Geschichte will wissen, dass das Bier – nicht unwahrscheinlich damals – beim Transport, mehrere Wochen per Maultier über die Alpen und dann zu Fuß nach Rom – natürlich sauer wurde. Das kennen wir heute im Zeitalter der ununterbrochenen Kühlketten nicht mehr, aber saures Bier muss was greisliges sein. Nicht umsonst werden manche Dinge angeboten „wie sauer Bier“.

    Bleibt also die Frage, was Du digital nach Rom schickst für die Genehmigung …

    Ich meine übrigens, dass digitales Fasten einfach der Umstieg von Blog auf Twitter ist 🙂

  876. Hier in Fürstenfeldbruck haben die Klosterbrüder den Biber ausgerottet, weil er – nachdem er zum Fisch erklärt wurde – in der Fastenzeit ein leckeres Schmankerl war.

    Beim digitalen Fasten erklärt man pharisäerhaft mal eben Audiopodcasts zu langsamen Medien, Blogs zu einer Essaysammlung, Twitter zu einer Art kollektiven Rosenkranzbeten …

    Warum fasten, wenn wir es eh noch nie ernst gemeint haben, und warum auch?

  877. Hallo Herr Cole,

    eine wirklich ergötzliche Glosse mit kulturgeschichtlichem Hintergrund, aus der man sogar noch das eine oder andere (für mich) Neue erfährt (orthodoxe Fastenbräuche, Kardinal-Speisen).

    Werde mich öfter mal hier umsehen.

  878. Hey Tim, ich freue mich schon jetzt darauf mit dir in 10 Jahren – mit einem schönen Glas Single Malt und einer Zigarre – herzhaft darüber zu lachen, was wir damals so alles über die Zukunft dachten.

  879. Hi Tim – es war mir ein Vergnügen. Die Kamera kosten übrigens keine 200,- Euro. Ich habe übrigens mittlerweile einige weitere ganz interessante Videogespräche gehabt, zu Borderless Networks, zu den CeBIT-Themen oder der Webciety. Mein aktueller Favorit ist jedoch der von einem Kollegen für unseren Hausgebrauch produzierte „Kanzlerinnenbesuch im Digitalen Klassenzimmer“ – der mit dem „dummy“ am Ende. http://www.youtube.com/ffprvideo#p/u/0/x-nsYQKc2oc

    Gruß aus Hannover

  880. Ich weiss ja nicht, ob ich so repräsentativ bin, aber ich kannte Schirrmacher nicht. Hättest du mich nicht „gezwungen“ das blöde Buch zu lesen, wäre ich immer noch ahnungslos.
    Ich vermute mal, dass nicht die Blogs oder deine Person irrelevant sind, sondern Schirrmacher.

    Wen interessiert schon ein FAZ Schreiber, der über alte Leute, überforderte Hirne oder die Finanzkrise schreibt. Wer ist überhaupt dieser FAZ? ist das der Bruder von diesem Cebit?

    Ich glaube das sind einfach Bücher von alten, paranoiden Säcken für alte, paranoide Säcke …
    und da halte ich es mit den Säcken in China, die keine Sau interessieren, wenn sie umfallen.

    Tim, du hast das gar nicht nötig solche Bücher zu lesen, auch wenn du manchmal Word in WordPress kippst *giggle*, dein Hirn ist noch jung und klar genug …

  881. Mensch Jungs, wann treffen wir uns denn mal auf eine Zigarre im yJulieta?
    War leider schon lange nicht mehr da. Interesse? Dann meldet euch. E-Mail ist ja bekannt 😉

    Schöne Grüße
    Sascha

  882. @ Sascha

    sie haben in der tat – so sie wollen – recht bald gelegenheit einige czyslanskys im münchner y julieta zu treffen: nach aktueller planung werden wohl die meisten von uns am kommenden donnerstag (das ist dann der 11. märz 2010) abends irgendwann dort sein. vielleicht sieht man sich. wäre nett. man erkennt uns unschwer an der leidenschaftlichen geschwätzigkeit.
    im zweifel einfach hinhören, ob ein älterer herr mit kurzhaarschnitt immer wieder mal mit lauter empörung den namen „SCHIRRMACHER“ ausstoesst. das ist dann tim cole. das leise brummelnde zischeln „nun lass doch den mal“ stammt vermutlich von christoph witte. das entschiedene „tim hat nicht recht, mit dem was er da wieder von sich gibt. von was spricht er eigentlich?“ kommt wohl von mir, während während alexander broy ein „ihr seid ja so was von webeinsnull“ in den raum gurgelt und svb wieder keiner versteht, weil er so viele lateinische wörter kennt. kann aber auch sein, dass sie kein wort verstehen, weil wieder alle gleichzeitig reden, was aber auch nichts ausmacht, da wir uns in der regel ohnehin am liebsten nur selbst zitieren. hören sie doch mal vorbei. man riecht sich.

  883. da wird man sich schnell dran gewöhnen, dass pr-agenturen wie die kollegen von fink & fuchs künftig die videokamera aus der hüfte ziehen und ständig auf sendung sind. bei vibrio machen wir schon seit gut einem jahr regelmäßig kleine videoaufnahmen – interviews, event-stimmungsbilder und ähnliches – für unsere kunden. der aufwand ist minimal. noch sind es vor allem größere unternehmen wie oracle und sophos/utimaco die uns mit solchen dingen beauftragen, aber die kosten und der aufwand sind in der tat so gering, dass sicherlich bald auch kleinere kunden nachziehen werden. wir haben natürlich den kleinen vorteil, dass wir bei vibrio mit alexander broy einen ausgebildeten kameramann und begnadeten cutter haben. aber den umgang mit der webcam lernen hier inzwischen fast alle kundenberater und pr-journalisten. guckst du hier als beispiel: http://www.vibrio.eu/vibcasts_utimaco.php.
    die zeiten mit der betacam over shoulder sind für onlinemedienmacher vorbei.

  884. Ja, so ist es. Ich habe mal schnell nachgeschaut, wer eher relevant ist und wer nicht, und da ist ja Wikipedia selbsternannter Hüter des Grals der Relevanz. Tim, die Siegespalme bekommst Du. Der Schirrmacherartikel ist so lang wie weilig, aber bei Dir geht’s rund. Du schreibst halt über Dinge, die Du kennst. Und hey, Deutscher Journalisten-Skatmeister! Das wusste ich zum Beispiel nicht. Alexander hat also vermutlich ins Schwarze getroffen.

    Wenn Du jetzt noch so gut wärst, und dem bahnbrechenden Werk, an dem Du auch beteiligt warst, einen Platz in der Liste Deiner Buchempfehlungen zu geben, bin ich endgültig zufrieden. ^^

  885. Hi Tim, mich würde die Begründung des Gerichtes interessieren -ich weiß nicht, ob du sie schon hast, aber da wir hier auf Czyslansky die ganze Sache mitverfolgen durften, würde mich interessieren, wie die Richter das begründet haben. Ich halte dir auf jeden Fall die Daumen für die nächste Runde!

  886. Ok, ich habe den Fisch jetzt in meinen USB-Slot hineingebracht. Wie kriegt man den nun auf den Stick? Und danach, wie kriegt man ihn wieder raus? Ich habe extra einen Stick mit Daten von gestern beschafft….

    Trotzdem schon mal danke für die Anregung… 😉

  887. Vor drei Jahren hab ich mir noch gedacht was man alles machen koennte, wenn die Schticks nur ein bisschen billiger waeren. Jeder Student koennte sein eigenes operating environment speichern und in den Computerlabs einstellen, Meetings koennten vollkommen papierlos sein und was nicht alles.

    Inzwischen tuermen sich die Sticks in einer alten Kaffeetasse auf meinem Schreibtisch.

    Dabei ist die ganze Sache so schnell explodiert (kann man eigentlich langsam explodieren?) dass sich nicht mal ein richtiger Stickneid entwickeln konnte, der sich als Ersatz fuer penis envy geeignet haette. („Schau mal der da drueben, der benutzt immer noch Megabyte Sticks….!“ ).

    Stattdessen haben Schluesselanhaenger heute Dein gesamtes Leben gespeichert, und als ich neulich mal von A nach B fliegen musste hab ich eben mal den neuesten Hollywood-Streifen auf den Stick kopiert und mir in 30,000 Fuss Hoehe reingezogen. (den Streifen, nicht den Stick, bitte ja). Ist schon entsetzlich einfach, heutzutage.

    Zwei Jahre bis zum Terabyte Stick…?

  888. […] Worin wurde früher Fisch eingewickelt? Na, klar: Mit der Zeitung von gestern… […]

    Ich nehme mal an du beziehst dich auf den berühmten Ausspruch Czyslanskys:

    „Nichts ist so alt wie der Fisch von Gestern“

    leider wird er immer wieder falsch im Zusammenhang mit Zeitungen gebraucht.

  889. Ich kann mir nicht helfen, aber immer mehr gewinne ich den Eindruck, als ob solcherlei Innovationen nur solange funktieren, wie sie etwas Besonderes sind. Wenn irgendwann bei allen Fragen ad hoc Think Tanks gegründet werden, wird irgendjemand einen neuen Megatrend entwickeln: Den Menschen, der ungestört von anderen nach ein paar Wochen in Abgeschiedenheit mit einem Grossen Wurf zurückkommt. In der Zwischenzeit haben die anderen viel Plätzchen gegessen, Kaffee getrunken, Meeting Minutes geschrieben (um es ja nicht mit einem Protokoll zu verwechseln) und sich ihrer gegenseitigen Wertschätzung versichert.

    Nein, ich bin nicht Frank Schirrmacher. Ich unke lächelnd.

  890. Ich habe bei Social Innovations einfach nur die Befürchtung hier wird versucht das Wertvollste, was es meiner Ansicht im Unternehmen gibt, nämlich die Innovationskraft und Kreativität der Menschen, billig oder gar umsonst zu bekommen.

    Es ist wahrscheinlich einfach nur Ausbeutung, nichts anderes.

  891. Allerdings zeigt der Fall auch etwas anderes: Die beste Krisenprävention ist ein gutes Produkt und ein guter Service. Wie das hier aussieht, würde Kaffee Partner auch mit Social Media nicht geholfen sein… oder?

  892. Hallo,

    danke für den Artikel. Ich ziehe allerdings einen anderen Schluss daraus: Kaffee-Partner sollte nicht mehr Geld in Webmonitoring und Krisen-PR investieren, sondern schlicht fair mit seinen Kunden und Partnern umgehen!

  893. Czyslansky hat sich bekanntlich zeitlebens die eher schütteren Haare selbst geschnitten und die Schnittreste stets sorgfältig verbrannt. Vermutlich fürchtete er, ein ähnliches Opfer von postmortalem Haarkult zu werden wie Napoleon, dessen Leiche nach dem Tod von britischen Offizieren, die auf St. Helena stationiert waren, mehr oder weniger kahlgeschoren wurde, um die hellbraunen Strähnen als momento mortui an Bekannte und Verwandte schicken zu können. Angeblich ist übrigens letzte Woche wieder eine Original-Locke des korsischen Diktators in Sydney aufgetaucht, die von dem britischen Major William Crockat seinerzeit beiseite geschafft wurde.

    Czyslansky, um seine kommende Größe ahnend, wollte nicht so enden. Allerdings war Czyslansky von den filigranen, entfernt an feine Behaarung erinnernden fraktalen Entladungsmuster fasziniert, die nach nach dem deutschen Physiker Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) auch „Lichtenberg-Figuren“ genannt werden. Diese entstehen bekanntlich nur, wenn Dielektrika, also elektrisch schwach- oder nichtleitende, nichtmetallische Substanzen, unter Hochspannung gesetzt werden. Die dabei entstehenden „Concentrischer Circkel“ (Lichtenberg) und verästelten Muster trugen viel dazu bei, das Wesen des damals noch rätselhaften elektrischen Flusses zu erschließen.

    Auch Czyslansky soll auf diesem Gebiet geforscht haben, wobei seine Aufzeichnungen bei dem durch elektrostatische Entzündung verursachten Zimmerbrand vom 19.5.1949 in seinem damaligen nordkalifornischen Domizil (siehe: „Records of the Volunteer Fire Department of Pineview Heights“, S. 843 ff.) verloren gingen. Jammerschade, denn damit ließe sich belegen, dass Czyslansky, wie von zahlreichen Fachleuten vermutet, der wirkliche Vater der digitalen Reproduktionstechnik ist. Schließlich arbeiten ja bis heute alle Kopiergeräte und Laserdrucker nach diesem Prinzip.

    Haare sind ja ein ausgezeichnetes Dielektrikum, und so lässt sich trefflich spekulieren, ob es sich bei dem in einem Brief an Czyslanskys Freund, dem dänischen Nobelpreisträger Niels Bohr enthaltenen und bis heute rätselhaften Foto, das eine an eine Daunenfeder erinnernde Struktur zeigt, vielleicht doch um das einzige existierende Abbild des großen Vordenkers des Digitalzeitalters handelt – oder zumindest eines Teils von ihm.

  894. @pfeiffer

    ja und nein: der fall zeigt klar, dass im web 2.0 der vorhandene kunde zum wichtigsten vertriebsmitarbeiter wird. im web 2.0 ist ordentlicher kundenservice pflicht. kommunikation 2.0 und online-monitoring sind aber zwingender denn je, um frühzeitig auf krisen reagieren zu können. ohne optimierung der service-strukturen hätte das dann freilich auch nicht viel bewirkt. aber das ist das elend der pr-leute schon immer: gute pr kann man nachhaltig nur für gute unternehmen machen.

    das heist für @lange: mit social media „alleine“ ist keinem unternehmen geholfen. es wird in zukunft unsere verantwortung als kommunikationsexperten sein, unsere kunden auf die risiken des web 2.0 hinzuweisen und darauf zu drüngen, dass sich die unternehmen den neuen gegebenheiten mit mächtigeren kunden und verbrauchern einstellen – mit besseren servicestrukturen. der kunde wird mündig. und wir können mitmachen.

  895. Nur miese Unternehmen müssen Angst vor dem Social Web haben – Es spricht sich eben alles schneller und weiter herum. Gutes, wie Schlechtes.

    Ist wie früher auf dem Dorf. Wenn der Huberbauer einen b’schissen hat, hat keiner mehr was bei ihm gekauft.

  896. Ja der Kunde wird mündig und will im Web 2.0 sich Gehör verschaffen und Gehör finden Möglicherweise ist alleine die Zurücknahme der Kaffeemaschine nicht die logische Konsequenz, die sich hier für die Kaffe Partner ergeben sollte – schliesslich ist ja mit der Rücknahme nur der Vibrio individuell geholfen.

    Und das wird auch hier das Problem bleiben – die Inhalte bleiben im Netz erhalten, die Nutzer lesen diese auch noch in einem Jahr, der Kaffee schmeckt immer noch schlecht – und nur Vibrio freut sich über eine neue Kaffeemaschine.

    Freue mich für Euch – wir haben noch eine Kaffeemaschine von Kaffee Partner hier 🙂

  897. Danke für die Einsicht. Deshalb liebe ich das Internet, weil heute unanständiges Geschäftsgebahren schlicht sichtbar wird. Ich bin bei Mirco, Unternehmen müssen schon viel weiter vorne, nämlich beim Angebot ansetzen, dann wird auch die Kommunikation ein Erfolg. PR Desaster entstehen ja nicht (nur) wegem nicht reagieren, sondern beim Keim.
    Wie geht ein Unternehmen mit Menschen (intern und extern) um.

  898. Danke für diesen tollen Artikel. ich bin ebenfalls der meinung, dass durch das web 2.0 Unternehmen in die richtige richtung gelenkt werden. ehrlichkeit und kundennutzen stehen im vordergrund.

  899. Manche Firmen müssen halt zu ihrem Glück gezwungen werden. 😉
    Aber „vier Wochen sind im Web 2.0 vier Lichtjahre“ ist Unsinn, ne. Dann wären ja 4 Tage 4 Kilometer? 😉

  900. @Tom

    Genauer gesagt sind 4 Lichtjahre, also vier Wochen im Web – das Julianische Jahr zugrunde gelegt – exakt 37.842.921.890.323,2 km

    Was der Autor allerdings mit diesem Ausspruch vermutlich meint, ist die Entfernung, die manche Unternehmen noch von einem profunden Verständnis des Netzes entfernt sind.

  901. Hallo Michael,

    ich denke Dein/Eurer Case zeigt, was Social Media in diesem Fall bewegen kann und was nicht. Du konntest einerseits wunderbar die Aufmerksamkeit auf Euer Problem generieren (Austausch mit anderen unzufriedenen Kunden). Andererseits stellt sich die Frage, ob das Unternehmen seine Unternehmenskultur dahingehend ändert, daß sie künftig mehr auf zufriedene Kunden setzen, gerade auch im Hinblick auf ihre Webbemühungen (Monitoring etc.)

    Mich würde somit einfach interessieren: wie haben Sie Dir/Euch ggü. denn reagiert. ging es Ihnen nur um die Suchmaschineneergebnisse oder konnte man auch heraus hören, daß sie aus dieser langsamen Reaktionszeit Lehren für die Zukunft ziehen. Immerhin und das sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Menschen machen Unternehmen machen Menschen. Ergo: Unternehmen leben durch die Menschen in ihnen.

    Ich gebe Dir absolut recht, was die zufriedenheit von Kunden angeht. Es ist so wichtig und ihr Eindruck, ihre Referenz, sie könnne „Gold“ wert sein.

    Schließlich stellt sich die Frage nach dem Image- und Reputationsverlust, dem das Unternehmen erliegt, wenn eine immer breitere Öffentlichkeit aus Kunden und ehemaligen Mitarbeitern ihm die rote Karte zeigt. Was folgt daraus? Konkrete Einnahmeverluste? Rückgang bei Bestands- und Neukunden?

    Letztlich stellt sich hierbei die Frage, wie das Unternehmen mit dem Case umgeht im Nachhinein. Nimmt es die Kritik an und stellt klar, daß Fehler gemacht wurden und man aus diesen lernt? Es ist zu hoffen, daß im Hinblick auf das Web 2.0 Konsequenzen gezogen werden.

    Eines noch zu den negativen Stimmen im Internet: Das Internet vergisst nicht ist ein gern gebrauchtes Zitat. Von wem es stammt, weiß ich nicht. Aber: Wie findet man als Otto-Normal-Verbraucher eine Webseite von 1995? Wird in den nächsten Monaten nicht einfach weiter und immer mehr Content drüber wachsen? Kann das Unternehmen schließlich nicht auch die Suchmaschinenbetreiber und Webseitenbetreiber um Löschung bitten?

    Insgesamt finde ich es schon beeindruckend, was Eure Bemühungen erreicht haben. Es bleibt zu hoffen, daß das Unternehmen das Positive daraus zieht und künftig kundenorientierter agiert, zumindest soweit wie es sich in Eurem Beitrag darstellt.

    Beste Grüße

    Johannes

  902. @johannes,

    erstmal vielen dank für deinen nachdenkenswerten beitrag. du bringst die sache auch genau auf den punkt: wie gehen unternehmen mit solchen erfahrungen um? in der ersten reaktion (die eben nach fünf wochen erfolgte) ging es einzig um schadensbegrenzung: „sie machen gerade im internet kaffee partner schlecht. wie kann man das beenden?“ die hintergründe für die probleme haben niemanden interessiert. dazu wollte auch niemand etwas wissen. angerufen hat ein mitarbeiter, der nach eigenen aussagen für den technischen kundendienst verantwortlich ist, über den ich mich gar nicht beschweren kann. der mann macht vermutlich einen guten job. er ist aber eigentlich für mein problem gar nicht zuständig. das unternehmen hat offenbar kein professionelles beschwerdemanagement. beschwerden kann man sich außerhalb von technischen fehlermeldungen vermutlich gar nicht vorstellen. wenn man die diskussion auf unserem agenturblog verfolgt (http://www.vibrio.eu/blog/?p=1325) hat es den anschein, dass für nicht-technische beschwerden direkt die anwälte des unternehmens verantwortlich sind.

    wir haben durch die veröffentlichung unserer probleme bis heute vermutlich rund 3.000 internet-user direkt erreicht. wenn nur 5% dieser leser unsere erfahrungen in ihre kaufentscheidung einfließen lassen und ein leasing-vertrag bei dem unternehmen in fünf jahren zwischen 5.000 und 10.000 euro kostet, dann kann man sich das unternehmerische risiko gut ausrechnen.

    was die juristischen möglichkeiten betroffener unternehmen betrifft: ich bin selbst sehr vorsichtig mit meinen formulierungen, unterstelle nichts, was ich nicht belegen kann und prüfe auch alle kommentare vor einer freischaltung. dass dies sinnvoll ist, zeigt das beispiel der „shopblogger“, die die diskussion um einen einen kritischen beitrag zur firma kaffee partner im jahr 2007 offensichtlich einstellen mussten: http://www.shopblogger.de/blog/archives/855-Kaffee-Partner.html. aber was helfen juristische auseinandersetzungen, wenn sich die kritischen verbraucher immer wieder aufs neue foren schaffen werden, um ihre kritik zu adressieren.

    dieser letzt punkt ist für mich ein wichtiger lerneffekt aus der aktion: verbraucher warten nicht, bis sich eine der vielen „verbraucherportale“ wie ciao.com einer sache annehmen. sie schaffen sich die foren über „crowding“ selbst: werfe ein reiskorn ins web 2.0 und der sack wird von ganz alleine voll. so diskutieren kaffeetrinker heute auf dem blog einer pr-agentur. es ist ihnen einfach schnurzegal, was das für ein blog ist. es ist ihnen auch egal, ob der administrator des blogs noch mitdiskutiert. die menge schafft sich ihre foren einfach selbst nach dem goggleschen zufallsprinzip. ich habe dem zufall nur ein wenig auf die sprünge geholfen.

  903. Ich hoffe ja inständig, dass dadurch die Qualität von Produkten und Dienstleistungen nachhaltig verbessert wird. Wo man früher immer mit einem ganzen Kamerateam von großen Fernsehsendern auftauchen musste, damit etwas geschieht, reichen heute ein paar wenige Zeilen im Netz aus um Hersteller anzuprangern und ihnen das Geschäft zu vermiesen. Da überlegen sie es sich ab jetzt hoffentlich zweimal, ob sie sich besser um das Wohlbefinden ihrer Kunden kümmern – oder eben nicht.

  904. Beeindruckendes Beispiel zur Macht des Verbrauchers im Web-Zeitalter. Nun stellt sich die Frage, ob eine solche Erfahrung zum Umdenken bei Kaffee Partner beiträgt. Ihre erste Reaktion läuft ja – durchaus legitim – auf Schadensbegrenzung hinaus. Werden sie aber künftig anders mit unzufriedenen Kunden umgehen?

    Vielleicht sollte ich es einmal ausprobieren – wir haben auch eine Maschine von denen hier stehen 😉

  905. Ich denke, sowohl die Überschrift des Beitrags als auch Mirkos Kommentar treffen präzise auf den Punkt. In der Social-Media-Kommunikation steht ROI nun einmal an erster Stelle für den „Return on Ignoring“ – wenn ich nicht verfolge, was im Web-2.0 über mich geredet wird, kann ich früher oder später ein großes Problem kriegen.

    Anderseits ist „Social Media“ kein Allheilmittel, wie das Beispiel zeigt. Ich kann als Unternehmen zwar auf Einzelfälle reagieren und hier im Zweifelsfall auch positives Feedback erhalten. Wenn sich im Hintergrund aber Prozesse und Unternehmenskultur nicht ändern, werde ich langfristig das selbe Problem immer wieder bekommen. Das gleiche Problem besteht übrigens auch bei der klassischen (PR-)Kommunikation.

    Genau aus diesem Grund weise ich auch bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass unser „Leiter Kundenzufriedenheit“ keine Social-Media-Kampagne ist.

  906. @kiki,

    und ewig grüßt der kaffee partner: sieht in der tat so aus, als würde hier jemand unter verdeckter adresse mit falschem namen versuchen positive stimmung für kaffee partner zu machen. zweimal der gleich text aber mit unterschiedlichem absendernamen. und mit einem jahr zeitdifferenz verweist susanne/günther auf eine dokumentation, die „vor kurzem“ erschien. überraschen muss das nicht, aber skandalös wäre es reichlich …
    hier gibts den kritischen textvergleich: http://www.vibrio.eu/blog/?p=1549

  907. Hallo Michael,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Das die Verbraucher nicht warten ist klar. Es wartet auch niemand auf das Unternehmen im vorliegenden Fall…im Gegenteil.

    Wenn das was Du und @Kiki da andeuten stimmt, wäre es das i tüpfelchen. die bewertung über lasse ich jedem selbst… schade.

    letztlich zeigt der case aber auch: erklären und sensibilisieren muß geleistet werden, um sich Social Media zu annzunähern, um einen vagen Eindruck davon zu bekommen, wo sich manch einer aus der Zielgruppe von Unternehmen heutzutage aufhält. Im Grunde schon in dessen virtuellem Warenlager 😉

    Viele Grüße

    Johannes

  908. @Alexander Broy

    Der Vergleich mit dem Dorf ist spitze ;-)! Bringt die (scheinbare) Komplexität des Web 2.0 endlich auf den Punkt.

  909. Starbuckidea.com oder Dells Ideastorm.com haben meiner meinung nach mit crowdsourcing nicht wirklich viel zu tun. das sind nette marketingideen, so wie es viele einsatzformen von social media-lösungen als moderne fromen des klassischen betrieblichen vorschlagswesens gibt.
    croudsourcing ist mehr: es ist die dynamik, die nicht-organisiert aus der crowd kommt. ein beispiel: verbraucher suchen sich nciht mehr die klassichen verbraucherportale um sich untereinander auszutauschen, sondern sie nehmen beliebige blogs oder communities in beschlag, um ihre themen zu treiben. hier entstehen wirklich neue dynamische kommunikationszusammenhänge. ideen, paradigmen und moden, die sich irgendwo im netz manifestieren und letztlich durchsetzen, das ist crowdsourcing. zum crowdsourcing gehört für mich immer das fehlen der zentralen steuerung. diese prozesse und ihre logik aufzuspüren ist eine der lustvollsten angelegenheiten, die das internet derzeit bietet.

  910. lieber alexander,

    ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht … deine ansonsten wirklich profunde und belesene einschätzung dieses werks schwächelt in einem zentralen punkt: der einschätzung der umschlagsfarbe(n). kann man hier wirklich von einem „zarten orange“ reden?

    die wissensschwangere wikipedia bringt uns da, wie ich meine, auf die richtige fährte: „Orange ist der Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei der das Maximum im Wellenlängenintervall zwischen 575 und 595 nm liegt. … Der Zwischenton von Gelb zu Rot ist … erst mit allgemeiner Verbreitung der Südfrucht zum anerkannten Farbnamen geworden. Goethe schreibt an seinen Farbkreis gelbroth und rothgelb und bezeichnet die Wirkung als „edel“.“

    und ich meine, johann-wolfgang hat wie immer recht: die bezeichnung „edel“ wird dem werk einer „edelfeder“, wie sie sich in tim uns vorstellt, weit eher gerecht, als die anbiederung an eine simple südfrucht. sonst müsste man auch von „zitronig“ am unteren ende des farbverlaufs reden. so wollen wir denn beim titeligen farbverlauf – eingedenk der gelben und der anderen farbe – eher von „postedel“ sprechen.

    „das postedle spätwerk tim coles – kaufen, lesen und verstehen!“

    so und nicht anders werde ich meine historisch-kritische rezension betiteln, wenn ich den klappentext dereinst gelesen haben werde.

    in allen anderen punkten hast du natürlich recht und alle weiteren besprechungen erscheinen einem fast schon kleinlich bis überflüssig.

  911. Vielleicht ist der Krieg beendet, die Auswirkungen aber sind immer noch spürbar.

    Komplexere Webseiten haben für jeden Browser eine Weiche eingebaut. Alles was der IE7 nicht konnte, musste für ihn extra programmiert werden und das war nicht wenig. Der IE8 scheint dagegen ganz manierlich zu sein, aber viele Webseiten verhalten sich merkwürdig, weil sie den IE8 nicht kennen und ihn für einen schrottigen IE7 halten.

    Als Agentur ist man ständig am Nachbessern, wenn wieder ein neuer halbgarer Browser auf den Markt kommt … und wer bezahlt diese Leistung?

  912. Aber war Netscape nicht eine tolle Aktie? Man konnte eine zeitlang mit ihr richtig Fahrstuhl fahren: Wenn sie gerade unten war, stieg man ein, fuhr hoch, stieg aus, ging zu Fuß wieder runter – da war sie schon wieder da, und man konnte wieder einsteigen. Habe ich 3 oder 4x gemacht, meine einzige echt gute Dotcom-Investition (alle anderen sind pleite oder kosten heute ungefähr ein Zehntel von dem, was ich bezahlt habe…).

  913. Wie ich einmal Bill Gates zum Staunen brachte …

    Tim’s Posting bringt mich auf eine alte Geschichte – alte Männer kennen ja immer irgendwelche alten Geschichten:
    Vor vielleicht 25 Jahren durfte ich im Rahmen meiner damaligen Lohnsklaventätigkeit eine größere Veranstaltung der IT-Branche in einem Münchner Hotel organisieren. Key Note Speaker war mein seinerzeitiger oberster Arbeitsgeber Microsoft-Boss Bill Gates. Abends saßen wir – Bill, eine kleine amerikanische Entourage (sie war übrigens sehr nett) und das deutsche Microsoft-Management zum Nachttrunk im Restaurant am Veranstaltungsort. Ich sollte mich nach dem Essen wie immer um die Zeche kümmern, gab dem Kellner meine Microsoft-Visitenkarte und bedeutete ihm, er solle die Rechnung inklusive Zigarren auf die Event-Rechnung setzen. Er bedankte sich artig und brachte mir kurz darauf die Rechnungsaufstellung. Bill hat nur gesehen, dass ich ihm die Visitenkarte, aber kein Geld und keine Kreditkarte überreicht hatte. Mein Deutsch hat er auch nicht verstanden, und so kam er mit großen überraschten Augen und – wenn ich mich recht erinnere – ein klein wenig imperialem Neid auf mich zu und meinte:
    „They do accept your Microsoft-Card? Ey – that’s great!“

    Für einen Abend konnte die bargeldlose Transferkultur Deutschlands die Vormachtstellung der amerikanischen Finanzwelt erschüttern – oder den Glauben Bills an sein Land.

  914. @Michael
    Da muss ich doch glatt auch eine meiner Lieblingsanekdoten zum Besten geben. Bei einer ähnlichen (oder gar der selben) Veranstaltung mit Bill Gates, war ich als Kameramann mit ihm allein hinter Bühne und wir wartete auf seinen Auftritt.
    Bill schielte immer wieder auf einen alten blechernen Getränkeautomaten, ging dann schliesslich auf ihn zu und sah mich hilfesuchend an. Er hatte kein Markstück.

    „May I invite you to a Coke, Mr.Gates?“, fragte ich ihn.
    Er nickte dankbar lächelnd und klopfte entschuldigend auf seine leeren Jacketttaschen.

    Während du mit einer Visitenkarte „gezahlt“ hast, habe ich den reichsten Mann der Welt auf eine Flasche Cola eingeladen – mit Bargeld.

  915. Na, dann empfehle ich mal den Vertreterbesuch von Reinhard Mey zu lesen (oder es sich gleich anzuhören, sorry, kein Link).

    Das erklärt alles. Die FIFA macht halt nicht jede Modetorheit gleich mit, sondern setzt auf Bewährtes 🙂

    Reinhard Mey hat übrigens seinen Text teilweise abgeschrieben, aus dem Vorwort zum „Immerwährenden Weltatlas“, den der große Czyslansky herausgegeben hat, aus einer Grille, wie er sagte. Wir erinnern uns: Alle Namen und Grenzen waren mit Bleistift eingezeichnet, die Seen und Gletscher mit Tinte (Königsblau, Tintenkiller anbei) und nur die Gebirge mit Tusche.

  916. Okay, you asked for it:

    Als meine Geschichte began, war Bill kein Onkel, sondern ein eher pickelgesichtiger Jüngling. Ich war gerade Leiter der MSX-Arbeitsgemeinschaft geworden, einer Vereinigung von UE-Herstellern (Sony, Philips, Panasonic, etc.), die Anfang in den 80ern einen gemeinsamen Standard für Spiele-Computer durchsetzen wollten. Sie brauchten ein Betriebssystem, und sie wandten sich an die gleiche kleine, unbekannte Firma, die auch das OS für IBMs gerade vorgestellten „PC“ beigesteuert hatten, nämlich Microsoft. Statt von vorne anzufangen, nahmen die einfach ihr „MS-DOS“ und machten daraus ein Derivat namens „MSX-DOS“, mit verbesserter Grafik und so.

    Mein Job war es, MSX-DOS bei den Spieleschreibern und Programmierern beliebt zu machen, und ich organisierte deshalb im Lenbachhaus in München ein Seminar, zu dem wir auch einen Vertreter unseres Lieferanten anforderten. Die schickten den Chef, einen gewissen Bill Gates, der zwei Tage lang persönlich in die Geheimnisse von MSX-DOS einführte. Ich mußte ihm ein Hotel buchen, und ich habe ihn im Bayerischen Hof einquartiert, weil das geschickt, nämlich um die Ecke vom Lenbachhaus liegt.

    Als er wieder weg war, bekam ich die Hotelrechnung mit der Post, und da standen sage und schreibe 1.200 D-Mark drauf nur für Telefongespräche! Wie lebten damals in einer unschuldigeren Zeit, und so hatte die Hotelleitung freundlicherweise auch die angerufenen Nummern daneben geschrieben. Es war nur eine, und zwar mit der Vorwahl „001“, also in den USA. Ich habe aus Neugier die Nummer angerufen – und bekam Bills Mutter ans Rohr! Der Junge hatte offenbar Heimweh, und so hat er die Nächte am Telefon mit Mom verbracht. Ein braver Sohn!

  917. Wenn wir es hier mit einer – wie von der FIFA bezeichneten – „veralteten“ Datenbank zu tun haben, so können wir diese Datensätze circa auf das Jahr 1921 datieren.

    Mir fällt nur ein Einziger ein, der in diesem Jahr so visionär hätte sein können, eine Datenbank zu erstellen. Eine Frage, die ab sofort die Czyslansky-Gesellschaft beschäftigen sollte.

  918. Die Landkarte für Leute mit Durchblick
    Landkarte aus
    Czyslansky in Ehren, aber der wahre Meister dieses Fachs ist und bleibt Lewis Caroll, der in „The Hunting of the Snark“ die vielseitigste Landkarte aller Zeiten entwarf, begleitet von folgendem Text:

    He had bought a large map representing the sea,
    Without the least vestige of land:
    And the crew were much pleased when they found it to be
    A map they could all understand.

    „What’s the good of Mercator’s North Poles and Equators,
    Tropics, Zones, and Meridian Lines?“
    So the Bellman would cry: and the crew would reply
    „They are merely conventional signs!

    „Other maps are such shapes, with their islands and capes!
    But we’ve got our brave Captain to thank:“
    (So the crew would protest) „that he’s bought us the best—
    A perfect and absolute blank!“

  919. DIKW graphic
    Am besten fand ich diese „DIKW“-Grafik, weil sie ein altes Thema von mir – Information ist nicht gleich Wissen – aufgreift und weiterspinnt. Daten sind der Rohstoff, aus dem Informationen gewonnen werden, so wie Informationen der Rohstoff sind, aus denen Wissen gewonnen wird. Nur gehen sie einen Schritt weiter und fügen dem Ganzen noch die nächste Dimension bei: „Weisheit“ („wisdom“). Für den Angelsachsen ist der Unterschied zwischen „knowledge“ und „wisdom“ sofort klar, im Deutschen ist es etwas erklärungsbedürftig. Man kann Wissen besitzen, das aber niemandem nützt. Es muss daraus erst „verwertbares Wissen“ werden.

  920. Tim ich kann dich beruhigen. Ich bin mir ganz sicher, dass man auch noch in 20 Jahren in medizinischen Fachgeschäften in der Geriatrischen Abteilung – da wo es Stützstrümpfe, Schnabeltassen und Bettpfannen zu kaufen gibt – auch noch Drucker zu erwerben geben wird.
    Da kann sich dann die Generation Schirrmacher von den Enkeln und Altenpflegern Blogs auf Papier ausdrucken lassen, auch in Grossschrift.

  921. Nützt auf Deutsch Weisheit? Nach meinem Sprachgefühl ist zwischen Weisheit und Wissen der wichtigste Unterschied, dass man Weisheit nur erwerben kann, wenn man will. Wissen kann einem aufgedrängt werden. Nun ja, und man muss nicht viel wissen, um weise zu sein. Wenngleich es hilft.

    Verwertbares Wissen mit Weisheit gleichzusetzen ist also sehr unpräzise auf Deutsch. Langer Rede kurzer Sinn: Erklärungsbedürftig ist für mich höchstens, dass es einen Erklärungsbedarf gibt *gg*

  922. lieber svb,

    nein, ich bin nicht deiner meinung. hirschhausens manager haben in einem brief an die süddeutsche zeitung explizit um zusendung des kompletten beitrags zwecks autorisierung gebeten. und auch wenn hirschhausen dies inzwischen in der taz bestreitet: dies konnte gar nicht anders als ein zensurwunsch, der nun wirklich weit über das übliche freigabeprozedere von wörtlichen zitaten hinausgeht, verstanden werden. auch der ton, in dem fragen zur privatperson abgelehnt wurden, war alles andere als respektabel formuliert. ein journalist, der solche dinge nicht öffentlich macht, wäre sein gehalt bei der süddeutschen nicht wert.
    die sache mit der visagistin war vielleicht dämlich – wie eben der ganze brief des hirschhausenschen pr-napoleons – aber sicherlich nicht mehr als das tüpfelchen auf dem „i“. du solltest schon das ganze „i“ benennen, nicht bloss den fliegenschiss, der ihm den punkt macht.

    im prinzip hat da einfach ein kleiner prberatermanager sein maul ein wenig voll genommen und hirschhausen muss nun ein wenig darunter leiden. man haftet immer für die leute mit denen man sich umgibt. recht so.

  923. Lieber Michael, niemand verlangt von dem Journalisten, dass er die Bedingungen akzeptiert. Er kriegt halt dann kein Interview oder er muss es sich ausdenken. Daher auch der nicht sofort nachvollziehbare Bezug zu einem genialen Mathematiker, dem es völlig egal ist, ob jemand über ihn schreibt. Der auch für eine Million nicht mal die Tür aufmacht. Das ist Freiheit.

    Das hätte der Journalist ja alles schreiben können. Er hätte auch amüsiert berichten können, dass sich die Bedingungen vermutlich lockern werden, wenn auch absehbare Zeit kein Journalist die Bedingungen annimmt. Das ist ja alles gut und schön. Statt dessen wird es ein bisserl pompös und Hirschhausen ist nur noch ein „mittelmäßiger“ Künstler. Weil er sich nicht devot an die Regeln hält? Weil er sich weigert, sich nackt auszuziehen? Weil er sich nicht selbstverständlich vorführen lassen will? Weil ihn DSDS misstrauisch gemacht hat? Wo das doch sein gutes Recht ist?

    Ich habe ja schrieben, dass nicht alles, was gutes Recht ist, auch schlau ist, und Herr v.H. rudert ja schon zurück und schleimt sich bei den Schreibenden wieder ein. Er war’s ja gar nicht, sondern sein PR-Büro. Mei, von der Prinzipientreue eines Leonidas ist da auch nichts zu spüren. Oder sind die Interviewer mächtiger als 10,000 Perser?

    Ganz so falsch ist es also vielleicht nicht mit der Mediokratie, die mich natürlich noch jetzt ob ihrer Doppeldeutigkeit erheitert…

  924. Ich würd’s auch ohne Visagistin machen. Hab‘ ich auch nicht nötig. Aber ich erinnere mich an einen gewissen jungen Mann namens Boris Franz Becker(aka „Borlisle“) aus Leimen, den ich 1984 – also ein Jahr vor seinem Wimbledon-Sieg – für die Kundenzeitschrift von Intersport interviewen wolltre. Seine Agentur wollte damals schon 5000 Mark! Ich habe dankend abgelehnt. Bin jetzt noch stolz darauf.

  925. Natürlich gibt es nur den freien Willen. Nichts ist vorherbestimmt. Determinismus ist Illusion. Das sagen zumindest die Stimmen in meinem Kopf, die mich zwingen, das hier hinzuschreiben… ^^

  926. „Seltsames und Mysteriöses“ und dazu in einer Reihe mit dem Handelsblatt, also, das ist in der Tat eine hochinteressante Klassifizierung meines Projekts. 😉

    Aber ich denke auch, dass die Grimme-Award-Vorschlagsliste eine der buntesten Linklisten ist, die man im deutschen Web findet. Leider sind wir wohl alle so gut wie chancenlos. Aber dafür ergeben sich doch ganz hübsche Nebeneffekte.

  927. „eure ohrenblicke“
    Kannst ruhig „du“ zu mir sagen, auch wenn ich mysteriös wirken sollte. 😉 Ich mache bei Ohrenblicke alles allein (was mir langsam über den Kopf wächst), höchstens im Podcast gibt’s mal Gäste.

    „vielleicht sollten wir czyslanskys aus den grimmigen jede woche einen besonders feinen auswählen und vorstellen?“

    Das ist eine schöne Idee! Ich glaube nämlich nicht, dass ich es bis Mai schaffe, alle durchzuklicken. Aber neben den „feinen“ dürften sicher auch die trashigen ganz interessant sein. 😉

  928. @ jens

    mir haben eure ohrenblicke ausgesprochen gut gefallen und ohne grimme wäre ich kaum auf euch aufmerksam geworden. vielleicht sollten wir czyslanskys aus den grimmigen jede woche einen besonders feinen auswählen und vorstellen? in einer art virtuellliterarischem septett?

  929. Aigner sagt, die katholische Kirche versuche, ihn zu einer Unterlassungserklärung zu zwingen. Aber vermutlich bleibt es beim Versuch. Eine Abmahnung ist das natürlich nicht, nur der Versuch einer außergerichtlichen Einigung. Die natürlich nicht stattfinden wird, Aigner wird sich den Mund nicht verbieten lassen und ich schätze seine Chancen vor Gericht als nicht allzu schlecht ein (vor allem, wenn der Prozeß in München und nicht in Hamburg stattfinden sollte).

    Aigner ist der lebende Beweis, wieso das Internet erfunden werden mußte: So gibt es halt wieder unabhängige Presse. Und, noch wichtiger, die Pluralität der Gesellschaft kann sich in einer Pluralität der Veröffentlichungen widerspiegeln. Das hat es vorher, muß man klar so sehen, in der Gegend Regensburg/Passau/Straubing nicht wirklich gegeben. Jetzt schon. Nur eben halt in Blogform.

    Dass er die Webevangelisten allerdings dann gleich an Jesus Christus erinnert („Kreuzigt ihn!“), ist ein wenig, nun ja, hüstel, bizarr.

  930. Sie haben meinen Beitrag entweder nicht zu ende gelesen oder nicht verstanden. Ich habe keinesfalls behauptet, dass es so etwas wie Willkür überhaupt gibt. Ich habe nur beschrieben, welche Eigenschaften sie haben müsste, wenn es sie gäbe.

    Ich persönlich bin unentschlossen, neige eher zum Determinismus. Aber die absolute Wahrheit kenne ich, im Gegensatz zu ihnen, nicht.

  931. Die absolute Wahrheit kannte nur der große Czyslansky. Er hat sie in seinem leider verschollenen Roman „Mein Heizkörper“ auch niedergeschrieben. Das Buch soll über 1000 Seiten dick gewesen sein und wurde nur ein mal, und zwar im Selbstverlag gedruckt. Womit übrigens beweisen ist, dass Doug Adams unrecht hatte, denn „42“ hätte mühelos auf eine einzige Seite gepasst.
    PS: Ich habe diesen Kommentar übrigens im absolut Glenmorangiefreien Zustand verfasst. Allerdings auch nicht selbstbestimmt, denn Michael hat mich ja auf die Idee gebracht. So viel zum freien Willen…

  932. Wieder mal typisch webevangelisten – auf Krampf versuchen Aufmerksamkeit zu generieren. Bin denen gegenüber immer noch skeptisch gegenüber. Nur weil Twitter-Accounts gezählt werden nennt sich Thomas Social Media Experte. Und der Großteil hinterfragt nicht…

  933. @quantenmechaniker

    Im Sinne der „Dialektik ohne Dogma“ resultiert der freie Wille ja gerade aus der Erkenntnis, dass niemand die absolute Wahrheit kennen kann. Die absolute Wahrheit zu kennen wäre gleichbedeutend mit der Anerkennung des Determinismus. Freiheit der Entscheidung beruht aber auf der Erkenntnis der Begrenztheit des eigenen Wissens. Das faszinierende an diesem Ansatz ist seine unbedingte Verpflichtung zur Toleranz.

    Ich bin zwar nicht unentschlossen, aber weit davon entfernt mir einzubilden, ich würde eine absolute Wahrheit kennen.

  934. So schön das ist, dass heute keine Firma damit durchkommt, dass sie im Zweifel lauter trommeln kann als unzufriedene Kunden, so gefährlich ist das doch auch wieder, wie das Beispiel Toyota zeigt. Leichtfertig und sicher größtenteils ungerechtfertigt wird eine Marke stark beschädigt. Die Fälle, von denen ich gelesen habe, klingen schon arg nach Trittbrettfahrerei und Abzocke. Da fährt ein Kerl 140 MEILEN und behauptet, er konnte nicht anhalten, weil sein Gaspedal klemmt.

    Die nicht mehr ganz so jungen unter uns hatten vielleicht früher mal einen VW. Käfer oder 1600, egal, der mit dem Gaspedal, das man immer ins Bodenblech reingetreten hat. Wo es sich gelegentlich mit der Fußmatte verhedderte. Da taucht man mal kurz ab, ein Griff, fertig. Meistens konnte man das schon mit dem Fuß wieder hochziehen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, so lange zu fahren, bis das Benzin aus ist.

    Was heißt das nun? Tim hat recht, hier werden vor unseren Augen Multimillionenwerte verschleudert. Ein Schaden, den man noch kaum abschätzen kann. Der aber andererseits nur in Amerika auftritt, dem Land mit diesem für mich schwer nachvollziehbaren Rechtssystem mit punitivem Schadensersatz und Rekordsummen für Anwälte und ihre sammelklagenden Mandanten. In Deutschland ist dieser Schaden nicht aufgetreten. Erstaunlich?

    Womit ich mich nicht zum Anwalt von Toyota aufschwingen will, ich habe eher ein Faible für britische und italienische Autos 🙂 Aber ich meine, gegen so etwas wie bei Toyota hilft auch keine PR-Maschinerie mehr. Vielmehr wird es soweit kommen, dass im Ernstfall immer mehr Marken einfach ausgetauscht werden. Dass das klappt, wissen wir seit Windscale, dem britischen Atomkraftwerk, das einfach aufgehört hat zu existieren nach (mindestens) einem Beinahe-GAU: Sie haben es ja bekanntlich umgenannt in Sellafield. Teure Marken lohnen sich nicht mehr.

  935. @svb

    ich fahr ja britisch. na ja, eigentlich jetzt indisch. die pedalerie ist elektrisch einstellbar. klasse. und da blieb mir vor ein paar wochen doch tatsächlich auch das gaspedal im lammwollteppich hängen. im ort. runterkriechen wie zu käferzeiten – hat ich natürlich auch mal – ging nicht. bremsen mit der handbremse ging auch nicht: elektronisch. irgendwie hab ich die kurve gekriegt. niemals, nein wirklich nienieniemals würde ich die katzenpapas deswegen verklagen. bei einem schönen auto nimmt man das als charaktersache, wie das schlurfen um zu schnell angegangene feuchte ecken.
    bei einer soliden italienischen espressomaschine nimmt man das hüsteln, schnaufen und den tag auszeit, die sie sich verdientermaßen mal gönnt, auch sportlich. geliebte marken dürfen viel. und damit bin ich beim thema: in zeiten kritischer verbraucher in social media müssen und können es die unternehmen auch schaffen virtuelle fangemeinden zu unterstützen. marken wollen geliebt werden. heute mehr denn je. vernünftige autos werden es schwer haben in krisenzeiten. das war aber niemals anders. denk doch einfach mal an audi in den usa in den achtziger jahren. amerikaner hätten damals immer verständnis gehabt für ihren bmw, wenn er beim starten ins garagentoreingefallen wäre. lieber hätte man den garagentorhersteller verklagt, aber doch nciht den biämdabbelju. aber ein audi? damals neverever.

  936. Mich würde die Anwendung interessieren mit der ich einem anderen nicht nur eine saubere Watschn verpassen kann, sondern damit auch seine Festplatte lösche

  937. @tim
    mit deinen „virtual drums“ wirst du wohl ein problem bekommen. die gibts schon (wenn auch mit einem anderen eingabegerät, eben tasten statt körperfläche): http://www.virtualdrumming.com

    ich halte das ganze im übrigen nur für den versuch der us-amerikanischen „fat and happy“-bewegung sich durch überbordende körperoberflächen einen strategischen vorteil bei künftigen „benutzeroberflächen“ bzw. user interfaces gegenüber den bekannt kleinwüchsigen asiaten zu verschaffen. ich meine, so ein gestandener südstaatler hat doch ganz andere möglickeiten shorts cuts auf seiner wampe zu platzieren, als ein asketischer japaner oder koreaner. und wenn sich der dicke bauch dann sogar noch als touch screen einrichten lässt wirds richtig kitzlig, „iFat“ sozusagen.

  938. Ich bezweifele, dass selbst die EU die Macht besitzt, 130 Jahre Symbolgeschichte per Dekret aus den Köpfen der Menschen zu löschen. Oder als Frage formuliert: Wie viele EU-Kommissare braucht man, um die Glühbirne in unseren Köpfen auszuwechseln? Aber da dieser Wettbewerb vermutlich einen ernsten Hintergrund hat (ich stelle mir den armen Vibro-Grafiker vor, der stundenlang am Zeichenpult sitzt und die Glühbirne der Erleuchtung über seinem Kopf will und will einfach nicht aufleuchten…), wollen wir die Sache ernsthafter angehen.

    Die einfachste Möglichkeit, nämlich die Glühbirne durch eine Leuchtdiode zu ersetzen, scheidet leider aus. Also brauchen wir eine andere Idee…

    Das Auge der Vorsehung

    EyeOfProvidenceDollarnote
    Wie wär’s zum Beispiel mit dem „Auge der Vorsehung„, der sich auf der Rückseite jeder 1-Dollar-Note befindet. Das von einem Strahlenkranz umgebene Auge soll das alle Geheimnisse durchdringende Allsehende Auge Gottes darstellen und wird gewöhnlich von einem Dreieck umgeben, das von Alters her als Annäherung an die Kreiszahl bekannt war und daher als heilige göttliche Zahl galt.

    Der Circumpunkt
    Circumpunkt
    Wer den Verschwörungstheorie-Roman „Das verlorne Symbol“ des Illuminati-Autoren Dan Brown gelesen hat, kennt den „Circumpunkt„, ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte, der ursprünglich den ägyptischen Sonnengott Ra symbolisierte, später in der Astrologie als Symbol des kreativen Funkens des göttlichen Bewußtseins gedeutet wurde, der die Menschheit mit dem kreativen Geist des universellen Gottes verbindet und uns damit alle zu Mitschöpfern des Weltenkreises macht.

    Das Pentagramm
    Drudenfuß
    Oder wie wär’s mit dem Pentagramm? Den Freimaueren dient er schließlich als Symbol für die fünfte Wissenschaft der heiligen Geometrie und ist damit ein Sinnbild des nach Wahrheit suchenden Geistes. Man muss ihn nur sauber zeichnen, denn ein Pentagramm, bei dem eine Spitze nach unten zeigt heisst „Drudenfuß“ und stellt den Abdruck eines Koboldfusses dar.

    Das Kuumba
    Kuumba
    Die Suahelisprache kennt schließlich das Verb „kuumba“, das so viel bedeutet wir „machen“ oder „erschaffen“ und das mit sieben unterschiedlich langen kreisförmig angeordneten Strichen dargestellt wird, die sich in der Mitte treffen. Die in den Sechzigerjahren aus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung heraus entstandene Pseudo-Religion Kwanzaa verwendet das Zeichen für „Kreativität“. Für sie ist es eines von ingesamt sieben heiligen Symbolen.

    Die Swastika
    Swastika
    Eher ungeeignet dürfte dagegen das mehr als 6000 Jahre alte Symbol des Hakenkreuzes oder Swastikas sein, dessen Bezeichnung sich bekanntlich im Sanskrit aus Silben su- („gut“) und asti (Substantiv zum Verb as- „sein“) zusammensetzt, also eher die Bedeutung von „Heil“ oder „Segen“ besitzt. Auch wenn eine guter Idee natürlich durchaus etwas Heilbringendes innewohnen kann.

    Der Groschen
    Groschen
    Früher sagte man, wenn einer nach längerem Grübeln eine Idee hatte: „Bei dem ist endlich der Groschen gefallen.“ Die Bezeichnung leitet sich vom italienischen „denaro grosso“ oder der lateinischen Bezeichnung des Turnosen ab, dem „grossos denarius“, zu Deutsch dem „dicken Denar“ und bezeichnete in der Vergangenheit diverse Münzen. Im deutschen Sprachraum war er meist 12 Pfennige wert. Zu D-Mark-Zeiten wurde aus der krummen Zahl eine ordentliche Dezimale, denn man nannte das Zehnpfennigstück umgangssprachlich einen „Groschen“. Aber vielleicht ist das auch keine so gute Idee, denn mit dem Groschen verbindet sich auch die Vorstellung von geringem oder gar keinem Wert. In Russland gab es den „Grosch“ (eine Kupfermünze im Wert von 2 Kopeken) schon seit dem 17. Jahrhundert, und es gibt auch heute noch ein russisches Sprichwort: „Das kostet keinen gebrochenen Grosch.“ In Albanien gibt es das Wort „Grosh“, das sich auf die alte türkische Münze „kuruş“ (1/20 Lira) bezieht, aber auch „Bohne“ heißt – daher auch der Ausspruch: „Das ist keine Bohne wert“.

    Sollte da noch nichts dabei sein, empfehle ich die Lektüre von Herders Lexikon der Symbole (Herder-Verlag, Freiburg). Vielleicht findet sich ja dort die endgültige Erleuchtung…

  939. Aus der reinen Linkliste wird dann in der nächsten Phase, wenn die Nominierungen feststehen, eine etwas ausführlichere Beschreibung der Seiten. Leider sind dann die „mysteriösen“ Dinge meistens verschwunden.

  940. Dumm nur, dass das nicht die Zukunft ist, sondern nur eine Fehlentwicklung, die aus darwinistischen Gründen irgendwann korrigiert werden wird.

    Wer ständig wechselnde Arbeitsplätze hat, wendet keine Zeit mehr auf, um einen Stuhl zu finden, der zu ihm passt und der richtig eingestellt ist. Das ernährt die Orthopäden. Niemand wird eine Handgelenksstütze in seinem „MiniME“ unterbringen, obwohl es einige Menschen gibt, die ich kenne, die genau damit ihre Sehnen- und Gelenksprobleme loswurden.

    Aber nicht genug: Wahre Kreativiät braucht Medienwechsel, auch wenn es Ausnahmen geben mag. Soll heissen, man hat nicht nur Files im Netzwerk, sondern Papier, Zeitschriften mit angestrichenen Artikeln, irgendein merkwürdiges Werbegeschenk, dessen Nutzen sich direkt nie erschliessen würde, obgleich er zweifelsohne vorhanden ist. Ach ja, und der Kalender an der Wand, der so viel informativer ist als der Tunnelblick auf eine Kalenderapplikation auf dem Bildschirm. Oder einfach nur zur Abwechslung. Ich bräuchte für ein omnia mea mecum porto ungefähr dreissig dieser MiniMEs.

    Für manche Jobs und für eine begrenzte Zeit ist so ein minimalistischer Ansatz vorstellbar. Als Lebensaussicht hingegen wäre es reichlich trostlos. Und damit das nicht passiert, schreibst Du ja selbst, greift man zur Sabotage und transportiert neben den Akten auch noch das Pausebrot in diesem merkwürdigen Behälter. Spätestens wenn man Schreiben der Telekom Austria an den charakteristischen Fettflecken erkennt, denken die sich doch wieder was neues aus.

    Kurz: Du hast vermutlich nicht die Zukunft gesehen, sondern eine gegenwärtige Entwicklung ohne echte Zukunft. 🙂

  941. Was ist das, was Roland da macht?
    Das Gegenteil von Vandalismus
    Brauchen wir dafür ein neues Wort?
    „Reparation“ können wir ja nicht nehmen.

    Wenn er aus Köln wäre, dann ginge noch Heinzelmannirismus …

  942. Wer sich mit den echten Vandalen beschäftigt, könnte das Wort „Vandalismus“ hier durchaus angebracht finden. Die historischen Vandalen waren genau das Gegenteil der Barbaren, zu denen sie von den Athanasiern gemacht wurden. Bis auf, ok ok, ein klitzekleines Sacco di Roma, aber hey, wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Das hat übrigens sogar Prokopius so gesehen, der immerhin von den Römern bezahlt war 😉

    Anyway, das Leben von Roos wird verfilmt, mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle. Gerüchten zufolge soll der Film „Der Reparator“ heissen …

  943. Hier ein so genannter „Sneak-Peak“ ins Drehbuch von Reparator I

    Kid: „You can’t run around and repair everything you see!“

    Arnold: „Thats why I’m called the Reparator!“

  944. verstehe … ihr meint so eine art „vandalen-film“ in anspielung an die „sandalen-filme“, wobei sandaale = ammodytidae = sandtaucher, was natürlich in bezug auf meine lieblingsaktion des künstlers (siehe oben unten) absolut sinn macht … sehr gut.
    ein wenig probleme sehe ich beim titelschutz auf grund der nachgewiesenen verfügbarkeit des „Gardena Reparator 3/4″ + 5/8″ Schlauchverbinders“, den man vermutlich irgendwie über ein geschicktes product placement ins set integrieren müsste. mal sehen.

  945. Schlauchverbinder? Wo Du immer diesen Schweinkram her hast … Mein Drehbuch war FSK 16 geplant, dass es da keine Missverständnisse gibt.

  946. ich will nicht auch noch mit meinem Handy reden müssen.
    Es reicht schon dass ich mit den Menschen reden muss, die mich anrufen
    Ein wirklich gutes Handy ist eines, was mich in Ruhe lässt und weiss mit wem ich reden will und mit wem nicht …

  947. schon zaphod beeblebrox verzweifelte seinerzeit, als er in einem aufzug mit sprachinterface nach oben fahren wollte, dieser ihn wohl verstand, aber elend lang versuchte die vorzüge einer fahrt nach unten zu erläutern:

    ————
    „“Hello,“ said the elevator sweetly, „I am to be your elevator for this trip to the floor of your choice. I have been designed by the Sirius Cybernetics Corporation to take you, the visitor to the Hitch Hiker’s Guide to the Galaxy, into these their offices. If you enjoy your ride, which will be swift and pleasurable, then you may care to experience some of the other elevators which have recently been installed in the offices of the Galactic tax department, Boobiloo Baby Foods and the Sirian State Mental Hospital, where many ex-Sirius Cybernetics Corporation executives will be delighted to welcome your visits, sympathy, and happy tales of the outside world.“

    „Yeah,“ said Zaphod, stepping into it, „what else do you do besides talk?“

    „I go up,“ said the elevator, „or down.“

    „Good,“ said Zaphod, „We’re going up.“

    „Or down,“ the elevator reminded him.

    „Yeah, OK, up please.“

    There was a moment of silence.

    „Down’s very nice,“ suggested the elevator hopefully.

    „Oh yeah?“

    „Super.“

    „Good,“ said Zaphod, „Now will you take us up?“

    „May I ask you,“ inquired the elevator in its sweetest, most reasonable voice, „if you’ve considered all the possibilities that down might offer you?“

    Zaphod knocked one of his heads against the inside wall. He didn’t need this, he thought to himself, this of all things he had no need of. He hadn’t asked to be here. If he was asked at this moment where he would like to be he would probably have said he would like to be lying on the beach with at least fifty beautiful women and a small team of experts working out new ways they could be nice to him, which was his usual reply. To this he would probably have added something passionate on the subject of food.

    One thing he didn’t want to be doing was chasing after the man who ruled the Universe, who was only doing a job which he might as well keep at, because if it wasn’t him it would only be someone else. Most of all he didn’t want to be standing in an office block arguing with an elevator.

    „Like what other possibilities?“ he asked wearily.

    „Well,“ the voice trickled on like honey on biscuits, „there’s the basement, the microfiles, the heating system … er …“

    It paused.

    „Nothing particularly exciting,“ it admitted, „but they are alternatives.“

    „Holy Zarquon,“ muttered Zaphod, „did I ask for an existentialist elevator?“ he beat his fists against the wall.
    ————–

    der aufzug war natürlich weder existentialistisch, noch neurotisch. er hatte nur eine ahnung von der zukunft und wollte zaphod einen ganzen haufen ärger ersparen. er verband also in gewisser weise die schlauheit des alexandrinischen handys mit der sprachkompetenz des timschen. wohin soll das alles führen? vermutlich einfach zum nächsten kommentar …

  948. Spannende Umfrage. Noch spannender wäre freilich die Frage nach Materialien, die es niemals gab. Aber immerhin. Lass mich sehen, was mir spontan einfällt:

    Stragula
    Das war noch billiger als Linoleum und unser Küchenfußboden war aus Stragula.

    Linoleum
    ist ja inzwischen auch schon fast ausgestorben. Freunde von mir haben sich aber vor einiger Zeit die ganze Wohnung damit ausgelegt. Wunderhübsche Farben, pflegeleicht, schade, dass man das so selten sieht.

    Emaille
    der Vorläufer unserer Emails (ho ho …) und inzwischen selbst als Hausnummmernschild reichlich aus der Mode.

    Zelluloid
    Wurde als einer der ersten Kunststoffe im vorletzten jahrhundert für Billardkugeln entwickelt, später dann in der Filmindustrie eingesetzt. Heute nutzt man Zelluloid glaube ich nur noch ganz selten für eher teure Füllfederhalter – so diese nicht aus Bakelit gefertigt werden 😉

    Ebanit
    ist so eine Art harter Gummi. Da gibt es auch Füllfederhalter von. Überhuapt scheinen Füllfederhalter ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein und sich als Reservate für alte Materialien zu bewehren.

    Hostalen
    ist eigentlich ein Markenname für einen Polyethylenkunststoff. Aber wie „Tempo“ für Papiertaschentücher war in meiner Kindheit jeder Plastikeimer aus „Hostalen“.

    Trevira
    war und ist sozusagen Hostalen zum Anziehen. Auch ein Markenname, dieses Mal für Polyesterstoffe. Ich erinnere mich mit Schrecken an Trevirahosen: schwer entflammbar aber reichlich unschicklich …

    Manchester
    Als Kind trug ich gerne „Manchesterhosen“. Erst viel später habe ich erfahren, dass Manchester eigentlich gar kein Stoff ist, sondern eine Stadt. Und da es dort eine große alte Baumwollverarbeitungstradition gab, nannte man Cordhosen eben Manchesterhosen.

    Ardbeg 17
    Mein Lieblingsmaterial, das es leider schon seit ein paar Jahren gar nicht mehr gibt …

  949. Diolen. (Diolen, Diolen, Diole-hen, ist für Kinder besonders bequem – das war der Werbesong für diese Gewebeart).

    Vistram: Das war so eine Art Kunstleder, abwaschbar, auch für Kinder, typischerweise in Gelb oder Rot.

    Menninge: Bleihaltiger Rostschutz. Ist verboten inzwischen.

  950. Ich nutze Flash seit der Betaversion von dem Vorgänger Supersplash (Anfang der 90er), später dann Macromedia und nun Adobe FLASH.
    Diese absolut properitäre Entwicklungsplattform wird von Version zu Version teurer und instabiler. Wir sprechen hier von einem Programm für fast 1000 Euro, dass die einzige Möglichkeit darstellt bewegte, animierte, multimediale Webseiten und Werbebanner zu erstellen – FLASH ist Standard.

    Flash ist ein Format, was aufgrund der Geschlossenheit zudem die Suchmaschinen fast komplett ausschliesst. Konkurrenz wäre bei dem Monopolisten Adobe bitter nötig.

    Microsoft, Google, Apple, Adobe alles die gleichen xxxxxxxx! Mit keinem habe ich auch nur das geringste Mitleid, wenn sie sich gegenseitig fertig machen.

  951. Sebastian, dein Ansatz ist sehr löblich, nur ist es mal wieder eine Ungeheuerlichkeit, dass du die Rechte von Flechten und Algen ignorierst.

    Löblich finde ich jedoch, dass du auf eine fotografische Abbildung der dargestellten Pilze verzichtet hast, schliesslich gilt das Recht am eigenen Bild auch für Pilze, Flechten, Moose, Algen usw.

    Rechtlich äusserst interessant ist, inwieweit ein Schwamm – der ja eine symbiotische Kolonie von Mikroorganismen ist – seine Rechte an der Sendung Spongebob Schwammkopf wahrnehmen kann. Meiner Meinung nach ist das nur durch eine basisdemokratische Abstimmung unter den Einzellern möglich ….

  952. Hallo Alexander,

    Mir fallen hier spontan drei Begriffe ein – zwei davon gibt es zwar noch, aber nicht mehr in den Einsatzformen der 1970er Jahre…:

    Carbolineum: Lecker riechendes Holzschutzmittel auf Steinkohlebasis. Einsatz u.a. für ehemalige Eisenbahnschwellen, mit denen Spielplätze einst eingefaßt waren… Opa (selig) hat damit fröhlich auch Holzgeländer usw. vor Feuchtigkeit geschützt. Inzwischen verboten.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Carbolineum

    Eternit: Lange Zeit verwendet um Fassaden zu versiegeln. Graue, ziemlich schnell grausig aussehnede (in meiner Erinnerung) quadratische Platten. Ursprünglich mehr oder minder krebserregend – weil auf Asbest basierend. Inzwischen sieht man die vollständig mit Eternit versiegelten Gebäude (zumindest in Oberbayern) seltener, liegt vielleicht daran, dass die Asbest-Bestandteile in der Rezeptur ersetzt wurden.

    Styropor: Gibt es heute noch – doch nicht mehr in jener Vielfalt und Omnipräsenz, an die ich mich erinnere: Irgendwie gab es früher alles aus Styropor: große Bausteine fürs Kinderzimmer (heute Plastik), Spielhäuser (heute Pappe), Becher und Teller (heute aus Pappe), Burger-Verpackung (BicMac war gelb?)…

    Feiertags-Gruß

    Oliver.

  953. Der Schöpfer der ultimativen „closed company“ (Apple lässt sich bekanntlich gar niemals in die Karten gucken) beschwert sich darüber, dass Flash ein „closed system“ ist. Dem Mann ist wirklich nicht zu helfen. Nach der Leber sollte er sich mal nach einer Gehirn-Transplantation umschauen.

  954. Hinz und Kunz nach neuen Ideen fragen bringt natürlich auch wieder einen gewissen Aufwand in der Selektion mit sich. Ist ja auch viel Unbrauchbares dabei. So sehr es zu begrüßen ist, würde ich mir als ersten Schritt eine viel stärkere Einbindung von vorerst den Mitarbeitern (bis zur Putzkolonne) und danach erst der bestehenden Kunden wünschen. Danach geht es dann weiter mit Open Innovation. Da sind uns Unternehmen in den USA Meilen voraus. Hier behauptet jeder Unternehmen Sie sind auf der Suche nach Innovationen, aber sehr oft ist das nur heiße Luft. Wenn ich dann anrufe, finde ich manchmal kaum einen Ansprechpartner. Kurz: Jeder, auch die Dame die das Telefon beantwortet muss in den Prozess eingebunden sein damit er optimale Ergebnisse bringen kann.

  955. So sehr ich Jobs in der Vergangenheit oft für seine Art, wenn es sein soll auch alleine einen Weg zu beschreiten, bewundert habe, kann er sich auch mal irren. Hier denke ich beruht seine Sturheit zumindest zum Teil, nicht auf Überlegung sonder (eingebildeter oder nicht) Überlegenheit.
    „Respice post te, hominem te esse memento!“

  956. Mit der Seifenblase bin ich nicht so sicher. Ich bin ein begeisterter Leser und muss dauern für Übergepäck im Flugzeug zahlen. Ich überlege ernsthaft ,ob ich mir einen Reader (Kindle? oder der deutsche I-Pad-Clone) zulegen soll. Aber noch gibt es zu wenig zeitgenössische Literatur (sprich Krimis, Sience Fiction und oder das ein oder andere literarische Werk zwischendurch), um die E-Reader zu einer echten Alternative zur Schlepperei zu machen. Aber eins ist sicher: Apple wird es nicht. Zum einen geht mir Jobs Gehabe deutlich auf den Zeiger! Zum anderen geht mir die monoplistische Politik zunehmend auf den Wecker (I-Tunes) und zu guter letzt kaufe ich bei keiner Firma ein, die ihre Verkäufer hinter der Ladentheke als „Genius“ titulieren lässt, sie aber bei Verlassen des gleichen Ladens einer Leibesvisitation unterzieht, wie man sie vom Flughafen her kennt. Kurz und gut: Apple sucks!

  957. Manchmal werde ich auch ein wenig wehmütig nach alten Analogplatten. Ich selber habe auf meinem ersten und einzigen Plattenspieler ausschliesslich Pumuckl Platten gehört.

    Für meinen ersten CD Player gab es nur eine einzige CD zu kaufen „Brothers in Arms“ alles andere war Karajan & Co. Das waren die Achtziger (zu denen man ja jetzt immer 1980er sagt)

    Ich bin also eigentlich total digital aufgewachsen (natürlich ausser Pumuckl) aber irgendwie faszinieren mich diese Dinger, die meine Kinder nur als alte, grosse, schwarze CDs kennen.

    Dabei sind sie ja gar nicht immer schwarz … Irgendwie musst du mir mal erklären, warum man diese Dinger noch hört, ich könnte dafür empfänglich sein …

  958. Eigentlich sollte das Format des iPads einem alten Mann mit Wurstfingern entgegen kommen. Grosser Screen für extra grosse Schrift, grosse Wurstfingersensoren …

  959. Faszinierend, gell?

    Wie eine Marketing-Maschinerie eine Lücke suggerieren kann obwohl alle Welt das Ding schon hat, nur halt kleiner, mit mehr Power und/oder mit Tastatur. Und trotzdem verkauft sich das Ding wie Kuchenkrümel in der Tüte.

    Das ist beinahe so wie wenn Du ein Heimkino mit CD, DVD, BluRay, 3D und Watweissichnichwatnoch Spielern hast, aber Du jetzt unbedingt den neuen brauchst, weil der auch CDs spielen kann wenn Du sie verkehrt herum einlegst.

    Ach, ich bin ja nur bitter weil ich damals keine Apple Aktien für $10 gekauft hab….

  960. Ich finde es immer wieder erstaunlich, warum sich verschiedenste Menschen (nicht nur hier) glauben zu äußern zu müssen, ob sie das iPad brauchen oder nicht.
    Wenn ja – schön für sie. Wenn nein – auch gut.
    Gibt es da eine Art Rechtfertigungsdruck?

  961. Interessante Kritik! Die aktuell hohen Verkaufszahlen stammen meiner Einschätzung nach von den Apple- bzw. iPhone-Fans, die sich jetzt mit dem iPad eindecken. In der Breite des Marktes ist das Gerät damit noch nicht angekommen. Dazu muss der Verkaufserfolg auf hohem Niveau über längere Zeit anhalten oder sogar noch zunehmen.

    Spannend wird es aber schon, denn in den nächsten Monaten werden noch mehr Tablets auf den Markt kommen….

  962. @leser: Apple und so ziemlich jeder, der sich berufen fühlt, dazu etwas zu sagen, versucht uns weiß zu machen, der iPad wäre ein echter „game changer“. Das gilt vor allem für die Verlage, für die Steve Jobs so etwas wie Moses ist, der sie trockenen Fußes durchs Rote Meer ins Heilige Land geleiten wird.

    Das geht weit über den möglichen Erfolg oder Mißerfolg eines neuen Geräts hinaus. Hier stoßen Welten aneinander: Hier das offene Internet, in dem wir User das Sagen haben (siehe mein Buch: „Das Kunden-Kartell“), dort eine geschlossene Welt, in der Apple sagt, was wir sehen dürfen und die Verleger den Leser/Zuschauer wieder unter ihren Daumen bringen wollen. Das sind Fragen von großer gesamtgesellschaftlicher Tragweite, denn es geht um unser aller digitaler Zukunft. czyslansky.net ist das Forum, in dem wir solche Fragen diskutieren.

    Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass der iPad als ein Symbol für eine rückwärtsgerichtete Betrachtungsweise des Internets und der Digitaltechnik insgesamt steht. Das fängt schon bei der Formgebung an, die an Steintafeln der Babylonier oder an die Schultafel aus wilhelminischer Zeit erinnert.

  963. ganz einfach: weil der man in black von american IV auf vinyl noch halbwegs erträglich klingt … soweit ich weiß, hast du „nur“ die cd. sag mal: die platte ist doch wirklich so viel schlechter, als die anderen fünf americans, oder?

    aber im ernst zum thema vinyl:

    ok, eine gute cd klingt nicht schlechter als eine gute vinylplatte. es gibt aber viel mehr schlecht aufgenommene CDs, als schlechte schallplatten. und ich hab einfach viele alte platten und deshalb auch ein ordentliches abspielgerät. und wenn man einen guten plattenspieler hat, braucht man aus klanggründen jedenfalls keine CDs.

    und die haptik einer schwarzen scheibe ist einfach um so viel befriedigender als eine cd … das sieht sogar mein sohn so, auch wenn er zusätzlich die dinger dann immer noch auf mp3 brennt.

    und an der plattenkiste beim gebrauchttandler lernt man die entschieden spannenderen menschen kennen, als in der cd-ecke. von den milchgesichtern vor dem dvd-regal ganz zu schweigen 😉

    und sticky fingers auf cd ist doch sowas von katholisch!

    kurz: vinyl ist single malt, cd ist johnny walkers pisse. that’s it.

  964. der iPad ist ein nettes teil zum filmegucken und zum spielen. man müsste sich gar nicht damit befassen, wenn es nicht den trend zur verunfreiung des internet schlimm befördern würde. und ich will keinem unternehmen der welt die zensurrechte über inhalte überlassen. aber genau darum geht es.

    um eines noch klarzustellen: apple ist nicht plötzlich böse geworden. apple ist so wie schon seit 30 jahren: ein proprietärer closed shop. als kleine butze neben big bill mag das drollig und ok gewesen sein. wenn sich jobs nun aber anheischig macht den markt des mobilen internet aufzumischen, dann wirds grausam, dann schmeckt der apfel bitter.
    tim sagt das natürlich hübscher: „Rückschritt deshalb, weil der iPad die gerade mühsam erworbene Mündigkeit des selbstbestimmten Web 2.0-Menschen rückgängig macht.“ das ist der entscheidende und einzig wirklich wichtige punkt. ob das apfelbrettchen an die schiefertafel erinnert – schwamm drüber!

  965. Es gibt von Johnny Cash gar keine schlechten Platten/CDs/Downloads

    Ich denke, dass die CD im Grunde nur ein Übergangsmedium war, so wie die CD-ROM oder die DVD. Es macht einfach keinen Sinn digitale Daten auf einem „materiellen Körper“ aufzubewahren. Wenn Musik analog ist gehört sie auf Materie, ist sie digital gehört sie in die Cloud …

  966. Nachtrag: Ich habe gerade als ich meiner Mutter beim Kochen assistierte ein „Küchenkrepp“ anreichen sollen. Krepp? Kreppsohle … Sie meinte ein „Zewa“, aber da ich auch „Tempo“, „Googeln“ und „Kärchern“ nicht leiden kann, werde ich ab jetzt Küchenkrepp sagen

  967. Apple bietet neben dem zur Zeit in der Tat hochgehypten iPad aber auch noch an:
    – iMacs
    – MacPro
    – MacMini
    – MacBook + MacBooks Pro + MacBook Air

    D.H. auf ca 80% aller von Apple hergestellten Rechner kann man nicht „nur konsumieren“, sondern Programme installieren, selber welche entwickeln, so man die Fähigkeit hat, und – vor Jahren undenkbar gewesen, Windows installieren!!!

    Also bezüglich des iPad und einer möglichen „Entmündigung des Users“ finde ich, sollte man die Kirche wirklich im Dorf lassen.

  968. Nicht nur, dass man an der Plattenkiste die interessanteren Menschen trifft, zumindest bestimmte Musik verlangt nach meiner Empfindung sogar nach einer (kratzigen) Schallplatte: Jazz finde ich z.B. geht nur live oder von der Schallplatte. Bei allen anderen Medien fehlt irgendwas…

  969. Endlich mal eine durchdachte Meinung nach all dem Hype, den ich in letzter Zeit so lesen musste!

    Ein paar Nachträge: Grundsätzlich ist nichts schlechtes daran, „nur“ zu konsumieren und nichts extrem tolles daran, etwas zu „kreieren“. Aber die Entscheidung muss beim jeweiligen Nutzer selbst liegen, und im Idealfall kann man zwischen beiden „Modi“ jederzeit beliebig wechseln. Mit anderen Worten: Im einen Moment möchte ich vielleicht den Spiegel lesen oder das neue Album der Band XYZ hören, im nächsten Moment möchte ich dann selber einen Artikel oder Kommentar schreiben und veröffentlichen (so wie hier gerade). Mit einem „normalen“ Computer ist das alles kein Problem, spätestens jedoch wenn eine Firma (wie Apple mit dem iPad) ein Gerät verkauft und als „Zukunft“ ankündigt, dass eindeutig darauf ausgelegt ist, mich sehr stark in die Rolle des reinen Konsumenten zu bringen, dann haben wir ein Problem. Größer wird das Problem noch, wenn die Firma mir nicht mal uneingeschränkt die Möglichkeit lässt, mir meine „Konsum-Quelle“ selber auszusuchen, sondern mit allen Mitteln versucht, mich an den eigenen Store zu binden.

    Ich persönlich bin Softwareewntwickler (sowohl was reine Applikationen, als auch das Web angeht) und entsprechend gewohnt, dass ich ein Programm schreiben kann, das jeder auf einer Vielzahl von Wegen (kostenlos oder gegen Geld) erwerben und auf einem großen Haufen von Geräten einfach verwenden kann. Die Idee, es könnte bald haufenweise „abgeschottete“ Geräte geben, die alle eine eigene Version meines Programms brauchen, und deren Hersteller ich explizit nach der genehmigung fragen muss, mein Programm für sein Gerät veröffentlichen zu dürfen (und er bekommt dann auch noch einen großen Prozentsatz meines Umsatzes ab) ist da schon ein Alptraum!

    Aber keine Sorge: Ich habe schon lange mit Computer und Technik zu tun und einiges erlebt, und von daher kann ich sagen: Das iPad ist im ersten Moment schön bunt und glitzert, aber nack kürzester Zeit werden den anfangs begeisterten die Limitierungen ersichtlich werden und dann war’s das mit dem Erfolg. Das iPad und ähnliche Geräte sind abgeschottete Inseln, quasi sowas wie CompuServe oder das klassische AOL, jedoch „in Hardware“ (AOL und CompuServe konnte man ja zumindest auf jedem Rechner benutzen). Wie wir wissen hat das Internet diese damaligen Online-Dienste weggefegt, und ähnlich wird es auch jetzt wieder werden.

    Von daher ist der Satz „Das ist eine Seifenblase, die wir getrost ohne uns platzen lassen können – und sollten.“ in der Tat das intelligenteste, was ich zu dem Thema bisher lesen durfte!

  970. Michael – der Twitter-Profi. Weit ist es gekommen. Da hast du mich mal wieder kräftig abgehängt: Ich twittere zwar länger, aber viel oberflächlicher. Im Grunde schaue ich normalerweise nur ab und zu in das Fenster meines Twitter-Gadgets auf meinem iGoogle-Desktop, der mir maximal die letzten 20 Tweets meiner Online-Freunde anzeigt. Es gibt ein paar Standards, über die ich mich freue, zum Beispiel der tägliche Morgengruß von @pikihh, die nach dem Aufstehen als allererstes tippt: „Good Morning Tweethearts, you Princes of Twitter, you Kings of the Web!!!“ Heute war sie früh wach, manchmal kommt der Spruch erst um 10 Uhr.

    Wie du verwende ich Twitter intensiv auf Tagungen und Events, vor allem dann, wenn ich sie selber moderieren muss, wie neulich auf unserer European Identity Conference (http://www.id-conf.com). Wenn ich bei jedem Redner die 2-3 wichtigten Kernsätze twittere, habe ich anschließend eine wunderbare Zusammenfassung aller Takeaways, sozusagen ein Tweetprotokoll.

    Während ich also relativ regelmäßig selbst ätig bin, bleibt bei mir die Rezeption eher zufallsgesteuert – im Gegensatz zu deinem methodsichen Ansatz. Aber du bist ja auch ein deutscher Perfektionist, und ich halt ein schlampiger Ami.

  971. Ich hoffe als Kleingewerbetreibender, dass dieses Verhalten keine Schule macht, zumindest aber dass mir meine Kunden auch mal ein Fehlverhalten nachsehen können und nicht so nachtreten. Ehrlich gesagt, wüsste ich nämlich weder für das Web 2.0 noch das Internet wie ich es kenne, wie man sich gegen solche bloggenden Kunden wehren soll. Bei so viel Leidenschaft des enttäuschten Kunden ist es glaube ich auch völlig egal, ob ein Unternehmer in 1 Woche, 4 Wochen oder gar nicht reagiert. Auf der Suche nach einer empfehlenswerten Maschine für mein Geschäft habe ich auf diversen Internetseiten die Kritiken von Herrn Kausch gelesen. Bei dieser Art Kunde wäre doch eine positive Online-Reputation nur möglich, wenn man absolut fehlerfrei jeden Kunden 100% zufrieden stellt. Ich bin seit über 25 Jahren selbstständiger Tischler und bin keineswegs fehlerfrei. Ich musste auch schon den ein oder anderen Gerichtsprozess durchfechten, aber soweit meine Kenntnisse reichen, ist mich noch kein Kunde derart angegangen. Und hoffentlich bleibt das so. Richard

  972. @Richard

    Ich sehe jedem Lieferanten und Anbieter Fehler nach und es ist auch nicht egal wann und wie ein Unternehmen auf Kunden reagiert. Im konkreten Fall habe ich ja wirklich alles mögliche versucht, zu einer vernünftigen Einigung zu kommen. Ich bin selbst Dienstleister, mache leider manchmal Fehler und muss dafür dann auch gerade stehen.
    Aber Unternehmen, die ihre Kunden nicht ernst nehmen, werden im Internet zunehmend Probleme bekommen. Unternehmen, denen ein durch gutes Marketing gewonnener Neukunde wichtiger ist, als ein Bestandskunde, werden ebenfalls Probleme bekommen. Das Internet führt eben tendenziell dazu, dass diejenigen Unternehmen erfolgreich sein werden, die von ihren Kunden empfohlen werden. Die Reputation bei Kunden und Partnern wird wichtiger werden, als ein noch so geschicktes Neukundenmarketing und ein noch so agressiver Vertrieb. Unternehmen, die schnell und agressiv Märkte „erobern“ und dabei verbrannte Erde hinterlassen werden im Wettbewerb zurückfallen. Für kundenorientierte und nachhaltig auf Qualität achtende Unternehmen ist das eine große Chance – und keine Gefahr.
    „Reputation Management“ – und dafür plädiere ich hier – rettet kein schlechtes Unternehmen, ist aber eine Voraussetzung dafür, dass gute Unternehmen künftig bessere Chancen im Wettbewerb haben.

  973. Schöne Grüße an Frau Lüneburch und alle anderen mit einem Hochsicherheitspasswort: admin/admin ist auch so ein Klassiker, wenn man mal nicht weiter kommt 😉

  974. Noch ein Klassiker sind diverse Microsoftprodukte 🙂 wie sieht es da eigentlich mit der Mitstörereigenschaft aus? Ich sage nur MS-SQL-Slammer …

    Vielleicht kriegt Frau Lüneburch noch einen dritten Teil 🙂

  975. Bravo und danke! Ich gehe völlig mit Deiner Meinung und Beobachtung d’accord.

    Ich denke sogar noch ein bisserl weiter. Wenn also Gewalt im Internet ansteigt und im Real Life dadurch zurückgeht und wenn wir weiter feststellen, dass alles, was es im Internet ausreichend gibt, im RL an Nachfrage verliert und wenn wir ferner überlegen, daß die Geburtenzahlen in DE seit Einführung des Internet weniger gefallen sind als in den Jahren davor, dann haben wir doch ein starkes Indiz dafür, dass es im Netz mit dem Sex nicht so weit her ist, wie uns manche Leute glauben machen wollen. Oder genauer gesagt, schließlich bin ich ja diplomierter Logiker, dass es nicht ausreichend Sex im Netz gibt. Erstaunliche Erkenntnis 😉

  976. Interessante Kritik! Die aktuell hohen Verkaufszahlen stammen meiner Einschätzung nach von den Apple- bzw. iPhone-Fans, die sich jetzt mit dem iPad eindecken. In der Breite des Marktes ist das Gerät damit noch nicht angekommen. Dazu muss der Verkaufserfolg auf hohem Niveau über längere Zeit anhalten oder sogar noch zunehmen.

    Spannend wird es aber schon, denn in den nächsten Monaten werden noch mehr Tablets auf den Markt kommen….

  977. @Sebastian Der Herr Diplom Logiker arbeitet doch nicht etwa mit der päpstlichen Arbeitshypothese Sex = Kinder, oder?

    Aber mal im Ernst auf die Frage, ob Gewalt in den Medien gewalttätig macht, gibt es so viele Studien, Statistiken und Meinungen, wie es Menschen gibt die sich damit beschäftigen.

    Je nach Eigeninteresse werden Gewaltspiele als Inspiration für „echte“ Gewalt, oder eben als ungefährlicher Spielplatz zum austoben dargestellt, ich weiss es nicht …

  978. @Alexander Der Herr Diplom Logiker hat auch Grundkenntnisse in Stochastik 😉

    Und ich glaube, dass man niemanden gewalttätig machen kann(*), man kann nur latente Neigungen ans Tageslicht bringen. Soll heissen, ein zivilisierter Mensch watet im virtuellen Blut und ist dann dennoch freundlicher und unaggressiver als der, sagen wir beispielsweise, typische Generalsekretär einer unserer staatstragenden Parteien.

    (*) doch. Ein bisserl vereinfache ich ja doch hier … Aber weniger als der typische Innenminister, auch egal von welcher unserer staatstragenden Parteien.

  979. Sorry, da fällt mir echt nur noch LOL ein. Gewaltbereite Schläger mit Migrationshintergrund als „Stammtischgeschwätz“ abzutun zeugt schon schon von einer sehr stark entwurzelten Realitätswahrnemung.
    In den ganze Großstädten werden deutsche Jugendlich täglich damit konfrontiert. Das ist jenseits aller „Stammtische“ realität in Deutschland.

  980. ich finde, dass tim hier ein wenig kurz springt (ich dachte, das knie funktioniert wieder?). der zusammenhang zwischen virtueller und realer gewalt ist derart komplex, dass er statistisch nur schwer – wenn überhaupt – eindeutig erfassbar ist. einfache (schein-)korrelationen nach dem muster „in den usa geht die straßenkriminalität zurück und gleichzeitig steigt die gewalt im internet, also gibt es einen zusammenhang“ erinnern doch arg an die bekannte these vom himbeereis, das sonnenbrand verursacht, da beide im juli und august entschieden häufiger vorkommen, als im dezember und januar.

  981. @Thatsme: Nicht die Existenz, wohl aber aber die Anzahl der gewaltbereiten Schläger ist der Punkt, um den es geht. Es wird doch immer behauptet, dass es immer schlimmer werde. Aber genau das wird statistisch nicht erhärtet. Nun daraus abzuleiten, daß man die realen Verbrechen oder auch „nur“ die reale Gewalt einfach hinzunehmen habe, ist natürlich ebenso verkehrt wie populistischer Aktionismus wie das Verbot von Spielen oder die Ausgangssperre für alle Ausländer nach Einbruch der Dunkelheit. Und dann sind wir auch wieder einig, was Stammtischgeschätz ist und was nicht, richtig?

  982. @BPGlobalPR hat fast 140.000 Follower, diesen Account könnte sich ja BP kaufen um sich zu entschuldigen … wie bekäme sonst eine bescheuerte Petrochemie-Bude sonst soviele Follower …

    Ach ja, für diejenigen, die BP boykottieren wollen, bei uns heissen sie ARAL – SHELL boykottieren wir übrigens immer noch, und ESSO sowieso …

  983. Übrigens wäre es interessant, eine Korrelation zwischen der Zahl der tatsächlichen Mord in Deutschland und der Zahl der „virtuellen“ Morde im Feierabendprogramm etablierter Fernsehsender zu erforschen. Gefühlt sterben im Fernsehen jeden Abend 10-20 Menschen, das wären im Jahr über 7.000. Tatsächlich sind es rund 800. Ist „Tatort“ schuld, dass immer weniger Menschen bei uns ermordet werden?

  984. lieber tim,
    auffällig ist doch v.a. dass im „tatort“ überdurchschnittlich viele täter jaguar fahren. mein jaguar hingegen liegt überdurchschnittlich häufig als opfer am strassenrand (motorschaden seit gestern !!!). es scheint also hier eine signifikante umgekehrte korrelation zu geben. die welt steckt voller mysterien.

  985. Diese Umfrage kann doch nicht dein Ernst sein?
    Dieser Song hatte doch nur auf Janis gewartet und ist nach ihr unsingbar geworden!

    Wie übrigens auch “Little Girl Blue” an dem sich auch Nina Simone und sogar die sonst grossartige Diana Krall vergeblich versucht haben ….

  986. Die öffentliche Wahrnehmung, dass die Anzahl „gewaltbereiter Jugendlicher“ zunimmt, ist sicher, schon wieder mal, den Medien geschuldet.
    Am Schweizer Platz aufgewachsen, die Arme mit Narben von Messer-Angriffen versehen, sieht meine persönliche Wahrnemung eher so aus, dass „Gewaltbereitschaft“ unglaublich vielen Umständen – soziale, psychische, etc. – geschuldet ist. Ich bezweifle, dass meine damaligen Angreifer überhaupt einen PC besessen haben. Ein Super Nintendo vielleicht.

    Und komplizierte Dinge verstehet die Gesellschaft nicht. Darin ist sie nicht gut.
    Einfache Erklärungen müssen her, die nebenbei bourgeoise Vorstellungen tätscheln.
    Wie zum Beispiel: „Es kann doch nicht gut und tolerierbar sein, dass Jugendliche in Spielen Menschen töten“.
    Das ist doch alles nichts Neues.

    Die Logik, dass sich Jugendliche durch Spiele oder Filme in ihrer Gewalt inspirieren lassen, ist geradezu lächerlich. Ich bin als Jugendlicher nie unter dem Stiefel eines Neo-Nazis gelegen, der mangels Inspiration in seiner Tat innehielt, um sich zu überlegen, was er denn jetzt als nächstes machen soll. Die sind so schon recht kreativ.

    Um den tatsächlichen Ursachen publizistisch auf den Grund zu gehen, müsste man Doktorarbeiten veröffentlichen, und die passen nicht in einen Bild-Artikel. In einen Blog-Eintrag auch nicht, aber er funktioniert wenigstens, um einzelne Trugschlüsse zu beleuchten.

  987. Das was wohl den allermeisten Menschen und allen Wissenschaftlern zu eigen ist, ist eine maßlose Selbstüberschätzung, was ich in meinen jungen Jahren *hüstel* schon gehört habe, was bald funktionieren und ganz alltäglich sein wird ….

    Eines ist sicher, die „technische Evolution“ hat noch mehr Sackgassen erschaffen, als alle Beutelratten, Dinos, Quastenflosser und sonstiges Viehzeug zusammen …

  988. Offen gestanden ist es mir ziemlich egal, wie der Leiter des Kundenservice bei 1und1 heisst. Ohne von 1und1 bezahlt zu werden ist jedenfalls mein Eindruck, dass 1und1 im Bereich Kundenservice inzwischen einen verdammt guten job macht. Und das war beileibe nicht immer so. Die Jungs (und Mädels) hören in Social Communities gut zu und sind für ein Unternehmen dieser Größe trotz schnellem Wachstum in Service und Support heute eine richtig gute Hausnummer. Da ich an anderer Stelle diesbezüglich schon mal am Service anderer Unternehmen rummotze (http://www.vibrio.eu/blog/?p=1325), muss jetzt auch mal öffentlich gelobt werden 😉

  989. Kleiner Nachtrag:

    Kai Wels behauptet in seinem Blog, dass er Marcell D’Avis persönlich bei 1und1 getroffen hat und dass es ihn wirklich gibt …

    http://www.kaipiranha.de/2010/01/15/marcell-davis-von-11-und-es-gibt-ihn-wirklich/

    Sollte er wirklich recht haben, dann nehme ich natürlich alles zurück und behaupte das Gegenteil, aber wie man es schon oft bei den „Es-gibt-doch-Bielefeld“-Behauptern erlebt hat, vielleicht gehört Kai auch nur zu DENEN ….

  990. Bringt nichts: Ich freu mich einfach auf einen Tag Redaktionsarbeit in Berlin – außerdem bringt es uns meiner Ansicht nach schon etwas – die printschreibenden Blogger können so einem großen Publikum ihre Sicht der Welt erklären und ihm den großen Czyslansky näher bringen. Was die Welt davon hat, interessiert mich dagegen nicht so sehr.

    Kostenlose Arbeit: Die Welt fragt ganz freundlich, da kann jeder Nein sagen, der das nicht will. Aber Blogger sind die Sache mit ohne Kohle ja gewöhnt. In unserem Fall streben wir außerdem unserem großen Vorbild Czyslansky nach, der mindestens 50 Prozent seiner Schaffenskraft pro bono für sich selbst eingesetzt hat. Den Rest der Zeit hat er sich der Muße hingegeben und überlegt, wie er mit möglichst wenig Aufwand auf möglichst großem Fuß leben kann.

    Politik: Ja, das ist eine schwierige Sache. Springer ist konservativ. Bild ist ein Krawallblatt. Aber die Welt? Sicher ist ihre Grundhaltung eher konservativ, aber wenn sie Leute wie uns einlädt (eingetragene Monarchisten, Spontis, Ex-Jusos, Männermagazin-Autoren, Predigerkinder, Werbeleute, PR-Jünger und allem voran Czyslansky-Gläubige) zeigt sie eine gewisse Weltoffenheit. Also bleibt alles locker im demokratischen Rahmen.

    Vielleicht sind die von Michael zitierten „Vorfeldkritiker“ ja doch positiv überrascht, was kostenlos schreibende Blogger in einer Printtageszeitung so zustande bringen. Vielleicht wird´s ja genauso vergnüglich, die Sachen zu lesen, wie sie zu schreiben.

  991. Dass man sich den reflexartigen Anti-Springer-Rufen entgegenstellt, kann ich ja nachvollziehen. Aber die Tatsache, dass ein Konzern, der zu den Besserverdienern der Branche gehört und bei Umsatz und Überschuss derzeit sogar noch zulegt, für Arbeit (denn wenn es das nicht sein soll, können all die Probanden des Versuchs auch gleich zu Hause bleiben) nicht zahlen will, damit zu rechtfertigen, dass es anderswo ja auch nicht gut aussieht mit der Zahlungsmoral, halte ich doch für arg schwach argumentiert.

  992. Oh mein Gott. Wofür ich Geld nehme, ist meine Sache. Aber eines weiss ich genau: Die Artikel, die ich schreiben werde an dem Tag, die werde ich geschrieben haben und nicht „Springer“. Damit ein Problem zu haben ist ziemlich spießig. Ich würde meine Meinung ändern, wenn an meinen Artikeln unbequeme Passagen gestrichen würden. Wobei ich noch nicht mal sicher bin, ob ich „unbequeme Passagen“ schreiben werde 🙂

    Die ganze Diskussion erinnert mich an den Tag, als in der Mathematik-Erstsemestervorlesung in Heidelberg (das muß dann so 1980 gewesen sein) ein paar Spontis Alarm machten, weil viele Lehrbücher vom Springer-Verlag seien. Das nennt man Konditionierung … Und selbst wenn die Lehrbücher von Axel Cäsars Verlag verlegt worden wären, was ja bei diesem Springerverlag nicht mal der Fall war, wäre es doch immer drauf angekommen, was drinsteht.

    Und so werde ich es auch am 1.7. halten und freue mich auf Berlin und den Spaß, den wir haben werden.

  993. @trotzendorff
    sagen wir mal so: wenn die aktion für springer wirklich ein solcher erfolg wird, dass die das öfter machen wollen, dann biete ich meine geisteskraft definitiv nur noch gegen geld an. denn dann wärs wirklich auftrag und arbeit und wir wollen ja keine unterstützungsaktion für den verlag fahren. erstmal ists für uns spaß und der verlag wird damit nichts verdienen.

    aber vielleicht lesen die springers das hier ja mit (ein gutes monitoring traue ich ihnen zu) und vielleicht kommen sie in berlin ja auf die idee eine spende für einen sozialen zweck zu entrichten, der von der community definiert werden darf. das wäre für springer nochmal ein pr-effekt, einigen kritikern wäre der wind aus den windeln gestrichen und der spendenempfänger könnte sich freuen. hallo … axel-springer-straße … lest ihr das …

  994. Nachtrag: Mein Kommentar war nicht die Antwort auf den Beitrag von „Trotzendorff“. In der direkten Konfrontation wäre ich mit dem Vorwurf der Spießigkeit sparsamer umgegangen, also bitte nicht falsch verstehen, ja?

    In der Sache hat sich meine Meinung nicht geändert. Natürlich wäre es vielleicht zu beanstanden, wenn wir in Zukunft dem Springerverlag kostenlos eine Zeitung schreiben würden, weil wir öffentlichkeitsgeil? ruhmsüchtig? zu reich? blöd? was auch immer wären. Aber wir schreiben EINEN Tag lang für lau, sieht man mal vom Spesenersatz ab. Da werden keine Arbeitsplätze vernichtet. Und als Blogger muß ich sagen, Spesenersatz ist mehr als ich gewöhnt bin.

    Außerdem bleibe ich dabei: Ich nehme von Springer keine Gage (*lach* bzw. keines der üblichen Zeilenhonorare)

  995. jaaaaaaaaa! wir sind politische Streikbrecher und – wie war das noch? – Schreibknechte des
    Kapitalismus? Iss auch egal. Wollte ich eh schon immer mal sein. 🙂

  996. Oha, gab es da mal wieder einen Gutmenschen Alarm? Habe ich gar nicht mitbekommen.
    Die erhabenen Moralisten des Netzes erheben sich? Vielleicht weil SIE nicht eingeladen wurden? Vielleicht weil SIE, weil zu spät geboren, damals nicht bei der „Enteignet Springer Party“ mitfeiern konnten? Oder einfach weil ihnen langweilig ist?

    Solange ich nicht für den Völkischen Beobachter schreibe oder blogge, brauche ich mir doch so einen Schwachsinn nicht anzuhören.

    Ich freue mich auf einen Tag Zeitung machen und mit den anderen Czyslansky-Jüngern und den anderen Bloggern zu feiern.

    Den einzigen Vorwurf, den ich gelten lasse ist, dass ich mit meinem Flug nach Berlin die CO2 Belastung erhöhe. Aber wie sagt Jürgen von Manger: Ich werde durch ein schönes Leben alles wieder gut machen!

  997. Tja, manche Dinge geschehen schneller, als man sie sieht: Robert Basic, als Blogger bei der WELTkompakt auch dabei, hat einfach mal auf Grund der Vorwürfe von Deef Pirmasens bei Frank Schmiechen vom Verlag wegen eines Honorars angefragt und die Antwort erhalten, „dass die Blogger, die an diesem Tag mit uns arbeiten, natürlich ein Honorar bekommen. Das wollten wir in der Kommunikation dieser Aktion aber nicht in den Mittelpunkt stellen, weil wir Leute gesucht haben, die in erster Linie am Experiment selber interessiert sind.“ (Quelle: http://www.robertbasic.de/2010/06/welt-kompakt-scrolling-edition/).
    Robert Basic ist übrigens ebenso wie Sachar Kriwoj (http://www.massenpublikum.de/blog/) der Meinung, dass es für diese Aktion keines Honorars bedarf. Also meine Herren von Czyslansky: an wen geht das Honorar als Spende?

  998. lustige debatte.

    1. ich mach auch mit, weil wann komm ich sonst in meinem leben nochmal ins axel springer haus?
    2. wird sicher ein interessanter tag, hat an nicht alle tage
    3. das geschrei nach honorar finde ich albern, mir hat man direkt einen lininenflug, ein vier sterne hotel und ein fettes abendessen und eine party angekündigt, daher habe ich gesagt: ja gerne, passiert nicht alle tage das einen „der“ axel springer verlag (ja, die dunkle seite der macht) einfliegt, als eher linke meinungssau aus dem bösen intenret. also warum nicht?
    4. finde die debatte stellenweise echt murksig.

    klar ist das schwierig, axel springer und so. aber auch eine einmalige gelegenheit und ich schreibe es HINTERHER drüber. vielleicht stellen die sich ja weiterhin so nett an, dann ist es völlig okay.

    was das gemecker einiger angeht, das da „mails von verschiedenen“ leuten kommen, den sollte auch mal klar sein, dass so ein projekt nicht nur von zwei leute gemacht werden kann – innerhalb eines verlages.

    und wer schon mal offine gearbeitet hat, der sollte das wissen.

    toll, jetzt bekommen wir auch noch ein honorar. super. was mach ich denn damit?

    schuhe kaufen. ich bin ein mädchen. und mich dann jeden tag schämen. „ich habe schuhe an, die hat indirekt axels springer gezahlt“. böse. böse. was für ein quatsch.

    ich finde es gut, wenn ich einen tag dafür sorgen kann, wenn man was gutes in der welt steht.

    cheers.

    rose

  999. MIK, Du abgefeimter Gutmensch, machst Dir gleich wieder Sorgen, wir würden das zu erwartende fette Honorar vielleicht selbst verprassen? LOL – ich fand Roses Vorschlag genial, Schuhe zu kaufen. Ich bin kein Mädchen, aber was ich echt noch nie hatte: SPRINGER-Stiefel. ROTFL.

  1000. mh, aber wenn man schon einen hat. ich bin eher für schuhe. oder irgendwelchen anderen quatsch. bis vor vier stunden wusste ich ja nix vom honorar und fand es dennoch supi zwei tage „mal so“ in berlin rumzugondeln und eine kranke foto story von „ich und axel springer“ zu machen. das ist mir grund genug, mitzumachen. honorar für neue schuhe oder so sind da wie eine tonne werthers echte.

    ha, außerdem schreiben einige unter anderen blogs die ganze zeit, wie diekmann das alles machen will.

    da dachte ich mir nur: kinder, diekman macht die bild. nicht die welt. also soviel sollte man doch mindestens wissen, oder?

  1001. Full disclosure: Ich habe von 1974 bis 1976 in der Landesredaktion Baden-Württemberg von „BILD“ gearbeitet und habe seinerzeit neben dem Arbeitsvertrag auch die Richtlinien unterzeichnet, die Axel Springer aufgesetzt hat und die für alle Redakteure bindend waren. Diese lauteten:

    1. das Eintreten für die Wiedervereinigung Deutschlands,
    2. die Aussöhnung zwischen Deutschland und dem jüdischen Volk,
    3. die Ablehnung jeglicher Form von politischem Totalitarismus,
    4. die Verteidigung der sozialen Marktwirtschaft,
    5. die Nichtanerkennung der DDR als zweiten deutschen Staat

    Das war die einzige Form von politischer Bevormundung, die ich im Hause Springer erlebt habe, und ich würde sie notfalls auch heute wieder unterschreiben (auch wenn ich, zugegeben, bei Punkt 5 etwas schlucken musste und müsste).

    Damals mußten wir beim Betreten des Springer-Hauses in Hamburg durch die Leibesvisitation, denn seit den gewalttätigen Protesten nach 1968 waren immer noch verstärkte Sicherheitsvorkehrungen in Kraft. Das habe ich viel stärker als Einmischung in meine journalistische Arbeit empfunden als die 5 Punkte.

    Es sind inzwischen fast 40 Jahr vergangen, und wir leben heute – zum Glück – in einem anderen Staat als damals. Die Springer-Blätter waren ein Teil dieser Entwicklung, und ich sehe das mittlerweile so wie der alte Voltaire, der zum Thema Meinungsfreiheit schrieb: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Übrigens wird Rosa Luxemburg gerne mit dem gleichen Satz zitiert.

    Ich gehe davon aus, dass ich am 30. Juni das schreiben kann, was ich für richtig halte, und ich traue der „Welt“ zu, dass sie da auch mitspielt. Alles andere würde mich wundern, und ich würde auch sofort den Griffel fallen lassen, wenn es auf einmal anders wäre. Ich gehe also mit großer Gelassenheit nach Berlin und freue mich auf ein interessantes und womöglich sogar erkenntnisreiches Experiment in „social journalism.“

    Andere dürfen von mir aus anderer Meinung sein. Sie sollen mir aber meine Meinung bitte lassen. Siehe Voltaire.

  1002. Ich habe immer gesagt: Second Life ist in erster Linie ein Avatar-Firiedhof. Die einzigen, die sich dafür begeistern konnten, waren ältere Herren aus der Marketing-Branche die glaubten, sie hätten endlich das Internet verstanden!

  1003. Inzwischen geht es bei Deef unter’m Blog einfach nur noch darum, dass Leute wie ich (also die, welche mitmachen) den anderen die Preise kaputt machen. Es werden ausserdem so Phantasietagessätze wie 810 Euro genannt, die man dem ASV gerne in Rechnung stellen will.

    Die Tatsache, dass man hier „eingeladen“ wird etc. pp., wird total ausgeblendet. Wir haben uns alle kaufen lassen, haben alle das Internet nicht verstanden und so weiter. Das ist sehr schade gerade, was man da lesen muss.

    Aber ich steh da drüber.

    Ich glaube auch, dass man uns am 30. schreiben lassen wird, was wir möchten.

    Und mal ehrlich: 800 Euro? Als Tagesatz? Das bekommt ja nicht mal ein Mc Kinsey in den heutigen Zeiten. Bin ich so blöde? Ich würde zwischen 180 und 250 ansetzen, je nachdem. Aber 800???? Wenn ich eingeladen werde, Hotel und Flug bezahlt bekomme?

    Ich finde das stellenweise schon fast gierig. Und es wird von einigen echt als pille palle abgetan, wenn man einen Tag als großes Team eine nicht ganz so kleine Deutsche Zeitung machen darf. Das geht mir nicht in den Kopf rein.

  1004. Du darfst das Wort FUCK ruhig ausschreiben. Die französischen Sportzeitung „L’Equipe“ hat ja auch den Wortlaut des Zitats von Nicolas Anelka ungekürzt auf die Titelseite gedruckt (s.u.).

    Arschficker

    Sowas bildet nämlich. Als ich vorgestern in Paris einem sturen Taxifahrer die Meinung geigen wollte, hat mir Messieur Anelka sehr geholfen. Vive le Enculé!

    PS: „Fils de Pute“ kannte ich schon…

  1005. Ich habe bislang kein Geld angeboten bekommen, und ich will auch keins. Wenn ich die Kommentare richtig lese, geht es anderen auch so. Was machen wir damit, wenn wir wirklich welches kriegen? Auf ’n Kopp hauen? Amnesty spenden? Einen Unterstützungsverein für notleidende B-Blogger gründen? Habt Ihr Vorschläge?

  1006. Guten Morgen werte Kollegen und Herausgeber des Czyslanskys,

    ich beginne meinen Kommentar auf Euren Anmerkungen zum Springer-Projekt direkt mit einem Zitat aus Euren Anmerkungen:

    „Wer sich heute darüber mokiert, dass der Verlag uns armen Bloggerseelen kein Honorar bezahlt, der sollte lieber mal über die aktuellen Vergütungsregeln für Freie Journalisten bloggen, die Gewerkschaften und Zeitungsverleger in diesem Jahr beschlossen haben. Diese Kollegen sind nämlich wirklich auf eine faire Entlohnung ihrer täglichen Arbeit angewiesen und werden durch diese Vergütungsregeln hart benachteiligt: sie verzichten in aller Regel auf Folgeeinnahmen durch (Online-)Mehrfachnutzung ihrer Arbeitsergebnisse – und das in Zeiten, in denen das Online-Geschäft in immer stärkerem Maße traditionelles Print-Business ersetzt.“ Ich denke, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Diese Sätze könnten auch von mir stammen. Denn ich bin selber einer von diesen freien Journalisten. Das Stichwort Online ist dabei allerdings ein Reizwort, das direkt mit dem Welt Kompakt-Projekt zusammenhängt.
    Ich hatte, als ich die erste Aufregung über die honorarlos gedachte Arbeit in Deef Pirmasens Blog Gefühlskonserve über das Springerprojekt festgestellt hatte, unter anderem Roses Beiträge gelesen. In meinen Antworten hatte ich gleichzeitig festgestellt, dass es jedem unbenommen ist, wie er oder sie entscheidet, an welchen Projekten teilzunehmen. Gleichzeitig habe ich aber meine kritischen Anmerkungen aus der Sicht eines freiberuflich arbeitenden Wort-, Bild- und Onlinejournalisten angebracht.
    Um die Kostenstruktur eines Arbeitstages, wie er bei Springer am 30. Juni ansteht, transparent zu machen, unter Ansetzung eines bei Freiberuflern nicht unüblichen moderaten Stundensatzes zuzüglich der anfallenden Spesen und möglicherweise anfallender Zusatzkosten für die Einräumung von Exklusivitätsrechten, habe ich für Deef Pirmasens Blog eine Beispielrechnung aufgemacht, die in ihrer Mindestsumme eben jene 810 Euro ergeben: http://www.gefuehlskonserve.de/das-honorarfrei-experiment-23062010.html/comment-page-2#comment-7860

    In meinem Blogmagazin Mittelhessenblog hatte ich dazu einen eigenen Kommentar verfasst mit Verweis auf den Eintrag in der Gefühlskonserve:

    http://mittelhessenblog.de/2010/06/24/kommentar-fuer-einen-feuchten-haendedruck-eine-zeitung-machen-das-weltkompakt-projekt-der-axel-springer-ag/

    Dies führte dann zu einigen Kommentaren von Presseschauer Daniel Schultz (http://www.presseschauer.de/) , der anmerkte, dass die Springer AG auf Grund des Wirbels zurückgerudert sei, sicher sei das aber nicht. Diese nun doch widersprüchliche Informationslage im Gegensatz zur glasklaren ursprünglichen Aussage der Axel Springer AG gegenüber Deef Pirmasens, es gäbe kein Honorar, veranlasste die Offene Anfrage über das Mittelhessenblog an die Axel Springer AG. Nach zweimaligen Nachhaken kam dann die Antwort, es gäbe doch ein Honorar. Und zwar zu den bei den freien Mitarbeitern der Welt-Gruppe üblichen Tagessätzen. Mir wurde mitgeteilt, ich sei offensichtlich falschen Informationen aufgesessen. Dies kann im Original auf dem Mittelhessenblog nachgelesen werden.
    Diese Nachrichtenlage und Reaktionen überlasse ich jedem selber zu kommentieren.

    Was mich nun irritiert: Wenn private Blogger, die nicht die Absicht haben, ihr Blog zu einem weiteren wirtschaftlichen Standbein zu entwickeln, sagen, dass sie für ihre Arbeit kein Geld haben wollen, ist das eine Sache.
    Wenn aber Menschen, die selber aus der Medienbranche kommen, unter Umständen selber für einen Verlag verantwortlich waren oder sind, selber als Journalisten hauptberuflich ihr Geld verdienen – ob nun frei oder angestellt- nun sagen, sie nehmen der Ehre und des Spaßes wegen an einem Projekt wie dem von Welt Kompakt teil, so wirkt das auf mich, der täglich mit diesem Kampf im Haifischbecken zu tun hat, einigermaßen verwirrend. Denn aus dem Blickwinkel eines freien Journalisten, der jede Ausgabe hart kalkulieren , dennoch mit seinen Einnahmen ein gewisses wirtschaftliches Niveau erreichen muss, um damit laufende Ausgaben, Rücklagen, Altersvorsorge und Kosten für Haus, Auto, Kinder zu bestreiten, ergibt sich ein solcher Blick.

    Deswegen freue ich mich über aufklärende Nachricht, bitte aber darum, dabei die Gebote der Fairness und Sachlichkeit nicht zu verletzen. Im übrigen halte ich es unter Kollegen für ein Gebot der Höflichkeit, nicht mit Aliasen zu arbeiten, sondern mit Klarnamen.

    Mit bestem Gruß,

    Christoph v. Gallera

  1007. @rose also 800 Euro entspricht schon in etwa dem, was wir hier normalerweise alle als Tagessatz bekommen, mal mehr, mal weniger, je nach dem was und für wen wir arbeiten, das ist nicht ungewöhnlich hoch für Freiberufler.

    Bloggen tun wir hier auf Czyslansky ohne die geringsten finanzielle Entschädigung und das ist auch gut so. Wir tun das, um das Erbe des grossen Meisters zu ehren und zu verbreiten, das ist uns Lohn genug. (Die Domain und Hostingkosten, die Zigarren und Single Malt Whiskys bei unseren Treffen, das alles bezahlen wir aus eigener Tasche.)

    Wenn wir jetzt die Möglichkeit bekommen bei der Weltkompakt Das Werk Czyslanskys einem noch größeren Publikum nahe zu bringen, so tun wir das mit großer Begeisterung.

    @Christoph Ehrlich gesagt, wissen wir gar nicht, ob wir ein Honorar bekommen werden, wir haben schlicht und ergreifend nicht danach gefragt. Sollten wir mehr als unsere Spesen erstattet bekommen, werden wir die Beträge für den weiteren Fortgang der Czyslansky Forschung verwenden und uns darüber freuen. Auch Czyslansky hatte eine eher lockere Einstellung zum Geldverdienen … (siehe div. Posts in der Rubrik Czyslansky)

  1008. @rose
    mein tagessatz ist besser, als mein schuhschrank dies anzeigt und der verlag würde und wird diesen satz sicherlich nicht bezahlen. macht nichts. schlimmer ist aber, dass ich am mittwoch leider wegen eines unaufschiebbaren termins nicht „live“ in berlin dabei sein werde. ich habe aber bereits stehsatz abgeliefert. das geplante kennenlernen holen wir bei gelegenheit mal nach, ok?

  1009. Jetzt habe ich doch tatsächlich auf deinen Link geklickt und Christian Wiedermann ansehen müssen. Jetzt hasse auch ich Christian Wiedermann, Fielmann und natürlich auch DICH, weil du mir diesen Link aufs Auge gedrückt hast (übrigens mit Sehhilfe von einer anderen Optikerkette)

    Sind wir schon mal beim Hass: Ja auch ich hasse diese Smartshopper, die sich in Fachgeschäften stundenlang beraten lassen, um dann billig beim Onlineversender oder beim Discounter kaufen und sich dabei auch noch superschlau vorkommen, während sie eigentlich nur miese Nassauer sind.

    Aber ich könnte einen eigenen Blog mit Erfahrungen füllen, wo ich von Einzelhändlern fehlerhaft, inkompetent, unfreundlich, belehrend und überheblich beraten wurde. So oft habe ich schon erlebt, dass man nicht nur ein wenig mehr für die Beratung, sondern das doppelte und dreifache als online bezahlen sollte. Viele haben wegen der schlechten Vergleichbarkeit in Offline-Fachgeschäften gewuchert.

    Ich hasse auch den bornierten Einzelhandel mit seinen inkompetenten und unhöflichen Verkäufern …. Denen wünsche ich … Herrn Wiedermann!

  1010. Hmmm …

    Hassen würde ich die „Smartshopper“ nicht. Ich finde sie nur peinlich. Zum Haß wird das Ganze erst, wenn dieses Verhalten als vorbildlich hingestellt wird. Also hasse ich den Marketingmann von Fielmann, wer auch immer das sei.

    Und für die sogannten „Sparfüchse“ hier mal ein Zitat des grossen Immanuel Kant, über den der große Czyslansky gesagt hat, den hätte er gerne persönlich kennengelernt. Hier kommt es:

    Die Sparsamkeit ist keine Tugend. Denn zur Sparsamkeit oder zum Sparen gehört weder Geschicklichkeit noch Talent. Wenn wir sie mit der Verschwendung gegeneinander halten, so gehört dazu, um ein Verschwender mit Geschmack zu sein, weit mehr Talent und Geschicklichkeit als zum Sparen, denn Geld ablegen kann auch der Dümmste … Daher auch solche Personen, die das Geld durchs Sparen erwerben, sehr niedrige Seelen sind. Unter den Verschwendern findet man aber aufgeweckte und geistreiche Personen.

    Klingt wie Oscar Wilde, ist aber Kant 😉

  1011. Im Großen und Ganzen gebe ich Euch ja recht, was den Einzelhandel und die inkompetenten Verkäufer und „Berater“ anbelangt. Ich habe das große Glück, daß wir hier einen ungewöhnlich guten kleinen Buchladen mit sehr guten Verkäufern ( Inhaberfamilie) haben.
    Sie stellen sich mit viel Kompetenz allen Anfragen. Für gewöhnlich schaue ich mir die Bücher bei Amazon an und bestelle sie per Anruf im Buchladen – sind dann am nächsten Tag da.

  1012. @Barbara Also ich finde das nicht fair, dass du die Amazon-Datenbank und und ihren tollen „Andere die sich das Buch angesehen haben fanden diese Bücher auch toll“-Service nutzt und dann den ganzen Profit deinen Einzelhändler einstreichen lässt.

    Was denn, wenn alle das machen würden? Denk da mal drüber nach.

  1013. @Alexander Nachdem ich jetzt wirklich in mich gegangen bin…ich fürchte, ich werde das Risiko eingehen, daß Amazon wegen der von mir genutzten Informationen und nicht daraus
    resultierenden Einkäufe in absehbarer Zeit Konkurs anmelden muß.
    Andererseits versuche ich ja auch, die noch vorhandene Infrastruktur mit kleinen Läden in unserem Ortsteil zu unterstützen.

    Nun zu Deinem Nachsatz: da gibt es doch jemanden in Eurem Club, der diese Frage höchst quali-fiziert statistisch mathematisch beantworten kann?

  1014. Also wir haben gestern schon an den Buffets dafür gesorgt, dass Springer auf keinen Fall einen Gewinn aus unserer Arbeit zieht, den er nicht mit richtigen Journalisten auch gemacht hätte.

    Aber mal ernsthaft: wer behauptet Springer wollte mit diesem Experiment Geld sparen ist so etwas von auf dem Holzweg. Die Spesenerstattung, die Flüge, Bahnkarten, Taxis, Hotels und die Verpflegung von 23 Bloggern das allein kostet mehr als eine paar noch so hoch bezahlte Lohnschreiber aus dem Qualitätssektor. Die Scrolledition erscheint zu dem in einem komplett neuen Layout und was das bedeutet, kann nur jemand beurteilen, der schon mit den Redaktionssystemen und Layout-Programmen der großen Verlagshäuser gearbeitet hat. (Also ich auch nicht wirklich)

  1015. Das operative Stichwort ist „Mut“. Verlag und Redaktion hatten eben doch nicht den Mut, ihr Blatt den Bloggern „in die Hand gegeben“, sondern haben sie an der Hand geführt. Als wir ankamen, war das Blatt schon fertig: Layout, Artikelverteilung, Bebilderung – alles gesetzt. Die Texte hatten die Blogger „vorsichtshalber“ schon vorher abgeliefert, aber am Ende wurde damit das ganze Blatt gefüllt.

    Es gab zwar ein paar zaghafte Töne der Teilnehmer, nach dem Motto: „Das ist doch die Zeitung von vor zwei Wochen, lasst uns die Zeitung von heute machen.“ Das hätte aber den Mut vorausgesetzt, deie Blogger auf das aktuelle Tagesgeschehen loszulassen, was aber mit dem – natürlich absolut richtigen – Einwand sanft abgeblockt wurde, dass für jeden neuen Beitrag ja ein anderer rausfliegen müßte. Und Blogger, das eine nicht allzu überraschende Erkenntnis aus Berlin, sind genauso eitel wie Journalisten und verteidigen „ihr“ Stück mit Klauen und Zähnen gegen jeden, der sie aus dem Blatt kicken will.

    Diese übervorsichtige Vorgehensweise war natürlich der verständlichen Angst geschuldet, die Blogger könnten es vielleicht nicht schaffen, an einem einzigen Redaktionstag eine vernünftige Tageszeitung auf die Beine zu stellen. Aber dadurch hat man das Experiment auch entwertet – schade.

    Ich würde nach gestern sogar behaupten: Gib uns noch 20 gute Blogger (und die finden wir schnell), und wir machen Euch die Zeitung jeden Tag! Wenn uns die Profi-Journalsten netterweise die lästige Blattproduktion (kürzen, Bildtexte Schreiben, etc.) abnehmen, umso besser.

    Das wäre mal ein Experiment: Die „virtuelle Redaktion“. Also gar nicht erst nach Berlin fahren, sondern die Blogger bauen ein Blatt an einem Tag von Null bis Ultimo, inklusive Themenkonferenz, Schreiben, Redigieren. Ob Springer so viel Mut haben wird?

    Im Übrigen sei auf die kräftige und kritische Resonanz zur heutigen Ausgabe von „Welt Kompakt“ in der Fachpresse hingeweisen, zum Beispiel bei w&v und kress.

  1016. Natürlich kann man immer auch MEHR Mut haben, aber mal ehrlich wäre es nicht eher tollkühn gewesen, völlig Unbekannten seine Zeitung vollständig zu überlassen.

    Das war eben der erste Schritt und ich hoffe ein Zweiter wird kommen, dann vielleicht mit aktuellen Themen, aber immer einer nach dem anderen und immer an die Leser denken …

  1017. Der Inhalt ging ja noch aber das Layout war eine mehr als große Katastrophe.
    Schade eigentlich, beim nächsten mal bitte bitte ein anders Layout!

  1018. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Mut hier wirklich notwendig gewesen wäre. Eher ausführlichere gemeinsame Vorbereitung in der von Tim angesprochenen „virtuellen Redaktion“.

    Aber ganz ehrlich bin ich auch nicht nach Berlin gefahren, um mich mal an einer Tageszeitung auszuprobieren – auch wenn ich mich dann mit Euch in die Newssuche gestürzt habe 😉

    Mir ging es tatsächlich drum der Zeitung einen Bloggerstempel aufzudrücken. Inhalte rein zu bekommen, die ICH für wichtig erachte. Nachrichten sind für mich nur bedingt relevant und interessant und werden meist völlig überbewertet.

    Die „mutige“ Variante wäre gewesen: „wir haben hier 32 Blogger und 32 Seiten seht zu, wie Ihr die vollkriegt, wir gehen essen.“

    So oder so hat es mich gefreut euch kennen gelernt zu haben und mit czylansky mal wieder ein lesenswertes blog mehr in meinem reader zu haben 🙂 ausserdem isses mir schon LANGE nicht mehr passiert, morgens um 11:15 aus ner Bar geschmissen zu werden 🙂

  1019. @Berliner: Danke! Für das Layout konnten wir nichts – das hat die WELT kompakt gemacht. Sollte halt unverwechselbar sein. Man stelle sich vor, Blogger schreiben eine Zeitung und keiner kriegt es mit 🙂

  1020. Es hat wirklich Spaß gemacht. Das Ergebnis finde ich ziemlich gelungen, wenn man einmal von den allzu breit laufenden Zeilen absieht. Dass sich die Redaktion abgesichert hat und uns Blogger im Vorfeld gebeten hat, etwas zu produzieren, halte ich für sehr verständlich. Die Welt-Kompakt-Redaktion konnte nicht wirklich wissen, auf wen sie sich einässt und eine Tageszeitung steht immer mächtig unter Dampf. Abgabetermine sind einzuhalten, gedruckt und verteilt werden muss auch.
    Ich wünsche mir für das nächste Mal (hoffentlich gibt es eins), dass wir die Vorproduktion schon mit einer virtuellen Redaktionskonferenz einleiten, um uns besser abzustimmen und die Stücke, die wir vorher schreiben, schon in unseren Blogs diskutieren können, so dass wir in die später zu druckenden Artikel die Diskussion im Netz mit einfließen lassen können. Dann könnten wir bloggen und zeitungmachen besser miteinander verzahnen. Auf jeden Fall war es eine spannende Erfahrung. Und toll war es, die vielen anderen BloggerInnen und Twitterees zu treffen und in Realiter zu erfahren, wie sie ticken. Super Gelegenheit.

  1021. Im Großen und Ganzen zwar richtig. Aber in leiser nicht allzu anklagender Ironie verpackt wäre Kritik besser zu verdauuen. Ein Mann Ihres Alters müsste dieses Feingefühl doch eigentlich besitzen.

    Ohne diesen Beitrag auf den mein Name verlinkt wurde, habe ich bislang aber gar nicht gewusst, dass der sich am gestrigen Tage stetig in den Vordergrund drängende Mann, der kläglich versucht hat, die Ideen anderer als eigene zu verkaufen, Tim Cole heißt. Werde es schnell wieder vergessen.

  1022. @Suzanne Salem: You want irony? I’ll give you irony:

    Du wirst zwar versuchen, meinen Namen wieder zu vergessen, aber es wird dir leider nicht gelingen. Sowas bleibt hängen. Mir geht es mit deinem genauso. Nur habe ich es besser: Ich muss ihn mir voraussichtlich nicht mehr so lange merken…

  1023. Der Schlußsatz gefällt mir auch nicht. Wenn das auf dem Grabstein der „Scroll Edition“ steht, dann frage ich mich wirklich, was das ganze gebracht hat (außer einen „tollen Tag mit tollen Leuten“, wie @rose so schön zusammengefasst hat.

  1024. ja, es war wirklich ein toller tag mit tollen leuten. den schlußsatz finde ich auch total blöde. hach. was macht man da nur? ich weiß es nicht.

    wollte man uns vorführen?

    ich will das nicht glauben!

  1025. nun mal langsam: immerhin gibts auch ne menge lob für die inhalte in facebook und twitter, lob, dass schmiechen heute schon auch ein wenig stolz abgedruckt hat.

    schmiechen hatte das ganze als „versuch“ angekündigt. das problem ist doch wohl eher, dass die versuchsanordnung nicht wirklich gut war. durch das abdrucken von bloginhalten entsteht weder eine zeitung, noch kann man so wirklich zeitung und blogs vergleichen. eine konfrontation aus zeitung und blog wäre nur dann spannend, wenn tageszeitungsjournalisten und blogger sich wirklich an EINER ausgabe auseinandersetzen müssten. vielleicht hätte sich schmiechen einfach mal mit den bloggern VORHER über das konzept (und auch über das layout) unterhalten sollen. das bild, dass er von der bloggerszene im kopf hat, stimmt halt nur zum – kleineren – teil.

    dass schmiechen was dabei gelernt hat, kann ich mir nicht vorstellen. dafür ist er profi genug, dass er schon vorher wusste, was er jetzt als lernergebnis in der welt kompakt formuliert.

    dass er erleichtert ist, ist doch keine überraschung. ihr habt seinen alltag doch ordentlich durcheinander gebracht, oder?

    dass der text in der heutigen weltkompakt (nochmal: man kann das teil auch online lesen für 40 cent: http://archiv.welt-kompakt.de/pdfaktuell/index.php) ein bisschen unfreundlich rüberkommt stimmt schon. aber das ist doch alles kein vergleich zu den unterirdischen debatten auf blogs wie basicthinking oder in der gefühlskonserve. im zweifel ist mir schmiechen näher, als einige der neurotischen bloggerkollegen, dies sich auf diesen beiden plattformen derzeit nass machen.

  1026. lieber tim,
    ist dir eigentlich die subversive kraft bewusst, die hinter der darreichung gekühlter getränke ausgerechnet auf einem „tablett“ im rahmen des weltkompakt-projekts steckte? überleg doch mal: die weltkompakt erscheint normalerweise im nordischen format. durch die drehung das layouts in die horizontale aber erschien die blogger-ausgabe quasi im halbnordischen format. und wie nennt man das halbnordische format auch? richtig: tabloid-format. das tablett reichte man euch doch nur, um euch auf die sprünge zu helfen und die logik hinter dem seltsam anmutendem scroll-editions-format zu erkennen: das tabloid-format als ganz und gar billige anwanze an apples i-pod. genialer schachzug des springers. ganz und gar genial. und keiner hats gemerkt. i-pad / tablett /tabloid … du warst schon auf der richtigen fährte, lieber tim …

  1027. Ich wage jetzt mal eine ganz provokante und riskante Prognose, auf Grund einer repräsentativen Studie von genau einem Menschen.

    Ich war einer der ersten, der in allen und jedem, blöden Internet Netzwerk Mitglied war und mich langweilen diese blöden Dinger so sehr, dass ich mich nur aus lauter Langweile nicht abmelde.

    Das wird schon bald den anderen auch so gehen … Soziale Netzwerke sind nur eine Episode, sie werden wie IRC, und Newsgroups irgendwann nur noch nostalgische Nischen für einen harten Kern sein.

    Stammtische, Kleingartenvereieine, die Hitlerjugend, Studentenverbindungen, Rauchervereine, Sekten … alle sozialen Netzwerk-Arten haben ein Verfallsdatum …

  1028. Wieso gehört eigentlich Czyslansky nicht zu den Fragezielen? Wir sind ja auch extrem – zumindest extrem exklusiv … Das riecht mächtig nach Diskriminierung.

  1029. Als Raucher bist du mehrheitsfähig. Die NICHTRAUCHER sind eine kleine, extreme Minderheit, die der Mehrheit ihren Willen aufgezwungen hat. Wir können sie inzwischen sogar genau beziffern: Es sind gerade mal 23,8 Prozent! Errechnen lässt sich das so: 39 Prozent der Wahlberechtigten sind am Sonntag zur Urne gegangen, davon haben 61 Prozent für den Antrag der radikalökologischen ÖDP gestimmt.

    Das hält allerdings den unsäglich dämlichen Herrn Frankenberger vom „Aktionsbündnis Nichtraucherschutz“ nicht davon ab, den Journalisten den Spruch in die Notizbücher zu diktieren: „Das Volk hat in Bayern eindeutig gesprochen!“ Was uns wieder zur Frage zurückbrigt: Wer ist das Volk?

  1030. Sehr lesenswert: Robert Basics Zusammenfassung, gechrieben mit einpaar Tagen Abstand und mit einer „Entschuldigungsmail“ von Frank Schmiechen, der sein heftig kritisiertes Fazit („Die meisten von Ihnen werden erleichtert sein. Wir sind es auch.“) mit Überlastung erklärt („…wie nach einem großen Spiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen“) und behauptet, weitermachen zu wollen.

  1031. Kann man die Bloggerzeitung auch irgendwo ohne Click&Buy einsehen? Mir geht es nicht um die 55cent aber ich hatte massiven Ärger durch jede Menge unerwuenschter Werbemails die mich im Gefolge eines einzigen Artikelkaufs bei Spiegel der eine Registrierung dort erforderte erreichten.

  1032. Oh Tim, Du solltest überlegen, was Du rauchst 🙂

    Deine Berechnung ist abenteuerlich. Ich gebe zu, ich bin nicht ganz sicher, was man anderen verbieten sollte. Eher weniger als mehr. Aber das mit der Demokratie ist ein ernstes Thema. Wer nicht akzeptiert, dass das Volk mehrheitlich entscheidet, sollte mal über Alternativen nachdenken. Monarchie – und dann beten, dass der König Raucher ist? 🙂

    Was hat das alles eigentlich mit MIKs Artikel zu tun?

  1033. @svb
    Rauchender König? OK, ich mach das. Wo muss man sich denn da anmelden?
    Übrigens: die Königstreuen stehen nicht auf der Liste der Demokratiefeinde Bayerns. Halten die sich da eine Hintertür offen? womit wir nun endlich wieder beim thema wären …

  1034. Ich beantrage hiermit dass Punkt (3) nochmal, und in Zeitlupe, und so…

    Obwohl das traditionelle Tablett vielleicht relativ spaerlich aus der Box kommt, ist es danach universell beladbar.

    „Kannste mir da mal AutoCAD drauftun?“

    Tablett: „Klar, leg die Disc einfach zwischen das Glas Polski Ogorki und den Tomatensalat.“

    iFlounder: „Nee, das is nich kompatibel“.

    Vielleicht nicht ganz 6:0, aber definitiv 5,5:0.

  1035. Ich denke, da wird dem Laien doch mehr Technikkompetenz abverlangt, als er oder sie normalerweise zu leisten vermag. Ich selbst (rudimentäre HTML-Kenntnisse, mehr als 20 Jahre Internet-Erfahrung) habe es bis heute nicht geschafft, „robot.txt“ auf meiner Website vernünftig zu implementieren. Ich WILL ja, dass die Roboter mich finden, ich WÜRDE nur ganz gerne granular entscheiden, was sie weitermelden dürfen und was nicht. Ich bin vor dieser Aufgabe kapituliert.

    Die Alternative heißt: aufgeben! Sich damit abfinden, dass künftig im Zweifel alles über mich bekannt ist, respektive googlebar ist. Das bedeutet im Edeffekt: alle sind nackt. Aber Nacktheit ist an sich ja nichts Schlimmes, erst recht nicht, wenn alle um mich herum auch nackt sind. Gehe einfach mal um diese Jahreszeit mal an die Isar und lege dich dort in Badehose hin. Du bist schlicht overdressed!

    Übertragen auf den alten Traum der Libertinäre, zu denen ich mich gerne zähle, heißt das: Information ist ein Menschenrecht. Wer sie unterdrückt oder geheim hält, macht sich schuldig. Ein schöner Traum, der aber nur funktioniert, wenn er für alle gilt, beispielsweise auch für den Staat. Keine Staatsgeheimnisse mehr! Die Polizei muss mir jederzeit sagen, was sie über mich alles an Daten gesammelt hat, aber auch über jeden anderen.

    Die einen werden jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen und vom Zusammenbruch der Gesellschaft reden, vom aufziehenden Informations-Chaos. Andere, Nachdenklichere, werden vielleicht sagen: Man muss sich nur daran gewöhnen, dann fällt es einem gar nicht mehr auf. So, wie ich nach zehn Minuten am Isarstrand gar nicht mehr merke, dass ich nichts anhabe…

  1036. Ui ui. Da juckt es mich in den Fingern 🙂

    1. In einer Zeit, wo man Stunden im Internet verbringt, bevor man zu einem Arzt geht, um dann dort mit einer mittleren Facharztausbildung aufzutrumpfen („Was macht Sie so sicher, dass es nicht Lupus ist? Ich würde Steroide geben“), ist es jedem, den es ernsthaft interessiert, auch möglich, den Zugriff auf seine Seiten für Suchmaschinen zu sperren.

    2. Die Granularität ist Dein Wunsch, wird aber von den Suchmaschinen nicht geschuldet. Die Möglichkeit, sich unsichtbar zu machen, gilt nur ganz oder gar nicht. Genauso könntest Du Deine Bilder veröffentlichen und verlangen, dass sie jeder nehmen darf, es darf nur keine Bierwerbung auf der selben Webseite erscheinen. Vorstellbar ist, dass jemand klagt, der daraufhin eben nicht mehr erscheint, ob mit oder ohne Bierwerbung, aber ich schätze, er verliert.

    3. Was eine Information ist, die im selben Zusammenhang wie Menschenrechte genannt werden darf, ist ein spannendes Thema für ein separates Czyslansky-Seminar. Beispiel: Meine private Telephonnummer steht nicht im Telephonbuch – das hat mir so manchen lästigen Telephonverkäufer von Leib gehalten. Unterdrücke ich eine Information, auf die die Menschheit ein Recht hätte? Das kannst Du nicht wirklich meinen 🙂

    4. Und wenn wir davon reden: Darf ich verlangen, dass die Telephonauskunft meine Nummer ausschließlich an meine Freude weitergibt und nicht an die anderen? (Granularität). Ok, das war nicht fair, also verlange ich, dass nur die ersten 5 Ziffern weitergegeben werden, der Rest nicht. Mit Erfolg?

    5. Ich bin nie overdressed. Es kann höchstens sein, daß alle anderen erheblich underdressed sind. Und nach 10 Minuten an der Isar könnte ich vergessen, dass ich nackt bin (was ich nicht wäre), aber ich könnte niemals vergessen, dass die anderen alle nackt sind. Schönen Gruß von Adrian Monk 🙂 Auch runzlige Hintern sind keine Information, bei der ich ernsthaft über Menschenrechte nachdenke, nur bei den Hintern selbst: Ästhetik sollte ein Menschenrecht sein, nicht nur eine oft vernachlässigte Pflicht.

  1037. Es strapaziert meine libertinäres Gesinnung bis zum Zerbersten, aber ja: Auch Telefonverkäufer sind Menschen und haben Menschenrechte.

  1038. bei nackten telefonverkäufern an der isar hören menschenrechte und ästhetik aber auch so was von auf …

    im ernst: ich denke, das recht, sich jederzeit und überall über die am jeweiligen ort von einem gespeicherten daten zu informieren, ist essentiel. das „Gesetz zur Änderung datenschutzrechtlicher Vorschriften“ vom vergangenen jahr geht ja auch bereits in diese richtung. wir alle werden uns bis zum ende der umsetzungsfrist in zwei jahren hier noch drauf einrichten müssen. und gut ist das.

  1039. lieber tim,

    hast du denn wirklich noch nie etwas vom „neziak“-prinzip gehört?

    ich glaube das alles mit dem technischen defekt bei den toyotas und dem ungewollten beschleunigen. ich glaube das, weil ich – wie du ja weisst – einen inder fahre, dem genau das gegenteilige phänomen zugeschrieben werden muss: immer öfter bleibt er einfach stehen OBWOHL ich wie ein bekloppter ami aufs gas trete – und keinesfalls auf die bremse. man nennt das glaube ich im fachjargon das „neziak“-prinzip, im umkehrschluss zum „kaizen“ der japaner.

  1040. Wir haben es hier eindeutig mit dem Beginn eines sogenannten „Robot Uprising“ zu tun. Es war schliesslich nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Chips ein eigenständiges Wesen entwickeln und sich gegen die Vorherrschaft des Menschen zu wehren beginnen.

    Du versuchst hier die Intelligenz der Maschine mit der Darstellung der Dummheit des Menschen zu verschleiern. Ich sehe hier den Beginn einer Bedrohung.

    Mein VW Bully hat keine nennenswerte Elektronik, mit dem kann ich auch noch fahren, wenn eure Toyotas schon die Weltherrschaft übernommen haben.

  1041. vielleicht handelt es sich bei den zur unzeit beschleunigenden prius-modellen aber auch um eine falsch angeschlossene kraft-wärme-pumpe: wenn die außentemperatur über 32 grad steigt, wird die wärmeenergie sogleich in fahrenergie umgesetzt und der wagen beschleunigt. so werden hitzestaus vermieden, wie sie derzeit in deutschen zügen auftreten, die ironischerweise unter dem namen ICE – der amerikanischen bezeichnung für „eis“ – firmieren.
    „Wenn der ICE-Mann zweimal klingelt, der Boandlkramer durch den Wagen tingelt“.

  1042. Du ärgerst dich nur, weil keiner die Kulturkneipe in Haimhausen auf Foursquare empfehlen will. In WIrklichkeit ist Foursquare genial: Ich habe schon in Paris, in Hamburg und sogar hier im fernen Lungau gute Tipps bekommen. Klar muss ein solches Empfehlungsnetzwerk wachsen, und ich persönlich finde es doof, dass sie von ihrer ursprünglichen Idee abgekommen sind, ausschließlich Restaurants und Kneipen weiterempfehlen zu lassen. Aber gib dem zarten Pflänzchen doch ein bisschen Zeit!

  1043. Das wird den Aktienkurs von Apple sicher weiter in die Höhe treiben und es zeigt, dass Microsoft Trends und Marktchancen wieder einmal verschlafen hat. Schade – die Möglichkeit eines Klammergriffs wie bei Windows um das Implantat nach dem Absturz wieder neu zu booten hätte sicherlich zu vielen interessanten Interaktionen geführt . . . Aber vielleicht springt ja Google auf den Zug auf. Die Möglichkeit der globalen Ortung von Implantatträgerinnen, bzw. deren jederzeitige Beobachtung im WWW würden der Suchmaschine neue Absatzpotentiale erschließen.

  1044. @willy gerbert

    aus wohlunterrichteten greisen bei microsoft ist zu vernehmen, dass man dort bereits an einem mp3-kompatiblen usb-stick-implantat für männer arbeitet. mit dem sanitärhersteller GERBERIT (klingt ja vedächtig nach dir …) gibt es bereits sondierungen in bezug auf die einrichtung flächendeckender dockingstationen. bei dem geplanten produktnamen „billy-boy“ gäbe es allerdings noch markenrechtliche probleme.

  1045. So ein Schwachsinn…
    „The censorship will go on…“
    Hat ein bisschen was vom iranischen Frisurverbot für westliche Frisuren…
    Ein totaler Schwachsinn!

  1046. übrigens: wenige stunden nachdem ich dieses posting geschrieben habe und über eine zusammenlegung von RESALE und Usetec spekuliert habe (siehe oben) haben beide messegesellschaft eben diese zusammenlegung bekanntgegeben: http://bit.ly/usetec
    ehrenwort: ich hab’s nicht gewusst.
    Die ersten Wetten zur nächsten Messe-Übernahme können abgegeben werden 😉

  1047. Dieser Beitrag unseres hochgeschätzten Kollegen, Prof. Kausch, wirft natürlich eine vielzahl hochbrisanter Fragen auf, deren endgültige BEantwortung vermutlich noch nachfolgende Generationen beschäftigen wird, zum Beispiel:

    – Wo liegt das Inn-Land?

    – Was sind V-Strahlen?

    – Was wußte Czyslansky über seine Abstammung und warum zog es ihn immer wieder ins Ötztal, wo er verschiedentlich gesichtet wurde in Begleitung eines mumienhaften Greises (Foto), bei dem es sich um meinen verstorbenen Schwiegervater Eberhard aus Sölden handelte, einem alten Bergfex und Skirennläufer, dessen Ähnlichkeit mit Ötzi geradezu gespenstisch war. Als 1991 im Fernsehen die ersten Bilder des Fundes am Tisenjoch oberhalb von Vent zu sehen waren, habe ich mich an meine Frau gewandt und besorgt gefragt: „Dem Vater wird doch nichts passiert sein?“ Ich werde mich im Übrigen um eine Obduktion des alten Eberhard bemühen, denn sollte eine Analyse seiner DNA eine weitere direkte Verwandtschaft mit dem Steinzeit-Vorfahren ergeben, dann wären er und Czyslansky ja ebenfalls enge Verwandte. Und da es von meinem Schwiegervater ausführliches Fotomaterial gibt, wäre womöglich ein weiteres Rätsel gelöst, nämlich: Wie sah Czyslansky wirklich aus? Bekanntlich litt der große Vordenker des Digitalen an einer geradezu panischen Photophotophobia (Angst davor, fotografiert zu werden).

    Danke, lieber Kollege. Und jetzt heißt es: Ärmel aufkrempeln!

    PS: Wo wollen wir die Mumie hinstellen? Ich kann meine Kühltruhe anbieten.

  1048. Mit Computern ist genau das passiert, was schon mit den Autos geschehen ist, immer ausgefeiltere Technik hilft dem Fahrer, der dabei immer unselbstständiger und blöder wird. Einparkhilfe, Kamera nach hinten, Navigation …

    Selbst für den Profi wird es dabei immer schwieriger so ein Gefährt zu warten und zu reparieren.
    Wer würde denn jetzt noch ein Handbuch für die Selbstreparatur für Jaguarfahrer heraus bringen?

    Niemand beherrscht mehr die Technik, die ihn umgibt. Vorbei die Zeit in der man die Zündkerzen selber wechselte, den Keilriemen durch einen Nylonstrumpf ersetzte. Und wer von euch kann noch das Netzteil austauschen, seinen Kühler reparieren, sein RAM tauschen?

    Jetzt ist nur noch wegwerfen und neu kaufen angesagt … Da brauch ich dann auch keine Zeitschrift mehr lesen … ein klick auf den Onlineshop genügt und ich habe was Neues noch Tolleres

  1049. Ich habe ja immer behauptet beim Streber-Netzwerk Xing sind genau die Leute aktiv, die wir damals auf dem Schulhof immer verprügelt haben … kannst du das nach deiner Live-Erfahrung bestätigen? (Das waren deine Anwälte, oder?)

    Elena? Sag mal ist das nicht die Frau die das beknackte ELENA Sozialversicherungsverfahren erfunden hat? Die sollte man dann wirklich irgendwo in den Gulag …. oder gleich auf den Mond …

  1050. Wenn es jetzt mehr Alte bei Facebook gibt, sollte ein bessere Sterbefunktion in Facebook eingefügt werden.

    Friedrich Kleinbaum hat seinen Status verändert in: tot
    5 Usern gefällt das!

  1051. Schade, dass die Statistik nichts über meine ALtersgruppe aussagt, nämlich die Jungsenioren (60+). Ich vermute, dass der Zuwachs dort dreistellig ist…

  1052. ich darf an dieser stelle nur kurz klar stellen, dass ella durch aus nicht MEINE großtante ist, wie tim den anschein zu erwecken sich anheischig macht, sondern natürlich czyslansky seine. ansonsten zeigt tims gewähltes foto einmal mehr, dass die freunde czyslanskys sich ständig einander in die fußstapfen treten: http://bit.ly/triestczysl.

  1053. Und wie ich so etwas kenne, wieviele Stunden habe ich schon in schmuddeligen Hinterzimmern von sogenannten Internet Cafés meine wervollten Urlaubsstunden verbracht …
    Der digitale Beduine, Nomade, Fellache oder wie du ihn sonst nennen magst ist in einigen Ländern einfach nur eine arme Sau! (ich werde demnächst aus Dänemark berichten)

  1054. hieß der mann von facebook nicht zuckerBERG? 😉

    technisch wird es kompliziert daten ein verfallsdatum mitzugeben – gut, drm wäre eine möglichkeit, aber was ist z.b. mit einem screenshot oder dem altmodischem ausdruck eines fotos?

    ich halte es momentan so, dass ich wenig von dem was ich nicht vor allem und jeden öffentlich vertreten kann nicht im internet publiziere. bei allem anderen ist es okay für mich 😉
    ich denke das jeder das für sich selbst entscheiden muss (wobei das insebesondere bei kindern und jugendlichen oftmals problematisch ist – denn was ist wenn es für einen jetzt okay ist und in 10 jahren nicht mehr?).
    eine ultima ratio hat glaube ich noch keiner gefunden – ich denke man (und damit meine ich die gesellschaft) sollte alles ein wenig lockerer sehen.
    wieviele studenten trinken keinen alkohol? soll man alle anderen vom lehrberuf ausschließen?
    ein wenig gesunder menschenverstand wäre angebracht…

  1055. Lieber Michael Kausch, wir sind tief geplättet. Danke für das originelle Lob und den großartigen Preis, der jetzt ganz oben auf einem Ehrenpodest steht. Ja, mattgrau ist unsere Lieblingsfarbe.

  1056. Tatsächlich arbeiten Forscher der Universität von Washington im US-Bundesstaat Seattle seit einiger Zeit an einem digitalen Radiergummi: Sie entwickeln eine Software mit dem Namen „Vanish“, übersetzt „verschwinden“. Das Programm soll Daten im Netz nach einiger Zeit automatisch löschen. Das Verfallsdatum bestimmt der Nutzer selbst.
    Auch in Frankreich haben sich Datenschützer zusammengetan, die das Recht auf das „digitale Vergessen“ politisch durchsetzen wollen. Zu den Verfechtern dieser Technologie gehört die französische Staatssekretärin für Planung und Entwicklung der digitalen Wirtschaft, Nathalie Kosciusko-Morizet.
    Der digitalen Sterbehilfe gehört – davon bin ich überzeugt – die Zukunft.

  1057. Ich bin wirklich erstaunt, dass diese 1&1 Debatte um die wahrhaftige Existenz von Marcell D’Avis seit Ende 2009 offenbar bis dato noch jemanden interessiert. Geht es hierbei um den ernsthaften Versuch eines bloggenden Investigativjournalismus oder einfach nur um die Bestrebung als erster derjenige zu sein, der heraus findet, dass das alles Fake ist, um auf sich selbst aufmerksam zu machen?

    Zunächst mal sehen sich der Schauspieler Gerd Logan und Marcell D’Avis abgesehen von der Frisur nicht mal besonders ähnlich. Zweitens wäre der ganze Aufwand, den 1&1 betrieben hat, Marcell D’Avis als real existierende Person nicht nur als Testimonial, sondern als Corporate Evangelist, zu etablieren, doch eher übertrieben, wenn das alles gar nicht stimmen würde. 1&1 hätte somit Truman-Show-ähnliche Verhältnisse in Montabaur und Umgebung schaffen müssen und ein ganzes Dorf hätte dicht halten müssen.

    Ich finde es schon interessant, dass einem unterstellt wird, „zu denen zu gehören“, obgleich man seine Unabhängigkeit und offene Berichterstattung stets in den Vordergrund gestellt hat, Kritik ebenso wie Lob zur Kampagne etc. ausgesprochen hat. Es scheint, als würde im Netz niemand mehr Vertrauen haben, egal, ob man sich kennt oder nicht. Immer mehr sind scheinbar auf der Suche nach dem Fake des Jahres und übersehen dabei die ernstgemeinten Versuche der Innovation. Es wird nur noch gehechelt nach: „Ich weiß mehr als ihr, ich habs rausgefunden und das kann ja alles gar nicht so sein, wie die da reden!“

    Diese Einstellung halte ich auf der einen Seite für wichtig, sofern sie eine gesunde Skepsis mit sich bringt, Dinge in Frage stellt und mitunter auch aufdeckt. Aber es kippt in dem Moment, wo es nicht mehr um Skepsis geht, sondern lediglich der Suche nach Fehlern. Das führt meiner Meinung nach dazu, dass neue Wege sehr schnell kaputt gebloggt werden, anstatt ein oder zwei Gedanken darüber zu verschwenden, was evtl. der Sinn des Ganzen gewesen ist und eine objektive Analyse zu erstellen.

    Sollte sich irgendwann heraus stellen, dass die Person Marcell D’Avis ein Schauspieler ist, dann kann ich zumindest sagen: Chapeau! Verdammt gut umgesetzt! Wenn nicht, dann haben alle Zweifler wenigstens noch bis 2020 die Möglichkeit, darüber zu philosophieren und zu recherchieren. Die Kampagne hatte somit so oder so Erfolg. Schließlich redet man seit Ende 2009 immer noch über Marcell D’Avis und 1&1, obwohl er mittlerweile aus dem TV beinahe verschwunden ist und man wieder zu klassischen Product Adverts gewechselt hat.

  1058. Das interessante an der Diskussion ist ja eigentlich nur die Diskussion selbst. Wen interessiert schon 1&1 oder seine angeblichen oder tatsächlichen Mitarbeiter … Marketing wird immer bizarrer und meiner Ansicht nach immer unerträglicher und da ist es schön zu sehen, dass sich viele Publizisten, sei es in Blogs oder auf Youtube aufregen, oder?

  1059. Bei dem ganzen Geschreibe findet m.M. nur leider keine wirkliche Diskussion statt, zumindest nicht innerhalb der Zweifler. 1&1 führt(e) jede Menge Diskussionen aufgrund dieser Kampagne und wurde zu Recht und zu Unrecht häufig kritisiert, beschimpft und gelobt. Aber sie haben sich dem sehr geduldig und ausdauernd gestellt. Das finde ich persönlich nicht bizarr, sondern sehr mutig.

    Bizarres Marketing finde ich hingegen eher die Zahnarztfrauen, die uns seit Jahrzehnten versuchen zu beweisen, dass ihre Kompetenzen einzig und allein auf der Tatsache beruhen, dass sie einen Mediziner geheiratet haben. Oder all die anderen Mega-Hypra-Supra-Strahlend-Weiss-Spots, die einem dann tatsächlich das Gefühl geben, Teil einer Pseudo-Reality Soap zu sein, bei der einem jeden Moment ein Scheinwerfer auf den Kopf fallen kann.

    Welcome to the pleasure dome! Welcome to the Truman Show! Welcome to Second Life!

  1060. „Fette Finder“? *LOL*

    Ja, der Finder auf meinem Mac ist voll fett … *gg*

    Aber warum ist der Finder eine Gefahr für meine Daten? Versteh ich nicht ganz … *fg*

  1061. Vielleicht sollte man den Stellenwert und die Beurteilung von Schund überdenken. Finanziert er doch schon immer Technologie. Eine Venus aus Marmor zu meisseln, ein paar Nackerte durch die Camera Obscura zu werfen … Wo wären wir künstlerisch oder technologisch ohne Schund und Pornographie.

  1062. Lieber Alexander,
    der Schund als Gärbottich der Hochkultur … das mag als Bild ja noch angehen. Aber wer will ernstlich aus dem Gärbottich saufen? Wer mit Texten von Günther Grass lesen lernen?
    Nein, man sollte Schundbuchautoren nicht zu Illuminaten der Aufklärung machen. Wirklich nicht 😉

  1063. Einfach die Platte verschlüsseln, dann kann auch keiner an die Daten ran. Ganz einfache Lösung, ohne irgendwelche Spionage Software auf dem Computer. Wer weiss? Vielleicht wird gerade diese Software zur Industriespionage eingesetzt?

  1064. Ich meine der Typ war mal in einer spiegel Doku als starkoch aus/in berlin portraitiert? Der sah genauso aus und hatte auchdiese Beule am Kopf…

  1065. Das wirklich beste an dieser App ist das es Menschen gibt die die 0,79 € ausgegeben haben und jetzt jammern weil das Teil nicht funktioniert. Und dann gibt es auch die die ihr Geld zurück haben wollen… Das wär doch was für unsere Frau Aigner…

  1066. ich hätte jetzt aber doch gerne die aufschlüsse dazu, die du dem langen zettel zuschreibst: wie interpretierst du das aufkaufverhalten von google? die absolute zahl der übernahmen ist für einen reichen laden ja gar nicht so überraschend. siehst du verschiedene phasen der entwicklung des unternehmens? hat das ganze system? oder ist das mehr eine mikado-strategie: wir werfen erstmal alles durcheinander und gewonnen hat man, wenn sich danach nichts mehr bewegt?
    helf mir mal beim verstehen 😉

  1067. paidcontent.org sieht bei Google derzeit eine Konzentration auf die Bereiche Suche und Social Web:

    „But while Google’s early purchases were spread across many businesses—from mobile to video compression—commenters are noting that now appears to be changing.

    All of Google’s purchases since July, including its buy today of social search startup Angstro, have been concentrated on two categories—search and social—where the company feels threatened by Microsoft’s Bing search engine and Facebook.“

    Aber ist Bing wirklich eine Bedrohung für Google? Bei Facebook kann ich’s ja nachvollziehen. Bing ist zwar produkttechnisch heute wirklich gut aber die Herausforderunge im Bereich Local Search durch Yahoo sehe ich als relevanter an.

  1068. Völlig d’accord – gebührenfinanzierte Inhalte zu zerstören ist einfach dämlich. Nur wegen einiger begabter Lobbyisten? Willkommen in Schilda! Gerade bei diesen Inhalten kommt doch der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag nach …

  1069. Der Hauptunterschied zwischen Internet und Fernsehen/Radio ist: Internet konsumieren die meissten bewusst. Ich zumindest klicke mich eigentlich nie durch das Web ohne eben auch den Kram zu lesen. Wenn ich dazu keine Zeit/Lust habe, dann mach ich es auch nicht.
    Fernsehen/Radio ist etwas, das läuft in der Regel so mit. Insbesondere Radio ist wohl nichts mehr wo Leute sich vorsetzen und stundenlang lauschen und dem Programm ihre 100%ige Aufmerksamkeit schenken.

    Die Statistik sagt also: 77 Minuten bewusstes Konsumieren contra ~200 Minuten Raumbeschallung weil es sonst zu Leise ist in der Wohnung.

    Davon ab: ~200 Minuten die Woche Radio? Welche Altersklasse wurde hier befragt? Die 2 einzigen Personen die ich kenne die Radio hören sind meine beiden Grossmütter. Sowas hat man doch bestenfalls im Auto an wegen der Verkehrsmeldungen, und auch dafür muss es heutzutage ja nicht mehr durchgängig an sein…

  1070. Sei es nun Spiegel, Stern , RTL, Pro7 oder sonstwas. Den Berichten des öffentlichen rechtlichen Rundfunkes traue ich tausendmal eher als den privaten Medien. Traurig, dass diese zu so einer Beschränkung greifen müssen und nicht durch ihre Inhalte überzeugen können.

  1071. Meiner Ansicht nach ist Ötzi beim hochalpinen Spindlercup ja aus Versehen kastriert und dann von der steinzeitlichen Eismaschiene übersehen und einplaniert worden.
    Frage: Wo sind Ötzis Eier, sein Penis und seine Schlittschuhe? Und wer ist Czyslansky?

  1072. ihr habt doch echt einen schatten. die leute sind mit sicherheit nur schauspieler. und warum ihr die hasst ist mir nicht klar.
    ich glaube ihr seid einfach nicht ganz sauber!

  1073. Wenn es Schauspieler sind, dann ist es ja ein Kompliment, wenn sie so gut spielen, daß man sie hassen lernt (so wie einen guten Macbeth :-)). Und wenn sie nicht so gut sind, daß sie jeder gleich haßt, dann sind sie Stümper und ich hasse Stümper. Oder es sind keine Schauspieler, dann bleibt es bei dem Originalhass.

    Wie man es also dreht und wendet …

    Aber vielleicht ist Sven auch ein Schauspieler? Czyslansky hatte bekanntlich mächtige Feinde, die Logen betrieben, deren einziges Ziel war, einen Schatten auf den Meister zu werfen. Diese Logen existieren heute noch, sie denken, sie sind illuminiert und alle anderen haben einen Schatten *gg*

    SCNR

  1074. Meine Güte habt ihr Probleme und soviel Zeit sich die Werbung so genau anschauen zu können. Ihr werdet es aber nicht glauben….. Christian ist ein langjähriger Freund von mir und durchaus real existent…

    Schade ich muss Euch enttäuschen und all Eure Verschwörungstheorien zerstören… und er kommt auch nicht aus Berlin !

  1075. Ich kann mich Ella nur anschließen. So viel Unsinn auf einmal habe ich selten gelesen. Christian ist ein prima Mensch und ich freue mich, dass ich mich zu seinen Freunden zählen darf.
    Übrigens kaufe ich auch bei Fielmann!!! Heute habe ich z. B. meine preiswerte Versace-Sonnenbrille dabei 🙂

  1076. Haben Sie denn Sarrazins Buch schon gelesen? Dann wüssten Sie, dass nur ein klitzekleiner Bruchteil überhaupt vom Islam handelt. Dann wüssten Sie auch, dass Sarrazin eine völlig andere, eine ernsthaftere Art und Weise der Argumentation eigen ist als dem schwadronierenden Schirrmacher (der Sarrazin im Übrigen unfair angegangen ist).

    Und was, bitteschön, soll denn eine „gewisse totalitäre Einfachheit“ des Designs sein?

  1077. @daniel

    1. Ja, ich habe ihn schon gelesen. Er hat mir nicht imponiert.

    2. Um zu verstehen, was ich mit der Begriffsschöpfuing gemeint habe, wäre es vielleicht am einfachsten, du holst mal wieder den alten Orwell aus dem Bücherregal und lässt den ersten Teil von „1984“ auf dich einwirken. Ich meine nicht, eine Literaturkritik erstellen, sondern die Beschreibung Ozeaniens auf dich einwirken lassen. Was ist das für eine Welt, die sich auf Parolen wie „Der große Bruder sieht dich an!“ oder „Deutschland schafft sich ab“ reduzieren lässt?

    Vielleicht spürst du dann, wie ich, ein leises Frösteln bei der ganzen aktuellen Debatte über „digitale Überforderung“ oder „wachsender Unterschicht“. Wenn jemand glaubt, so einfache Antworten gefunden zu haben, und viele Leute finden, da sei „was dran“, dann bekomme ich es mit der Angst zu tun.

    Aber darum ging es mir ja gar nicht. Ich wollte eigentlich nur einen gestalterischen Trend beschreiben. Wenn Autoren sich auf das Ausstanzen von Vorurteilen verlegen, folgen ihnen Grafiker offenbar mit ebenso simplen, aber einprägsamen Titeldesigns. Und das Furchtbare ist: es funktioniert!

  1078. Danke für die Replik. Dass die einfachen Parolen zum Frösteln sind, darin sind wir uns völlig einig. Aber: Als Buchautor weisst Du doch sicher auch, dass man auf dem Cover seine Botschaft vereinfachen muss. Die 450 Seiten, die Sarrazin geschrieben hat, sind, wie ich finde, von den Medien und von den Politikern versimpelt und verzerrt dargestellt worden. Sarrazin ist ungleich seriöser als Schirrmacher.

    Er war aber wegen seiner zugespitzen Äußerungen für alle politisch Korrekten schon vor diesem Buch ein rotes Tuch – deshalb haben sie reflexartig auf ihn eingedroschen, ohne das Buch gelesen zu haben.

  1079. Ich finde auch Eva Herrmann sollte sich mit ihrer Umschlaggestaltung dazu gesellen. In der grossen Reihe: „Bücher von Menschen, die es eigentlich nicht wert sind, dass man sich über sie aufregt, aber denen die Medienhysterie und der Buchshop von Tim Cole zu Reichtum verhilft“

    oder ist das zu lang, für das Layout?

  1080. @michael: Der Fisch stinkt vom Kopf her! (Hier sollte jetzt eine ungeheuer geistreiche Parallele zur Mediengesellschaft gezogen werden, aber mir ist nichts eingefallen, was man in einem Blog schreiben kann, der auch von Kindern gelesen wird.)

  1081. @tim
    lieber tim: wenn du schon kreisler zitierst: es heisst bei ihm „welt“, nicht „land“, sie wandert durch die „welt“, drei mal „w“, du verstehst? die Wanderniere Wandert durch die Welt. der unterschied ist so groß, wie derjenige zwischen dem „mann von welt“ und dem „mann vom land“. als welt-autor sollte dir das doch geläufig sein.

  1082. @ tim

    Welch wirrer weltfern Wahn wohl wüst weibswitzig wogt
    wo Wahnfrieds Wollust wolkig Watzmanns weiße Wände wässert.
    Wie weise Whisky-soffne Wichtel
    wollen wirbeln westwärts Wal wie Wok
    wenn wunderlich würgt welscher Webel
    wohl wärmend wonnentrunken wilden Wein.
    Wie wahr.

  1083. War es Heinrich Heine der meinte: „Wo Bücher verbrannt werden, verbrennt man bald auch Menschen?“ Wie auch immer: Bücher verbrennen ist einfach schlechter Stil.

    Er könnte doch einfach rituell E-Books löschen, es gibt doch den Koran als E-Book oder?

    Trotzdem Ob Schirrmacher, Eva Hermann oder sonst ein Knallbacke sie müssen ihre Meinung sagen dürfen … Ob Bücher verbrennen eine Meinungsäusserung ist? Wahrscheinlich schon, also muss er es machen dürfen.

  1084. Frau Clinton nennt den Mann abartig? Was für eine Sprache … was für eine häßliche Denkungsart bei ihr. Der amerikanische Bischof, der sagt, Jones sei kein Christ, ist auch lustig. Aber er sollte sich vielleicht mal im Land umschauen: wenn man nur durch polemische Aktionen, Tabubrüche oder bildungsmangelsinduzierte Intoleranz bereits kein Christ mehr ist, dann ist das Christentum besser als sein Ruf (im übrigens gilt das ja nahezu 1:1 für den Islam).

    Auf den Herrn Jones weiter einzugehen lohnt sich nicht. Ob Showeffekt, gewollte Provokation, pöbelnde Naivität oder schlicht scheuklappiger Fundamentalismus: Es ist doch eigentlich sehr uninteressant, was der macht, aber dafür hat er eine Menge Aufmerksamkeit.

    Umgekehrt vergeht aber auch kaum ein Monat, in dem nicht irgendwelche amerikanische Flaggen verbrannt werden. Wenn man weiß, wie heilig dem Durchschnittsamerikaner seine Flagge ist, kann man vielleicht schon von einer Symbolverbrennunkultur sprechen.

    Und dennoch: Wäre der Mann mein Kunde, würde ich seinen Server dann und nur dann abschalten lassen, wenn es einen richterlichen Beschluß gäbe oder er seine Rechnung nicht bezahlt. Na gut, oder wenn er den Betrieb des Netzes gefährdet oder massiv stört, das hätte ich fast vergessen, aber auch das kann man hier nicht ernsthaft behaupten, solange es nur um Inhalte geht. Rackspace nimmt sich vermutlich zu viel heraus. Provider sind keine moralischen oder rechtlichen Instanzen, sie wollen und sollten es auch nicht sein.

  1085. Steht das auch drin?

    Synblogergie: Blogs lesen während der Arbeitszeit?

    Paraskeuäophilie: Die Freude an Freitagen. In Amerika auch unter TGIFilie bekannt. (Analog zu der bereits genannten Kyriakäophobie).

    Hemiphrenie: Die Fähigkeit, mit einer Gehirnhälfte zu telephonieren und mit der anderen gleichzeitig Emails zu beantworten. (Vorschlag des Vereins zur Erhaltung der deutschen Sprache: Halbhirnismus)

    Ludophagie: Der Reflex der typischen Innenminister, wenn irgendwas Schlimmes passiert. (wörtlich: Spielefresserei. Gemeint sind Computerspiele, Ausnahme: Minesweeper)

    Vielleicht fallen anderen noch weitere Beispiele ein 🙂 ich muss meine Synblogergie in den Griff kriegen…

  1086. Der Artikel ist genau richtig. Viele Firmen können mit Repuation nicht wirklich umgehen, weil Ihnen einfach dafür das Geld fehlt. Lieber geben Sie es für einen schönen Firmenwagen aus. Man sollte gerade eine Reputation Management nicht die Kalte Schulter zeigen, denn hat eine Firma erstmal den falschen Ruf, wie zum Beispiel http://wong.to/wlbt6 Ihr Autoglaser.

  1087. Wenn man sonst keine Probleme hat… Ich hoffe nur, dass Menschen wie du Sebastian nicht letztendlich auch zum Amokläufer werden, weil sie die Werbung so nervt. Schalte doch den Fernseher einfach ab, wenn es dich so sehr aufregt. Ich fand den Persil Mann als Kind doof und später den Melitta Mann – Herr Wiedermann hingegen ist mir persönlich bekannt, ich finde ihn richtig nett und freue mich immer, wenn ich den Spot sehe.

    Er ist jedenfalls KEIN Schauspieler und auch sonst noch nicht im TV aufgetreten; diese Werbung wurde auf der Starße spontan mit Passanten gedreht. Ich persönlich finde, das merkt man auch 🙂

    Hass ist meines Erachtens für einen nervenden TV Spot etwas zu viel Gefühl.

  1088. Genau. Ich war sogar mal mit Christian Wiedermann zusammen. Er hat ja sooo tolle Brillen immer. Und dann habe ich ihn überredet, auch anderen Leuten den Tipp zu geben, dass man die bei Fielmann so billig kriegt. So kam es zu dem Spot und wenn es Euch nicht gefällt, dann laßt ihn wenigstens in Ruhe.

  1089. Hallo, Susi hier, ja, ich kann bestätigen, was Jutta sagt. Sie arbeitet nämlich in der selben Agentur wie ich und auch ich kenne den Christian Widermann und der ist echt und der ist echt begeisterter Fielmannkunden und Ihr seid nur neidisch.

  1090. Genau. Ich kenne die Agentur, wo Filian Chrissemann arbeitet. Und Jutta, Susi und Michi. Die habe ich mir nämlich alle ausgedacht. Die anderen sind vermutlich von der richtigen Agentur, auch wenn sie sich genauso anhören wie ihre Avatarkollegen.

    Egal, ich amüsiere mich über die hilflosen Versuche, die Empfehlungen meines Mit-Czyslanskisten Michael Kausch direkt hier, in der Höhle des Löwen, umzusetzen und schlage vor, diesen Thread allmählich ausklingen zu lassen.

    Was den Hass angeht: Ich denke, alle außer den Spin-Doktoren (sorry: Wohl eher Spin-Krankenschwestern) erkennen noch, was eine Satire ist!

  1091. Ich hab da anscheinend mal wieder was nicht mitbekommen. Habe ich jetzt mit meinen GEZ Gebühren ein Programm finanziert, was mir jetzt nicht mehr zur Verfügung steht?

    Ich nutze fast ausschliesslich das Podcastangebot der Öffentlich-Rechtlichen, sonst ist Fernsehen und Radio eher ein „Opernhaus“ für mich. Wird das irgendwann wieder gelöscht? Muss ich jetzt ein privates Archiv anlegen?

    Steht zu befürchten, dass die Prekariats-Sender Pro7, RTL2 usw. Archive ihrer Unterschichten-Verblödungsprogramme anlegen aber der „Die Sendung mit der Maus“ oder der „Das Bayerische Feuilleton“ Podcast nicht mehr online sein dürfen?

  1092. Hallo svb,

    stimmt, dein einfach strukturiertes Blablabla sollte man wirklich nicht weiter kommentieren. Schade, dass du selbst nicht weißt, was eine Satire ist. Immerhin hast du erreicht, dass du – wenigstens etwas – Aufmerksamkeit in deinem Leben bekommen hast. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg dabei!!!

  1093. LOL – doch, ich habe Christophs Beitrag gelesen. Daher habe ich meinen ursprünglichen Plan aufgegeben, über das Löschen hauptsächlich zu schreiben. Mir ging es also eher um die Verankerung der ÖR in unserer Gesellschaft – wer zahlt und warum. Und daher liest es sich etwas wirr, gebe ich zu. Und zuguterletzt habe ich den Link auf Christoph vergessen. Doof das. War in Eile 🙂 (keine Entschuldigung für Pfusch)

  1094. ich existiere tatsächlich. mein name steht doch oben.
    und ich werde jeden von euch eine donna karan brille andrehen.

  1095. Ein wunderschönes Schlusswort vom echten C. Wiedermann. Übrigens mag ich den Versprecher Gestell bzw bestellt sehr gerne. Ihr wisst welchen ich meine. Wenn das geschauspielert ist, dann hat diese Szene einen Oskar verdient. Überzeugender wurde sich im deutschen TV noch nie versprochen.

  1096. lieber tim,
    ich hätte dir deine behauptung 144 jahre alt zu sein durchgehen lassen. nicht, dass du mich falsch verstehst, ich meine: aus dir spricht die weisheit von jahrhunderten. nicht immer. aber ab und an …

  1097. Julian Caspari von der Berliner Magix AG hat mir heute eine E-Mail mit folgendem Inhalt geschrieben:

    „ich bin heute auf Ihren Blogartikel „Die letzten holt der Besenwagen: jedes fünfte deutsche Unternehmen ist noch immer ohne eigene Internetpräsenz“ gestoßen. Wir von der MAGIX AG haben gerade für diese kleineren Unternehmen (und Privatpersonen) einen Web Designer erstellt, der ein schönes Design mit einem Mehrwert verbinden soll. Hinzu kommt, dass er günstig und auch von Web-Anfängern nutzbar ist. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter folgendem Link:
    http://www.magix.com/de/web-designer
    Das würde als Ergänzung zu Ihrem Artikel eventuell gut passen.“

    Na dann mach ich doch mal kostenlose Werbung für ein Produkt, das ich zwar nicht kenne, das aber auf jeden Fall einen wichtigen Markt adressiert. Jetzt muss man bei Magix nur noch lernen, dass es schon gut ist, wenn man über Web Monitoring für sich relevante Blog Postings findet, dass man dann aber auch SOFORT mit einem Kommentar Werbung fürs eigene Produkt machen kann 😉 Aber wie man sieht: mit netten E-Mails geht’s manchmal auch …

  1098. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder kleine Laden an der Ecke (ja, die gibts noch) unbedingt auch eine Netzpräsenz braucht … Ich bin da eher skeptisch …
    Skeptisch bin ich im übrigen auch, was Werbung auf Czyslansky angeht … s.o.

  1099. Besonders nett finde ich, dass Du diesen Beitrag über Czyslanskys Hasenpfote der Rubrik „Analoges & Avatare“ zugeordnet hast. Ein Avatar ist bekanntlich „ein grafischer Stellvertreter einer echten Person“ (so die unfehlbare Wikipedia), was die Rolle der Hasenpfote als Joystick und Statthalter hinreichend beschreibt. Der Begriff des Analogen muss hier freilich zweideutig bleiben, vor allem weil „oges“ eigentlich für sich alleine keinen rechten Sinn ergibt …

  1100. Achtung! Bevor Mann sich nun wundert, das die Wonderhose keine (optischen) Wunder vollbringt: Dafür müsste Mann sie nämlich umgekehrt anziehen. Denn laut Beschreibung von Marks & Spencer wirkt die Hose nur auf „buttocks“, also das Gesäß – siehe auch das „before“ und „after“ (!?) Bild in der Produktbeschreibung.

    Bleibt also die Frage, ob Czyslanski seinen Cousin verar… hat, in dem er ihm den schicken Anzug falsch rum angezogen hat. Und der gute alte Mick Jagger ebendiesen Trick wieder angewandt hat. Und zur gleichen Zeit die Frauen sauer waren, dass der auf dem Rücken getragene BH keinerlei Wirkung zeigte, weshalb sie ihn wütend verbrannten…

  1101. Hi, spy kann auch oder Verknüpfungen und beliebige Keywords, neben der ‚low trraffic option‘ hat es eben auch den Vorteil dass immer was los ist. Lediglich ‚Konversationen‘ lassen sich dort nicht verfolgen, da die lineare Anordnung recht aufgelöst ist.

  1102. Wir haben also die Wahl zwischen einem degenerierten Monarchen, dem dummen Pöbel, machtgierigen, korrupten Politikern, oder einem Kartenspiel-König Look-a-like?

    Und da soll man dann nicht politik-verdrossen werden …

    Einmal mehr erscheint mir die Anarchie, die einzig vernünftige (Nicht-)Regierungsform

  1103. So lange sich meine IKEA Küchen-Einzelteile nicht auf einem 3D Drucker bei mir zuhause materialisieren und ich sie nur noch zusammenstecken muss, spreche ich als Czyslansky-Jünger noch lange nicht von „Fortschritt“

    Aber vielleicht könnte man der Marketingabteilung einen neuen Slogan vorschlagen: Wohnst du schon, oder druckst (tippst) du noch?

  1104. Alexander, das ist ausgesprochen visionslos. Ich brauche keine Küche, ich downloade mein Essen und drucke es gleich fertig aus *gg*

  1105. @svb
    Schade, dass man das Essen zu guter Letzt immer ausdrucken muss …Man kann ja letztlich so wenig bei sich behalten …

    @tim
    Aber im Ernst und Widerspruch zu Tim: Die meisten Unternehmen taten bislang gut daran, Rechnungen nicht elektronisch zu versenden. Noch gilt die Signationspflicht für mehrwertsteuerpflichtige Rechnungen in der EU und damit für fast alle Rechnungen zwischen Unternehmen. Die elektronische Signation aber ist allemal noch ein wesentlicher Kostentreiber für Unternehmen, die liebend gerne in ihrer Buchhaltung auf elektronisches Dokumentenmanagement umsteigen würden. Dank staatlich induzierter Überregulierung aber rechnet sich das einfach für die meisten Unternehmen nicht. Die Kalkulation Deines Freundes geht wohl erst dann auf, wenn die Pflicht zur elektronischen Unterschrift fällt. Und das scheint ja nun nach dem jüngsten Beschluss der EU-Ministerrats möglich zu werden. Bis Ende 2012 muss die Bundesregierung (diese oder eine andere) sich nun was einfallen lassen. Vielleicht genügt dann eine einfache pdf/a-Datei und ich kann mit Dir abrechnen. Man wird sehen.

  1106. What’s so fucking hard about qualified digital signatures? (Verzeihung, eine Woche in Amerika, und schon verfalle ich ins Vernakuläre…)

    Im ernst: Jedes Unternehmen braucht heute sowieso eine QDS, um sein Steuererlärung abzugeben, zum Einkommensnachweis (ELENA), um Bescheide über Elterngeld, geringfügige Beschäftigung, für Bescheinigung nach dem Wohnraumförderungsgesetz und der Fehlbelegungsabgabe, und so weiter und so fort.

    Eine Firm, die nicht längst eine QDS hat, ist höchstens eine Würstchenbude. Bislang haben sie dafür nur Geld ausgegeben. Mit eBilling könnten sie endlich etwas davon wieder reinholen. Tun sie nicht. Und warum? Weil sie bescheuert sind, altersstarrsinnig, beratungsresistent oder weil sie einfach zu viel Geld haben.

    Ach so, ich selber schicke meine rechnungen auch noch per Post. Warum wohl? Mus mir noch ein gute Begründung einfallen lassen.

  1107. What’s so fucking hard about qualified digital signatures? (Verzeihung, eine Woche in Amerika, und schon verfalle ich ins Vernakuläre…)

    Im Ernst: Jedes Unternehmen braucht heute sowieso eine QDS, um sein Steuererklärung abzugeben, zum Einkommensnachweis (ELENA), um Bescheide über Elterngeld, geringfügige Beschäftigung, für Bescheinigung nach dem Wohnraumförderungsgesetz und der Fehlbelegungsabgabe, und so weiter und so fort.

    Eine Firm, die nicht längst eine QDS hat, ist höchstens eine Würstchenbude. Bislang haben sie dafür nur Geld ausgegeben. Mit eBilling könnten sie endlich etwas davon wieder reinholen. Tun sie nicht. Und warum? Weil sie bescheuert sind, altersstarrsinnig, beratungsresistent oder weil sie einfach zu viel Geld haben.

    Ach so, ich selber schicke meine rechnungen auch noch per Post. Warum wohl? Mus mir noch ein gute Begründung einfallen lassen.

  1108. Ich sehe jetzt nicht so ein großes Problem darin, dass Briefe noch per Post verschickt werden. Ich denke es gibt Sachen auf dieser Welt, über die wir uns mehr Gedanken machen sollten.

  1109. @michael müller

    visibletweets sieht ganz hübsch aus. bei mir erschien der erste screen ausgerechnet in rosa und ich war schon versucht zu fragen, ob’s wohl auch eine version für jungs gibt 😉

    da es keine timeline visualisiert sondern einzelne tweets oder (sehr hübsch) clouds aus tweets generiert kann man damit nicht „arbeiten“, aber gut eine event-wand gestalten.

    danke für den feinen tipp
    mik

  1110. Auf den ersten Blick wars ja nett, ändert aber nichts daran, dass dieses Zeitungslayout allenfalls für iPads taugt, ich immer das Gefühl habe, wichtige Links/Tweets zu verpassen, wenn ich mich auf paper.li verlasse und außerdem die anderen Papar.li-Nutzer mit ihren Zeitungen auf Twitter meine Mentions vollspammen. Für mich so wie es jetzt ist: Käse. Dann lieber Papier.

  1111. Lieber Tim, ich spiele Skat, wenn keine Schafkopfrunde zusammengeht. Und in einem großen Teil Deutschlands wird Skat mit dem deutschen Blatt gespielt. Auch wenn das französische für diesen Zweck weiter verbreitet ist.

    Hat Czyslansky eigentlich außer Tarock irgendein Kartenspiel gemocht?

  1112. Oh, das ist mal wieder ein sehr schöner Beitrag.
    Ich weiß auch nicht, was Naumann da geritten hat. So schummrig altfränkisch ist der ja sonst nicht drauf. Man könnte meinen, sein Begriff der Öffentlichkeit stammt noch aus dem Wohnzimmer der siebziger Jahre, in dem sich die Familie einig vor dem Fernseher versammelte und kritisch die letzte Ausgabe von Dalli-Dalli reflektierte, damit der Vater am nächsten Tag über die Sendung bei einer Butterstulle in der Werkspause mit seinen Kollegen räsonnieren konnte. Was waren das aber auch für schöne Zeiten, in denen „Öffentlichkeit“ noch einzig über das ZDF sich definieren ließ. Und heute? Sohn Naumann facebookt, Tochter Naumann twittert, Mutter Naumann zieht sich Kochrezepte aus dem Blog und nur Vater Naumann sitzt einsam vor der Bücherwand. Nein, so hatte sich Jürgen H. das mit dem Strukturwandel der Öffentlichkeit nicht vorgestellt. Und schuld ist nur der Kluge. Wetten?

  1113. Liaba nette Leit ois Leitkultur. Aber was ist daran eigentlich deutsch? Da verstehe ich den Zusammenhang nicht (wenn es einen gibt)

    Ciao,
    -svb.

  1114. @svb Aber natürlich hat ALLES einen Zusammenhang:

    Schon weil das deutsche Wort „Leitkultur“ in anderen Sprachen sich zurecht nicht findet. Es gibt also gar keine andere als die deutsche Leit-Kultur. Das ist wie mit „Phettbergs Nette Leit Show“. Die kann man auch nicht übersetzen. Und das Video kommuniziert die Dreideutigkeit von „Leit“ umwerfend hübsch.
    Na gut: ein wenig verkopft. Aber man muss ja auch nicht verstehen warum ICH das Video gut finde. Man kann es einfach selbst schön finden 😉

  1115. Heatballs! Sebastian you made my day!!!
    Ich überlege gerade meine Tabakspfeifen als Holz-Heizkörper zu deklarieren und sie dem Schornsteinfeger zur Emissionsmessung vorzulegen ….

  1116. Das sehe ich auch so. Langsam sollten die Verantwortlichen aus ihren Löchern kriechen und sich auch der Öffentlichkeit stellen. Social Media ist ja nichts, vor dem man sich fürchten muss. Es ist vielmehr die Chance Erfahrung zu sammeln. Wie schafft man es sonst auf solch einfache Weise mit seiner Zielgruppe in direkten Kontakt zu treten. Viele fürchten, dass man jede Anfrage, ob nun über Twitter oder Facebook beantworten müsse. Das ist definitiv kein Muss, vielmehr jedoch die Chance die gestellten Fragen auch kritisch zu hinterfragen.

  1117. Dem kann ich nur zustimmen, hoffentlich ist aufgeschoben nicht aufgehoben, soll ja nun im neuen Jahr statt finden.

  1118. In der Tat bedauerlich, verbunden mit der Hoffnung auf Realisierung im kommenden Jahr. Leider war auf der Web noch kein Hinweis oder Stellungnahme sichtbar – halte dies für dringend notwendig.

  1119. Vielleicht ist auch einfach die Zeit vorbei in der man sich in Hannoverschen und Münchner Messehallen trifft. Es braucht vielleicht schönere, intimere um attraktivere Locations um die Stubenhocker anzulocken … Um einmal Danny Glover in Lethal Weapon zu zitieren:

    Ich bin einfach zu alt für so einen Scheiss!

  1120. Vielleicht solltest du deine Gemeinde darauf hinweisen, dass du als promovierter besser verdienender Deutscher den Wert der Nachbarimmobilien erhöhst, und bei einem Verkauf derselben eine finanzielle Beteiligung am Erlös möchtest.

    Obwohl, vielleicht senkst du ja den Wert durch deinen fränkischen Migrationshintergrund … wer weiss …..

  1121. Vor meinem inneren Auge sehe ich Frau Aigners Augen, wie sie in den Massenmedien davon liest, das es da diesen Dienst gibt. Und sie ihrem Sekretär Anweisung gibt sich dort anzumelden. Und eine Pressemitteilung zu verfassen, in der dieser Community der Kampf angesagt und ein iHood-Gesetz eingefordert wird. Und als sich keiner mehr die tägliche Rekursion sich selbst rezitierender, krossmedialer Pressemitteilung und -konferenzen interessiert, tritt sie empört vor die Öffentlichkeit, ihre Bürger, die sie zu verteidigen vorgibt, um bekannt zu geben jetzt aus iHood auszutreten, weil sie das alles nicht mehr durch ihre Mitgliedschaft unterstützen könne. Und Aigner klickt auf „Kündigen“, und das Tagwerk für das dritte Quartal ist getan. Winterpause.

    Und im nächsten Jahr stehen dann Google OS und das Speichern in der Cloud, unsichere Plugins (schließlich ist die Bayerin Verbraucher*schutz*ministerium), sehe ich noch, als der Letzte im Ministerium das Licht ausmacht.

    Mann bin ich phantasiereich vor dem ersten Kaffee.

  1122. Ich habe auch schon den Service von http://www.telegrammdirekt.de genutzt, dort kann man Telegramme versenden, die sogar noch am gleichen Tag zugestellt werden.
    Es war ein Glückwunschtelegramm mit Schmuckblatt und Musik zum 30. Geburtstag meiner Schwester. Ich habe es morgens aufgegeben und am gleichen Nachmittag wurde das Telegramm zugestellt.
    Die Freude über das Telegramm war sehr gross. Bei TelegrammDirekt kann man auch ein Telegramm mit Blumen verschicken. Und sogar Auslandsetlegramme kann man hier senden.
    Ein echt toller Service

  1123. Was haltet ihr von einem Telegramm Flashmob?
    Ich wäre gespannt, wie viele Telegrammboten die Post noch beschäftigt.
    Ich wette man könnte sie ganz schnell an ihre Kapazitätsgrenzen bringen …

  1124. Aus Wikileaks „das Ende der Privatheit“ abzuleiten, ist in meinen Augen falsch. Sie verwechseln politische Vorgänge mit Privatheit. Das, was da grade passiert, hat nicht das Geringste mit „Privatheit“ zu tun. „Privatheit“ gibt es nur im Privatleben der Menschen und bedeutet, daß Menschen nicht ihr ganzes Leben offenlegen müssen.

    Somit kann man in dem Zusammenhang auch den Satz „Je schneller wir uns damit abfinden, desto besser.“ nicht unwidersprochen stehenlassen. Das Recht auf Privatheit des Einzelnen ist ein Grundrecht, das wir verteidigen sollten, anstatt uns mit seiner Erosion abzufinden. Denn dann müssen unsere Kinder auch nicht in einer Welt aufwachsen, die in Bezug auf „Privatheit“ „von einer schonungslosen Offenheit geprägt sein“ wird. Wenn das passiert und wenn unsere Kinder auch ihr letztes Stückchen Privatsphäre verloren haben, heißt das nur eins: Wir haben bei der Vermittlung von Medienkompetenz versagt. Denn dazu gehört zwingend auch die Vermittlung eines verantwortungsvollen Umgangs mit privaten Daten, und zwar nicht nur mit fremden, sondern vor allem auch mit den eigenen.

    Ich gebe Ihnen recht, daß Vorgänge wie die jetzt von Wikileaks aufgedeckten in Zukunft kaum mehr geheimzuhalten sind. Es handelt sich dabei allerdings im Gegensatz zu privaten Daten, bei denen es um Privatheit geht, um Daten von mehr oder minder großem öffentlichen Interesse. Wikileaks meint, daß das öffentliche Daten sein sollten. Somit bringt Wikileaks hier eigentlich nur das uralte Prinzip aus der Hacker-Ethik zur Anwendung, das da lautet „öffentliche Daten nützen“. Und genau diese Hacker-Ethik zeigt uns auch auf, warum es hier eben nicht um Privatheit geht, denn der zweite Teil heißt „private Daten schützen“ oder auch „mülle nicht in den Daten anderer Leute“. Was hier seitens Wikileaks passiert, ist also an sich gar nichts neues, sondern ein uraltes Prinzip. Daraus eine Welt abzuleiten, der das „Ende der Privatheit“ bevorsteht, ist völlig verfehlt.

  1125. … aber nicht das Denken muss sich ändern („Denke niemals etwas, das du nicht auch auf eine Postkarte schreiben würdest“) – sondern der Umgang mit der Offenheit.

  1126. Wie war! Auch wenn „free“ in dem Kontext nicht unbedingt „umsonst“, sondern eher „kostenlos“ (oder eben „frei“) bedeutet, aber das ist letzlich nebensächlich.

    Dumm, dass sich an die „Ermahnung“ von damals heute scheinbar kaum einer mehr erinnern will, oder kann.

    Bedenke, was Du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen. Bedenke, was Du schreibst, es könnte gelesen werden.

  1127. Habe heute in der Springerpresse gelesen: Sie beschwören das Ende der Diplomatie, was unweigerlich in die Anarchie führen wird … Na also, geht doch 😎

    @Tim Staatsgeheimnisse sind keine Privatheiten, sie sind eine öffentliche Angelegenheit.

    ach ja, und was ich denke, sollte lieber auf keine Postkarte …

  1128. Auf der European Identity Conference 2011 im Mai in München wollen Kim Cameron und ich unsere iPhones vor den Augen der Weltpresse unter eine Dampfwalze legen. Wer will, kann mitmachen! Auch iPads sind willkommen.

    Hintergrund: Apple betrachtet die vom iPhone gesammelten Informationen über meinen Aufenthaltsort („location data“) als ihr EIgentum und behält sich laut AGBs ausdrücklich das Recht vor, sie an Dritte zu verkaufen.

    Kim und ich sind der Meinung, dass diese Informationen persönliche Daten sind und deshalb mir gehören und sonst niemandem! Steve Jobs ist anderer Meinung. Wenn das aber so ist, weill ich nicht mehr sein Kunde sein.

    Vielleicht könnte man den im Film gezeigten Grill ja als Überzeugungsmittel verwenden. Man müsste es ihm nur unter den Stuhl legen…

  1129. Ich kann Alexander Schestag nur komplett zustimmen, das liest sich wie eine offizielle CCC-Erklärung.

    Übrigens bedeutet „frei“ im Zusammenhang nicht „umsonst“, sondern *ausschließlich* frei im Sinne von Freiheit.
    Oder wie es im Gesamtzitat (Stallman) heißt „Free as in free speech, not as in free beer“.

    Um kostenlose Information geht es in erster Linie garnicht. Es geht vielmehr darum, die Grundlage der Kommerzialisierung von Information garnicht erst möglich zu machen, nämlich Eigentumsrechte an Information – nicht zu verwechseln mit Urheberrechten – die will man, und Hacker haben sie sehr lieb.

    Die Aussage
    „Denke niemals etwas, das du nicht auch auf eine Postkarte schreiben würdest“
    kann doch nicht ernst gemeint sein. Das ist sehr kafkaesk / orwellsch, das kann sich auch die junge Generation nicht vorstellen, und sie will es erst recht nicht erreichen. Es wird ihr höchstens wider besseren Wissens aufgezwungen.

    Der Ruck in der Denkweise zur Freizügigkeit mit privaten Informationen der couleur
    „unser Kleiner hat heute zum ersten Mal in der Badewanne gepupst“ (sic)
    ist in der jungen Generation definitiv da.
    Der entscheidende Punkt ist die Freiwilligkeit der Informationsveröffentlichung, und genau dieses Recht sollte man Regierungen und Konzernen eben nur eingeschränkt gewähren.

    Wikileaks arbeitet also genau in die Gegenrichtung: Nicht Information aus dem Privaten zum System tragen, sondern aus dem System in das Private. Also dem Bürger, dem Verbraucher, dem Wähler. Wenn das neuerdings ein Paradigmenwechsel ist, dann wurde es höchste Zeit dafür.

  1130. Jede verfügbare Information kann und wird gegen uns verwendet werden. Oder für uns. Es fallen jedenfalls jeden Tag eine Menge Daten an, die zusammengefügt sehr viel über einen Menschen verraten.

    Sofern man nicht den ganzen Tag alleine in seinem verpixelten Haus bleibt, kann man sich dem nur in eingeschränktem Maße entziehen.

    Ich denke, dass wir als Gesellschaft dringend daran arbeiten müssen, mit dem Ende der Privatheit umzugehen. Übergangsweise ist Datenschutz schon ein wichtiges Thema, aber auf die schrittweise Abschaffung der Privatsphäre wie wir sie kennen, bereiten wir uns als Gesellschaft leider nicht vor.

    Worüber ich noch nachdenke, ist, ob es in Zukunft eine andere Art von Privatsphäre geben wird. Möglicherweise bleibt ein privater Kern erhalten.

  1131. Da jammert die deutsche Regierung über die Veröffentlichung von wikileaks rum, dass das „rechtswiedrig erworbene Daten sind“. Toll, als die Regierung die Daten von den schweizerischen CD’s gekauft hat war das alles in Ordnung, jetzt, wo sie selber am Pranger stehen, ist das auf einmal höchst bedenklich. Ich kann nur Sagen, was für Heuchler.

  1132. @fuchsto der CCC würde niemals das „Ende der Privatheit“ erklären.

    @Tim Cole richtig, Politiker sind auch Menschen. Aber in diesem Fall geht es nicht um die Privatsphäre dieser Menschen, sondern um Informationen, die im Zusammenhang mit ihrer politischen Tätigkeit stehen und daher nach Meinung von Wikileaks öffentlich sein sollten. Hier geht es letztlich um nichts anderes als um Transparenz im politischen Prozeß, nicht um das Ende der Privatheit.

    @Oliver wieso sollten wir uns auch auf die schrittweise Abschaffung der Privatsphäre vorbereiten? Ich bin nicht bereit, diese Abschaffung zu akzeptieren. Und wir als Privatmenschen können sie auch verhindern. Es ist nur die Frage, ob die Menschheit das will.

  1133. @fuchsto ah ok, das hatte ich mißverstanden. Nun, ich bin zwar Mitglied, aber das ist kein offizielles Statement des CCC. Dazu bin ich nicht befugt, und beim CCC reagiert man gelinde gesagt nicht grade erfreut, wenn ein Mitglied im Namen des Vereins spricht, ohne daß das vorher autorisiert wurde. Deswegen möchte ich das hier klarstellen. Aber ohne Frage ist meine private Meinung als CCCler in dem Fall in weiten Teilen deckungsgleich mit dem, was man wohl als offizielle Haltung des CCC zum Thema erwarten kann.

  1134. Lieber Tim, das klingt nicht sehr optimistisch und mutmachend… Nevertheless, wir ziehen in 4 Wochen um, in die Nähe von Boston, für zunächst 2 Jahre… Und ich versuche das Gute zu sehen und werde gern berichten 🙂

  1135. Liebe Vicky,

    pass auf deine Mastercard auf, schwupps ist sie gesperrt und deine PayPal Spenden kannst du dann auch ganz schnell vergessen …
    Im vorauseilenden Gehorsam sind Finanzunternehmen ganz schnell Handlanger der korrupten Regierungen …

    Wahre Grösse zeigte Czyslansky, der zeitweilig ja auch als Diplomat in Polen tätig war:

    „Ist mir doch scheissegal, was ihr über mich wisst, zu wissen glaubt oder über mich redet, Prost!“ ist sein bekanntester Ausspruch zum Thema Geheimhaltung.

  1136. Wird Czyslansky damit auch zu einer ausländischen terroristischen Organisation?
    Mein Besuch hier bedeutet quasi mein finanzielles Ende?

    Naja falls es eng werden sollte mit den Ressourcen, ich biete euch einen SPIEGEL-Server an. Auch wenn ich damit Markenrechte verletze 😉

  1137. Da hauts den Lukas aus den Socken!
    Ich glaub meine Brusttasche qualmt!

    Ich spüre schon die Welle anrollender DDiS-Attacken (Durchaus Deutlich irritierter Staatsdiener) brummen!

  1138. Südtirol wäre nur dann wirklich kaufenswert, wenn man die Ostmark äh Österreich auch dazu bekäme, weil sonst braucht man immer ein Pickerl (Vignette) …
    Wieder einmal ein Beispiel für eine nicht durchdachte Politiker Idee …

  1139. Liebe Vicky, ich finde diese Enthüllungen banal. Südtirol ist doch in Wirklichkeit schon seit dem WWI nur an die Italiener verleast, die sich die Kohle wiederum von den Deutschen in Form von Gebühren für Hotelzimmer, Schilifte und Weinprobierstuben zurück holen.

    Ich warne außerdem, auch deine Zeit wird irgendwann ablaufen: LG TROMM Styler – Schluss mit Bügeln! http://www.lgblog.de/2010/08/31/ifa-neuheit-lg-tromm-styler-schluss-mit-buegeln/

    Außerdem empfehle ich dringend, statt tröpfchenweiser neuer Enthüllungen, die Konsultation folgender Seiten, um dich auf andere Gedanken zu bringen: Bügelperlen: Anleitung zum Bügeln und Basteln http://frau.germanblogs.de/archive/2010/08/13/buegelperlen-anleitung-zum-buegeln-und-basteln.htm oder Eine Bügelfalte perfekt bügeln: so einfach geht’s (auch für Männer!) http://frau.germanblogs.de/archive/2010/09/06/eine-buegelfalte-perfekt-buegeln-so-einfach-gehts-auch-fuer-maenner.htm

    Überleg dir das mal! Eine wohlmeinende Verehrerin!

  1140. Ich hab das ja alles nur so halb mitbekommen aber jetzt werde ich mich mal zu Wort melden. Im Grunde gebe ich dir ja in allen Punkten recht, lieber Tim, aber es gibt eben auch Menschen mit einem verklemmten beruflichen Umfeld und wenn die reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, bekommen sie von eben diesem spiessig verklemmten Umfeld Ärger.

    Das ist unglaublich bedauerlich, aber in den nächsten paar Jahren wohl nicht zu ändern.

    Ich glaube gerade der Jurist ist – im Grunde natürlich selbstverschuldet – Opfer seiner eigenen kleinkarierten, oberkorrekten Welt.

    Lass uns eine Übergangsfrist für die schaffen, deren Umfeld eben noch nicht so weit ist, freie Meinungsäußerung zu akzeptieren und Gnade walten lassen und die Dinge einfach stillschwiegend löschen, wenn wir als Administratoren die Möglichkeit dazu haben.

    Irgendwann ist es ganz normal, dass man von Richtern, Staatsanwälten und Pfarrern „lustige“ Bilder beim Kotzen nach Komasaufen auf einer Swingerparty im Netz findet und sich keiner mehr darüber aufregt … Irgendwann darf man auch Beamter werden, wenn man im Netz Dreck übers 3. Reich verzapft hat und wir können alle befreit aufatmen.

  1141. Das erinnert mich an die Geschichte einer Juristin, die mir erzählte, sie habe auf einer Konferenz einen Kollegen erlebt, der seinen Vortrag mit folgender Folie begann: „Die nachfolgenden Inhalte stellen weder die Meinung meines Arbeitgebers, noch meine eigene noch die von Dritten dar.“ 🙂 ?!?!?!?

  1142. Lieber Tim,

    das unterscheidet uns beide: Ich bin kein Journalist. Ich hatte diese leicht hysterische Dame sofort wieder vergessen und hätte mir auch nie die Mühe gemacht, mir ihren Namen zu merken. Daher hätte ich auch nicht eine so verquere Brieffreundschaft gestartet.

    Vermutlich steht sie auf Dich. Das merkt man daran, dass sie sich Gedanken über Dein Alter gemacht hat, ob das gut geht mit Euch beiden. Würde es im übrigen nicht. Ich hoffe, Du folgst meinem Rat und läßt die Finger von ihr.

    Zu Deiner Frage von den Ständen: Vergiss es. Das ist intellektueller Quatsch. Es gibt überhaupt keine klaren Standesunterschiede mehr, oder besser, es wird zwischen den Ständen nicht unterschieden. Prinzessinnen heiraten Fitnesstrainer, Bankiers werden als Elite bezeichnet, Lügenpack ist ein Synonym für Regierung und gegen den Papst laufen zivil- und strafrechtliche Anzeigen. Und wo man Stände nicht mehr zählen kann, gibt es auch keinen fünften Stand.

    Das heißt also, es gibt ihn doch, aber nur auf dem Christkindlsmarkt und da auch nur, wenn sich alle einig sind, von wo man mit der Zählerei anfängt.

    In diesem Sinn, auf zum Glühwein!
    Dein SvB.

  1143. Du diskriminierst die Analphabeten (denen gratulierst Du ja nicht, da sie es nicht lesen können) und Deine Weihnachtsgrüße sind nicht barrierefrei. Melde Dich bitte bei der Eine-Welt-Inquisition German Chapter und bitte dort um eine angemessene Strafe (beispielsweise einmal öffentliches Bereuen bei Kerner oder Beckmann, zusammen mit Eva Herrmann und Walter Mixa) und es wird Dir vergeben werden.

    Diese Auskunft ist gebührenfrei und stellt nicht die Meinung meines Arbeitgebers oder sonst von irgendwem dar, denn ich kenne. Mich eingeschlossen.

  1144. Aber natürlich streiten wir für die Regeln der Pressefreiheit auch für Blogger. Aber das setzt dann schon auch ein journalistisches Rollenverständnis des Bloggers voraus und daran scheint es der Volljuristin ja zu mangeln. Deshalb möchte ich sie – Vollblogger wie ich bin und offenbar im Gegensatz zu Dir – auch nicht an irgendeiner Latte messen. Auch mein Standesdünkel – nein SvB: kein „Standl-Dünkel“ – verbietetet es mir nachgerade mich mit der Dame irgendwie gemein zu machen. Abgrenzung, wem Abgrenzung gebührt.

    Es gibt übrigens noch immer tiefgreifende kulturelle Differenzen zwischen Journalisten und Bloggern. Ich erinnere mich lebhaft einer Pressekonferenz der Messe München, zu der im Jahr 2008 erstmals auch Blogger eingeladen waren. Nach dem Vortrag des Messe-Chefs begannen die Blogger zu applaudieren (!) was umgehend zu ebenso überraschten wie mitleidigen Blicken der anwesenden „Voll-Journalisten“ führte. Eine Situation, wie man sie ja hinlänglich aus Linienflügen mit mitreisenden Charter-Profis kennt. Andererseits akzeptieren Blogger gerne Sponsoren, die Ihnen die Schnittchen bezahlen, während ein Reporter von altem Schrot und Korn da sofort zu zucken beginnt und seine journalistische Unabhängigkeit oder besser seinen Standesdünkel in akuter Bedrohung sieht.

    Kurz: man wird wohl nicht jeden Blogger als Journalisten behandeln können. Aber was befähigt einen Überschriften-Redakteur der BILD-Zeitung eigentlich zum Träger eines Journalistenausweises?

    Im Übrigen bin ich davon überzeugt, dass der notwendige Schutz von Wikileaks nicht über das Presserecht erfolgen kann und wird. Das geht nur über Öffentlichkeit, über die Solidarisierung der Medien mit den Online-„Kollegen“ – ob Reporter oder nicht. Letztlich ist Wikileaks nur zu retten, wenn sich der Begriff der Öffentlichkeit endich an die aktuellen Gegebenheiten anpasst. Und damit meine ich nicht nur die technischen Möglichkeiten – dass sich die Regeln unseres Zusammenlebens immer nur an den technischen Gegebenheiten ausrichten sollen ist ja wirklich reaktionärer Unfug – sondern vielmehr die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen. Die Zeiten politisch-exekutiver Arkanbereiche sind doch längst überholt. „Nescit regnare, qui nescit dissimulare“ (für Volljuristen: „Der weiß nicht zu regieren, der nicht zu verbergen weiß“) ist als Maxime der Politik Ludwig des XI. nach nun mehr als 600 Jahren einfach reif für den Schrottplatz der Geschichte. Und wem das nicht passt, der möge sich als Lordsiegelbewahrer der absolutistischen Geheimdiplomatie dem alten Froschfresser zugesellen.

    Lieber Tim: Was meinst Du eigentlich genau mit „Leck-Website“? Ein wenig klingt das – na ja – despektierlich …

  1145. Wenn die Truppen-Spieler nicht so ausgesucht, die Texte nicht so aufgesagt und die Intention der Aufführung tatsächlich jene gewesen wäre, die man uns suggerieren wollte, dann wäre das Ganze ja gar nicht so schlecht gewesen.

    Es ist völlig richtig, dass die Deutschen wissen sollten, was ihre Truppe da am Hindukusch treibt und umtreibt. Leider wird es nie so weit kommen, da es für Wikileaks zu unwichtig ist.

  1146. Es gibt bei „BILD“ tolle Überschriften-Redakteure. Unvergessen der Kollege, der über den Bericht, der vor vielen, vielen Jahren die Totalpleite der Deutschen bei irgendeiner Schwimm-WM beschrieb, die Headline setzte: „Wenigstens ist keiner ertrunken“…

  1147. Es geht weiter, wieder verliert wikileaks eine Bankverbindung. Visa, Mastercard, Paypal und jetzt die Bank of America: Die Großbank reiht sich bei den Unternehmen ein, die Zahlungen an WikiLeaks sperren. Vielleicht liegt es daran, dass wikileaks als nächstes Ziel eine amerikanische Grossbank anvisierte. Auf der anderen Seite wird man an diesem Beispiel sehen, ob es auch auf Seiten der Banken monopolistische Strukturen gibt. Das wäre wirklich nicht gut.

  1148. eine wirklich geschmeidige recht hand, die alle drei saiten jederzeit bestens im griff hat. diese spannung in der intonation – unglaublich. eine grazile mischung aus frühem „man in black“ und spätem „slowhand“. ich bin berührt.
    in sachen „geist und rauch“ weisst du mich ja zu finden 😉

  1149. Es geht doch mitnichten um das Ende der Privatheit, sondern um die Transparenz von Staaten und Grossunternehmen. Man kann nun darüber streiten, ob Julian Assange inzwischen eine Person von öffentlichem Interesse ist.

    Wiki Leaks ist aber in erster Näherung kein Portal auf dem man die Nacktbilder seiner Ex veröffentlicht, oder?

  1150. Mein lieber Tim,

    es ist wie immer, wenn Du hier Dein Wissen niederlegst: tiefgründige Erkenntnisse und umfassendes Wissen vermählen sich auf einzigartige Weise mit Halbwissen, mit verhängnisvollen Irrtümern, ja mit eigenwilliger Borniertheit.

    Der Begriff „Hoosier“ ist ja nicht einfach eine Eigenbezeichnung der Einwohner Indianas, sondern lässt sich ethymologisch auf die Frage „Who ist there?“ zurückführen (siehe Wikipedia), jene Frage, die entwicklungsgeschichtlich Google Streetview vorausgeht, ja nachgerade Google Streetview erst möglich (und nötig?) machte. Der Hinweis auf StreetView ist von größter Wichtigkeit für ein adäquates Verständnis Indianas, da Ed Parsons, der Entwickler von Streetview, vor seiner Tätigkeit bei Google bekanntlich als EMEA Applications Manager for the Geographical Information Systems (GIS) bei Autodesk beschäftigt war. Bei Autodesk muss er aber auch auf Lars Åke Moureau gestoßen sein, dem wohl wichtigsten Autodesk-Manager außerhalb der U.S.A.. Moureau aber ist – richtig! – Schwede!(siehe die Aufzeichnungen Moureaus zur Frühgeschichte des Unternehmens Autodesk).

    Nun schließt sich der Kreis zügig, wenn man unterstellt, dass Kolumbus zwar am 14. Oktober 1492 vermeintlich an der Ostküste Indiens landete und die dort angetroffenen Ureinwohner entsprechend als „Indianer“ bezeichnete, dass aber knapp zweihundert Jahre später (1679) französische Forscher das Territorium des späteren Indiana als erste Weiße betraten und angesichts der Küste des Michigansees glaubten, sie hätten die Nordroute nach Schweden entdeckt. Mangels eigener Erfahrungen (Napoleon war damals ja erst zehn Jahre alt und kam auch später niemals bis Schweden) nannten sie die „entdeckten“ Indianer „Schweden“. Welch ein Irrtum. Die wahren Schweden sind heute noch beleidigt und es ist ja kein Zufall, dass sich von den heute 37 us-amerikanischen IKEA-Einrichtungshäusern kein einziges in Indiana befindet (Eine Liste der IKEA-Einrichtungshäuser in den U.S.A. findet sich hier).

    Das aber ist natürlich nur die halbe Wahrheit und bringt uns auch irgendwie nicht wirklich weiter. „Hoosier“ hat ja noch eine zweite – heute fast vergessene – Herkunft: als Hoosiers bezeichneten man im Mittelalter die sogenannten „Hosenmacher“ (italienisch: „Braghettone“), deren wichtigster Repräsentant sicherlich Daniele da Volterra war. Volterra übermalte im Auftrag des Papstes Pius IV die anstößigen Blößen des jüngsten Gerichts von Michelangelo im Vatikan mit – na was wohl? richtig: – Feigenblättern, die Geschichte vom Sündenfall aus dem Alten Testament zitierend (1. Mose 3, 7). Spätestens jetzt wird deutlich, dass der Hinweis „Hoosier“ auf den von Dir, lieber Tim, genannten Werbetafeln gerade für das Gegenteil von dem steht, was Du diesen Tafeln zuschreibst: die University of Indiana steht eben nicht für die Wacky League, sondern für deren Gegenteil: für die Verschleierer, die Übermaler, die Fälscher, die Geschichtsklitterer, die „Hosenmacher“. Die Rolle der Schweden muss also ganz anders gedacht werden: der Schwede ist der natürliche Feind Julian Assanges. Und seine aktuellen Probleme wären längst vorherzusehen gewesen, hätte man die Botschaft auf den von Dir, mein lieber Tim, wiederentdeckten Werbetafeln nur rechtzeitig korrekt entschlüsselt.

  1151. Wunderbar! Aber an einer Stelle wurde ich stutzig. Zum einen teile ich die Ansicht vieler, dass Transparenz für Großunternehmen und Regierungen etwas komplett anderes ist als Transparenz des Privaten. Andererseits ist es kein Zeichen von digitaler Öffnung, wenn man Material über andere veröffentlicht, bevor man sein eigenes freigibt. So gesehen sind jene Staatsanwälte unangemessen indiskret, fertig, und das alles unter dem Mäntelchen der Öffentlichkeit der Prozesse in einem Rechtsstaat.

    Suchst Du was wirklich komisches? Überschrift in der BILD: Assange packt aus!
    (http://www.bild.de/BILD/politik/2010/12/21/wikileaks-chef-julian-assange-mein-leben-in-der-knast/hoelle.html)

    Was ist das denn für eine dämliche Schlagzeile? Eine echte Sensation wäre doch:

    Assange hält dicht!

    🙂

  1152. Auf die Liebe der Aegypter zur berauschenden Substanz hat ja auch schon Fredl Fesl, der sozialkritische Forscher aus der niederbayerischen Region Niederbayern hingewiesen, als er von den massiven quadrilateralen Bierkellern in der Wueste Aegyptens berichtete.

    Season’s Greetings!

  1153. Das mag ich: ergötzliche Weisheiten zum Jahresausklang. Vielen Dank SvB.

    Zu deinen trefflichen Gedanken zur „Zeit zwischen den Jahren“ erinnere ich an die einigen afrikanischen Stämmen zugeschriebene Eigenheit die Zukunft hinter sich und die Vergangenheit vor sich zu sehen. Da man Geschehenes ja kennt, kann man es auch sehen. Und Sehen tut man bekanntlich auch auf dem schwarzen Kontinent „vorne“, während hinter einem das Unbekannte, also die Zukunft liegt. Ein afrikanischer Blick zurück ist also ein Blick in die Zukunft, ein Blick nach vorne ein Blick in die Vergangenheit.

    Was lernen wir daraus?
    Nix! Aber darum geht es ja auch nicht. Hier nicht und vorne nicht und hinten nicht.
    Und das war’s jetzt für dieses Jahr. Endgültig.

  1154. Ich gebe Tim Cole recht: Die Verlage sind mit ihrem Ansinnen zu spät – so wie es Herr Buchholz gern möchte, wird es wohl kaum sein. Aber warum sind Top-Manager immerzu so fantasielos?
    Wie wäre es denn, auf echte Aktivposten zu setzen? Vom riesigen Portal bis zur Homepage des Fußballvereins – ob Nachrichten-Ticker oder „Super-Tor-Video“: Die Seitenbetreiber würden sicherlich einen moderaten Betrag dafür zahlen. Voraussetzung ist freilich, dass man das richtig gut macht (wobei ich am Können der Journalisten keinen Zweifel habe).

    ©2011 Alle Rechte vorbehalten, Herr Buchholz!

  1155. RIESENRISIKO. Schau mal Tim, Du kaufst die Software, installierst sie und bist hellauf begeistert. Du strahlst richtig. Dein Grinsen ist so breit, das paßt kaum auf den Bildschirm. Ein menschliches Rühren packt Dich, Du enteilst. Was tust Du im kleinsten Raum Deiner Wohnung? Ja, das auch, aber Du liest vielleicht auch Zeitung. Sagen wir, ein Interview mit J. Ziercke. Oder bei Dir eher noch Schirrmacher. Du kehrst zurück, etwas schmallippig willst Du den Blogbeitrag des neuen Jahres in die Tasten hauen – und der Rechner kennt Dich nicht. Deine Stirne runzelt sich, der Rechner fährt sicherheitshalber runter.

    Ein interessantes Konzept habe ich vor 5 Jahren auf der Cebit gesehen, ein tokenbasiertes System, bei dem der Token nicht nur den Zutritt repräsentiert, sondern auch den Sessionkey, so daß viele Applikationen auch an der richtigen Stelle wieder hochfahren, wenn Du nach Deiner Session an einem anderen Rechner weitermachst. Und das alles automatisch, wenn Du aus dem Funkbereich (2,3 m) Deines Arbeitsplatzes entschwindest! Fand ich faszinierend, und wenn ich den Hersteller noch wüsste, hätte ich selber drüber gebloggt 🙂 – aber es lief eh nicht auf Mac, daher ist es eigentlich egal. Wenn es inzwischen sowas für eine Mac-Umgebung gibt, bitte melden, anyone!

  1156. Das mit der Mac-Umgebung ist doch kein Problem: Du nimmst deinen (richtigen Windows-)Laptop und gehst zu McDonalds.

    Wenn dich danach ein menschliches Bedürfnis befällt, weißt du wenigstens, woher es kommt (#wuergburger).

  1157. Which reminds me, icvh hab hier zum Login auch so ne Gesichtserkennung und wollte mal testen ob der auch ein Blatt mit meinem ausgedruckten Foto als Input nimmt.

    Soweit ich weiß sind Computerwebcams ganz selten auch Infratotfähig (sonst muss halt ne Kerze hinter das Blatt.)

  1158. Windows Taste + L fertig.

    Damit ist nur der Bildschirm gesperrt, alle Programme laufen weiter. Du musst also nur Dein PW neu eingeben oder falls Du einen Fingerabdruckscanner hast, nur kurz den Finger drüber ziehen.

  1159. Es gibt auch jede Menge Spielereien mit Bluetooth.
    Wenn man das Handy in der Tasche hat, und Bluetooth aktiv hat, merkt der PC, he das Handy entfernt sich. Dadurch wird der Bildschirm gesperrt und zumindest ein all zu leichter Zugriff auf die Daten ist verhindert.

    Das ganze gibt es auch als ausgereiftere Lösung wo man einen RFID Tag in der Tasche haben kann. Dann muss man seine besten Stücke nicht pausenlos mit Bluetooth zu leuchten bringen.

    Ansonsten stimme ich Michael zu, Windows + L ist (unter Windows) eine fixe und drittsoftwarefreie Lösung. In unserer Firma werden alle Mitarbeiter regelmäßig dazu angehalten ihre Arbeitsplätze beim Verlassen zu sperren. Sollte in der Firmenwelt, nach meinem Verständnis, standard sein. Naja wer interessiert sich schon für die Dinge die ich verstehe, wenn mir schon keiner bei den Sachen hilft die ich nicht verstehe 😉

    Grüße!

  1160. Erstens ist es ALT + L (zumindest bei mir). Zweitens muss ich mich danach wieder mit Passwort oder Fingerabdruck einloggen.

    Zu mühsam! Das machen die Leute nicht. Wenn es nicht ohne eigenen Aufwand geht, werden es die meisten nicht tun. Das ist ja gerade das Geniale an der Lösung von Imprivata – ich muss nichts tun!

  1161. Wunderbar! Wobei auch der Sportler profitiert. Es müssen nur genug Leute ihn als erstes im Ziel gesehen haben, dann hat er gewonnen, dazu muss er nicht mal mitlaufen! Er kann die Zeit bequem in der Kneipe abwarten, solang nur genug Twits für ihn gezählt werden. Und im Sport werden die Half-Twits ja auch gezählt.

    Hatten wir das nicht schon mal, diesen virtuellen Sport? Ich denke da an einen Marathonläufer, den wir alle kennen, dem jeder abnimmt, er sei diese abnorme Strecke mitgelaufen, nur weil er alle paar Minuten einen Tweet abgesetzt hat? Das hätte er ja auch von der Couch aus machen können 😀

  1162. Hallo Herr Cole,

    ohne umfassend auf alle Argumente der Diskussion eingehen zu wollen,
    nur 2 Anmerkungen:

    1)
    „Der Bildungsanstieg … beträgt von der ersten zur zweiten Generation sage und schreibe 800 Prozent!“

    N. Foroutan (Original): „Speziell für die Gruppe der Menschen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland ergibt sich mit den hier im Mikrozensus 2009 ermittelten 22,5 Prozent nicht nur ein wesentlich höherer Bildungsabschluss im Generationsverlauf: Gegenüber den 3 Prozent der ersten Generation ergibt dies eine Steigerung von ca. 800 Prozent!“

    Abgesehen davon, dass es sich um eine Steigerung UM 650% (übliche Interpretation der missverständlichen Formulierung „Steigerung von“) bzw. AUF 750% handelt,

    welchen Sinn macht der Bezug auf eine 1. Generation, die vermutlich wesentlich schlechtere Bildungsbedingungen hatte? (Außer den, große Zahlen zu fabrizieren …)

    Dass der Anteil an FHS-Reife/Abitur nur 53% des Wertes Deutscher ohne Migrationshintergrund ausmacht (S.27), ist natürlich weniger effektvoll.

    Ohne Frage, Bildung ist wichtig, weil (m.E.) der einzige Weg aus dem Dilemma, und es ist nur gut, wenn der Bildungsstand muslimischer Migranten steigt, aber die Argumentation von Frau Foroutan ist dann doch einseitig und unwissenschaftlich.

    2)
    „Muslims heiraten nur andere Muslims, was die Ghettobildung befördere, behauptet Sarrazin. Tasache ist, dass 33,5 Prozent der muslimischen Männer in Deutschland 2008 eine nichtmuslimische Frau geheiratet haben. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: 92 Prozent der deutschen Männer heiraten eine Deutsche ohne Migrationshintergrund.“

    Korrekt zitiert muss es heißen
    „92 Prozent der bereits verheirateten deutschen Männer sind mit einer Deutschen ohne Migrationshintergrund verheiratet.“ (Vermutlich inklusive der, die auf die goldene Hochzeit zusteuern.) Dieser Zahl die Zahl der Hochzeiten muslimischer Männer und nichtmuslimischer Frauen im Jahr 2008 gegenüber zu stellen ist schon eine Glanzleistung.

    Dazu 3 Fragen:
    a) Wieviel Prozent der den muslimischen Männern theoretisch zur Hochzeit zur Verfügung stehenden Frauen sind muslimisch und wieviele nicht muslimisch?
    b) Wieviel Prozent der den deutschen Männern theoretisch zur Hochzeit zur Verfügung stehenden Frauen haben einen Migrationshintergrund, und wieviele keinen?
    c) Wen verwundern unter diesen Umständen verschiedene Raten?

    Der Anteil der mit deutschen Partnern verheirateten türkischstämmigen Migranten
    (der 2. Generation) beträgt nach der von Frau Foroutan zitierten Frau Nottmeyer
    8,9% bzw. 4,2% (S.45). Natürlich schreibt sie das nicht in ihren „zentralen Ergebnissen“.
    (Angabe Sarrazin 3% und 8% (S.44) …)

    Fazit:
    Frau Foroutan schöpft aus dem gleichen Datenpool wie Herr Sarrazin.
    Vielleicht hat sie ein paar neuere Daten. Sie ist ja schließlich „vom Fach“.
    (Obwohl sie mit der Mathematik ein paar Schwierigkeiten zu haben scheint.)

    Sorry, aber das willkürliche Herauspicken einzelner Zahlen zur Untermauerung der eigenen bzw. Widerlegung fremder Thesen (und ich meine jetzt Frau Foroutan 😉
    ist weder „statistische Quellenforschung“ noch wissenschaftliche Herangehensweise.
    Das ist m.E. nicht einmal seriös.

    Viele Grüße
    Gunter Hagen

  1163. ach, und ich dachte immer, „alternativlos“ wäre eine zusammenziehung aus „alter“, „nativ“ und „los“ und der begriff, möge er wort oder unwort sein, beschreibe lediglich wie jemand, der quasi schon mit dem alter, in dem er sich heute befindet, geboren worden wäre, also nativ, dass er also niemals jünger, denn heute war, dass er in diesem zeitlosen alter gerade begänne mit irgendetwas, dieses etwas lostrete, zeitlos eigentlich, bar jedweder entwicklung, dass also in diesem sinne die kanzlerin alternativlos sei, also ein schwarzes loch. dann eben nicht!

  1164. In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf die „Raucherglocke“ hinweisen, die sich in letzter Zeit in bayerischen Kneipen und Bars zunehmend durchsetzt: http://www.twitpic.com/3s1ur8
    Raucher kleiden sich derart, dass der Rauch im Anzug verbleibt. Die Glocke selbst ist weder wirklich bequem noch sonderlich kommunikativ, doch erlaubt sie Rauchern zumindest noch die Aufrechterhaltung eines Minimums an Sozialkontakten.

  1165. Wie kann ein Mensch, der je einen „grossen Braunen“ in einem Wiener Kaffeehaus genossen hat, sich eine warme Milch mit Zimt einverleiben und dabei irgendeine Parallele auch nur in Erwägung ziehen?

  1166. In 20 Jahren gibt es im FaceCafe Koffein & Anti-Aging-Agent-Orange intravenös und 3DBrainSpace per Mikrowellenstrahlung. #waitenadsee

  1167. Um Kaffee ging es im Landtmann nie. Dort ging es auch nur sekundär um die Zeitungen. In Wahrheit saß man dort nach altösterreichischer Tradition – nicht daheim und doch nicht an der frischen Luft. Entweder haben wir was für die Uni gelesen oder die Zeit überbrückt, bis das Burgtheater aufmachte.

    Was im Landtmann extrem wichtig war: Dass einen der Kellner mit Namen gekannt hat. Daher haben wir uns immer gegenseitig angerufen, wenn wir im Landtmann waren. Dann kam der Ober mit einer Klingel und einem Schild „Telephon für Herrn Soundso“. Hab ich damals alles in Wien gelernt. Im Havelka brauchte man solche Tricks nicht – der Herr Havelka hat nie ein Gesicht vergessen.

    Alexander hat recht – wer in einem Starbucks an ein Wiener Kaffeehaus denkt, ohne das Starbucks sofort fluchtartig zu verlassen, muß ganz exotische Gene haben. Schwäbische. Oder noch weiter westliche *scnr*

  1168. Ich bin angemessen eingedrueckt, Herr Oberfoerster. Und ich druecke bekanntlich nicht leicht ein.

  1169. „Push for help“ – und ich dachte immer, das ist für diejenigen, die nicht mehr alleine über die Brüstung kommen. Wenn man da drauf drückt kommt jemand und hilft einem.

  1170. Da kann ich mich Herrn Hagen nur anschließen – bei aller Wertschätzung Ihrer Person!
    Aber die Thesen eines Populisten mit den Thesen einer anderen Populistin anzugreifen ist entweder unseriös oder naiv. Wobei sich im Übrigen die Motivation von Frau Foroutan schon allein aus ihrer Herkunft ergibt. Welches Motiv hingegen schreiben Sie Herrn Sarrazin zu?
    Oder entspricht das von Ihnen praktizierte, wahllose Herausgreifen von Einzelfakten und die von Ihnen vorgenommene Verknappung eben einfach dem Wesen des Publizisten? Und wo genau liegt dann der Unterschied zum Populisten?
    In Wahrheit sind wir heutzutage tagtäglich an allen Fronten Propaganda ausgesetzt, ob in der Politik oder in den Medien. Nur wird diese stets nur von den jeweiligen Vertretern abweichender Meinungen als solche bezeichnet – die eigene Meinung hingegen als kritische Aufklärung verkauft.
    Nichts für ungut,
    Klaus Kilfitt

  1171. Bitte nicht auch noch Ihr!

    Wo gibt es denn heute noch echte Männermeinungsbildung, wo selbst in klassisch maskulin dominierten Branchen und Redaktionen die Frauen zusehends die Macht nicht nur an der Kaffemaschine übernommen haben. So gilt, es nach meinem Ermessen, mit den letzten Bastionen männlicher Kultiviertheit sorgsam umzugehen!

    Schreiben doch auch bei Euch so engangierte wie begabte Autoren eine Kalibers wie A. Broy bereits heute mit einer Feder der emanzipierten Leichtigkeit, nahezu feminin einfühlsam und doch -oder gerade deshalb- kritisch und maskulin direkt. Weiter so, auch ohne Kolleginnen!

  1172. Die „rotierende Dame“: Jeder der Herren bekommt dreimal jaehrlich eine Woche [Ersatz | Not | Aushilfs | Azubi] -Frausein zugeteilt. Mit Lippenstift und Stoeckelschuh ab ins Damenklo. Die DVD (Dame vom Dienst) wird dann von den verbleibenden Herren zum vegetarisch essen eingeladen und auch ansonsten angemessen verarscht.

  1173. Wenn man das Volk befragt und es abstimmen lässt, dann kommt eben so etwas heraus.

    Dann hat man ein totales Rauchverbot, einen totalen Krieg, eine Müllabfuhr, die wie ein Sänger heisst, ein Covergirl das eigentlich ein Mann ist …

    Die Intelligenz der Gruppe entspricht immer der des dämlichsten Mitglieds. (Sorry, Czslansky-Gesellschaft)

    Basisdemokratie ist, wenn man die Kinder fragt, wo man zum Essen hin gehen soll und ab sofort nur noch bei McDonalds isst.

  1174. Ich gehöre zu denen, die Leute wie Christian Wiedermann stundenlang beraten, Sie auf wichtige Punkte zur Auswahl von Fassung und Gläsern aufmerksam machen, ihnen die Fassung in der von Frau, Tochter und Enkel bestimmten Farbe zur Probe bestellt, die Gläser wegen der wichtigen Familienfeier mit Termin „vorgestern“ ordert und kurz vor Fertigstellung der Brille mit der Tatsache konfrontiert wird, dass der Kunde trotz des Dringlichkeitsvermerks bei seiner Bestellung noch die Zeit hatte, 6 Tage später die Kopie meiner Beratung bei Fielmann nachahmen zu lassen, obwohl das 2 Wochen länger dauert. Und da wundert sich noch jemand, dass man – egal echt oder gespielt – Leute wie Herrn C. W. nicht ausstehen kann?

  1175. … und wenn ich dann noch sehe, wie der Bügel am linken Ohr sitzt und mich an die vielen C.W.s erinnere, die hinterher wie selbstverständlich zum richtigen Anpassen der Brille zu uns, den Nicht-Fielmann-Optikern, kommen, könnte ich glatt mehr tun, als Kommentare zu schreiben…

  1176. Das war am 18. Juni 2010. Ist also schon eine ganze Weile her. An jenem Tag hat Shurtleff drei Tweets von sich gegeben:

    „I just gave the go ahead to Corrections Director to proceed with Gardner’s execution. May God grant him the mercy he denied his victims.“

    „We will be streaming live my press conference as soon as I’m told Gardner is dead. Watch it at http://www.attorneygeneral.Utah.gov/live.html

    „I believe in an informed public. As elected official I use social media to communicate directly with people. BBC story http://bit.ly/axNGqn

    Seine Geisteshaltung wird schon deutlich, wenn man einige seiner jüngeren Auswürfe verfolgt: http://twitter.com/MarkShurtleff

    Gruselig und unterirdisch!

  1177. es gibt ja inzwischen recht viele online-anbieter, die sterne verkaufen. man ist auch schon mal für 39 euro dabei (z.b. http://www.sternportal.de/). es gibt immer irgendeine schöne urkunde und vermutlich gibt es inzwischen einige sterne mit umfangreichen „eigentümergemeinschaften“. vielleicht wäre eine sternimmobilienschlichtungsstelle eine gute businessidee … oder eine adhoc-vermittlung von sternschnuppen per twitter. oder eine markeneintragung für individuell definierte sternbilder. ich stelle mir gerade ein alexandrinisches sternbild oder den kleinen westlichen cole-haufen vor …

  1178. Keine Vorhaut ändert etwas daran, dass Abkupfern wissenschaftliche Arbeiten entwertet (oder einen nicht vorhandenen Wert vortäuscht). Wenn der Vorwurf gegen zG der Überprüfung standhält, sehe ich keinen Grund zur Absolution. Mit Verlaub, Herr Kausch: Das Motiv, dafür zu plädieren, kann ja wohl nur die Fallhöhe eines Ministers sein. Unbekannte akademische Pfuscher, wenn erwischt, werden kommentar- und gnadenlos relegiert.

  1179. Nachdem es ja auch „unechte“ Adelige gibt, die sich gegen Geld vom verarmten Adel adoptieren liessen, warum sollten sich nicht dann auch „echte“ Adelige einen Doktortitel adoptieren …

  1180. Lieber Herr Seeger,

    sie haben natürlich recht: im Prinzip gilt „Keine Gnade jenen, die sich Reputation erschwindeln!“ Ich bin wohl auch durchschaut: da ich vor langer Zeit meine eigene Dissertation mühevoll mir selbst erarbeiten musste und durfte (es war ein Vergnügen, wie nur selten etwas), habe ich ein wenig auf adeliges Entgegenkommen gehofft: ich verzeihe ihm sein Plagiat und ER adoptiert mich und adelt meinen Namen. Mit dem Verweis „Michael von Czyslansky“ komm ich ja bestenfalls an kostenlose Schnittchen auf Pressekonferenzen und Blogger-Treffen …

  1181. Nachdem ich nicht verdächtigt werde, kritikloser Anführer des KT-Fanclubs zu sein, getraue ich mir den Hinweis darauf, daß es sich bei dieser angeblichen Abkupferei in der Süddeutschen um eine eher harmlose Variante handelt. Er übernimmt Passagen aus Zeitungen und Vorträgen. Hätte er eine ordentliche Quellenangabe gemacht, wäre das alles kein Thema. Daraus nun eine abgeschriebene Arbeit zu machen, wie man es in der Blogosphäre bereits liest, oder auch eine Arbeit, die wissenschaftlich entwertet sei, ist hanebüchene Übertreibung.

    Meine Vermutung: KTvzG hatte, nachdem er den Kairos immer wieder nicht zu packen verstanden hatte, eine Unmenge kleiner Zettelchen oder auch Dateien, Screenshots, Kopien, was weiß ich, und davon paßte einiges ganz gut. Manchmal wusste er nicht mehr, daß er den Text notiert hatte und meinte vielleicht, das sei von ihm.

    Mein Vorschlag: Wir zucken mit den Achseln und wenden uns wieder den Punkten der Kritik an KTvzG zu, die dringlicher sind.

    PS.: @Alexander: LOL!!
    PPS.: Vermutlich ist im Moment die Guttenbergsche Diss das meistgelesene wissenschaftliche Werk in Deutschland – MegaLOL

  1182. Heute melden die Medien, dass ein Abschnitt der Dissertation auf einen Vortrag Guttenbergs zurückgeht, der selbst wiederum nach eigenen Aussagen Guttenbergs in Teilen auf Arbeiten des wissenschaftlichen Büros des Deutschen Bundestags beruht.

    Letztlich wird alles wieder wie üblich im Stil des „Hornberger Schiessens“ – der Bundeswehr würdig – enden: Guttenberg wird erklären, er habe von der ganzen Dissertation gar nichts gewusst, der Doktortitel wird auf einen beurlaubten entfernten Mitarbeiter seines Stabs (Ho! ho!) übertragen und Angie besorgt Guttenberg einen Ehrendoktor der Nationalen Agraruniversität der Ukraine. Den hat ja sogar Seehofer schon erhalten.

  1183. @michael & @sebastian Warum adoptiert ihr beiden euch denn nicht gegenseitig? Dann kriegt der einen sein „von“ und der andere seinen Dr. ?
    Ich stelle das Haargel und Czyslansky wird Minister!

  1184. Wirklich sehr gute Idee gewesen, habe die auch im Nachhinein umgesetzt. Mein Partner hat sich sehr darüber gefreut. War zwar erst schwer, den Stern zu finden, doch ich hoffe, dass wir dann letztendlich den richtigen gefunden haben.
    Insgesamt habe ich 45 € dafür bezahlt. Urkunde, Beschreibung und Fotos.

  1185. Das Befolgen des angegebenen Links zu „Typographeum“ führt übrigens zu einer wunderbare Erkenntnis. Das Typographeum wird dort als „Gesamtheit der Einrichtungen des Buchdrucks mit beweglichen Lettern“ bezeichnet, zu der neben der Typografie an sich, also den Verlag, die Druckerei, gegebenenfall den Buchbinder und den Buchhandel auch die Autoren, Leser und Kritiker gehören. Ich darf also stolz auf meine neuen Vistenkarten schreiben: Tim Cole – Typograph“!

  1186. Der Deutsche war in allen Zeiten eine Copycat, das beweist diese Enthüllung mal wieder.

    Nachdem 90% aller New Economy Geschäftsmodelle, 99% aller Fernsehformate, 100% aller Gags von Comedykünstlern usw. von den Amerikanern kopiert wurde; wen wundert da, dass die Deutschen das Vervielfältigen des Buches und der Doktorarbeiten erfunden haben.

    Den Kopierer hat allerdings offiziell ein Amerikaner erfunden, aber wir von der Czyslansky Gesellschaft wissen natürlich, auf wessen Inspiration das zurück geht.

  1187. Der Blog neu-news hat den Ghostwriter jetzt offenbar enttarnt:

    „Aus zuverlässiger Quelle im persönlichen Umfeld des Ministers verlautete, die Familie habe beschlossen, im Interesse des Freiherrn im äußersten Notfall einzuräumen, daß die Doktorarbeit von Karl-Gustav Wilhelm Enno von und zu Guttenberg verfasst wurde. Karl-Gustav Wilhelm Enno von und zu Guttenberg verstarb zwar bereits im Jahre 1412, geistert aber immer noch jede Nacht durch Schloss Guttenberg. Gegen den hartnäckigen Widerstand des Ministers habe das Schlossgespenst die Doktorarbeit verfasst und persönlich, ohne Wissen des Ministers, bei der Universität Bayreuth eingereicht.“

    (plagiiert von : http://www.neu-news.de/content/guttenberg-ghostwriter-enttarnt)

  1188. Lieber Alexander,
    es gab Jahre, da hätte ich für einen Mathe-Vierer viel gegeben. Und Du willst sowas einfach zurückgeben.
    Das bringt mich aber auf eine Idee: Wie wäre es mit einer Titel-Tauschbörse? http://www.titel-x-change.de? Denkbar wäre auch eine Vererbung jedweder Titel. Wenn das „zu“ ebenso vererbbar ist wie „Doof-Sein“ oder „Bayern-Fan-Sein“, dann könnte man doch auch eine Erb-Promotion einführen. Und testamentarisch könnte ein betagter Gelehrter Guttenberg zum „Dr. test. zu Guttenberg“ bestimmen. Du könntest auch Dein Seepferdchen an einen Nichtschwimmer verkaufen und der könnte es nach seinem Freibadbesuch sogleich vererben. Da stecken so viele New Business-Ideen drin …

  1189. Lieber Alexander Broy,

    es dauerte ein wenig, bis sich die tief empfundene Rührung und positive Betroffenheit ob Deines Artikels bei mir gelegt hatte. Dass mein Ansinnen und meine Verstörtheit wegen der augenblicklich an Sensationsgeilheit, Opportunismus und Blödheit nicht zu überbietender Medienhatz zu einer so lieben und freundlichen Anteilnahme von Dir führte, rührt mich wirklich.

    Vor allem aber beweisst Du damit, wie würdig und authentisch Du und alle Deine Kollegen in die großen und fundamental humanistischen Fußstapfen Cyslanskys tretet.

    Ich verneige mich, Danke

    Peter

  1190. Ein gutes Produkt und alles ist vergessen! In Zeiten, in denen Verbraucher mit 3-Minuten-Videoclips auf ein ebensolanges Gedächtnis trainiert werden, ist doch der Ruf egal. Beispiel Telekom: Alle laufen wegen der hohen Preise weg, das iphone wird exklusiv vertrieben und alle laufen wieder hin. Noch ein Beispiel?: Apple´s Shop und -AppPolitik: Alle meckern, alle schimpfen aber wegen guter Produkte finden sich am Ende doch alle mit dem Negativen ab. Ich könnte noch hunderte Beispiele aufzählen, von Toyota bis Nestlé. Fakt ist, ihre Einschätzung stimmt nur für kleinere Unternehmen. Große Unternehmen mit tollen Produkten gepaart mit dem Kurzzeitgedächtnis des Verbrauchers können ihr Geld besser in gute Werbung!

  1191. Ich habe da schon ein paar Tage nachgedacht…nun habe ich heute in Spiegel Online folgenden Hinweis gefunden: „Kaum ein politisches Thema habe man in den letzten Jahren ähnlich hartnäckig verfolgt, wie den Schutz des geistigen Eigentums.“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,748096,00.html) und gesehen, dass ich nicht der einzige bin, der sich darüber wundert…

    Kann ein wissenschaftlich tätiger Mensch eigentlich auch solche Kanzleien, (Name erinnert an von Rudolf Steiner initiierte Schulen) beauftragen um die nötigen Abgaben bei fehlender Zitierung zu holen?

    Geht die Diskussion um Rechte nun in eine neue Dimension? Filme (-), Musik (-), Bücher (-), Blogs (+), wissenschaftliche Arbeiten (+/- , je nachdem ob man erwischt wird, ggf. entschuldigt man sich halt und alles ist gut*).

    Vorschlag zur Güte: Jeder Student bekommt einen Uni-Trojaner auf dem Rechner installiert, der jede Suchanfrage protokolliert und alle sechs Monate an die Uni übersendet…

    Vor einiger Zeit wurde hier über Plattenspieler gesprochen… nun ist es Zeit, daran zu erinnern, dass es auch Bibliotheken gibt. Schöne, sehr schöne Orte der Geborgenheit… zumindest, wenn man selber hingeht…

    (*) ist das vielleicht gar ein Präzedenz-Vorgehen gegen Abmahnungen?

  1192. das zeug wird ja vor allem aus mais gemacht, wie die amerikanische whiskeybrühe. wenn du je den unterschied zwischen einem mais-whiskey und einem – sagen wir – schönen 17jährigen ardbeg single malt whisky erfahren hast, dann kennst du auch den unterschied zwischen e10 und superplus und du weisst, warum der kenner zum malt und zu superplus greift.
    e10 ist die amiplörre unter den whisk(e)ys!

  1193. Und mit dem E10 haben wir endlich die one-stop-shop an der Tanke. Tanken und „Tanken“ in einem.

  1194. Czyslansky gilt übrigens als der Erfinder der eckigen Flasche, wie sie heute von renommierten Whiskey-Herstellern wie Jack Daniels verwendet werden. Er erfand sie, um zu verhindern, dass die Flasche bei einer Polizeikontrolle unter dem Fahrersitz hervorrollte. Generationen von amerikanischen Promillefahrern verdanken ihren Führerschein dieser genialen Idee!

  1195. Wie tröstlich ist es doch zu wissen, dass ich, der ich ein Anhänger von Kolbenfüllern bin, dereinst noch kampf- und schreibfähig sein werde, wenn der große Ingolstädter längst seine letzte Patrone verbraucht haben wird.

  1196. Heut zu tage gibt es für alles einen Ausweis. Nunja.. ich denke PR-Redakteure und Pressesprecher sollten mit professionellen Journalisten gleich gestellt werden. Alle sollten die selbe möglichkeit bekommen.

  1197. Hallo Michael,
    kleiner Fehlerteufel: Die Studie ist nicht von der „Cornell University of Indiana“ (die Cornell liegt in New York), sondern von der Indiana Universität.
    Viele Grüße,
    Daniel

  1198. Jaja, schon praktisch so ein Presseausweis. Damit bekommt man bestimmt bei vielen Veranstaltungen Eintritt gewährt, zu denen unsereins im Leben nicht kommen wird…

  1199. Mich würde die Zahl der genervten „in den Papierkorb Schmeisser“ von Werbeemails interessieren. Ob man dazu einen „Schlechte-Laune-Messpixel“ einführen könnte?
    Wieviel Prozent der Empfänger beschliesst nie wieder etwas von denen zu kaufen, die ihnen E-Mail Werbung schicken?

  1200. Ich glaube es war zwar nicht Goethe, sondern Voltaire (oder war es doch Czyslansky?), der einmal schrieb:

    „Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen einen langen Brief schreibe, für einen kurzen habe ich keine Zeit.“

  1201. Florian Memberg zeigt doch laufend, wie man mit 140 Zeichen komplette Romane entwickeln kann. Ich zitiere mal sein Werk vom 16. März:
    „Der Mann, der sich „Der Reisende“ nannte, war verschwunden. Edison schwieg. Er blickte auf den seltsamen Glaskolben in seiner Hand.“
    Der Rest der Geschichte spielt sich im Kopf ab. Da, wo sie hingehört.

  1202. Über Herrn Lobos Lamoryanz habe ich mich auch erst geärgert. Und doch hat mich der Artikel fasziniert, weil da einer sehr narzisstisch an sich selbst leidet und das schon wieder so eloquent, dass eine gedruckte Biografie wohl zu erwarten ist.

    Der Biografien-Boom, es schreibt ja heute schon der 17jährige Popstar eine, ist m.E. nichts anderes als eine zunehmend exhibitionistische Lust an den eigenen Befindlichkeiten. Es sind eigentlich nur gedruckte ungefilterte Blog- oder Facebook-Inhalte, die sich Biografie nennen, und ich frage mich immer, wer die wirklich liest und sich in den Bücherschrank stellt, damit umzieht…?

    Print und Internet dokumentieren (leider), was früher gnädig vergessen wurde, weil es für den RoW völlig uninteressant war. Ich finde übrigens, die Leser leiden darunter viel mehr, als die Schreiber.

  1203. @Tim
    Hast du Klinsmann als Personal Coach rekrutiert ??? Ach …

    Aber im Ernst: Ich finde doch, dass dies ein Beispiel ist, in dem Toleranz repressiv wird. Und deshalb muss man solche Wurstigkeitsmissionare ernst nehmen. Sie lohnen eine Auseinandersetzung, die über den schnellen Scherz hinausgehen …

  1204. Also, ich schäme mich meiner „Frühwerke“ nicht. Ich sehe sie eben im Zusammenhang mit meiner damaligen Entwicklungsphase, der Zeit, dem Zeitgeist u.s.w.

    Soll ich mich dafür schämen, dass ich bei meiner Einschulung 1975 eine Schlaghose und ein Karohemd mit spitzem Kragen getragen habe?

    Nein, schämen müsste ich mich vielleicht wenn ich heute so herumlaufen würde (vor allem mit der Schultüte) …

    Ich schäme mich auch nicht für einen meiner ersten Tweets vom 14.02.2008: „Heute Abend rambo im Kino. Eine Legende ist immer noch nicht tot.“
    Weder, dass ich Rambo klein geschrieben habe, noch dass ich 2008 so einen Film gucke!

    So ist das mit mir, so war das mit mir … und das ist auch gut so!

    Mag sich Sascha schämen, ich tu’s nicht.

  1205. Den letzten Satz verstehe ich nicht ganz. Macht denn Deine Frau, Tim, mit dem iPad etwas ganz anderes, als sich der Hersteller vorgestellt hat? Ich finde nicht …

  1206. Gerald Du sprichst mir aus dem Herzen. Die Katastrophe in Japan zeigt es auch mal wieder in aller Deutlichkeit. Leute können durch die modernen Medien in Minuten für oder gegen eine Sache begeistert werden, und genauso schnell verlieren Sie wieder ihr Interesse. Und wenn im Freundeskreis ein Produkt coolen Einzug hält, kauft man es, obwohl man mal gehört hat, dass in den Anlagen des chinesischen Herstellers der Produktionsbedingungen wegen, die Arbeiter Selbstmord begehen. Eine Frage an BlogRoy: Meinen Sie, bis auf ein paar Lippenbekenntnisse und der Einstellung von ein paar tausend Chinesen zu Dumpinglöhnen hat Foxconn irgendetwas gegen den weltweiten Protest getan? Und Dank ipad & Co. gab es auch noch kräftigen Umsatzgewinn in 2010 – und zwar ohne Geld in die Online-Reputation zu stecken.

  1207. Bei mir Zuhause läuft das ähnlich ab. Ich habe das iPad zum 50. Geburtstag bekommen – beim Kauf in New York gab es bei meiner Freundin nur Achselzucken. Jetzt lässt Sie das Gerät kaum aus der Hand – ist ständig am Hantieren.

    Allerdings teile ich nicht Deine eigenen Erfahrungen. Mit den entsprechenden Apps ist es für mich auch unterwegs ein vollwertiger Ersatz meines Laptops – wenn meine Freundin es erlaubt 😉

  1208. Tut mir leid aber ich bin zu eitel um ein A-Blogger zu werden. Wenn man tatsächlich eine Frisur braucht, um wahrgenommen zu werden, dann werde ich wohl ein Nischenblogger bleiben.

    Udo Lindenberg, Karl Lagerfeld, Telly Savallas (ohne Frisur), Ossi Urchs und Sascha Lobo mögen ihre Haare ja dem Erfolg geopfert haben, ich werde das nicht tun …

    Aber wie Czyslansky schon immer sagte: „Nicht Kleider, Haare machen Leute“ (Ich glaube aber, dass er in seinem Fall auf Brusthaare Bezug nahm)

    P.S.: Ich glaube fast, dass die schleimiger Gelfrisur von Gutti ein kläglicher Versuch war, Wählerstimmen zu bekommen.

  1209. Diese Diskussion geht mitten ins Herz der Deutschen – den V6, V8 oder V12 aus Stuttgart, Ingolstadt, München oder Zuffenhausen. Und was wird die immergleiche Antwort sein: Ja aber die Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit. Diese Diskussion ist in der Tat genause zynisch wie lächerlich.

    Welche Nachhaltigkeit hat eine Industrie, in der es darum geht, den Verbrauch und Schadstoffausstoß jährlich um wenige Promille zu reduzieren?

    Anstatt auf Luxuskarossen sollten wir uns auf andere, wichtige und nachhaltige Industriezweige konzentrieren, wie z. B. die Umwelttechnologie, Agrartechnologie und Gesundheitswirtschaft. Wir haben bzw. eher hatten in Deutschland die besten Ingenieure und Maschinenbauer der Welt und es gibt in der Zukunft riesige Chancen, die wir vergeben weil uns die Zylinderanzahl und die Auswahl des nächsten Urlaubsziels wichtiger sind, als Nachhaltigkeit.

    ———–
    Zum Thema Schadstoff-Ausstoss empfehle ich einen Blick in die Frontal 21-Sendung vom 5.4. zu werfen. Hier werden die Machenschaften der Automobilindustrie unter die Lupe genommen.

  1210. Irgendwo in der 3. Welt, Mittagessen, Mutter und Kind sitzen am Tisch:

    Kind: Mama, Mama ich will meinen Cassava-Kuchen nicht essen.

    Mutter: Was auf den Teller kommt wird aufgegessen!

    Kind: ich mag aber kein Cassava

    Mutter: Du wirst schön aufessen, denk an die vielen Menschen in der 1.Welt, die nichts mehr zu Tanken haben.

    Kind: Dann schick ihnen doch den blöden Kuchen!

  1211. Es ist eine Schande, dass wir diesen Menschen das Essen weg nehmen, um damit Benzin herzustellen. Aber auf der anderen Seite, Millionen in Entwicklungshilfe usw… pumpen.

    Aber davon abgesehen. Müssen wir uns von Autos lösen. Wir haben keine andere Wahl. Der ÖPVN muss dafür stärker ausgebaut werden. Und ja wir brauchen auch eine PKW-Maut, damit die Menschen sich einschränken in ihrem Auto-Fahrverhalten.

    Das möchte in Deutschland zwar niemand hören. Aber wir werden auf lange Sicht, nicht drum herum kommen.

  1212. Das ist ein zweischneidige Sache und Dein Beitrag illustriert dies auch vorzüglich:
    a) einerseits ist der Aufkauf der Maniok-Ernte für chinesische Autos natürlich verwerflich, da hier ein vergleichsweise reiches Schwellenland in einem armen Land Nahrungsmittel aus einheimischer Produktion abkauft und so die Preise treibt.
    b) andererseits ist die Verhinderung des amerikanischen Mais-Exports in Entwicklungsländer zumindest mittelfristig ein Segen für diese Länder, da der Nahrungsmittelexport der Industrieländer häufig die einheimische Nahrungsmittelproduktion behinderte: zu Gunsten einer vergleichsweise reichen Oberschicht und zu Lasten der Bauern vor Ort.

    Entsprechend muss über die Nutzung nachwachsender Rohstoffe auch stets regional entschieden werden: Die „Verfeuerung“ von Überschüssen wie in den USA mag sinnvoll sein, muss aber in einer ökologischen Gesamtbilanz gegengerechnet werden zu den ökologischen Schäden einer Monokultur (Mais-Monokulturen sind ja nochmals problematischer, als Raps-Mono-Kulturen).

    Im Ergebnis wird eine „begrenzte“ Nutzung von Bio-Rohstoffen vermutlich ökologisch sinnvoll sein. Die Verwertung von Nahrungsmitteln aus Entwicklungsländern kann allerdings kann nicht akzeptiert werden, wenn diese Länder selbst auf diese Nahrungsmittel angewiesen sind. Und der Schutz von Boden und Grundwasser muss in allen Anbauländern Vorrang gegenüber einer Nutzung für den Individualverkehr haben.

  1213. Es gibt halt Berufe, da ist der Erfolg an Haare geknüpft. Der Nikolaus zum Beispiel, wenn der kahlköpfig und glattrasiert kommt, gibt’s fristlosen Entzug des Auftrags. Dagegen haben wir Blogger es noch einfach 🙂

  1214. Like++

    Es wäre kürzer gegangen 🙂

    Und für Deine Sammlung neuer Wörter: „Gestern hab ich auf Youtube was gesehen, da hab ich voll abgerotflt.“ Das habe ich in der U-Bahn gehört, Studenten vermutlich.

  1215. Die Vokabeln an sich sind ja gar nicht das Problem. Der Rattenschwanz an sekundärer Grammatik ist es doch, allen voran das Partizp Perfekt: Heisst es jetzt geeimailed oder egemailed? Oder weicht man aus Scham auf so umständliche Formulierungen aus wie „eine E-mail geschickt“?

  1216. Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
    Richtig ist, daß die USA eine der rückständigsten Datenschutzgesetzgebungen vergleichbarer Industrienationen haben, nämlich praktisch gar keine. Datenschutz wird dort offenbar eher als Wirtschaftshindernis verstanden.
    Die europäische Datenschutzrichtlinie 95/46/EG verbietet nur den Export personenbezogener Daten in Staaten, die kein vergleichbares Datenschutzniveau haben. Dies schließt also insbesondere wegen der o.g. Defizite die USA aus (aber z.B. Indien nicht). Auf vergleichbarem Schutzniveau ist dann immer noch ein Vertrag für Auftragsdatenverarbeitung zwischen den beteiligten Unternehmen notwendig.
    Um nun den Wirtschaftsnachteil für die US-Unternehmen zu umgehen, gibt es das Safe-Harbor-Abkommen. Für die entsprechend zertifizierten US-Unternehmen gilt dann quasi ein vergleichbares Schutzniveau. Allerdings ist bekannt, daß die Safe-Harbor-Zertifizierung extrem lax gehandhabt wird.
    Laut einer Stu­die vom Dezember 2008 erfül­len bloß 54 der angeb­lich 1.597 als com­pli­ant gelis­te­ten US-​​Unternehmen rein formale Minimalanforderungen (inhaltliche Kriterien wurden nicht geprüft) – das sind gerade ein­mal läp­pi­sche 3,38%.
    Daher ist seit April 2010 zumindest in einigen Regionen Deutschlands eine Überprüfung der Zertifizierung und der Einhaltung der damit verbundenen Grundsätze vorgeschrieben.

    Im Übrigen ist Datenschutz ja zunächst mal nichts Schlechtes. Hätten sich Sony oder Apple mal vorher überlegt, was sie da so treiben, wäre ihnen und ihren Kunden Einiges erspart geblieben.
    Um dieses „vorher überlegen“ und im Lösungsdesign berücksichtigen geht es bei Cloud-Anwendungen nun mal. Da sind die Anforderungen an Datenschutz um Einiges höher – wie ich meine, zu Recht, da die Risiken auch um Einiges höher sind.
    Und daß manche Firma eher blauäuig ans Thema Cloud und die damit verbundenen Risiken herangeht, zeigt die bekanntgewordene Diskussion um ein Unternehmen daß das Herzmonitoring offenbar ohne Fallback-Konzept über die Amazon-Cloud abgewickelt hat. Ein schönes Beispiel, auch wenn da nicht das Datenschutzrisiko im Vordergrund steht.

  1217. Hallo Herr Kausch,

    klasse, dass Ihnen der Ansatz des neuen Blogs gefällt. Unsere Autorennennung ist offensichtlich nicht so gut verständlich. Die Wissenschaftstexte stammen von Forschenden der Fraunhofer-Gesellschaft und sind i.d.R. nur über Spezial-Zeitschriften u.ä. zugänglich. Man muss also sehr gut wissen, wo man überhaupt suchen könnte, um einen Eindruck zu Forschungsfragen und -ergebnissen zu bekommen. Schnell ‚mal einen wissenschaftlich fundierten Blick in ganz unterschiedliche Forschungsgebiete werfen zu können ist jetzt leichter. Diese Wissenschaftstexte stehen neben einer von Sacha Lobo geschriebenen Version, die Aspekte des Themas alltagsnah aufgreift.

    Dual-Blogging bietet also die Chance, tief in ein Thema einzusteigen und nachvollziehen zu können, was Forschung in der Praxis bedeutet und die gleich daneben stehende Variante im leicht lesbaren Stil stellt Alltagsbezüge her. Auch in dieser Variante von Sascha Lobo steckt viel Sachkenntnis.

    Jetzt sind wir gespannt, ob es vielen so geht wie diesem Leser:
    „Danke für dieses Dual-Blogging!
    Gäbe es nur einen Teil davon hätte ich wahrscheinlich wegen mangelndem Praxisbezug auf der linken Seite und viel zu abschweifenden Inhalt auf der rechten Seite nach dem ersten Absatz aufgehört zu lesen.“

    Viele Grüße
    Solveig Wehking vom Forschungs-blog

    PS: Manche lesen auch lieber den Wissenschaftstext.

  1218. Klar, dass du als alter Monarchist die Aufgabe wahrgenommen hast, das offizielle Czyslansky-Statement zur Hochzeit des Jahrtausends (vorläufig, zumindest) zu formulieren.

    Aber wenn schon standesgemäß, dann solltest du auch den Wunsch der dereinstigen Königin von England, Schottland und Wales respektieren, die seit der geleisteten Unterschrift hinter der Flüsterwand der Winchester-Abtei mit „Catharine“ angesprochen zu werden beliebt. Womit dein ganzes Kalauer-Gebäude in sich zusammenbricht.

    Im Übrigen erinnere ich an Georg Kreisler, den Unvergeßlich, der lange vor „Cats“ bereits ein Felidae-Musical plante mit dem Titel: „Kiss me, Kater!“

  1219. Klar Tim, daß Du ein Problem mit britischen Royals hast, spätestens seit 1774. Aber Winchester-Abtei? Ist das nicht die Worcester-Abtei gewesen, wo sie Catharine heißen wollte? Aber egal, im engeren Freundeskreis, wenn wir zusammen Karten spielen, heißt sie Kate.

    Das Musical von Georg Kreisler führte immerhin zu einem großen Hit. „Kiss me, Kater“ wurde von einem amerikanischen Produzenten übernommen, der es ganz groß mit Marilyn Monroe rausbrachte. Sie sang dann allerdings („Think Big“) „Kiss me, Tiger“!

    Daß der amerikanische Produzent britische Wurzeln hatte, stärkt wieder die Verschwörungstheorie: Es war Prinz Andrew „Lloyd“ Windsor, ein Cousin der Queen.

  1220. Tja, die Wirklichkeit wird offensichtlich immer virtueller – und für die jüngeren Generationen, die zukünftig mit solchen Gefährten echte Straßen sauber halten sollen, ist das wohl eine hervorragende Einstigsdroge, um markentechnisch anzufixen. In jedem Fall, lieber Mik, ist der Artikel wieder mal sehr schön geschrieben – vor allem der vorletzte Absatz.

  1221. Ein haariges Foto, aber die segelnden Ohren und die prominente Nase – *grübel* – die erinnern mich irgendwie entfernt an die weniger hübschen Windsors;-)

  1222. Alexander, es ist ein Unterschied zwischen Freude und Erleichterung.

    Das findet laut ARD-Deutschlandtrend auch das Gros der Bevölkerung auf die Frage (Text aus dort verlinktem PDF)

    Frage: Es wird derzeit drüber gestritten, ob die Tötung von Osama bin Laden ein Anlass sein kann sich zu freuen. Die einen sagen sie freuen sich, dass dieser Terrorrist tot ist, die anderen sagen der Tod eines Menschen könne nie Grund sein sich zu freuen. Wie geht es Ihnen persönlich? Ist der Tod von Bin Laden für Sie ein Grund zur Freude oder nicht?

    antworten 28% mit „ja“ und 64% mit „nein“.

    Übrigens wurde laut der Süddeutschen Merkel gerade angezeigt.

    Etwas anderes, ebenso Wichtiges noch: Daß de Weltverband der Meerjungfrauen bereits gegen die Lieferung Tiefkühlfischmensch protestiert hat, hast du mitbekommen?

  1223. Ich erinnere mich gut über die öffentliche Hetzjagd, die nach dem Mescalero-Nachruf auf die Ermordung Siegfried Bubacks 1977 durch die RAF, aufflammte. Damals bekannte der unbekannte Verfasser des Nachrufs – heute wissen wir, dass es sich um den damaligen Studenten und jetztigen Literaturwissenschaftler Klaus Hülbrock handelte – in einem „Nachruf“:
    „Meine unmittelbare Reaktion, meine ‚Betroffenheit‘ nach dem Abschuß von Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen. Ich habe diesen Typ oft hetzen hören. Ich weiß, daß er bei der Verfolgung, Kriminalisierung, Folterung von Linken eine herausragende Rolle spielte.“
    Damals kam es zu zahlreichen Strafanzeigen und zur Denunziation vieler kritischer Köpfe, die über der heimtückischen Ermorderung Bubacks die problematischen Tendenzen in Teilen von Justiz und Politik nicht vergessen wollten. Jede Kritik an irgendewelchen Strafverfahren mit politischem Hintergrund wurde unter Verweis auf den Mescalero als undemokratisch oder gar „linksfaschistisch“ abgetan. Und wollte einer mit langen Haaren oder gar studentischer Vergangenheit auch nur mal in einem SPD-Ortsverein für die Position des Kassiers kandidieren, so wurde ihm neben dem Treuergelöbnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung erst einmal eine klare Distanzierung vom Mescalero abverlangt.
    Im Vergleich zur vorsichtigen Formulierung Mescaleros – „unmittelbare Reaktion“, „klammheimlich“ – lässt Merkels Freundenformulierung nichts an Deutlichkeit vermissen.
    Freilich darf auch eine Politikerin mal Blödsinn reden. Nicht ihr Bekenntnis zur Freude über die Tötung Bin Ladens ist skandalös. Dass sie aber die Kraft nicht aufbringt, ihre Aussage offen als falsch und mit Bedauern zurückzunehmen, ist erschütternd. Wer Tötungen als erfreulich bezeichnet, von dem möchte ich über irgendwelche christlich-abendländische Leitkulturen wirklich nichts mehr hören.

  1224. An den Mescalero-Nachruf mußte ich auch denken, genauer gesagt, an den Versuch 2001, Trittin daraus, daß er seinerzeit die Veröffentlichung des Aufrufs verteidigt hatte, nachträglich einen Strick zu drehen.
    Aus o.g. Artikel:

    Es sei damals, so Trittin, „Mehrheitsmeinung“ unter den Studenten gewesen, dass man sich vom Staat nicht vorschreiben lasse, über welche Themen man öffentlich diskutiere.

    .

    Heute sind wir zwei Schritte weiter…

  1225. Blumen kaufen ist was für Weicheier. Richtige Männer klauen Blumen. Zu Muttertag bevorzugt Flieder.

    Ich empfehle den Vorgarten vor dem Gerichtsgebäude am Stachus. Das ist das fleuristische Gegenstück zu Steilwandklettern. Aber es muss schnell gehen, wegen der vielen Beobachtungskameras.

  1226. Wusstet ihr denn nicht, dass der Muttertag von der Reichsblumenkammer erfunden wurde und faschistisches Relikt aus der Mutterkreuz-NS-Zeit ist?

    Naja, das habe ich zumindest meiner Mutter erklärt und deshalb verzichte ich aus rein antifaschistischen Haltung heraus auf ihre Muttertagsblumen.

    Mein Söhnchen, der ja noch recht unbeleckt von der deutschen Geschichte lebt, habe ich ein kleines Sträußchen für seine Mama im Garten pflücken lassen.

    Das hat gleich mehrere Vorteile:

    1. Sie freut sich
    2. Kostet nix
    3. Ich kann behaupten wir hätten den Rasen gemäht

  1227. Ich bin wohl ein recht untypisches Exemplar von Frau: Ich telefoniere nicht gern, der Valentinstag ist mir komplett egal und ich habe meinen Männern verboten, mit Schnittblumen zu kaufen. Aus den ganz oben genannten Gründen. Außerdem bin ich Schwäbin!

    Die Fliedervariante von Tim Cole finde ich großartig solange der Strauß nicht aus meinem Garten stammt. Meine Männer standen Samstag verzweifelt vor einem großen leeren Feld auf dem ein verwittertes Schild mit der Aufschrift „Blumen zum Selberpflücken“ stand. Die Frühblüher waren schon weg. Gladiolen, Sonnenblumen und Co. müssen erst noch wachsen. Frauen wissen das… Naja, die gute Absicht zählt.

    Mein Söhnchen überbrachte mir einen Blumentopf – mit NELKEN!!!!! – ich freue mich trotzdem, denn er hat sie selber ausgesucht. Und da wir am Sonntag die Zauberflöte angesehen haben, dachte er noch an Mozartkugeln – das ist doch wirklich kreativ.

    Ich kann euch Männer also trösten: egal, was ihr am Muttertag tut – wir Frauen freuen uns doch über alles.

  1228. @Alex: Miesepeter, Ich finds schön! Vor allem, wenn der Junior bald selber einen der drei Knaben spielt.

  1229. @Mik Die Freude über den Tod von Irgendemanden ist doch etwas kulturell tief verwurzeltes, auch oder gerade in der christlich-abendländische Kultur …

    Hurra, die Hex‘ ist tot, die Hex‘ ist tot!

  1230. Einfach so, wie es mir in den Sinn kommt:
    Es hat sich so manches verändert: Statt Kochbuch, Netbook in der Küche mit Online-Verzeichnis der Lieblingsrezepte. Statt Glotze am Abend Facebook, Twitter, Youtube, Blogs und Newsrooms. Hin und wieder starte ich ein Lernprogramm für die Schule mit meinem Sohn. Bücher, Klamotten, Tierfutter, Reisen, Geschenke für Oma, Opa, Nichten und Neffen werden bei uns überwiegend online bestellt. Wir leben auf dem Dorf, da ist das sehr von Vorteil.

    Bei Online-Recherchen kann es schon vorkommen, dass ich über andere interessante Themen, hier mal kurz twitter, da mal kurz poste. Dann ist Disziplin erforderlich.

    Via Facebook und über XING habe ich alte Kontakte neu aufleben lassen können. Alte Schulkameraden und Kommilitonen sind in der ganzen Welt verstreut und lassen mich an ihrem Leben im Ausland ein wenig teilhaben. Schöne Sache, zumal aus den Online-Kontakten auch Offline-Kontakte in Form von Ehemaligen-Schultreffen, Afterworkparty, Biergartentreffen geworden sind.

    Ich will auf das Internet nicht mehr verzichten. Außer im Urlaub. Da kann es sehr erholsam sein, der Nachrichtenflut zu entkommen. Eine Entschleunigung in Form einer Ruhepause für den Kopf ist dann auch mal bitter nötig…

  1231. Zunächst hat das Internet mir E-Mail gebracht – zu Studienzeiten als wunderbare Möglichkeit günstig mit vielen Leuten in Kontakt zu bleiben und heute im Job als die alles andere überlagernde Kommunikationsform.

    Seit das World Wide Web über Flat Rates und Computerarbeitsplatz wirklich täglich, unkompliziert und vor allem schnell verfügbar ist, hat es völlig den Umgang mit Wissen revolutionierunt. Faktenwissen lässt sich digital outsourcen. Es ist überall auffindbar. Man muss sich nicht mehr merken, wie ein bestimmtes Auflugsziel heißt, man braucht nur ein paar Eckpunkte und ergoogelt sich den Rest. Intelligent recherchieren, vernetzt denken und Quellen kritisch hinterfragen, ist heute die Herausforderung. Falsche Informationen verbreiten sich so schnell wie richtige. Das Web 2.0 hat diese Entwicklungen nochmals potenziert.

  1232. Den Muttertag sollte mann mit einer langanhaltenden Blume verbringen, etwa mit „Kohlensäure, die sich beim Einschenken entbindet. Diese bläst sich, unter Mitwirkung des Hopfens und von Eiweiß, wie ein elastisches Häutchen auf“. Beim Pils nent man das dann „Blume“. Und die kommt dann auch noch in einer „Tulpe“ daher. Kann es etwas besseres geben?

  1233. Frage nicht, was das Internet mit Dir gemacht hat.
    Frage lieber, was Du noch alles mit dem Internet machen wirst!

  1234. Einen Infovoren, der nicht aus dem Haus muss. Wer weiß, vielleicht hätte ich sonst eine Bibliothekarin geheiratet. Außerdem: telefonfaul im Privatleben.

  1235. Ich kann mich noch daran erinnern, wie mühsam es ohne Internet war: Für Recherchen Stunden lang am Telefon hängen und Tage warten, bis die Post das angeforderte Material geliefert hat. Wie kompliziert war es ohne Email, mal kurz einen Text abzustimmen! Das Internet spart Zeit – auf der anderen Seite verbringt man aber auch mehr Zeit vor der Kiste: Mal kurz einen Song runterladen, bei Amazon nach neuem Lesestoff stöbern, einen Link auf Facebook posten und schauen, was die Freunde gerade so machen – und schon sind wieder ein, zwei Stunden vorbei! Ich kann mir den Alltag ohne Internet nicht mehr vorstellen und bin gespannt, was in nächster Zukunft noch alles möglich sein wird. Wer hätte sich vor 15 Jahren gedacht, dass wir mal über Handy oder Netbook von überall aus im Netz surfen können?

  1236. ich will die Frage anders formulieren:

    Was haben wir mit dem Internet gemacht?
    Es war ein anarchistischer Spielplatz für Kindsköpfe, Wissenschaftler, Nerds und Kreative … (okay noch früher war es irgendein Militärscheiss)

    Und was haben wir daraus gemacht?
    Ein hochkommerzielles Mainstream Medium.
    Werbung, Werbung, Werbung.
    Triefend von Selbstdarstellung von Unternehmen und langweiligen Menschen.
    Dazwischen ein Haufen Spam und Billionen nicht relevante Informationen.
    Gewürzt mit den 3 grossen Ps (Porn, Pills, Poker)
    Strebernetzwerke, die uns noch mehr Kontakte und Beziehungen versprechen um noch mehr Geld zu verdienen. Nicht zu vergessen die privaten Kontaktbörsen, die uns die große Liebe versprechen.
    Smalltalk-Plattformen für noch mehr leeres Geschwätz.
    Der ganze Müll verdeckt die Perlen, wegen denen wir das Netz eigentlich lieben.
    Und als ob das nicht schon genug wäre, beginnen Regierungen und Konzerne jetzt auch noch zu kontrollieren und zu zensieren.

    Ich bin seit 1994 (fast permanent) online und jetzt ich schäme mich.
    Wir haben es versaut!
    Wir brauchen eine neue unverkackte Spielwiese!

  1237. Das Internet bedient mich, unterhält mich, informiert mich, strukturiert meinen Tagesablauf, diszipliniert mich und hat mich längst süchtig gemacht.

    Früher wachte ich auf, hörte Nachrichten im Radio beim Zähneputzen und um 9.00 kam die Post. Es ging los.

    Heute stehe ich auf und schaue im Netz, was Zeit und Spiegel und … zum Weltgeschehen schreiben, überfliege die neuesten Blogbeiträge von x interessanten Blogs, die ich abonniert habe, checke meine E-mails, schaue in Facebook vorbei und auf XING. Dazwischen Kaffeekochen, Zähneputzen…

    Ich recherchiere meine Literatur online, bestelle sie online, werde informiert, wenn die Bücher abholbereit sind und wenn ich sie wieder abgeben soll. Früher habe ich für das Bibliografieren Tage gebraucht und hatte nicht alles, heute besuche ich die Bibliotheken der Welt vom Schreibtisch aus.

    Keine Zeitungsausschnitte stapeln sich mehr, dafür Unmengen PDFs, die ich wahrscheinlich auch nie mehr lesen werde, aber besser speichern und wiederfinden kann.

    Und dann ist da noch die Cloud, die es mir via Internet ermöglicht, auch als Business-Winzling richtig professionell zu arbeiten, auch wenn ich dabei noch immer im Pyjama bin;-)

  1238. Was das Internet aus mir gemacht hat?
    Einen verbitterten Realisten.
    Schau sich den Sch*** doch mal einer an mit dem die menschliche Seele dank Internet täglich bombadiert wird…mit unserer eigenen, unverblümten Grausamkeit.

  1239. Wie nett, dass Du uns Frauen endlich einmal die Möglichkeit eröffnest, diesen Tag mit allen seinen Vorgaben ( von wem kommen die eigentlich? Blumenindustrie, Parfumhersteller, Süßwarenfabrikanten, Gastronomie…?)aus der männlichen Perspektive wahrzunehmen.
    Das mit den Blumen ist natürlich schon eine recht sensible Sache und da lauern viele viele Fettnäpfchen s.o. Für mich war immer am wichtigsten, daß ich das Engagement dahinter gespürt habe und dabei spielt der finanzielle Wert die kleinste Rolle.
    Noch ein Tip zum lästigen Einwickelpapier auf dem Weg zur Einladung : im Auto lassen und die letzten Meter ohne zurücklegen(außer bei extremen Minusgraden).
    P.S.: wieviele herrlich sinnlose Geschenke könnte Mann für den Gegenwert von zwei oder vier Rädern machen 😉

  1240. Habe 1993 im alter von 13 Jahren meine ersten Erfahrungen mit Compuserve gemacht. Für mich stellt sich nicht die Frage, was das Netz aus mir gemacht hat. Das Netz hat mich gemacht. Es ist Teil meiner Pesönlichkeit, meiner Identität(en) – und umgekehrt. 😉

  1241. Ein Buchhändler hat mir neulich erzählt, dass der Paket-Bote regelmäßig kleine Buchsendungen für einen Nachbarn bei ihm abgibt, eines sehr bekannten Internet-Plattform. Und dieser Nachbar holt dann regelmäßig die Bücher bei ihm ab, ohne jemals ein Buch bei ihm im Laden zu kaufen. Der Buchhändler könnte ihm ja auch das Buch bestellen und hätte es am nächsten Tag im Laden, was widerum dazu führt, ihm auch seine Existenz zu sichern. Bei solchen Geschichten frage ich mich ernsthaft, ob das Internet uns streckenweise auch zu Idioten macht?

    Oder sollte ich lieber anders ansetzen, ob mit Internet, eBooks, iPads und Konsorten wir irgendwann den Duft von Karl Lagerfeld mit dem klangvollen Namen „Paper Passion“ wohl auch dazu verwenden werden, um uns daran zu erinnern, wie Bücher einst gerochen haben? Ich arbeite in einem Verlag und es gibt Tage, da macht es einfach keinen Spaß mehr. Hin- und hergerissen zwischen den Welten, zwischen dem was war, was ist und was noch kommen mag. Es gibt Vorteile, es gibt Nachteile, aber eines bleibt seit Jahren durch das Internet und damit verbundene Technologien konstant: Veränderung! Und der Mensch wird weiterhin sich darin permanent anpassen, mithalten wollen/müssen – einfach dran bleiben. Und wie einst der „Tante-Emma-Laden“ den großen Konsumtempeln weichen musste, so wird sich wohl oder übel der Buchhandel über viele Strecken verändern. Neue Jobs entstehen, alte fallen weg. So ist das halt. Aber klagen zählt nicht, wenn die Buchhandlung an der Ecke schließen muss. Und wer nimmt dann die Pakete an?

  1242. @Claudia Wow, das ist echt toll!

    Ich hätte auch gerne einen Buchhändler in meiner Nachbarschaft, der meine Amazonsendungen entgegen nimmt, dann müsste ich nicht immer zur Packstation laufen, wenn mich der Paketbote nicht angetroffen hat.

    Bei mir nebenan wäre ein Optiker … verkauft Amazon auch Brillen?

  1243. Als Digital Immigrant kann ich mich auch noch an die Zeit von Telefax, Schreibmaschine und Telex (ja, Sachen gab`s mal) erinnern. Viele Dinge sind mit dem Internet einfacher geworden, z. B. Informationen beschaffen, mit Personen in Kontakt bleiben oder auch Dokumente zu (re)produzieren.
    Allerdings hat das Internet neben allen Vorzügen auch ein paar Risiken wie die Sucht ständig ON sein zu müsssen, der gläserne User/Datenschutz oder auch die Anforderung ständig verfügbar sein zu müssen.

    Ich denke man sollte, wie bei vielen Dingen im Leben, einfach das richtige Maß für die Internet-Aktivitäten finden, die digitale Welt mit gesunder Skpsis gegenüber stehen und nie vergessen, dass das analoge Leben im Mittelpunkt steht. Emotionen sind nicht in Bits und Bytes zu ermitteln.

  1244. @alexander
    also ein twitter-account ist leicht zu bekommen …

    im ernst: was mich ungemein geärgert hat war die berichterstattung am ersten abend im heute journal: ausgerechnet die rechtsradikale le pen durfte dort ein statement zu strauss-kahn ablassen. bislang haben die öffentlich-rechtlichen sich bei den rechtsextremen eigentlich immer mustergültig verhalten: bekämpfen wo möglich, ignorieren wenns nicht anders geht! ich erinnere an die wahlkampfrunden, wenn die dvu oder die npd in den landtag gewählt wurde und deshalb mit an den runden tisch durfte. sie wurden immer so weit möglich ignoriert. aber dass man die französische adolfine nun völlig unnötig zu wort kommen lässt zeigt, dass man im zuge öffentlich-rechtlicher schnellhinrichtungen auch schon mal vergisst, wem man da das micro hinhält.
    das zdf als sprachrohr für die französischen rechtsradikalen: da fallen schranken, die man mit journalistischer sorgfaltspflicht wegen fallender politikerhosen nicht legitimieren kann.

  1245. Die Journaille schreibt, was der Pöbel hören will und nicht, was er wissen soll. So einfach ist es heute in der ach so illustren Medienlandschaft. Der Publizist prostituiert sich und dazu bedarf es noch nicht einmal einer erkennbaren Intelligenz, da die Beweggründe der konsumierenden Mittelmasse der Gaußschen Normalverteilung allzu leicht einzuschätzen sind.

    Und warum steht der hirnretardierte Durchschnittsbürger auf so einen widerwärtigen Scheiß? Ich glaube ganz einfach deswegen, weil es angenehmer ist sich einen dabei runter zu holen, wenn ein anderer in die Pfanne gehauen wird, als selbst in eben jener zu landen.

    Ich könnte angesichts dieser immer mehr zunehmenden Menge an Vollpfosten und Wasserträgern eigentlich nur noch kotzen.

    Mahlzeit!

  1246. Hallo,

    der Server war virtualisiert [1] nur leider war der Durchsuchungsbeschuss etwas zu unspezifisch [2]. Daher wurde erst mal alles lahmgelegt. Das war ungefähr so, als würde das BKA das ganze Telefonnetz der Telekom abschalten, nur weil in eine Voicebox eines Kunden etwas illegales vermutet wird… Eigene Hardware bringt da nichts und ist mit den beschränkten Mitteln der Piratenpartei nicht so einfach zu machen. Wir haben einfach nicht so viele schwarze Koffer mit Bargeld wie andere Parteien 😉

    Gruß,

    Holger

  1247. Wenn das Internet bald voll ist, dann drängt sich doch die Frage auf, wie man mit den Menschen umgehen soll, die dennoch weiter ins Internet wollen.

    Kommen bald die Rufe „Kinder statt Inder“ oder die Forderungen nach einem Einbürgerungstest für Netzbürger?

  1248. Wenn das Internet jetzt wirklich voll wird, koennte da nicht vielleicht jemand von der Recycling-Industrie helfen? Alte Daten koennten doch eingedampft und in neue messages umgewandelt werden.

    „Diese e-mail besteht aus 40% recycleten Altdaten“.

    Man koennte natuerlich auch eine Pfandgebuehr auf Daten erheben. Jeder Inhaber einer Website wuerde dann eine Nutzungsgebuehr erheben, und nach der Lektuere der Seite kann der Leser die Daten dann zurueckgeben und bekommt sein Pfand zurueck. Die Daten werden dann wieder gefuell….

    Also, jetzt hat der Schmarrn echt ein Loch.

  1249. Behauptet wird: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.

    Richtig ist: Es gibt saudumme Fragen, deren Antworten inkompetent, sinnentlehrt und gänzlich unkreativ daher kommen.

    Korrekt hätte es heissen müssen: „Da im Zuge der aktuellen Nuklearstrom Diskussion die Lagerplätze Gorleben und Asse stark in Zweifel gezogen werden, denkt die Regierungskoalition darüber nach, diese zum Zwecke der Datenauslagerung zu nutzen und so der Überfüllung im Netz wirkungsvoll entgegen zu wirken.“

    Wo kann man sich denn als parlamentarischer Sprecher bewerben?

  1250. Na, ick weeß nich: Alles, was ein Eingriff in den Markt bedeutet, mag ich nicht. Wenn die Telekom Gebühren nehmen will, dann bekommen die anderen Anbieter geliefert, womit sie auf dem Markt punkten können. Das hätte doch was.

  1251. Das Ganze hat ja auch recht wenig mit Profi Blogging zu tun, sonder ist mehr eine Art Jobboerse fuer verarmte Blogger oder so was.

    Wo du als Skalve fuer irgend welche anderen Interessen arbeiten sollst und die dir großzügig ein paar Pfennige dafür geben das Ihre sites oder blogs bekannter werden.

    Profiblogger arbeiten grundsätzlich nur fuer sich selbst oder eine weitere Variante im Blogger Verbund zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Das Partnerschaftsmodell vs. Konkurrenzmodell.

    Doch irgendetwas tippen fuer andere und nach deren versteinerten Ansichten halte ich fuer Idiotisch. Also es gibt kein Mindestlohn fuer Blogger, es kommt nur auf dich selbst an, was du als Blogger machst und wie du deinen Blog, ggf. digitale Produkte vermarktest.

  1252. Ich bin in dem erlauchten Circle „Hat keine Einladung bekommen“
    Wenn ich so meine Umfeld betrachte, sind in diesem exklusiven Zirkel anscheinend sehr wenige.

  1253. Man kann ja mal was verbieten wollen, wenn man das Gefühl hat einen, entrüsteten Wut-Bürger als Wähler bekommen zu können!

    Gibt es nicht so eine Art Grundrecht – Versammlungsfreiheit, oder so?
    Ich kenn mich ja nicht so aus, habe das aber mal gehört.

    Naja es gibt ja auch das mit der Meinungsfreiheit … ist auch schnurz …

  1254. @alexander: Das verwechselst du mit der „Sammlungsfreiheit“, die es den Vertretern gemeinnütziger Gruppen, Parteienvertretern und Finanzbeamten erlaubt, mit dem Klingelbeutel rumzugehen.

  1255. Michael glaubt immer noch nicht daran dass sich Audio-CDs durchsetzen werden und hört nach wie vor Vinylplatten, aber ist schon bei Google+

    Wieviele „Das neue ganz grosse Ding“ haben wir schon wieder sang- und klanglos verschwinden gesehen? Gerade Google hat schon manch ein „revolutionäres Netzwerk, wo ich unbedingt in die Beta muss“ wieder platt gemacht.

    Ich warte das mal ganz gelassen ab, und lese derweil mal ein „Buch“, dass scheint sich ja inzwischen wirklich durchgesetzt zu haben. #Gutenberg #Buch #Closed-BETA

  1256. Das Medium Papier ist für aktuelle Informationen mit kurzer Halbwertszeit einfach nicht zeitgemäss, dass ist eben so, da gibt es Besseres

    Ich, als erklärter Klatsch, Tratsch, Gossip & Trivia Fan, kaufe auch kaum mehr eine Bunte, OK, Gala oder so.

    Aber die Gala-App auf dem iPhone ist häufig genutzt, da sollten die Verlage investieren. Gute Inhalte in modernen Medien, dann wird es auch wieder was mit den Lesern.

  1257. Natürlich ist Google+ noch eine Baustelle. Aber ein wenig von der Architektur wird doch schon deutlich. Und das klingt vielversprechend: mit den Circles wird zumindest so etwas Ähnliches wie ein Zielgruppenmanagement möglich. Vielleicht kommen mit Google+ ja soziale Netze tatsächlich mal auf das Niveau von CRM-Systemen aus den späten 90iger Jahren. Und die kleine Video-Chat-Funktion ist hübsch und praktisch. Auch nachdem Xing sein Spreed-Modul ja eben ausgeschaltet hat glaube ich noch immer, dass Video-Chat-Funktionen eine Zukunft haben. Vielleicht hilft die Sykpe-Integration in Facebook hier auch ein wenig Nachfrage zu schaffen.
    Es ist mir eigentlich ziemlich gleichgültig, ob Google+ erfolgreich sein wird oder ob Facebook die relevanten neuen Funktinen schnell abkupfert und sich so erstmal in Sicherheit bringt. Hauptsache es geht endlich wieder einen Schritt voran bei der Funktionalität und Ergonomie sozialer Netzwerke.
    Im Übrigen setze ich ein wenig auf eine intelligente Verknüpfung von Google Ads und Google+. Für uns Werbe- und PR-Fuzzis wäre das eine gute Entwicklung.

  1258. Von uns „Nerds“ wird das Leben als „Offliner“ immer als so rückschrittlich und bedauernswert abgeschnitten erlebt, aber tatsächlich kenne ich einige Menschen die glücklich und unbeschwert ein durchaus lebenswertes Leben ohne Internet führen.

    Was mich positiv stimmt ist, dass anscheinend die, die online sein wollen, jetzt fast alle online sind, aber wer offline bleiben will, muss das das doch auch dürfen, ohne von uns bemitleidet zu werden, oder?

    Manchmal beneide ich solche Menschen sogar ein bisschen, denn die sitzen gerade im Biergarten in der Sonne, essen einen Radi, schauen auf den See und trinken ein Bier, während ich hier gerade „voll, toll“ online vor dem Monitor hocke *grummel*

    Leider können diese Menschen das jetzt nicht lesen, dass ich sie beneide … ich muss dringend daran denken es ihnen persönlich mitzuteilen …

  1259. Angesichts dessen, dass Frauen noch immer unterrepräsentiert sind – sowohl bei den Online-Usern, als auch bei den Nerds – plädiere ich seit Jahren schon vergeblich für eine unternehmensübergreifende Kampagne „Frauen zurück an den Nerd“.

  1260. War das nicht der, der in diesen kleinen Modellbauhäuschen gelebt hat, die nach ihm benannt wurden und häufig auf Modellbahnanlagen im Maßstab H0 wahre Idyllen abgeben?

  1261. @Michael

    Ihr Nürnberger bekommt eure Bildung anscheinend aus dem Katalog der Spielwarenmesse.

    Unsere Bundeskanzlerin heisst auch nicht Angela Märklin
    Es ist auch nicht Herpa den man sich bei ungeschütztem Verkehr einfangen kann.
    Drei im Weggla bekommt gibt’s beim Metzger nicht beim Fleischmann

  1262. Silo, onehitwonder oder dauerbrenner hin oder her, wie komm ich da denn jetzt rein?
    Ich bin interessiert, positiv eingestellt, bereit die Mailadresse meiner Oma zu verhökern und uneingeladen.
    …Verkehrte welt hier, wo das Bier schon wieder teurer und des deutschen liebling, das TV schon wieder „billiger“ werden soll.

  1263. @Michael,
    Ich will nicht leugnen, dass ich mir das genau so gehofft habe.
    Herzlichsten Dank an dieser Stelle!

    Direkt auch mein erster Eindruck zum Besten:
    Herrlich aufgeräumt, wie ich es von Google gewohnt bin.

  1264. Wenn die arme Doktorandin nun vor lauter Ärger Magenkrebs kriegt? Wenn man von Handystrahlen massive Gehirnerweichung bekommt, die wiederum das Krebsabwehrzentrum schädigt? Dann können Handys sehr wohl Krebs auslösen.

    Daß hingegen endlich wieder dogmatisch debattiert wird, sehe ich als Fortschritt. In meiner Jugend gab es einige Dogmen, die nun von sogenannten Fortschrittsfanatikern bezweifelt werden.

    Vom Diskobesuch wird man schwerhörig.
    Spinat enthält viel Eisen.
    Von zu engen Jeans wird man unfruchtbar.

    Vermutlich darf man sogar Pudel in die Mikrowelle stecken 🙂

  1265. Handystrahlen und Krebs hin oder her, gibt es eigentlich auch Doktoren, die ihren Titel langfristig behalten dürfen?

    Ich glaube wir sollten lieber das Wiener Kaffeehaus Promotionsverfahren anwenden: Wer irgendwie distinguiert aussieht und graue Schläfen hat, ist Herr Doktor … und ernst genommen wird eh gar niemand.

  1266. Das verdient einen genauen Blick: Mit im Schnitt 28,3 Prozent (Index: 129) ist im Osten mehr als jeder Vierte offline, also deutlich mehr, als die Statistik oben (Index „>110“) suggeriert. Brandenburg liegt dabei genau auf dem schlechten Schnitt, Thüringen und Sachsen drunter. Sachsen-Anhalt ist mit einem Index von 148 trauriger Spitzenreiter: Hier sind 32,4 Prozent offline, also quasi jeder Dritte! Das sind fast 50 Prozent mehr Offliner als im Bundesdurchschnitt. Schlimm. „Blühende Landschaften“, damit sind dort wohl eher Biotope auf Brachflächen gemeint.

    P.S.: Frauen zurück an den Nerd: großartig!

  1267. Ich muss bei meiner Telefonrechnung immer eine kostenpflichtige (1EUR) Papierrechnung bestellen, damit ich Vorsteuerabzugsberechtigt bin, das ist einfach nur bescheuert, zumal ich den Euro dann auch von der Steuer absetze …

  1268. Pingback: PRmacher
  1269. Michael, ich bin empört! Wie kannst ausgerechnet du unseren Meister in so infamer Weise verdächtigen und verunglimpfen. Gibt es denn einen einzigen tragfähigen wissenschaftlichen Beweis für seine Urheberschaft an diesem Werk.

    Ich will zugeben, dass die präzise Schlichtheit dieses Werkes tatsächlich Ähnlichkeiten mit seinem sonstigen Werk hat, aber das hat auch der Trio-Song „Da Da Da“ und der ist zweifellos nicht von ihm, sondern von Remmler.

    Wären wir die SPD, wäre dir jetzt ein Ausschlussverfahren sicher, aber da wir ja eine liberale, wissenschaftliche Gesellschaft von Freidenkern sind, bleibt mir wohl nichts walter ulbricht, als den wissenschaftlichen Fehdehandschuh zu werfen.

  1270. Lieber Alexander,
    es ist das „ratata“ aus dem Vers „ich baue einen Panzer – ratata, ratata“, der mich erst auf die Fährte gebracht hat. Diese scheinbar schlichte Sequenz, die beziehungsreich auf das Motiv „ra“ baut, findet sich identisch in seiner Nebelhornpartitur. Dort macht sie freilich Sinn, da die melodischen Fähigkeiten von Nebelhörnern eher begrenzt sind. Hier nun setzt Czyslansky auf die onomatopoetische Kraft, die dem „tata“ innewohnt. (Nebenbei sei angemerkt, dass sich ein indischer Autobauer des gleichen Tricks bedient). Das kann einfach kein Zufall sein, lieber Alexander. Wir sollten der Wahrheit ins Auge sehen, anstatt es zuzudrücken.

  1271. @ Alexander
    Zu spät: Bimberg ist im Juli 2008 verstorben. Er wird das Geheimnis wohl mit ins Grab genommen haben. Andererseits: jetzt ist es ja kein Geheimnis mehr …

    Übrigens sass Bimberg bis 1992 auf einem Lehrstuhl für Musikpädagogik in Halle. Jede Zeile des Liederbuchs atmet sein pädagogisches Gespür.

  1272. Hallo,
    ich fand das ja auch ganz amüsant. Inzwischen haben sich da aber wohl neue Aspekte ergeben: http://www.zdnet.com/blog/bott/that-internet-explorer-iq-test-was-a-hoax/3642 Ich weiß, Kollege Ed Bott ist nicht dafür bekannt, ausgesprochen Microsoft-kritisch zu sein, aber dennoch kommt der IQ-Test etwas ins Wanken …
    Wobei das letzendlich nichts über die Intelligenz der Czyslansky-Leser aussagt. Die können jetzt sogar nicht nur zu drei sondern zu vier Vierteln intelligent sein – unabhängig vom genutzten Browser 😉
    Peter Marwan

  1273. ha, wie geil ist das denn bitte. Solche Studien liebe ich. Bitte mehr davon. (es ist ja nicht so, als würde dies Sinn ergeben. Das IE-Nutzerumfeld weiß wovon ich spreche)

  1274. @Udo
    Wenn ich verrate, mit welchem besonderen Tool ich das Rad gebaut habe, dann glauben alle, wir würden unsere Pressemeldungen mit Edlin anfertigen und unsere Buchhaltung mit dem Kalkulationsmodus von Word. Besser nicht. Würde mir ja doch keiner glauben, dass das hier 163 Elemente in Powerpoint sind …
    Zur Beruhigung: normalerweise spielen wir mit den Bausteinen von Adobe CS3.

  1275. Verdammt, ich habe ein Mousepad mit abgerundeten Ecken und kleinen Schmutzicons. Ich überlege, ob ich mit einer Selbstanzeige vielleicht straffrei davonkommen könnte.

  1276. Vistenkarten nach einer langen Messe, wenn man sie nicht rechtzeitig aus der Tasche nimmt, werden immer iPadförmiger, und dank -farbiger. Sie enthalten Informationen und sind, wie man sagt bares Geld. Appleman, ans Werk!

  1277. Nach einer kurzen Debatte auf Google+ muss ich jetzt doch mal ernsthafter werden:

    Manche halten die Klage nur für bizarr und komisch und die Häme in der Community über Apple stört sie beim Streicheln ihres iPads.

    Mir kommt da das große Déja vu: Es ist gerade einmal 20 Jahre her, dass Apple Microsoft wegen des Papierkorbs auf der Windows-Oberfläche verklagt hat. Damals war ich Microsoft PR-Chef und mich hats ziemlich genervt. Der Streit war übrigens ganz ähnlich gestrickt: wäre es nach Apple gegangen hätte es neben Macintosh wohl keine weiteren grafischen Bedieneroberflächen geben können. Auch da ging es nicht um Patente, sondern um’s Urheberrecht an der Anmutung der Bedieneroberfläche, um „Geschmacksmuster“. Und das Verfahren zog sich über viele Jahre und hat letztlich die ganze Branche und die Technologieentwicklung enorm aufgehalten. Erinnert sich wirklich niemand mehr?

  1278. Also das mit dem Leberkäse finde ich hart. Reicht es nicht dass die Apfel essenden Vegetarier meinem Essen das Essen wegessen? Nein – jetzt muss ich bei jeder Leberkäsesemmel Tantiemen an Appel abführen. Kein Wunder dass mein Lieblingsmetzger Wagner in Uschl den Betrieb eingestellt hat. Es hat ihn vermutlich genervt, dass er immer die Ecken an den Leberkäsestücken abschneiden musste umd die Form zu ändern.
    Übrigens: Wurde die Ausbidungsverordnung für Metzger bereits entsprechend geändert?

  1279. Ach – einfach herrlich. Danke für die Hintergründe – die ich zwar nicht prüfen kann 😉 aber mir sehr gefallen.

    In der CDU/CSU gibt es Parteirebellen, die Angela Merkel stürzen wollen? Was für gute Nachrichten! Und nach dem „Das Aus für den Euro“ kommt die DM zurück!

    Schade, dass die guten Nachrichten nicht den Weg in die „Presse“ schaffen 😉

  1280. Einfach herrlich. Wenn die Franzosen sich nun noch darauf verständigen eine große Erfolgsstory im nächsten Sommerloch zu schreiben, vielleicht explodieren dann ja mal die Börsenkurse 😉

  1281. Richtig gut wird’s dann, wenn angesehene Edelfedern Bloggen und Twittern für sich entdecken: dann sehen sie sich so unter Zeitdruck, als würden der leibhaftige Marktwort seine Leibensfülle und gleichzeitig Augstein selig seine Whisky-Fahne hinter ihnen aufbauen. Dann zwitschern sie ungeprüft was das Zeug hält und das iPad hergibt. Erinnert sich jemand an Jan Fleischhauers Twitter-Debakel vor der letzten Bundestagswahl? http://www.vibrio.eu/blog/?s=Falschmeldung

  1282. Was mich noch viel mehr erschreckt als die ungeprüfte Weiterverbreitung von Meldungen aus Zeitungen ist die Tatsache, dass diese offensichtlich ungecheckt Eingang finden in Entscheidungen der Börsianer. Das bedeutet doch, diese überbezahlten Spekulanten sehen sich nicht die realen Geschäftszahlen einer Firma, einer Bank, etc. an, bevor sie mit deren Aktien dealen, sondern verlassen sich in ihrer Informationsfindung auf Medienberichte.

  1283. Wenn der Qualitätsjournalismus solche Enten weiterverbreitet sollten sich die Redakteure eventuell auch an der Börse / am FOREX Markt engagieren, da lässt sich mit solchen Geschichten bestimmt eine schnelle Markt machen 😀

  1284. @Albert: In USA und vielleicht sonstwo lesen die Omas und Rentner die Tageszeitung und rufen beim Broker an und verkaufen die Aktien.
    Wenn man jetzt also sieht, das ein Wert verkauft wird, „muss“ man ihn auch selber schnell genug verkaufen.

    Wenn Aldi Lidl Rewe schlau sind, sehen sie früh morgens nach, wo die Wolken langziehen werden und beliefern die Supermärkt-LKW mit mehr oder weniger Bratwürstchen oder Bier fürs Wochenende.

    Wenn Merkel, Bild oder Daily Mirror sagt „ABC soll keine Gewinne machen“ verkauft auch jeder die Aktien, egal wie fundamental gut das Geschäft ist, weil die Omas alle verkaufen werden, egal ob Google, Twitter und alle Zeitungen auf der Titelseite das Gegenteil behaupten. Davon sollte man aber lernen und berechtigte Gegenmeldungen organisieren. Daily Mail müsste also 10 Tage lang auf der Homepage als allererstes die Gegenmeldungs-Headline stehen haben. Ebenso Reuters und alle anderen. Ich hatte mich schon gewundert warum bei CNBC so auf die Franzosen-Banken „eingehauen“ wird und mir gedacht „das sind wohl die nächsten ‚Opfer‘ der Spekulanten-Schwärme „.

    Es müsste normal sein, auf Wahlergebnisse zu wetten und die Zahlen täglich bei den Aktienkursen veröffentlichen. Dann lernen die Politiker mal… .

  1285. „Das bedeutet doch, diese überbezahlten Spekulanten sehen sich nicht die realen Geschäftszahlen einer Firma, einer Bank, etc. an, bevor sie mit deren Aktien dealen, sondern verlassen sich in ihrer Informationsfindung auf Medienberichte.“
    .
    War das nicht schon bekannt? Auch Geheimdienste solle ja oft genau so schlicht „arbeiten“: Zeitungen lesen und das Zeugs glauben.
    Und war da nicht mal der Schimpanse, der an der Börse im Durchschnitt besser „tippte“ als die Börsianer?
    Und dieser uralte Börsianer und steinreiche Mann (Davidoff? oder rauchte er das nur?), der offen darüber redete, dass die Börse nur ahnungslos zockt und dass es nur ein Glückspiel ist.

  1286. @Albert Absmeier
    Wie naiv bist du denn?
    Geschäftszahlen gibt es nur in regelmäßigen viel zu langen Zeitabständen zu viiiel zu vorhersehbaren Zeitpunkten.
    Was denkst du was auf den großen Bildschirmen der Broker läuft?
    Das sind Newsticker von Reuters. Das ist kein Witz. Die Broker und Analysten machen zum Großteil nix anderes als Ticker und Zeitung lesen.
    Und die hängen direkt am Ticker, das heißt die bekommen die Nachricht genau so schnell wie die Journalisten. Das kostet richtig Geld.

  1287. Dazu gibt es ein interessantes Video der australischen Sendung „Hungry Beast“ (vergleichbar mit Extra-3).

    Man braucht nicht mal ein Sommerloch. Hungry Beast hat mit unter 500 Australischen Dollar und drei Leuten einen Report zusammengestellt, in dem bewußt Fehler und Inkonsistenzen lagen. Trotzdem war es tagelang Thema in Internet, Presse, Radio und Fernsehen, bis zufällig ein Zuschauer der Sendung „Media Watch“ die Ente enttarnte.

    Der Moderator fragt, wie das wohl bei einer Lobbyorganisation mit Millionen AUD und einem kompetenten Mitarbeiterstab dahinter laufen würde; und damit, wieviel „Spin“ sich täglich in den Nachrichten findet.

  1288. Viele europäische Banken sind schwach auf der Brust. Wenn ich in die Bilanzen blicke, dann denke ich mir: Mensch, haben die nichts aus der Krise gelernt? Ich vermute mal, bei einer bärenstarken Firma würden solche Gerüchte wie bei Teflon einfach abperlen….Manch eine große deutsche Bank hat eine Eigenkapitalausstattung von nur 2,5 Prozent. Normal ist das bestimmt nicht. In den USA haben die großen Häuser deutlich mehr als das Doppelte.

  1289. Der Beitrag von Tim Cole hat als Ausgangspunkt einen schwerwiegenden gedanklichen Fehler. Er unterstellt nämlich (übrigens ohne Recherche und Belege), dass die „Daily Mail“ für Qualitätsjournalismus stehe. Wird diese falsche Tatsachenbehauptung widerlegt, verliert der Subtext des Beitrags (nämlich: jeder Blogger ist ein genauso guter oder schlechter Journalist wie diejenigen, die das Handwerk gelernt haben und seine Regeln ernst nehmen) seine Begründung.

  1290. Ich bin ja auch neulich der Amina-Arraf-Story (s. http://blog.emmerich-consulting.net/tag/gay-girl-in-damascus/) aufgesessen.

    Aber ich bin ja nur Blogger.

    Im Übrigen gibts in Frankreich nicht nur die fiction politique im Sommerloch, sondern auch Le Canard enchainé (wörtlich „Die Ente in Ketten“, gemeint „Zeitung in Ketten“, canard/Ente ist Argot für Zeitung).
    Diese Zeitung ist berühmt-berüchtigt für ihre Mischung aus Satire und Enthüllungsjournalismus http://de.wikipedia.org/wiki/Le_Canard_encha%C3%AEn%C3%A9#Aff.C3.A4ren , die manchmal nur geschulte Leser entschlüssseln können.

    Man stelle sich mal sowas in Deutschland vor…

  1291. Na da bin ich in wenigen Augenblicken auch direkt fündig geworden. Da wird doch der Hund in der Pfanne hin und her geschoben:
    Auf Portemonnaies, Fernbedienungen und Butterbrotsdosen soll man zukünftig auch noch verzichten?
    Die Butterbrotsdose sogar mit Apfellogo, die wirds wohl als erstes erreilen.

    (Ich hoffe mal das mit dem „<img" tag geht. Hier steht nirgends wies richtig geht!)

  1292. Besten Dank für den erfrischenden Artikel. Es gibt sie doch noch, die Totgeglaubten. Die, bei denen Service mit großem „S“ geschrieben wird. Denen langfristige Kundenbeziehung wichtiger ist als kurzfristiger Gewinn. Beispielhaft.

    Tief im Innern des Landes da leben sie noch . . . Man sollte für solche Firmen einen eigenen Award ausschreiben.

  1293. Was für ein Blödsinn, Herr Bomhard! Selbstredend hat Jörg Ziercke schon zu De Maizières Zeiten mit dem Innenministerium als seinem Vorgesetzten geredet bezüglich Datenspeicherung, auch später mit Friedrich, aber beide können nichts tun, wenn sich die vermaledeite Justizministerin derart doof anstellt, dass sie nicht mal in der Lage ist, ein sinnvolles Datenspeicherungs-Gesetz für Deutschland zu entwickeln, das von den Parlamentariern irgendwann per Abstimmung abgesegnet werden könnte, weil sie einfach nicht will, nicht etwa, weil es solches nicht schon europaweit in sinnvoller Ausführung gäbe!!! Ist das Demokratie, dass eine Justizministerin derart entscheidend sich einfach so bis in alle Ewigkeit bis zum europaweiten Verweis verweigern kann?! Was Jörg Ziercke indes tut, ist nun bloss, mit anderen europäischen Staaten Kontakt aufzunehmen und dort die in Deutschland nicht abrufbaren Daten abzurufen, ein Riesenaufwand mit ganz enormen Kosten, weil er deshalb immer erneut persönlich ins Ausland reisen muss, Woche für Woche, per Flugzeug und Hotel, versteht sich, anstatt zuhause im eigenen Büro die selbe Arbeit auch auszuführen, welche andernorts längst sinnvoll gesetzlich geregelt ist, zB. hier bei uns in der Schweiz! Verdammt noch mal, hackt nicht immer auf dem BKA-Präsidenten herum, der nun mal eben als Exekutive sinnvolle Gesetze braucht, um erfolgreich zu arbeiten, anstatt jener armseeligen Juristin Sabine mal endlich zu sagen, sie solle gefälligst arbeiten wie dies europaweit längst von ihr gefordert wird, weil sie sonst ihr verdammt hohes Salär aus Bundeskassen als Justizministerin keinesfalls verdient habe! Andere Juristen, welche für das Justizministerium Deutschlands anstelle ihrer arbeiten würden, könnten das ohne Weiteres, ganz bestimmt, ob sie nun der FDP oder irgendeiner anderen Partei angehören, aber man könnte ja endlich mal die diesbezüglichen Texte der anderen europäischen Länder abrufen, um zu sehen, wie ein solches Gesetz sinnvollerweise formuliert wird, um nicht vor Bundesgericht runterzufallen und den normal denkenden Menschen und den rechtschaffen arbeitenden Polizisten nicht absolutes Haarsträuben zu verursachen!!! [ … bitte keine Beleidigungen … ] !!! Dies darf nicht sein!!! Wahrlich, ich schäme mich meiner Namensvetterin!!! Ich und auch jeder andere könnte das mit Bestimmtheit. gänzlich ohne Jusstudium, indem jedermann doch alle vorhandenen Gesetzestexte bezüglich Datenspeicherung Europas miteinander vergleichen könnte und dann die beste Variante oder ein Zusammenzug auch für Deutschland benützt wird!!! Sabine, reiss Dich endlich zusammen, sonst geh!!! Sexuell missbrauchte Kinder brauchen jedenfalls Hilfe, stets!!!

  1294. Oha, Herr v. Bomhard, kann es sein, dass ich Sie oder irgendwen beleidigt habe? Oder ist das hier nur allgemein formuliert? Wenn ich da irgendwen, vielleicht die Juristin Klein-Sabinchen der FDP, beleidigt habe, tut mir das echt leid, wollte ich nicht! Aber sagt mir bitte, was es war, das Euch dies Beleigtsein-Gefühl verursachte, wenn wahr…

    Aber, nun echt, Ihr lieben Leute der Internetwelt, bitte gebt doch den Medien und der Sabine der FDP mal alle Gesetzestexte bezüglich Datenspeicherungen der anderen Staaten übers Internet in die Hand, vergleicht sie echt konstruktiv miteinander und sagt der guten Justizministerin, was ihr denn aus all diesen Gesetzes-Texten bezüglich Datenspeicherung haben wollt und was jedenfalls nicht, denkt doch mit und macht sinnvolle, konstruktive Vorschläge, damit die gute Frau mal endlich weiss, was sie denn zu tun hätte, wenn ein früheres Gesetz am Bundesgericht runterfiel und ungültig wurde und allerorten gewartet wird, bis die gute Sabine mal endlich arbeitet. Nichtstun in dieser Sache und nur immer motzen kann keine Lösung sein! Es braucht ein demokratisch abgesegnetes Gesetz diesbezüglich, nach Möglichkeit das Beste, weil neueste und bestdurchdachteste, nicht einfach keines, logisch! Für das braucht es Politiker allerorten und solche Justizministerien wie das der Sabine… sonst kommen Despoten und drängen uns in ihre willkürlichen Gesetze!

  1295. Entschuldigen Sie, Herr v. Bomhard, ich hab‘ übersehen, dass Sie in meinem Text bereits ein Hinweis auf Beleidigungen gaben. Warum gerade dort, Herr v. Bomhard, sagen Sie mir? Die Diskussion Datenspeicherungsgesetz bei Ihnen da in Deutschland macht mir und auch anderen in meinem Umkreis echt Haarsträuben, wenn wir da von aussen als Schweizer mit direkter Demokratie eben gerade jener Diskussion bereits seit Jahren seit Bundesgerichtsurteil-Bekanntgabe zusehen… Es ist nicht zu verstehen, warum nicht einfach sehr schnell was Besseres als vordem an Gesetzestexten auf den Tisch geworfen wird, dass zur Abstimmung gelangen kann. Stattdessen dreht man sich immer weiter im Kreis ohne zu liefern, beschimpft sich innerhalb der Parteien unnötig und weiss sehr häufig nicht mal, von was die Rede ist und schreibt nur immer das Gleiche. Es braucht ein Gesetztext! Dies fordert ganz Europa! Es wird nach dem Verweis noch eine massive Strafe hageln wenn’s so weiter geht mit dieser Sabine… und auch mit Angie, wenn diese nicht endlich ein Machtwort spricht!
    Weiber! Ja, ich bin auch eines, sogar eine Sabine, Schande noch mal! Es ist wahr, mir sträuben sich die Haare…

  1296. Na klar, doch, mein lieber Alexander (ist das Du erlaubt, ohne beleidigt zu sein oder soll ich bei Sie bleiben?!) Ich liebe doch Hunde, auch schwanzwedelnde, noch lieber als bellende oder gar knurrende! Darum so viel Engagement da bei Euch… Und Du hast Recht, es bräuchte auch meines Erachtens keine E-mails im Hintergrund… Ich denke, es ist ein Missverständnis seitens Sebastian Bomhard, aber wie auch immer! Klein-Sabinchen ist nicht die allerschlimmste da in Eurer Regierung, bei weitem nicht…

    Und ich mag es gar nicht, wenn da der BKA-Präsi als Exekutive, bloss weil es auch zu seinen Aufgaben gehört, sich mit Medien-Informationen zu beschäftigen und anderweitig in die Oeffentlichkeit zu treten, immer mal wieder auseinander gerissen wird, anstelle jener Steuergeld-Kassierer in der Legislative, die schuld sind an dem Desaster rund um die Datenspeicherung. Schliesslich arbeitet Jörg Ziercke zu 100% korrekt und seriös, möchte sogar auch eine gewisse Transparenz für die Oeffentlichkeit rübergeben, aber wird von eben jenen Politikern mittels der Geheimhaltungspflicht und anderen Gesetzgebungen immer wieder gehindert… aber es ist tatsächlich eine Ermittlungslücke ganz massiven Ausmasses vorhanden seit dem Bundesgerichtsurteil, wo das frühere Datenspeicherungsgesetz gekippt wurde mit dem Hinweis der Bundesrichter, man hätte seitens der Politiker Deutschlands ein besser ausformuliertes Gesetz zu entwickeln, weil dies bestehende so nicht ausgelegt und gehandhabt werden dürfe…

    Was ist denn schon dabei, wenn ein Bundesgerichtsurteil ein bestehendes Gesetz umkippt?! Geschieht jeden Tag bei uns bis zuoberst zu kämpfen, weil erst da Gesetzesänderungen geschehen können. Aber warum kann Klein-Sabinchen da im Justizministerium in Deutschland denn kein neues, besseres Datenspeichergesetz entwickeln und dies erst noch in nützlicher Frist, bevor sie von anderen europaweit gerügt und gemahnt werden muss?! Das ist es, was mich an dieser Sache entsetzt!

    Darum sträuben sich mir die Haare im Nacken… unmittelbar vor dem Bellen und Knurren des Hundes… aber beissen möchte ich eigentlich niemanden, sonst werde ich zufolge Schweizer Tierschutzgesetzgebung bezüglich Hundehaltung per sofort ins Tierheim hinter Gitter gesperrt oder gar abgeschafft, mittels Narkose-Spritze des Tierarztes! Ja, ich bin normalerweise kein Kampfhund… auch kein Gotteskrieger… also kein Fall fürs BKA! Dennoch möchte auch ich mich im Internet massvoll schützen lassen vor Kriminellen jeder Coleur!!!

  1297. Da ist ein halber Satz in obenstehendem Text verloren gegangen: …geschieht jeden Tag bei uns – in der Schweiz und auch andernorts, darum lohnt es sich – bis zuoberst zu kämpfen, weil erst da… Sorry!

  1298. @Alexander Wir haben uns per Mail nicht gestritten. Ich zweifle an Deiner Logik (und Czyslansky wäre entsetzt): Wenn ich eine Passage rauslösche, weil sie als Beleidigung aufgefasst werden kann, und dann gefragt werde, was ich gelöscht habe, und das dann öffentlich beantworte, ….. na? Was die Chancen auf eine Diskussion mit meiner Beteiligung angeht, sieht es schlecht aus, meine Argumente habe ich ja schon gebracht, ich könnte mich nur wiederholen. Gegen VDS zu sein heisst nicht, für ungestörte Kriminalität im Internet zu sein. Und die Bundesjustizministerin ist halt altmodisch genug und nimmt unsere Verfassung ernst.

    „Sie berufen sich hier dauernd auf das Grundgesetz, sind Sie etwa Kommunist?“ (Franz Joseph Degenhardt)

  1299. Der BKA-Präsident hält sich aber auch strikte an die Verfassung, vollkommen rechtskonform!

    Nur wagt er sich immer erneut öffentlich zu sagen, dass „da tatsächlich eine Ermittlungslücke ganz massiven Ausmasses seit Bundesgerichtsurteil vorhanden ist, die bis heute nach wie vor nicht geschlossen wurde“, genau so wie ich und auch genau so wie Angela Merkel in ihrem kürzlich vor dem BKA gehaltenen Vortrag auch (siehe http://www.bundesregierung.de unter Rede 2011/08 Merkel vor BKA anlässlich 60-Jahr-Jubiläum des BKA gehalten) und schliesslich wie jene ausserhalb Deutschlands, die Deutschland offiziell rügen und mahnen und berechtigterweise auch mit Strafmassnahmen drohen, weil noch immer kein Datenspeicherungsgesetz in Deutschland anstelle des Vorherigen, welcher Art auch immer, auf den Weg gebracht, bzw. abgesegnet wurde nach sage und schreibe 2 Jahren des Zuwartens ohne jegliche Aktivität des Klein-Sabinchens da im Justizministerium!

    Mein lieber Mann, was für eine Regierung, wenn da eine Justizministerin mit einem Gesetzesentwurf mit böswilliger Absicht (oder unterstelle ich da was, bzw. könnte es noch andere Gründe haben?!) so lange zuwartet, bis ein anderer zufolge neuer Wahlen Justizminister wird und dann jedenfalls seiner Partei, nicht etwa der FDP, beim schliesslich von aussen erzwungenen Gesetzesentwurf bezüglich Datenspeicherung zum Durchbruch verhilft!? Was bringt’s, die Angelegenheit einfach so auf die lange Bank zu schieben, anstatt mit grosser Durchsetzungskraft zufolge seriöser Uebernahme von Verantwortungen im Justiz-Sektor ganz bewusst diese Aufgabenstellung Datenspeicherungsgesetz (wie auch immer formuliert!) anzugehen?!

    Na ja, vielleicht wird’s ja dann später wesentlich schlimmer, nicht etwa besser damit, ein sinnvolles, allen genehmes Datenspeicherungsgesetz zu verabschieden oder der EU-Raum drängt Deutschland ein solches auf, unbesehen, was deutsche Bürger oder deutsche Parteien wollen!!! Will dies die FDP wirklich mit ihrem ewigen Nein gegenüber der CDU/CSU, ihrem Stillestehen und der damit verursachten ewigen Stagnation erreichen?! Eine Partei, die sicherlich auch damit schon bald dem Untergang geweiht ist, anstatt heute voraussetzungen zu schaffen, die ihnen ins Konzept passen… Nun gut, man mag sagen, warum nicht, dann sind sie weg vom Fenster…

    Aber, eine Schweizerin fragt Euch alle da von Deutschland: Was ist das nur für eine Regierung von Deutschland, die sich da schon seit den letzten Wahlen derart massiv selber ins Abseits stellt, ohne gehindert zu werden?! Wer sagte da einst innerhalb des Parlaments an irgendeiner massgeblichen Parlamentssitzung, die Regierung Deutschlands sei allenfalls seit 2009 eine „Gurkentruppe“?! Nicht ich… aber vielleicht stimmt’s ja doch!!!

  1300. Und, Alexander, es stimmt tatsächlich, wir (der Herausgeber des Blog-Themas und ich) haben uns per Mail nicht gestritten. Es ist bloss Ansichtssache, ob etwas von irgendwem als Beleidigung gewertet werden kann oder nicht. Und auch, ob man dies gar nicht so meinte, wie es allenfalls von einer anderen Sichtposition aus angesehen wurde… Macht aber ohnehin nichts. Der Herausgeber des Blog-Themas hat ein Recht, auch Willkür in Sachen Sperrens von Texten oder Teilbereichen davon walten zu lassen, auch ohne Kommentar… Es ist halt so! Habe als leidenschaftliche, temperamentvolle Schreiberin schon schlimmeres erlebt und mich entsprechend umgehend verabschiedet… Ist hier meines Erachtens nicht nötig!

    Aber Dale Carnegy sagt richtig: man soll nur reden, wenn man betroffen ist (bzw. wenn es einen selber betrifft!). Darum meine Emotionalität und Begeisterungsfähigkeit…

    Quält mir jenen BKA-Mann nicht, den brauchen wir noch, 1 Jahr vor seiner Pensionierung… Bessere sind nicht leicht zu finden für diesen Job! Was wisst Ihr denn, was der ausserhalb seiner Oeffentlichkeitsarbeit auch noch so tut… Man hört nicht alles, schon gar nicht über Medien! Und nicht alles, was Medien kommunizieren, entspringt der Wahrheit… Auch wenn auch Ihr da von Eurem Blog offenbar Medienschaffende seid! Das mit der Wahrheit ist so eine Sache eben gerade der unterschiedlichen Sichtposition jedes einzelnen wegen…

    Es ist wie es ist!

  1301. Hallo Tim,

    die Modellpolitik für sich alleine betrachtet ist nur ein Teil des Problems.

    Ich kann mich an Kollegen erinnern, die lange vor iPhone und Co. einen Blackberry und ein Telefon parallel nutzten, da sie sich „in der Öffentlichkeit doch nicht so einen Gameboy ans Ohr halten“ wollten. Aus der Sicht des Anwenders war das Design also wohl auch vorher schon nicht massentauglich.

    Durch neue Modelle anderer Hersteller wurden aber die Spielregeln der Beschaffung als auch der Nutzung von Telefonen durch und im Unternehmen massiv geändert. Und so entscheidet immer stärker der Anwender und weniger die IT. Das haben sie meiner Ansicht nach zu lange nicht ernst genug genommen.

    In Summe hat RIM vermutlich einfach zu viele Baustellen. Die Größte ist (oder war) vermutlich alle Produkte auf QNX zu trimmen. Das ist nichts, was man mal eben so zwischendurch macht. Selbst bei einem Unternehmen mit derzeit ca. 15.000 Mitarbeitern bindet das Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen.

    Gruß
    Timm

  1302. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass der „Diagram Prize for the Oddest Title of the Year“ seit 1978 (!) von Angelsachsen vergeben wird, und zwar auf der FRANKFURTER BUCHMESSE!!! Nur habt Ihr Deutschen davon nichts mitgekriegt…

    Erst 2008 – 30 Jahre später!!! – haben ein paar deutsche Literaturfreunde den von dir erwähnten Wettbewerb „Kuriosester Buchtitel des Jahres“ aus der Taufe gehoben. Sieger war damals Stephan Harbort mit dem vergleichsweise blutleeren Titel „Begegnungen mit dem Serienmörder. Jetzt sprechen die Opfer„.

    Und Ihr wollt das Volk der Dichter und Denker sein?

  1303. Ich kann gar nicht mehr aufhören:

    The Romance of Leprosy“ von E. Mackerchar

    How to Shit in the Woods“ von Kathleen Meyer

    The Industrial Vagina“ von Sheila Jeffreys

    The Big Book of Lesbian Horse Stories“ von Alisa Surkis

    How to Tell If Your Boyfriend Is the Antichrist: And If He Is, Should You Break Up with Him?“ von Patricia Carlin

    und zu guter Letzt (dann höre ich wirklich auf):

    Do-It-Yourself Lobotomy“ von Thomas Monahan

  1304. Lieber Tim: E-Mail oder Tweet oder auch E-Mail oder Posting – das ist auch so eine Frage aus dem 20. – also DEINEM – Jahrhundert.
    Inzwischen sollten wir doch alle wissen, dass E-Mail natürlich ein klassischen Medium der alten Zeit ist, so wie eben E-Mail-Marketing auch. Aber diese alte Zeit wird nicht völlig vom Web 2.0-Zeitalter abgelöst. Mögen gedruckte Bücher untergehen, das E-Mail hat seine Existenzberechtigung als individuelle Mitteilung nach wie vor. Twittern und Posten wird man, wenn man etwas zu sagen hat. E-Mailen wird man, wenn man etwas JEMANDEN zu sagen hat. Tatsächlich ist Twitter ein wertvolles und heute noch unterschätztes Medium der unternehmensinternen Kommunikation. Aber den E-Mail-Posteingang wird es nur um jene schon immer unsäglichen E-Mails „an alle“ erleichtern. Wenn Du, lieber Tim, mir etwas zu sagen hast, wirst Du wohl auch künftig mir eine E-Mail senden. Und wenn’s Zeit hat und lieb gemeint ist, vielleicht auch eine Karte oder gar einen Brief. Würdest Du aber der Meinung anhängen, ganz allgemein irgendetwas zu sagen zu haben – dann wäre Twitter das geeignete Medium. Aber Du twitterst ja nicht wirklich viel …

  1305. Habe eine interessante Begründung für die Mischung der verschiedenen Genres in einem Videoblog auf Youtube gefunden:

  1306. Ach ja: vor drei Wochen habe ich mich mit dieser Meldung des BITKOM bereits einmal auf dem vibrio Blog befasst: „Das Handy als Chefphone – BITKOM startet neue Info-Reihe zu nützlichen Apps“. Der Beitrag zeigt auf, wie die Babyphone-App auch wunderbar im Unternehmenseinsatz als Chefphone-App funkltioniert: http://www.vibrio.eu/blog/?p=3052.

  1307. Diese Apps sind tatsächlich nützlich und wurde von uns auch ohne BITCOM schon ab und zu verwendet, allerdings zu einer Zeit wo der kleine Kerl noch im Gitterbett lag

    Nicht auszumalen, was der jetzt Dreijährige mit dem iPhone seiner Mama anstellt, wenn es unbeobachtet in seinem Zimmer läge. So schnell könnte man weder schauen noch hören, da wäre die BabyfonApp aus und eine seiner Lieblings-Spiele Apps an.

    Aber vielleicht braucht man dann auch keine Übertragung aus dem Kinderzimmer, wenn der Kleine beschäftigt ist.

  1308. Top! Ein wichtiger Aspekt wurde aber vergessen: Microsoft hat die Cloud erfunden (siehe PR), es ist also kein Wunder, dass somit wieder einmal ein idealer Industriestandard geschaffen wurde, von dem wir noch lange profitieren werden.

  1309. Naja…
    Die Cloud Verfügbarkeit ist gegeben solange Zugriff aufs Internet erfolgen kann. Ländliche Gebiete oder Serverausfälle oder Zugangsstörungen (einfacher Kabelbruch durch Baustellen o.ä.) gibt es aber zuhauf – und dann geht gar nichts ! Überhaupt nichts !

    Softwarehäuser sind von den Möglichkeiten natürlich ebenfalls begeistert. Fehler können so einfacher gepflegt werden (Motto: it’s no a bug – it’s a feature). Updates (kostenpflichtig !) lassen sich ebenfalls einfach installieren (einmal auf dem Server) und dann notwendigerweise abkassieren (ohne Update läuft dann gar nichts).
    Ich möchte hier keiner Branche etwas unterstellen aber zur Marktwirtschaft gehört es ja auch Kosten zu minimieren und Gewinn zu steigern.

  1310. Liberalanarchistischer Hedonismus? Da hast Du aber ordentlich in die Kiste gegriffen. Ich würde sagen, die Piraten sind eine Heimat für alle echten Liberalen, nachdem die FDP das schon seit vielen Jahren nicht mehr richtig vertritt (wobei es in der FDP durchaus „echte“ Liberale gibt).

    Wer sagt denn, daß altmodische Liberalität (also echtes freiheitliches Denken und eben nicht die Optimierung der Einkommen der oberen Schichten) keine Wähler und keine Mehrheit hätte? Ich behaupte vielmehr, das ist genau der Wählerfundus der Piraten. Das große Potential liberaler Wähler hat beim letzten Mal der Erdrutschsieg des Herrn Westerwelle gezeigt – nur dass es eben nicht die Partei war, die sich die Wähler gewünscht hätten. Wen werden sie nun wählen?

    Deine Idee des politischen Fleckerlteppichs mit lauter Individuen, die zu x% für oder gegen eine Sache sind, ist lustig, aber so generell wird es nichts werden. Das funktioniert mit unserem Regierungssystem erst dann, wenn alle Parteien so agieren – und dann steigt nur das Risiko, denn niemand kann Experte bei allen Themen sein, und so stimmt man mit seiner Fraktion, wenn man sich nicht auskennt, aber dazu muss man doch wissen, ob die Fraktion auf der eigenen Linie liegt(!). Und daß alle Themen mit allen ausdiskutiert werden, das wollen wir auch nicht (Fischereiquoten, Almbauernsubventionen und Autobahnausbau).

    Mit allen anderen Parteien gibt es viel weniger Berührungspunkte, und so ist klar: Die Piratenpartei ist notwendig als Partei und sie werden viele enttäuschte FDPler bekommen und sicher auch den einen oder anderen CDUler und SPDler. Im aktuellen Stern sagen laut Forsa 11% der FDP-Wähler, sie seien mit der Regierung zufrieden. Die sie selbst stellen! Na, wenn da nicht Potential ist…

  1311. @svb
    Es sind nciht in erster Linie FDP-Wähler, die das Piraten-Schiff geentert haben: es dominieren Grüne, Sozialdemokraten und Linke. Und eines haben sie gemeinsam: ohne Piraten wären offenbar viele zur Partei der Nichtwähler übergelaufen. Dies legen sowohl die Wahldaten aus Berlin, als auch die Leserbrief-Debatten in den großen Zeitungen nahe, ein Beispiel: die Debatte in der ZEIT: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-09/piratenpartei-fdp-unfrage?
    Im Hinblick auf dei FDP sind die Piraten bestensfalls für einige wenige seltsam verträumten Linksliberale interessant, die aus welchem Grund auch immer, vor Jahren schon den Absprung aus der Partei nach dem Siegeszug der Liberalkonservativen verpasst haben.

  1312. Liberalanarchistischer Hedonismus … schöner hätte ich es nicht sagen können!
    Von solchen Leuten kann es gar nicht genug geben!
    Aber, ob sich alle Piraten damit – so wie ich – identifizieren können, wage ich zu bezweifeln.

    In einer Welt voller Regeln, Vorschriften und Verbote darf man sich aber nicht über eine steigende Zahl von Liberalen wundern oder?

  1313. hallo ,

    Kooperationspartner zahlen nur im Erfolgsfall eine Provision an Groupon, also sobald ein Kunde auch tatsächlich einen Gutschein erworben oder diesen beim Anbieter eingelöst hat. Diese Provision, die Groupon für seine Dienstleistung vom Partner erhält

    vielen lieben dank

  1314. Hi zusammen,

    ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Leistung beim Anbieter direkt günstiger war als mit xx % Rabatt bei Groupon.

    Also lieber nochmal beim Anbieter nachfragen bevor Ihr blind in die Falle lauft…

  1315. Was du allerdings unerwähnt lässt, ist dass man als Rollkragenpullover-Träger auch so viel verdienen sollte wie Steve Jobs, denn wenn nicht aus Kaschmir und Seide – kratzt der Kragen so unerträglich, dass man sich einen gestärkten Kragen und Krawatte herbeisehnt.

  1316. hehe, eigentlich war ich nur mal so auf der Suche nach Inspiration für mein LOgo, da mein dawandaladen zuerst RumpelstilzImpulse hiess, das dann auch zu meinem facebooknamen wurde!….irg. dachte ich mir, das passt ja nicht nur in dieser Beziehung zu mir…..und da find ich Zufällig dann auch noch so nen coolen Eintrag!

  1317. hallo
    ich habe auch nun so eine maschiene stehen in mein betrieb von coffeemat. die verträterin meinte der vertrag jederzeit kündbar.
    also hat mir der Kaffe echt eklig geschmeckt und meine mitarbeiter haben ihren wasser kocher und nescafe löslichen kaffee mitgebracht.
    also wollte ich die maschiene weg haben. Als ich da anruft meinte die am Telefon ich habe ein 66 Monatsvertrag unterschrieben.bowwwwwwwwww.
    ich meinte das das nicht sein kann da mir die verträterin gesagt hat ich kann jederzeit kündigen.
    das kan nicht sein meinte die am telefon. dann habe ich halt bei der verträterin angerufen und das ihr gesagt und sie stimmte zu das ich den vertrag unterschrieben habe mit 66 Monate .
    Kündigen kann ich jederzeit den Vertrag aber raus kommt man erst nach 66 Monate sagte sie mir einfach so. verarschung puur.

    Kann mir da jemand helfen da rauszukommen von den vertrag?

  1318. Websites verbieten und Three-Strike-Out zu praktizieren klingt nicht französisch, da gebe ich Dir recht. Nur muss man nicht bis China gehen, um sich hier als Gewaltpolitiker inspirieren zu lassen. Derzeit bei uns in Europa wird man wohl am schnellsten in dem einst von mir so geschätzten Ungarn fündig.

    Um ein wenig die Paranoia zu füttern: Woher stammt die Familie des Nicolas Pál Sárközy von Nagybócsa (kurz: Sarkozy) gleich wieder?

    Urteile und Gesetze, die man nicht einsieht und auch nicht einsehen muss zu ignorieren hingegen ist dann schon wieder sehr französisch.

  1319. Hochinteressant. Werden wir nun aufhören, Dosenfisch zu essen? Und was ist mit Kaviar? Wird das nun zu Kannibalismus? Ich freue mich auf die New Wave Gurus, die dann das Fischige in uns herauskehren werden wollen.

    Winzige Korrektur: „ΙΗΣΟ’ΥΣ“ heißt „Jesus“. Der Fisch (Ichthys) ist „ΙΧΘΥΣ“. Sorry–aber 5 Jahre Altgriechisch hinterlassen ihre Spuren . . .

  1320. Dann wollen wir mal Erbsen zählen werte Herren: Hinter “ΙΧΘΥΣ“ steckt

    Ι -> Jesus (mit griechischem Jota)
    X -> Christus (mit griechischem „chi)
    Θ -> Theou (=Gott)
    Υ -> yuios (Sohn)
    Σ -> Soter (Erlöser)

    Also = Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser

    Gelernt ist eben gelernt. Da reicht Altgriechisch allein nicht, da braucht’s auch Kirchengeschichte des Altertums.

    Lieber Tim Cole:
    Die enge Verbindung zwischen dem Menschen, der als Embryo sein Leben im Wasser beginnt, hat die New-Age- und Esoterikbewegung längst erkannt und ausgeschlachtet. Das geht letztlich bis hin zu den Wassergeburten.
    Der Topos ist auch literarisch sehr alt: Lion Feuchtwanger z.B. hat in seiner Josefs-Trilogie den römischen Kaiser Titus als „Walfisch“ charakterisiert (ok: Ich weiß, das Wale Säugetiere sind…). Und dann wäre da noch Undine…

  1321. Eieiei, seid’s ihr alle g’scheit! Respekt.

    Mir wird bei dem sicher gewohnt gründlich recherchierten Artikel nur schlagartig klar, wo manche Menschen ihre olfaktorisch durchschlagende Wirkung her haben.

  1322. Aus dem Zusammenhang zwischen “IΗΣΟΎΣ” und dem Fisch wird nun auch klar, warum Jesus seinerzeit den Kreuzigungstod erleiden musste und nicht ertränkt wurde. Hier muss künftig wohl weniger daran gedacht werden, dass ein Ertränken im Toten Meer auf Grund des bekannt hohen Salzgehalts gar nicht so einfach ist; auch der Hinweis darauf, dass sich angesichts einer späteren Verehrung der Todesumstände des Erlösers ein Aquarium in bayerischen Schulzimmern als wesentlich pflegeintensiver im Vergleich zum praktischen Holzkreuz hätte erweisen müssen, kann nunmehr ignoriert werden; einzig die Denunziation des alttestamentarischen Grabspruchs „Von Erde bist Du genommen, zu Erde sollst Du werden“ (1. Mose 3,16) stand bei einer Ertränkung zu befürchten. Der bescheidene Hinweis sei mir an dieser Stätte der umfassenden Bildung erlaubt, dass heute einzig die ehrenwerte Gesellschaft der Mafia dieses katholische Dogma zu hinterfragen wagt: mit der Methode „Vom Fische bist Du, zu den Fischen sollst Du gehen“ in Verbindung mit dem posttestamentarischem „Beton – es kommt darauf an, was man draus macht“ haben die Herren mit den Geigenkästen die Erkenntnis von der störischen Abstammung des Menschen früh antizipiert.

  1323. (a) Du willst Patente auf Software? Du bist kein Programmierer – man muss kein Pirat sein, um das als hochgefährlich zu erkennen.

    (b) Dass die SPD staatlich regulierte Netzneutralität fordert, ist schon klar. Dass die Piraten das nicht wollen, verwundert nicht, denn die staatliche Regulierung ist das größere Übel als gierige Konzerne, deren Macht man gerade mit dem Internet oft recht leicht brechen kann. Subsidiarität ist hier das Zauberwort, so wenig Staat wie möglich.

    Jedenfalls ist das eine spannende Sache mit den Piraten, den für mich legitimen Erben der Aufklärung und des Liberalismus. Als „liberal“ noch kein Schimpfwort war …

  1324. Liebe Mitczyslankys: Ihr habt alle einen Knall. Das meine ich durchaus sehr positiv. Und Tim: Ich drück auch die Daumen, alles Gute!

  1325. Ihr seid pervers! Irgendwo ist eine Grenze. Was kommt als nächstes? Live aus der Agenturtoilette oder aus dem Schlafzimmer von MiK? Nach dem Motto – die Wurst war so lang oder jetzt tauche ich ein . . . Also – sollte ich irgendwann einmal am Herzen operiert werden (ob ich eines habe steht angeblich noch nicht fest) – bestimme ich hiermit, dass MichaelK auf keinen Fall auf meiner Bauchdecke (so groß sie auch sein mag) oder einem anderen Körperteil sitzend – twittern darf.

  1326. Warum tauschen wir nicht einfach die Griechen gegen die Türken? Das würde doch eh keiner merken die einen wollen doch immer in die EU (und haben Geld) und die Griechen sind EU müde und pleite.

    Gyros – Döner … eh alles das gleiche!

  1327. @Alexander Broy: Nix gleich! Der Gyros ist doch gemeinhin bekannt als die Schweinebraten-Variante des Döner. Somit wäre das bayrisch-griechische Verhältnis doch empfindlich gestört, wenn’s plötzlich nur noch Lamm oder Pute in die Semmel gäbe!

    Vorschlag meinerseits: Wir lassen die Griechen und die Türken die Nummer auf Zypern ausraufen und wer gewinnt, der kommt (bleibt) in die (der) EU. Salomonisch, da zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Arbeite noch an einer Lösung, wie man die Kurdenfrage auch noch gleich mit verhackstücken könnte. Mal sehen, vielleicht fällt mir ja noch was dazu ein.

    Gleichwohl würde auch ich auf jegliche monetäre Gratifikation, wie der ehrenwerte Herr Cole, verzichten. Selbst einen Dankesbesuch im Lande würde ich ablehnen, da weder Döner noch Gyros kulinarische Anreitze für mich darstellen.

    Nachtrag: Man könnte die Kurden nach Griechenland umsiedeln, wenn die Türken gewinnen sollten. Gewinnen die Griechen, dürfen die möglicherweise für die nächsten 200 Jahre die Kurden unterdrücken. Vielleicht auf Zypern? Ich seh schon, ist noch nicht ganz ausgegoren, der Paln.

  1328. Interessante Idee.
    Aber ob dann noch genug Politiker hinter der Werbung hervorlugt, ist zu beweifeln.
    Wäre eine neue Möglichkeit für Politiker sich zu verstecken:
    „Desto weniger von mir zu sehen ist, desto weniger Verantwortung muss ich für den ganzen schei*benkleister tragen den ich verzapfe“
    Wobei, welcher Politiker trägt heute noch Verantwortung.

  1329. Machen wir´s mal ganz einfach: was würden wir mit einem Kunden oder Auftraggeber tun, der seine Schulden nicht bezahlen kann oder will? Verantwortungsvolle Unternehmer verlangen in in solchen Fällen die Bereitstellung neuer (und wertiger) Sicherheiten und zeitlich durchaus gestreckte aber verlässliche Zins-und Tilgungszahlungen. Griechenland erwirtschaftet nur ca 2.5 Prozent des EU-Sozialprodukts. Den Verlust eines Kunden, mit dem man nur 2,5 Prozent seines Umsatzes macht, müsste ein Unternehmerkonsortium eigentlich verschmerzen und überleben können. Papandreous unabgestimmte Volksabstimmungs-Ankündigung hat an den Börsen zu einer Kapitalvernichtung von vielen Millarden Euro geführt.Langsam reichts! Oder wie wärs mit einer Volksabstimmung, in der die Deutschen über die Wiedereinführung Ihrer guten alten D-Mark entscheiden können?

  1330. Ein bißchen unfair finde ich, dass ausgerechnet der Hauptakteur bei einem solchen „Social Medica“-Event selbst nicht mittweeten darf. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen!

  1331. Schade: Ich dachte schon, du hättest hier eine geniale Wortschöpfung begangen – dabei bist du ja selber ein alter Guttenberger!

    Den Ausdruck „guttenbergen“ hat Alexander Double (heißt er so, oder ist er einer?) bereits am 3. März 2011 auf seinem Blog „piratig“ geprägt.

  1332. @alexander: die griechen gegen die türken tauschen? kommt dann statt özil der charisteas? bloss nicht.
    Besser wäre es wohl, die hypo real estate an die griechen zu verschenken. dort entwickelt sie sich dann aus einer bad bank zur staatsbank und bilanziert auf drachmenbasis. sieben kreativbilanzen der hypo real estate reichen ja schon, um die griechische staatsschulden auf null zu drücken.
    ach und überhaupt: guckt euch doch mal den zustand der akropolis an: wer seine häuser in traumhafter hanglage derart herunterkommen lässt … da muss man sich doch nicht mehr wundern.

  1333. Das ist eine verdammte Schande. FLASH mag in verschiedener Hinsicht schwierig und lästig sein, aber es war die einzige wirkliche NORM für Multimedia Inhalte.

    HTML 5 kann nur 1% von dem was FLASH kann. Es ist einfach nur zum Heulen!

  1334. Ich kann und will nicht glauben, dass Adobe auf Druck von Apple mobiles Flash aufgibt. Warten wir mal ab, ob da nicht doch noch eine Klarstellung nach kommt. Auch über dpa kamen schon Enten in Verkehr, die nicht zum Verzehr bestimmt waren. Und selbst wenn die Meldung stimmt muss man sehen wie kreativ Adobe mit HTML5 umgehen wird. Adobe hat sich nie vor proprietären Erweiterungen gescheut und hat auch die Macht sowas am Markt durchzusetzen.

    Und was AIR betrifft: Tweetdeck setzt auf AIR und da ich zu Tweetdeck keine Alternative habe werde ich auf AIR nicht verzichten, mag Paulus auch zum Saulus werden.

  1335. Vestehe die Trauer nicht. Das Flash auf Raten stirbt ist sein langem Fakt. HTML5, CSS3, WebGL etc sind alle in Bewegung und schnellem Fortschritt. Webtechniken müssen mehr denn je offen und frei verfügbar sein. IE6 und Flash sind Beispiele für Fehlentwicklungen aus ihrer Zeit. Aber die Welt entwickelt sich weiter. HTML5 kennt keine Versionsupdates mehr, es wird ein Entwicklungsprozess. Der ist so bedeutsam dass sogar der Proprietärriese Microsoft die Bedeutung erkennt und seine Oberflächen darauf hin ändert. Der IE wird ab 9 ziemlich standardkonform. So what? Von mir keine Träne sondern ein dickes: na endlich! Aber es wird den Desktop sicher noch ein paar wenige Jahre begleiten, schon der online Games wegen, bis WebGL auch hier das Aus bringen wird. Der Zug sitzt bereits auf den Gleisen!

  1336. Du hast mir eine gute Idee gegeben: Ich fange mal eine Liste an mit Dingen, die man überhaupt nicht braucht. Ganz oben steht schon: „Eine eigene Seite auf Google+“.

    Im Ernst: Ich kenne *niemanden*, der Google+ als ernsthafte Alternative zu Facebook nutzt. Wenn, dann ist die GPlus-Seite eine etwas schludrige Dependance zur Zweitverwertung von Inhalten, die man schon auf Facebook verwurstet hat.

    Ich gebe Frank Schirrmacher ja wirklich ungern Recht, sein Begriff der „digitalen Überforderung“beschreibt ziemlich genau das, was passiert, wenn man versucht, auf sämlichten Online-Hochzeiten zu tanzen.

    Aber du scheinst ja unermüdlich zu sein. Bist ja auch *viel* jünger als ich…

  1337. @Tim
    Du hast so furchtbar Recht und Unrecht. Ich sehe Google+ in der Tat auch nicht als Bedrohung für Facebook. Eher schon wird Twitter und Google+ leiden. Das hat v.a. mir der User-Struktur dieser Medien zu tun. Google+ ist aber für Unternehmen – und ich rede jetzt mal nur von Firmenseiten – deshalb interessant, weil sich viele Meinungsführer (Journalisten, Social Media Leute) hier aufhalten. Und es wird v.a. interessant, weil es im Rahmen von SOE-Strategien Facebook rasch überflügeln wird. Alles das interessiert denjenigen, der sich privat mit anderen austauschen will, natürlich gar nicht. Deshalb müssen die meisten Facebook User auch gar nicht wechseln. Und die B2C-Firmen haben ein wenig Zeit. Aber Google+ wird eine unersetzliche Plattform für Unternehmensinformationen neben der eigenen Website – ob neben Facebook kommt darauf an! Informationen auf Google+-Seiten werden von Google künftig [bevorzugt; nein, das darf man natürlich nicht sagen …] gefunden. That’s the matter. Und nun fühle Dich nicht überfordert. Du packst das 😉

  1338. @michael: Aber wenn das doch denjenigen nicht interessiert, der sich nur privat mit anderen austauschen will – mit wem wollen diese vielen Unternehmen und Journalisten denn kommuiziere? Mit sich selbst?

    Onanie ist auch eine Kommunikationsform, aber leider eine sehr einseitige, einsame…

  1339. @tim
    Nochmal: Google stellt die Inhalte aus GooglePlus bevorzugt bei einer normalen Google-Suche dar. Damit werden diese Inhalte auch von denen gefunden, die selbst NICHT in GooglePlus überein Konto verfügen. Wenn Du nach „Michael Kausch“ suchst, steht mein GooglePlus-Profil noch vor Czyslansky, und sogar vor meinem Twitter-Account. Über GooglePlus kommunizierst Du auch mit Menschen, die nicht aktiv in GooglePlus sind. GooglePlus ist Exhibitionismus, keine Onanie!

  1340. Du hast den Dummy vergessen!!!!!! Das ultimative Suchhundebeuteersatzspielzeug*ggg* Und die Männer zu diesen Hundefrauen tragen gerne Camouflage-Militärhosen und führen sich vor Publikum auf wie testosteronbefeuerte Wildtierbändiger…

    Ich laufe unter der Woche ca 15 km täglich mit meinen acht Pfoten – und treffe da so gut wie niemanden. Das ist das Schöne am Dorfleben!…

    Die Funktionsjacken finde ich ab 5 Grad Celcius abwärts, ewig frierendes, weibliches Wesen aber super und die gibt es auch schon aus Recycling-Material 😉

  1341. Danke, Madeleine, für diese Ergänzung. Ja, die Cargohosen sind eine conditio sine qua no!

    Wenn denn das Equipment an der Frau ist, geht es aber erst richtig los! Jeden Tag die immer wieferkehrende Frage nach dem Habitus: Dauerhaftes dümmlich-manisches Dauergrinsen in Verbindung mit piepsig-metzgersopranösen Lobesstimmlage – oder – professionell dauerernster Gesichtsausdruck um den hohen Anspruch im Bereich der Kynologie zu demonstrieren?

    Nach Beantwortung dieser fundamentalen Gesinnungsfrage nun noch einige Kommunikationshilfsmittel geistig aufbereitet. Entgegnungen wie „Meiner tut nix!“, „Das hat er ja noch nie gemacht!“, „Der ist nur manchmal so aggressiv, weil er als Kleiner mal von einem Schäferhund gebissen wurde.“, „Woher soll er denn das wissen? Der stammt aus einer spanischen Tötungsstation!“, wollen nicht nur parat sein, sondern auch überzeugend vorgetragen werden.

    Wohl dem, der dann auch noch ein T-shirt eines selbsternannten aber medienwirksamen Hundefachmanns unter der Funktionsjacke trägt. Denn eine Anzahl dieser Phrasen findet sich auf eben jenen. So dient das Leibchen denn gleich noch als Spickzettel.

  1342. Da wurde aber viel vergessen! Zum Beispiel trägt Frau immer eine Kopfbedeckung, Schweißband im Sommer, Ohrenschützer im Winter (gerne mit LED-Blink-Leuchten) oder – falls Brillenträger – Mütze mit Schirmrand. Außerdem treten wir Hundefrauen gerne im Freizeitrudel auf: Viele Hunde, die machen, was sie wollen, und viele Frauen, die sich konzentriert miteinander über die (längst außer Sichtweite gerannten) Hunde unterhalten. Und wenn nicht der Hund den Radler umrennt, dann das Frauchen, wenn es aus tiefer Unterhaltung erwacht, nach dem Wauzi Ausschau zu halten beginnt und auf allen Trillerpfeifen pfeifend und keifend nach ihm ruft;-)

  1343. Hmmm, Peter, da ich zwei Hunde mit Migrationshintergrund 😉 habe, kenne ich die beiden Gesichtsausdrücke von mir selber auch allzu gut: Konzentriert-angespannt, wenn es mal gar nicht läuft bis hin zum erwähnten, glücklichen Dauergrinsen, wenn es einfach nur Spaß macht…. Ich bin ertappt!!
    Den Hoody mit Hundekopf und Aufdruck „Mein Therapeut gibt mir Zungenküsse!“ verkneife ich mir allerdings 😉

  1344. Hier muss ich mal ein paar Ergänzungen einbringen:
    1. Google weis erstmal gar nicht wo so ein W-Lan Router steht, kann es aber auf 3erlei Methoden mehr oder weniger genau rausfinden:
    1.1 – Streetview aufzeichnungen, welches Wlan Wo verfügbar war.
    – Ohne das ein Streetview Auto vor der Tür stand, gibs hierfür natürlich auch keine Daten.
    1.2 – IP-Location. Ip-Adressbereiche sind ja grob einer Region zugeordnet. Dadurch lässt sich ein seeehr grober Standort festmachen. Eher Landkreiswese.
    1.3 – Jeder Nutzer von Google Maps, welcher an einem solchen W-Lan hotspot vorbeimarschiert, könnte dadurch den Standort dieses Wlans bekannt geben. Ob Google das macht, weis ich nicht.

    Durch das ändern der Wlan SSID – nicht nur in „* no map“, wird dieses Wlan erst mal unlokalisierbar. Zumindest bis 1.1 oder 1.3 eintritt, ist das Wlan schlichtweg „Irgendwo“.
    Fast Jeder Wlan-Router bringt auch einen LAN-Port mit. Über den benötige ich kein Passwort für das Funknetzwerk um auf den Router zuzugreifen. Mit dem Router-Passwort, welches sich wohl jeder irgendwo aufschreiben sollte, kann ich dann auch einen vergessenen Schlüssel wieder neu vergeben. Ein einigermaßen versierter Anwender sollte an den Verlust der Verbindung nach SSID-Wechsel jedoch denken. Dank der gerichtlich so wunderbar ausgelegten Mitstörer Haftung sollte man sich bei Auswerfen eines Wlan Netzes eh zumindest etwas mit der Materie befassen.

    Durch das deaktivieren der W-Lan Funktionen des mobilen Gerätes lässt sich dieses „Tracking“ natürlich auch umgehen. Wenn mein G-Maps kein W-Lan hat, kann es auch keine W-Lans finden. Das schont ganz nebenbei den Akku und damit die Umwelt – Green IT mal anders 😉

  1345. Seit ich der heutigen Süddeutschen entnehmen musste, dass man Pet-Fische auch streicheln muss, ist das keine echte Alternative. Nein, es gibt nur ein wahres Haustier, das muss nie raus, stinkt nicht, beisst und kratzt nicht an Möbeln und Kleidung und es wird mit überschaubarem Pflegeaufwand steinalt: Das Tamagotchi.

  1346. So isses. Einfach unterwegs GPS und W-Lan abschalten, und jedes davon nur aktivieren, wenn man es *wirklich* braucht.

    Um nochmal die Gebetsmühle anzuwerfen:
    Ist dem landläufigen Facebook+SmartPhone-Benutzer eigentlich klar, was ein „Bewegungsprofil“ ist? Deaktiviert um Himmels Willen GPS!
    Als ob Triangularisierung nicht schon schlimm genug wäre, nein, man muss den Datenhehlern ja auch noch auf den Meter genau via GPS mitteilen, in welche Arztpraxis man gerade geht.

    Ich kannn jedem die Einführungsveranstaltung der Vorlesung „Knowledge Discovery in Databases“ an der LMU empfehlen. In Kürze: Wenn man eine kritische Masse von Daten erreicht, genügen irgendwann wenige Eckdaten, um über Korrelationen verdammt gut schätzen zu können. Die Amazon-Kaufempfehlungen sind dagegen ein Witz.
    Einkommen, Musikgeschmack, Gesundheit, Bildungsgrad, promiskuitiver Lebenswandel … die Realität ist wesentlich drastischer als die Phantasie.

    „Datenschutz“ ist als Begriff irreführend. Es geht nicht um die Daten, es geht um den Schutz der Identität, und in zweiter Linie um freie Lebensgestaltung.

  1347. Da soll der Weg der kleinen Sabotage dem bürgerliche Ideal der Privatheit noch ein letztes Katzenleben einhauchen. Ich glaube nun wirklich nicht, dass ein wenig GPS-Ausschalten den Trend zur Vergesellschaftlichung des Lebens aufhalten kann. Ein wenig mag man noch mit Aktionen der Spaß-Guerilla die alte Idylle bewahren – Männer gehen regelmäßig googlenachweislich zum Frauenarzt, die Freunde Czyslanskys schicken sich ihre eingeschalteten (!) Smartphones regelmäßig per Stadtkurier bis zur hoffnungslosen Verirrung Googles zu – auf Dauer wird der Begriff der Privatheit verfallen. Wir werden uns vielleicht nur schwer daran gewöhnen, historisch EINMALIG wird die neue Transparenz aber nicht sein. Wenn die Welt nun wirklich wieder zum Dorf wird, dann am ehesten doch wohl der Gestalt, dass wieder jeder alles von jedem weiß. Wenn ich in letzter Konsequenz dann auch alles über mich wüsste – ich könnte damit leben.

  1348. Gegen Vergesellschaftlichung des Lebens hat ja keiner was, gegen die Welt als Dorf auch nicht. Aber gegenwärtig entwickeln sich die technischen Möglichkeiten der Datenverarbeitung exponentiell im Verhältnis zur Sensibilisierung der Nutzer für die Zusammenhänge von „Freiheit“ und „Datenschutz“. Und klar, man ändert keine Trends, indem man GPS ausschaltet. Aber Aufklärung tut Not, und die beginnt man am besten im Detail.
    Irritiert es niemanden, das gerade die Leute, die am meisten Ahnung von Datenverarbeitung haben, am stärksten für den Datenschutz eintreten? Die gesellschaftlichen Folgen sind leider für den Normalbürger absolut nicht intuitiv nachvollziehbar.
    „Wieso sollten meine Kinder mit 35 keine Krankenversicherung mehr bekommen, nur weil ich heute meine Daten verschenke?“

    Sicher, historisch einmalig wäre Transparenz des Privatlebens nicht. Aber wer sehnt sich ernsthaft danach.
    Mag sein, dass das Wort ‚Privatheit‘ in ferner Zukunft mangels Gebrauch aus dem Duden gestrichen (oder, à la Orwell, abgeschafft) wird. Aber man muss ja nicht zu denen gehören, die das begrüßen.

    Zum Thema „wenn ich dann auch alles über mich wüsste“: Das ist ja die Krux. Private Daten im Netz entziehen sich, einmal veröffentlicht, der eigenen Kontrolle – etwas wie Listenprivileg nach BDSG lässt Facebook und Co. nur ein schelmisches Grinsen ziehen –
    die Weiterverarbeitung durch Vernetzung sowieso. Die Datenhändler haben immer – und technisch bedingt sogar zwangsweise – mehr Informationen über ihren Nutzer, als er selbst wieder von ihnen erhalten kann.

    In derselben Kategorie: „Warum es bequem aber schlecht ist, all seine Online-Konten miteinander zu verknüpfen“.
    Erinnert sich noch jemand an Microsoft Passport? „Ein Login für alle Web-Anwendungen“?
    Damals als böse erkannt (weil von Microsoft), heute im Gewand von Facebook Connect als heilsbringenden Service genutzt. Klar ist der CCC machtlos gegen die Horde derer, die „nichts zu verbergen“ haben.
    Das Problem sind eben nicht die Windmühlen Facebook und Google, sondern der Sturm des anhaltenden Trends.

  1349. Das ist aber schon einen ganzen Schritt weiter vorangekommen: es gelingt numehr, über Kameras an Schaufenstern das Bild zu gewinnen, anderen ist es gelungen, anonyme Bilder mit Face-book-Konten abzugleichen, und somit wird binnen kurzem (d.h. noch während dieses Jahrzehnts) es möglich sein, nicht nur von Leuten, die freiwillig twittern, sondern von allen, deren Bild man mit Klarnamen habhaft werden kann, von privater oder behördlicher Seite ein vollkommenes Bewegungs-Profil zu erstellen. Ich investiere schon mal in diese Firma, die diese Guy-Fawkes-Masken herstellt …

  1350. Lieber Sebastian, du darfst bei deinen Ausführungen keines Falls vergessen, dass sich unsere jüdisch/christliche Kultur auch auf ein Bürger(auf)begehren gegen ein großes Bauprojekt gründet.

    War es nicht der Wutbürger Moses, der seine Mit-Gastarbeiter (mit Migrationshintergrund) aus lauter Protest durch das (rote) Meer von ägyptischen Wasserwerfern führte?

    Eine frühlinke Arbeiterbewegung interpretierte diesen Exodus zu einem Aufbegehren gegen die schlechten Arbeitsbedingungen auf der Pyramidenbaustelle um und feiert Moses als eine Art ersten Gewerkschaftsführer. In Wahrheit sollten aber für die Pyramiden einige wunderschöne alte Dattelpalmen gefällt werden und das war für das Volk Mose einfach nicht hinnehmbar.

  1351. Lieber SvB,

    ich merke: Du hast den Schachzug der Süd-West-Grünen nicht verstanden: es geht gar nicht um einen Bahnhof – es geht um ein Endlager!
    Es ist doch wohl kein Zufall, dass ausgerechnet einen Tag vor der Volksabstimmung über die Grabungen in Stuttgart der grüne Minipräsident auf dem grünen Parteitag Baden-Würtemberg wieder als möglichen Standort für ein atomares Endlager ins Spiel bringt. Ich zitiere die Deutsche Welle (nicht zu verwechseln mit der Wester Welle): „Nüchtern (*) erklärte der 63-Jährige den Delegierten, dass es auch in seinem Bundesland geeignete geologische Formationen für ein nationales Endlager gebe. Auch diese kämen selbstverständlich in Frage. Natürlich habe er mit diesem Angebot keine Hurra-Rufe in Baden-Württemberg ausgelöst. ‚Aber es geht nicht um Geografie, sondern um Geologie‘, argumentierte Kretschmann, der für sein Wirken als Landesvater bisher viel Zustimmung bekommt. ‚Das einzige Kriterium kann sein: Was ist der sicherste Standort? Und da kommt das Endlager dann hin!'“
    Und was könnte sicherer sein, als der Unterbau der schwäbischen Landeshauptstadt? Kein Nachtleben, aber regelmäßige Kehrwochen-Happenings. Und was ist schon die ehemalige Zonengrenze bei Gorleben gegen die schwäbische Sprachgrenze – eben!
    Kein vernünftiger Mensch kann auf die Idee verfallen, dass es sinnvoll ist, Stuttgart mittels moderner Bahntechnologie ein paar Stunden früher zu erreichen. Und um Stuttgart zu verlassen braucht es keinen Durchgangsbahnhof, sondern nur die Abfahrtsgleise eines Sackbahnhofs. Das weiss auch Kretschmann. Wer Stuttgart aufgräbt sucht etwas ganz anderes.
    Nun also bekommen die Grünen, wogegen sie sich freilich öffentlich noch ein wenig sträuben müssen: ein lukratives atomares Endlager bei gleichzeitiger Befriedung des Wendlands. Die Kehrwoche hat eine strahlende Zukunft!

    * Über einen bayerischen Landesvater würde man so etwas nie schreiben …

  1352. Schöner Artikel, bin ja auch so ein Paranoiker in solchen Sachen.

    Was in dem Artikel für den Unbedarften leser eventuell falsch rüber kommt: nicht GPS überwacht unsere Bewegungen, sondern die Telefone und anderen Mobilen Geräte.

    GPS ist passiv und kennt seine Benutzer nicht, sondern diese berechnen Ihre Position durch triangulation der Signale von mind 3 GPS-Sateliten. Das klappt beim Militär unter bestimmten vorraussetzngen übrigens auf den Zentimeter genau!

    Aber Mobilfunkanbieter können das auch dann berechnen, wenn mein Smartphone offline ist und gar keine berechneten GPS Daten sendet. Dann geht es nach dem gleichen Prinzip anhand der Sendemasten des Mobilfunakbieters (nur nicht ganz so genau)
    In Städten kann man seine Position auch ganz gut über die Signalstärken von W-Lan Netzen berechnen, etc Aber auch hier kommen die Daten, wie auch bei GPS nur dann zu BigBrother, wenn man online ist. Das Abgreifen der Psoitionsdaten via Mobilfunktnetz ist da viel gefährlicher, hier reicht es daß das Handy an ist…

  1353. Oh, den wollte ich aber noch sehen. Jetzt ist es Dir gelungen, mich zu verunsichern. Nun ja.

    Ein Glück, daß Shakespeare Deinen Artikel nicht kannte – es wäre kulturhistorisch geradezu desaströs, hätte er, Deinem Rat folgend, seine Werke verschlüsselt und geheimgehalten. Darin unterscheidet er sich ja gerade von Brecht (scnr)

  1354. Es stimmt, dass sich die Produzenten physischer Güter mit entsprechendem Aufwand gegen Kopien schützen können – oder sie zumindest als solche idnetifizierbar machen. Nun ist ein Theaterstück kein physisches Gut, und ein digitales Rauschmuster auf Hamlets Halskrause hätte auch nicht vor Bootleggern geschützt.

    Interessant auch der letzte Absatz: es scheint ja so, als würde sich die deutsche Buchbranche explizit gegen eBooks stemmen und die Durchsetzung dieser Technologie so gut es geht behindern. Aus naheliegenden Gründen, wenn man sich die Folgen digitaler Piraterie für die anderen Kulturmedien ansieht (und natürlich die Funktion der Buchpreisbindung, die ein Segen für die Branche ist).

  1355. Hallo,
    danke für den gelungenen Beitrag. Ich sehe das ähnlich auch wenn ich in meinem Blog nicht ganz so ausführlich darauf eingehe.
    Gruß,
    Daniel

  1356. Ich habe gerade miterlebt, wie begeistert in einem Altersheim von zum Teil durch Schlaganfall oder andere Altersgebrechen behinderten Menschen, mit einer Wii „Sportturniere“ ausgetragen wurden.

    Die von Microsoft aufgezeigten Möglichkeiten sind für den professionellen Einsatz sicher in mehr als einer Hinsicht optimal, ich persönlich freue mich vor allem auf den Einsatz im Unterhaltungsbereich und den Spaß, den ich dann als immobile Greisin damit haben werde.

  1357. Da hast Du Dich aber reinlegen lassen. Die haben damals nicht aufgeschrieben, was sie wollten, sondern abgeschrieben, was der große Cszyslansky zu diesem Thema schon längst gesagt hatte.

    In seinem Buch: Europäische Währungssysteme als Modell für eine Weltwährung lüftete C. ein großes Geheimnis. Bereits im Mittelalter gab es nämlich eine Gemeinschaftswährung. Die Umtauschkurse und die Verbreitung wurde von einer geheimen Bruderschaft besorgt, die später die Illuminierten genannt werden sollten und deren Mitglied bekanntlich auch C. war.

    Das Währungssystem funktionierte so: Auf je drei Pfund (livre, pound, lire) Silber wurde ein Wappen geprägt. Natürlich bildlich gesprochen, die drei Lire gab es auch als Goldmünze, leichter zu transportieren und in Deutschland im Wert genau ein Reichstaler. Aus dem Taler wurde der Dollar, aus den Lire eher ein Leichtgewicht, und aus dem Wappen („Escudo“) in Frankreich ein Êcu. Der Ecu war keine reine Siberwährung. Spätestens mit der Entdeckung der beiden Amerikas wurde eine ganze Region mit dem Umtausch von Ecu in Gold beauftragt, damals Ecu à d’or, heute Ecuador. Praktisch für die Geheimhaltung war die Möglichkeit, diesen Namen auch vom Äquator abzuleiten, so schöpfte niemand Verdacht.

    Es gab auch eine zweite Bruderschaft, sozusagen Konkurrenz, die lieber statt mit Wappen mit aufgeprägten Kronen hantierten. Diese dann auch Kronen genannte Währung wurde alsbald, vor allem im neunzehnten Jahrhundert, die europäische Leitwährung. Von der Tschechei über Ungarn bis hinunter zum Kosovo bezahlte man mit dieser Währung in einem Währungsverbund, der erst nach dem ersten Weltkrieg aufgelöst wurde und der sich daher als Studienobjekt eignet, wenn man Effekte eines auseinanderbrechenden Währungssystems erforschen will.

    Mit dem Verschwinden der Krone bekamen die Illuminaten wieder Oberwasser und so stand der Einführung des Ecu nichts im Wege. Von wegen European Currency Unit…

    Den Euro einzuführen hatten hingegen bereits die Schweden im 17. Jhdt. versucht, wo sowohl Kronen, als auch Öre verwendet werden. Die Kronen hatten wir bereits, aber aus den Öre wurde im Umweg über Frankreich, das zu Europa bekanntlich Öropa sagt, dann bei uns der Euro. Die Schweden scheiterten mit der Europäischen Vorherrschaft, der westfälische Friede beendete den Krieg, aber das mit der Währung haben sie gut hinbekommen.

  1358. Sie prügeln hier die falschen:

    1.) „Aber die Zocker wissen ganz genau, was sie tun: \dots“ Richtig, sie wollen Geld verdienen. Und wenn sie dabei die Schwäche von Volkswirtschaften ausnutzen, tun sie allen einen Gefallen. Von funktionierenden Märkten, auch Geldmärkten, haben wir alle etwas.

    Mit dem Finger zeigen düren wir nur auf die, die unsolide wirtschaften.

    2.) “ … dass sich wenigstens diesmal das ethische Verantwortungsgefühl zumindest bei denjenigen durchsetzt, die sich brüsten, „Qualitätsjournalisten“ zu sein.“ Wer kauft denn Qualitätsprodukte? Niemand. Eine Tageszeitung für 5 Euro? Soviel kostet das nämlich mindestens.

    Wer also ist schuld? ad 1: Wir, die wir diese Leute wählen. ad 2: Wir, die wir kein Geld für gedruckte Qualität ausgeben.

    Fassen wir uns doch bitte alle an die eigene Nase.

  1359. Lieber AGC, Sie prügeln auch den falschen 🙂

    Tim Cole wirft den Zockern nichts vor. Er schreibt eher, dass „Politiker nichts von Wirtschaftspolitik verstehen“. Im Gegensatz zu den Zockern, nämlich. Und das, was die Zocker machen, führt ja auch, immer noch laut Tim, zu einer Krise, aber zu einer in den Köpfen von Leuten, die wiederum ihre Horrormeldungen aus der Zeitung nehmen, in der wiederum Leute schreiben, die einfach nur nachplappern, was andere schreiben.

    Und was die Qualitätsjournalisten angeht, auch hier interpretiere ich Tim Cole anders: Es geht nicht darum, ob man Qualität zu einem bestimmten Preis produzieren kann oder nicht, es geht nur darum, mit welchem Recht sich bestimmte Leute über andere erheben und von sich ungerechtfertigt behaupten, sie seien eben diese Qualitätsjournalisten. Oder kurz:

    Es ist ja kein Schnitzel, also: Don’t call it a Schnitzel

  1360. Wie viele deutsche Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen trennen wirklich für den Leser sichtbar zwischen Kommentar und Meinung? Sie entsprocht auch gar nicht der deutschen Zeitungskultur, die immer auf Meinungsjournalismus aufbaute: Die Presse war sozialistisch, katholisch, liberal oder konservativ, und die Berichterstattung war entsprechend eingefärbt.

    Die strenge Trennung von N & M ist eine angelsächsische Journalistentugend, die vor allem in meiner Heimat USA noch fortlebt. Allerdings gehört sie auch dort zu den gefährdeten Spezies.

    Dass das deutsche Presserecht glaubt, echte von unechten Jpurnaloisten auseinander halten zu können, ist ein Zeichen dafür, wie hoffnungslos veraltet sie ist. Ich sage: Gleiches Recht für alle! Blogger sind genauso gute (und oft die besseren) Journalisten.

  1361. A rather fine list of books never written but mentioned in real world fiction books.

    On the Use of Mirrors in the Game of Chess
    The Case of the Poisoned Doughnut
    Well That About Wraps It Up For God
    The Toothpaste Murder
    The Toastrack Enigma
    The Secret Goldfish
    The Gospel From Outer Space
    The Doubtful Asphodel
    Quidditch Through The Ages
    A Velvet Trench
    The Abominations of Plunkettsburg & Other Tales
    Venus On The Half Shell
    Augustus Whiffle, On the Care of the Pig
    First Encyclopedia of Tlon
    The Egg Layed Twice
    It’s The Queen of Darkness
    The Unstrung Harp
    A General History of Labyrinths
    ‚De Nasis‘ a treatise on noses, and hobby-horsical Uncle Toby of ‚A (short) List of the Virtues of the Widow Wadman‘
    Leather Clothes in the History of Man
    Where God Went Wrong
    The Mystery of the Pink Crayfish
    A Moral Dustbin
    The Land Downstairs
    The Gentleman Farmer’s Gentle Almanac
    Practical Book of Bee Culture, With Some Observations Upon The Segregation of the Queen
    The Sinister Secretary Strikes
    The Noble Sport of Warlocks
    Stupid Noises By Celestine Monks
    The Prismatic Bezel
    Thoughts on the Prevention of Diseases Most Usual Among Seamen
    Aunts & Other Tyrants in the English Peerage
    Childean Roots in the Ancient Cornish Language
    Now It Can Be Told
    The Law’s Codpiece
    Upon the Distinction Between the Ashes of the Various Tabaccos
    Some More of God’s Greatest Mistakes
    Murder in Mauve
    Mad Trist
    Who Is This God Person Anyway?

  1362. Books Kids Should Read If They Were Ever Written

    — The Boy Who Died From Eating All His Vegetables

    — Oh, the Places You’ll Scratch & Sniff

    — That’s It, I’m Putting You Up for Adoption

    — Trust Me, There is No Such Thing as Immaculate Conception

    — Fun Four-Letter Worlds to Know & Share

    — The Quicksand Box in the Backyard

  1363. Saufen am Steuer, Rauchen am Steuer, Telephonieren am Steuer – alles böse. Am Navi rumfummeln ist auch Sünde. Und eigentlich gehört Radiohören auch verboten, das lenkt ab, vor allem die Verkehrsnachrichten. Ich habe auch schon versucht, einem Wachtmann zu erklären, daß das Ablesen des Tachos zu Verkehrssicherheitsbedenken führt.

    Bevor wir aber nun Stück für Stück erleben müssen, wie alles verboten wird und Tim Cole sich abwechselnd an das Maximilianeum und an diverse Ministerien kettet im heiligen Kampf um die Freiheit sollte man logisch denken und einfach das Autofahren verbieten. Das ist ja auch eine Sucht, in Amerika sind angeblich über 95% der Menschen vom Auto abhängig. Die fehlenden 5% leben in Manhattan. Dem gilt es, hier und heute bei uns einen Riegel vorzuschieben.

    Aber Riegel werden ja sicher auch bald verboten, ein Snickers am Steuer lenkt schon ziemlich ab.

  1364. Hmm, da kauf ich mir das neue Auto besser ohne Freisprecheinrichtung.
    Sonst ist man nachher, wie einer der einen CD-Brenner besitzt ein Raubmordkopierer ist, ein Raubmordtotfahrverunfallter bevor man die Kiste das erste mal an schmeißt.

  1365. Eigentlich sind das doch gar keine wirklich neuen Ansätze.

    Nehmen wir zum Beispiel die von Dir angeführte Iris-Erkennung vor dem Geldautomaten: Es ist immerhin fast sechzig Jahre her, da brauchte Marilyn Monroe in dem Film „How to marry a millionaire“ nur Rory Calhoun in die Augen zu sein, und dessen Geldbeutel sprang auf. DAS war Iris-Erkennung, und zwar vom ansehnlichsten. Damals hat die IBM noch dummdrösig am „650 Magnetic Drum Calculator“ herumgeschraubt, der sich bei Drummern nie wirklich durchgesetzt hat.

    Auch mit Gedanken kann man heute schon sehr viel Wichtigeres steuern als Computer – zum Beispiel Schaukelstühle. Entwickelt hat das Emotiv Systems (http://emotiv.com/) und gesehen hab ich das schon vor zwei oder drei Jahren auf dem Züricher Tweakfest.

    Selbst der von Dir beschriebene Effekt mit der kinetischen Energie ist mir lange aus eigener Erfahrung bekannt: ganz ohne durch ebenso hektisches wie zielloses Herumgerenne an der Isar den verstörten Entenerpeln dort auf die Nerven zu gehen brauchst Du doch nur ein schönes Glas Ardbeg zwischen die Lippen zu schlürfen und schon durchzieht Deinen Körper eine wunderbare und wundersame Wärme – ein Effekt, der offenbar von der ruhigen aber sicheren physikalischen Bewegung des Kauapparats herrührt, denn in der Flasche erhitzt sich der edle Stoff glücklicherweise gar nicht. Aus artgerechter (!) Bewegung Wärme zu generieren – wie einfach sind solche Dinge doch!

  1366. Wo ist hier eigentlich das Problem??? Ich nehme beim Telefonieren während der Fahrt grundsätzlich beide Hände vom Steuer, damit keiner sagen kann, ich würde am Steuer telefonieren.

  1367. Zu Weihnachten wünsche ich mir vier echte Klassiker:

    1. Tim Cole: Herzflimmern. Oder: Die Einsamkeit der Rampensau, Random House, 895 Seiten.
    2. SvB: Im Loden des Netzes, Bayerische Verlagsanstalt, 16 Seiten im handgewalktem Filzschuber.
    3. Alexander Broy: Eine kleine Einführung in das Seerecht. Mit einem Vorwort von Felix Krull. Work in progress, pdf.
    4. Christoph Witte: Marketing für Witteratis – Mein irisches Tagebuch. IDG, 140 Anschläge.

  1368. Den Hut in der Kirche abzunehmen ist eine Frage des Respekts – nicht gegenüber dem lieben Gott, aber gegenüber den Gläubigen. Dem lieben Gott ist das wohl eher egal. Es gibt wahrlich wichtiger Dinge, um die er sich nicht kümmert. Und hätte er eine anständige ästhetische Grundausbildung genossen, würde er die Schnabelmützenträger sowieso in die ewige Verdammnis befördern und seinen Engeln Hüte verordnen. Das wäre kleidsam, kaum belastend und würde beim Fliegen für zusätzlichen Auftrieb sorgen. Jedenfalls bei einem klassischen Fedora von Borsalino.
    In den letzten hundert Jahren hat sich in Sachen Hut-Design ja eigentlich nichts mehr getan. Diese neumodischen Dinger sehen alle irgendwie evangelisch aus.

    PS: Klassische schwarze Strickrundmützen mag ich im Übrigen durchaus noch gelten lassen. Doch stellt sich hier das Problem der Kirchen nicht, werden sie doch bevorzugt von türkischen Muslimen und aufgeklärten Freunden Czyslanskys getragen. Aber Christophs Oracle-Käppi und die Yankee-Verkleidung von Tim – das geht gar nicht!

  1369. Zum Thema Kopfbedeckung (ohne jeglichen religiösen Hintergrund): Bin gerade dabei auf breiter Basis der guten alten, vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Eselsmütze ein Revival zu bereiten. Immer, wenn einer Scheiß baut („fail“ im Neu-Französischen), dann muß er/sie/es für den Rest des Tages die graue Mütze mit den langen Ohren tragen. Nach erster Hochrechnung ein kaum zu überschauender Absatzmarkt.

    Natürlich müsste dann man die auf dem Weg zur Beichte oder auch beim Betreten einer evangelischen Kirche absetzen. Aber auch nur dort, sonst bleibt die gefälligst drauf!

  1370. Ich bete an die Macht der Hüte, und so? Wenn man bedenkt, woran Menschen sonst so glauben (oder glauben gemacht werden), dann ist das vielleicht gar nicht so mal absurd wie es zunächst klingt.

  1371. … und wenn man DANN mit ’nem Fahrrad drüber fährt, dann ist das eine Trash-Art-Hommage an Pollock. Ich find’s gut.
    Dazu vielleicht den Wauwau-Dünnpfiff in einen Eimer mit Loch im Boden kippen, und den dann schleudern. Horizontal. Auf dem Stachus.
    Sogar wenn man das Häufchen einfach liegen lässt, ist es Kunst, und zwar Ready-Made.

  1372. Nun, hier schlagen zwei Seelen in meiner Brust: Einmal als Hundehalter und als Kunstschaffender im Nebenhobby.
    Tobias F.‘ Anregungen zur Aktionskunst sind zwar interessant, allerdings downgraden solche Maßnahmen – besonders die Stachus-Aktion – den Initialpart des Hundes. Der Hundehalter hat das legitime Recht und die gesetzliche Pflicht, das Kunstwerk ganz oder teilweise zu ändern oder zu transformieren. Das Einbeziehen weiterer fremder Personen auf z.B. dem Stachus kann zu erheblichen Copyright Breaches an der Artwork führen, ganz abgesehen von weiteren Rechtsstreitigkeiten, die in solch einer Aktion rooten.
    Da ein Hund erben kann, kann er sich wahrscheinlich auch einen Anwalt nehmen. Abmahnungen im Copyright-Bereich sind erheblich teurer wie Rechtsstreitigkeiten aus Schadenersatzforderungen und Störung der Ruhe (je nach „Menge“ geht auch mal schnell in Landfriedensbruch über).

    Dies stellt keine Rechtsberatung dar und ist nur ein laienhafter Kommentar.

    PS: Das Reinfummeln der getüteten Masse in den Schlitz des Pouch aus Soft-Leder stelle ich mir seltsam vor. Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob ich den Zweck der Device verstanden habe…
    Wie auch immer, ich bevorzuge Pouches der großen Discounterkette südlicher Provenienz, da geht auch mehr hinein, frei nach dem Motto „Mein Hund sch…. größere Haufen als Deiner!

  1373. Leider, wertgeschätzter Herr Broy, sind diese Kunstwerke von allergrößter Vergänglichkeit, werden sie doch von Regen verspült, Schnee versteckt, Ledersohlen verfremdet…

    Das Grundkonzept der Tütelei aber eröffnet zum Einen völlig neue Perspektiven für den stets überforderten Pflegedienst in Deutschland. Ab Pflegestufe 3 – so mein Voerschlag – gibt’s die Tüten mit selbstklebendem Rand. Und ganz abgesehen davon: Der April naht und die Geburtstagsidee manifestiert sich gerade schrecklichst in meinem Kopf…

    Mal kommt der Künstler zur Kunst, mal das Kunstwerk zum Künstler. Ein großes Happening vor Deiner Tür sei Dir gewiss. Und Du wirst schön art-ig dabei mitwirken müssen…

  1374. …und nicht vergessen keine Kinder und Haustiere mitzunehmen beim Autofahren…. lenkt furchtbar ab (mir ist mal so eine SoccerMum an einer roten Ampel hinten rein gefahren – ich weiss wovon ich rede….)

    Also gibt es nur eine Lösung. Zuhause bleiben und warten bis uns der Himmel auf den Kopf fällt….

  1375. Schön fand ich den Hinweis der Süddeutschen Zeitung, dass in einer Pressekonferenz zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen die Bundesarbeitsministerin zwar mehrfach nach ihrer Einschätzung der Causa Wulff gefragt wurde, aber niemand auf die Idee kam nachzufragen, ob bei den gemeldeten Arbeitslosen Herr Wulff bereits berücksichtigt wurde …

  1376. Just for the records: Die Geigen, deren Geheimnis zu lüften „viele Generationen von Geigenbauern versucht haben“, sind natürlich keineswegs Renaissanceinstrumente. Zur Zeit der Renaissance gab es die Geigen noch nicht wirklich, erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts, also mit dem Barock, beginnt der Siegeszug der Violenfamilie und die Geigen, um die es hier geht, sind noch keine 300 Jahre alt.

    Selbstverständlich kann man heute keine Stradivari bauen. Man kann höchstens versuchen, die kommende Stradivari zu bauen. Ich misstraue den Empirikern, die einem Zauber mit MRT und Spektralanalyse hinterherforschen, statt einfach zuzuhören.

    Dies wird spätestens dann offensichtlich, wenn man sich klarmacht, dass zu Stradivaris Zeiten (und dann noch weiter bis 1800) nicht seine Geigen die berühmtesten der Welt waren, sondern die des Jacob Stainer oder des Matthias Klotz.

    Es bedarf eben einer gewissen Reifezeit, und das darf man durchaus auch metaphysisch deuten. Und daß man in „in einem abgedunkelten Hotelzimmer“ den Zauber eines Instruments nicht einfangen können wird, das steht außer Frage. Frau Fritz könnte zur Erforschung der ästhetischen Qualität von Modemachern auch Versace gegen C&A laufen lassen, aber bitte im strömenden Regen in einem Industriegebiet.

    Wo wir zu einer Übereinstimmung kommen können: Die „Marke“ Stradivari ist vermutlich überzahlt, aber da kommen andere Dinge ins Spiel. Da geht es eher um Seltenheit, als um Klang. Und ja, eine ausgezeichnete Geige muss nicht teurer sein als ein Mittelklassewagen.

  1377. Nette Idee und Promotion für den kommenden Monatsrückblick. Wahrscheinlich meldet sich Herr Wulff demnächst bei Herrn Pätz, um ihn zu fragen, ob er nicht, um Schaden vom Amt des Bundespräsidenten abzuwenden, ganz offiziell für den Anruf bei Bild einstehen wolle.

  1378. Buddy, bin schwer dafür, lieber konventionell und old school ins Augustiner zu gehen und unserem Spezl Murat beim Rosenverkaufen zuzusehen. Ich geb Dir auch ein Leichtbier aus…

  1379. Irgendwie habe ich mir einen Escort-Service anders vorgestellt – aber die Amerikaner sind ja bekanntermaßen ein wenig verklemmt und das gilt ja nicht nur im Straßen-Verkehr.

  1380. Meine neuen Visitenkarten von Vistaprint liegen seit 14 Tagen beim Nachbarn in Erdgeschoss. Er selbst fährt irgendwo Ski. Und ich habe Extraporto bezahlt, damit die Dinger schneller da sind. Möge der Fluch der Götter den Boten treffen!

  1381. @michael:
    >Den Hut in der Kirche abzunehmen ist eine Frage des Respekts – nicht
    >gegenüber dem lieben Gott, aber gegenüber den Gläubigen.

    Wieso haben Leute, die an außersinnliche Wahrnehmung glauben und amdauernd vorsätzliches Unwissen in Tateinheit mit Intoleranz begehen, Respekt verdient? Mitleid, okay. Hilfe schon eher. Wir Atheisten sind viel zu nett. Das haben die Gotteswahnsinnigen (siehe auch Richard Dawkins) nicht verdient.

  1382. Dass die Medien immer auf solche unerträgliche Selbstdarsteller hereinfallen und ihnen auch noch ein Forum bieten. Sowohl die Dot.com als auch die gesamte Hacker-Szene, haben sich schon in den Neunzigern angeekelt von Kim Schmitz abgewendet. Nur die üblichen Schnorrer und „Auch-im-Licht-Steher“ haben sich um den kriminellen Fettsack geschart.

  1383. WARNUNG VOR KAFFEE PARTNER

    *Ich kann vor dieser Firma nur eindringlich warnen. Grundsätzlich werden nur Netto-Preise präsentiert.

    *Der Preis einer Kaffeemaschine ist nicht transparent und wird willkürlich von Fall zu Fall festgelegt.

    *Bedarf niemals vom Vertreter berechnen lassen, ist immer deutlich zu hoch.

    *Lassen Sie sich nicht durch Tassenpreise blenden. Berechnen Sie immer die Gesamtleasingrate pro Monat. Diese liegt bei bis zu 300 Euro.

    *Schliessen Sie nie einen Vertrag mit dieser Firma ab, ohne den Vertrag gründlich gelesen zu haben. Nehmen Sie sich hierzu ein paar Tage Zeit und besprechen Sie den Vertrag mit Bekannten und Freunden.

    *Seien Sie auf der Hut. Die Vertreter arbeiten mit professionellen Drückermethoden. Sie müssen sich darauf gut vorbereiten.

    *Lassen Sie sich nicht auf langfristige Verträge ein. Zwei Jahre sind das Maximum.

    Am besten FINGER WEG VON DIESER FIRMA !

  1384. Weil Du mich schon ansprichst in Bezug auf Google+: In dem von Dir vorgestelltem Zusammenhang macht Google+ auch für mich ausnahmsweise keinen Sinn. I need not search before I pee. Das mag bei Dir aber schon anders sein …

  1385. Google Plus hat etwas, mit dem sonst kein Social Network aufwarten kann. Erstens kann man in Circlen peeen und was vor allem für uns Männer noch wichtiger ist:

    Es gibt einen Hangout!

  1386. 20 Jahre digitalen Fortschritts – und wir sind wieder bei der guten, alten Pinwand gelandet. Dann bin ich doch nicht so hoffnungslos altmodisch, wie ich immer denke, nur weil ich die analoge Version davon bei mir am Schreibtisch an der Wand hängen habe.

    Merke: alles schon mal dagewesen…
    Cole (s)pinnt!

  1387. Für mich wäre der Kindle dann interessant, wenn bei jedem Papierbuch auch ein Code beiläge, der es mir erlaubt das Buch AUCH auf dem Kindle zu lesen, wenn ich das will, aber eben nur dann.
    So in etwa wie einen Vinyl zu kaufen und einen Webcode fürs MP3

  1388. Bei uns gehr der Trend schon in Richtung Zweitbuch, respektive Zweit-Kindle. Als meine Frau das Ding zum ersten Mal in die Hand genommen hatte, sagte sie gleich: „Auch haben will!“

    Das heisst: Eigentlich sind wir schon beim Dritt-Kindle, denn ich habe mir einen Kindle-App für den iPad runtergeladen, und das macht richtig Spaß! So mit Backlit-Display und vernünftiger Tastatur (mehr oder weniger).

    Auf dem iPad sind schon meine ganzen Klassik-CDs drauf. Wenn ich noch die rund 2000 Bücher drauflade, die bei mir in der Wohnung in den Regalen lagern, quilt wahrscheinlich der Speicher irgendwann über…

  1389. @christoph Witte: Da bin ich nicht sicher. Die Leute kaufen das Buch und laden dann den Text, während sie das Buch aktuell lesen. Das führt einfach dazu, daß mehr gelesen wird, denn ich würde oft gerne an einem Buch weiterlesen, das dann aber viele Kilometer entfernt auf meinem Nachtkastl liegt.
    Oder umgekehrt: Die Leute kaufen zunächst nur die Onlineversion und können dann auf das Buch upgraden, wenn es interessant ist. Das hebt doch beides den Umsatz eher, oder nicht? Ich glaube, der Kindle verdrängt das Buch nicht, sondern ergänzt es.
    Das kann man spätestens hier sehen: http://pic.twitter.com/azGFGnDy

  1390. Die Liste muss unbedingt ergänzt werden:

    Finderia: Check out where your friends would recommend you to pee
    Ebay: 1 – 2 – 3 FINALLY!!!!!
    GroupOn: Buy a voucher, pee and save 20% (or forget the voucher and loose 80% on peeing)

    Das ist ausbaufähig 🙂

  1391. @svb: wenn wir unseren Grips anstrengen, fallen uns sicher noch viele Dinge ein, bei denen analoge Bücher der Konkurrenz überlegen

    1. Wenn das Klopapier alle ist…
    2. Ersatz für Backsteine beim Häuslesbau.
    3. Apropo Häuslesbau: unterschätT nicht den Dämmwert von 6 Festmeter Deutsche Klassiker im Regal!
    4. Türstopper bei starkem Durchzug.

    Noch Ideen?

  1392. Fragt sich der Leser dieser Zeilen, warum er gerade erst in dieser Woche vom Autor des obigen Blog-Posts eine automatisch generierte Mail bekam, er möge doch bitte in das Netzwerk des Herrn B. auf „LinkedIn“ eintreten. Gehört Herr B. denn auch zu den Business-Schwaflern? Kurze Kontrolle: Ja – er ist Linkedin-User und hat auch einen Xing-Account, über den der Schreiber dieser Zeilen mit Herrn B. jederzeit kommunizieren könnte.
    Fragt sich selbiger Leser, warum Herr B., wenn er FB und google+ als Geschwafel erachtet, dort Accounts hat und FB eifrigst bespielt…
    „Oh!“ sagte Herr B. und erbleichte.

  1393. Ich hyperventiliere immer noch. Du würdest ein Buch schlachten, nur weil das Klopapier aus ist? Und das auf Platz 1? Mentale Notiz: Ich leihe Dir nie ein Buch.
    Weitere Verwendung für Bücher: Wepsen derschlagen. (für Nordlichter : Wespen plätten). Würde ich mit einem Kindle eher nicht machen.

  1394. Lieber Tim … du hast nur EINE Tochter …

    Bei mir sind es 4 Kinder mit (bis auf den Kleinsten) mit je 3 Geräten (Notebook, iGlump, Handy) plus eine Frau, die alles andere als abstinent ist.

    Das heisst uns langt im Ferienhaus nicht mal eine 10er Verteiler Steckleiste, die allerdings das wichtigste Reiseutensil ist, was ich dir hiermit auch ans Herz legen möchte.

  1395. Ich dachte schon, das sei Spam – ich habe die gleiche Mail von ungefähr 200 Kontakten bei LinkedIn bekommen.

    Ich halte das für eine typische deutsche Panikreaktion: „Oh mein Gott, die wollen mein Bild veröffentlichen. Dann bin ich der gläserne Verbraucher und kann mich gleich erschießen.“

    Als (Zitat @michael) „Rampensau“ ist es mir scheißegal, wie oft man mein Bild veröffentlicht – je öfter, desto besser. Und Privatheit ist ohnehin ein Auslaufmodell. Je schneller wir uns daran gewöhnen, desto einfacher werden wir’s haben.

    Also bitte keine Warnmails mehr.

  1396. Lieber Sebastian, mir ging es besser, als ich noch nichts von Herrn Heveling und seinem Unsinn wusste, kann es sein, dass Wissen über Zeitgeschehen und Politik ausschliesslich Verdruss bereitet?

    Lass uns im Wissen, dass dieser MdB in ein paar Jahren seine Pension bekommt und wieder in der Versenkung verschwindet. einfach die Augen schliessen und es vorübergehen lassen.

    Er hatte seine 5 Minuten Ruhm und kann nun auf seiner Hinterbank weiterschlafen.

  1397. Eine Autodafé ist mit echten Papierbüchern auch eine viel zünftigere Geschichte. Wer weiss schon welche Idioten wieder an die Macht kommen und dann haben wir mit brennenden/schmelzenden Kindles auch noch ein Umweltproblem.

  1398. Interessant! Wusste nicht dass dort noch mehr als Dreiinamweggla und die innovative Bayrischvariante ohne Hartkonsonanten erfunden wurde. Kannst mal sehen!

  1399. Spotten Sie nicht, werter Chronist. Die Lage ist ernst.
    Karl Freller, Fraktionsvize der CSU im Landtag ließ verlauten, er sehe wenig Möglichkeiten, dass sich in Zukunft fränkischer CSUler für altbaierische Kulturprojekte engagieren würden. Damit deutete er an, seine Franken könnten sich einer Abstimmung über einen neuen Münchner Konzertsaal verweigern. So vermeldete es der BR.
    Als Erpressung will er das nicht gewertet wissen, nur als Gedankenspiel…
    Gerüchteweise sind derweil erste fränkische Separatisten in Trainingslagern im Baskenland eingetroffen. Man darf Schlimmes erwarten.
    Da mit einer Restitution fränkischer Beutekunst (es gibt noch viel mehr in München als nur den Dürer) auch nicht zu rechnen ist, suchen die Franken nun nach einem Ausweg.
    Wunderwaffe Karl-Theodor hat bereits begonnen, das Pelzrockportrait von Dürer nachzumalen (er versteht sich auf solche Dinge). Ein Thomas Crown wird wohl beauftragt, in einer Geheimaktion das Original aus der Pinakothek zu holen und die Fälschung zu platzieren. Der tumbe Bayer merkt den Unterschied sowieso nicht…
    Da kommt ein spöttelnder Ton zur Unzeit. Der gebeutelte Franke wird zurückschießen.
    Derweil lehnt sich der zugroaste Saupreiß behaglich zurück und beobachtet das Spektakel mit Wonne…

  1400. Dem Vernehmen nach soll das weltberühmte Dürer-Bild „Betender Haase“ außer verschollenen Czyslansky Collection aufmdem Pariser Märchen Au pues aufgetaucht sein und sich Gera einer umfangreichen Restaurierung unterziehen, um die Lagen von Essensreste und Bierpfützen (das Bild diente dem großen Vordenker des Digitalen zeitweilen als Essens- und Arbeitstisch) zu beseitigen. mit etwas Glück werden die Arbeiten Bistum Beginn der Nürnberger Ausstellung abgeschlossen sein, so dass man dort doch noch mit einem echten Highlightbwirdbaufwarten können.

  1401. Dim, du Dödl!
    Aber um deine audomadische Rechdschreibgorregdur beneid ich dich, die wo so schöne Sachn sogd wie „werden die Arbeiten Bistum Beginn der Nürnberger Ausstellung abgeschlossen sein“. Do werd aus am „bis zum“ glei a Bisdum, a kadolisches. Mer mechd greiner for Freid …

  1402. Interessante Betrachtungsweise mit möglicherweise falscher Schlussfolgerung. Die Software von DigiTask läuft doch nur unter Windows. Apple-User haben es in jeder Hinsicht besser.

  1403. Königlich Bayrischer Hoflieferant – Das ist mal ein Siegel – Selbstverständlich hat das nur Dr. Conrad Develey bekommen – Und bitte wer wird den seine Weisswurst in einen Hausmachersenf aus REGENSBURG tunken??? Hallo??? Soll das jetzt besonders integrativ und ausländerfreundlich sein – Oberpfalz …. Pffff! Aber ich schweife ab.

    Wenn ein solches Siegel Wert haben soll, muss der, welcher das Siegel vergibt auch Wert(e) haben. Also das Milchgesicht aus Hannover geht da schon mal gar nicht.

    Was ich mir hätte vorstellen können, wäre ein Laptop mit dem Wappen von Roman Herzog, aber da hätte bestimmt jemand einen Skandal draus gemacht, ein Neidhammel, ein neidiger.

  1404. Anzumerken ist, dass amerikanische Toilettenzellen oben und unten offen sind, und auch die Türen schließen in der regel nicht wirklich dicht. Erinnern wir uns nur an eine der Schlüsselszenen in „Der Clou“, als Robert Redford sich mit der Bedienung aufs Klo zurückzieht, um den Gaunern zu entkommen. Die schauen unten durch den Schlitz und sehen nur zwei Frauenbeine (weil Redford hinter ihr auf der Schüssel kauert) und ziehen weiter.

    Man ist also beim Großen Geschäft eigentlich ständig unter Beobachtung, und natürlich ist auch jeder Ton von den Umstehenden und -sitzenden bestens zu hören. Das Telefonieren wird so zum Gemeinschaftserlebnis – Social Media in Reinkultur!

  1405. Sind wir ehrlich, wäre Frau Hendlmaier nicht auf die Idee gekommen, das Produkt ihres fabelhaftes Senfrezept über die Grenzen Regensburgs hinaus zu verkaufen, müssten wir heute noch diese bis dahin konkurrenzlose gelbe Scheußlichkeit von Develey essen, die mal „süßer Senf“ hieß und eher an etwas anderes erinnerte, aber lassen wir das. Develey hat ja jetzt einen eigenen HendlmaierHausmachersenf.

  1406. Das ist eigentlich eine gute Idee. Ich ändere auch mein Geburtsdatum, dann kriege ich vielleicht mehrmals im Jahr Geschenke 🙂

  1407. „Gratulations-Androiden“ – gefällt mir! Ich hatte einige Zeit ein falsches Datum drin stehen und bekam prompt die entsprechenden Glückwünsche. Seitdem habe ich überhaupt nicht mehr Geburtstag.

  1408. Leute die Burzeltag sagen, meinen auch, es würde ihnen nichts Walter Ulbricht bleiben als zum Bleistift zum Abschied Tschüssikowsky zu sagen, aber so ist das Leben, Sellerie!

  1409. Ich verstehe die Kritik auch nicht, es ist einfach nur eine andere Darstellung der gleichen Daten in einer anderen Reihenfolge. Kritik an der Sortierung?Entweder man sollte sich grundsätzlich Gedanken zum Datenschutz machen und sofort alles löschen und sich bei FB abmelden, oder man entspannt sich und überlegt einfach vorher, was man mitteilen möchte.

  1410. Ceterum censeo wir sollten den Küchenlatereinern das Maul stopfen, die semper idem saudumm quaerant und einem mit Unsinnssprüchen wie „ovum, ovum quid lacus ego“ oder „nunc habemus endiviam“ Tag und Laune verderben.

  1411. Ich sag’s als Angelsachse ungern, aber unsere Lizzie ist leider wohl eher die Ausnahme unter den Royals, und zwar nicht nur die aktuellen. Man denke nur an ihren Großonkel Eddie, der 1936 wegen seiner unstandesgemäßen Zuneigung zu einer gewissen Frau Simpson abdanken musste. Oder an den verrückten König George III, der vermutlich überhaupt nicht verrückt war, sondern Hannoveraner; jedenfalls hielt er einen Obstbaum für den König von Preußen, was im Grunde sehr vernüftig ist.

    Eines meiner liebsten Geschichtsbücher heißt „1066 And All That“, erschien 1930 und trug den Untertitel: „A Memorable History of England, comprising all the parts you can remember, including 103 Good Things, 5 Bad Kings and 2 Genuine Dates.“ Zu den bösen Königen zählten: John (1166-1216), den Robin Hood immer an der Nase herumführte, Henry I (1068-1135), der sich angeblich an Neunaugen zu Tode aß, der „geteilte König“ (Heinrich II, Teil 1 und 2) sowie „Broody Mary“, die eigentlich Mary I hieß und eine Vorliebe für gegrillte Portestanten hatte.

    Ich denke, da habt Ihr Deutschen es mit Eurem Wulff ja noch vergleichsweise gut getroffen. (Ach ja, der ist ebenfalls Hannoveraner! Was für ein Zufall…)

  1412. Eigentlich wird man ohnehin gezwungen seinen Geburtstag frühzeitig zu „individualisieren“. ich kann die angesichts meines geburtsdatums anschwellende werbeflut für viagra und akademische „singles in reiferen jahrgängen“ nicht mehr sehen …
    und aus marektinggesichtspunkten empfehle ich eh die entwicklung einer namenstagsgratulationsfunktion. ist einfach und aufmerksamkeitsstark – und vermittelt mindestens für vier wochen ein alleinstellungsmerkmal.

  1413. Ich halte es ja eher mit Lenin, von dem der schöne Satz überliefert ist „Jede Köchin muss lernen, den Staat zu regieren“. Er hätte sich wohl niemals träumen lassen, wir dieses postulat zynisch dereinst umgesetzt werden würde …
    Was macht eigentlich die Frau von Roland Koch ???

  1414. @Tim vergiss bitte nicht, dass die beiden Edwards (VII und VIII) der westlichen Welt einige der größten Errungenschaften geschenkt haben. Der eine hat einen der wunderbarsten und nach ihm benannten Cocktail (Prince of Wales) kreiert und der andere hat gezeigt, dass dunkelblaue Anzüge mit braunen Full-Brogues auch Abends ganz famos aussehen. (Vorher hiess es: „No brown after six“ und „No brown in town“) (Anmerkung: Herr Wulff hingegen trägt Lloyd-Schuhe mit geklebter Gummisole.)

    Hier sei noch das Lieblingsrezept des verehrten Czyslansky für seinen „Czyslanskys Prince of Wales“ angehängt:

    4 cl Rye Whisky
    1 cl Benedictine
    1 dash Angustora
    4 cl Champagner
    dazu: Zitronen & Orangenscheibe viel Eiswürfel und das ganze natürlich immer im Silberbecher.

  1415. Zum Thread weiter oben, da fehlt noch der Eschenbacher, zum Bleistift. Aber manches wird so oft wiederholt, dass am Ende niemand mehr weiß, dass das auch mal ein blöder Scherz war. „Klammheimlich“ gehört dazu (lat. clam = heimlich) oder der Attentäter (ja, auch das war mal ein Scherz! Den gibt es nämlich ebensowenig wie einen Habitäter, Comitäter oder Traktäter).

    @Joachim Graf
    #include ⟨burzzeltag.h⟩ /* scnr */

  1416. Im Übrigen bin ich ganz bei Humpty Dumpty in „Through the Looking Glass“, der sich lieber *Un*geburtstagsgeschenke geben ließ. Davon bekommt man im Jahr nämlich 364.

  1417. Erwähnenswert noch: Auf indiskretionehrensache.de regt sich Thomas Klüwer ebenfalls über den Artikel auf – aber vor allem über das Handelsblatt, das den Artikel höchstwahrscheinlich nur deswegen publiziert hat, um durch den unumgänglichen Shitstorm Verlinkungen aus Blogs abzugreifen.
    Die Strategie ist nicht wirklich neu und funktioniert wohl auch. Und es ist nicht gleich sooo verwerflich, wie Holocaust-Leugnern eine Bühne zu geben (ich blicke auf dich, Bild.de).

  1418. @Tim Sowohl Jim Beam, als auch Wild-Turkey (auch mit e) gibt es im gut sortierten Spirituosenhandel.
    Czyslanskys Lieblings Rye, der „Templeton Rye Straight Rye Whiskey“ ist leider hier nicht so einfach zu bekommen – Die Geschichte, wie ihm sein alter Freund Al Capone einmal ein Fläschchen zum Geburtstag mitbrachte und ihn damit auf den Geschmack brachte, werde ich ein andermal erzählen.

  1419. Moin (in einigen Teilen Deutschlands durchaus gängige Grußformel zu ALLEN Tageszeiten)!

    Ich finde es besonders bemerkenswert, dass die Frau Direktorin scheinbar davon ausgeht, dass alle ihre Schüler sich bei einer Firma im bajuwarischen Sprachraum bewerben — oder meint sie, es käme gut sich beim Vorstellungsgespräch bei einer Spedition in Bremen mit „Grüß Gott“ eizuführen. Diese Frau zeigt leider nur, dass es (meine Erfahrung bestätigt es leider, bei drei Buben, die in bayerischen Schulen waren) bei den Lehrern in Bayern doch noch viel Intoleranz und Engstirnigkeit gibt.

    LG

    Micha

  1420. @Micha Schlede: Ich hielte es für einen fatalen Fehler, sich ausgerechnet in einer Gegend wie Bremen mit gefühlten 120% Arbeitslosigkeit bei einer Spedition zu bewerben. Da spielt es keine Rolle mehr, ob ich Grüß Gott sage, Hallo oder Tach.
    Das Gegenstück zu „Hallo“ ist natürlich auch eher „Sers“ und weniger „Grüß Gott“, dem entspräche im Norden doch vielleicht eher das „Guten Tag“. Die Aufregung um den Erlaß der Direktorin kann ich nicht nachvollziehen. Aber ich bin ja auch Bayer und daher per definitionem intolerant und engstirnig. LOL.

    Aus dem Programm von Martina Schwarzmann: „Sog amoi, wiaso redst Du mit Deim Buam Hochdeitsch?“ „Er sois amoi besser ham“ „Wenn des so war, nachad soitns in Mecklenburg-Vorpommern eanane Kinder eher Boarisch lerna“.

    Vielleicht kommt da die oft angetroffene Bavarophobie her? Bei MIK ist es natürlich was anderes, die Franken fühlen sich ja immer noch von den Bayern besetzt und kulturell unterdrückt und greifen daher solche Themen auf. So
    Aber jetzt lass ich’s gut sein und vertschüß mich wieder.

  1421. In der Tat: Bei uns heisst das „Adeee“ und wird schon in der Grundschule alle zwei bis drei Jahre bei der unvermeidlichen Verabschiedung des „Glubb“ aus der ersten Liga kollektiv eingeübt.
    Ich warte nur noch darauf, dass bayerische Bildungspolitiker eines Tages auf die Idee kommen Frankens wertvollstes Gemälde mit dem Vermerk „Ein echter Türer“ in ihre Pinakothek hängen.

  1422. Tim: Dem entspricht auf Deutsch „Verschwiegen wie eine Auster“. Was besonders bemerkenswert ist, denn Austern sind geradezu gesprächig im Vergleich zu Miesmuscheln oder „clams“. Wie war das, clam ist alles, was zwei Schalen hat, aber nicht mussel ist?
    Schade, dass Czyslansky sein Standardwerk über Muscheln wegen plötzlichen Desinteresses über Nacht einfa

  1423. Mir san mir! Mir sagn Grüss Gott und Kruzifix und Sakrament, weil wir eben mir san, das auserwählte Volk.

    Meinen amerikanischen Geschäftsfreunden habe ich übrigens immer erklärt, dass man bei uns zur Begrüssung einfach: „Scott“ sagt, damit fanden Sie sich sofort zurecht und konnten akzentfrei wie Einheimische grüssen.

    Pfiats eich!

  1424. Vielleicht geht es auch nicht um das Bayerische, sondern um das Österreichische: Die in der Ausbildung befindlichen, möglicherweise zukünftigen Armutsflüchtlinge aus Passau sollen so für die Integration im erfolgreichen Nachbarland vorbereitet werden.

    Somit wäre dies kein kleingeistiges Tun sondern einer der Einheit Europas zugewandten Ausbildungsleistung der Lehrkraft, die für den Bayerischen Verdienstorden 2012 quasi prädestiniert ist!

  1425. Sehr guter Beitrag! Gefällt mir!
    Ein guter Beitrag zur Erhalt der eigenen Kultur. Im übrigen bestätigt es meine Auffassung: Jede Bewegung erfährt irgendwann eine Gegenbewegung. Ich freu mich über die auf die Gegenbewegung (Erhalt unserer Traditionen) in Bezug auf die Globalisierung. Die Globalsierung gibt mir vielleicht mehr geistigen Horizont aber nicht das Gefühl hier meine Heimat zu schätzen. Oder doch? Je mehr Globalisierung, desto mehr bin schätze ich unsere alpenländische bayerische, katholische Tradition in Verbindung mit den Österreichischen Traditionen. Es ist einfach unsere Region. Da kehr i hi, da bin I dahoam!

    Grüß Gott & Servus!

  1426. Sehr aufschlussreich. Nächstes Mal werde ich im Büro auf das übliche, kolloquialistische „Hey Tobias!“ ein belehrendes „Guten Tag.“ erwidern. Wir sind hier schließlich in einem börsennotierten Unternehmen und nicht in Gitta’s Stüberl, normative Kraft des Faktischen hin oder her!

  1427. MiK: Mit „Brötchen“ bist Du auf dünnem Eis. Wie heißt das? Oh mei-o-mei. Franken sind vielleicht auch Bayern, aber man hört es ihnen nicht an.
    In Wien im Café Landmann habe ich mal folgenden Dialog gehört (ein Touristenpärchen): „Ey kuck ma, dit is allet recht teua hier. Aba es gibt Schinkenbrötchen für 2 Euro – det nehm wa.“ Bei der Bestellung meinte der Ober „Ich nehme an, die Herrschaften wünschen ihre Brötchen auf zwei Tellern?“
    Die beiden Landsleute(?) taten mir recht leid. Ich wußte, was sie kriegen würden – Brötchen halt. Dumm, wenn man auf Semmeln spekuliert, und kommt davon, wenn man meint, daß alle identisch reden müssen, nur weil die gemeinsame(?) Sprache Doitsch heißt.
    Und die Moral von der Geschichte? Mei ….

  1428. @svb: ich übe deutsch, nicht den dialekt der regionalen süddeutschen hegemonialmacht.
    die alternative zum glubb heisst ja auch schalke und nicht .. äh … na … ich komm jetzt nicht auf den namen … na eben dieser andere stadtverein neben den 60gern …

  1429. So lange das Zirpen nicht irgendwelche liebeshungrigen Kakerlaken anlockt, ist es ja nicht so schlimm. Aber vielleicht ist das der heimliche Sinn des Ganzen: sie kriechen in den Fahrstuhlschacht und stürzen dort ab bis auf den Boden, wo sie von der Kabine zerdrückt werden, sobald diesie in den Keller fährt. Raffiniert, diese Schaben, äh, Schwaben…

  1430. Was mich jedenfalls freut: Trotz Wulff und Euro (besser gesagt: EYPO) geht das nicht unter. Anlass für Optimismus.
    Noch was: Ich gehe niemals mit Plakaten herum. Das ist ja sowas von Retro 😉 *noch* haben wir das Internet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, sich zu artikulieren und heute wird es sogar gelesen.

  1431. Freut mich. Und meinem Freund H. geht es auch halbwegs – jedenfalls hat er sich bereits eine Stunde nach meiner „endgültig allerletzten“ E-Mail gemeldet. Manchmal hilft halt ein digitaler Stupser…

  1432. Das beschriebene Phänomen blüht übrigens – nach meiner Beobachtung – auf das Extremste im Bereich des SMS-Unwesens. Eine SMS – z.B. „Zug ist 20 Minuten zu spät“ – nicht mit – „Oh Du Arme“ (oder sonstiges) zu beantworten und sich so auf eine Ein-Finger-Tipp-Konversation (am Besten am Steuer auf dem Weg zum Bahnhof) einzulassen gilt schlicht als unhöflich und wird auch dementsprechend geahndet. Fehlinterpretation einer SMS als Informationübermittlung (= Verspätung) und nicht als Kommunikationsaufnahme kommt einer sozialen Todsünde gleich.

    Und SMS-Hasser sind selten geworden…

    Herrn H. übrigens gute Besserung.

  1433. Fährt die besagte Kabine oder fällt sie?
    Da Schaben bekanntlich ziemlich hartnäckig sind, wäre ein Fallen vielleicht nicht unangebracht.
    einzig der Verschleiß an Kabinen (und damit verbunden an unbedarften Hotelgästen) wäre enorm.

  1434. „…schlechter geschützt sind als ein Firmenrechner, der meistens von den Kollegen aus der IT-Abteilung mit Sicherheits- und System-Updates auf dem neuesten Stand gehalten werden.“

    Wenn dem denn so wäre…

  1435. @Oliver,
    ich muss mich leider zu den SMS hassern zählen.
    Es ist mir zutiefst zuwieder auf eine SMS alá „Bin bald zuhause“ oder „Komm erst gegen 6“ zu antworten.
    Zugegeben, es wäre nicht viel Aufwand ein kurzes „Ok“ abzusetzen, jedoch setzt das ja auch wieder einen Kostenpunkt auf die Rechnung.
    160 Zeichen Platz (1.120 Bit) und nur 2 Burchstaben verwendet? Das stinkt mir nunmal. Auch die Multisms sind mir ein Graus.
    Mein modernes „Smartphone“ setzt beim überschreiten der 160 Zeichen einfach eine zweite an – ohne mich zu fragen.
    Wenn nur der letzte Punkt…ich schweife ab.

    Also ich bin kein „Ok“ oder „bis Gleich“ antworter.
    Ich nehme die Informationsmails zur Kenntnis und falls dem mal nicht so ist, so ist die Chance groß, das es mich eh grad nicht interessiert.
    Gleiches bei Emails, wobei da zumindest der Kostenfaktor verschwindet.

  1436. Da wird nicht getippt. Ich diktiere das einfach meiner bezaubernden Sekretärin Siri, die kümmert sich dann darum. Dann kommt endlich wieder die wunderbare Floskel, „Nach Diktat verreist“ zum Einsatz! Ich hoffe, dass sie in der nächsten Version die SMS eigenständig beantwortet.

  1437. Ich überlege grad, ob man mit einen SMS-Autoresponder Geld verdienen könnte. Der antwortet immer irgendwas wie „THX, HDL“ oder „NP, CU“ oder „OK, L8TER“ und niemand fällt das auf.

  1438. Lieber Tim, installiere dir doch einfach einen Bannerblocker, dann musst du das alles nicht mehr sehen. Ich hätte das auch schon längst gemacht, wenn ich nicht von der Erstellung von Bannerwerbung leben würde und meine eigenen Kreationen vor mir verborgen würden.

    Ups, das war jetzt gar nicht so schlau ….

    Äh, ach Tim, Bannerwerbung ist doch hübsch, freu dich über die bunten Farben die lustigen Animationen und ärgere dich nicht!

  1439. Sekretärin hat man früher gesagt, als man noch nicht politisch korrekt war, ich glaube die heisst jetzt „Assistentin der Geschäftsleitung“ so wie die Putzfrau jetzt Raumkosmetikerin ist, der Hausmeister ein Asset-Manager und der Drogendealer „Betäubungsmittel Kaufmann“ genannt werden will.

    Siri ist das wurscht, sie nimmt es mir auch nicht übel, wenn ich sie Dummbratze nenne, oder geiles Stück. Haben wir nicht immer schon immer alle von Androiden geträumt?

  1440. Fahrstuhlmusik wird seit Längerem gerne durch Realtime-generierte Streams erzeugt, das wird an der Uni auch gerne als Fingerübung zu neuronalen Netzen verwendet:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Algorithmische_Komposition

    Im Grunde basiert das nur auf der good-ol‘ Harmonielehre.
    Eigentlich hat man das vor langer Zeit erforscht, um Chart-Hits am Fließband zu komponieren. Das klang aber alles so, wie McDonald’s schmeckt. Also konnte man die Ergebnisse dieser Forschung nur für die Fahrstühle verwursten. Zwölftonmusik lässt sich natürlich richtig einfach und sehr überzeugend auf jedem haushaltsüblichen Toaster generieren – aber wer will das hören?

  1441. Was wir brauchen, ist ein #menschrecht auf Hashtags. Wahlweise tut es auch eine Novelierung des Urheberschutzgesetzes (#UrhG) mit Gefängnisstrafen für Hashtag-Sünder.

  1442. Das Beispiel zeigt wunderschön, was das Problem bei Bürgerdemokratie ist. Manche Themen sind für Online-Petitionen völlig ungeeignet. Hochseefischereirechte. Grunderwerbssteuer. Benzinpreisdeckelung. Almwiesenbewirtschaftsgesetz. Milchpreis. Oder eben hier irgendwelche Gebühren für kleine Unternehmen – das interessiert (zu Unrecht, aher das hilft uns hier nicht weiter) zu wenig Leute und gleichzeitig wird sogar eine Legitimation für die Gegenseite geschaffen („wird offensichtlich nur von sehr wenig Menschen gewünscht“).
    Solche Onlinepetionen sind also eher kontraproduktiv. Und was ist mit den erfolgreichen? Funktioniert auch nicht – haben wir erlebt beim Zugangserschwernisgesetz. Man sollte diese „Onlinepetionen“ also ignorieren und überlegen, wie man sich anderweitig Gehör verschaffen kann.
    Nein, meine sehr verehrten Damen, Herren und Sonstige vom Verfassungsschutz, entspannen Sie sich bitte, ich rede von legalen Methoden, nicht von wirksamen …

  1443. Ich will die Hoffnung noch nciht ganz aufgeben, dass Petitionen auch unterhalb der juristischen Wahrnehmungsschwelle bei aufmerksamen Politikern vielleicht doch ein wenig auf Aufmerksamkeit stoßen; im SInne eines bürgerorientierten Themen-Monitorings. Ihr wisst doch: um der Hoffnungslosen willen ist uns Hoffnung gegeben.

  1444. Grundsätzlich sind die Chancen für E-Petitionen garnicht so schlecht – insbesondere dann nicht, wenn sie gut begründet sind, im Forum große Zustimmung finden und naheliegende Forderungen aufstellen – so wie bei dieser Petition von Nicolas Bach. Im Schnitt wurde z.B. im Jahr 2007 bei 16,7% aller Petitionen dem Anliegen entsprochen.

    Dass die absolute Zahl der Mitzeichnungen nicht so groß ist wie bei anderen, ist selbstverständlich. Denn der Sachverhalt, um den es geht ist komplex und setzt viel steuer-und europarechtliches Grundwissen voraus.

    Im übrigen scheint der Server gegen Ende der Zeichnungsfrist mehrfach überlastet gewesen zu sein. Vielleicht hätten viele sich noch gern für eine Mitzeichnung registriert, die erst am Weiberdonnerstag davon erfahren hatten – wenn es denn technisch einfacher gewesen wäre.

  1445. Gauck ist Röslers Rache.
    Natürlich hat uns die Entwicklung gestern ziemlich überrascht. Aber die Medien erzählen wieder nur die Hälfte der Wahrheit. Was ist gestern in Berlin wirklich passiert? Ich sag’s euch:
    Philipp Rösler war beleidigt, weil er sich von Mutti – und auch von den anderen – ein mal mehr nicht richtig ernst genommen fühlte. Deshalb kolportierte er am frühen Nachmittag, dass der Kandidat, auf den sich am Samstag alle schon geeinigt hatten, Hans Czyslansky (siehe oben), in BIELEFELD geboren sei. Ausgerechnet in Bielefeld.
    Nachdem Mutti am Samstagabend wie alle deutschen Muttis um 20:15 Uhr im ZDF in der Wilsberg-Doku erstmals von der Bielefeldverschwörung gehört hatte, bekam sie es natürlich mit der Angst zu tun. So musste am Sonntag eine Gegenstrategie her; und zwar eine, bei der in der Öffentichkeit der Eindruck entstehen sollte, SIE sei die letzte, die auf einen neuen Kandidaten einschwenkte. So wurde Gauck reanimiert, der obendrein den Vorteil hat, aus dem Osten zu sein. Und als ehemaliger DDR-Bürger konnte er nie und nimmer irgendetwas mit Bielefeld zu tun haben. Vermutlich war er nie in Bielefeld. Er durfte einfach nicht hin. Das war die Rettung.
    So kommen Wilsberg, Bielefeld, Gauck und die FDP zusammen. Alles macht einen Sinn. Einmal mehr hat uns Mutti alle an der Nase herumgeführt. Mich natürlich nicht.

  1446. Hey Tim, heute Tag der Alliteration?

    „Petting und Partnersuche“, „tummeln in Tauschbörsen“, „Fernsehen und Fortpflanzung“ Wie wärs mit F***en und Filesharen?

  1447. Bitte nicht nur auf ZDF und ARD konzentrieren, obwohl es „eine wunderbare Gelegenheit für sie gewesen wäre, den Mund zu halten“. Die Privaten drängeln genauso wie alle anderen Großrechtebesitzer auch, ACTA endlich zu unterschreiben.

  1448. Das Navigieren ist der Tod des Flanierens.
    Seit einigen Jahren schon verlaufe ich mich regelmässig in den schönsten Metropolen Europas, das ist eines meiner schönsten Hobbys. Das heisst, verlaufen kann ich mich ja eigentlich nicht, weil ich ja gar kein richtiges Ziel habe. Reise ich nach Paris, ist Paris mein Ziel, nicht der Eifelturm oder der Louvre. Den Sehenswürdigkeiten begegnet man doch ohnehin „en passant“ wenn man gut zu Fuß ist und wenn nicht, auch egal und wenn doch nicht, ein guter Grund noch einmal dorthin zu fahren.

  1449. Columbus hätte Amerika schon entdeckt. Er hätte nur nichtgewußt, wo er ist – weil sein Navi es ihm nicht hätte sagen können.Aber das ist ja eigentlich auch egal – der Weg ist ja das Ziel!

  1450. Vergessen wir bitte nicht: Der Bundespräsident ist in Deutschland nur da, um dekorativ zu sein. Er darf an Neujahr das Volk mit Floskeln berieseln und ab und zu eine gedankenschwere Grundsatzrede halten, die alle gleich wieder vergessen.
    Ich liebe dieses Amt. Es ist so überflüssig wie ein Kropf und damit ein perfektes Beispiel für das, was ich gerne die „Helvetisierung der Politik“ nenne. In der Schweiz wissen nicht einmal die Schweizer meistens, wer gerade ihr Staatsoberhauptist (er heißt bei denen „Bundesrat“, und das Amt rolliert). Und siehe da: Die Schweiz blüht und gedeiht. Wahrscheinlich würde bei uns das System auch viel reibungsloser funktionieren, wenn wir Mühe hätten, und die Namen zu merken derjenigen, die bei uns das Sagen haben (wie heißt sie doch gleich nochmal: ‚Merkle‘, ‚Makle‘. ‚Murksle‘?)

  1451. Eine E-Petition ist weder ein Einwohnerantrag noch ein Bürgerentscheid. Bewirken kann eine E-Petition sehr viel durch sehr zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit. Der erste und wichtigste Schritt ist, dass eine Petition als eine öffentliche Online-Petition angenommen wird. Dann besteht der Anspruch auf eine öffentliche vom Bundestag beschlossene Stellungnahme. Wichtig ist danach dann eben zu erreichen, dass einflussreiche Politiker sich des Themas annehmen (nicht ungelesen die allseite bekannte und verstaubte Stellungnahme der Behörde unterschreiben). Hier könnten auch Sie, Herr Cole uns helfen. Haben Sie die schrecklichen gelben Briefe des Bundesamtes für Justiz schon einmal angeschaut? Wir stellen sie Ihnen gern zur Verfügung. Viele haben wir gesammelt. Auch wenn es offensichtlich Serienbriefe sind, manchmal sind da so seltsame kleine Änderungen.

  1452. @Agnes Tillmann-Steinbuß,
    ich gebe Ihnen vollkommen Recht, das den letzten Satz angeht.
    Wenn es denn einfacher wäre, wäre diese Seite wahrscheinlich benutzbar.

    Ich persönlich bin bei jeder Anmeldung auf der Seite gezwungen, mir eine Erinnerung des Benutzernamens zukommen zu lassen.
    Die Wahl des Anmeldenamens erinnert an ein zufällig generiertes Passwort, und die – ich hoffe da stimmen mir alle zu – kann sich wirklich keiner merken.

    Wobei, jeder der die Lust verliert, ist ein „Gewonnener Nichtunterzeichner“.
    Was wäre das Amt des Politikers denn, wenn man sich dauernd rechtfertigen müsste…

  1453. Grandioser Beitrag!

    Wenn das Beten – das Mittel des werten Popen – denn nun auch gegen die Wahlversprechenpreller (Politiker) helfen würde…
    Lieber Gott, bitte sorg dafür, das Frau Von der Leine endlich was vom Internet versteht

  1454. Grad das p.S. sollte zu Denken geben.
    Da kamen bei den Bayern mal ein paar „2.0“ Attitüden um die Ecke, schon geht es bergab.

    Vielleicht ist das einer der Gründe für den dauernden Erfolg der Kicker und ihrer Lenker, sie konzentrieren sich wirklich mehr aufs Spiel statt auf den Stadion Twittstrom.

    Eine Statistik wäre interessant:
    Wie weit rutscht ein Verein in der Tabelle ab, wenn er wieviel twittert?

  1455. Ich werde dich für den „Kinky Friedman Literatur-Preis“ vorschlagen

    … beim nächsten Mal die hübsche Blondine als Sitznachbarin aussuchen, die mich so aufreizend von ihrer Facebookseite anlächelt und dort eine gewisse Vorliebe für ältere Bartträger mit Bauchansatz sowie den Wunsch äußert, endlich mal Mitglied im “Mile High Club” zu werden …

    … Made my day!

  1456. Das schöne Wort „Guttenbergen“ bringt es übrigens auch auf mehr als 50.000 Fundstellen, „Merkeln“ aber gar auf 270.000. Und wer den Begriff noch nicht kennt, der sei auf die Stupidedia verwiesen: „Merkeln, das; neudeutsch für Nichtstun, keine Entscheidungen treffen, keine Äußerungen von sich geben. Merkeln ist eng verwandt mit dem Begriff Beamter.“

  1457. Mir fiele noch „verkohlen“ ein …

    Und wullfen ist so beliebig wie der Namensspender, es fehlt in der Liste noch die Bedeutung „jemandem etwas auf die Mailbox wulffen“. Ganz klar zu viele Bedeutungen, so wird das nix mit dem Unwort des Jahres. Auch falsche Jahreszeit 🙂

  1458. Das Verb „gaucken“ gibt es tatsächlich und war vor ein paar Jahren tatsächlich noch im Duden. Es bedeutet „einen Menschen auf eine eventuelle Stasi-Tätigkeit überprüfen“

  1459. Ich erinnere mich auch nicht mehr an den Ritus. Vermutlich wurde man danach „Men in Black“ mässig geblitzt – so dass man keinerlei Erinnerung an den Vorgang mehr hat und beim letzten Mal hatten wir keine Sonnenbrillen auf … oder ist ein ganz ordinärer Filmriss, durch exzessiven Single-Malt Verzehr.

  1460. Ach Tim: bei uns rolliert der Job doch auch. Meinst du das mit „Helvetisierung“? Sind wir schon helvetisiert? Klingt irgendwie einleuchtend. Schließlich ist es oft ein Kreuz mit unseren Präsidenten.
    Und was den Gauck betrifft: Natürlich ist das ein Konservativer. Die Grünen und die SPD haben den Mann doch vor zwei Jahren nur vorgeschlagen, um die CDU zu ärgern. Nun müssen sie die Kröte schlucken. Hätte Rot-Grün eine Mehrheit gehabt, hätten sie wohl weder Gauck noch eine Frau aufgestellt. Sowas macht man immer wenn man keine Chance sieht oder aber von der alten Zustimmung nicht mehr weg kommt und die Merkel vorführen will.
    Im Übrigen wird der Gauck kein Schlechter:
    Erstens ist er jedenfalls ein überzeugter Demokrat, was man ja auch nicht von jedem unserer verflossenen Präsidenten sagen kann.
    Zweitens fabuliert er pastoral, d.h. ein jeder wird aus seinen Texten das herauslesen können, was er will.
    Und zum dritten ist er nicht der Dümmste und wird vermutlich bei internationalen Auftritten nicht peinlich.
    Was will man mehr?

  1461. Ergänzend müsste man erwähnen, dass die Server nur für den „Mittelbau“ abgeschaltet sind. Das Top-Management kann/soll/muss nach wie vor erreichbar sein.
    Bleibt auch die Frage, ob die Vorgesetzten tatsächlich wollten, dass ihre Leute (von ihnen) rund um die Uhr erreichbar sein sollten. Kann ebenso gut sein, dass es genug Haudegen gibt, die selbst der Meinung sind, sie müssten rund um die Uhr „funktionieren“. Solche Menschen gibt es nämlich aus. Sei es aus Angst vor Ersetzbarkeit, Profilierungssucht, Karrierestreben, Angeberei oder sonst was… Menschen mit dem „Ich bin Wichtig“-Syndrom gehen maximal auf Stand-by-Modus, aber sie schalten nie ab.

  1462. Das heilige Buch ging NICHT bei der Umstellung von Tim’s Bibliothek ins elektronische Zeitalter verloren. Nur soviel: Der Prüfungen müssen 7 sein!
    Genaueres verrate ich nur im direkten vertraulichen Gespräch unter Zugegensein auserwählter Single-Malts.

  1463. Danke für den Artikel! Ich habe hier die erste Meldung von Bild.de kritisiert und bin der Ansicht, dass (unabhängig von der Frage, wie legitim solche E-Mail-Scans sind) die Berichterstattung über die Hintergründe schlecht ist.

    Meiner Einschätzung nach scannen die Geheimdienste vor allem (13.000 Suchworte) nach der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen (Proliferation). Dass sie da im unverschlüsselten E-Mail-Verkehr nicht fündig werden, sieht ein Blinder. Die Quote ist dort noch viel schlechter als die Zahl „213 Fälle“ suggeriert: 12 E-Mails mit nachrichtendienstlich relevantem Inhalt wurden angeblich gefunden. Der Rest war Fax, Telefon u.a. Kommunikationswege. Dabei machen E-Mails den allergrößten Teil der gescannten Daten aus – vermutlich, weil sie so einfach zu scannen sind. Zum Thema Terrorismus und Schleuserbanden wurden gar keine E-Mails gefunden.

    Meines Ermessens zeigt dies, dass diese Überwachungsmaßnahme absolut untauglich ist. Es zeigt aber wohl auch, dass eine weit verbreitete Czyslansky-Signatur keine Besserung herbeiführen würde. Denn auch bisher schon ist es ja so, dass quasi alle Treffer falsch positiv sind; das hält die Dienste offenbar nicht davon ab, weiter zu machen.

  1464. Ich verstehe das nicht wirklich. Ich schreibe eine Mail an meine Kollegen, um auszudrücken, dass sie sie beantworten können, wenn sie wieder arbeiten. Sonst würde ich ja anrufen (was ich nur im äußersten Notfall tue, als seltener als dreimal im Jahr 🙂 )

    Ich verlange nicht, dass alles sofort beantwortet wird – tue ich umgekehrt ja auch nicht. Manchmal arbeite ich gerne nachts. Oder am Wochenende. Und da schicke ich gerne meine Mails gleich los – wieso auch nicht? Gut, man muss es ein bisserl beobachten. Wenn ich postwendend Antwort bekomme, erwähne ich sicherheitshalber, dass es das nicht gebraucht hätte.

    Anrufen hingegen erfordert snychrones Handeln. Deshalb war ich vor über 20 Jahren so fasziniert von Mail. Das ist unaufdringliche, asynchrone und, seit es über Internet stattfindet, schnelle Kommunikation.

    Umgekehrt mag ich es, jederzeit abchecken zu können, ob was anliegt. Ich würde mich bei VW also beim Betriebsrat bedanken für die „tolle“ Aktion. Das ist populistische Maschinenstürmerei. Besser, man kümmert sich um vernünftige und menschliche Regeln im Betrieb. dann klappts auch mit der Kommunikation.

  1465. Folgende Mail von Sebastian an einen seiner Mitarbeiter wurde mir letztens zugespielt, sie zeigt wie sehr SvB daran gelegen ist gerade am Wochenende eine freundliche und unverbindliche Kommunikation mit seinen Mitarbeitern zu pflegen:

    Sehr geehrter Herr Knecht (Name geändert),
    sollten Sie tatsächlich der Meinung sein, Sie müssten am Sonntag Nachmittag nicht arbeiten, weil Sie aufgrund Ihrer überragenden Leistungen eine gewisse Unersetzbarkeit im Unternehmen erreicht haben, müssen Sie diese doch nicht ganz unwesentliche und relativ dringende Mail natürlich nicht beantworten, ansonsten erwarte ich von Ihnen …. (gekürzt)

  1466. Vor ein paar Jahren, als gerade der Umzug des BND nach Berlin beschlossen wurde und ich zu dem Zeitpunkt ein Haus in Pullach gesucht habe, lies ich bei Telefonaten und E-Mails die Schlagworte: „Osama“, „Bombe“, „Palästina“, „Heiliger Krieg“ und „Suche ein Einfamilienhaus oder Doppelhaushälfte in Pullach oder Grosshesselohe“ fallen.
    Leider hat es nicht geklappt, vermutlich stimmt das mit dem Überwachungsstaat nicht.

  1467. Von Czyslansky ist der Ausspruch: „Korruption ist die ehrlichste Form der Demokratie“ überliefert. Vermutlich wollte er, dass die Jury schlichtweg bestochen wird, also ich wäre offen. Ein Bobbycar habe ich bereits und an Urlaubsreisen bin ich nicht interessiert (nur so als Hinweis)

  1468. Wir haben das Datenschutz-Problem in unseren eigenen Firmennetzwerken nicht lösen können – also verlagern wir das Ganze doch einfach in die Cloud!

  1469. Mit dieser Sicht kopiert die EU exakt das Denken der USA: Wer auch immer mal irgendwo auf der Welt jemandem irgendwas geliefert hat oder darüber nachdenkt, dieses zu tun, und dabei nicht ausschliessen kann, dass der Belieferte gar Amerikaner sein könnte oder irgendwann mal nach Amerika fährt, unterliegt dem US-Recht.
    Jetzt macht das die EU also auch – und legitimiert damit die Vorgehensweise amerikanischer Gerichte.

  1470. Pikant wäre die Sache ja dann, wenn die Denic das Geld der ihrer Mitglieder und damit indirekt das der Domainbetreiber in Deutschland für ein Werbefilmchen ausgäbe, wo sie doch bei .de keinen Wettbewerb hat. In diesem Sinne ist es dann doch wieder zu begrüßen, dass sie vielleicht gar kein Geld ausgegeben haben, sondern das Ganze ein Schulprojekt des Kunstleistungskurses der K13 des Sohns von Frau Dolderer war (sofern sie einen hat, das ist ja alles nur wilde Spekulation).

  1471. „Jedwede außerhalb der EU erfolgende Bearbeitung von personenbezogenen Daten durch auf dem EU-Markt aktive Unternehmen, die ihre Dienste den EU-Bürgern anbieten, soll künftig den EU-Vorschriften unterliegen.“ Das ist aber doch die einzige Möglichkeit, europäischen Datenschutz bei Unternehmen Geltung zu verschaffen, die zwar Geschäfte in der EU machen, aber nicht hier angesiedelt sind.

  1472. Der zehnminütige Aufenthalt unter Wasser und zwar 300 Meter unter einer ehemaligen druidischen Kultstätte – Dabei der Genuss einer guten Zigarre und eines SingleMs.

    Laut Terry Prattchet waren die Druiden ja die ersten Errichter siliziumgesteuerter Großrechner (Wobei sich das Groß tatsächlich auch noch auf die Größe bezieht und nicht auf die Leistung, das war in den Pioniertagen der digitalen Zeit jedoch genau so)

    Ich kenne zufällig eine alte Kultstelle. Die darauf erbaute Kirche ist bereits abgerissen (gerissen waren auch die Christen, die damit ahnungslose Kultstättenbesucher direkt vor den Altar gelockt haben [erste überlieferte Version des Man in the Middle Angriffs]).
    Ein viel größerer Zufall ist, das ein nicht genanntes Energieunternehmen die Stelle in Zukunft verschönern möchte und die störende Fauna und Flora, zu Gunsten eines weiten und tiefen Einblicks ins Erdinnere, durch Bagger ersetzen möchte. Quasi die Transformation einer EINS in Sachen Natur in eine NULL, also ein Loch, verwandeln möchte.

    Zum richtigen Zeitpunkt wäre die exakte Tiefe unter der ehemaligen Kultstätte bestimmt gegeben. Nur kurze Zeit später soll eine wunderbare Wasserfläsche (Vorbild: Concordiasee) Gegend verschönern.

    Ups nun habe ich die Lösung der Prüfung bereits mitgeliefert.
    Was lernen wir daraus? In der digitalen Zeit bleibt nichts geheim!

  1473. … Das ist der Christoph und der registriert jetzt mal eine Domain …

    Sag mal Sebastian, du bist doch Denic Gründungsmitglied, hab ich dich nicht letztens mit einer Kamera herumlaufen sehen? So ein Bisschen trägt der Film schon deine Handschrift ….

  1474. Das ist doch der Punkt: Wenn Du irgendwas im Internet anbietest, bietest Du es auch in Tadschikistan, der Innern Mongolei, in Mali und im Vatikan an. Wie willst Du alle Datenschutzbestimmungen überhaupt kennen? Ich denke, es ist jedem Menschen zuzumuten, sich Gedanken über die Firmen zu machen, mit denen er zusammenarbeitet. Ich habe nichts gegen ein „EU-Datenschutzsiegel“, um das man sich bemühen kann. Aber eben fakultativ.

  1475. Das erste Treffen mit Ihnen verspricht – werte Gesellschaft – eine interessante Runde zu werden. Lauter „Alias“-Personen, Avatare und Fakes – ich bin sehr gespannt…
    Komme mir allerdings derzeit etwas unregistriert vor.

  1476. Es gibt aber schon recht eindeutige Indikatoren ob ich mein Angebot auch speziell auf ein weiteres Land ausweite oder dort anbiete.
    Wenn ich eine .de Domain habe z.B. oder wenn ich als Sprache deutsch anbiete. Es wird selten vorkommen, dass das Portal dann speziell auf die Bedürfnisse der Elfenbeinküstler mit deutscher Abstammung zugeschnitten ist.
    Andernfalls könnte ich, mit Sitz in Takkatukkaland, eine deutsche Domain anmieten, meinen Webauftritt aufbauen und dort mein Unwesen treiben. Schließlich bin ich ja nicht in der EU und will auch, bis auf die Kunden und deren persönliche Daten, nichts mit der EU zu tun haben.

  1477. Die Fächer sind ja goldig… Ufologie… Dr. h.c. (Immortality) für mich…, das provoziert ja geradezu den Nachbern, dass er sich den Dr. h.c. (Exorcism) besorgt.
    Klar weiß ich, was alcohol counseling eigentlich bedeutet – aber auf gut Deutsch – Dr. h.c. (Alkoholberater) – paßt dann doch so richtig gut zum gelernten Betriebswirt. 🙂

  1478. Der Doktortitel kostet genauso viel wie eine künstliche M…i bei amazon (neutralen Versand nicht mitgerechnet). Hörte ich gerade vom Autor. Meine Frage, von was man(n) mehr hat im Leben, ließ er unbeantwortet…

  1479. Ich denke, wir sollten bei der Czyslansky-Gesellschaft noch einen Schritt weiter gehen und die Probanten in den erblichen Adelsstand aufnehmen. „Herzog h.Cz.“ klingt doch klasse, oder?

  1480. Gute Idee mit dem Adelsstand, aber der wird erst wirklich glaubwürdig, wenn man mehr als 3 Vornamen hat. (Funktioniert übrigens nicht mit Kevin Justin Connor )

    Aber dazu müssten wir endlich den Vornamen von Czyslansky ausgraben.

  1481. Sehr schöner Artikel, Tim, aber bei „Digitalis vincit omnia“ handelt es sich um ein Frühwerk des grossen Meisters.
    Später ging Czyslansky deutlich weiter. Er meinte es sei grundsätzlich sinnlos die Tage zu zählen, denn davon würden es weder mehr noch weniger, also beschloss er sie ganz digital in Reihe darzustellen. Es gab einen Tag „Null“ danach einen Tag „Eins“ dann wieder 01010101010. Dadurch wollte er auch den interkulturellen Streit schlichten, ob man jetzt mit der Geburt Jesu, Mohammed, Buddha oder sonstwem mit der Zeitrechnung begann.
    Folgerichtig meinte Czyslansky, dass der Tag Null heilig sei und es ihm von da an verboten war an diesem Tag zu arbeiten. Dummerweise war der Tag an dem er die Idee dazu hatte, natürlich der Tag „NULL“, an dem er nicht arbeiten durfte, ergo wurde der sog. Czyslansky-Binär-Kalender niemals aufgeschrieben. Da man einem Tage Null sehr wohl Alkohol trinken darf, hatte er die Idee am ersten 1er Tag bereits vergessen. Die einzige Quelle ist Claudio, der Barchef von Harrys Bar in Venedig, der sich nur sehr schwammig an das betrunkene Stammeln seines gelehrten Stammgastes erinnert.

  1482. Ich denke, Mr. Murdoch und die Kollegen von der „Sun“ hätten auch viel zu erzählen. Allerdings passt da wahrscheinich besser der Begriff: „unsoziale Medien“.

  1483. Bloß weil das Eichhorn hier in Bayern auch Oachkatzl (genau, das mit dem Schwoaf) heißt, ist es noch lange kein Felide (koa Katzl ned).
    Czyslansky wußte das wahrscheinlich, als geschichtsbewußtem Mensch war ihm wohl auch bekannt, daß die Viecher schon in der Jungsteinzeit gegessen wurden. Oder es handelt sich um eine Abwandlung eines alten Rezepts für die Vettern der Eichhörnchen, der Bilche, zu denen ja auch die Siebenschläfer, die edible dormouse gehören und an denen schon die Römer sich delektierten. Dieses Rezept könnte er bei seinen Reisen nach Slovenien dort aufgeschnappt haben, wo die Siebenschläfer noch heute gegessen werden. In Ihrer Arbeit Dormouse Hunting in Slovenian Traditionschreibt Magda PERŠIÄ über diese Eßkultur:

    In the 19th century dormouse meat was a very important supplement in the nutrition of country people. Dormice were cooked, baked and roasted. They were eaten together with cabbage, carrot, turnip, rice and hard-boiled corn mush (DOLENC, 1921). In the 17th, 18th, 19th and sometimes in the 20th century dormouse meat was also preserved by being salted and put in pots and barrels (HEINKO, 1824). Besides that, until the second world war they smoked dormouse like ham (SUMRADA, 1977). KORDESH (1839) said that the liver of the dormouse is a real delicacy. Today we still find dormouse meat delicious in soups with rice, noodles, dumplings or more traditionally with potato or buckwheat hard-boiled corn mush. Rice is good with young dormice caught in the first week of October (SUMRADA, 1977). Goulash and stew are very tasty. Today, dormouse meat is considered to be a speciality.

  1484. Bei den „Digitalen Analen“ hat aber der Freudsche Slip zugeschlagen. Klar, es ist schon großer Mist, wenn einem ein hochempfindliches Werkzeug wie der czyslanskysche Kalenderadjustor herunterfällt und es es dann im Arsch ist. Auf die Annalen trifft das aber eben nicht zu…

  1485. Hemmingway des Internet-Zeitalters
    Gehts unseren britischen Freunden wirklich schon so schlecht (oder so unverschämt gut), dass sie die Eichhörnchen bzw. Grauhörnchen aus ihren Parks und Gärten verspeisen müssen? Wenn das der neue Trend ist, dann sollten sich die Protagonisten solcher kulinarischer Eskarpaden weitere Anregungen aus dem „Rattenkönig“ des australischen Erfolgsautors James Clavell holen. Dort ist sehr anschaulich beschrieben, wie delikat das Fleisch von ansonsten verpönten Nagern schmecken kann – wenn man Hunger hat und die unter den Extrembedingungen eines japanischen Kriegsgefangenenlagers möglichen Zubereitungsrezepte kennt.
    Ich kenne und schätze Tim Cole als einen Menschen, der nicht nur publizistisch, sondern auch in Restaurants, Tavernen oder in der eigenen Küche gern an seine Grenzen geht. Noch heute schaudert´s mich bei der Einnnerung an seine auf Czyslansky wunderbar geschriebene Story über den Verzehr eines Affenhirns. Ja, der Tim ist zweifellos der Hemingway des Internet-Zeitalters…
    Zur Sache Ernest, äh Timothy Conners: In Deutschland stehen Eichhörnchen seit 1936 unter Naturschutz, dürfen also nicht bejagt werden. Bei den Germanen galten sie als heiliges Tier des Donnergotes „Donar“, der in den in Eichen wohnte. Kulturhistorisch waren sie aber auch ein Symbol des Teufels, der in dieser Gestalt gerne die Menschen ärgerte
    ( Quelle: http://dammer-berge.de/interessen/kultur/eichhoernchen.html).
    So gesehen könnte die Geschichte einen völlig neuen Dreh bekommen: Britons eat devils.
    Waidmannheil sagt Fritz Bräuninger

  1486. Dem globalisierteren Donaldisten auch bekannt als Knabbel en Babbel (Niederlande) bzw. Piff och Puff (Schweden). Unerreicht das Original: Chip ’n‘ Dale.
    Und die sollen in den Kochtopf wandern? Niemals!

  1487. In meiner Einfalt hatte ich immer gedacht, der Zapfenstreich sei das Trompetensolo aus „Verdammt in alle Ewigkeit“, aber wer würde Wulff schon eine Träne nachweinen.

    Passender fände ich aus dem Soundtrack von „Apocalypse Now“ den Doors Klassiker: „The End“

    This is the end
    Beautiful friend
    This is the end
    My only friend, the end
    Of our elaborate plans, the end
    Of everything that stands, the end

    Aber das ist alles noch zu gut für Wulff.
    Sie sollten ihm Czyslanskys „Gar nicht erst Begonnene“ spielen, die er in seiner dadaistischen Phase der „Unvollendeten“ von Schubert entgegenstellte.

  1488. Danke, SvB: Ich habe seit mindestens 20 Jahren nicht mehr den Namen „Millard Fillmore“ gehört und habe deswagen gleich gegoogelt und folgenden wunderbaren Eintrag über ihn auf dictionaryslang.com gefunden:

    „He is so obscure, in fact, that his nickname is “The American Louis Philippe” (huh?). However, this is not to suggest that Fillmore didn’t accomplish great things (Gadsden Purchase anybody?). If one thing can be said about Millie, it’s that he was one heck of a lady’s man. So much so that he married his teacher who was two years his senior! This is not surprising since the November 2004 issue of Presidential Pricks magazine identified Fillmore as our most well-endowed former commander-in-chief (our phallically-enhanced erstwhile leader is referred to as “the tripod” in the diary of his mistress).“

  1489. Ihr Deutschen habt Euch aber in den letzten 63 Jahren auch ein ganz schönes Panoptikum von Pfeifenköpfen an der Staatsspitze geleistet. War da einer darunter, an den man sich wirklich erinnert?

    Okay, Heinrich Lübke machte sich als Komiker unsterblich („Meine Damen und Herren, liebe Neger“)- aber sonst? Da gab es wohl mal einen Theodor Heuss, der ab und zu unter dem Künstlernamen „Konrad Adenauer“ auftrat. Von Gustav Heinemann weiß man nur noch, dass er sich als den Erfinder des „Bonner Anzugs“ betätigte (oder verwechsele ich ihn vielleicht mit Gustav Stresemann?). Walter Scheel war Volkssänger, Carl Carstens ein Hersteller von Rülpswasser und von Weizäcker heißt in Wahrheit Helmut Schmidt und ist Kettenraucher. Ihm folgte ein Romanschriftsteller, der entweder Herzog hieß oder war. Dem Vernehmen nach soll zwischendurch auch ein gewisser Hannes Rau amtiert haben, aber eigentlich war der Bergmann und sorgte für gutes Wetter unter Tage. Der einzige Bundespräsident, den ich mir richtig merken kann, war Horst Köhler, weil der so nett weinen konnte, und weil er die Tradition des Zurücktretens vom Präsidentenamt begründete.

    Im Übrigen halte ich es mit Bernhard Wegener, Direktor des Instituts für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Erlangen-Nürnberg, der kürzlich vorschlug, das Amt ganz zu streichen, weil es „überflüssig, gefährlich und ein dummer Anachronismus“ sei. Es abzuschaffen sei verfassungsrechtlich möglich und wäre seiner Ansicht nach für alle Seiten ein Gewinn. Eine Sparmaßnahme wäre es allemal.

  1490. Wir hätten statt der EU, dem Commonwealth beitreten sollen, dann hätten wir die Queen, das beste was Hannover je hervorgebracht hat.

    (Schröder, Wulff, CeBIT, Ernst-August, was für eine Aufreihung von Katastrophen …)

  1491. @Tim: Wir sollten dafür sorgen, dass alle Amerikaner wenigstens die Basics in der Schule lernen. Zum Beispiel, um welche verdienten Männer es sich bei vielen deutschen Bundespräsidenten handelt. Oder zum Beispiel, dass die Negergeschichte bei Lübke eine urbane Legende ist – durch nichts bestätigt und eher unwahrscheinlich (was natürlich irgendwie schade ist). Wie erreichen wir das ohne Annexion der USA? Vielleicht als Tausch, die Amerikaner könnten uns Nachhilfe in Föderalismus geben.

    Ich war im übrigen recht überrascht, daß Wegener so einen Schwachfug absondert. Da fiel mir auf, das steht ja im Tagesanzeiger! Das kann man nicht ernst nehmen, was da drin steht. Lies mal ergänzend die Kommentare, spätestens dann siehst Du die Schweiz aus einer äußerst frappierenden Perspektive.

    Zu „Schwachfug“ bin ich noch eine Erklärung schuldig: Wer vorschlägt, das Verfassungsgericht sollte in Zukunft die administrative Hürde gegen Ermächtigungsgesetze und andere Angriffe auf unsere Gesellschaft übernehmen, hat keine Ahnung von den Aufgaben eines Gerichts: Wo kein Kläger, da kein Richter. So einfach ist das. Ein Gericht, das quasi von sich aus tätig wird, ist doch gruselig. Ein guter Jurist sollte doch auch ausserhalb des BVerfG vorstellbar sein, wieso denn nicht? Und wer sich noch schnell ins Gedächtnis ruft, dass die juristische Würdigung keine persönliche Aufgabe des Bundespräsidenten ist, sondern seines Stabes, dem wird völlig unklar, was Wegener wirklich gemeint haben könnte.

  1492. Mmmm und wenn Auf 1 Bayern 1 programmiert ist und auf 2 Bayern 2 …. und so weiter und nach 5 nur noch rosa Rauschen? Was sagt das der Werbewirtschaft über mich?

    Ich finde diese Datenschnüffelei unverschämt und das ist ein weiteres Argument für mich statt einer Vertragswerkstatt einen Hinterhofschrauber schwarz zu beauftragen, der kann ja dann schlecht die Daten von einem Kunden weitergeben, der nie sein Kunde war.

  1493. Genau Alex, bei uns in Bayern ist die Welt halt noch in Ordnung, da sind die Speicherplätze 1-5 klar vergeben, halt mit Bayern 1-5 (der mit den Nachrichten). Der schlaue Marktforscher würde hier natürlich besonderes Augenmerk auf Platz 6 legen. Aber eigentlich ist es eh wurscht. So ein Ansatz zur Datengewinnung ist doch nur wieder das Produkt einer armen Manager-Seele, die verzweifelt nach Absicherung für seine Medien-Mix-Entscheidung sucht. Schließlich muß er ja ständig begründen, für was er die Kohle anderer permanent verschleudert.

    Ich mache es mir da viel leichter: Werbung nur auf dem Sender, den ich mir anhöre – Rock Antenne. Wird schon auch der eine oder andere Kunde hören.

  1494. Rock-Antenne ist eine gute Wahl. Nur im Auto nicht einfach …
    Übrigens: Wirklich gute Autos haben den Datenschutz natürlich einprogrammiert. Wenn ich mich recht erinnere, gab es zu meinem Auto einen Werkstattschlüssel, der war nur zum Anlassen und Fahren, der Kofferraum war versperrt und man konnte nicht mal das Radio anschalten. Jetzt wird mir erst klar, wie fair die Firma mit ihren Kunden umging… Michael Kausch weiss, wovon ich spreche 🙂

  1495. @ Sebastian: Es wird! Der ganze Münchner Nordosten und von Augsburg bis zum Ammersee und bis kurz vor FFB mttlerweile terrestrisch bestrahlt! Es lohnt sich 87,9 und 99,4 zu speichern.

  1496. Ich glaube nicht, dass es hier nur einen geben kann. Ich plädiere eher für ein Team, für ein Engelskollektiv. Meine Kandidaten hierfür sind
    1. Anael
    Erzengel und Schutzengel für „Gottes Wolke“; gut, alternativ könnte man ihm auch das Thema Cloud Computing überlassen.
    2. Cassiel
    Der Schutzengel der Einsamen; einsam trotz „Follower“
    3. Danel
    Den nenn ich hier nur, weil er zumindest für die Whistle Blower einige Relevanz hat. Er wird im Buch Henoch genannt, als ein Engel, der den Menschen Geheimnisse offenbarte und dafür bestraft wurde.
    4. Henael
    Ein einfacher Engel niederen Rangs, der hilft verlorene Dinge wiederzufinden. Also eine Art Google-Engel.
    5. Yeliel
    Der Engel der Freude und Kommunikation. Also zuständig für die Blogger.

    Mit diesen Heerscharen sollte das Internet doch einigermaßen zuverlässig zu begleiten sein.

  1497. Ob man als Blogger Journalist ist, kriegt man einfach raus, indem man einen Journalistenausweis beantragt. Wusste gar nicht, dass man dafür jetzt die Berliner Verkehrsgesellschaft BVG braucht. (Oder gar das BVerfG). Vom selbsternannten Journalisten, den Du vorschlägst, halte ich nichts, oder kann man beides machen? Eine ungeprüfte private Schmutzschleuder und was seriöses für den Journalistenausweis? Interessante Perspektive …

  1498. Der Journalistenausweis löst das Problem sicher nicht. Wir erleben doch gerade, dass sich die Trennung zwischen jenen die hauptberuflich vom Publizieren leben, und jenen, die schreiben und veröffentlichen, ihre Einnahmen aber aus anderen – häufig damit verbundenen – Quellen erzielen, auflöst. Es geht auch nicht um die Person, sondern um das Medium Blog: soll das Blog unter dem Presserecht stehen oder nicht? Darum geht es.

  1499. Zwei Juden haben beschlossen, sich mit ihrem Auswanderungsgesuch direkt an Hitler zu wenden. Sie können sich aber über die Anrede nicht einig werden. „Majestät? Das paßt doch nicht zu einem Tapezierer!“ „Vielleicht Exzellenz?“ „Paßt auch nicht. Herr Diktator?“ „Ganz schlecht!“ „Ich habs! Sehr geehrter Herr! Durch Ihre Broschüre ‚Mein Kampf‘ auf Sie aufmerksam geworden … „

  1500. Die Alliierten haben Ende der 40er Jahre in Ostwestfalen einen geheimen Weltraumhafen gebaut. Besucher aus anderen Teilen unserer Galaxie starten und landen dort regelmässig. Zum Beispiel ist 1977 Elvis von dort zu seinem Heimatplaneten aufgebrochen. An diesen Spaceport ist auch ein Hochsicherheitsgefängnis angeschlossen in dem der Führer noch bis weit in die Neunziger Jahre gesessen ist. (Er wurde aufgegriffen, als er mit einem gefälschten Visum nach X78RT1837 ausreisen wollte) Demnach gilt das Urhebergesetz für „Mein Kampf“ noch sehr viel länger, allerdings dürfte es für den Bayerischen Staat bald vorbei sein, denn Hitler hat in seinem Testament die Stadt Bielefeld als Universalerben eingesetzt.

  1501. Lieber @SvB: „Mein Krampf“ wird zwar bei uns nicht gedruckt, aber lesen kannst du ihn jederzeit online. Ich weiß nicht, ob es sich wirklich lohnt, aber es beruhigt mich, dass es geht. Neben Bücherverbrennen ist Bücherverbieten meines Erachtens die zweitgrößte Sünde, die eine Regierung ihren Bürgern antun kann.
    Ein Buch (welches auch immer) verbieten zu wollen, erinnert mich an die Forderung von Kurt Beck (SPD) und Jürgen Rüttgers (CDU), im Internet Sperrzeiten einzuführen. Irgendwo auf der Welt gehen die Uhren immer anders.

  1502. Die Analogie zur klassischen Briefpost ist ganz besonders gelungen und zeigt, wie absurd und kenntnislos sich die Justiz dem Thema „I-Net“ nähert bzw. wie hysterisch sie auf die Demagogie (Stichwort : Ängste schüren) reagiert.

    Man darf sich erinnern:
    Die österreichische Post wurde natürlich nicht herangezogen, nachdem sie dem damaligen Wiener Bürgermeister Zilk eine Briefbombe zugestellt hat.
    Das Versenden einer Briefbombe ist immerhin ein versuchter Mord (weil heimtückisch). Und das ist ja nun schon ziemlich oft passiert. Und nicht nur in Österreich.
    Hat die amerikanische Regierung nach den Anthrax-Briefen an die New York Post und NBC die amerikanische Post belangt, verboten oder zu Kontrollen der von ihr versandten Briefe und Pakete aufgefordert? Auch hier Fehlanzeige… Und ist das etwa keine Form des Terrorismus?

    Fragen über Fragen…

  1503. Vergesst mir nicht den Vannevar Bush, der immerhon schon 1945 die Idee des Hypertextes als „assoziative Indizierung“ beschrieb: „Der menschliche Geist arbeitet … mittels Assoziation. Kaum hat er sich eine Information beschafft, greift er schon auf die nächste zu, die durch Gedankenassoziation nahegelegt wird, entsprechend einem komplizierten Gewebe von Pfaden, das über die Hirnzellen verläuft. … Es ist nicht zu hoffen, dass sich dieser geistige Prozess vollständig künstlich reproduzieren ließe, aber mit Sicherheit sollten wir davon lernen können. In kleinen Dingen könnte dies sogar umgekehrt weiterhelfen, denn Aufzeichnungen sind relativ dauerhaft. … Stellen Sie sich ein künftiges Arbeitsgerät zum persönlichen Gebrauch vor, das eine Art mechanisierten privaten Archivs oder Bibliothek darstellt. … Wenn der Benutzer ein bestimmtes Buch zu Rate ziehen will, gibt er den Code über die Tastatur ein, und sofort erscheint die Titelseite des Buchs vor ihm, projiziert auf einen der Sichtschirme. … Jedes Buch einer Bibliothek kann so erheblich leichter aufgerufen und betrachtet werden, als wenn man es aus dem Regal nehmen müsste. … Da dem Benutzer mehrere Projektionsflächen zur Verfügung stehen, kann er einen Gegenstand in Position lassen und weitere aufrufen. Er kann Notizen und Kommentare hinzufügen. … Es braucht jedoch noch einen weiteren Schritt zur assoziativen Indizierung. Deren grundlegender Gedanke ist ein Verfahren, von jeder beliebigen Information – sei es Buch, Artikel, Fotografie, Notiz – sofort und automatisch auf eine andere zu verweisen. … Es ist ein Vorgang, der zwei Informationen miteinander verbindet. Das ist das Kernstück. … Der Benutzer drückt eine einzige Taste, und die Gegenstände sind dauerhaft miteinander verbunden. … … Danach kann jederzeit, wenn eine der Informationen auf einer der Projektionsflächen sichtbar ist, die andere sofort abgerufen werden. … Es ist genau so, als wären die jeweiligen Artikel, Notizen, Bücher, Photographien etc. leibhaftig aus weit entfernten Quellen zusammengetragen und zu einem neuen Buch verbunden worden. … Und es ist noch mehr als dies, denn jede Information kann so zu einem Teil unzähliger Pfade werden…. Ganz neue Arten von Enzyklopädien werden entstehen, bereits versehen mit einem Netz assoziativer Pfade … … Für den Patentanwalt stehen Hunderttausende ausgegebener Patente bereit, mit vertrauten Pfaden zu jedem Punkt, der für seinen Klienten von Interesse sein könnte. Der Arzt, verwundert über die Reaktion eines Patienten, folgt dem Pfad, den er bei der Erforschung eines früheren, ähnlichen Falls angelegt hat, und kann rasch andere Fallgeschichten durchgehen, mit Hinweisen auf die relevanten Klassiker der Anatomie und Histologie. Der Chemiker, der sich mit der Synthese einer organischen Verbindung müht, hat alle Fachliteratur in seinem Labor vor sich, mit Pfaden, die sich mit Vergleichen zwischen Verbindungen befassen und Seitenpfaden über ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften. Der Historiker, der eine ausführliche Chronologie eines Volkes anlegt, versieht diese parallel mit einem Schnellpfad, der nur die wichtigsten Punkte berührt, und kann jederzeit von dort aus anderen, über die gesamte Zivilisation einer bestimmten Epoche führenden Pfaden folgen. Es wird ein neuer Berufszweig von Fährtensuchern entstehen, die sich damit beschäftigen, nützliche Pfade durch die ungeheure Menge von Aufzeichnungen und Dokumenten anzulegen.“
    Der gute Mann hat also nicht nur den Hypertext, sondern auch den PC, das Kindle, Clout, Wiki und Guttenberg vorausgesehen. Vgl: http://www.czyslansky.net/?p=4355

  1504. Ich habe mich nun auch eine Zeit lang mit de Themen „Kaffee Partner“ und Web 2.0 beschäftigt und bin jetzt auf eine Seite gestoßen, die so ziemlich alle negativen Aspekte von Kaffee Partner aufweist und dennoch sehr objektiv scheint. Es werden nicht nur Berichte von Kunden erwähnt, sondern auch Berichte von ehemaligen Mitarbeitern, die total unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber (Kaffee Partner) waren. Es ist also nicht nur die Social Media Ignoranz, die Kaffee Partner in den Ruin treiben wird, sondern scheinbar auch die interne Unzufriedenheit, die im Vertrieb von Kaffee Partner herrscht
    Hier der Link: http://www.kaffee-partner-erfahrung.de/mitarbeiter.php

    Auch die anderen Teile der Homepage sind gut überschaubar und fassen zusammen, was sämtliche Blogs und Verbraucher-Portale bisher über Kaffee Partner berichtet haben. Alle die in Erwägung ziehen einen Vertrag mit Kaffee Partner abzuschließen, sollten der Seite mal einen Besuch abstatten. Es lohnt sich!

    Mit freundlichen Grüßen
    Ben

  1505. Darf ich Dich freundlichst daran erinnern, daß die junge Dame vielleicht nicht umständlich war, aber tollkühn. Sie setzte ihren Job für Dich Schussel aufs Spiel. Das läßt Zweifel an ihrem Geisteszustand offen.

    Andererseits, damals warst Du noch unverheiratet und jünger. Heute bist Du in festen Händen, ihr wart zu zweit. Schon ein Unterschied 🙂

  1506. Ich soll für die Firma Lithium in den Vertrieb von Social CRM Software einsteigen und hierfür bei den TOP-1000 Unternehmen im deutschsprachigen Raum kobern. Was raten Sie mir und welche Juckepunkte sollten betrachtet werden, bevor ich mich auf die Herausforderung einlasse? Was ist der große Vorteil von Lithium gegenüber den anderen Premium-Anbietern? Vielen Dank für einen Überblick und Ihre Meinung. Hwiel. J.L.Otto

  1507. Ich glaube sogar, dass viele Unternehmen nicht nur keine Social Media, sondern überhaupt keine Strategie verfolgen. Warum sonst wirken viele Lebensäußerungen von Unternehmen so zufällig oder sogar hirnverbrannt?

  1508. In Wahrheit habt Ihr doch die Tickets gar nicht VERSEHENTLICH auf Eurer „Biedermeier-Kommode“ liegen lassen, sondern die „Biedermeier-Kommode“ hat sich die Tickets einverleibt. Eine „Biedermeier-Kommode“ kann auch gar nicht anders, wenn man sie in Kontakt mit einem amerikanischen Modernisten bringt. „Biedermeier-Kommoden“ und Copland – diese Kombination geht einfach gar nicht.
    Denkbar ist freilich auch, dass das Ticketsystem auf Microsoft Windows läuft und allergisch auf den Namen „Copland“ reagierte, eingedenk des gleichnamigen Apple Betriebssystem …

  1509. Oh mei, Michael. Ich denke, Du machst einen Fehler. Es gibt einen Unterschied zwischen Parteiengezänk und Demokratie. Und wer mit der Qualität der Debatten in diesem „Unsaland“ nicht zufrieden ist, ist nicht gleich führergläubig. Danke für die Unterstellung!
    Beispiel gefällig? Derzeit geht es um ein Gesetz für Atomendlager. Das ist natürlich schon deshalb unsinnig, weil man nicht endlagern sollte, sondern aufbereiten, aber das ist eine andere Geschichte. Aber das wird nicht diskutiert, vielmehr wird kolportiert, das müsse man jetzt schnell eintüten, da bald nichts mehr geht. Der Grund: Der Wahlkampf in NRW. Ja, was hat das denn damit zu tun? Ganz einfach, der derzeitige Umweltminister bewirbt sich um einen neuen Job als MP von NRW und kann sich daher nicht um seinen derzeitigen kümmern. Wäre ich sein Chef, würde ich ihn dafür feuern. Und sag mir jetzt nicht, das sei eben Demokratie.
    Aber ich bin unschlüssig, ob ich mich da so reinsteigern soll. Du verstehst mich vielleicht nicht. Wer den amtierenden Wirtschaftsminister mit vietnamesischen Zigarettenschmugglern vergleicht ist bei mir politischer Seriosität unverdächtig …

  1510. Warten wir ab, was noch kommt: Downclouding, Thin Cloud, Cloud 2.0, OpenCloud und Object Oriented Cloud.
    Für Gartner gibt es noch viel zu tun.

  1511. „Cloudsourcing“ bitte nicht vergessen. Jeder braucht außerdem einen „Cloud Disk“ (deren Kapazität in Exabyte oder Zettabyte bemessen wird). Und es gibt ja schließlich mehr als eine Wolke am Himmel, und so wird „Cloud2Cloud“ auch nicht lange auf sich warten lassen.

    Es gibt übrgens laut dem „Internationalem Wolkenatlas“ der Weltorganisation für Meteorologie WMO 27 verschiedene Wolkenarten, die je nach Höhe, in der sie auftreten, in „Strato“, „Alto“ und „Cirro“ (Federwolken) eingeteilt werden (die vertikal sich erstreckenden „Nimbo“ bilden eine Sondergruppe). Die unterschiedlichen Wolkenformen wiederum tragen eigene Bezeichnungen („Cumulus“ für Haufen- oder Schäfchenwolken, „Stratus“ für Schichtwolken, etc.). Da müsste sich nomenklaturmäßig doch auch was machen lassen, oder? Ich habe mir dazu schon mal erste Gedanken gemacht (nachzulesen unter „Welches Wolkerl hätten Sie gerne?„)

  1512. Es geht mir doch nicht darum, jeden als „führergläubig“ zu denunzieren, der unzufrieden ist mit unserer Debattenkultur. Aber ich halte daran fest, dass der Rückzug in die „große Gemeinschaft“, von der „großen Koalition“ bis zum Korporatismus im Kern antidemokratisch ist.

    Es ist nicht zuletzt die Enttäuschung über die von SvB ganz richtig beschriebene verlogene Diskussionskultur, die viele Menschen sich vom kritischen Diskurs vollends verabschieden lässt. Diese Enttäuschung führt eben nicht einfach in eine neue „Privatheit“ und in den individuellen Rückzug, sondern in eine formierte Öffentlichkeit.

    Im Übrigen habe ich großen Respekt vor Joachim Gauck. Aber zugleich verzweifle ich an der allgemeinen Euphorie, die ihm entgegengebracht wird. Das ist ein wenig wie der zu früh vergebene Friedensnobelpreis an Obama. Obama war das damals peinlich und auch Gaucks größte Herausforderung wird es sein, die Erwartungshaltung an seine Person herunterzuschrauben.

    Was das alles mit der Renaissance der Kirche in der Politik zu tun hat?
    Die christliche Kirche vertritt in ihrem Kern stets eine Vorbild-Moral. Christus, die Heiligen, das sind Vorbilder, denen es nachzueifern gilt. Vor-Bilder sind die wichtigsten Bilder, mit denen das Christentum das jüdische Bilderverbot außer Kraft gesetzt hat.
    Seit der Jahrtausendwende sucht unser Kultur- und Politikbetrieb wieder verstärkt Vorbilder und Helden. In der Shellstudie des Jahres 2000 gab bereits jeder dritte Jugendliche an, ein Vorbild zu haben. Nur vier Jahre zuvor waren das gerade einmal 16 Prozent. Im Jahr 2010 bezeichnen dann gar die meisten Jugendliche ihre Eltern wieder als Vorbilder.
    Vorbilder aber gaukeln Stabilität und Sicherheit dort vor, wo diese längst nicht mehr gegeben sind. Vorbilder sind restaurativ, „verkündigt man sie aus dem verzweifelten Wunsch, so werden sie zu blinden und heteronomen Mächten verhext, welche die Ohnmacht nur verstärken und insofern mit der totalitären Sinnesart übereinstimmen“ (Adorno).

    Noch einmal: was das alles mit der Renaissance der Kirche in der Politik zu tun hat? Gauck ist tatsächlich ein Prediger. Irgendwie und sowieso kann sich jeder in seinen Reden wiederfinden. Diese breite Zustimmung aber verdeckt wichtige Konfliktlinien. Die Parteien überbieten sich derzeit darin, Verschuldungsgrenzen in Verfassungen zu schreiben. Wo aber ist der Streit über Verfassungsgarantien für soziale Gerechtigkeit, über die Ausgestaltung des informationellen Selbstbestimmungsrechts? Diese Themen werden nur dann angegangen, wenn dies vom Bundesverfassungsgericht angemahnt wird. Über Verschuldungsgrenzen kann man sich schnell einig werden; über Parteigrenzen hinweg. Die wirklich spannende Debatte würde über eine angemessene Staatsquote zu führen sein. Da aber ginge es ans Eingemachte, weshalb diese Diskussion nicht geführt wird.
    Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann, übrigens auch ein bekennender evangelischer Christ, hat immer klare Kante gesprochen in den großen Konflikten seiner Zeit: die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, die Modernisierung des Sexualstrafrechts, die Ostpolitik der frühen siebziger Jahre. Ich wünsche mir Politiker mit Verstand UND Mut zum politischen Streit. Dann dürfen sie gerne auch mal „keilen“.

    Und in Bezug auf die derzeitige Führungsriege der FDP … sollten da die Gäule mit mir durchgegangen sein? Manchmal brauchen sie ein wenig Auslauf, sonst werfen sie einen ab.

    [Nachtrag] Glücklicherweise hat die Renaissance der Vorbilder und der Kirche in der Politik einen kleinen lächelnden Januskopf: neben die Suche nach Vorbildern tritt die Besinnung auf Werte. Und diese Besinnung macht Hoffnung. Wenn über Familienunternehmen als Werte-getriebene Form des Wirtschaftens vermehrt wohlmeinend gesprochen wird, wenn Trigema-Chef Wolfgang Grupp nicht mehr nur belächelt wird, sondern seine Unternehmensphilosophie gegen zum Beispiel das Selbstverständnis von Anton Schlecker gesetzt wird, dann keimt in mir die Hoffnung auf, dass der Patriarch Grupp nicht gleich zum Vorbild stilisiert wird, aber Wachstum und Profitorientierung als Quelle des Fortschritts kritisch hinterfragt werden.

  1513. Für den Satz „Tofu ist schwules Fleisch“ kann man sich eigentlich gar nicht entschuldigen, so blöd ist er. Wer entschuldigt sich schon wegen Blödheit? Vielleicht hat SvB recht: auf so eine Idee kann man nur kommen, wenn man zu viel Whiskey mit „e“ trinkt. Einem Whisky-Trinker passiert sowas nicht …
    Aber im Ernst: der Satz ist so dämlich, dass er werblich wohl wirklich nur funktionieren kann bei Leuten, die auf Schwulenwitze stehen. Insofern kann ich die Empörung bei Volker Beck dann schon wieder verstehen. Man muss allerdings nicht jede Betroffenheit im Namen der PC hinausbrüllen.

  1514. Ich kritisiere gerade diese Empörung, ob sie nun gespielt ist oder echt. Die Frage bleibt doch: Für was soll sich da jemand entschuldigen? Und, noch deutlicher, bei wem? Schwule kommen in dem Witz nicht vor, nur das Wort „schwul“, zumindest nach meinem Verständnis. Und die Aussage ist:

    Tofu : Fleisch = Schwul : X.

    Was ist X? Beck vermutete Hetero, so denkt er halt, aber hier den Empörten zu geben ist übertrieben und dient der Sache nicht. Ob ein Witz lustig ist oder nicht, ist Geschmacksache. Aber hier soll sich jemand entschuldigen für etwas, was ja durch diese Geschmacksprüfung bereits durchgefallen war. Und dann riecht es nach Spanischer Inquisition, wie immer, wenn es um PC -Compliance geht, und das widerspricht meinem Demokratieverständnis.

    Aber ich höre schon auf, viele meinen ja jetzt schon wieder, ich sei homophob. Das einzige, was mich in diesem Zusammenhang darüber hinaus erschreckt, ist die Tatsache, daß die Apple Rechtschreibkorrektur aus Homophobie immer Homophonie macht, wenn man nicht aufpasst.

  1515. Sag mal, wenn ich mir ein paar Äpfel von einem Bioapfelbaum vom Boden aufklaube und dann auf einem Elektogrill (selbstverständlich mit Solarstrom betrieben) behutsam erwärme und darauf achte, dass weder Karfreitag noch Sabat oder so was ist, ist das dann okay? Weil eigentlich freue ich mich auf die kommende Grillsaison, aber wenn ich Czyslansky lese, habe ich Bedenken, IRGENDEINER VERSCHISSENEN DEBILEN RANDGRUPPE auf den Zeiger zu gehen! – und das will ich auf gar keinen Fall.

  1516. Was wir wieder brauchen ist eine Minderheit die tatsächlich diskriminiert und verfolgt wird, damit der Wut- und Betroffenheitsbürger endlich ein vernünftiges Ziel für seine Aggressionen hat.

    Wir könnten zum Beispiel freiheitsliebende Menschen nehmen, Raucher, Ohne-Helm-Fahrer, Holzkohlegriller … oder „echte Männer“

  1517. Hallo Alexander Broy,
    ich hoffe du hast das Erz für den Grill selbst gefördert und verarbeitet – oder hast du einen dieser Plastikgrills??? PFUI! Die Zange ist hoffentlich aus dem Schilfrohr deiner Biokläranlage?

    Lang lebe Peter! Es scheint ja ein amüsanter Typ zu sein!

  1518. Diese Trottel sind tatsächlich das Furunkel am Arsch des immer mehr um sich greifenden Gutmenschentums. Dass sicher nicht alles so richtig ist am Umgang mit Tieren, bleibt unbenommen. Aber die Forderungen, die diese Irren stellen, katapultieren uns um ca. 15.000 Jahre der Evolution in Sachen Haus- und Nutztierhaltung zurück.

  1519. Ich halts mit Martina Schwarzmann: hunderte von Schnecken müssen sterben, damit ein Kopfsalat überlebt!

  1520. q.e.d. – meine Herren,

    Welchen besseren Beweis für meine These hätte es geben können als die erregte Reaktion des Kommentators „unfassbar“? Parteigänger und Fürsprecher solcher Vereine & Organisationen halten sich (s.o. bereits erwähnt) per se für die integereren, intelligenteren, moralischeren und niveauvollern – schlicht: die besseren – Menschen. Das paart sich nicht selten mit missonarischem Eifer und einer Null-Toleranz-Dogmatik gegenüber allen, die sich diesen Vereinen und ihren Machenschaften gegenüber kritisch äußeren.
    Daher mein aufrichtigster Dank für diesen in der Sache wenig, in der Beweisfürung aber sehr ausdrucksstarken Kommentar.
    Ich hätte nicht erwartet, dass mir so schnell jemand auf den (zugegebenermaßen) nicht gerade subtil ausgelegten Leim gehen würde…
    Und nun fröhlich in den Tag gestartet…

  1521. Weiterer Vorschlag: Taxifahrer ohne Sitzkontakte. Auch eine aussterbende Rasse.

    Nokia Handy Besitzer oder Biertrinker sind auch noch zu haben, wo doch Alkopops so im kommen sind.

  1522. Wo Tim so schön das Wort Cloudsourcing ins Rennen bringt, möchte ich noch „crowdclouding oder cloudcrowding einbringen.
    In den IT-News sind doch schließlich täglich Einschläge von Crowdsourcing zu beobachten. Wie wäre Cloudcrowding dann zu übersetzen?
    Massenwolken? Das Crowd ist ja auf die Masse, also auf die Menschen bezogen. Die Cloud auf die genannte Wolke.
    Eine freie Übersetzung wäre demnach Menschenwolken, also CumulusMenschnen – wie Demonstrationen. Da sind wir dann bei Sabine Leutheuser-Schnarrenberger. Sie ist ja in letzter Zeit häufig auf der Seite von Menschenmassen, also Demos, wie z.B. Voratsdatenspeicherung und Acta. Zeichnet sich da, von Gardner beflügelt, eine neue Bundeskanzlerin ab? Wohin die Reise auch geht, ich bin gespannt (und genau so verwirrt über meine Worte)

  1523. Das gerade in Bielefeld ein Piratenfest stattfinden wird, wage ich zu bezweifeln.
    Um eine Partei wählen zu können, braucht man hier zu Lande halt auch realte Wähler und nicht nur erfundene Charaktere einer erfundenen Stadt.
    Da reichen ein paar Blogs, ein offiziell anmutender Internetauftritt und ein Wikipedia Artikel dann doch nicht.
    Wobei, wenn erfundenen Stimmen in eine erfundene Wahlurne und eine erfundene Auszählung einfließen…

  1524. Ich bin für homosexuelle jüdische marxistische rothaarige Raiffeisenbankfilialleiterinnen mit türkischer Herkunft und dem Vornamen Emma. Das ist vermutlich die kleinste denkbare Zielgruppe mit dem höchsten Empörungspotenzial.

  1525. sind nicht die menschen, die sich für etwas einsetzen, „per se die integereren, intelligenteren, moralischeren und niveauvolleren – schlicht: die besseren – Menschen“? wenigstens im vergleich zu denen, die sich darüber beschweren und zeit und strom verschwenden, ihre geringschätzige meinung zu bloggen?

    woher weiß aber lutz, dass „unfassbar“ ein „Parteigänger und Fürsprecher solcher Vereine & Organisationen“ ist?

    manchmal wünschte ich auch, so einfach und niveaulos zu sein, vieles wäre leichter: dann könnte ich mich auch vor einen tollen großen bildschirm setzen, mich „Künstler, Autor und Internet-Professional“ nennen und die welt durch meine coole sonnenbrille sehen…ach wäre das schön…

  1526. @Maximilian Roth
    sind nicht die menschen, die sich für etwas einsetzen, “per se die integereren, intelligenteren, moralischeren und niveauvolleren – schlicht: die besseren – Menschen”? wenigstens im vergleich zu denen, die sich darüber beschweren und zeit und strom verschwenden, ihre geringschätzige meinung zu bloggen?
    Die Antwort ist natürlich: Nein. Es hängt von den Zielen ab, für die man sich einsetzt, und wie man sich einsetzt, denn der Zweck heiligt nicht immer die Mittel. Welch Arroganz steckt darin, Leuten, die ihre Meinung sagen, vorzuwerfen, sie verschwendeten Strom? Ist das nicht arg überheblich?
    Und wie kommt Lutz zu seiner Aussage zu Herrn unfassbar? Ich würde sagen, Vermutung mit großer Wahrscheinlichkeit des Zutreffens.
    Und last but not least: Der Vorwurf der Niveaulosigkeit macht mich in Diskussionen immer recht misstrauisch.

  1527. @ Sebastian: Ist doch einfach: Man werfe allen außer einen selbst Ziellosigkeit vor und erkläre ersatzweise die eigenen Ziele vorsorglich für hochwertiger und erstrebenswerter. Life can be so simple and fulfilling!

    Mal im Ernst: Früher haben diese Leute im Pausenhof immer ihr Leberwurstbrot ins Gesicht gedrückt und ihr Sunkist über den Kopf geschüttet bekommen. Und heute schlagen sie aus der Anonymität des Web und einer Pro-Intellektualität heraus zurück.

    Aber das Leberwurstbrot ist etwas Bleibendes!

  1528. Vielleicht gebe ich doch noch mal ein paar Punkte zu Protokoll:

    Das von Maximilian Roth skizzierte Klischee trifft es nicht so ganz (obwohl es mir gut gefällt, das gebe ich gern zu). Ich bin mit meinem Zeit- und Strommangaement sehr zufrieden. Dass ein Blog thematisch und/oder vom Niveau her nicht jedem gefallen kann, ist beabsichtigt: Das ist der Preis, wenn man Meinungen schreibt und Kritik übt. Es liegt in der Freiheit jedes Lesers, seine Zeit (und seinen Strom) zu sparen, wenn er das nicht lesen will. Dass es trotzdem hunderte andere gerne tun, steht auf einem anderen Blatt.

    Noch mal aber in aller Deutlichkeit.
    Es geht hier nicht darum, die Kampagnenziele von Peta in Frage zu stellen – zumindest nicht die meisten. Der Verein prangert zurecht Missstände an und fordert Veränderung.

    Mir geht es um etwas anderes. Dieser Verein kann außer medienwirksamem Geschrei nicht wirklich von sich behaupten, etwas erreicht zu haben. Forderungen, die bis ins Absurde reichen, um Öffentlichkeit zu schaffen und Kampagnen sind eben nicht alles.
    Schlimmer und höchst bedenklich aber sind die Mittel, die Peta verwendet. Die Kampagnen basieren nicht nur auf Polemisierung und Polarisierung, sie bedienen sich der Diffamierung und des Aufbaus von Aggressionen, nämlich der ihrer Parteigänger gegenüber all denen, die sich nicht vorbehaltlos für die gleichen Ziele einspannen lassen.
    Wenn man dieses Modell mal konsequent – und nicht nur für Peta – weiterdenkt, dann haben wir auf der einen Seite die Gutmenschen, die sich (wie oben erwähnt), besser, integerer, intelligenter, moralischer… fühlen. In der Summe den anderen überlegen. Früher nannte man das Elite, eine Zeitlang auch Übermensch (wenige Jahre auch Herrenmensch, aber so weit würde ich hier nicht gehen wollen).
    Auf der anderen Seite steht der Dumme, der Unmoralische, der nicht Integere, Niveaulose, der eben nicht alle Ziele vorbehaltlos akzeptiert, der nicht nachhaltig ist, sich nicht um Tierquälerei etc. kümmert. Diesem Menschentyp wird entweder mit missionarischem Eifer begegnet, und wenn das nicht fruchtet, dann mit einer Null-Toleranz-Dogmatik. Das ist der Mob, der Pöbel, der Prolet, der unterlegene Untermensch.
    Ich sehe im Dünkel des Gutmenschentums ganz gefährliche Triebfedern für gesellschaftliche Entwicklungen, vor allem aber für die Eliminierung jeglicher Toleranz gegenüber Andersdenkenden und -handelnden.
    Das betrifft nicht nur Peta-Jünger, Gutmenschendünkel äußert sich in vielen Formen und gesellschaftlichen Belangen.

    Genug niveaulose Gedanken, Sonnenbrille auf, ab ins Cabrio und schnell einen „Latte Macchiato to go“ geholt, ein wenig den Boulevard abgefahren und dann hinein ins muntere Agentur- und Werbeleben 🙂

  1529. Ich darf dazu kurz Kinky Friedman zitieren: „Ich blase meinen Zigarrenrauch immer nur in Richtung von Schwangern, Vegetariern und Kleinkindern“
    Nur um mal wieder das Niveau zu senken.

    Nein, im Ernst, ich freue mich, dass Czyslansky sich gerade zu einem „Ich rege mich über die auf, die sich immer Aufregen“ -Blog wird. Das war nötig.

  1530. Ich weiß, ich kriege Ärger mit Euch, Ihr schmeißt mich raus, ich darf kein Czyslanskist mehr sein, aber ich stehe hier und kann nicht anders: Das strikte Rauchverbot in der Öffentlichkeit ist sinnvoll!!

    Der Grund: Passivrauchen schadet sehr wohl. Vielleicht nicht im direkten Zusammenhang, da amüsiert es mich durchaus, wie Prof. Grieshaber den militanten Nichtrauchern die Luft rauslässt. Sehr wohl aber im indirekten.

    Zunächst ist es einfach so, daß ich nach allen Abenden, die ich mit Euch verbringen darf, am nächsten Tag dieselben Entzugserscheinungen habe, die ich damals hatte, als ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Das sind die Morgen, an denen ich gedankenverloren meine Taschen abtaste, wo denn die verdammten Kippen abgeblieben sind, bis mir wieder einfällt, daß ich mich davon freimachen konnte. Könnte es sein, daß ich bei Euch unentgeltlich meinen Nikotinspiegel aufpolieren durfte?

    Zum anderen, und das zählt für mich mehr, nirgendwo war es so einfach, nicht zu rauchen, wie in den USA, wo die Antirauchnazis bekanntlich schon lang die Hoheit hatten. Ich denke, wenn nicht ständig und überall geraucht wird, haben unsere Kinder bessere Chancen, es sich nicht anzugewöhnen bzw. es gleich wieder sein zu lassen.

    So gesehen ist es fast gut, daß sich unser Staat da einmischt, das sage selbst ich, der ich auf staatliche Reglementierung gewöhnlich leicht gereizt reagiere. Aber der Staat macht das auch nur, weil nicht schnell genug jemand draufgekommen ist, daß Passivrauchen als „nikotinwerter Vorteil“ selbstverständlich tabaksteuertechnisch nachzuversteuern ist.

  1531. Lieber svb,

    ich denke nicht, dass es in erster Linie darum geht ob Rauchverbote sinnvoll sind oder nicht, sondern es geht darum, dass diese Verbote nicht aus wissenschaftlich nachgewiesenen Gründen eingeführt wurden, sondern ausschließlich auf Basis von Lügen sowie von gefälschten und/oder fehlerhaften „Studien“. Insofern ist es wichtig, wenn Prof. Grieshaber aufzeigt, dass die ganzen Behauptungen der Antiraucherlobby nichts weiter als heiße Luft und Propaganda sind. Grieshaber ist übrigens nicht der einzige, der sich in diese Richtung äußert, der ausgewiesene Antitabakaktivist Dr. Michael Siegel prangert schon seit Jahren die Lügen der Antiraucherlobby an (http://tobaccoanalysis.blogspot.de/) und viele andere Wissenschaftler haben sich ähnlich geäußert (z.B. Prof Ropohl bei Novo Argumente http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/000897). Nur liest man davon so gut wie nichts in der Mainstream-Presse. Aber wenn die WHO/Tabakkontrolle eine Pressemeldung heraus gibt, egal wie unsinnig diese ist (Beispiel die längst widerlegten Herzinfarktwunder) steht das in allen Medien.

    Wenn wir akzeptieren, dass Verbote aufgrund von Lobbyarbeit und fehlerhaften „Studien“ installiert werden, dann haben wir es nicht mehr mit einer freiheitlichen und selbstbestimmten Gesellschaft zu tun. Wer mit offenen Augen das neue Gutmenschentum (manche sagen auch „Gesundheitsfaschismus“ dazu) beobachtet, wird feststellen, dass die Rauchverbote nicht isoliert betrachtet werden dürfen, sondern dass ein Verbotswahn sondergleichen um sich greift. Schau dir an, was zum Thema „Alkohol“ zum Beispiel vorbereitet wird, oder das geplante Salzverbot in New York – das Verbot, gesalzene Brezen herzustellen und zu verkaufen lag übrigens auch schon in den Schubladen der EUrokraten und konnte nur momentan noch nicht durchgesetzt werden.

    Ich halte es für wichtig, dass wir eigene Befindlichkeiten etwas zurückstellen und nicht die Tür noch weiter aufstoßen für einen Verbotswahn, den wir doch eigentlich längst überwunden haben sollten.

  1532. Es wurde wirklich höchste Zeit, dass sich ein ausgewiesener Fachmann mit dem Thema der angeblichen Gefährdung durch Passivrauch kritisch auseinandersetzt. Der Hype um den Gesundheitsschutz geht ja mittlerweile soweit, dass selbst das Rauchen auf den Decks von Ausflugsschiffen von Herrn Söder (CSU) verboten wurde. Ein absolut sinnlose Anordnung, die aufzeigt, wie unkritisch sich die Politik und große Teile der Bevölkerung mit dem Thema „Gesundheitsschutz“ auseinandersetzen. Hier wird populistische Politik ohne Kenntnis der Fakten betrieben, weshalb ich auch keine Verbots- und Bevormundsparteien mehr wählen werde. Ob`s was hilft, muss abgewartet werden. Mein Eindruck ist allerdings, dass die Bürger langsam kritischer werden.

  1533. Ob Grieshuber nun der Heiland ist und als erster die vermurxten Zahlen richtig interpretiert – ich vermag es nicht zu sagen.
    Was jedoch offenkundig ist: Er ist in der Berufsgenossenschaft der Nahrungsmittelindustrie *beschäftigt* und hat daher berufliche Gründe, genau diese Meinung zu haben. Er wird dafür bezahlt.
    Hier werden (u.a. seine) Aussagen mal teilweise analysiert:
    http://lobbywatch.wordpress.com/2009/12/21/tabaklobbyismus-gequassel-fur-den-qualm/
    Oh, ja, das ist ja auch wieder so eine Plattform, die eine Meinung vertritt.
    Aber wer von beiden im Recht ist?
    Ich vermag es nicht zu sagen.
    Ich vermag aber sehr wohl zu sagen, dass Kneipen und Restaurants für Nichtraucher angenehmer sind, weil nicht geraucht wird. Beispielsweise meine Stammkneipe. Urige Musikkneipe. Keller. Keine Fenster. Unter 75m². Da wird gequarzt ohne Ende.
    Gäbe es ein (musikalisch) vergleichbares Angebot ohne Raucher würde ich die Stammkneipe wechseln.
    So bleibt mir nur, nach einem Besuch dort mitten in der Nacht zu duschen und die Klamotten in die Waschmaschine zu schmeissen. Denn alles stinkt.

  1534. wenigstens der lutz scheint jemand zu sein, der sich nachhaltig beschäftigt und sein brot früher einfach aufgegessen hat. was tendenziell aus den pausenclowns von früher geworden ist, kann man nachlesen. manch einer denkt aber ganz gern zurück, wie es scheint. ich bin mit meiner vergangenheit im reinen, wie stehts um dich, peter? hast du dich immer mit leberwurstbroten duelliert, wie arm.
    danke lutz für die zeit und die mühe, die du dir gemacht hast. deine argumente sind transparent und stichhaltig. doch du bist selbst opfer des leimgehens.
    @ SvB: Vermutungen mit großer Wahrscheinlichkeit des Zutreffens sind irgendwie so 90’er. die wahrheit lautet: stimmt nicht! verschätzt!

  1535. Vielleicht einfach mal den Wutschaum aus dem Gesicht wischen, bevor man einen solchen Text absondert – und ein einziges Mal im Leben über die Goldene Regel nachdenken.

    Ich bin so ein „militanter Nichtraucher“, wie er hier angeprangert wird. (Ich bin aus Sicht von Christen auch „militanter Atheist“, aber das gehört – obwohl genauso lächerlich argumentiert – nicht hierher.)

    Wo ich mithelfen kann, die „Rechte“ von Rauchern im öffentlichen Raum zu beschneiden, tu ich’s. Freudestrahlend. Ich gebe Geld. Ich unterschreibe. Ich publiziere. Ich schwärze an. Richtig garstiges Blockwartbenehmen.

    Wenn es nach mir (und vielen anderen, die die Schnauze auch voll haben) ginge, wären Eure Raucherglaskäfige auf Flughäfen nicht sechs Quadratmeter groß, sondern hätten Form und Größe von Goldfischgläsern (da bleibt der Spaß doch schön konzentriert!). Und die Raucherzonen auf Bahnhöfen wären keine gelb skizzierten Quadrate direkt neben dem Schokoladenautomaten, sondern kleine Keller. Mit Doppelluftschleuse. Am hintersten Ende des Bahnsteigs.

    Der Grund für diesen Rigorismus?
    Die hier behauptete Angst vor Lungenkrebs?

    Nö. Viel einfacher.

    Ihr STINKT. Wie wandelnde Teerwerke. Wie ungelöschte Brände halb verschimmelter Klamotten. Die Ausdünstungen Eures Vergnügens schweben jedem ins Gesicht, der vielleicht gerade etwas essen oder einfach saubere Luft atmen will. Euer „Spaß“ löst bei jedem, der kein Vergnügen am Einatmen von Verbrennungsprodukten hat, Hustenreize aus. Er sorgt dafür, dass man seine Klamotten öfter waschen muss. Dafür, dass Kleinkinder, generell sensible Menschen und natürlich auch Tiere leiden, als würde man sie neben ein offenes Feuer aus Baustellenabfällen setzen.

    Aber Ihr praktiziert ja nur Euer Menschenrecht auf „Genuss“, nicht?

    Ein Raucher möge sich mal vorstellen, andere Menschen würden morgens ihren Urin in mittelgroße Zerstäuber abfüllen und den Inhalt dann im Lauf des Tages überall dort versprühen, wo sie sich gerade so richtig wohlfühlen. Vor der Firma. In der Eckkneipe. Ist doch so schön hier. Kann man doch mal seine Marke setzen, nicht? Höhö. Willste auch mal?

    Pfui Teufel.

    Sterben tu ich nicht an den paar Giftmolekülen.
    Aber sie reichen aus, um einem den Tag zu versauen. Immer wieder.

    Würde Euch einer im U-Bahnhof so richtig gepflegt ans Bein urinieren, würdet Ihr ihm wahrscheinlich eine auf die Fresse geben. Aber Rauch; hey! Immer locker bleiben!

    Ich trink vielleicht mal zuviel. Aber dann halte ich es nicht für Menschenrecht, meinem Nachbarn dann in den Schoß zu kübeln. Ich hab einen sehr speziellen Musikgeschmack. Aber ich habe weder Recht noch Bedürfnis, ihn per Boombox im ICE zu teilen. Usw. usf. Fast jeder begreift diese Zusammenhänge. Nur die ach so freiheitsliebenden Raucher nicht.

    Aber nee, is klar. Die Nichtraucher sind die Militanten und Asozialen. Und Ihr die armen Verfolgten.

    Cry me a river.

    Die Wissenschaftlichkeit auf beiden Seiten der Debatte geht mir inzwischen am Allerwertesten vorbei. Ich will frei atmen können, und Millionen andere Menschen auch. Das ist alles.

  1536. @VolkerK: Grieshaber ist _nicht_ in der BGN beschäftigt. Er ist pensioniert. Wenn Sie obigen Artikel gelesen hätten, wüssten Sie das 🙂

    Zu Ihrem Verlinkung zu diesem Blog nur so viel: Wer bewusst ohne Impressum ein Hetzblog mit nachweislichen Lügen und Verleumdungen betreibt (ich weiß das deshalb so genau weil unter anderem ich dort auch verleumdet werde), tut das nicht um einer sachlichen Diskussion willen, sondern ausschließlich um Andersdenkende zu diskreditieren. So etwas sollte in einer sachlichen Diskussion nicht als Argumentation angeführt werden.

    Ansonsten kann ich nur auf meine Antwort an den von mir hoch geschätzten svb verweisen: Persönliche Befindlichkeiten rechtfertigen es meiner Meinung nach nicht, dass gelogen und betrogen wird.

  1537. Lieber Werner,

    wie gesagt, so weit sind wir nicht auseinander. Es ist wie bei der parallelen Diskussion um Peta, zwei Artikel weiter bei Czyslansky. Das Ziel finde ich gut (bei Peta allerdings auch eingeschränkt, ich trage Lederschuhe, esse Tiere und glaube, daß es manch ein Zirkuslöwe netter hat als einer in der Serengeti). Aber der Zweck heiligt nicht die Mittel. Es mangelt meistens bereits am Ton und es geht weiter in der unerträglichen Arroganz, mit der die Menschen gegängelt werden, da sie ja offenbar allein zu doof sind, in der freien Wildbahn zu überleben. Aber wir zwei können uns darüber nicht streiten, denn wir sind zu lange schon immer derselben Meinung gewesen, ich erinnere mich an die Diskussion um die Helmpflicht. Ich fahre immer mit Helm, aber wenn einer partout nicht will, wer gibt mir das Recht, ihn dazu zu zwingen?

  1538. Lieber Sebastian, ich darf dich auch daran erinnern, dass du der einzige von uns Jüngern Czyslanskys warst, der auf meiner Terrasse von Mücken perforiert wurde, während wir anderen alle in cubanische Rauchwolken eingehüllt, vor den lästigen Insekten geschützt waren.

    Jetzt hoffe ich bloß, dass das die Peta-Aktivisten jetzt nicht lesen, nicht dass jetzt ein paar Mücken an Lungenkrebs erkranken und wir schuld sind …

    @Brian Es gibt noch viel mehr unangenehme Gerüche, die ich auch ertragen muss, ohne sie gleich verbieten zu wollen. Billige Douglas-Synthetik Düfte, Autoabgase, Küchengerüche – vermehrt seit dem Gastro-Rauchverbot … um nur einige zu nennen.

  1539. ach, fast übersehen: @Bryan, der Egoismus der Raucher und Ihrer geben sich nicht viel. Sie mögen keinen Rauch. Ein anderer mag vielleicht keine hässlichen Gesichter, darf er dann eine Zwangsburka fordern? Ich will Ihnen das nicht unterstellen, aber Ihre Argumentation geht doch letztlich in die Richtung.
    Ich mag keinen Rauch, ich mag nicht ans Rauchen erinnert werden, aber irgendwie arrangiere ich mich immer. Das ist die Liberalitas Bavariae, und die liegt mir doch arg am Herzen.

  1540. @Bryan: Einigermaßen belustigt habe ich Ihren Kommentar gelesen. Da ist ja einer – nämlich Sie – so richtig angepisst! Ich meine: Locker bleiben, auch das tiefste Tal der Frustration hat (manchmal) einen Ausgang…

  1541. @Maxilmilian: Ist man nicht mit seiner Vergangenheit im Reinen, wenn man gern zurück denkt? Hast Du Dir Deine Frage damit nicht schon beantwortet?

    Nun, von „Duellen“ war wohl keine Rede, mangels Gegnern. Allenfalls die Clown-Rolle, ja die gab es. Und für Diejenigen, deren Horizont ins Sinnbildliche reicht, sei angemerkt, dass der eine oder andere wohl noch heute die Stulle im Gesicht kleben hat.

    Dein Gespür für Duelle jedenfalls ist wohl nicht gereift. Würdest Du sonst so unbewaffnet in ein solches auf intellektueller Ebene gehen?

  1542. „Sterben tu ich nicht an den paar Giftmolekülen.“

    Lieber Bryan jetzt muss ich Dich wirklich loben. Das nenne ich mal einen aufrechten Tabakgegner. Einer der das Rückgrat besitzt, sich nicht hinter dem Passivrauchmurks zu verstecken.

    Aber, Bryan, wenn Du doch so empfindlich bist, warum gehst Du denn immer dahin, wo gequalmt wird? Es gibt heutzutage doch genug Kneipen ohne Qualm. Und Arbeitsplatz, Behörde oder wo man sonst noch so hin muss – Fehlanzeige, da stinkt’s nur noch nach Bohnerwachs. Im Freien – das muss ich zugeben – gibt’s noch ein kleines Problem für Dich. Aber „im Freien“ kommt ja von „frei“, man ist frei auch mal 5m weiter zu gehen, wo die paar Qualmmoleküle dann bereits erfolgreich wahlweise durch den Frittenduft der nächsten Dönerbude oder das Veilchenparfüm der flanierenden Blondine überdeckt werden. Und für die 5m könntest Du doch kurz mal die Luft anhalten und zum Ausgleich dafür Deinen Blick im Ausschnitt der Blondine verweilen lassen. Das entspannt ganz ungemein.

    Also eigentlich alles im grünen Bereich und deshalb, lieber Bryan, nehme ich Dir Deine Aversion gegen Raucher auch nicht ab. Sei ehrlich, in Wirklichkeit liebst und brauchst Du sie. Man kann so herrlich und ungestraft auf sie einprügeln und dabei noch das Hochgefühl genießen, die öffentliche Meinung auf seiner Seite zu wissen, und so endlich all das abreagieren, was man Tag für Tag so einstecken muss. Man müsste sie geradezu erfinden, wenn es sie nicht gäbe.

    Also ehrlich Bryan, Du solltest besser daran arbeiten, dass die Raucher nicht aussterben, sonst fürchte ich, Du könntest in eine ernsthafte Lebenskrise stürzen.

    Dein besorgter Jesus

  1543. gegen einen so gut bewaffneten peter kann man auch nix ausrichten:

    http://www.topp-digital.de/#Publish::Page/show/page_id=179

    touché:

    „Peter hatte von je her Hunde im Elternhaus. Seine Mama war jedoch der irrigen Meinung, kleine Hunde machten kleine Probleme, und so kam es, dass er immer für ihn viel zu kleine Hunde hatte. Die waren natürlich auch sehr lieb, aber zum Spazierengehen holte er sich immer noch den Doggenrüden Dojan aus der Nachbarschaft dazu. Bei dem musste er sich zum Streicheln nicht bücken.“

    quelle: http://www.vonvolpaia.de/index.php?id=112

    Aus der hundezucht stammen also zentrale Erkenntnisse, so so. Leberwurst! klar!

    ich wünsch dir alles gute, peter! lass dir nicht die wurst vom brot nehmen. du bist mir eine nummer zu groß!

  1544. @Jesus: Toll, dass wir den Heiland auf unserer Seite haben! Den geplanten Blogpost zum Thema Atheismus und Antirelgiosität stelle ich vielleicht erst mal etwas zurück…

  1545. Aber Tim, hast Du denn in Deinem Religionsunterricht nicht aufgepasst, ich stehe doch auf keiner Seite, weil ich doch offiziell alle Menschen liebe. Das war doch nur ein wohlgemeinter Ratschlag an meinen Freund Brian aus alten Tagen. Das ist der Idiot, der mir damals fast die Show vermasselt hat.

    Aber das mit dem Blogpost kannst Du unbesorgt machen, mein Alter hat zur Zeit wohl andere Sorgen. Pafft eine nach der anderen und rennt dauernd hin und her und murmelt was vor sich hin, so etwa wie: „… so kann das nicht weitergehen … das mit der Arche hat nicht geklappt … das mit der Kreuzigung war für’n Arsch … mmh, ein Gespenst geht um in Europa, ob der Rauschebart doch Recht hat … vielleicht sollte man’s mal versuchen“.

    Weist Du vielleicht, was er damit gemeint haben könnte? Wenn Du ne Idee hast, mail an jesus@himmel.de, hoelle.de geht auch, ist derselbe Laden.

    Dein Dich liebender Jesus

  1546. Schön, daß Du so ruhig bleibst. Ich finde diese Polemik einfach nur lächerlich und schwach. Es ist auch nicht wirklich klar, was die Leute wollen – für ihre Tatortkrimis wurden sie doch bezahlt, indirekt mit unserem Geld, und zwar unabhängig davon, ob ich das überhaupt sehen will. Aber was mill man von Leuten erwarten, die schreiben
    Mal davon ab­ge­se­hen, dass die selbst­er­nann­ten Di­gi­tal Na­ti­ves (auch) über die­sen Punkt nie di­rekt mit den be­trof­fe­nen Ur­he­bern ge­spro­chen haben, sie haben über­haupt nicht ver­ste­hen oder be­grei­fen wol­len […],
    Also, in vielen mir bekannten Fällen mit Diskussionsbedarf wollten „Urheber“ nicht sprechen. Im Gegensatz zu ihren allgegenwärtigen Anwälten. Daraus zu schließen, daß kein Diskurs stattfinde, gerade mit den Kreativen, ist doch wieder nur eine blasierte Unterstellung von diesen Leuten, die diesen Brief unterschrieben haben.

    Und last but not least: Was verbirgt sich wohl für ein Kunstverständnis hinter dieser Aussage:
    […] dass bis auf Maler und Bil­den­de Künst­ler diese Tren­nung in Urhe­ber und „böse“ Ver­wer­ter über­haupt kei­nen Sinn macht, ja un­mög­lich ist: Filme, Mu­sik­pro­duk­tio­nen, web- und Wer­be­kam­pa­gnen, Ar­chi­tek­tur- und De­sign­pro­duk­te wer­den über­haupt erst rea­li­siert, wenn die künst­le­ri­schen Ideen der Ur­he­ber mit Ka­pi­tal und Ver­mark­tungs­know­how zu­sam­men­kom­men.
    Absicht, daß sie die Autoren ignorieren? Und wenn Kunst erst realisiert wird, wenn sie vermarktet werden kann, dann ist das eine Beleidigung gegenüber allen unabhängigen und nicht kommerziellen Künstlern.

  1547. das gerede von den hehren „nicht kommerziellen“ menschen, die in der kunst nichts anderes sehen als die kunst der selberverwirklichung + selbstdarstellung, und die sich in der aktuellen debatte gerne und lauthals von denen absetzen und distanzieren, die mit ihrem künstlerischen schaffen geld verdienen und familien ernähren, geht mir ziemlich auf den senkel… was soll das? ist das eine neue neiddebatte unter digitalen vorzeichen? oder melden sich da einfach nur jene leute zu wort, die mit ihrer kunst kein geld verdienen KÖNNEN, weil partout niemand dafür zahlen will? im übrigen: künstlern vorzuwerfen, vom öffentlich-rechtichen rundfunk bezahlt zu werden und ihnen deshalb das recht auf kritik an urheberrechtserosionen abzusprechen, ist nicht nur ein unsolidarisches und erneut vom neidgeruch verpestetes argument – es müffelt auch nach verantwortungslosem neoliberalismus. wer so argumentiert, kann auch behaupten: ich habe keine kinder – warum soll ich steuern bezahlen, die auch in den ausbau von kindertagesstätten fließen?! also, leute, bevor der laden ganz dicht gemacht wird – schnell noch den fdp-aufnahmeantrag abschicken…

  1548. @jörn: Na, Nerv getroffen? Es gibt also zwei Künstler, die, die es der Kunst wegen sind, und die Profis, die sich vermarkten? Tolles Kunstbild. Tolles Künstlerbild.
    Und sehr amüsant, daß man gleich neoliberal ist, nur weil man das Wort „Markt“ in „Vermarkten“ sieht. Sie haben meines Erachtens die Wahl: Stellen Sie sich dem Markt, mit allen Konsequenzen, oder lassen Sie sich alimentieren. Das mögen Sie nicht einsehen, denn wenn wir schon bei Vorurteilen sind: Ich misstraue Menschen, die alles klein schreiben. Das sind oft Egoisten, denen die Lesbarkeit ihrer textlichen Absonderungen nicht wirklich am Herzen liegt.

  1549. so, so, eine psychosektion anhand des schreibverhaltens… ich bin sehr beeindruckt! wenn man ihr misstrauen so leicht erregen kann, muss ihre welt von großer helligkeit und freude durchzogen sein. im übrigen haben sie‘s nicht ganz kapiert, oder wollen sie es nicht kapieren: künstler, die fürs fernsehen schreiben, werden nicht alimentiert, sondern für ihre arbeit bezahlt, und abgesehen davon: künstler gibt es in vielerlei varianten, und im gegensatz zu ihnen werde ich einen teufel tun und menschen , die sich künstler nennen, gegenseinander ausspielen oder dem einen mehr rechte zubiligen als dem anderen. vielleicht ist es ihnen ja nicht bewusst, aber die arrgoanz und das überhebliche sich-absetzen von kollegInnen, die das urheberrecht gegen seinen ausverkauf verteidigen, ist zutiefst unsolidarisch, unnötig und – obwohl Ihnen die Lesbarkeit Ihrer Texte so sehr am Herzen liegt – egoistisch…

  1550. @Bryan:

    Hasserfüllte, unsachliche Kommentare, sind keine Kommentare. Dein Hass kommt beim Empfänger (Raucher) nicht an, er vergiftet nur Dich.

    Zum Inhalt Deines Beitrages zitiere ich Max Liebermann:“Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte..“

    Eliminiere Deinen Hass, mache etwas sinnvolles!!!! Phantasie scheinst Du zu haben.

    Drive

  1551. Ich wußte gar nicht, dass die „Tatort“-Drehbücher alle von Beamten geschrieben werden. So lernt man dazu.

    Wäre interessant zu sehen, wie diese digitalen Dinos sich in einer echten Marktwirtschaft schlagen würden – eine, in der es keine Zwangsabgaben zugunsten halbstaatlicher Medienanstalten gibt und diese Standesbrüder sich ihr Brot im Wettbewerb verdienen müssten.

    Aber das ist Deutschland: geschützte Berufe, gebundene Buchpreise, Kirchensteuern und politische Vormundschaft (ich glaube, sie nennen es „Parteiendemokratie“). Merkt Ihr denn nicht, dass Ihr noch voll im Mittelalter steckt?

  1552. @svb
    Die Idee mit der Zwangsburka ist überlegenswert. Man sollte diesem Ödepe-us oder wie der heißt diesen Vorschlag mal unterjubeln. Könnte klappen.

    @Jesus
    Ich hatte ja schon immer den Verdacht, dass Du damals was geraucht hast. Und jetzt erzähl bloß nicht, es habe sich immer nur um Weihrauch gehandelt.

    In der Tat ist die Forderung nach dem Rauchverbotsverbot eine Frage der Toleranz. Ich sehe einfach nicht ein, dass ICH immer altersmürbe Arschgeweihe in sommerlichen Fußgängerzonen, wüstenrotgesponserte Gespensterburgen in Vorstädten, tiefergelegte BMW auf der linken Parkspur und aufgeblasene Dummschwätzer in Talkrunden tolerieren soll, während die ANDEREN mich nötigen mich mit meiner kleinen Zigarre und einem Tim in irgendeine finstere und kalte Absteige einzuschließen. Früher war alles besser …

  1553. Grieshaber ein „ausgewiesener Fachmann? Ich lach‘ mich scheckig. Das gute Qualmprofessorchen versteht von Epidemiologie so viel wie die Kuh vom Eier legen. Leider hat er vergessen zu sagen, wer den Schund finanziert hat. Wenn Nikotinsüchtige die Schädlichkeit des Passivrauchens herunterspielen wollen wirkt das ein kleines bisserl lächerlich…..

  1554. Herrjeh! Wie soll ich denn hier die Stellung halten, wenn ich Mitstreiter habe wie KiKi und Bryan? KiKi, das ist doch einfach nur unsachliches Blabla. Jemanden als „Qualmprofessorchen“ zu bezeichnen bringt uns doch inhaltlich nicht weiter. Raucht Grieshaber denn doch selbst? Sie schreiben ja, dass es Nikotinsüchtige seien, die die Schädlichkeit des Passivrauchens herunterspielten.
    Anyway, aber wenn er eine Idee hat, wie man Kühe zum Eierlegen bringt, dann ist das angesichts des angeblichen Eierknappheit kurz vor Ostern recht segensreich. Nicht, daß wir Jesus auch noch damit behelligen müßten, der hat vor Ostern echt wichtigeres zu tun.

  1555. Die Pyramide des Louvre ist ein schlechtes Beispiel, denn, stünde sie in Deutschland, wäre das kein Problem. Aber jedes neue Museum und jede neue Kirche sind im Innenraum ein Problem. Dabei verdient kein Architekt auch nur für die Portokasse irgendetwas mit solchen Abbildungen, sie werden einfach nur effektiv verhindert.

  1556. Ich sags ja. Die milliardenschwerde Tabakindustrie muss komplett aus Schwachmaten bestehen. Jahrzehnte lang hat sie Wissenschaftler bezahlt fürs Verhalmlosen des Passivrauchens.
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/toxikologen-und-die-tabakindustrie-forschen-gegen-die-wahrheit-1.1039469
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,327539,00.html
    Dabei ist es so einfach zu belegen, dass Passivrauche unschädlich ist, dank des „ausgewiesenen Experten“ Grieshaber.
    Und was machen die Dummerle von Philipp Morris?
    Schreiben auf ihre Homepage:
    http://www.pmi.com/deu/tobacco_regulation/smoking_and_health/pages/secondhand_smoke.aspx.
    Welche bewusstseinsverändernden Drogen muss man nehmen, um das alles zu ignorieren?

  1557. @KiKi: Immer wenn ich in einer Zeitung (wie in dem Artikel in der ‚Süddeutschen‘, auf die du verlinkst) „international anerkannten Forschungsergebnisse“ lese, krieg ich ’nen Krampf. Welcher Journalist weiß schon, ob ein Forschungsergebnis anerkannt ist oder Schwachsinn? Wenn er das wüßte, wäre er nicht Journalist geworden, sondern Forscher. Tatsache ist, dass hier beide Seiten sich gegenseitig Unwissenschaftlichkeit vorwerfen. Also Pattmatt!

  1558. @Tim und @ svb
    Seid mal bloss froh, dass das damals mit dem Jesus so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Stellt Euch vor, sie hätten ihn ertränkt. Dann würden jetzt in allen bayerischen Klassenzimmern Aquarien statt Kreuze stehen …

  1559. @ AndreasP
    Das gilt nur für die „Panorama-Freiheit“. In dem Moment, wo ich ein geschütztes Bauwerk vom Nachbargrundstück aus fotografiere, benötige ich auch in Deutschland eine Zustimmung des Architekten. Eigentlich …

  1560. Militante Antiraucher sind lustig. Außer persönlichen Beleidigungen, Diffamierungen und der durchschaubare Versuch, die böse Tabakindustrie ins Spiel zu bringen, kommt nichts, aber rein gar nichts. Tatsache ist, dass die Tabakfirmen in den 80er Jahren (und wahrscheinlich auch davor und danach) Unsinn erzählt haben. Sie haben offensichtlich auch Studien finanziert, deren Ergebnisse in ihrem Sinne ausgefallen sind. Aber was hat das mit der Tatsache zu tun, dass die Antiraucherlobby das selbe bis zum heutigen Tage tut?

    Vielleicht könnte ja mal jemand Grieshabers Forschungen widerlegen? Das wäre dann doch eine Basis für eine sachliche Diskussion. Ach, das können die Antis nicht? Deshalb greifen sie zu persönlichen Diffamierungen? Na dann.

  1561. Tatortautoren reden über „qualitativ hochwertige Kunst und Kultur“? Ist das nicht ein wenig so, als würden Metzger über Herztransplantationen fachsimpeln?

    Und beinhaltet der Begriff „geistiges Eigentum“ nicht auch ein automatisches Verfallsdatum, welches durch das Erlöschen des schaffenden Geistes festgelegt wird? Ist dann die Behauptung, dieses geistige Eigentum müsse legitim auch auf Erben (also Geister, die mit der Erschaffung dieses geistigen Eigentums nicht das Geringste zu tun hatten) übergehen, nicht auch eine Art „Lebenslüge“?

  1562. Etwa 50% der Bevölkerung wird in ihrem Leben nie rauchen. Das macht etwa 40.000.000 für Deutschland. 320.000 davon werden an Lungenkrebs versterben (0,8%). Pro Jahr sterben laut DKFZ davon 261 wegen der Ursache Passivrauch. Das macht auf ein 78-jähriges Leben hochgerechnet rund 20.000 Personen.

    Also von 300.000 Personen sterben nach offizieller Lehrmeinung 20.000 wegen Passivrauchens und 300.000 wegen sonstiger Ursachen. Als da die wichtigsten sind:

    1. Umweltbelastung durch Verkehr und industrielle Abgase. Hier bewirkt der Unterschied zwischen Stadt- und Landleben für einen Nieraucher bereits ein 4-faches Risiko
    2. Belastung durch Kanzerogene am Arbeitsplatz. Die technisch erreichbare Untergrenze in der chemischen Industrie beispielweise liegt laut BAuA für Nitrosamine bei 1000ng/m³. Das ist der 15-fache Wert dem ein Kellner in einer stark verräucherten Kneipe ausgesetzt ist.
    3. Belastung durch natürliches Vorkommen von Radon.
    4. die wenig erforschten psychosozialen Ursachen, wie Stress, Perspektivlosigkeit, Ernährung.

    Gehen wir von einer ungewöhnlich großen Studie zum Passivrauch von 1000 an Lungenkrebs erkrankten nierauchenden Teilnehmern aus. Ganz grob sind davon 50% einer kontinuierlichen Passivrauchbelastung ausgesetzt, wenn die Zusammensetzung der Teilnehmer dem gesellschaftlichen Durschschnitt entspricht. Wäre Passivrauchen kein Risiko (relatives Risik0 = 1), würde man erwarten, das unter den 1000 Teilnehmern 50% Passivrauch Belastete wären und 50% Personen, die mit Tabakrauch nicht oder unwesentlich in Berührung kommen.

    Das DKFZ gibt das relative Risiko für Passivrauch belastete Nieraucher mit 1,25 an. Demnach wären unter den an Lungenkrebs erkrankten Teilnehmern der Studie 560 Personen zu erwarten, die Passivrauch belastet sind, und 440 Personen, die es nicht sind. Der Unterschied beträgt also gerade mal 60 Personen zur Situation, wenn das relative Risiko 1 wäre.

    Um diesen geringen Unterschied eindeutig auf das Passivrauchen zurückführen zu können, müssen die überragenden anderen Gründe 1. – 4. in der Studie sehr exakt berücksichtigt (adjustiert) werden, wenn das Ergebnis überhaupt Beweiskraft haben soll. Genau das aber passiert in all diesen Studien nicht oder nur sehr unzureichend. Wird beispielsweise nur der Wohnort Stadt/Land nicht berücksichtigt, sind alleine die dadurch bedingten möglichen Verschiebungen des Ergebnis weit größer als die 60 Personen, die auf das Passivrauchen zurückführbar wären.

    Da grundsätzlich die Gründe 1.-4. durch Befragung niemals wirklich so exakt zu ermitteln sind, wie das notwendig wäre, können Studien unter solchen Bedingungen und kleinen Risiken keinerlei Aussagekraft zugemessen werden. Der gesuchte Effekt liegt unterhalb der Messgenauigkeit.

    Epidemiologie ist keine Geheimwissenschaft. Die zugrundeliegende Mathematik ist relativ simpel. Es gibt daher keinerlei Grund die Ergebnisse solcher Studien unkritisch und ohne eigne Überlegung zu akzeptieren.

    Die Hilflosigkeit der Passivrauch-Theoretiker wird um so deutlicher, je mehr sie sich um eine inhaltliche Auseinandersetzung herumwinden und sich hinter der Floskel von „zweifelsfrei erwiesenen wissenschaftlichen Erkenntissen“ verschanzen oder gar auf persönliche Diffamierungen ausweichen. Es sind dies die Formen, über die sie ihre wissenschaftliche Sprachlosigkeit eingestehen.

  1563. pardon, zu den aufgeführten Gründen 1.4. gehört unbedingt noch das Alter als 5. und die persönliche genetische Disposition als 6. Grund hinzugefügt. Denn Krebs jeder Art ist eine Alterskrankheit, die jedoch nicht allein durch das Alter selbst bewirkt wird, sondern durch die lange Vorgeschichte nach 1.-4. sowie durch 5. und 6. beeinflußt im fortgeschrittenem Alter zum Ausbruch kommt.

  1564. @svb: Meine Rede – Tatort-Autoren sind keine Künstler, sondern biedere Handwerker. Ich zahle doch einen Tischler nicht 70 Jahre lang jedesmal Geld, wenn ich mich an einen Tisch setze, den er zusammengezimmert hat. Die sind mit dem Einmal-Honorar (das aus unserer Zwangsabgabe finanziert wird) bereits mehr als fürstlich entlohnt.

  1565. @Dieter: Wenn deine Grundannahme stimmt, nämlich dass die Zahlen des DKFZ stimmen und nicht von iregndwelchen unseriösen Wissenschafts-Talibans zusammengetrükt worden sind, könnte das stimmen. So bricht leider aber dein ganzes Zahlengebäude in sich zusammen: Das ist ja der Kernpunkt von Grieshabers Kritik: unwissenschaftliche Schulderei bei DKFZ, WHO, etc.

  1566. @alle, die Schutzrechte verkürzen wollen: Wenn ihr ein Haus baut und bezahlt, wäret ihr auch nicht einverstanden, wenn euren Kindern dieses Eigentum genommen würde bzw. eure Kinder oder Kindeskinder keine Rechte mehr daran haben, weil das Eigentumsrecht erloschen ist.
    @Tim: Du bist Autor und Sprecher. Sind deine Werke alle unter creative commons lizenziert also von jedem unentgeltlich nutzbar, solange er deinen Namen als Autor/Quelle nennt?
    @Michael: Diese Forderungen finde ich wirklich unterstützenswert. Sie würden mir als Journalist und Autor das Leben erheblich erleichtern:
    „…klare Rechte zur nicht-kommerziellen Bearbeitung geschützter Werke zu definieren, die Rechte der Autoren gegenüber Sendern und Verlagen auf dem Gebiet der Wiederverwendung zu stärken und die Rechte der Autoren auf Rücknahme der Vergabe von Nutzungsrechten auszubauen.“

  1567. Boah KiKi, das erfordert schon Mut sich auf solch einen Artikel zu beziehen.
    Der Autor dieses Artikels, der nur ein Soziologiestudium hinter sich hat, verkauft sich gerne als „Gesundheitswissenschaftler“ (z.B. in einer Anhörung des Finanzausschusses). Die Legitimation für seinen Fachwechsel bleibt er allerdings schuldig (was man diesem vollkommen faktenfreien Artikel auch mehr als deutlich anmerkt).
    Weiterhin gibt sich unser sauberer Herr Jazbinsek auch gerne als Lobby-Kontrolleur aus, daß er aber selbst von der Anti-Tabak-Lobby bezahlt wird, scheint ihm keine Erwähnung wert zu sein.
    Die Scheuklappen müssen schon besonders groß sein, wenn man Artikel von selbsternannten „Gesundheitswissenschaftlern“ als Argumentationshilfe verlinkt.

  1568. Kiki, Sie sind also der Meinung, der Artikel des ausgewiesenen Antiraucherlobbyisten Dietmar Jazbinsek, der unter anderem von der Tabakkontrolle und der Dieter-Mennekes-Stiftung bezahlt wird und dessen Aufgabe es unter anderem ist, Propaganda als Artikel getarnt in verschiedenen Medien unterzubringen, sei ein Beweis für Prof. Grieshabers „Lächerlichkeit“? Wobei Jazbinsek seinen Job – zugegeben – verdammt gut macht. Er hat es immerhin geschafft, sich als Lobbyist bei „Lobbycontrol“ einzuschleichen und dort seine Propaganda zu verbreiten.

    Wissen Sie, was mich bei Antirauchern so abstößt? Dass sie nicht in der Lage sind, gleiche Maßstäbe bei Gleichgesinnten und Andersdenkenden anzulegen. Sie behaupten, ohne Grieshabers Buch jemals gelesen zu haben (das ist jetzt eine Annahme von mir, Sie können diese gerne widerlegen!) Grieshaber sei „lächerlich“ und „genüge keinerlei wissenschaftlichen Standards“. Gleichzeitig verweisen Sie als „Beweis“ für diese verleumderischen und beleidigen Aussagen auf die Propaganda eines ausgewiesenen Antiraucherlobbyisten, der in seinen Artikeln ausschließlich auf die (nicht nur von Grieshaber) als fehlerhaft bzw. bewusst gefälschten „Studien“ der WHO/Tabakkontrolle verweist.

    Ich verstehe ja, dass Sie Ihren Glauben an den Tabak als das ultimative Böse versuchen, zu missionieren. Scientologen versuchen auch jeden zu überzeugen, dass Thetanen Realität sind und bringen als „Beweis“ für die Richtigkeit dieser These Schriften von L. Ron Hubbard an. Ähnlich agieren Sie, indem Sie als „Beweis“ für Ihren Glauben Propaganda von den Leuten anführen, die im Dienste derer stehen, denen Grieshaber unwissenschaftliches Agieren nachweist.

  1569. @ Tim:
    Das hast Du missverstanden. Mein Gedankengang ist so: Wenn das relative Risiko den von der DKFZ behaupteten Wert von 1,25 hätte, dann ergäbe sich bei einer Studie von 1000 Teilnehmern gerade mal ein Effekt von 60 Personen. Um einen solchen kleinen Effekt beim Vorliegen von derart überwiegenden anderen Gründen überhaupt messen zu können, müsste man die anderen Gründe sehr exakt kennen und rechnerisch berücksichtigen, wenn das Ergebnis der Realität entsprechen soll. Dazu müsste man die anderen Belastungen, denen die Teilnehmer ausgesetzt waren, systematisch erfasst haben, was in der gebotenen Genauigkeit bei solchen Studien gar nicht möglich ist und wenn es überhaupt passiert, wird meist nur nach Alter und gegebenenfalls nach Bildungsstand klassifiziert. Die Belastung durch den Wohnort (Stadt/Land) oder die berufliche Belastung, die ja weit größere Effekte haben, als der gesuchte Effekt Passivrauchen, bleiben außer Betracht. Die Ergebnisse solcher Studien sind dann einfach Zufall und vor allen Dingen immer andere. Genau das passiert dann nämlich auch. Von der Liste der Studien, die das BAuA bei der Begründung zur Einschätzung des Passivrauchs heranzieht, messen 35 keinen Effekt, und nur 5 ergeben statistisch signifikant ein relatives Risiko größer 1. Das Ergebnis ist also offensichtlich davon abhängig, wie die außer Betracht gebliebenen Risiken unter den Teilnehmern der jeweiligen Studie verteilt waren.

    Genau das ist der systematische Fehler dieser Studien und deshalb sind die gemessenen relativen Risiken zufällig und ohne jede Aussagekraft.

  1570. @Bryan: Volle Zustimmung. Das Problem ist, dass Rauchern überhaupt nicht auffällt, wie unangenehm sie riechen (das ist wie mit dem eigenen Mundgeruch am Morgen). Ich hatte einen Mitarbeiter, bei dem war es so schlimm, mit dem habe ich nur bei gutem Wetter in meinem Büro Besprechungen abgehalten, weil ich dann das Fenster aufmachen konnte, und ansonsten bin ich in den Konfi gegangen, wo man sich weiter auseinander setzen konnte.

    Liebe Raucher, auch wenn Ihr es nicht wahr haben wollt: Ihr riecht für einen Nichtraucher wirklich nicht gut und das ist eine Belästigung, die nicht sein müsste (im Gegensatz zum oben erwähnten hässlichen Gesicht). Ein Nichtraucher mit Dauerblähungen wäre für Euch sicher auch unangenehm!

  1571. @martin
    Übel wird es mir schnell, am meisten von dem Gestank ungeduschter, knoblauchfressender, nach Alkohol stinkender Zeitgenossen. Die Anzahl derer ist weit höher, als es die Raucher jemals sein werden.
    Mit der Hetze gegen die Raucher ist der Anfang für weitere Verbote gemacht,
    jeder wird betroffen sein, zu fett, zu faul, zuviel Alkohol, es ist nur eine Frage der Zeit wann uns ALLEN der Genuss und die Lebensfreude abgesprochen wird.
    In diesem Sinne und noch Freude denen, die noch nicht gehetzt werden.
    Drive

  1572. @Drive Besonders widerlich finde ich die Nichtraucher, die Duschgel der Geschmackrichtung „Green Apple“ verwenden oder Deos, die nach Urinstein riechen. Sollte man unbedingt verbieten!

  1573. @christoph Du zwingst mich zu etwas, was längst übertfällig war, nämlich dazu, meinen Standpunkt zum Thema Urheberrecht mal klar und umfassend niederzuschreiben.

    Also fangen wir mal an: Ich selbst bekomme für meine Bücher ein lächerlich neidriges Honorar – wenn ich davon leben müsste, wäre ich längst verhungert. Ich verdiene den Rest meines Geldes damit, Vorträge zu den Themen meiner Bücher zu halten, und ich kriege für einen einzigen Vortrag oft ein Vielfaches dessen, was mein Verlag mir für das Buch bezahlt. Ich nenne das Geschäftsmodell: „Schreibe ein Buch und rede darüber.“

    Alle meine Vorträge, respektive die dazugehörigen PowerPoint-Slides, stelle ich kostenlos und ohne Auflagen (wie zum Beispiel eine Creative Commons Lizenz) online. Ich schreibe folgendes dazu: „Ich trete häufig als Referent oder Moderator bei Seminaren, Kongresse oder Firmenveranstaltungen auf. Dort werde ich oft nach Folien gefragt, als Gedächtnisstütze oder als Grundlage für eigene Vorträge, Konzepte oder Entscheidungsvorlagen. Ich habe nichts dagegen, solange keiner meine Inhalte weiter veräussert oder als die seinen ausgibt. Das halte ich aber nicht für eine Frage des Urheberrechts, sondern der Netiquette.“

    Musiker hingegen, wenn sie nicht gerade Madonna oder Paul McCartny heissen, verdienen ihr Geld, indem sie Musikstücke aufnehmen und damit Werbung machen für ihre Live-Auftritte. C’est la même chose!

    Tatort-Autoren werden wie Lohnarbeiter bezahlt. Das langt auch – für das, was die an unsterblicher Kunst abliefern…

    Im Grunde finde ich, dass jede Form von künstlerische Arbeit nach dem Straßenmusikanten-Prinzip bezahlt werden sollte: Wenn es dir gefallen hat, dann schmeiße Geld in meinen Hut. Wenn nicht, gehe weiter. Das Internet bietet mehr Möglichkeiten als je zuvor, dieses Geschäftsmodell zu realisieren. Wenn natürlich die Künstler und Verlage durch ihre Gratis- und Verschenkkultur die Kunden dazu erzogen haben zu denken, dass alles umsonst ist, dann sind sie selber schuld!

    Was mich zu meinem Lieblings-Aufregerthema “Kopierschutz” bringt: Wenn ich ein Musikstück, ein Buch oder ein Video, dass ich legal erworben habe, für den Eigengebrauch (Autoradio, Ferienwohnung, etc.) kopieren möchte, ist das ganz alleine meine Sache. Wer mich daran hindert, ist beraubt mich! Und ich will meine Musikstücke und Videos auch an Freunde ausleihen dürfen. Ja, auch an meine Facebook-Freunde. Der Begriff “Freund” hat im Digitalzeitalter eine Metamorphose erlebt, nur will das die Medienindustrie nicht wahrhaben! Kein Gesetzgeber (und erst Recht kein Unternehmen) darf mir vorschreiben, mit dem ich wie befreundet sein darf.

    Gar keinen oder nur einen zeitlich sehr begrenzten Schutz darf es geben für Dinge wie Medikamente, bei denen Copyright gleichbedeutend ist mit einem Todesurteil für Menschen insbesondere in den ärmeren Ländern. Die Pharma-Multis sollen so viel verdienen dürfen, das es sich für sie lohnt, die nötige Forschunsgsarbeit zu finanzieren. Noch besser wäre es, wenn der Staat solche Forschnung alimentieren würde, denn es handelt sich hier um eine Aufgabe, die für mich unter das Solidaritätsprinzip fällt. Ein Urheberrecht an Dingen wie menschliche Gene ist ein Verbrechen an der Menschheit und muss schleunigst beendet werden.

    Nachrichtenschreiber haben überhaupt kein Anrecht auf Urheberschutz. Wenn Google die (freiwillig von den Verlagen ins Netz gestellten) Inhalte abgreift und zu einem neuen Geschäftsmodell veredelt – sollen sie!

    Was bleibt jetzt noch übrig? Gar nichts: Urheberrecht ist ein Anachronismus! Er ist nicht mehr zeitgemäß. Er verhindert Innovation und wirft uns zurück, satt uns weiter zu bringen.

    Wenn ich jetzt klinge wie ein Pirat, dann ist das zwar völlig unbeabsichtigt, aber vielleicht unvermeidlich. Die Piraten scheinen mir die einzigen zu sein, die sich zu diesem Thema irgendwie vernünftige Gedanken machen.

    Vor allem aber: Ich halte die ganze Diskussion für kindisch und überflüssig: Im Digitalzeitalter hat der Urheberschutz ungefähr so viele Chancen wie ein Schneeball in der Hölle. Es sei denn, wir sind bereit, weite Teile der Bevölkerung unter Generalverdacht zu setzen und sie einem Überwachungsterror auszusetzen, der mit einer freiheitlichen-demokratsichen Ordnung unvereinbar ist.

    Lass uns also doch über was anderes reden; etwas, das Sinn macht. Alle anderen denken entweder zu kurz, oder sie stehen im Sold derjenigen, die das Urheberrecht zu einer Goldmine ausgebaut haben, an der ein paar Konzerne profitieren – der kleine Künstler oder Autor aber ganz bestimmt nicht!

  1574. @Martin: Und was haben Ihre Befindlichkeiten und Verallgemeinerungen mit obigem Artikel zu tun? Ach so, ich vergaß: Mangels sachlichen Argumenten zieht man gerne die „Stinker“-Keule, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Wobei mir Menschen wesentlich mehr stinken, die ihre Befindlichkeiten über jedes vernünftige menschliche Miteinander stellen.

  1575. @Tim Cole: Vorschlag zur Güte: Leute wie Sie, für deren Bücher die Menschen offensichtlich nicht so viel Geld ausgeben wollen, als dass Sie davon leben könnten, beackern eifrig die neuen Vermarktungsfelder, und jene Kollegen, die ihre Kunst auf Vertriebswegen an den Mann und die Frau bringen, die Ihnen nicht zugänglich sind, weil Sie, aus welchem Grund auch immer, auf diesem Markt Ihre Waren nicht losschlagen können, lassen Sie einfach ihre Arbeit machen, ohnen ihnen permanent zu unterstellen, dass sie alt und bequem sind oder unnötig gepudert werden. Erstens wissen Sie offenbar nicht viel über deren Arbeitsbedingungen, und zweitens könnte der unangenehme Eindruck entstehen, dass Sie anderen Leuten nicht die Butter auf dem Brot gönnen. Das wäre irgendwie kleingeistig und armselig, und das können Sie ja nicht wollen, oder?! Wie sagt der Kölner: Man muss auch gönne könne! In diesem Sinne, schönen Sonntag!

  1576. @Tim Cole
    Wie hälst Du es nur aus in der „Folterkammer der Gerüche“?
    Rauchgestank magst Du nicht,“ Green Apple“ Geschmacksrichtung auch nicht,
    magst Du Dich selbst?????
    Wenn Du etwas zu entscheiden hättest, was würdest Du NICHT verbieten??
    Drive

  1577. Wer sagt, dass ich den Geruch von Rauch nicht mag? Wobei ich zugeben muss, dass mich der Gestank von Zigaretten abstößt, was weniger am Tabak liegt, sondern an dem Papier, in dem sie eingewickelt sind und das bestialisch stinkt (probier’s mal: Nehme ein Stück Zigarettenpapier, zünde es an, blase die Flamme aus und rieche daran; du erstickst fast…).

    Aber was ist gegen eine wunderbare Havanna oder ein Pfeifchen einzuwenden, möglichst gestopft mit Larsen No. 4 („Loose Leaf“)? Meine Frau (Nichtraucherin!) bittet mich manchmal, eine anzuzünden, nur weil sie den Duft so toll findet.

  1578. @jörn: Die „Vertriebswege“, von denen Du sprichst – es gibt auch Leute die diese „Pfründe“ nennen – sind im Grunde ihres Wesens mehr als überholt. Das klingt aus der Feder eines Buchproduzenten und Verlegers jetzt mal so richtig komisch, ist aber so.

    Gemäß Statistiken des Börsenvereins liegt die Chance eines Neuling-Autors „klassisch“ verlegt zu werden bei etwa einem Promille. Das bedeutet EIN Autor findet für sein Manuskript einen Verlag und 999 schauen mit dem Ofenrohr ins Gebirge. Wiederum statistisch beatrachtet muss man an dieser Stelle die Frage stellen, ob es nicht zielführender und allemal gerechter wäre, das zukünftige Urheberrrecht an den Interessen der 999 zu messen.

    Eine absolute Unverschämtheit ist es, vor diesem Hintergrund Tim zu unterstellen, er hätte einen anderen Weg gewählt, „weil Menschen offensichtlich nicht so viel Geld ausgeben wollen, als dass Sie davon leben könnten“. Schon lange zählt bei uns hinsichtlich der Vermarktungschancen nicht mehr die Qualität eines Skripts, sondern vielmehr die Prominenz des Autors, die skandalträchtigkeit der Story u.ä. Wir leben in einer Zeit und in einem Land, wo die „Autobiographie“ eines ghostwriter-bewährten 23-jährigen Fußballers auf ein fruchtbareres Feuchtgebiet fällt als ein lehrreiches und zugleich unterhaltsames Sachbuch.

    Das ist traurig, aber nicht zu ändern. Schon gar nicht von Leuten wie Dir. Ich bin dann mal weg. (Um mich mit einer literaturrelevanten Plattitüde zu verabschieden.)

  1579. @Tom Cole,
    sorry Tom, habe Deine Ironie nicht gleich mitbekommen. Ich bin schon so auf Krawall gebürstet, wenn es um die blöden und unverschämten Kommentare der Nichtraucher geht, ich sehe nur mehr rot. Ich warte noch bis Hui-Buh hier auftaucht, kennst Du auch?
    Also nichts für ungut, schönen Sonntag
    Drive

  1580. Mit Verlaub, Verschwörungstheorien über die vom Skandal- und Sensationsmief befeuerten Erfolgsautoren, die den armen übrig gebliebenen 999 Qualitätsschreibern den Weg in die Charts versperren, bringen uns auch nicht wirkich weiter. Wer auf dem einen Weg nach oben nicht vorankommt, soll sich eben einen anderen suchen. Aber denjenigen, die Erfolg haben, in die Beine zu grätschen und zu unterstellen, sie seien nicht dort, weil sie gut sind, sondern weil ihnen die Gesetze oder finstere politische Kräfte auf die Sonnenseite verholfen haben , ist, wie gesagt, irgendwie zu kleinkariert für diese wichtige Debatte, das müffelt, sorry, nach Neid und Missgunst.

  1581. @joern: Kann es sein, das man mit der Zeit gehen muss – weil man sonst mit der Zeit gehen muss? Ich würde gerne vom Erlös meiner Bücher leben (die sich gar nicht *SO* schlecht verkaufen). Ich würde auch gerne meine Tage als Tageszeitungs-Journalist verbringen. Leider erscheint laut Prof. Hohlfeld von der Uni Passau die letzte Tageszeitung in Deutschland ungefähr 2034. Danach ist Schluß, weil keiner mehr Nachrichten auf toten Bäumen lesen will.

    Buchautoren werden sich auch umschauen müssen nach neuen Geschäftsmodellen. Das heißt nicht, das keiner mehr Bücher schreibt. Sie werden ihr Geld nur woanders verdienen müssen. TS (Tough Shit)!

  1582. @jörn, jetzt wird’s schwierig. Begriffen hast Du wohl nur die Zahlen, nicht den Zusammenhang. Denn Kleinkariertheit, Neid und Mißgunst Leuten zu unterstellen, die sowohl von Erfolg, wie auch von Zukunftsorientierung gesegnet sind, ist nicht nur unangebracht, sondern zeugt von reaktionärer Gesinnung. Ich will Dich ja nicht gleich als Cerebralasketen hinstellen, aber ein bisschen mehr versuchen zu verstehen, was andere so posten, stünde Dir besser.

    Also: Niemand behauptet, dass das eine Promille AUSSCHLIESSLICH ohne Qualität dort ist, wo es ist. Zudem stehen die auch niemandem im Weg. Es sei ALLEN vergönnt! Und unter den anderen 999 sind (geschätzte) 666 mit Fug und Recht erfolglos, weil sie gar nicht schreiben können oder nur Dünnschiss absondern.

    Trotzdem bleibt das Gesetz der Masse erhalten: Ein Urheberrecht, das nur einem Promille der Literaturschaffenden dient, geht an jeglichen Demokratieverständnis vorbei und ist überholt.

  1583. @tough Tim: Das war‘s, was ich meinte: Suchen Sie sich Ihren Weg und hören Sie auf zu jammern, weil es anderen auf anderen Wegen besser geht als Ihnen. Und wenn Sie jetzt schon wissen, was Sie in 2034 auf keinen Fall machen werden, ist das doch prima, gratuliere! Es gibt auch Leute, zum Beispiel Drehbuchautoren und andere Künstler (bzw. „Künstler“, wie Sie als offensichtlich sehr netter Menschen schreiben), wissen noch nicht mal, was im nächsten Jahr sein wird. Dann ist doch alles gut für Sie, oder anders ausgedrückt: Wo ist eigentlich Ihr Problem?!
    @ Peter: Die gleiche Frage geht an Sie (oder duzen wir uns hier?) – und wenn Sie wirklich so erfolgreich und zukunftsorientiert sind (wenn nicht gar, ich bin beeindruckt, „gesegnet“!), wie Sie behaupten, warum pöbeln Sie dann hier gegen Menschen, die sich (und Sie) fragen, warum eine durchaus notwendige Debatte über urheberrechtliche Fragen von Seiten der Kritiker – also von Leuten wie Ihnen – geführt wird, als gelte es einen blutigen Kreuzzug gegen jene Kollegen auszurufen, die die Sache etwas differenzierter oder anders sehen als Sie. Wischen Sie sich mal den Schaum vom Mund…
    @SvB: Lustiger Sketch!

  1584. @jörn: Wollte Ihnen mit dem „Du“ keines wegs auf den Schlips treten, sondern hatte allenfalls aus der Vornamensnennung eben jenes abgeleitet. Auch Pöbeln überlasse ich und andere lieber Ihnen. Und Pöbeln gegen Künstler brächte ja schon mal überhaupt nichts, da sie es ja nicht waren, die die geltende Gesetzgebung verabschiedet haben.

    Noch einmal zur Verdeutlichung: Jegliche Argumentation in Sachen Urheberrecht ist NIE gegen eine bestimmte Personengruppe gerichtet! Sie sucht IMMER nur den Kompromiss, der der MEHRHEIT der betroffenen Personen am ehesten gerecht wird.

    Die Fähigkeit – wie Sie unterstellen- die Dinge „differenzierter“ zu sehen, spreche ich Ihnen rigide ab, da von Ihnen keinerlei sachdienliche, sondern ausschliesslich abwertende und gringschätzige Äußerungen gegenüber den hier Mitdiskutierenden kommen.

  1585. Wieder mal eine völlig sinnlose Diskussion…..

    Liebe Nichtraucher, Ihr habt inzwischen mehr als genug Refugien, in denen nicht geraucht wird. Geht bitte dorthin und seitd glücklich.

    Was jedoch einige militante Nichtraucher (immer wieder) von sich geben ist die Forderung, dass selbst (die wenigen) Orte, die für Raucher geblieben sind und die sie niemals aufsuchen werden sich einzig und alleine ihrer Lebensauffassung unterzuordnen haben.

    Ich nenne ein solches Verhalten nicht „Faschismus“, es zeugt nur noch von der immer mehr fortschreitenden Verblödung des „Sapiens“..

  1586. @ Richter Peter: Das Urteil lautet also „Rigides Absprechen“ wg. Geringschätzung + Abwertung. Sie können beruhigt sein, ich werde nicht in Berufung gehen, bitte aber vor der Urteilsvollstreckung noch einmal kurz um das Wort: Lesen Sie sich beizeiten noch mal durch, was Ihre Mitdiskutanten über Drehbuchautoren geschrieben haben, dann wissen Sie, wie sich Geringschätzung und Abwertung anhört… In diesem Sinne: Sachdienlich weiter!

  1587. @Drive: ungeduschte, knoblauchfressendr, nach Alkohol stinkende Zeitgenossen…
    …welche gerade in einen frischen Hundehaufen getreten sind, ein aufgebrochenes Eitergeschwür haben und die Haare mit Taubenguano reinlich halten – Aus meiner subjektiven Brille wage ich zu bezweifeln, das diese Verkettung von Geruchsknospen so häufig angetroffen werden kann wie (wirklich nach Rauch riechende) Raucher. Ich habe einige Bekannte, welche in der Wohnung rauchen und bei denen riecht wirklich jeder Fetzen Stoff aus dem Kleiderschrank nach Rauch. Zwar nicht unbedingt extrem aber durchaus spürbar. Genauso gibt es jedoch Raucher/innen, welchen man ebenjenes nur beim Küssen oder beim riechen an den Fingern anmerkt, wenn zweitere nicht kürzlich gewaschen worden.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dazu noch beisteuern, dass „Knoblauchfresser“ nur sehr selten in die prekäre Lage kommen, den gegessenen Knoblauch aus jeder Drüse zu verdunsten. Wer Knoblauch frisst, wird wohl eher frischen Knoblauch zu sich nehmen. Das Gefriergetrocknete Dosenpulver wird wohl kaum einer löfeln. Frischer Knoblauch, frisch in Speisen eingebracht oder gar roh verspeißt, wirkt sich kaum, nur kurz und geruchlich weit weniger abstoßend auf den Körpergeruch aus, im Gegensatz zu eben erwähnten Fertigpulvern.

    Fazit für mich:
    Ich bin auch gegen Rauchen in öffentlichen Einrichtungen. Ich Zug oder im Bus kann ich dem nicht aus dem Weg gehen. Eine Andere Kneipe/Disko, eigenes Restaurant ist auch nicht immer im Einzugsgebiet zur Hand. Ob AUF Fähren oder an freier Luft geraucht wird, ist mir recht egal. Der göttliche Wind (sponsored bei Jesus sein Papi) wirds schon richten. Aber in meiner Dorfkneipe (es gibt nurnoch die eine und ins Städchen fahr ich bestimmt nicht extra), am Stammtischdonnerstag stinke ich jedes mal wie die bereits beschriebene Teergrube und habe dazu noch eine gehörige Portion Kopfschmerzen und Augenbrennen. Die Kneipe ist leider nicht rauchfrei im (einzig geöffneten) Hauptraum und bevor mir einer mit Kopfweh von wegen Alkohol kommt, ich trinke gut jeden vierten Besuch kein einziges Bier – also keinen Alkohol.

  1588. @tobias b. Ich habe an anderer Stelle mal geschrieben: „Gegen Menschen, die einem anderen gegen dessenn Willen Rauch ins Gesicht blasen, gibt es schließlich in Bayern eine traditionsreiche und erzieherisch hochwirksame Form der Unmutsäußerung: die Watschn.“

    Aber wenn sich Raucher an einen Ort zurückziehen wollen, wo sie unter sich sind und keinen Nichtraucher stören (Raucherclubs, zum Beispiel), und diese Fundamentalisten verfolgen sie per Volksentscheid sogar bis dorthin, dann ist „Paternalismus“ noch der harmloseste Begriff, der mir dazu einfällt.

    Wir kennen alle den alten Spruch: „Die Mehrheit hat nicht immer Recht, aber sie ist die Mehrheit“. Wenn die Mehrheit aber ihr Machtmonopol ausnützt, um anderen – in diesem Fall Rauchern – die Grundrechte zu beschneiden, ist das absolut unerträglich, undemokratisch und ungerecht.

  1589. @ Thomas
    Du hast Dir viel Mühe gemacht, überzeugt hast Du mich nicht,wenn Du selbst viel Knoblauch isst, egal in welcher Form, Du merkst es selbst nicht mehr, so wie der Raucher den Rauch an seiner Kleidung auch nicht mehr wahrnimmt.
    Sicher fährst Du nicht mit S-Bahnen, sonst wüsstest Du wie häufig man den von mir beschriebenen Zeitgenossen, dicht an dicht, begegnet.
    Wo lebst Du, Zug, Bus und Kneipe, es darf geraucht werden, in Bayern kann das nicht sein. Übrigens, wenn bei Rauchern die Wohnung, Kleiderschränke usw. nach Rauch riechen, ist das Dein Problem?Musst Du einen Aschenbecher küssen?
    Drive

  1590. Da mich die Thematik interessiert, habe ich ein wenig im Internet recherchiert. Der Streit zwischen dem BGN und dem DKFZ läuft eigentlich seit 2007. Hier mal ein offener Brief von Herrn Werner Paul (passiv-rauchen.de) an Frau Frau Dr. Pötschke-Langer (DKFZ, tabakkontrolle.de).

    http://www.passiv-rauchen.de/Offener_Brief_2.pdf

    Werner Paul ist Inhaber dieser Seite. Nun kann man sich auch die Dokumente der Forschungsarbeiten der Tabakindustrie zum Passivrauchen durchlesen, welche die Tabakindustrie selber ins das Internet stellen musste, durchlesen.

    (http://www.library.ucsf.edu/tobacco).

    Man kann es kurz machen: Die Tabakindustrie weiss um die Gefahren des Passivrauchens leider schon seid langem. Warum schreibt dann eigenlich noch im Jahr 2008 Herr Grieshaber, dass Passivrauchen nicht nachweislich schädlich ist?

    Vielleicht gibt das hier Antwort:

    http://www.forum-bg.de/die_hintergrunde.html

    Bißerl reißerischer, aber wer es mag:

    http://www.raucherportal.de/manip/index.htm

    @Werner N.: Warum suchst Du Dir nicht eigentlich eine sinnvolle Lebensaufgabe? Das Recht andere einstinken zu dürfen ist doch blöd, oder?

    Ich finde es traurig, dass intelligente Menschen wie Du eine Menge Zeit im Internet dafür verschwenden ….

    Liebe Grüße Paul

  1591. Einen habe ich noch:

    BGN Jahrbuch 2011 Prävention

    http://www.bgn.de/files/9549/35738/currentVersion/wcoi4df723b77f2fc.pdf

    an Seite 84 wird auf Nikotin eingegangen. Es wird auch die Untersuchungsreihe erörtert.

    http://www.bgn.de/files/9549/25048/currentVersion/wcoi4a6f058bc7b68.pdf

    Hier ist auf Seite 51 bis 54 das Messverfahren erörtert. IMHO nicht besonders representativ. Allgemein bekann ist die geringe Lebenserwartung von Gastwirten.

    Liebe Grüße
    Paul

  1592. @Jörn: Ich gehöre zu denen, die sich geringschätzend und abwertend geäussert haben, allerdings spezifisch zu TATORT Autoren, nicht zu Drehbuchautoren allgemein – ich bitte Sie, diesen wesentlichen Unterschied nicht zu unterschlagen. Zwar lässt sich über Geschmack durchaus streiten, aber die Kategorisierung „hochwertige Kunst und Kultur“ erfordert IMO ein gewisses Maß an Niveau, von dem ein Tatort weit entfernt ist. Da stimme ich mit Tim Cole überein – das ist Handwerk und mehr nicht. Diese „animierten Groschenromane“ höher einzuordnen, ist mehr als anmassend und von den Autoren selbst ein Eigenlob, das zum Himmel stinkt.

  1593. Lieber Herr Köhler, generelle Urteile sind meistens problematisch, und bei der Bewertung von TV-Filmen geht es mitunter recht geschmäcklerisch zu, das ist okay, wird aber der Sache oft nicht gerecht. Die TATORTE als „animierte Groschenromane“ über einen Kamm zu scheren, zeugt leider weder von Kenntnis der Werke noch von Medien-Kompetenz, und, sorry, dass ich wieder davon anfange, ich komme nicht umhin, zu glauben, dass die Entwertung der Arbeit von TATORT-Autoren, zu denen übrigens die besten Schreiber dieses Landes gehören, sich nicht aus einer unvoreingenommenen Rezeption dieser Werke speist, sondern von ganz anderen Motiven befeuert wird. Oder anders ausgedrückt: Eigentlich sind Ihren Mitdiskutanten die Autoren und deren Werke – ganz gleich, ob man sie für Kunstwerke oder Handwerksarbeiten hält (Drehbücher sind im Übrigen beides) piepegal – wenn es der Stimmungsmache dient, macht man halt mit ein paar wohlfeilen Sätzen aus der Arroganzabteilung die Arbeit dieser Leute nieder.

  1594. @Tobias B.
    Musst Du überall dabei sein? Bleib zuhause, da hast Du es rauchfrei,
    alles kann man nicht haben!!! Bei uns in Bayern stehen wir bei 20 Grad minus im Freien, wir können auch nicht alles haben. Teste nur mal aus, aber nicht in Bayern, da wird es hart, da gerätst Du schnell an den Falschen.
    Drive

  1595. Ich bin froh, wenn Schlecker weg ist. Als nächtes wünsche ich mir, dass Aldi verschwindet. Es ist diese seelenlose, auf das knallhart kalkulierte Minimale reduzierte Einkaufserlebnis, dass unser Leben vergiftet. Ja, die Schlecker-Mitarbeiter tun mir leid. Aber unserer Gesellschaft tut es gut, wenn solche „Geiz-ist-geil“-Kultur den Lohn bekommt, den es verdient.

  1596. hier hat mal wieder jemand geschrieben der von nichts ahnung hat. wo haben wir einen hungerlohn bekommen??? hauptsache schlagzeilen machen.

  1597. @Tim Cole
    nochmal sorry, habe Dich vom Tim zum Tom gemacht, sorry.
    Höre die NR schon, da hat einer sein Hirn schon blöd gequalmt, ich
    lasse ihnen den Spass, sie haben ja sonst keine Freude !!!
    Schöne Ostern
    Drive

  1598. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich ein Ex-Schlecker-Mitarbeiter bin? Ich habe als Schüler dort als Inventurhilfe und Regalauffüller gearbeitet, bis mich der Tengelmann abgeworben hat. Von 8,00 D-Mark pro Stunde in Obersendling auf 12,50 D-Mark beim Tengelmann am Gärtnerplatz, das war, als wäre man von Wacker München zu Real Madrid gegangen.

    Ich muss sagen, so einen erbärmlichen Arbeitsplatz wie bei Schlecker hatte ich selten in meinem Leben und das will was heissen. Diesem Laden sollte man keine Träne nachtrauern und vor allem kein Steuergeld hinein versenken. Deine Ideen sind gut Sebastian, besser man gibt Tante Emma Subventionen, Kohlepfennig, oder Venture Capital, oder wie das heisst …

  1599. @“Paul“: Warum schreibt dann eigenlich noch im Jahr 2008 Herr Grieshaber, dass Passivrauchen nicht nachweislich schädlich ist?
    Wenn du das Buch von Prof. Grieshaber gelesen hättest und nicht nur die Propaganda der WHO/Tabakkontrolle glauben würdest, wüsstest du, dass die Passivrauch-Paranoia nichts weiter als ein gigantisches Lügengebilde ist.

    Warum suchst Du Dir nicht eigentlich eine sinnvolle Lebensaufgabe? Das Recht andere einstinken zu dürfen ist doch blöd, oder?
    Woher weißt du, was meine „Lebensaufgabe“ ist und wie kommst du auf die Lüge, ich fordere „das Recht andere einzustinken“? Kannst du diese angebliche „Forderung“ von mir irgendwo nachlesen? Kannst du nicht, da ich niemals eine derartige „Forderung“ artikuliert habe. Aber wie auch schon weiter oben erwähnt: Wenn fanatische Gläubige keine Argumente mehr haben, greifen sie in die Polemik-Kiste bzw. verleumden Andersdenkende. Diese Haltung ist es übrigens, die mich abstößt und die ich bekämpfe. Was hat deine rein persönliche Aversion gegen Tabakrauch damit zu tun, dass Prof. Grieshaber die Lügen der Antiraucherlobby offenlegt? Wie ich schon einmal hier schrieb: Niemand bezweifelt, dass in den 80er Jahren die Tabakkonzerne ihre Interessen teilweise auch mit Unwahrheiten transportiert haben. Hier geht es aber darum, dass die Antiraucherlobby bis zum heutigen Tag die Menschen belügt und betrügt. Wenn du das wegen deiner angeblichen Befindlichkeiten gegen den Tabak gut findest – dein Ding. Ich finds nicht gut.

    Ich rauche übrigens häufig mehrere Monate nicht, genau so wie ich oft mehrere Monate lang kein After Eight esse. Lediglich bei Walkers Smoky Bacon Crisps ist meine Sucht so ausgeprägt, dass ich selten mehr als ein, zwei Tage ohne die Dinger auskomme. Und das ist wirklich ein Problem, denn ich muss mir das Zeug entweder direkt aus UK oder von einem Distributor in Deutschland schicken lassen.

    Übrigens: Auch in den Zeiten, in denen ich nicht rauche, bevorzuge ich Lokale und Örtlichkeiten, in denen geraucht wird. Ich komme mir dabei nicht „eingestunken“ vor. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich in der Lage bin, die Paranoia von selbsternannten Heilsbringern und Antiraucherlobbyisten nicht mitzumachen.

  1600. Können wir bitte ein für allemal festhalten: Andere „einzustinken“ ist unhöflich und zeugt von schlechter Kinderstube, egal ob man das mit Tabakrauch oder mit Achselgeruch oder ungeputzten Zähnen tut. Und wer anderen „Rauch ins Gesicht bläst“, wie es hier ein paarmal behauptet wurde, ist ein Rüpel und begeht sogar schlimmstenfalls Körperverletzung.

    Etwas ganz anderes ist (oder wäre) es, wenn Rauchern erlaubt würde, in aller Ruhe unter sich in dafür reservierten und abgeschlossenen Räumen zu rauchen, so wie beispielsweise im Münchner Flughafen. Die Nichtraucher dürfen dann gerne kopfschüttelnd vorbei laufen und sich moralisch überlegen fühlen. Und wenn sie dabei mal einen Hauch von Zigarettenqualm in die Nase bekommen, der durch den Türschlitz entweicht: Sie werden es überleben – jedenfalls wenn Prof. Grieshaber Recht hat, wovon ich nach der Lektüre seines Buches ausgehe.

    Wenn aber Passivrauch nachweislich unschädlich ist (wovon ich aus dem gleichen Grund ausgehe) und eine radikale gesellschaftliche Randgruppe verbietet den Rauchern trotzdem aus offensichtlich weltanschaulichen Gründen ihren Spaß, dann ist das moralisch unanständig.

    So, ist das jetzt deutlich genug zusammengefasst? Dann schlage ich vor, wir wenden uns wieder dem richtigen Leben zu 😉

  1601. Ein paar Anmerkungen meinerseits zu diesem Thema:

    ad 1. Schlecker hat nicht etwa aus „sozialer Kompetenz“ sein Filalnetz in ländlichen Regionen ausgebaut. Noch vor 10 Jahren inserierte das Unternehmen nahezu wöchentlich auf der Suche nach Ladenlokalen, umbaufähigen Lagerhallen, Ställen etc. – alles, in Dörfern ab etwa 2-3000 Einwohnern. Schleckers Ziel war es, diese Plätze zu besetzen, in denen kaum die Ansiedlung von Konkurrenz zu befürchten war. Gleichzeitig rückte Schlecker so in die Rolle des Nahversorgers, denn in vielen Orten war das Sterben der Tante-Emma-Läden bereits im vollen Gange. Dies war wohl eine unternehmerische Fehlentscheidung. Vielleicht hätte Schlecker sich Gedanken machen sollen, warum die Dorfläden einer nach dem anderen schließen mussten…
    Es gibt viele weitere Fehlentscheidungen von Schlecker. Darüber ist oft diskutiert worden, müßig, das hier zu wiederholen.

    ad 2.
    Das gefühlte Defizit in der Nahversorgung im ländlichen Raum ist größer als das tatsächliche.
    Natürlich lebt es sich in einem 1.400-Seelen-Dorf (also bei uns auf dem Land) anders als in der Stadt. Natürlich ist im Speckgürtel Münchens der Strukturwandel im ländlichen Raum ein anderer als im Hunsrück, dem Siegerland oder der Magdeburger Börde. Allerdings muss dann doch fairerweise einwerfen, dass die dörfliche Gesellschaft sich nicht beklagen darf über Zustände, die sie selbst herbei geführt hat, indem sie ihr Einkaufsverhalten radikal geändert hat.
    Die Dorfläden starben, Leidtragende sind die, die nicht dauernd in die Gewerbegebiete der Kreisstädte fahren können, also die Alten und vermindert die 1-Auto-Familien/Haushalte.
    Der Rest besorgt sich seinen Krempel im Gewerbegebiet, meist auf dem Weg zur oder von der Arbeit.
    Die andere Seite ist: Viele Kommunen sperren sich mit Händen und Füßen gegen die Ansiedlung von Supermärkten, allein in unmittelbarer dörflicher Nachbarschaft könnte ich eine Handvoll Dörfer benennen. Dabei ist z.B. die Edeka-Gruppe mit dem Konzept „nah+gut“ schwer dabei, den ländlichen Raum „zurückzuerobern“. Drei größere Märkte haben im Radius von 10km von uns daheim aufgemacht, im Nachbardorf weigert sich der Gemeiderat hartnäckig, die Bebauungsordnung zu ändern, damit dort ein Supermarkt entsteht – zum Schutz des Tante-Emma-Ladens, des örtlichen Bäckers und Metzgers – wie es heißt.
    Vorneweg bei solchen Kämpfen sind die Nostalgiker, Traditionalisten und alle, die Angst vor Veränderung und Zuzug haben. Man erinnere mal an Hans Well (vormals Biermösl Blosn), der unermüdlich gegen Supermärkte am Dorfrand agitiert. Nach deren Meinung solle wohl die Landbevölkerung in einem großen Freilichtmuseum leben, alls hübsch geraniengarniert für die Städter, die sonntags zu Kaffee, Kuchen und Spaziergang ins Holz oder Moos fahren…

    ad 3.
    Die Rolle des Nahversorgers haben zum Teil in den kleineren Dörfern die dortigen Bäckereien/-filialen, Metzger, Regionalbahnhofs-Kiosks oder Tankstellen übernommen. Sie bieten ein Konservengrundsortiment, manchmal auch Molkereiprodukte. Die benachbarte Tankstelle z.B. bietet TK-Pizza aus der Langnese-Truhe an.
    Viele Höfe bieten Lebensmittel vom Erzeuger an (Obst, Gemüse, Eier etc.). Von einer vollständig fehlenden Versorgung kann man also nicht sprechen.
    Das ist suboptimal, aber immer noch besser als nichts.

    ad 4.
    So rührend das Konzept von svb ist: Es wird nicht funktionieren. Gerade die reduzierten Einkaufszeiten sind einer der entscheidenden Gründe, nicht mal das Wenige, was man spontan braucht, am Ort zu kaufen. Während sich die Tankstellen mit langen Öffnungszeiten (auch sonntags) mittlerweile an Lebensmitteln, Drogerieartikeln, Backwaren einen erheblichen Umsatzanteil erwirtschaften, wundert sich der Krämer, der morgens von 10.00 bis 12.00 und zweimal nachmittags von 14.000 bis 18.00 Uhr auf hat, warum keiner mehr kommt. Wer sollte das auch können – von den Alten, Hausfrauen/männer einmal abgesehen.
    Wenn er dann nach Feierabend mal 5km weiter zum Edeka fährt, dann trifft er bekannte Gesichter zu Hauf. Was lernt er daraus? Offensichtlich nichts…

    Aber wie gesagt: Von fehlender Versorgung der Landbevölkerung kann mitnichten die Rede sein.

  1602. Diese geistige Armut kotzt mich an!

    Was bitteschön geht mein Kleiderschrank jemand anderen als mich an?

    Keiner wird gezwungen (und ich würde solche Gestalten auch niemals in mein Haus geschweige denn in mein Schlafzimmer lassen) ihre Nase in meinen, ich betone „meinen“! Kleiderschrank zu stecken.

    Auch das „Knoblauchargument“ stinkt zum Himmel, wer riecht denn jeden Tag stundenlang die „Knoblauchausdünstungen“ seiner Mitbürger?

    Und ich schreibs nochmal, welcher Nichtraucher wird gezwungen in eine Raucherkneipe zu gehen?

    Es gibt inzwischen sehr viel mehr „Nichtraucherdestinationen“ als Orte, an denen geraucht wird.

    Was wollen diese, mir fällt gerade keine passende Bezeichnung für die gemeinten „Zeitgenossen“ denn eigentlich noch?

    Ich verate es Euch:

    Sich in Dinge einmischen, die sie absolut nicht tangieren!

    Da ich („leider“) eine gute Erziehung genossen habe verbietet mir diese, den genannten Personenkreis mit dem für ihn passenden Ausdruck zu belegen….

  1603. So schön ich eine ländlichen Einkaufsmöglichkeit für Kren, Speck und Bauernbrote fände, der Schlecker wird niemandem fehlen, weder auf dem Land noch in der Stadt.

  1604. @Lutz Die Aussage meines Artikels ist: Schlecker nicht mit dem Nahversorgungsargument stützen. Auch nicht mit dem Argument, daß die Mitarbeiter der geschlossenen Filialen keinen Job mehr finden, denn das stimmt nicht, was für eine Unterstellung. Wenn Du nun sagst, die Nahversorgung funktioniere eh, wunderbar. Außerdem habe ich weder über Dein Dorf noch über meines geschrieben – wir haben wunderbare Läden, wo ich wohne, und akzeptable Öffnungszeiten. Du hast schon recht, manchmal reicht eine Tankstelle, aber auch die sind weniger geworden auf dem Land.

    In meinem Artikel ging es um Gemeinden, die rumheulen, sie hätten keine Läden mehr und den Staat auffordern, daher den verschwindenden Schlecker zu stützen. Dabei könnten sie es selbst in die Hand nehmen. Klar ist der von mir beschriebene Laden 1:1 aus den Waltons übernommen (wobei sich der noch trug mangels Internet), aber mir ging es nicht um die Gründung eines Ladens. Nur um die Geißelung der Mentalität hinter dem Ruf nach Staatsknete.

    Hilf Dir selbst und pfeif auf Subventionen.

  1605. Zusammmenfassend ist zu sagen:

    Wenn sich jeder nur um seinen eigenen (also den nur ihn direkt tangierenden) Dreck kümmern würde wäre die Welt um einiges einfacher.

  1606. Die Sache mit dem „stinkenden Qualm“ sollte man auch nicht einfach so stehen lassen.

    Es ist nicht viel mehr als 60 Jahre her, da ließ der Autor J.R.R. Tolkien seinen braven Gimli die Erwartung der Genüsse, die ihm nach langer mühevoller Reise zuvorderst erwähnenswert erschienen, mit den Worten zusammenfassen: „Prasselnde Kaminfeuer, Malzbier, gut abgehangenes Fleisch …“.

    Die Vorfreude auf eine gute Pfeife nach den genannten Genüssen hielt er, der Pfeifenraucher, wohl für so selbstverständlich, dass er es nicht für nötig erachtete, dies seiner Aufzählung hinzuzufügen.

    Dem heutigen, „modernen“ Menschen würde diese Aufzählung wohl eher einen Schauder des Grauens hervorrufen. Das prasselnde Kaminfeuer erscheint in seiner Vorstellung eher als eine Kanzerogenschleuder, der unvermeidliche Qualm desselben würde ihn wohl mehr um seine weißen Tapeten fürchten lassen, das Malzbier dürfte er mehr als Störgröße empfinden, die seinen Kalorienplan durcheinander bringt, und die Erwähnung des „roten“ Fleisches lässt ihn sicher an eine der neusten „Studien“ erinnern, die mit so unbestechlicher Wissenschaftlichkeit nachwiesen, das dessen Verzehr mit Krebs und Herzinfarkt zu bezahlen sei. Und über die Pfeife schweigen wir besser ganz.

    Muss dieser Paradigmenwechsel in diesen Ariel geplagten und mit Persil rein gewaschenen Jahrzehnten wirklich verwundern? Nein, denn Gestank als Ausdruck der Abneigung existiert ja nicht wirklich, es ist nichts als eine Bewertung, die ein Geruch in unserem Hirn erfährt. Und warum sollte da die pausenlose Prograganda in Film, Presse, Werbung und Fernsehen nicht Wirkung zeigen. Dem dort vermittelten Lebensbild ist Genuss bestenfalls noch vorstellbar als „Wellness“ oder schweißtreibendes Jogging, weil beides wenigstens der Ertüchtigung dient. Die Ertüchtigung für den eigentlichen Zweck des Daseins, nämlich die rastlose Arbeit und die Behauptung in der Konkurrenz der Arbeitskraft, dem sich alles andere unterzuordnen hat. Ja selbst die Vermittlung des Sex als erweitertes Wellness durch die heutige mediale Welt fügt sich nahtlos in diesen säkular gewendeten Puritanismus ein.

    Nun wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, wo Tabakgeruch erfolgreich mit dem Begriff „Gestank“ assoziiert wurde und nicht wie bei mir älterem Semester z.B. der Geruch nach Zigarren mit der liebevollen Beziehung zu meinem Großvater in Verbindung steht, da müssen wir sicher auf die neue Gefühlswelt Rücksicht nehmen. Aber ganz sicher keine Rücksicht bis zur Selbstaufgabe, wie Politik, WHO und der gesundheitsindustrielle Komplex dies von uns einfordern will.

    Nein, diesen Gesslerhut grüßen wir nicht.

  1607. @Drive, ja ich muss bei sehr vielem dabei sein. Tatsächlich nicht bei allem, aber eine recht häufige Präsenz wird von mir erwartet.
    Als Vorstand in ehrenamtlichen Vereinen, mit dem Ziel der GEMA ein Schnäppchen zu Schlagen und doch noch ein Festzelt finanziert zu bekommen (Was sie mit allen Mitteln zu verhindern suchen), bleibt einem eine gewisse Kontaktaufnahme zu anderen Vereinen und Interessengruppe nicht erspart.

    Wie ich in meinem ersten Kommentar, leider nicht klar genug ausgedrückt, gesagt habe, sind mir Freiluftqualmer recht egal. Auch in Festzelten und vielen anderen Anlässen kann ich Raucher sehr gut ohne Tolleranz ertragen. Ich empfinde es erst als tollerant, wenn ich es ignoriere und aushalte obwohl es mich stört. In Festzelten, an der frischen Luft und weiteren Orten stört es mich, dank der hohen Decken (im freien sind sie wahrlich hoch), nicht im geringsten.
    Ausgenommen dem anfänglichen Kommentar von SvB bezüglich der Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche – ich glaube dieses Argument kann so schnell keiner entkräften.

    Es bleiben neben den geräumigeren Lokalitäten aber noch genug kleinere Räume und Veranstaltungen, wo die Luft die Qualität von Schmirgelpapier bekommt. Dort kann man den Zigarettenqualm oft mit dem Brotmesser in kleine Stücke schneiden, in einen Kartoffelsack stecken und nach draußen tragen. Das sollte doch selbst Raucher stören, wenn die Luft so gesättigt ist, dass für das Ausgehen der Zigarette nicht mehr die in Deutschland inzwischen vorgeschriebenen Brandschutzringe verantwortlich sind.

    Naja ich Gönne jedem Raucher sein Vergnügen. Wenn die angesprochenen Raucherclubs eine entsprechende Lüftung besäßen, würde ich mich sogar da rein trauen ohne zu murren. Ein bisschen gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz, und das Problem wäre keins.

  1608. Also ich kann mich da der Meinung des Alex broy nur anschliessen.
    Mein Vater , der bis vor einer Woche ( es sein ihm seine altersteilzeit gegönnt) 33 Jahre lang Geschäftsführer der hofpfisterei war hat gezeigt , dass man auch ohne Farbstoffe , Zusatzstoffe , backmittel, ausbeutung und Skandalen ein unbeschreibliches Brot produzieren kann!
    In diesem Sinne lasst es euch schmecken und allseits schöne Ostern
    Viele Grüße Steffi

  1609. Da kann ich ja richtig stolz (ohne Nudelholz) sein, als Inspirationsquelle für deinen Blogpost gedient zu haben.
    Der Vollständigkeit halber möchte ich noch mehr Abgründe meiner verwahrlosten Brotkonsumenten-Seele preis geben.
    Ja, ich kaufe mein Brot beim Pfister und meine Semmeln bei einer Augsburger Bäckereikette und … Achtung jetzt kommts: „Meine Croissants beim Lidl!“

    Und warum? Weil sie da am leckersten sind!
    Ich finde es löblich und bewundernswert, wenn man morgens um 04:00 Uhr aufsteht und in die Backstube geht, finde es aber als Verbraucher am wichtigsten, dass man nicht nur die Disziplin hat, sich Morgens früh rauszuquälen, sondern dass man leckere Backwaren herstellen kann. Und da sieht es bei den hiesigen „echten“ Bäckern einfach ganz übel aus. Man muss einfach backen können!

    Und wenn sich ein Croissant anfühlt wie ein gebogenes Hausbrot und schmeckt wie Ciabatta ohne Olivenöl, dann geh ich eben zum Lidl, auch wenn es mir leid tut um den unbegabten Frühaufsteher.

  1610. Denke gerade darüber nach einen Tante Emma Laden zu eröffnen und zwar nur mit den wirklich wichtigsten Produkten, die man wirklich braucht. Mein Sortiment sollte wie folgt aussehen: Single Malts, Kubanische Zigarren, Croissant, Cramique, Espressobohnen, Budapester Schuhwerk, Italienische Krawatten, iPad, -Pods, -Books, Bio-Weißbiere, Schottische Tweedklamotten, Limetten, frische Minze, ausgesuchte Rumsorten … Mal gucken welche Gemeinde mich subventionieren würde.

  1611. @Tim Cole,Deregulus,Dieter Jaeger
    Super Kommentare, nur das kommt bei den NR nicht an. Die sind einfach
    dagegen. Jetzt sind es die Raucher, bald werden es andere „Laster“ sein.
    Evtl. die Viel-Esser-Fresser, z.B. Schweinehaxe mit Aufkleber: Friß nicht soviel, ich muss Dich anschauen.
    Ich habe es aufgegeben mit NR einen sachlichen Dialog zu führen, im
    Sommer, wenn ich im Straßencafe rauche und angemotzt werde, das bleibt nicht aus, verweise ich auf die Innenräume, die haben sie sich rauchfrei erkämpft dann können sie von ihrem Recht Gebrauch machen.
    Schöne Ostern
    Drive

  1612. Wie dankbar bin ich, Alex, für diese Lidl-Konfession! Die Dinger sind aber auch lecker, von denen kann sich der Kreisinnungsmeister Höfelsauer ordentlich was abgucken! Und der Lidl hat noch etwas, was ich in meiner neuen Heimat, dem Allgäu, sehr zu schätzen lernte: Die Seele. Geradezu spirituell, religiös, schon vom Namen her. Länglich, außen knusprig, innen weich und im Original mit Kümmel und Salz drauf. Die macht natürlich der Bäcker Holzheu in Dirlewang unübertroffen, die vom Lidl mögen aber als oberbayrischer Ersatz ganz gut durchgehen.

  1613. Lidl versuche ich so gut es geht zu boykotieren. Ich habe, als ich zwischen 17 und 19 Jahre alt war, zwangsweise in Schwaben leben müssen und seither einen nicht sachlich zu begründenden Hass auf alles Schwäbische – und auf Diskounter sowieso.

    Ich gebe zu: Meine Frau kauft dort öfter ein und überlistet mich dann wenn sie mich fragt, ob dies oder das mir geschmeckt hat und ich mit „Ja“ antworte. Grinsend meint sie dann das käme vom Lidl. Naja.

    Aber zur Hofpfisterei: Seit dem massiv überhand nehmenden Gesundheitsterror bin ich dazu übergegangen, wieder mehr ungesund zu leben. Und bei der Hofpfisterei steht ja überall „Bio“ drauf. Doch letztens hatte ich Gelegenheit, eine Führung bei der Hofpfisterei mitzumachen und ich war – zugegeben – begeistert. Sowohl die Geschichte der Firma als auch die Philosophie und der Umgang mit den Mitarbeitern scheint hervorragend zu sein. Und das Brot schmeckt einfach wirklich gut. Bäcker werde ich trotzdem nicht mehr, und das liegt nicht daran, dass ich zu alt für einen neuen Beruf bin. Aber essen werde ich Brote der Hofpfisterei nun öfter. Trotz „Bio“.

  1614. Es ist schon traurig und lässt tief in demokratisch etikettierte Staaten blicken, dass heutzutage das Menschenrecht, Grundrecht, Verfassungsrecht der freien Meinungsäußerung ohne Repressalien seine Gültigkeit erst ab der Pensionierung (zwangsläufig) gewährt wird, weil man dann nicht mehr mit Berufsverbot und daraus resultierender Armut erpressbar ist.

    Fröhliches Eiersuchen
    Carolus Magnus
    sackstark.info

  1615. Wenn ich dicht gedrängt früh morgens in der U-Bahn stehe und jemand nach Knoblauch riecht wird mir schlecht. So kurz vorm Übergeben. Wenn einer niest und hustet habe ich ein ungutes Gefühl beim einschnaufen der Luft. Bzw. stecke mich an. Usw.Usw. Aber so ist das Leben nun mal.

    Würde man alles so konsequent verfolgen wie den Nichtraucherschutz und wäre man wirklich besorgt um die Gesundheit, so würden wir alle mit staatlich verordneten Helmen, Schutzkleidung mit Protektoren und Atemmasken rumlaufen müssen. Jeder hätte einen implantierten Chip, der die Blutwerte misst und an die stattliche „Gesundheitsüberwachung“ sendet.
    Fehlernährungen wie z.B. Alkohol, Fett oder Süßes werden mit Geldstrafen belegt.

    In Wohngebieten dürfen keine Autos mehr fahren. Der Computer, Fernseher und Handy würden sich nach einer Stunde aus Gesundheitsgründen automatisch ausschalten. Alle riskanten Sportarten wären verboten…..

    Also Leute geht in Euch und fangt wieder das Denken an!

  1616. @jörn Jetzt fallen Sie doch nicht rhetorisch auf alles herein, das man Ihnen präsentiert! Was haben Sie eigentlich gegen sogenannte Groschenromane? Daß sie so preisgünstig sind, daß sie auch von der hart arbeitenden Bevölkerung gelesen werden können? Oder daß es sich um ein Vermarktungskonzept handelt, das nicht jedem Künstler offensteht? Ich glaube, erheblich mehr Leute kennen „Jerry Cotton“ oder „Perry Rhodan“ als auch nur irgendeinen Tatort-Kommissar, auch wenn letztere durchaus ihre Anhänger haben dürften.

    Beiden Produkten gemeinsam ist die Regelmäßigkeit der Fortsetzungen und die teilweise arg vorhersagbare Handlung, wenn man mal ein paar Exemplare gelesen oder gesehen hat. Das gilt zumindest sicher für den Tatort. Aus Sicht vieler Menschen ist der Satz „Der Tatort ist ein animierter Groschenroman“ höchstwahrscheinlich beleidigend, aber für den Autor von „Groschenromanen“.

    Und vor diesem Hintergrund finde ich den Brief der Tatort-Autoren nach wie vor anmaßend. Ich habe aber den Verdacht, daß einige der Unterschreiber überhaupt nicht hinter dem Brief stehen, sie haben sich da vor einen Karren spannen lassen und es zunächst nicht gemerkt.

  1617. PS.: Lustige Metapher, ich hab’s auch erst jetzt gesehen: Wie kann man sich vor einen Karren spannen lassen und gleichzeitig dahinter stehen … 🙂

  1618. Die Bäckerinnung ist schlecht beraten, wenn sie zugibt, daß Bäcker früher aufstehen müssen. Ich würde ja eher darauf wetten, daß man einem jungen Azubi es so erklärt, daß er lediglich ein bisserl länger aufbleiben muß 🙂 und nach getaner Arbeit gaaaanz lang ausschlafen kann. Und dann erst mal ausgehen. Ich kenne da so ein paar Azubis, denen das sofort einleuchten würde.

  1619. Ach, einer muss hier ja den Verteidiger geben, wenn Sie sich alle so einig sind (und über die Qualität der Blogs, die hier repräsentiert sind, gäbe es ja übrigens – so rein unter Qualitätsgesichtspunkten – auch einiges zu sagen, also in punkto Vorhersehbarkeit der Aussagen, wenn man mal ein paar Textexemplare gelesen hat, oder bezüglich der Regelmäßigkeit, mit der hier die als Querdenkerei aufgehübschte, etwas plumpe politisch unkorrekte Ereiferungsenergie freigesetzt wird. Aber lassen wir das, bzw. nur noch eine letzte Anmerkung: Den Verdacht zu äußern, dass die Tatort-Autoren nicht hinter dem Brief ständen, den sie unterschrieben haben, ist eine recht kühne Behauptung. Kann es sein, dass ich deshalb die Blogkultur in großen Teilen so nervig finden: Weil ein Autor da einfach Sachen in die Welt setzen kann, über deren Wahrheitsgehalt er keine Rechenschaft ablegen muss? Ist doch nur ein Blog, zahlt doch keiner für, alles für umme… nichts für ungut!

  1620. Ach Jörn, das artet jetzt aber doch auch arg zum fruchtlosen Zwiegespräch aus. Was Ihre „letzte Anmerkung“ angeht: Sie machen genau das, was Sie mir völlig unberechtigt vorwerfen. Was macht Sie so sicher, daß meine Aussage nur eine „kühne Behauptung“ sei? Vermutlich arbeiten Sie halt so und können sich nicht vorstellen, andere arbeiteten anders.

    Ich stütze meine Aussage auf persönliches Wissen, das könnte uns hier nur weiterhelfen, wenn Sie mich kennen würden, aber es gibt auch Fundstücke wie dieses: http://netzpolitik.org/2012/offener-brief-von-51-tatort-autoren-an-die-netzgemeinde/#comment-455341

    Da kann man deutlich etwas lesen von einem, der zwar unterschrieben hat, aber nicht hinter dem Brief steht. Ich halte den Verfasser trotz seines anonymen Kommentars für authentisch. Sie nicht? Haben Sie noch nie einen „offenen Brief“ bekommen mit der Aufforderung, den zu unterschreiben? Und last but not least: Sie wissen, daß es weitaus mehr als 51 Tatort-Autoren gibt? Es teilen also längst nicht alle die Meinung, die in diesem Brief vertreten wird.

  1621. na ja, aus der formulierung, dass einer der unterzeichner nicht ganz glücklich über die form des briefes ist, auf dessen nicht vorhandenen inhaltlichen rückhalt zu schließen… das ist ein bisschen wenig, oder?! und ihre andeutung zum persönlichen wissen, auf das sie ihre aussage stützen, ist auch nicht wirklich befriedigend… was meinen sie denn damit? butter bei die fische! und entschuldigen sie, das ich wieder in diese egomanische kleinschrift verfalle, es geht einfach schneller und hat nichts mit einer missachtung anderer meinungen zu tun… p.s. 1 ja, es gibt mehr tatort-autoren, aber die, die unterzeichnet haben, sind im verband deutscher drehbuchautoren organisiert – und der hat den brief ja schließlich initiiert. p. s. 2 ja, ich habe auch schon mal einen offenen brief unterschrieben, ich habe ihn vorher durchgelesen, und selbst wenn ich mit formfragen gehadert hätte, wäre mein name darunter erschienen. die form ist wichtig, aber der inhalt zählt.

  1622. @Werner N.: Bitte verzeih meinen etwas flapsigen Ton. Meine persönliche Feststellung ist halt, dass der Raucher das nicht als sooo unangenehm empfindet. Heute war ein herrlicher Frühlingstag, war unterwegs mit Fau und Kind. Im Park …die ersten Bäume blühen, es duftet herrlich. Dann kommt im Park ein Raucher vorbei. Bäng … stinkt. Keine Paranoia, kein Hass, mein subjektives Empfinden, MEIN eigenes Gefühl. Das Teile ich mit vielen, vielen Nichtrauchern. Rauchen kostet Geld und stinkt. Mir persönlich fremd so einen Quatsch zu machen. Bitte, ist DEINE Freiheit (?) und Du darfst es tun. Ist doch toll! Wenn Du oder ein anderer Raucher für diesen Mist sein Geld ausgeben will. Ist sein Recht, geschenkt!

    Da ich mit wissenschaftlicher Literatur umgehen kann – ich habe das gelernt – werde ich keine Zeit für die Lektüre Grieshabers verschwenden. Nein, das ist keine Arroganz.

    Warum muss man DAS Werk von Grieshaber nicht lesen?

    Easy. Man kann sich über die Dekundärliteratur ein schnelles Bild machen. Bereits in den sechziger Jahren wurden durch die Tabakindustrie (sic!) Untersuchungen gemacht, dass Passivrauchen schädlich ist. Diese Untersuchungen sind in dem von mir veröffentlichten Link nachzulesen. Deshalb konnte nach einem Rechtsstreit die Tabakindustrie verpflichtet werden, folgendes zu veröffentlichen:

    „Fachleute des Gesundheitswesens sind zu dem Schluss gekommen, dass Passivrauchen bei erwachsenen Nichtrauchern Erkrankungen wie Lungenkrebs und Herzkrankheiten verursacht und bei Kindern Leiden wie Asthma, Atemwegsinfektionen und -beschwerden, Husten, Mittelohrentzündung sowie den Plötzlichen Kindstod verursacht. Des Weiteren sind Fachleute des Gesundheitswesens zu der Überzeugung gelangt, dass Passivrauchen Asthmaleiden bei Erwachsenen verschlimmern und Reizungen von Augen, Hals und Nase verursachen kann. “

    Link:
    http://www.pmi.com/deu/tobacco_regulation/smoking_and_health/pages/secondhand_smoke.aspx

    Lügt hier die Tabakindustrie etwa?
    Sowas steht doch auf einigen Packungen drauf. Nur so zum Spaß? Oder können einige hier nicht lesen?

    Warum behauptet die BGN etwas anderes? Schau Dir mal die beiden Berichte zu dem Thema an (2008 und 2011, mein Link). Du bist doch ein wacher Geist? Fällt Dir was auf? Richtig, 2011 wirst Du mit Zahlen und Statistiken beworfen, die kein Mensch versteht. Geschweige denn ein Kellner oder ein Koch in der Lehre. Warum?

    Eine hinreichende Antwort läßt sich hier finden:
    http://lobbywatch.wordpress.com/2009/12/21/tabaklobbyismus-gequassel-fur-den-qualm/

    Ich zitiere:
    „Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten bietet sich als Bündnispartner der Tabaklobby besonders an, weil sie ein Eigeninteresse daran hat, das Passivrauchen als harmlos einzustufen. Andernfalls müsste sie als gesetzliche Unfallversicherung der Beschäftigten im Gastgewerbe womöglich für die Folgekosten beispielsweise von Lungenkrebs aufkommen.“

    Aha! Das wären für die BGN richtig tolle Beträge! Das heißt, dass Gastronomie Personal, das in Folge des Passivrauchens erkrankt vom BGN NICHT entschädigt werden müssen, dank Herrn Dr. Grieshaber.

    Wenn dies „Freiheit und Toleranz“ ist (Toleranz wird nur mit einem „l“, Tollhaus aber mit zwei geschrieben!), von denen hier schwadroniert wird, bekomme ich leichte Krampferscheinungen. Hier macht sich Grieshaber dann zum Mitdiener eines Schwindels. Nicht schön….

    Trotzdem alles Schöne in diesem Frühling
    Paul

  1623. @jörn: In Bezug auf kühne Behauptungen sollten Sie sich vielleicht nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Immerhin wimmeln Ihre Kommentare von eben solchen:
    1. „…zeugt leider weder von Kenntnis der Werke noch von Medien-Kompetenz…“ Ganz schön anmassend! Als stünde ein Vergleich mit Groschenromanen (die ich lediglich in Bezug auf ihr künstlerisches Niveau niedriger eingestuft habe als „hochwertige Kunst und Kultur“ – weitere Negativattribute haben Sie hineininterpretiert) keinesfalls zur Debatte, wenn man Medienkompetenz besäße oder nur genug davon gesehen hätte. Das macht mich wirklich neugierig, wie Ihre Definition von „Medienkompetenz“ wohl lauten mag.

    2. „…zu denen übrigens die besten Schreiber dieses Landes gehören…“ Das hat mir einen exzessiven Lachanfall beschert und lässt mich wiederum an Ihrer Medienkompetenz zweifeln. Wie Marcel Reich-Ranicki das wohl aufnehmen würde?

    3. „…sondern von ganz anderen Motiven befeuert wird.“ Jetzt setzen Sie einfach eine Sache in die Welt, für die Sie keinerlei Belege anführen können. Oder ist das hier Ihr „Coming-Out“ als Telepath?

    Um den von Ihnen so strapazierten Wahrheitsgehalt, den Sie ja bei den hier mitdiskutierenden Bloggern so dreist in Abrede stellen, ist es also bei Ihnen selbst nicht allzugut bestellt.

    Wenn wir hier allerdings nur Vermutungen äußern:

    Ich vermute, daß Sie ein handwerkelnder Drehbuchautor fürs Fernsehen sind oder vielleicht mal einer werden woll(t)en. Darauf deutet auch Ihr Gebrauch des Begriffs „Kollegen“ hin. Es könnte außerdem der Grund sein, warum Sie nicht unter Ihrem vollen Namen posten wollen, wie es viele hier tun. Dafür nehmen Sie natürlich Ihr Recht auf Anonymität im Netz in Anspruch, während Sie andererseits ein glühender Verfechter der Vorratsdatenspeicherung sind, damit bloss jeder Halbwüchsige und jede Hausfrau mit aberwitzigen Geldforderungen abgemahnt werden können, die sich jemals einen Beitrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens aus dem Netz runtergeladen haben (wozu sie durch ihre GEZ-Zwangsabgabe eigentlich ohnehin berechtigt sein sollten). Vielleicht sind Sie aber auch nur einer der zahl- und namenlosen Schergen der Contentmafia. Alles nur Vermutungen – aber das hier ist ja nur ein Blog, da ist das wohl so üblich, oder nicht?

    Unterm Strich bleibt nur der traurige Eindruck eines Terriers, der nicht aufhören kann, jedem Stöckchen hinterherzujagen, das hier geworfen wird. Ich für meinen Teil habe jetzt keine Lust mehr, Stöckchen zu werfen – schon gar nicht für den Hund anderer Leute.

  1624. Bei einem Ausflug nach https://de.wikipedia.org/wiki/Weyarn (lohnt sich ungemein wegen der herrlichen Plastiken von Ignaz Günther in der Kirche – dazu noch Fresken von J.B. Zimmermann) kann man einen schönen funktionierenden Dorfladen bewundern. Vielleicht, Lutz Prauser (s. ad4), haben die einfach nicht mitbekommen, daß es nicht funktionieren kann?

  1625. Das erinnert mich an die wundervolle Serie „Der Schwammerlkönig“ Michael Fitz hat da so einen Party-Bäcker gespielt, der erst gefeiert und danach gebacken hat. Pre-Work-Party sozusagen.

  1626. @Carolus: Wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest. meinem Link zu folgen, wüsstest Du, dass Grieshabers Nachweise auch heute noch bei der BGN Bestand haben. Dr. Grieshaber darf sein Buch selbstverständlich veröffentlichen. Das Recht auf Meinungsfreiheit oder – wie hier dann gern betont wird – DAS Grundrecht wurde niemals beschnitten. Im Gegenteil Griehaber wurde für seine eher schludrige Arbeit ordentlich entlohnt. Akademisches Abwatschen eines großen wissenschaftlichen Unsinns ist aber auch eine durch das Grundrecht auf Meinungsfreiheit gesicherte Sportart der Wissenschaft. Bitte das nicht verwechseln.
    Die Meinungsfreiheit garantiert uns das Recht unsere Meinung zu äußern, stiehlt uns aber nicht die Verantwortung die Konsequenzen unserer Äußerung ertragen zu müssen.

    Einen schönen Tag
    Paul

  1627. Paul, Deine Logik hinkt wie der Leibhaftige.

    Gleich, wie es um den Wahrheitsgehalt der Passivrauchtheorie bestellt ist, man darf wohl sicher davon ausgehen, dass die Tabakindustrie dies nicht freiwillig veröffentlicht hat, denn welches Interesse sollte sie daran entwickeln, die Absatzchancen ihrer eigenen Produkte zu vermindern?

    Nehme doch Dein eigenes Zitat ernst:

    „Fachleute des Gesundheitswesens sind zu dem Schluss gekommen …“

    Die Tabakindustrie behauptet demnach keineswegs IHREN Erkenntnissen nach wäre Passivrauch schädlich, sondern sie stellt lediglich fest, dass dies die Meinung von „Fachleuten des Gesundheitswesens“ sei. Und wenn man gewillt ist, zwischen den Zeilen zu lesen, so klingt das so ziemlich wie „die Wissenschaft hat festgestellt …“.

    Und die „Fachleute“, die dies immer wieder und wieder feststellen, sind sie wirklich die Ritter der Wahrheit, so ganz ohne eigene Interessen? Was ist mit dem gesundheits-industriellen Komplex, der sein Geld nicht unwesentlich damit verdient, den Leuten einzureden, dass sie krank sind und der Hilfe durch Arzt und Medikament, Yoga und Biowurst bis hin zu Selbsterfahrungsgruppe und Urschrei benötigen. Und passt in diese Geschichte von tausend und eine Nacht nicht die Mär vom Passivrauch wunderbar hinein? Lässt sich die unersättliche Gier dieses Komplexes nicht bestens stillen mit Rauchentwöhnungsmitteln und -kursen, mit nichtsnutzigen Studien, mit Absatz von Vitaminpillen (sollen ja Lungenkrebs vorbeugen) und vielem desgleichen mehr?

    Und die Verbindung von den Institutionen, die die Tabakkontrolle führend betreiben, wie WHO und DKFZ zu diesem Komplex ist doch nicht unbekannt. Schon die „Schweinegrippe“ vergessen?

    Wenn Du wissen willst, wer die beste Wurst in der Stadt macht, fragst Du doch auch nicht Deinen Metzger. Und aus gleichem Grund kann sich der, der die gesundheitlichen Wirkungen des Tabaks ergründen will, wohl kaum auf die Antworten von weder der Tabakindustrie noch Tabakkontrolle verlassen. Das wäre einfach nur naiv.

    Wer es wirklich wissen will, muss sich schon inhaltlich mit den Argumenten aller Seiten auseinandersetzen.

    Und wenn nicht, das eben deshalb nur, weil er ungetrübt zu glauben wünscht.

  1628. @Paul: Dieter hat das meiste schon gesagt. Ein paar Ergänzungen: Ich habe in einem anderen Beitrag schon darauf hingewiesen, dass ich es nicht für einen sachlichen Diskussionsstil halte, Inhalte eines anonymen Hetzblogs ohne Impressum als „Argument“ zu zitieren. In diesem Fall werde unter anderem ich in diesem Blog verleumdet und verunglimpft – und daher weiß ich, dass dort gelogen wird. Also bitte entweder seriöse Quellen oder Sie müssen sich vorwerfen lassen, nicht sachlich diskutieren zu wollen.

    Warum Philip Morris irgend etwas schreibt, weiß ich nicht, ich habe keinerlei Kontakte zu dieser Firma. Man kann vermuten, dass das in diesem Vergleich mit hineingeschrieben war, oder sie schreiben es, um langfristigen Gerichtsverfahren aus dem Weg zu gehen oder was weiß ich. Was Philip Morris auf seiner Webseite schreibt ist für mich aber keine Diskussionsgrundlage, genauso wenig wie die Propaganda der WHO/Tabakkontrolle für mich Grundlage sind.

    Ihr Hinweis mit den Zigarettenschachteln ist lächerlich. Sie sollten wissen, dass die Texte von der EU vorgegeben sind.

    Niemand zwingt Sie, das Buch von Grieshaber zu lesen. Es würde auch Ihr Weltbild gewaltig ins Wanken bringen und es ist menschlich verständlich, dass sie das gar nicht wissen wollen.

    Was Sie und die Mainstream-Medien als „Experten“ und „Fachleute“ bezeichnen, sind Lobbyisten der WHO/Tabakkontrolle wie z.B. Frau Martine Pötschke-Langer. Deren Job ist es, die Interessen der WHO/Tabakkontrolle zu verbreiten und nicht wissenschaftliche Erkenntnisse. Und zugegeben, diesen Job behrrschen sie perfekt. Haben sie doch mit der Lüge, in Deutschland würden jährlich 3.301 (nicht 3.300 und auch nicht 3.302, sondern genau 3.301!) Menschen an Passivrauch sterben, große Teile der Politik auf ihre Seite gezogen. Dabei müsste eigentlich jeder, dessen IQ über 5 Meter Feldweg liegt, begreifen, wie verlogen diese Behauptung ist.

    Es wurden gerade einmal 7.124 Personen als Grundlage dieser „Studie“ ausgewählt, also nur 0,009 Prozent unserer Bevölkerung, sowie eine Stichprobenanalyse aus dem Jahre 1998. Aus einem Mischmasch dieser Zahlen wurde dann die Anzahl der sogenannten Passivraucher geschätzt. Völlig unsinnige Hochrechnungen und wirre Zahlen wurden dann in eine Formel gepresst, die die Zahl 3.301 ausspuckte.

    Welcher Faktor das Lungenkrebsrisiko von Passivrauchern erhöhen soll, wurde mit den Daten des Krebsregisters des Saarlandes ermittelt (Saarland hat, aus welchen Gründen auch immer, die höchste Lungenkrebsrate Deutschlands. Antiraucher behaupten, das liege daran, dass Luxemburg so nah sei wo Zigaretten billiger seien). Alle anderen Bundesländer wurden nicht berücksichtigt. Die Daten zu Ursachen und Häufigkeit von Herzinfarkt und Schlaganfall basieren auf Erhebungen einer einzigen Stadt, nämlich Augsburg (Warum gerade Augsburg?). Und dass in dieser Statistik zwei Drittel der Menschen über 75 und ein Drittel über 85 Jahre alt sind ist ein weiterer Beweis dafür, dass es bei dieser Studie nicht um wissenschaftliche Arbeit ging, sondern einzig und allein darum, Zahlen so hinzubiegen dass man eine Grundlage für die Rauchverbote hatte. Übrigens – und das ist fast der Gipfel, liegen die Todesfälle dieser „Passivraucher“ über de durchschnittlichen Todesfällen in Deutschland. Man könnte also sogar behaupten, Passivraucher leben länger.

    Ich möchte nicht wissen, wie die Passivrauchgläubigen über eine derartig ungenaue (um nicht zu sagen gefälschte) „Studie“ herfallen würde, wenn sie nicht von der WHO/Tabakkontrolle gekommen wäre.

  1629. Kleine Korrektur: Frau Pötschke-Langer heisst Martina und nicht Martine und die Anzahl der Todesfälle der „Passivraucher“ liegt unter dem Durchschnitt der Todesfälle in Deutschland. (Ich sollte nicht schneller tippen als meine Tastatur das mitmacht 🙂 )

  1630. Ihre Werbung für das denialistische neue Werk von Grieshaber können Sie sich wirklich sparen. Er hat jahrelang für die BGN gearbeitet, die eng mit der Tabakindustrie verbandelt ist:

    Seine „Wahrheiten“ sind nichts weiter als Volksverdummung, wie man hier sieht:

    „Die BGN (Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten) hat noch NIE eine in der wissenschaftlichen Fachwelt anerkannte Arbeit veröffentlicht, sie bringt lediglich auf ihrer eigenen Homepage irreführende Tabakpropaganda in Umlauf.

    In einer neuerlichen pseudowissenschaftlichen Veröffentlichung zum Thema Passivrauchen und Lungenkarzinom begeht die BGN eine weitere vorsätzliche Irreführung der Bevölkerung.

    Wer eine Milchmädchenrechnung aufmacht, kalkuliert mit unsicheren Fakten, ignoriert dies aber und redet sich das zu erwartende Ergebnis schön. Nichts anderes tut dieses Pamphlet, das offensichtlich aus der Feder des Herrn Professor Grieshaber stammt. Anscheinend hat der es aber diesmal versäumt, seinen Namen darunter zu setzen.

    Es ist wirklich haarsträubend zu lesen, welch abenteuerliche Berechnungen angeführt werden, die der Verfasser selbst allem Anschein nach für „Wissenschaft“ hält, um allgemeine Verwirrung bei leichtgläubigen Nikotinopfern zu erzeugen.

    Exemplarisch soll hier nur ein Fehlschluss aufgezeigt werden, um der wissenschaftlichen Fachwelt, die sich mit dem ehrenwerten Herrn Grieshaber sicherlich noch auseinander setzen wird, nicht vorzugreifen.

    Auf Seite 5 des Pamphlets der BGN lesen wir:

    „Bei exponierten Versicherten im Gastronomiebereich können auf der Grundlage tatsächlicher Daten nur 2 Lungenkarzinom-Erkrankungsfälle/100.000 ermittelt werden. D. h., dass bei 2 Mio. Versicherten, die exponiert sein können, insgesamt ca. 40 Fälle/Jahr auftreten. Bei diesen 40 Fällen sind Raucher und Nichtraucher zusammengenommen.“

    Nach der Milchmädchenmethode der BGN können diese 40 Fälle/Jahr bei 2 Mio. Versicherten auf die 80 Millionen Deutschen hochgerechnet werden: Somit dürften dann nur 1600 Lungenkarzinom-Erkrankungsfälle, Raucher und Nichtraucher zusammengenommen, in Deutschland auftreten. Tatsächlich vermeldet das Statistische Bundesamt jedoch 40.000 Fälle pro Jahr, also 25 mal soviel, wie die BGN hier vorgaukelt.

    Was bedeutet das? Die BGN macht hier die Aussage, dass der Durchschnittsdeutsche ein um den Faktor 25 höheres Lungenkrebsrisiko im Vergleich zu den Gastronomiebeschäftigten hat.

    Diese Aussage der BGN ist lächerlich. Die „Wissenschaftler“ der BGN haben sich mit dieser Aussage bis auf die Knochen blamiert.

    Jeder blutige Laie kann durch eine Minimalrecherche feststellen, dass Lungenkarzinom-Erkrankungsfälle eine Latenzzeit von 20 bis 50 Jahren haben und deshalb gehäuft erst ab einem Alter von 60 bis 65 Jahren auftreten. Die Geschädigten, die Herr Grieshaber, Präventionsleiter der BGN, nicht finden kann (oder will) sind bereits im Ruhestand und zählen somit nicht mehr zu den Versicherten der BGN. Hinzu kommt die hohe Personalfluktuation von der Gastronomie hinein in andere Branchen, so wie der hohe Anteil an Minijobbern, die in der Versichertenstatistik der BGN überhaupt nicht auftauchen. Entscheidend ist auch die Alterstruktur des Gaststättenpersonals, im Gastronomiebereich: über 90% der Angestellten sind dort jünger als 45 Jahre.

    Aus einer Stellungnahme von Prof. Dr. Dennis Nowak, Direktor des Institutsfür Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München, geht die Intention der BGN klar hervor:

    Warum bekämpft eine Berufsgenossenschaft die Prinzipien der Prävention? Wenn die Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (MAK-Kommission) der Deutschen Forschungsgemeinschaft und die International Agency for Research on Cancer (IARC) auf einer umfassenden internationalen Datengrundlage feststellen, dass Passivrauch ein erwiesenes Humankanzerogen ist, gibt es nur eine einzige logische Konsequenz für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten, vorrangig in der Gastronomie: Expositionsminimierung, die in diesem Fall durch ein Rauchverbot für Restaurant- und Kneipenbesucher zudem vergleichsweise leicht und praktisch kostenlos umsetzbar ist und weltweit in vielen Ländern längst betrieben wird. WHO und die UN-Mitgliedsstaaten, also auch die Bundesrepublik Deutschland, haben im Juli 2007 eine Leitlinie zum Schutz auch vor beruflicher Passivrauchexposition beschlossen. Was treibt die Präventionsabteilung eines Unfallversicherungsträgers, hier einen Gegenkurs zu fahren und ein gesichertes Humankanzerogen zu verharmlosen? Warum stellt sich die BGN nicht schützend vor ihre Versicherten? Ich bin betroffen und bestürzt, dass so etwas hierzulande heute noch geschehen kann. Die BGN negiert ihre Fürsorgepflicht für Hunderttausende von Beschäftigten in der Gastronomie, die täglich über viele Stunden an den am stärksten Tabakrauch-belasteten Arbeitsplätzen in Deutschland arbeiten müssen. Damit vertritt sie die Position der in ihrem Aufsichtsgremium sitzenden Tabakindustrie. Auch wenn die BG allein von den Arbeitgebern bezahlt wird, ihre Verpflichtung gilt dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten in den Mitgliedsbetrieben.

    Verharmlosen, verleugnen, irreführen: Die Strategie der BGN deckt sich mit den unlauteren Methoden der Tabakindustrie, die über Jahrzehnte hinweg die Bevölkerung für dumm verkauft hat.“

    Quelle: http://passivrauchen.wordpress.com/category/pseudowissenschaftler/

  1631. Gütiger Gott, soviel Anwürfe und als Beweis wird lediglich die Untersuchung der Krankenhausdaten durch die BGN angeführt, die ihrer Meinung nach nicht stimmen kann.

    Diese Ansicht beweist aber lediglich, dass sie nicht rechnen können, denn wie in dem Buch dargelegt, wurden in der Untersuchung nur die Erkrankten bis 59 Jahre untersucht, weil die Daten der Personen im Ruhestand sich nicht zuordnen lassen. In der Allgemeinbevölkerung treten im Alter von bis 59 Jahre etwa 20% (männlich, 2006) aller Lungenkrebsfälle auf, die anderen in späterem Alter. Das ist nicht der überwiegende Teil, aber auch kein kleiner Prozentsatz. Die Erkrankungsrate der bis 59-jährigen männlichen Personen beträgt in der Allgemeinbevölkerung 24,7 Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Erkrankungsrate für die entsprechende Altersgruppe der männlichen Kellner hingegen nur 11,5 Fälle pro 100.000. Bei den weiblichen Personen sind die Verhältnisse ähnlich. Ihre Hochrechnung ist also sachlich falsch und dient nur der Irreführung.

    Untersucht wurden die Daten von knapp 95.000 Kellnern, eine so grosse Stichprobe, dass für den Zufall nicht mehr allzu viel Raum bleibt. Es ist deshalb mehr als unwahrscheinlich, dass ausgerechnet bei Kellnern die Verteilung des Erkrankungsalters so drastisch von dem der Allgemeinbevölkerung abweichen soll, dass sich bei ihnen die Erkrankungen in späteren Jahren häufen und somit die unterdurchschnittliche Sterberate bis 59 übers Ganze gesehen wieder ausgleichen könnte.

    Und das noch unter der Bedingung, dass die Rate der aktiven Raucher unter den Kellnern, wie im Buch angegeben, deutlich höher ist, als die der Allgemeinbevölkerung.

    Ein 100%iger Beweis ist das natürlich nicht, das behauptet auch Grieshaber nicht, aber eine 2,5-fach kleinere Sterberate ist dennoch ein starker Hinweis dafür, dass mit der Passivrauchthese etwas nicht stimmen kann. Ein so starker Hinweis, sogar eine nennenswerte Gesundheitsgefährdung durch das aktive Rauchen in Zweifel ziehen zu können. Denn wenn Rauchen wirklich die so herausragende Ursache für Lungenkrebs wäre, wie die offizielle Lehrmeinung das darstellt, wie könnte ein so große, deutlich stärkere belastete Gruppe eine derart viel kleinere Erkrankungsrate als die Allgemeinbevölkerung aufweisen. Das lässt sich dann auch nicht mehr durch Flukutationen erklären, die in dieser Branche vielleicht größer als üblich sind.

    Aber natürlich, der ernsthaft Gläubige wird niemals zweifeln. Ihm genügt es, dass Tabakqualm stinkt, und was stinkt muss auch gefährlich sein.

  1632. Ein kurzer Nachtrag. Die angegebenen Zahlen stammen alle aus dem Buch von Grieshaber. Was in der Auswertung nicht berücksichtigt ist, ist die verschiedene Altersstruktur der Kellner und der Allgemeinbevölkerung.

    Rechnet man die rohe Rate der Kellner um auf eine gleiche Altersstruktur, dann ergibt sich für die männlichen Kellner eine Erkrankungsrate von 19.8 pro 100.000. Der Rate der Allgemeinbevölkerung beträgt wie angegeben 24,7 pro 100.000 bei einer Raucherrate von durchschnittlich 38% laut Buch bei der Gruppe der bis 59-jährigen. Die Raucherrate bei Kellnern beträgt 52% laut Buch. Entsprechend dieser höheren Belastung ergäbe sich dann eine zu erwartende Erkrankungsrate von ca. 29 pro 100.000, wenn man die offiziellen relativen Risiken für das Rauchen unterstellt.

    Also 29 pro 100.000, die man erwarten müsste und 19,8 pro 100.000 tatsächlich. Also auch dann, wenn man die Auswertung verfeinert, ergibt sich immer noch ein Faktor von 1,5, um den die Rate bei den Kellnern zu klein ist.

    Also auch eine detailliertere Auswertung ändert nichts an den Schlussfolgerungen, die Grieshaber in seinem Buch zieht.

  1633. Wenn Ihre Zahlen so viel Sinn machen, warum wurde es nicht längst in einem medizinischen Journal veröffentlicht? Es macht absolut keinen Sinn, aus 11 oder 24 Fällen von Lungenkrebs (in welchem Zeitraum überhaupt?) irgend etwas ableiten zu wollen. Eben weil viele Lungenerkrankungen eine lange Latenzzeit haben, treten sie meist erst mit 60-70 auf. Neben Lungenkrebs ist vor allem COPD zu nennen.

    Herzinfarkte hingegen gehen schlagartig signifikant zurück, nachdem konsequente Rauchverbote eingeführt werden. Die kürzlich in Deutschland vorgestellte Studie dazu bestätigt frühere Untersuchungen aus zahlreichen anderen Ländern wunderbar:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,821071,00.html

    Das ist noch nicht alles: auch die Zahl der Frühgeburten sinkt, die Zahl Jugendlicher Raucher geht zurück und die Zahl der Kinder, die in den eigenen vier Wänden beraucht werden, geht ebenfalls zurück.

    Würden Sie die Lungen-Erkrankungen im Alter – je nach Belastung der vergangenen Jahrzehnte in den Fokus nehmen, sähe das Bild völlig anders aus – nämlich so wie die Realität!
    Doch Sie behaupten ja sogar, Rauchen würde vor Lungenkrebs schützen und glauben es vermutlich selber sogar. Eine geradezu dumm-dreiste Behauptung, wenn man sich sämtliche Studien und nicht zuletzt die vielen leidenden Opfer des Tabaks ansieht…
    Leuten wie Ihnen ist nicht mehr zu helfen.

    Denn gläubige Denialisten und Verschwörungstheoretiker drehen stets alles so hin, dass ihr verqueres Weltbild wieder richtig gestellt wird. Sie machen uns auch glaubhaft, dass die Erde eine Scheibe ist oder lediglich 5000 Jahre alt – dass Ihre Statistiken (bewusst oder unbewusst?) voller Fehler und einseitigen Behauptungen stecken, ignorieren Sie einfach. So behauptete die BGN z.B., der Anteil der Raucher unter Kellnern wäre bei 60-80% (!). Dabei findet man in keiner Berufsgruppe derart hohe Raucher-Anteile. Bei Köchen liegt der Anteil z.B. gerade einmal bei 49% (2005).

    Wenn Sie sich über das natürliche Geruchsempfinden „Tabakrauch stinkt“ lustig machen, frage ich Sie etwas ganz Bodenständiges: warum wohl hat Mutter Natur uns einen Geruchssinn gegeben, der uns vor schädlichen Stoffen warnen soll? Warum wohl spüren wir ein Kratzen im Hals oder haben gerötete Augen, wenn wir uns in total verqualmter Luft aufhalten? Weil es so gesund ist? Mit Sicherheit nicht. Bevor Sie versuchen, sich die Welt schön zu rechnen, sollten Sie vielleicht zu den primitivsten und einfachsten Logik-Zusammenhängen zurück kehren. Dass der menschliche Geruchssinn gewisse Stoffe schon weit unterhalb der schädlichen Dosis wahrnehmen kann, andere Substanzen wie z.B. CO hingegen nicht, entkräftet meine Darstellung absolut nicht, auch wenn das jetzt vermutlich wieder Ihr „Logik“-Ansatz wäre.

    Dem interessierten Leser sei noch folgender Link empfohlen:
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/rauchverbot-gequassel-fuer-den-qualm-1.572268

  1634. Und Ihren „gütigen Gott“ brauchen Sie auch nicht zu bemühen – er wird Ihnen nicht helfen.

    Die „Null-Molekül“-These zu zitieren, geht auch am Kern der Sache vorbei. Denn: wer einmal in einem Lokal mit abgetrenntem Raucherraum war, der weiß, wie viel Sinn das macht – nämlich keinen. Objektive Messungen der lungengängen Feinstaub-Partikel zeigen in verqualmten Innenräumen Werte, die über dem 1000-Fachen des Straßenverkehrs liegen. Dass krebserregende Stoffe stets so minimal wie möglich gehalten werden sollen, ist inzwischen jedem Kind bekannt. Dass man nie jedes Risiko restlos wird eliminieren können, entbindet einen noch längst nicht von der Pflicht, wenigstens so leicht vermeidbare Zusatzrisiken in Innenräumen zu eliminieren.

    Und ja, Nikotin hat auch in kleinsten Dosen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Auch das ist längst bekannt in der Medizin.

    Dass dem nur eine Mensch und Umwelt zerstörende Milliardenindustrie und einige teils einfach nur rücksichtslose oder bequeme, teils zu Verschwörungen tendierende Personen mit verblendetem Freiheitsverständnis widersprechen, ist ein Grund zur Hoffnung, dass der Irrsinn auch hierzulande bald vorüber ist.

    Und „Chempix“ braucht man dazu genauso wenig wie „Chemtrails“, HAARP oder ähnliche Dinge.
    Ein wirklich freier Geist lässt sich gar nicht erst durch irgend welche Drogen abhängig machen – denn das behindert auch den Kampf gegen das „Establishment“. Wann begreifen viele der Verschwörungs-Theroretiker endlich, dass sie sich nur selbst belügen, wenn sie sich zum Handlanger der Tabakindustrie machen??

  1635. Passivrauchgläubige kämpfen für ihren Glauben mit allen Mitteln. Wie eben alle Strenggläubigen. Sie erfinden dazu sogar das Herzinfarktwunder, ein Wunder, welches seit seines ersten Auftretens bereits als nichts weiter als ein Betrug mit Zahlen entlarvt wurde. Damals sogar von der BBC, der man wirklich keine tabakfreundliche Berichterstattung unterstellen kann.

    Eine landesweite Studie in den USA, die zwei Millionen Tode durch Herzinfarkte in den letzten 16 Jahren untersucht hat, hat einwandfrei bewiesen, dass Rauchverbote nichts mit der sinkenden Rate von Herzinfarkten zu tun haben. Die Studie wurde im “Journal of Policy Analysis and Management” veröffentlicht: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/pam.20548/abstract

    Und wer hat hier irgend etwas von „Champix“ geschrieben? Ach so, strenggläubige Antis versuchen ein neues Fass aufzumachen, nachdem ihre sonstige Polemik als Propaganda entlarvt wurde. Da werden bezahlte Lobbyisten wie Dietmar Jazbinsek als „Kronzeugen“ angebracht, Hetzblogs ohne Impressum als „Zeuge“ und die deutsche Oberlobbyistin Martina Pötschke-Langer vom „Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle der WHO im DKFZ“ als „Experte“ aufgewertet. Was ist das nur für ein widerlicher Haufen, der für seinen Glauben und seine Lobbyarbeit lügt und betrügt.

  1636. @wilhelm köhler: mannomann, da ist aber einer geladen… ich bin sehr beeindruckt, wie man sich über derlei fragen auf eine so zaubrische art echauffieren (und, im übrigen, decouvrieren) kann. da sie ja keine stöckchen mehr werfen wollen und in jedem, der ihnen die sachkenntnis abspricht, entweder ein mafiamitglied oder abgesandten des überwachungsstaates sehen (dieser argumentative schlenker, den sie da in ihre tobenden ausführungen reingewurschtelt haben, ist übrigens von einer geradezu hanebüchenen brillanz!), da sie sich zudem in ihrem wahngebäude aus verschwörungstheorien und überheblichkeitsgeschwurbel eingemauert haben, scheint es mir an der zeit, ihnen frohe ostern und ein fürderhin etwas entspannteres leben zu wünschen, denken sie mehr an ihren blutdruck und weniger and all die bösen schergen und staatlichen zwangsabgreifer, in diesem sinne: gut is!

  1637. In einer weitaus größeren Untersuchung als der , die dieser Herr Grieshaber (ist selbst Raucher) mit seinem schwülstigen Gequassel da auftischt, wurde festgestellt, daß Kellner einer Studie zufolge von allen Berufsgruppen am meisten krebsgefährdet sind. Sie tragen das höchste Risiko, an verschiedenen Krebsarten wie zum Beispiel Lungen- oder Leberkrebs zu erkranken.

    http://www.welt.de/die-welt/article3849107/Kellner-haben-das-groesste-Krebsrisiko.html

    Die „Passivrauchlüge“ besteht in Wahrheit darin , dass die Schädlichkeit des Passivrauchs geleugnet wird, und das mit Propagandamethoden der übelsten Art.

  1638. Nebenbei bemerkt: Sämtliche argumentativ bestens gemachten Blogs, die Herr Niedermeier, seines Zeichens Betreiber des Hassblogs „Rauchernews“ und zweiter Vorsitzender des Rauchervereins BVGG,
    hier wegen angeblich fehlendem Impresum hier vom Tisch wischen möchte, beweisen klar:

    Herr Niedermeir ist nicht in der Lage, zu argumentieren. Weil er schlichtweg nicht in der Lage ist, die Fakten, die in diesen Blogs aufgezeigt werden, zu widerlegen. Fakten bleigen eben Fakten. Mit den Diffamierungen und Verleumdungen, derer sich Herr Niedermeier bedient, disqualifiziert er sich selbst.

    Mit seinem Raucher-Beissreflex bezeichnet Niedermeier Herrn Jazbinsek als bezahlten Lobbyisten, was eine glatte Lüge ist. Herr Jazbinsek ist freier Journalist und ist sogar Mitglied von Lobby-Control,
    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/ein-verein-zeigt-bei-fuehrungen–wo-sich-lobbyisten-treffen-verhandlungen-in-hinterzimmern,10810590,10638794.html
    einer Organisation, die die Machenschaften der Lobbyisten aufdeckt. Auf die Fakten, die Herr Jazbinsek in diesem Artikel aufzeigt,
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/rauchverbot-gequassel-fuer-den-qualm-1.572268
    kann Niedermeier gar nicht eingehen, weil diese Fakten ebenso wenig widerlegbar sind wie die Kugelgestalt der Erde.

  1639. @Freise Eberhard
    Sie scheinen es vorzuziehen das Thema zu wechseln, wenn Ihnen die Argumente ausgehen. Zu einer fairen Diskussion gehört auf die vorgetragenen Sachargumente einzugehen.

    Also gut, jetzt sind wir dann beim Thema Chemie des Tabakrauchs. Bis zu 1000µg/m³ Feinstaub (PM2,5) hätte man gemessen, geben Sie an. Aber was nützt das, wenn man diese Angabe nicht einordnen kann. Es ist absolut ohne Erkenntniswert einfach die Zahlen, die die WHO-Sirene Pötschke-Langer herausposaunt, einfach unreflektiert weiter zu verstreuen. Wenn sie an fundierten Informationen interessiert sind, empfehle ich Ihnen die Schriften des Bundesamtes für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA):

    http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/F2083.html

    Sie können dort erfahren, dass der Arbeitsplatzgrenzwert für Feinstaub PM2,5 bei 3000µg/m³ liegt. Die Messungen zum Feinstaub in Kneipen, etc. stammen übrigens vom Landesamt für Umweltschutz, Bayern. Der von Ihnen angegebene Wert ist ein Extremwert, der Durchschnitt bei Kneipen lag bei 192µg/m³. Wobei auch das richtig eingeordnet werden sollte, bei Messungen in Schulen wurden von gleicher Behörde Belastungen bis zu 300µg/m³ festgestellt. Feinstaub entsteht eben nicht nur durchs Rauchen.

    Sie können im Übrigen auch nicht die Belastungen für Innenräume mit den Belastungen durch Verkehrsemissionen einfach vergleichen. Aber das ist ein Kapitel für sich.

    Aus Gründen des Feinstaubs sind Kellner also nicht besonders gefährdet. Aus der oben angegebenen Schrift ist weiter zu entnehmen, dass eine Belastung von 170µg/m³ einem relativen Risiko von 1,012 für Lungenkrebs entspricht. Das ist verglichen mit den anderen Lebensrisiken für diese Krankheit so wenig, dass allein eine Wohnsitzverlegung innerhalb einer Stadt schon ein bedeutend größeres Risiko darstellen kann, geschweige denn, wenn man z.B. von Bayern ins Saarland zieht (1,7).

    Für Gäste ist das Risiko noch erheblich kleiner, weil sie sich durchschnittlich ja bedeutend weniger als 40h/Woche dort aufhalten.

    Ähnlich sieht es übrigens mit einem der hauptsächlichsten Kanzerogene, PAK, im Tabakrauch aus. Von o.g Behörde wurde für die Leitsubstanz BaP für PAK-Gemische (policyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) in Kneipen ein medianer Wert von 1,9 und maximal 10ng/m³ gemessen. Diese Messungen wurden weit umfangreicher von der BGN wiederholt und bestätigt. Dies liegt noch unter der von der BAuA ab 2018 festgelegten Akzeptanzschwelle für Arbeitsplätze von 7ng/m³ (heutiger Wert 70ng/m³). Er entspricht einem relativen Risiko von 1,005 für Lungenkrebs.

    Ohne das jetzt hier weiter auszuführen, gelten ähnliche Verhältnisse auch für die anderen kanzerogenen Stoffe im Tabakrauch.

    Die chemische Betrachtung bestätigt also das, was die BGN bei der Untersuchung der Krankenhausdaten der Kellner festgestellt hat.

    Es macht keinen Sinn einfach ungeprüft die Verlautbarungen der Tabakkontrolle zu übernehmen, sie sind Interessen geleitet. Man muss schon den Dingen auf den Grund gehen.

  1640. KiKi, mangels sachlicher Argumente lügen und beleidigen Sie schon wieder. Ich verstehe ja, dass es menschlich ist, wenn man Ihren Glauben wissenschaftlich zerlegt, dass Sie sich dann an die Wand getrieben fühlen. Aber glauben Sie wirklich, dass durch Lügen und Verleumdungen die Sache für Sie besser wird?

    Und damit Sie mir nicht vorwerfen, ich würde die Tatsache, dass Sie lügen, nicht begründen können: Sie behaupten, der BVGG sei ein „Raucherverein“. Dsa ist nichts weiter als eine dumme Lüge, wie man auf der Webseite des Vereins auch nachlesen kann. Der BVGG ist der „Bundesverein Gastronomie und Genuss“ und hat mit dem Thema „Rauchen“ nichts am Hut. Der Verein bietet Wirten geldwerte Vorteile wie 20 Prozent GEMA-Rabatt und vieles mehr.

    Ich denke, Sie sind der Betreiber dieses Hetzblogs ohne Impressum. Also: Hosten Sie dieses Blog auf einem deutschen Server mit Impressum und dann wird ein Gericht einwandfrei feststellen, ob dieses Blog lügt, verleumdet und hetzt oder nicht. Aber das traut sicher der Betreiber aus gutem Grund nicht.

    Herr Jazbinsek ist vezahlter Lobbyist. Er bezieht Geld unter anderem von der WHO/Tabakkontrolle und der Dieter-Menekes-Stiftung, eine Stiftung, die Antiraucherpropaganda bezahlt. Das kann jeder nachlesen und dass Sie sogar dies leugnen (verbunden wieder mit Ihren sattsam bekannten Beleidigungen) zeigt, dass Ihnen die Fähigkeit zu sachlicher Diskussion leider völlig abhanden gekommen ist.

    Es ist natürlich Ihr gutes Recht, Antiraucherlobbyisten als „Argumentation“ für Ihren Glauben heranzuziehen. Sie machen sich aber in dem Moment unglaubwürdig, wenn Sie ausschließlich die Propaganda der Antiraucherlobby glauben und alles andere teilweise mit Verleumdungen und Lügen beiseite wischen. Aber ehrlich gesagt erwarte ich von Strenggläubigen auch keine sachliche Diskussion – über Glauben kann man nun mal nicht diskutieren.

    (Es ist übrigens bezeichnend, dass Sie sich auch hier hinter einem Pseudonym verstecken – wobei Ihr Schreibstil Sie durchaus entlarvt. Sie tun mir von ganzem Herzen leid.)

  1641. @Kiki: Wie kommen Sie zu der Behauptung, Prof. Grieshaber sei Raucher? Laut eigenen Angaben in seinem Buch ist er „lebenslanger Nichtraucher“. Aber Hauptsache Sie bringen eine erneute Lüge unters Volk. Schämen Sie sich eigentlich gar nicht?

  1642. @ Paul
    Das soll wohl eine Fangfrage sein, ich ahne schon was kommt.

    Aber dennoch hier meine Antwort. Die Studie ist völlig aussagelos, ganz gleich welches Ergebnis herauskommt, weil die Fallzahl von 34 erkrankten Personen viel zu gering ist, um ein so kleines relatives Risko von 1,25 entdecken zu können. Entsprechend sind die Ergebnisse. Für die verschiedenen Gruppen streuen die gemessenen relativen Risiken zwischen 0,75 und 1,6. Die Konfidenzintervalle sind sehr breit (große Streuung) und schließen jeweils den Wert 1 ein. Die gemessenen Werte liegen also unterhalb der Messgenauigkeit. Allerdings interpretieren die Autoren dies richtig.

    Ob ansonsten korrekt gearbeitet wurde, ist aus dem Bericht – wie üblich – nicht genau ersichtlich. Der entscheidene Punkt für dieser Art Studien ist immer, ob die Confounder (andere mögliche Ursachen) ausreichend berücksichtigt wurden. Darüber aber wird in dem Bericht nur ein Satz verloren.

    Eine von vielen Studien, die man sich hätte sparen können.

  1643. Stimmt nicht ganz. Einen Aufreger haben wir ja doch noch. Ich habe lange geschwiegen, heute bin ich geplatzt. Pharisäer reizen mich immer. Dabei ist ein neuer Artikel entstanden, gib mir noch 3 Minuten. Und: Noch ist nicht Ostern.

  1644. Eigentlich sind Kommentare zu diesem Beitrag unangebracht, aber ich wollte doch als Irlandreisender meine erfahrung teilen, dass am Karfreitag die sauflustigen Iren zwangsweise trocken bleiben müssen. Als ich nach er Golfrunde in Athlone im Clubhaus ein Guiness verlangte, schaute mich die Wirtin an, als ob ich ein gottloser Protestante sei (was ich auch bin, zumindest tauftechnisch) und gab mir statt dessen einen Irish Epresso (Espresso mit Jamison), weil die Zapfanlage abgeschlossen war. Die Iren ziehen diese Nummer übrigens auch an Weihnachten durch. Da bunkern sie rechtzeitig Dosenbier ein und bleiben zu Hause.

  1645. Ich finde, Herr Völker sollte kriegen, was er verdient. Dann müsste er zwar von Hartz IV leben, aber er würde wahrscheinlich anders über das Urheberrecht denken.

  1646. Nee, Sebastian, ich kenn den nicht. Aber ich bin mir ziemlich.sicher, dass ich solche Leute auch gar nicht kennen will. Ne andere Frage wäre, ob sie überhaupt irgend eine Beachtung oder Erwähnung verdient haben…

  1647. In der Tat eine traurige Entwicklung. Wie ein Schaf in der Herde (um bei Sigfried Lenz zu bleiben) … es wird heute von allen erwartet der Meinung des Medienmainstreams wie Lemminge zu folgen. Oder der desjenigen der Deine Schecks unterschreibt.

    Wer also Grass Worte nicht bejubelt aber selbstkritisch bezogen auf westliche, politische Standpunkte auch ein paar interessante Aussagen findet, wird sofort in die rechtsextreme und/oder antisemitische Ecke gestellt.

    Kürzlich sah ich das ZDF Interview mit dem iranischen ‚Maulhelden‘. Man kann von ihm halten was man will und sicher ist er kein Mann edler Motive und der Aufrichtigkeit. Dennoch verbietet es sich wohl seine Gedanken verstehen zu wollen und den einen oder anderen Standpunkt neben aller Polemik und Zwecklüge als perspektivisch, aus seiner Sicht korrekt anzuerkennen. Jedenfalls für jeden der noch ein Vorstellungsgespräch plant oder Karriere in der Politik machen will.

    Vielleicht ein Nachteil des Social Internet mit seiner extremen Transparenz. Vom Medien-Meinungsknigge abweichende Meinungen können eigentlich nur noch anonym abgegeben werden. Ein Hoch dem Echtnamenszwang der Social Networks und einigen Politikern, die uns von der unendlich schweren Last der Anonymität im Internet gerne per Zwang befreien möchten.

    Die Wahlen können wir dann in 10 Jahren perfider als in der DDR abhalten. Schicke Plexiglas Sichtwände mit montierter Webcam. Oder einfach öffentliche Wahl via Facebook App.
    Warum überhaupt noch Wahlen, es darf ja per se nur eine einzige Meinung geben, alles andere ist natürlich extremistisch, unproduktiv, zersetzend oder schlicht unnötig.

    Mein Dank für diesen gelungenen Artikel. Ich gehen dann mal in mich um meine Meinung zu Grass zu finden, oder sollte ich die doch besser im Televisionskanal abholen?

  1648. Hallo,

    ich bin Journalistin aus Berlin und suche ehemalige Mitarbeiterinnen von Schlecker, die jetzt bei der Filialschließung gekündigt wurden und bereit wären mit mir zu sprechen (gern anonym, gern zunächst per Mail an: jupro@gmx.de)

    herzliche Grüße und Danke im Vorraus,

    Julia.

  1649. Ich bedanke mich für diese zutreffende Betrachtung. Kann die „Berliner Keimzellen Theorie“ nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Als ich dereinst (80er) einen Mode-Revolutionär unter strikter Beachtung der operanten Konditionierung die Wirkweise der bayerischen Watschn demonstrierte, hieß es auch gleich, ich sei ein Reaktionär! Das habe ich damals nicht verstanden, denn in „der Sache“ waren wir gar nicht so weit auseinander.

  1650. Werter svb,

    ganz Deiner Meinung – in fast allen Punkten. Um so glücklicher und dankbarer können wir sein, dass es Oasen im Netz gibt, in denen man sich ungeachtet des gesamten öffentlichen Krakelens, Niederschreiens und Mundtotmachens seinen Kopf, sein Denken und seine Meinung bewahren und diese auch äußern darf. Zweifelsohne gehört dieses Blog dazu.
    Es macht Spaß, Teil des Czyslansky-Teams zu sein, „Jehova!“ rufen zu können, wenn man es meint, es zu müssen. – ungeachtet einer „political correctness“. Aber wir wollen ja auch nicht vom Wahlvolk geliebt und wiedergewählt werden…
    Erlauben wir uns also weiterhin aus der Loge heraus unseren Sermon abzusondern, wissend, dass es doch der Eine oder andere liest und hoffend, dass selbiger ein wenig darüber nachdenkt…

  1651. Was? Denken? Ich dachte ich solle die Botschaft Czyslanskys ungefiltert und unreflektiert weiterverbreiten? Mein Weltbild gerät ins schwanken, ich glaube ich BILDe mir demnächst mal meine eigene Meinung!

  1652. Hauptsache Empörung! Empörung ist die Aufmerksamkeit 2.0 oder vielleicht schon 3.0. Vielleicht brauchen wir neben dem „liken“ per Like-Knopf bald noch einen eigenen Empörungs-Button!

    Gerade die, welche in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden drohen, können sich mit einem Empörungsschrei zurück ins Leben rufen. Wie z.B. der Zentralrat, die FDP, Marcel ….

  1653. Ach ja die Ostermärsche, ich erinnere mich dunkel daran, gut dass ich in den 80ern in München geblieben bin. Da gab es um Ostern herum, wenn die Sonne endlich wieder warm schien, wundervolle Aufmärsche zur Feldherrnhalle. Alle saßen wir mit unseren Ray-Bans und im modischen Sommeroutfit im Tambosi, was damals noch das Café Annast war in der Sonne und liessen den lieben Gott einen netten älteren Herrn sein und die Politik war uns so Wurst, wie die Atomkraft. Nur übers Klima machten wir uns Gedanken, wenn die Sonne hinter St. Kajatan verschwand und es kühl wurde …

  1654. Und die Moral von der Geschicht? Trau nur mir! – Dir selber nicht.
    Das mit dem Herrn Hitler war ja eh eher ein Privatverkauf. Selbst wenn nicht, die Gewährleistung ist selbst abgelaufen.

    Die Sache mit Hitler ist ein bisschen wie mit Omas altem Kleiderschrank.
    Das gute Stück wirft keiner weg, es ist absolut aus der Mode und wird (in diesem Fall hoffentlich) nie wieder in ein Schlafzimmer gestellt. Irgendwann landet es in der Trödelscheune und ein Anderer findes es ganz klasse…
    Wie die Golems in Terry Pratchetts Roman „Ab die Post“ brauchen wir nur lange genug auf unserem Ar*** zu sitzen, um zu beobachten wie sich die Geschichte wiederholt. Der Ort und die Protagonisten sind dabei auswechselbar.

  1655. Manchmal, lieber Tim, muss man sich wirklich wundern, wie dreist sich die Machterhaltungsstrategien in Richtung antidemokratischer Tendenzen bewegen. Ein guter und notwendiger Kommentar.
    Statt der Windel also der Knebel, und alle Etablierten (und damit immer weniger wählbaren) Parteien machen fröhlich mit.

    Hier wendet sich der Gast mit Grausen:
    „So kann ich hier nicht ferner hausen…“

  1656. Wirklich sehr informativer Kommentar, bekommt hoffentlich viele Leser. Auch ein Skandal: Wieso liest man sowas auf czyslansky und nicht in den klassischen Medien? … ahja, weil Blogs ja nur Fast-Food-Journalismus sind, richtig, ja.

    [Andernorts: Die SZ-Redaktion veröffentlichte gerade einen Kommentar mit dem Titel „Das seltsamste Oberteil, das Marietta Slomka je getragen hat“]

  1657. @tobias: fairerweise muss man sagen, dass der von mir sehr geschätzte Heribert Prantl in der „Süddeutschen“ wenigstens die Headline „Fraktionen planen Maulkorb für Abgeordnete“ schreiben durfte.

    Ansonsten muss man wohl davon ausgehen, dass die Politikverdrossenheit in der berichterstattenden Klasse bereits so fortgeschritten ist, dass sie nichts mehr wirklich aufregen kann. Man traut auch in den Redaktionsstuben offenbar den Berufspolitikern so ziemlich jede Gauerei zu.

  1658. Niedermeier, wenn du die Lügen des bezahlten Tabaklobbyisten Grieshaber für bare Münze nimmmst, ist das dein Problem. Dass du die Lügen der Tabaklobbyisten als „Wahrheiten“ vekaufst, kann jeder denkende Mensch anhand deines Hass- und Propagandablogs Raucher“news“ zweifelsfrei nachvollziehen.

    Btw: Liest du dir dein Geschreibsel gelegentlich auch mal durch, bevor du es postest? Offensichtlich nicht, denn sonst würde dir auffallen, dass du immer wieder die gleichen, inhhaltslosen und zum Erbrechen abgedroschenen Worthülsen absonderst und im Grunde genommen Null Komma Nichts zu sagen hast. Das Tragische an dir ist, dass du dich mit deinem Propaganda- und Hassblog „Rauchernerws“ ständig selbst überführst, ohne es selbst zu bemerken. In diesem Sinne: Gute Besserung!

  1659. Ach ja, und weil hier der Herr Jaeger anfängt, mit MAK-Grenzwerten zu argumentieren. Der Hinweis auf die MAK-Werte ist nun wirklich die größte Steilvorlage für alle geschädigten Nichtraucher, danach müßte längst überall Rauchverbot herrschen:

    Zunächst allgemein:

    1)Auch wenn die MAK-Werte eingehalten werden, können sich “gesunde Personen im erwerbsfähigen Alter” durchaus belästigt fühlen, und ihre Gesundheit kann im Einzelfall sehr wohl beeinträchtigt werden.
    Gesunde Erwachsene, die länger als acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich der MAK-Werte-Konzentration einer einzigen Substanz ausgesetzt sind, werden mit einiger Wahrscheinlichkeit krank.
    Für Kranke, Alte, Kinder, Schwangere gelten die MAK-Werte auf keinen Fall. Sie sind immer zu hoch.

    2)Bei den Gefahren-Stoffen der Klasse A handelt es sich um nachweislich krebserregende Stoffe, bei der eine ungefährliche Mindestdosierung (Schwellenwert) überhaupt nicht angegeben werden kann (z.B.Cadmium). Hier hilft sich der Arbeitsschutz mit der TKR (Technische Richt-Konzentration), die schlicht die absolut niedrigste nach technischem Stand mögliche Konzentration vorschreibt.
    Das wäre beim Rauchen schlicht Rauchverbot!
    Schließlich sei erwähnt, dass Rauchen bisher in der MAK-Liste völlig fehlt, es gibt hier gesetzlich lediglich ca. 700 Einzelstoffe für den Arbeitsplatzschutz. Gesetzlich heißt bekanntlich nicht, das keine weiteren Schadstoffe existieren, der Hausstaub ist bekanntlich auch nicht ganz ohne.

    Zigarettenqualm alleine enthält jedoch bisher ca. 4000 identifizierte Stoffe, von denen eine große Zahl eindeutig krebserregend ist und selbstverständlich in der Klasse A, MAK wiederzufinden ist.
    Nun kommt verschlimmern dazu, dass diese Stoffe noch höchst ungerecht in “Haupt”- und “Nebenstrom” des Tabakqualms verteilt sind, wobei die Passivraucher ausschließlich dem viel giftigeren Nebenstrom ausgesetzt sind.
    http://www.geschichteinchronologie.ch/med/merk/merkblatt-raucherqualm-passivrauchen.html
    Nun viel mehr muß man den ewigen Verharmlosern eigentlich nicht sagen, vielleicht noch die Schätzung des Krebsforschungsinstitutes Heidelberg, dass in Deutschland etwa 8 Millionen Kinder täglich durch Passivrauchen geschädigt werden. Da sind die blumigen Bemühungen unserer Politiker noch weniger als ein Feigenblatt.

  1660. Kiki, haben Sie irgendwelche Daten, Fakten odr Beweise für Ihre dümmliche ANschuldigung, Prof. Grieshaber sei „bezahlter Tabaklobbyist“ oder ist das wieder einmal nichts weiter als der peinliche Versuch, Menschen zu verleumden die Ihren Glauben wissenschaftlich widerlegen? Wenn Sie Rauchernews nicht mögen, warum lesen Sie es dann? Zwingt Sie jemand dazu außer Ihrer Pöbel- und Beleidigungssucht? Aber auch das ist typisch: Sie verleumden in der Anonymität des Internets die Arbeit Andersdenkender im Dienste Ihrer Unfähigkeit, wissenschaftliche Wahrheiten anzuerkennen.

    Ich empfehle Ihnen noch einmal, das Buch von Prof. Grieshaber zu lesen, dort wird Ihre nachgeplapperte Propaganda und Ihr Unwissen anschaulich widerlegt. Auch die Schätzungen der Tabakkontrolle, die Sie – typisch Propaganda eben – als „Krenbsinstitut Heidelberg“ bezeichenn und nicht mit der Bezeichnung, die sich dieses Pressebüro der WHO selbst gegeben hat: „Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle der WHO im DKFZ“. Übrigens stehen auch interessante Hintergrundinformationen zu den Tabakkontrollzentrum und deren Propagandaverbreitern in Prof. Grieshabers Buch.

    Aber wem es wie Sie nicht um Wahrheiten, sondern um Stigmatisierungen, persönlichen Beleidigungen und Lügen (sogar bei so unwichtigen Dingen ob Prof. Grieshaber raucht oder nicht) geht, von dem erwarte ich nicht dass er ein sachlich-wissenschaftliches Werk auch nur ansatzweise versteht.

  1661. „Zigarettenqualm alleine enthält jedoch bisher ca. 4000 identifizierte Stoffe, von denen eine große Zahl eindeutig krebserregend ist und selbstverständlich in der Klasse A, MAK wiederzufinden ist.“

    Angesichts der Tatsache, dass eine Pflanze, also auch eine Tabakpflanze, ein hochkomplexer organischer Mechanismus ist, ist es eher verwunderlich, dass ihr Verbrennungsprodukt nur 4000 chemische Verbindungen enthalten soll.

    Eindeutig krebserregende Stoffe sind in der Gefahrenklasse K1 eingestuft, davon enthält Tabakrauch 3 Stubstanzen, Benzol, Nickel sowie in Konzentrationen nahe der Nachweisgrenze 2-Naphthylamin. Die Luftkonzentrationen von Nickel und Benzol in einer Raucherkneipe liegen 1/500 bis 1/1000 unter den Arbeitsplatzgrenzwerten.

    Zu nennen sind weiter die in der Gruppe K2 (wahrscheinlich krebserregend) und K3 (möglicherweise krebserregend) eingestuften Substanzen, von denen lediglich die PAK und Nitrosamine, beide K2, in Konzentrationen vorliegen, die der Erwähnung verdienen. Wie ausgeführt, liegen die Konzentrationen für PAK im Mittel deutlich unter den Grenzwerten, die ab 2018 gelten werden. Bei Nitrosaminen betragen die Konzentrationen in Kneipen laut Messungen der US-Behörde EPA, im Mittel etwa die Hälfte dessen, was der Ausschuss für Gefahrstoffe für als noch allgemein vorkommend (100ng/m³) einschätzt.

    „Bei den Gefahren-Stoffen der Klasse A handelt es sich um nachweislich krebserregende Stoffe, bei der eine ungefährliche Mindestdosierung (Schwellenwert) überhaupt nicht angegeben werden kann (z.B.Cadmium).“

    Diese Aussage ist insoweit und genauso richtig, wie die Aussage, dass ein Strahl UV-haltiges Sonnenlicht Hautkrebs auslösen kann. Die Möglichkeit besteht, aber die Wahrscheinlichkeit geht gegen Null. Solche Überlegungen sind also lebensfremd. Einzelne Risiken können immer nur im Verhältnis zu den allgemein vorkommenden Risiken eines realen Lebens betrachtet werden. Und die Risikoerhöhung beträgt beispielsweise bei den PAK lediglich, wie bereits ausgeführt, 0,5%, für sich in Kneipen regelmäßig aufhaltende Kellner wohlgemerkt. Dagegen wird allein die Risikoerhöhung durch natürlich vorkommendes Radon auf bis zu 50% geschätzt. Bei den Nitrosaminen sollte man wissen, dass alleine ein Liter Bier im Durchschnitt 500ng Nitrosamine enthält und im Durchschnitt 1000 bis 2000ng Nitrosamine durch die Nahrung, bzw. durch Umwandlung von Nitraten im Magen, täglich aufgenommen werden.

    Wer also bei der Verringerung der Lebensrisiken ausgerechnet bei einem so unbedeutenden Risiko, wie dem Passivrauch, ansetzen will, wird also wissentlich oder unwissentlich nur bewirken, dass von Maßnahmen zur Beseitigung der wesentlichen Risiken abgelenkt wird.

    Das wird auch deutlich in einer doppelten Moral. Solange die Bevölkerung sich arbeitend verdingt, sind Arbeitsplatzrisiken selbstverständlich tolerierbar. Aber wehe die gleiche Bevölkerung geht in die Kneipe und setzt sich dort Risiken und Grenzwerten aus, die nur 1/10 bis 1/100 von dem betragen. Dann soll auf einmal Polen in Not sein.

    Diese Heuchelei ist zum Kotzen.

  1662. „Diese Heuchelei ist zum Kotzen“.

    Es macht doch wirklich keinerlei Sinn, mit fanatischen Sektierern über ihren Glauben diskutieren zu wollen….

    Mit der gleichen Erfolgsaussicht könnte man versuchen, den Pabst zu überreden, zum Islam zu konvertieren.

    Fakten spielen keine Rolle, wenn es um „Glauben“ geht.

  1663. Wird der werte Herr denn auch von der Kontentmafia gesucht?
    Wenn er selbst keine Vergehen an Kindern begangen hat, so bleibt nur die Möglichkeit des Kopierens – also des Raubmordkopierens.

    Raubmordkopierer gehören ja natürlich ganz oben auf diese Liste, das steht ja schon länger in allen Zeitungen.
    Nicht das ich das KiPo Thema verharmlosen will, aber es passte nun so gut in die Diskussion.

    Respekt das du @Tim den Mumm hast überhaupt über so ein Thema zu bloggen. Es ist ja leider so, das es darüber keine ehrliche Diskussion gibt und Medien das nicht mal mit der Pinzette anpacken. Lieber Stoppschild vor und das tun was den wahren Opfern am wenigsten bringt: Verstecken und verdrängen.

  1664. Vielleicht hatte der ja mal einen Text. Ist nur leider untergegangen.

    Aua, sorry für den Kalauer und wieder mal ein Beweis, daß ich mich der Tragödie am liebsten mit Humor stelle.

  1665. Hier, lieber Tim, spottet ganz und gar nicht der Richtige! Hast Du nicht stolz nach dem Marathonlaufen von der Smartphone-App erzählt, bei der man Twittern kann und gleichzeitig durch den Twitterscreen noch die Strasse sieht, damit man nicht den Vordermann umrennt? Nachdem es Dir ja nicht mehr zeitgemäß erschien, die kompletten knapp 2 Stunden oder was Du grad so wieder an Ehrfurchtszeiten läufst, zu rennen ohne zu twittern! Um wie viel einfacher wird nun die Welt dank Google Goggles!

    Wer aber nun glaubt, das Handy wegwerfen zu können, der irrt: Die Googletechnik ist nicht standalone, sie setzt auf ein mitgeschlepptes CPÜchen auf. Wir wollen ja nicht, daß der Brillenbügel so dick wird wie ein Oberschenkelknochen…

  1666. Keine Panik. Stell Dir vor, Du wärst Österreicher und in den 70ern in der Ära Kreisky in die FPÖ eingetreten, weil Dir Freiheit wichtig ist. Da reicht dann die Selbsthilfegruppe nicht mehr, wenn Du nicht ganz schnell spätestens 86 wieder ausgetreten bist.

  1667. Ich habe gaaaaanz früher die FDP für eine wichtige Partei gehalten und zwar in der sozialliberalen Koalition, weil sie damals die freiheitlichen Aspekte relativ gut eingebracht hatte. Ich habe der FDP allerdings niemals verziehen, dass sie den einen Helmut (Schmidt) durch den anderen Helmut (Kohl) ausgetauscht hat und uns damit 16 Jahre Kohl-Regierung aufgezwungen hatte.

    Mit Parteien hatte ich fast immer Pech. Vor 30 Jahren war ich aktiv bei den Grünen und was ist aus dieser einstigen Partei mit guten Ansätzen geworden? Eine Spießer- und Verbotswahnpartei, schlimmer als das „Etablissement“, was vor 30 Jahren bekämpft wurde, jemals war.

    Jetzt bin ich Pirat. Mal schaun ob die auch mal „normal“ (korrupt, macht- und verbotsgeil) werden und dann durch eine neue Bewegung auch wieder abgelöst werden.

  1668. Mei, Werner, die Partei bleibt wichtig, auch wenn sie derzeit bald nur noch unter „Sonstige“ sichtbar ist . Die Schmidt-Kohl-Erfahrung habe ich genauso wie Du gemacht, die Werte der FDP waren verdientermassen ähnlich grätig wie heute, und Otto Graf Lambsdorff habe ich immer sehr scheel (hihi, was für ein Wortspiel) angeschaut, aber heute ist durch die Gründung der Piraten das Potential an Leuten nicht mehr greifbar, das man gebraucht hätte, um die FDP wieder zu der Bürgerrechtspartei und Freiheitspartei zu machen, die sie mal war. Parallel sehe ich viel zu viele extremistische Umerzieher und Paternalisten bei den Piraten, so daß das mit den Bürgerrechten für mich keineswegs dort sicher aufgehoben ist. Einige der Piraten nennen sich „links“, was ich in der heutigen Zeit schon recht retro finde.

    Was die Grünen angeht: Die waren schon immer spießig unterwandert. Wundert mich nicht, daß die Dich nicht halten konnten. Wundert mich schon mehr, daß noch so viele von damals dabei sind 🙂

    Was ich mir nicht verkneifen kann: Schmeiß Deine Rechtschreiberkennung weg, wenn sie aus Establishment Etablissement macht. Wenn es auf Deinem Mist gewachsen ist: HIHI.

  1669. Die Mechanik ist doch so simpel, werter Kollege Broy. Mangels profilierter, medien- und bevölkerungsbekannter Gesichter bei den Piraten wird jede Äußerung eines selbigen mit maximaler Empörung quittiert. Egal, ob von einem – analog zu den Parlamentsparteien – Hinterwäldler oder einem höheren Funktionär. All das wird von mit größtmöglicher Aufregung von den politischen Gegnern in den Medien kommentiert, und rumms, raschelt’s im Blätterwald:

    + Mangelnde Abgrenzung gegen Rechts -> Piraten also national
    + Emmaverbrennung -> Piraten sind Bücherverbrenner
    + Äußerungen zum Karfreitagstanzverbot -> Piraten gegen Kirche, Tradition & Werte
    usw. usw.

    Jeder öffentlich geäußerte Unfug einer jeden noch so unbedeutenden Piraten-Person wird zur Steilvorlage einer groß angelegten Diskreditierungskampagne. Man muss weder Pirat sein noch mit ihnen sympathisieren, aber so langsam ekelt mich das politische Gebahren der Polit-Agitatoren verschiedenster Coloeur nur noch an…

  1670. Ich werde da langsam immer zorniger, warum nehmen diese „Neuen Spiesser“ nicht mal den Stock aus dem Arsch und machen sich locker. Na, gut dann hat er eben FDPisser gesagt. Das einzige was man ihm dabei vorwerfen kann ist, dass er einfach weder lustig noch geistreich ist, aber was erwartet man auch von einem SPDeppen …

  1671. Der Skandal ist nicht, dass Rousta nicht geistreich postet, sondern dass die SPD ihren Parteimitarbeitern als Bonus-Prämie eine Beamtenversorgung verschafft.

    Roustas Berufung auf den am höchsten besoldeten und beamteten Job im Ministerium war eklatant laufbahnrechtswidrig.

  1672. Ich würde gerne die seite kaffee-partner-erfahrung aufrufen und anschauen um mir mal einen Überblick zu verschaffen aber der link geht auf die Homepage von KP.Das ist so bestimmt nicht gewollt,oder?

  1673. Es gibt natürlich eine Menge Bewertungsportale, wo etwas zu dieser Firma gesagt wird. Ich habe mal eben schnell gegoogelt und kam in 5 Minuten auf:

    Kununu („Viele Versprechungen…..leider nur sehr wenige werden gehalten“)

    Yopi („Kaffee Partner mit schlechter Qualität, hohen Kosten und schlechtem Service“)

    Inlife („Ich kann nur jedem raten, niemals bei
    der Fa. Kaffee-Partner einen Vertrag ab zuschliessen“)

    Kaffeefutzi („Da brühe ich doch lieber von Hand“)

    Kaffee-Netz („Frei nach Obelix – Die spinnen die …“)

  1674. DKFZ: „Nur die Null-Exposition gewährleistet Gesundheitsschutz“
    Zitat: „In jeder anderen Gefahrengutklasse arbeitet die Wissenschaft mit Grenz- oder Orientierungswerten.“

    So ganz stimmt das nicht. Die Prohibitionisten der WHO argumentieren beim Alkohol inzwischen auf der gleichen Schiene. Der WHO-Abteilungsdirektor Hans Embiad hat dazu folgendes gesagt: „Es gibt keine Untergrenze, bis zu welcher Alkoholgenuß risikolos ist“
    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/alkohol-kein-schutz-vor-herzleiden,10810590,8881898.html
    Und so steht es auch in den Papieren zur Alkoholprävention – nicht nur bezogen auf Herzkrankheiten. Man greift also zu den gleichen Methoden, wie beim Kampf gegen den Tabak!

  1675. Hallo Sebastian,

    ich hab hier gar keine Rechtschreibprüfung drin, ich tippe dummerweise nur schneller als meine Tastatur das mitbekommt und dann gehen ab und zu einzelne Buchstaben ab ins Nirvana.

    Was die Piraten betrifft, versuchen natürlich jetzt Lobbyisten, Wichtigtuer und Möchtegern-Politiker dort Fuß zu fassen. Nirgendwo ist es derzeit einfacher, ein Landtagsmandat zu bekommen als momentan bei den Piraten. Ich erinnere, dass derartige Übernahmeversuche verschiedener Leute auch bei den Grünen am Anfang stattgefunden hatten – Gruhl z.B. hat es nicht geschafft und dann die ÖDP gegründet.

    Daher muss man bei den Piraten durchaus aufpassen, wer sich da nach vorne drängt bzw. wer versucht, diese Partei zu dominieren. Wenn die Piraten aus dieser Situation gut rauskommen und sich vor allem von den entsprechenden Fanatikern und Lobbyisten distanzieren, könnte aus dieser Partei durchaus etwas werden. Zumindest die Grünen haben die Hosen gestrichen voll und die anderen Parteien haben – um im Bild zu bleiben – mehr als nur ein Tropferl in der Hose, und das ist auch gut so ™.

  1676. Die schönste Beschreibung dessen was man nicht Beschreiben kann. Man muss es erleben. In diesem Sinne, hole ich gleich mein Trike, nur ein Selbstbau, aus der Garage um ein paar Stunden zu fahren.

  1677. Heute Morgen postet Daniel Rousta auf seinem Facebook-Profil:

    „Game over, Freunde. Nils Schmid hat mich gerade darüber informiert, dass ihm die von FDP und CDU angestoßene Debatte über meine Facebook-Postings keine andere Wahl ließe, als mich zu feuern.

    Ich habe versucht, in meiner Funktion Wanderer zwischen den Welten zu sein. Auf der einen Seite oft 16 Stunden am Tag der „Herr MD“ von Amts wegen mit großem Popanz, Dienstwagen und Landeswappen ausgestattet, andererseits – meist zwischendurch per Handy oder iPad – Sprachrohr zu einer Generation oder einem Milieu, das etablierte Parteien und erst recht Regierungen gemeinhin nicht erreichen. Meine Überzeugung war schon lange vor dem Phänomen „Piratenpartei“: die Generation Internet kann man nicht im Verlautbarungsstil und mit üblichen Pressekommuniqués erreichen.
    Netzpolitik bedeutet nach meiner Auffassung nicht nur über Bandbreite, Netzsperren und Urheberrecht zu sprechen, sondern auch die Sprache des Netzes zu sprechen.

    Ich lamentiere also keineswegs über meinen Rauswurf. Mir ist bewusst geworden, dass ich hier und da zu sehr die Regeln der Politik verletzt habe, um den Regeln der Netzgemeinde zu genügen. „FDPisser“ bringen bei Facebook eine Menge Likes, sind aber für Herrn Rülke und viele andere Pöbelei (für die ich mich entschuldigt habe). „Shitstorm“ ist ein medienwissenschaftlicher Begriff, aber der Offliner hört allein die Fäkalsprache heraus. Ein flapsiger Kommentar über die Präsidentengattin a.D. (zu einem Bild, das meiner Erinnerung nach von SPIEGEL Spam stammt) wird von Herrn Kauder und anderen frauenpolitischen Aktivisten der CDU als Sexismus gebrandmarkt. Und ein offensichtlich satirisch gemeintes rollendes rrrr schließlich wird als Nazi-Jargon qualifiziert, das ist die ultimative Keule. Eine mediale Supersoße, für die ich selbst die Zutaten serviert habe 😉

    Fazit: Ich habe die Unvereinbarkeit der beiden Welten unter- und die Dehnbarkeit der Grenzen auf der Politikseite überschätzt. Für meine Facebook-Freunde war es ein erfrischendes Alleinstellungsmerkmal, für den Kommentator eines klassischen Mediums „infantiler Netzmüll“.

    Okay, so ist es. Ich habe verstanden.“

  1678. Herzlichen Glückwunsch,
    aus fränkischer Sicht ziemlich breitspurig unterwegs. Was wird denn wohl der Minister Ramsauer zu diesem tiefergelegten Pedalritter sagen: aufgemotztes 14-Gang-Velo – jedes Tempolimit ignorierend – kalorienfressender Dreiradantrieb – wütend klingelnd auf der Überholspur. Schon wieder ein Kampfradler?

    Oder hat da sein 7. Sinn was verwechselt? Ist es doch ein Beitrag auf eine lärm-, Abgas- und rußfreie Mobilität auf dem täglichen Weg zur Arbeit? Sollte es einmal länger dauern, kann auch übernachtet werden. Einflugschneisen gibt es ja überall.

  1679. Ich glaube, Du tränkst Deine Montecristo mit irgendeiner Flüssigkeit, deren Erforschung sich bereits der große Czyslansky hingegeben hatte … Du weisst schon noch, daß Du über ein Fahrrad schreibst?

    Anyway, ich werde mich wieder zu meiner Sänfte begeben. Das ist stilvolle Fortbewegung, wenn man genug Träger hat. Um es mit Gisela Schneeberger zu sagen: „Wo sans denn scho wieda, meine Sämpftln….“

  1680. @carsten: Stimmt, inzwischen führt die oben erwähnte kritische Seite kaffee-partner-erfahrung.de nicht mehr zu kritischen Erfahrungen, sondern – seltsam, seltsam – auf die Site von Kaffee Partner. In einer online noch immer verfügbaren Pressemeldung kündigten die Betreiber der Site noch ihr Informationsangebot an: “Die IT-Steps24 Systembetreuungs GmbH aus Hamburg wartet mit einer neuen, innovativen Internetseite auf die Erfahrungen über Kaffee Partner äußert. Diese Internetseite ist in vier Kategorien aufgeteilt, wie zum Beispiel: Die Erfahrungen und die Kostenfalle. Es wurden Kundenmeinungen über Kaffeepartner, Zitate aus Erfahrungsberichten sowie Links und Blogs zum Thema Kaffeepartner angegeben. Bei der Kostenfalle wird eine übliche Kaffeemaschine mit einer Kaffeemaschine von Kaffeepartner verglichen, in dem die Kosten eine große Rolle spielen. Bemerkenswert ist die Kategorie “Mitarbeiter packen aus”, dort sind die Meinungen der ehemaligen Mitarbeiter von Kaffee Partner.” (http://www.fair-news.de/pressemitteilung-559558.html) Und tatsächlich gab es diese Site einige Zeit. Zu finden ist das alles im Netz inzwischen nicht mehr. Wer das so gewollt hat entzieht sich meinem Wissen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

  1681. KiKi, Qui bono? Interessante Frage 😉

    – Ein soziales Umfeld sollte geschaffen werden, in dem Rauchen nicht akzeptiert wird (Create a social environment in which smoking is unacceptable),
    – Rauchen sollte in der Öffentlichkeit immer mehr erschwert werden (..we can and should make it more and more difficult for the individual to smoke cigarettes in public),
    – Das Personal im Erziehungs- und Gesundheitswesen sollte einer Gehirnwäsche gegen das Rauchen unterzogen werden (Those in education and public health will be the first to be brainwashed into antismoking)
    – Die Tabakindustrie sollte verteufelt werden (Demonize the tobacco industry)
    – Sogar die Frauenemanzipationsbewegung sollte für die Zwecke der Antiraucherbewegung eingespannt werden (The utilization of the women’s liberation movement to encourage rebellion against the old social systems by the act of not smoking ).

    Aus einem Strategiepapier der dritten „Weltkonferenz Rauchen und Gesundheit“
    http://www.rampant-antismoking.com/

  1682. Qui bono? Ja die Frage sollte man immer stellen, Kiki.

    Die Interessen der Tabakindustrie sind klar. Sie wollen Tabak verkaufen. Und dafür lügen sie auch.

    Aber haben die Organisationen, die hinter der Tabakkontrolle stehen, keine Interessen. Muss hier nicht die Frage Qui bono gestellt werden?

    Die Speerspitze der Organisationen die die Tabakkontrollpolitik betreiben sind die US-Administration, WHO und EU. Eine Ansammlung von Menschenfreunden, edle Streiter für die Gesundheit? Eine US-Administration, die im Irak mal so locker 100.000 Kollateraltote für ihre Ölinteressen in Kauf nimmt als glaubhafter Verfechter der Minimierung von Lebensrisiken?

    Schon mal was vom medizinisch-industriellen Komplex gehört, die umso mehr verdienen, je mehr sie den Leuten einreden, dass sie die „unvernünftigen“ Dinge des Lebens krank machen?

    Ist es nicht wunderbar praktisch, wenn das Volk den Herrschenden glaubt, dass die hohen Raten bedrohlicher Krankheiten Resultat schlechter Moral sind, weil nämlich einfach zu viel geraucht, getrunken und gefressen wird?

    Und die passende Wissenschaft dazu lässt sich kaufen und die unpassende mundtot machen.

    Qui bono?

  1683. Moin,
    aber es gibt doch gar keine negative PR. Blöd nur, wenn man sich eben in einem Beamtenverhältnis befindet und gar keine PR mehr benötigt. So ist es dann doch ein größerer fail und man darf gespannt sein, ob der Herr Daniel jetzt doch etwas mehr in die Öffentlichkeit tritt.

    Gruß

    Marc

  1684. Seltsamer Blog-Artikel. Was hat das alles mit dem Aussehen von Frau Friedrichs zu tun? Ist man selber Schuld, wenn man „schön“ ist? Sehr sexistisch und unangemessen.

  1685. …Drum prüfe wer sich ewig bindet….
    Datenexhibitionismus hat seinen Preis. Jede(r) Facebooker, LinkedIner, Xinger, Twitterer wird irgendwann seinen Preis zahlen. 1984 schon ist lange vorbei. CIA & Co. freuen sich.

  1686. @ Frau Reusch: das nennt man einfach Berichterstattung. Wenn ein Mensch sexuell belästigt wird gehört es einfach dazu ob er oder sie schön oder hässlich oder sonstwas ist. Die Hochspringerin ist ja sicherlich wegen ihres Aussehens und Geschlechts und ihrer Bekanntheit belästigt worden. Man kann natürlich auch alles weglassen, aber dann wäre es ja am Einfachsten wir lassen Zeitung und Internet ganz bleiben, könnt ja irgendwie unkorrektes drinstehen.

  1687. @RichardT: Wie kommen Sie darauf, dass Reusch eine Frau ist? So unsachliche Kommentare wie den, auf den Sie eingehen, gibt es auch von Männern.

    @Reusch: Ich denke, Sie argumentieren völlig an der Sache vorbei. Finden Sie es richtig, wenn jemand, darüber hinaus auch noch nach offensichtlich unvollständiger Recherche, jemand anderen an den digitalen Pranger stellt? Und wenn es dann auch noch ein „Gesetzeshüter“ ist, der so etwas macht? Dass der Täter eine Frau ist, hübsch, neutral oder greislich, ist hier völlig unerheblich und lenkt von dem wirklichen Thema ab. Das kann doch kaum Ihre Absicht gewesen sein. Oder?

  1688. Schlecht recherchiert!
    Denn DER Thorsten Dersch ist auch der verheiratete und die DLRG-Auszeichnung liegt bereits mehrere Jahre zurück!

    Ironie an: Ich finde, dass gutaussehende Frauen sich verschleiern sollten, damit sie keine perversen Nachrichten erhalten! Und knappe Röcke sollten gesetzlich verboten werden!!! Ironie aus!

  1689. Natürlich ist dieser „Fan“ ein Depp und ich kann jede Frau, die sowas häufiger zu hören oder zu lesen bekommt, schon verstehen, wenn sie das nervt. Aber das Risiko den Falschen zu outen ist so groß, dass man einen solchen Pranger wirklich nicht bedienen sollte. Es sei denn, man hat es hier wirklich mit einem Stalker zu tun. Aber auch dann sollte man gründlich recherchieren.
    Es führt wohl kein Weg vorbei: das Ding angucken, nach Allendorf fahren, vergleichen und dann kann man ihn immer noch in aller Ruhe fertig machen 😉

  1690. Zu dem Bericht: Ich glaube ich hätte genau so gehandelt wie Ariane Friedrich aber ich finde das wäre das falsche gewesen!!!
    Angenommen dem sein Facebookprofil wurde wirklich gehackt ist ist der Thorsten Dersch jetzt echt arm dran. Das Schwein das sein Ruf versauen wollte (Rufmord!!!) würde ich mir mal vorknöpfen da jeer Mensch, Perversling hin oder her so etwas nicht schreiben würde.
    Glaubt ihr wenn der echte unschuldige Thorsten Dersch das alles hier anschaut wird er noch ruhig schlafen können?
    Obwohl das sehr leicht rauszufinden ist würde ich ihn hier nicht so bloß stellen Verbrecher hin oder her. Soll sie ihn einfach anzeigen ohne gros ein Rummel daraus zu machen,das ist meine Meinung!!!

  1691. Ein paar Abmahnungen, kostenpflichtig, ein satter Schadensersatz, voilà: die Sache ist geregelt. Und der Versender der E-Mail pleite.

    Das gute alte Zivilrecht bietet ausreichende Möglichkeiten.

  1692. Eine kleine geografische Korrektur; besagtes Allendorf liegt im Altkreis Biedenkopf und der Ort heisst Dautphetal-Allendorf/Hohenfels! Nur damit jeder den Herrn Dersch auch zuordnen kann, gell! Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!
    Generellt gilt, ab einer gewissen Promillezahl sollten manche Leute die Finger vom Internet lassen!

  1693. Als Beispiel kann man die Hetzjagd des Mobs in Emden anführen. Dort wurde ein Mädchen ermordet und ein junger Mann festgenommen. Per Facebook wurde eine Hetzjagd auf diesen jungen Mann durchgeführt und der aufgehetzte Mob organisierte sich sogar in Emden, im wirklichen Leben. Kurze Zeit später wurde der junge Mann wegen erwiesener Unschuld freigelassen und der wirkliche (?) Täter verhaftet.

    Genau damit so etwas nicht passiert, gibt es die Unschuldsvermutung. Was Frau Friedrich hier getan hat, ist Selbstjustiz. Dass sie auch noch Polizistin ist, kommt erschwerend hinzu. Vielleicht hätte sie auf die Frage in der Mail einfach nur mit „Nein“ antworten sollen. Das wäre der Situation und der Email angemessen gewesen.

  1694. Inzwischen bin ich verwirrt. In diversen Foren streiten die Kombattanten, ob Frau Friedrich in Notwehr gehandelt hätte, oder ob es sich um den Tatbestand der Beleidigung handelt, was die Notwehr etwas problematisch macht. AGC schlägt hier im Blog zivilrechtliche Schritte vor. Einige der Diskutanten sind Juristen. Vielleicht habe ich nicht lange genug gelesen, aber die Frage ist: Wieso ging Frau Friedrich nicht einfach hin und zeigt den Schreiber an? Wie wäre es mit §184 Abs. 6 StGB? Bis zu 1 Jahr bzw. Geldstrafe dürfte Abschreckung genug sein. Sicherheitshalber sei hinzugefügt, dass ich kein Jurist bin.

  1695. @Sebastian: Sie hat, wenn mich an die FB-Einträge erinnere, Anzeige erstattet. Das allein dürfte ihrer persönlichen Genugtuung, vielleicht auch dem „Leg Dich nicht mit einem Promi an“ Gefühl allerdings nicht ausgereicht haben. Daher wohl der Schritt in die Öffentlichkeit, der ja nicht nur über die Vollnamensnennung erfolgte sondern sicherlich auch in dem geszielten unmittelbaren oder mittelbaren Einbezug des Boulevards. Wie sonst hätte die Bild-Zeitung das Ganze aufgreifen können, wenn nicht durch einen Wink und durch die Gespräche mit dem Trainer/Manager?
    Und damit waren die Medien fein raus: Sie selbst haben und mussten auch gar nicht den Namen nennen. Es reichte ja der Hinweis auf FB undjede/r konnte es nachlesen, ohne dass die Journaille den Pressekodex verletzt hätte, den Namen einfach auch zu veröffentlichen.
    Das haben dann weitgehend landauf landab die Foren und Artikel-Kommentatoren besorgt.
    Nun hat – wenn ich das richtig sehe – Ariane Friedrich den April aus ihrer FB-Chronik gelöscht. Stellungnahmen ihrerseits sind wohl auch nicht zu erwarten. Es steht zu vermuten an, dass, während das „Teeren und Federn“, wie es ein Kommentator (der sich Thorsten D…. nennt) so zutreffend unter einem Focus-Online-Artikel schrieb, längst in vollem Gange ist, derweil sich Frau Friedrich auf ihre Sprünge vorbereitet als wäre nichts geschehen.
    Aber wie heißt es doch so schön: „Die Not ist groß, die Geister, die ich rief, die werd ich nun nicht los…“ Da nützt auch ein Löschen der eigenen Facebook-Einträge und der dazugehörigen Kommentare nichts mehr.

    Natürlich ist es ganz und gar nicht in Ordnung, solche Mails, Pinwandeinträge, PNs etc. abzusetzen – aber, und damit hat Tim recht: Die Art der Reaktion und unter Einbeziehung des Promibonus und der Bildzeitung eine solche Lawine loszutreten, ist es eben auch nicht.

  1696. „Information wants to be free“.
    Wenn mir einer ein Penisbild mit Name und Adresse schicken würde, müsste ich wohl annehmen, dass er auf eine Veröffentlichung Wert legt. Stellt euch vor, man veröffentlicht es ohne Angabe des Urhebers … sofort käme eine Abmahnung. Auch bei Penisbilder gilt: „unbedingt den Fotografen und den Abgebildeten namentlich nennen …“

  1697. Es war schon an sich ein Fehler, eine unabhängige Fachjury zu nominieren. Besser wäre eine Jury aus Leuten, die gar keine Computerspiele spielen.

    Ich schlage vor: Kardinal Wetter, Marcel Reich-Ranicki, Schirrmacher und meine Mama. Diese Jury wird bestimmt ein schönes, hübsches kleines Spiel zum Sieger küren!

  1698. Bei solchen Aktivitäten frage ich mich, ob der gute Herr Börnsen eigentlich darüber nachdenkt, welchen Nutzen/Schaden diese Forderungen bringen. Zustimmung wird er vermutlich sowieso nur im Lager derer finden, die eine ähnliche Meinung/Einstellung haben, und die „C“-Parteien immer schon gewählt haben und auch weiter wählen werden.
    Treibt er aber nicht gerade die Restmenge der noch halbwegs politisch Interessierten Menschen unter Mitte 30 automatisch in die Arme seiner politischen Gegner, der Grünen oder vielleicht sogar der Piraten?
    Macht sich so die „C“-Fraktion nicht noch unwählbarer für Jung- und Erstwähler, die sich für das große Redengeschwinge der Vorderbänkler sowieso nicht interessieren, aber sehr sensibel auf solchen Aktivismus reagieren?

    Ganz abgesehen davon, wenn, wer nicht die Netzgemeinde, ihre Blogger, Forenfreunde, Twitterer… streut denn heute noch das Geschnauf von Hinterweltlern und -bänklern? Und damit läuft die Forderung von Herr Börnsen Bönstrup (so der vollständige Name) direkt dorthin, wo sie den größtmöglichen Schaden anrichten kann, aber sicher nicht in die Ohren der Zustimmung nickenden Stammwählerschaft .
    Die hätte es sowieso nicht gebraucht, denn die hat es ja eh immer schon gewusst.
    Hoffen wir, dass auch im Landkreis Flensburg-Schleswig genug Nerds zusammenkommen, damit Herr W.B.B. seinen Sessel nach der nächsten Wahl wird räumen müssen. Genug Piraten müsste es ja an der Küste geben…

  1699. Heute erstmals mit dem Scorpion ins Büro gefahren. Durch wunderschöne Landschaft auf Nebenstraßen. Dabei von einem völlig geschockten Kleinwagenfahrer geschnitten worden. Dem ist vermutlich an dieser Kreuzung noch nie ein Fahrzeug begegnet. Und dann sowas. Armer Kerl …

  1700. Hab jetzt noch die Brooks Brick Lane Roll Up Panier-Taschen aufgeschnallt. Passen wunderbar zum Roadster. Meistens braucht man nur eine Tasche und kann die andere einfach nach oben rollen. Gewachstes Leinen. Eine Art Roadster-Kofferraum-Stoff-Verdeck. Bild lad ich gleich hoch.

  1701. @Tim: Du musst nicht den ganzen Bundestag neu besetzen. Es reichen ein paar Einzelgestalten und neue Spielregeln. Alternativ stehe ich als Diktator zur Verfügung, aber nicht jetzt, keine Zeit 🙂

  1702. Der Quatsch, den der Tabakhändler Nansy hier aus einer militanten Qualmpropagandaseite zitiert, ist nicht mehr als eine absurde Internetschmiererei. Die Interpretationen eines militanten Rauchers als Strategie der WHO auszugeben, ist schon dreist. Der Qualmmilitanz ist eben keine Lüge zu schäbig, um WHO-Bashing zu betreiben.

    Eine Anmerkung zum „medizinisch-industriellen Komplex“: Der lebt von den Kranken, kann folglich an Tabakprävention überhaupt kein Interesse haben, da Tabakabusus nachweislich krank macht.

  1703. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß militante Abstinenz, besonders in ihrer transitiven Variante, auch nicht gesundheitsförderlich ist.

  1704. Vielleicht hätte Benny auch beim „Obatzten“ in Hinterbrühl beim Präsé – Der Herr sei seiner armen Seele gnädig – bleiben sollen, dann hätte es vielleicht auch für die andere Münchner Mannschaft gereicht!

  1705. Ähnliches läuft derzeit auch mit der E-Zigarette ab, da Tauchen immer wieder Nitrosamine aus einer Amerikanischen Studie auf die bei einigen wenigen Liquids gefunden wurden und jetzt ja sooo böse und Krebserregend sind, dummerweise lag die menge der gefundenen Nitrosamine unter der Bestimmungsgrenze so das nichtmal die menge festgestellt werden konnte, anders als bei hunderten Lebensmittel die alle unbedenklich sind.

    Ebenso mit dem Frostschutzmittel Propylenglykol das jedes Wochenende Literweise in Diskotheken verdampft werden darf aber in kleinstmengen bei Liquids gefährlich sein sollen…

    Das ganze Lügenkomplott hat eine Dampferin bis zu den Ursprüngen verfolgt, ebenso wie das DKFZ wissentlich Informationen verdreht und Produkte vermischt obwohl das BfR diese beiden Produkte streng getrennt hat.
    http://www.dampfertreff.de/page-518637-4.html

  1706. Ich finde es nur gerecht, dass die Kinder der Väter, die Pflichtmitglied in IHK oder HWK sind auch Zwangsmitglied in der KITA werden. Wieso sollte es meinen Kindern besser gehen als mir?

    Mal im Ernst – Wissen diese Verstaatlicher und Entmündiger überhaupt noch was sie da sagen und tun?

  1707. Nun tut mal nicht so, als ob eine „Kita-Pflicht“ das Ende der Demokratie und die Zwangskasernierung unserer Kinder bedeuten würde. Gegen die allgemeine Schulpflicht polemisiert Ihr doch auch nicht mit dem Hinweis auf Joghurtdeckel. Und natürlich kann man grundsätzlich über verpflichtende gemeinsame Bildung für z.B. Fünfjährige ebenso reden, wie für Sechs- oder Siebenjährige, ohne damit die Demokratie in Frage zu stellen. Aber das steht heute nicht an und der Hinweis auf die fehlenden Kita-Plätze macht das schnell auch dem Letzten klar.
    Übrigens hat Hannelore Kraft schon am Montag klar gestellt, dass sie NICHT die Einführung einer Pflicht-Kita fordert. Sie wendet sich aber zu Recht gegen ein Diskussionsverbot über die Grenzen von privater und gesellschaftlicher Bildungsverantwortung. Diese Debatte wird derzeit von denjenigen geschürt, die eine Reprivatisierung von Bildung fordern.
    SvB – du suggerierst, dass die „besseren“ Steuerzahler am ehesten auf Kitas verzichten würden. Das ist doch Unfug. Gerade die Kinder aus bildungsfernen Schichten bleiben auch den Kindergärten überproportional häufig fern. Die bildungsbewußten Eltern schicken ihre Kinder viel eher in die Kitas. Einzig auf dem Land gibt es hier gegenläufige Tendenzen.
    Also macht mal halblang: auch die Kraft weiß, dass Pflicht-Kitas heute wirklich nicht auf der Tagesordnung stehen; und sollten wir eines fernen Tages überhaupt mal ausreichend Kitas haben, dann müssen wir über Chancengerechtigkeit UND Elternrechte diskutieren ohne uns gegenseitig einer Joghurtdeckeldiktatur zu bezichtigen.
    Mich erinnert diese Debatte ein wenig an ein altes Staeck-Plakat mit neuem Text: „Arbeiter, die SPD will Euch Eure Kinder wegnehmen!“

  1708. Ganz abgesehen davon, dass es Zeit wird endlich alle gesundheitsschädlichen sogenannten „Lebens“mittel – die letztlich nichts weiter als Todesmittel sind – vom Markt zu entfernen, muss ich doch einmal mehr korrigierend eingreifen und darauf hinweisen, dass ich schon vor geraumer Zeit in diesem Blog (http://www.czyslansky.net/?p=105) darauf hingewiesen habe, dass das Rezept für Nutella von Ella Czyslansky stammt, und keinesfalls von diesem Herrn Ferrero – dessen Name immerhin auf den hohen Eisengehalt dieses Brotaufstrichs hinweist.

  1709. Wer – so polemisierte unter Beifall des gesamten Gemeinderats noch vor einigen Jahren der Bürgermeister der Nachbargemeinde Wörth, ein strammer und gottesfürchtiger CSUler – seine Kinder schon mit zwei Jahren in Krippen gibt, der solle sich überlegen, ob er überhaupt die richtige Einstellung zur Familie habe und besser auf das Kinderkriegen verzichten. Damit war zumindest in der Gemeinde das Thema vom Tisch, Betreuungsplätze, wie es der Gesetzgeber vorgeschrieben hat, überhaupt erst einzurichten. Es hätte sich sowieso dort niemand mehr getraut, sie in Anspruch zu nehmen.
    Soweit das Bild auf dem Lande…

    Generell scheint (ungeprüft) die Überlegung von Michael Kausch aber die Richtige zu sein, dass KiTa-Plätze eher von den gehobeneren Bildungs- und Einkommensschichten in Anspruch genommen werden, was man schon an den vielen Zweit-SuVs, die morgens kreuz und quer vor den Einrichtungen stehen, sehen kann.
    Im Ernst: Nicht umsonst wird in der Debatte um die Herdprämie gerade das Argument angeführt, dass bildungsferne und sozial eher unterdurchschnittliche Schichten möglicherweise lieber das Geld einsäckeln und die Kinder daheim lassen, wobei es gerade diesen Kindern gut täte. Dabei geht es weniger um „Bildung „ als um das Ausprägen eines Grundmaßes an Sozialkompetenz und sozial-verträglichen Umgangsformen und – leider Gottes auch allzu wahr – um die Sicherstellung von wenigstens einer oder zwei regelmäßigen und halbwegs gesunden Mahlzeiten am Tag. Das – so weiß ich aus erster Hand und auch aus NRW – ist nämlich auch keineswegs mehr selbstverständlich. Nicht nur in NRW übrigens.
    Es ist mitnichten nur ein Klischee, dass für viele Kinder bestimmter Schichten das Einschalten des Fernsehens, eine Tüte Chips und eine Flasche Eistee von der Tankstelle alles sind, was elterliche Betreuung darstellt. Was mittlerweile an Defiziten der elterlichen Betreuung in Kindertagesstätten aufgeholt werden muss, können wir uns – zumindest in der wohlgenährten Mittelschicht und oberhalb davon – nicht wirklich vorstellen. Möchten wir vielleicht auch gar nicht.

  1710. Wenn ich die geistigen Ergüsse von KiKi, Paul & Co lese, erinnert mich das unweigerlich an die Zeiten der Inquisition. Jeder hatte gefälligst zu glauben, dass die Erde eine flache Scheibe ist. Und wehe, wenn nicht !!!
    Was selbige Personen erneut bestätigen ist, dass man mit Fanatikern, jeweder couleur, nicht diskutieren kann.
    Eine Frage, die mich in diesem Zusammenhang immer wieder beschäftigt, ist: Warum sind die Antiraucher von derart massivem missionarischen Eifer getrieben, wenn sie doch soooo recht haben? Eine gute Sache sollte doch ohne jeden missionarischen Eifer auskommen. Oder etwa nicht? Oder ist die Ideologie der tabakfreien Welt vielleicht doch nicht so gut, wie manche glauben machen möchten? Was steckt dahinter?
    Für die hier schreienden Antiraucher, zum Schluss noch ein Spruch von Konfuzius:
    „Der Mensch, der schreit, wird zwar gehört, aber seine Worte werden vergessen – der ruhige Mensch braucht gar nicht zu reden, seine Taten sprechen für sich selbst.“

  1711. Michael, Du bist halt immer noch mein Lieblingsaltstalinist. Auch bei Deinem Diskussionsstil, wobei ich durchaus nicht sagen will, dass alle meine Argumente fair und unpolemisch wären. Ich schätze es allerdings nicht, daß Du mir irgendeine unsinnige Aussage unterstellst, um dann triumphierend „Unfug“ sagen zu können.
    Ich habe nie behauptet, daß die Bessergestellten ihre Kinder nicht in Kindergärten geben oder gar, daß sie gegen Kindergärten generell wären. Genaugenommen habe ich das glatte Gegenteil geschrieben, sogar unter der Überschrift „Um einem Missverständnis vorzubeugen“.
    Ich habe aber geschrieben, daß sie dagegen sind, daraus eine Verpflichtung zu machen.
    Nun gut, die Schulpflicht hast Du angeführt. Als ich ein Kind war, gab es bei uns in München irgendwie nur gute Schulen, alle ordentlich ausgestattet, und alle Klassen ideal durchmischt. Chancengleichheit.
    Ist das heute noch so? Ich höre von betroffenen Eltern, daß es in Berlin, Hamburg oder NRW außerordentlich von Deinem Wohnort abhängt, ob Deine Kinder eine Chance bekommen. Wenn das so ist, lehne ich auch die Schulpflicht ab und unterrichte meine Kinder lieber zusammen mit ein paar Nachbarskindern und einem Privatlehrer.
    Ganz generell gilt doch: Eine Verpflichtung hat nur Sinn, wenn es mehrere Wege gibt, diese Pflicht zu erfüllen. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, daß diese Eltern, wie Lutz sie schildert, durch vier Stunden Kindergarten entschärft werden.

    Aber was reden wir! Mir ging es doch darum, dass es sich um ein blödes Ablenkungsmanöver handelt. Hamburg denkt darüber nach, die Schulden der Arme-Schlucker-Länder dem Bund aufzuhalsen und aus dem verlängerte Soli zu finanzieren, Berlin fällt nichts anderes ein als darauf zu pochen, dass sie diese Idee in Berlin zuerst gehabt hätten, und NRW wettert polemischerweise gegen die Ossi-Underdogs, die schuld seien, dass nicht genug Geld für Kindergärten da ist.
    Und dann reden sie von einer Kindergartenverpflichtung? Am besten bundesweit, dann muss es auch der Bund bezahlen, auf einmal.
    Es ist ein Ablenkungsmanöver. Daran ändert auch das Zurückgerudere der Frau Kraft am nächsten Tag nichts mehr. Das war Kalkül. Sonst nichts.

  1712. @Magnum: Diesen missionarischen Eifer findet man bei allen Strenggläubigen, völlig egal an was sie glauben. Versuche mal einem Scientologen zu erklären, es gäbe keine Thetanen. Er wird dir zig Bücher von L. Ron Hubbard als „Beweis“ vorlegen, dass es die Dinger gibt und versuchen, über die persönliche Schiene alle Andersdenkenden zu diskreditieren und zu verleumden. Genauso agieren die Gläubigen an den Tabak als das ultimative Böse, wie man an „Kiki“, „Paul“ & Co. ja deutlich sieht. Auch sie versuchen ihren Glauben zu missionieren, auch sie diskreditieren und verleumden Andersdenkende und negieren alle wissenschaftliche Gegenuntersuchungen einschließlich des gesunden Menschenverstandes.

  1713. @Werner: Danke für die Bestätigung.
    Meine Frage nach dem „Warum“, des missionarischen Eifers, war eher rethorischer Natur. Uns beiden, und auch manch anderen, ist schon klar, dass bei vielen Antirauchern der Glauben über den Verstand gesiegt hat. Wenigstens bei denen, die nicht für ihren Glauben bezahlt werden. Bei diesen hat der Geldbeutel über den Verstand gesiegt. Die soll’s ja anscheinend auch geben 😉

    Der Vergleich mit den Scientologen, könnte treffender nicht sein. Ich kann mich an einen Videomitschnitt, einer der Ober-Scientologen, der auch Hollywood-Schauspieler ist, erinnern, in welchem er dazu aufgerufen hat, diesen Planeten zu „reinigen“.
    Wurde nicht in der letzten „Tobacco or Health“ Konferenz zur Säuberung des Planeten vom Tabak aufgerufen?
    Ich glaube mich an Sprüche zu erinnern, welche ich gelesen habe, die sich wie folgt angehört haben: „Können wir Zigaretten verbieten?“
    Worauf der „Chor“ mit einem lauten und deutlichen: „Jaaaaaa!!!“, geantwortet hat.

    Hier sind eindeutig gewisse Parallelen vorhanden. Auf weitere Parallelen in der Vergangenheit, brauche ich nicht hinzuweisen.
    Wie auch immer. Fanatismus und Null-Toleranz-Politik sind schlechte Ratgeber, die zwar zu kurzfristigen Erfolgen führen, aber zu gegebener Zeit schneller in der Versenkung verschwinden, als dass sie aufgetaucht sind.

    Was schade ist, ist dass viele Menschen, bis heute, nicht fähig sind, ihren, mit Machtgelüsten verbundenen, Fanatismus im Zaum zu halten. Egal ob es hierbei um Tabak oder sonst was geht.

  1714. Auch ich denke, dass Kinder aus Benehmensfernen Schichten eine bessere Kinderstube in der Kita finden, als im „im Joggers vor RTL2“ Elternhaus, doch warum zum Teufel muss da immer mit der Zwang und Pflicht Keule geschlagen werden? Was ist mit Anreiz, Angebot und Aufklärung?

  1715. auf wienerisch : na des is a gschichtl na servas
    bin küstenpatent besitzer
    vielen dank und herzliche grüsse ing peter michel
    marchfeld

  1716. Interessant kann ihre Entscheidung in Bezug auf Marken und Namensrecht werden.
    Da (zumindest meines Wissens nach in Deutschland) Namensrecht das Markenrecht schlägt, hätte sie mit dem Einbauen von z.B. „Iphone, Apple, Aldi, Telekom“ einige Unruhe verbreiten können.

  1717. Ich kann nach einem Motorradwochenende auf der Schwäbischen Alb nur bestätigen: Eine R80 „Gummikuh“ verursachte keine Spur von Dauererektion. Nichtmal eine vorübergehende. Im Gegenteil: so ziemlich das Letzte, was ich danach brauchte, war sexuelle Stimuation. Du hättest mir Angela (nein, nicht die Merkel) über die Lenkstange drapieren können: Nach sechs Stunden hätte ich sie mitsamt Motorrad wortlos in die Garage geschoben.

  1718. Vielen Dank für dieses schöne Stück Fussballliebe (echt drei l?). Ich schaue das DFB-Finale heute bei einem alten Freund in der Nähe von Dachau. Ich bin ebenfalls Westfale und ebenfalls BVB-Fan. Mei Freund ist Urbayer und natürlich Bayern-Fan und er hat mich eingeladen, obwohl er im innersten weiß, dass wir gewinnen. Das nenn ich Freundschaft. 🙂

  1719. In der Tat sehr ärgerlich…

    Dienstleistungswüste und kundenabwehrendes Verhalten in Deutschland – wieder ein treffendes Beispiel. AGB hin und her – die Botschaft hinter der Botschaft kann nur sein, dass hotel.de es offensichtlich nicht nötig hat, sich um „Einzelfälle“ besonders zu kümmern.
    Gut zu wissen, welche Plattform in ähnlichen Situationen man meiden bzw. deren Dienstleistung nur bedingt nutzen sollte. Das würde konkret bedeuten, zwar über hotel.de die Kapazitäten zu prüfen, dann aber direkt im Hotel zu buchen…

  1720. @lutz: In aller Regel bekommt man nachnmeiner Erfahrung den gleichen Preis wie bei Hotel.de, wenn man direkt im Hotel anruft. Einfach dazusagen: „bei denen kosten Sie x Euro…“

  1721. Nur der Vollständigkeit halber, für den Google-Bot und für die weiträumige Umfahrung: hotel.de gehört HRS.de. Und Expedia ist auch fürchterlich.

  1722. Und vergeßt mir nicht die peinlichen Idioten von booking.com, über die ich ja bereits hier auf czyslansky.net berichtet habe („Anpöbeln per Internet„).

    Oder andersherum gefragt: Gibt es überhaupt ein Hotel-Portal, das man empfehlen kann, oder besteht die ganze Branche aus Schwachköpfen?

  1723. Liebe Freunde, seid bitte nicht böse, wenn ich mich hier einmal nicht Euch anschliesse. Vielleicht habe ich die Geschichte nicht ganz richtig verstanden, aber war es nicht so:

    Hotel.de vermittelt eine Hotelbuchung, erfährt, daß das Hotel einen Fehler gemacht hat. Anstatt sich nun zurückzulehnen, meldet sich das Portal persönlich und vermittelt ein weiteres Zimmer. Teurer halt, aber Zimmer. In anderen Fall wäre Christoph in seinem ursprünglichen Hotel aufgeschlagen, hätte sich mit denen anlegen können und die hätten das Zimmer organisieren müssen. Aber hotel.de hat es gut gemeint und versucht auch noch, Christophs Ansprüche gegen des Hotel durchzusetzen. Das Hotel kooperiert nicht und wird als Reaktion von Hotel.de nicht mehr vermittelt. Dann ein peinlicher Fehler des Portals: Das Hotel, offensichtlich etwas planlos, behauptet nun, es sei einfach niemand gekommen. Na toll, aber das löst doch bei Hotel.de nur den Standardprozess aus, die Nachfrage beim Kunden. Mann oh Mann, das kann passieren, die haben viele Kunden und leiten sowas halt erst mal weiter. Man könnte vielleicht den Prozess bei Ex-Kooperationspartnern auf „manuell“ umstellen, sehe das ganze aber nicht als existenzielles Versäumnis.

    Und was machen wir hier im Blog? Ohne weitere Untersuchung stellen wir hier das Buchungsportal an den Internetpranger? Ein Verhalten, das wir gerade noch verurteilt haben? Ich finde uns grad etwas unfair und nicht wohlüberlegt handelnd.

  1724. @SVB: Das Verhalten von hotel.de regt mich deshalb so auf, weil sie als Buchungsportal suggerieren, dass sie für alles sorgen, wenn du bei ihnen buchst. Tun sie aber nicht, machen Fehler und stehlen sich dann per AGBs aus der Verantwortung von der sie immer so tun als wenn sie sie trügen.

  1725. @Christoph Vielleicht verstehe ich Dich hier deshalb nicht, weil mich das Verhalten des Hotels viel mehr ärgern würde an Deiner Stelle. Und das liegt vielleicht an meinen persönlichen Erfahrungen 🙂
    Wer wie ich mal im Lexington in New York ein schulterzuckendes „Wir haben Ihr Zimmer anderweitig vergeben, aber Sie kriegen ja Ihr Geld zurück“ gehört hat, reagiert leicht allergisch auf überbuchende Hotels, die ihr Meldesystem nicht im Griff haben. Und ich war froh, wieder daheim in unserer angeblichen „Servicewüste“ zu sein. Wo das Personal manchmal unfreundlich wirkt, aber niemand Dir falsch-professionell einen schönen Tag wünscht, nachdem er Dich grad bis zur Weißglut gereizt hat.
    Ich hätte an Deiner Stelle selbst das Hotel aufgefordert, den Schaden wieder gutzumachen. Obwohl … das Lexington hat mir damals 20 $ für ein Taxi nach Queens gezahlt und mir ein Zimmer in einem Stundenhotel beschafft. KEIN WITZ. Auf diese Regulierung hätte ich gerne verzichtet, aber um Mitternacht in Queens schaust Du, dass Du von der Strasse weg bist 🙂

  1726. Wow! Manchmal relativieren sich angesichts solcher Geschichten, die eigenen Erfahrungen ein wenig. Sicher trägt das überbuchende Hotel die Hauptschuld, aber wozu brauche ich ein Buchungsportal, wenn es den Service nicht realisieren kann. Ich werds in Zukunft so machen wie Tim, bei hrs.de oder hotel.de das Hotel aussuchen und dann direkt buchen, vielleicht bekommt man ja sogar bessere Konditionen – die Hotels sollen ja über die großen Portale überhaupt nicht glücklich sein, die ihnen mit ihren Provisionen die Erlöse pro Zimmer vermiesen.

  1727. jemand wollte hier etwas „beweisen“, in dem es hinweise der tabakindustrie vorführte: warum sie das tut ? Weil sie gerihtlich dazu gezwungen wurde. SEHR merkwürdig ist aber dass die antiraucherindusttrie gerichtlich NICHT verspflichtet wird die CHAMPIX- und ZYBAN Toten anzugeben.

    2erlei maße in unseren „rechtsstaaten“.
    „passivrauchen“ ist definaitiv eine lüge und ein betrug, und das weiß so gut wie jeder seit jahren. Ich vermute dass hier eine schöne menge pharmalobbyisten mit posten (wie überall, wo man sie reinläßt).

    In Facebook gibt es mittlerweile 100e von gruppen und seiten, wo sie NICHT rein dürfen. Einfacher test: fragen sie einen antiraucherlobbyisten ob er sich für die rücknahme aus dem markt von CHAMPIX und ZYBAN einsetzt. Antortet er wage, verharmlosend, ode rgar nicht: wissen sie bescheid: er IST ein bezahlter Lobbyist der antiraucherindustrie.

    Und die jenigen die andere beschimpfen (mit standard slogans übrigens wie „das nikotin hat dir das hirn angegriffen“ „raucher sind süchtler“ „Ihr stinkt“ und andere beschimpfungen, sind arme kreaturen (meist arbeitslose) , die auch dafür bezahlt werden, aber nur auf der Hetztour. Die „expetren“ nehmen eher einen oberlehrerton.

    Hier finden sie die wahrheit über CHAMPIX (CHANTIX) und ZYBAN bzw WELLBUTRIN http://www.ismp.org .

  1728. Sehr geehrter Herr Witte,

    sehr geehrte Damen und Herren,

    mit Interesse habe ich Ihre Ausführungen verfolgt. Zunächst einmal bedauern wir sehr, dass Sie eine solche Erfahrung machen mussten.

    Es ist in der Tat so, dass wir als Vermittler agieren, der Vertrag zwischen Ihnen und dem Hotel besteht und das Hotel in diesem Fall für die Mehrkosten hätte aufkommen müssen. Da uns hier nach mehrfachen Versuchen nicht gelungen ist, das Hotel zur Übernahme der Kosten zu überreden, bliebt uns nur der Weg der Deaktivierung.

    Dass Sie im Nachhinein noch die Mail erhielten mit der Bitte, uns den Grund für Ihre Nichtanreise mitzuteilen, ist in der Tat ein Irrtum und hätte nicht passieren sollen, verständlich, dass dies in Kombination mit dem von Ihnen zuvor Geschilderten zu starkem Verdruss führt. Hier werden wir in Zukunft sorgfältiger agieren.

    Fehler passieren zum einen, zum anderem versprechen als Unternehmen unseren Kunden nichts, die wir am Schluss nicht auch einhalten können.

    Dass wir Sie vielleicht nicht mehr als Kunden gewinnen können finden wir und ich auch persönlich sehr schade. Dennoch sind wir der Meinung, einen guten Service und Mehrwert für Internetnutzer zu bieten, diese Meinung möchte ich hier auch offen vertreten. Zwar haben wir keinen „Bewerten-Button“, dennoch nehmen Diskussionen wie z.B. diese hier sehr ernst, zumal wir bestrebt sind, unser Produkt zu verbessern.

    Zum Thema „Hotels sollen nicht glücklich sein über die Portale“ haben Sie in der Tat einen in den letzten Monaten heiß diskutierten Punkt aufgegriffen. Hierzu gebe ich Ihnen gerne auch den Hinweis, dass wir der Hotellerie einen kostengünstigen Marketing- und Vertriebskanal bieten (zum Vergleich: Die Standardprovision beträgt seit dem 1.3 bei hotel.de 15 %, Eigenvertrieb kostet die Hotelpartner ca. 20-30 %, ein großer amerikanischen Mitbewerber nimmt bis zu 25% ) Insofern sollte man auch hier kritischer Beiträge seitens der Hotellerie (oft Verbände) mit Bedacht wahrnehme, das Thema ist insgesamt sehr komplex und lohnt eine „beidseitige Betrachtung“.

    Ich möchte mich an dieser Stelle bei SvB für den objektiven Post bedanken, ohne diesen Instrumentalisieren zu wollen und ich hoffe, dass dies auch nicht so aufgefasst wird.

    Abschließend möchte ich sagen, dass wir uns natürlich sehr freuen würden, wenn wir Sie (und den einen oder anderen hier Mitdiskutierenden) dennoch eines Tages wieder von unserem Produkt überzeugen können, auch wenn Ihnen im Augenblick die vergangene negative Erfahrung noch stark im Gedächtnis liegt.

    Mit freundliche Grüßen

    Szumilas Aleksander, Unternehmenssprecher hotel.de AG

  1729. Nun @SVB, fühlst du dich instrumentalisiert? 🙂
    Zu den Aussagen von Herrn Szumilas bezüglich „kostengünstiger Vertriebskanal“ zur aktuellen Auseinandersetzung zwischen hrs.de und den Hotelliers:
    http://hottelling.net/2012/01/31/hrs-de-kritik-im-onlineforum-keine-kickbacks-an-firmenkunden/
    oder auch auf der Facebook-Seite:
    http://www.facebook.com/diskussion.neue.hrs.agb
    oder hier zur Abmahnung von hrs durch das Bundeskartellamt:
    http://www.marketing4results.de/hrs_agb.aspx
    und hier der Bericht über die Abmahnung im Handelsblatt:
    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/bestpreis-garantie-bundeskartellamt-mahnt-hotelvermittler-hrs-ab/6195422.html

  1730. Früher nahm man die Zeitung mit auf die Toilette. Heute halt das Handy. Es gibt genügend Handy-Junkies, die auch auf der Toilette den Kontakt zu ihren social-Freunden nicht abreissen lassen.

  1731. @Herr Jäger:

    Wir können gerne über die Chemie sprechen!

    Bemerkenswert bei Ihren ganzen Angaben zur Toxikologie der einzelnen organischen Verbindungen und des Feinstaubs ist ja, dass Ihre ganzen MAK-Werte und technischen Richtlinien von beeinflussbaren und beeinflussten Menschen erstellt werden!

    Wir kennen genügend Fälle, wo Einfluss auf die Kommissionen genommen wird, die derartige Grenzwerte festlegen und einordnen sollen. Ein gutes Beispiel ist die andauernde Intervention von Dr. Hahn (CVUA Sigmaringen) auch bis hoch zur EU-Kommission, was Grenzwerte bei Tabakprodukten angeht. Seine Kontakte zur Tabakindustrie sind bekannt und zum Glück konnte im letzten Fall rechtzeitig bei SANCO (EU-Kommission) interveniert werden.

    Lobbyismus unterwandert die gesamten Gremien – auch dazu finden Sie Millionen von Dokumenten im Internet. Wenn es der Wirtschaft nicht passt, ändert man schon mal die Schwellenwerte um ein oder drei Zehnerpotenzen. Ein Beispiel ist u.a. auch Acrolein – das gefährlichste Aldehyd überhaupt.

    Ich weiß nicht, warum Sie unnötigerweise behaupten, es gäbe nur 4000 Stoffe, die bei der Pyrolyse des Tabaks entstehen. Denn dies hat niemand so behauptet. Bisher sind nur ca. 4000 dieser Stoffe bekannt!

    Wir wissen alle, dass die Wirkungsweise von komplexen chemischen Gemischen und auch deren Schadens-Potenzierung im Bezug auf den menschlichen Körper gar nicht pessimistisch genug eingeschätzt werden kann.
    Die Maxime muss lauten: so wenig wie nur möglich! Es tut mir Leid, aber weder die eindeutigen körperlichen Reaktionen auf die Luft in verrauchten Giftküchen, als auch die eindeutigen nationalen und internationalen Studien zu einer ganzen Reihe von (logischerweise) dadurch auftretenden gesundheitlichen Problemen lassen sich wegdiskutieren oder leugnen, indem man einfach das Wort „Lüge“ dahintersetzt.

    Tabak in Innenräumen hält sich nur so lange, weil eine mächtige Industrie und auf der anderen Seite Ignoranz und Gewohnheit der Masse Bewusstseinswandel verzögern – doch der Zenit ist überschritten.
    Selbst wenn irgend ein anerkannter Wissenschafter (was Grieshaber anders als z.B. Novak, Klemperer, Kuhn, Wiebel oder Pötschke-Langer nicht ist) noch Zweifel hätte, versteht sich von selbst, dass angesichts der Alternativen es vernünftiger ist, die Leute einfach draußen rauchen zu lassen. Davon geht die Welt nicht unter.

    Über die Champix-Tante kann man doch wirklich nur lachen! Die soll sich bitte mal um wirkliche Konspirationen in dieser Welt kümmern, ich bin sicher, es gibt weit mehr Probleme, die von einer „globalen Elite“ verursacht sind!
    Die Tabakindustrie gehört zu dieser Elite, die Menschen abhängig macht und ruhig stellen soll. Das sollte besonders so einer Person langsam einleuchten!

  1732. Auf jeden Fall Kudos an Szumilas Aleksander für das Einrichten eines Google Alerts und die entsprechende Reaktion.
    Zur Zeit brauche ich geschäftlich ca. 4 Hotels im Jahr für jeweils 2-12 Wochen. Beim ersten Mal habe ich ein Booking-Portal genutzt und war zufrieden. Wenn ich über die Hotels direkt buche (Google + anrufen) kann ich aber Rabatte rausholen und spare mir einen Zwischenhändler. Viele Hotels (Best Western etc.) haben „Treuerabatte“, die man über ein Portal nicht bekommt, egal wie oft im selben Hotel eingecheckt wird.

  1733. Das Drastische ist, wie wenig Aufwand es den Redaktionen bereitet, so eine Story zu schmieden, und wie viel Aufwand es den Medienkonsumenten kostet, sie zu durchschauen.

  1734. Stimmt genau! Schöne Demonstration solcher „journalistischer“ Machenschaften wäre es, einfach ein paar Mal in kurzer Folge Dieter Bohlen mit genau der gleichen Ansage überraschend zu konfrontieren, sich die Kamera von ihm in die Fresse schlagen lassen und dann behaupten, er sei ein gewaltbereiter muslimischer Glaubenskämpfer.
    Ich wette, es würde funktionieren!

  1735. In Rom wäre das Maskottchen ein fünf Jahre altes Nilpferdweibchen aus Spanien gewesen:

    „La Maratona di Roma ha una nuova amica: si chiama “Pipa”, un giovane ippopotamo anfibio femmina di cinque anni, nata il 1° maggio del 2006 allo Zoo di Valencia, da cui è arrivata poco più di un anno fa. (…) Perché un ippopotamo? Il grosso mammifero africano, il terzo mammifero terrestre più grande del mondo, è da sempre associato alle persone “grosse” e dai movimenti goffi e lenti, oltre che ai pigri di ogni genere ed età. Eppure, nonostante la mole e la curiosa struttura corporea, l’ippopotamo è piuttosto agile e veloce tanto che in caso di necessità può raggiungere la velocità di 30 km/h. Il motivo dell’adozione di Pipa da parte della Maratona di Roma dunque, è quello di spronare le persone, anche quelle “grosse, lente e pigre” a fare movimento.“

    LOL – und wenn es auch schneller rennt als ein zugelassenes Mofa – als Symbol für die Entbehrungen des Marathonlaufs taugt der REAL sicher eher *gggg*

    (Quelle: La Stampa, gefunden über http://www.maratonadiroma.it/)

  1736. „Die nur ganz langsam gehen, aber immer den rechten Weg verfolgen, können viel weiter kommen als die, welche laufen und auf Abwege geraten“ (Descartes). Lass es Dir gesagt sein …

  1737. > „Bloggen hat Zukunft. Facebook ist nett.“
    und „nett“ ist bekanntlich der kleine Bruder von …

    Trifft auf jeden Fall voll meine Meinung.

  1738. Eine interessante Diskusion mit vielen guten Einblicken ins Presseleben.
    Nette Reaktion von Herrn Szumilas Aleksander auf die doch sehr eindeutige Warnung vor hotel.de.

    Jeder weitere Leser, welcher hoffentlich auch die Kommentare komplett liest, mag sich nun sein eigenes Bild zeichnen und umsetzen. Ich bleibe einfach bei meinem und auch von Tobias Fuch angewandten Verfahren: Bekannte fragen, googeln, anrufen.
    Auch wenn es aus der Mode gekommen ist, ein persönliches Gespräch (Auch nur über Telefon) gibt mir ein Gefühl der Sicherheit in Bezug auf meine Buchungen. Wenn ich mir geistesgegenwärtig auch noch den Namen der Dame am Telefon gemerkt habe, lasse ich mich wesentlich schwerer aus manövrieren als mit einer automatischen Mail eines Blechapparates (Schrecklich die Dinger). Notfalls kommt der, seid der Kindheit einstudierte, Satz zu tragen: „Aber Frau Hmmhmhmh hat gesagt…“

    Das man jedoch auch mit solcher Strategie auf eine weitere Agentur stoßen kann, hat Herr Szumilas Aleksander auch bereits dargelegt.
    Die Ketten, welche häufig eigene Telefonportale anbieten, weisen die gleichen Schwächen auf wie hotel.de, jedoch subjektiv ohne deren Stärken.

    Eine Buchung in einem Tryphotels.com geführten Hotel war, trotz telefonischer Anfrage, eher ein hickhack im Stil indischer Callcenter denn eine Serviceorientierte Dienstleistung. Das Hotel war (fast, liebe Matratze) spitze, die Buchung schreckt trotzdem vor weiteren Nutzungen eher ab.

  1739. Zu Punkt #3 würde ich mich sehr über eine Referenz auf den Comedian Louis C.K. und den Musiker Trent Reznor freuen. Für viele nichts Neues mehr: Beide vertreiben ihre Arbeit in Eigenregie über ihre eigene Website und berechnen nach „fair use“, also: Zahle, was du meinst, dass es wert ist. Die Inhalte gibt es DRM-frei zum Download, man wird nur höflich gebeten, sie nicht via Torrents zu verbreiten. Und wenn doch, dann bitte unverändert und mit Link auf ihre Website.
    Beide haben mit diesem Modell unchristlich hohe Gewinne erzielt, und viele andere Musiker und Comedians ziehen nach.
    Trent Reznor hat zu seinem letzten Album eine auf 500 Stück limitierte „Hardcore Fan Edition“ zu $500 je Exemplar angeboten (mit Album, Booklet, T-Shirt, Poster, DVD mit unveröffentlichten Live-Mitschnitten etc.). Sie waren innerhalb weniger Stunden verkauft.
    Währenddessen entschuldigt sich die isländische Gruppe Gus Gus bei ihren Fans, dass sie ihr Album erst über Amazon veröffentlichen müssen – ihr Label will es so. Das folgende Album („Arabian Horse“, wirklich gut) haben sie ohne Label veröffentlicht und ist bisher das erfolgreichste der Gruppe.

  1740. Von den 50.000 „kleinen Anbietern“ dürfte es sich bei den allerwenigsten um Unternehmen handeln, die eine Software herstellen, zu der es irgendwann bei der Telekom in der Cloud eine Alternative gibt. Darüber hinaus sollte man noch bedenken, daß „die Cloud“ nichts mit der Cloud der Telekom zu tun hat.

    Und Ingenieure wird es bald noch viel weniger geben, denn viele von denen werden für die Piraten in die Parlamente ziehen. Dann haben wir eine Lehrer- und Anwälteschwemme.

    Ich denke auch, die Definition von „fehlen“ spielt eine Rolle. Mit 100.000 mehr Ingenieuren könnten auch Dinge angepackt werden, die man derzeit notgedrungen mit Hilfskräften macht, was oft nicht richtig funktioniert. Und nein, ich rede gar nicht von irgendwelchen Flughäfen 😉

  1741. @Tobias Fuchs: Ich habe Louis C.K. nicht drin, auch nicht Trent Reznor. Und auch nicht Cro, Gaby Amarantos, Amanda Palmer und The Weeknd. Die standen alle hübsch nebeneinander als Erfolgsgeschichten letztes Wochenende, und zwar nicht in einem Spontimagazin, sondern in der guten alten FAS. Witzigerweise neben einem Artikel, in dem sich ein Pornodarsteller vehement für das Urheberrecht und gegen die Kopiermentalität stark macht. Weil im Pornogeschäft das mit dem Merchandising nicht so hinhaut. Ich schmunzle immer noch.

    Was bei #3 drin sein wird, ist, pars pro toto, ein Verweis auf die Aktion von Radiohead 2007. Deine Hinweise sprengen meinen Rahmen ein bisserl, das wäre ja Stoff für einen eigenen Artikel. Magst Du den nicht gleich selber schreiben (sobald meiner draussen ist, etwa in einer Woche)? Wir haben ja auch immer wieder Gastbeiträge hier.

  1742. Aber es geht ja nicht (nur) um Gedanken, es geht auch nicht (nur) um Informationen. Es geht auch um Kunst, die nicht auf Bäumen wächst.

    Dürer hat nicht gemalt, weil er nicht anders konnte, sondern (auch?), weil er damit sehr ordentlich verdient hat. Vermutlich hat er es auch gerne getan, aber wer weiß, was er getan hätte, wenn er zwischen einem sorglosen Kaufmannsleben in großem Reichtum und einer prekären Hungerexistenz als Künstler hätte wählen müssen. Dürer ist überhaupt ein gutes Beispiel, er hat tatsächlich in Italien erfolgreich einen Maler abgemahnt, der so listig wie wertsteigernd das bekannte Dürerlogo unter seine Bilder gemalt hat.

    Soviel zu der These, daß wir uns erst seit kurzem überhaupt Gedanken zum Urheberrecht machten.

  1743. Ob in 10 Jahren noch Ingenieure fehlen werden ist weniger eine Frage von Clout und Rüben, als vielmehr eine Frage der Entwicklung der Softwaretechnologie. Seit Jahren unken die Auguren, dass der Siegeszug modellbasierter Softwareentwicklung den allfälligen Programmieraufwand halbieren wird. Allein es fehlt der Siegeszug.
    Das macht ein Problem überdeutlich: Der Bedarf an Programmierern ist vernünftig gar nicht abzuschätzen. Im Gegensatz zum Bedarf an Lehrern. Da kennt man die Stärke der Geburtenjahrgänge und auch das Verfallsdatum vorhandener Lehrkräfte. Theoretisch. Dass das dann doch nie klappt mit der Prognose liegt vermutlich wieder am Mangel an Informatikern … oder, um SvB’s schöne These aufzugreifen: am Erfolg der Piraten 😉

  1744. Vergiß bitte nicht die katholische Kirche, die uns Tag für Tag jede Menge Gedenktage beschert. Heute ist Justinus der Märtyrer dran, der 165 n.Chr. auf Geheiß von Markus Aurelius enthauptet wurde. Das heisst: Er ist nur sozusagen der „front man“ einer ganzen Heerschar von Heiligen, von Agapitus bis Zosimus, denen man als gläubiger Katholik heute eigentlich gedenken müsste. Und Morgen gibt es eine ganz neue Liste.

    Vielleicht sollten wir das nette Angebot des Ökumenischen Heiligenlexikons aufgreifen, den „Tages Heiligen für Ihre Homepage“ mittels Javascript auf czyslansky.net einbinden. Dann haben wir immer was zum Feiern!

  1745. Oh Michael, was ist denn nur aus deinem einst so feinen Sinn für schwebende Ironie geworden?

    Im übrigens sind solche orthografischen Vignetten bei mir bitte immer als Stilmittel und Ausdruck meines einzigartigen hochentwickelten Sprachgefühls zu werten. Ich mache keine Dreckfuhler!

  1746. Vergeßt auch nicht die Gaukler und Schausteller – auch sie sind Künstler! Jedenfalls dürfen sie (wie freie Journalisten) den halben Mehrwertsteuersatz verlangen.

  1747. Ein kluger Beitrag. In der Tat geht die Kunst nicht am Urheberrecht zugrunde. Auch nicht an der Gema. Und sicher nicht an einer Reform des Urheberrechts. Der Hinweis auf die Vielgestalt von Einnahmequellen ehrenwerter Künstler ist wunderbar, aber in Zeiten wohlfeiler Zwangsabgaben auf USB-Sticks und Bierdeckeln (wieviele Gedichte wurden schon auf Bierdeckeln verbreitet), aber leider selten geworden. Die Mittel zur Entlohnung künstlerischer Tätigkeiten werden in Zukunft vielfältiger werden. Es geht weniger darum, alte Mechanismen administrativ zu zerstören – dies tut in der Regel der Markt, kein Pirat – , als neue zu etablieren.

  1748. Sie haben Probleme einen Kredit zu bekommen?
    Für 10% des angestrebten Darlehens, optimiere ich mit meinen Beiträgen Ihre Social-Media-Kanäle, dass die SCHUFA Sie lieben wird.
    Mit dem neuen SCHUFA-Optimization-System aus der Czyslansky-Forschung (SOS)!

  1749. Das Hasso-Plattner-Institut, der Forschungspartner der Schufa bei diesem Projekt, hat diesen Auftrag nun zurückgegeben, offenbar aus Angst vor der massiven Kritik, die es hierzu im Netz in den letzten beiden Tagen gegeben hat. Schade.
    „Angesichts mancher Missverständnisse in der Öffentlichkeit über den vereinbarten Forschungsansatz und darauf aufbauender Reaktionen könne ein solches wissenschaftliches Projekt nicht unbelastet und mit der nötigen Ruhe durchgeführt werden, erklärte HPI-Direktor Christoph Meinel.“
    http://www.hpi.uni-potsdam.de/presse/mitteilung/beitrag/schufa-forschungsprojekt-gekuendigt.html

  1750. Dass es irgendwo auf der Welt immer 22 Uhr ist, haben die nicht kapiert.

    Was mich daran erinnert, daß Lucy van Pelt einmal gesagt hat, daß die Welt schon allein deshalb nie untergehen kann, weil es irgendwo immer schon morgen ist.

    Wer war gleich wieder Lucy van Pelt? Die große Schwester von Linus, dem mit dem großen Kürbis, die Schröder liebt, den großen Pianisten mit dem kleinen Piano…. Alles Freunde von Charly Brown.

    In der Sache habt Ihr beide mal wieder total recht, da ist nichts hinzuzufügen.

  1751. Für einen nicht Print-Zeitungsleser wie mich, ist Werbung sehr nützlich. Mit irgendetwas muss ich doch im Sommer den Grill und im Winter den Kamin entzünden. Mir wäre allerdings daran gelegen, dass keine Glanzpapiere und keine Druckfarbe verwendet werden, die stinken so und brennen schlecht.
    Wie wäre es mit einem schönen, unbedruckten, rauen Recyclepapier auf dem klein unten in die Ecke geprägt ist. „Viel Spass beim Grillen, Ihre Spacenet.“

  1752. Unsere Kunden sind es gewöhnt, daß sie vom SpaceNet-Service einen Grillvoll glühender Kohlen überreicht bekommen, wann immer sie grillen wollen. Daher würden wir uns mit dem Recyclingpapier eher lächerlich machen. Aber das kannst Du nicht wissen, bist ja nicht Kunde bei uns. Selber schuld 😉

  1753. Der verdi/Postmann meinte, nicht das Gewicht der Werbebriefe sei das Problem. Viele Haushalte bekommen kaum Post, aber werden inzwischen täglich mit Werbung zugemüllt. Der Briefträger braucht wesentlich länger, da er überall halten muss und nicht wie früher bei ca. der Hälfte. Als Basis für die Berechnung der Arbeitszeit einer Runde dient aber nach wie vor die adressierte Post.
    Kostendeckend ist das definitiv nicht, das wird durch ein erhöhtes Brief-/Paketaufkommen schöngerechnet, den diese Zettelwirtschaft mit sich bringen soll.

  1754. Am einfachsten ist es immer noch, sich in der Robinson-Liste eintragen zu lassen. Ein Eintrag in dieser Liste ist keine Verpflichtung an die Unternehmen, keine Werbung zu schicken, aber eine Empfehlung an die sich die meisten halten.
    http://www.robinsonliste.de/

  1755. Mein Nachbar bekommt nie Werbung. Auch keine Grillanzünder wie Alexander. Er bekommt nur häufig umfangreiche informative Unterlagen. Und weil er es wirklich bedauert, dass diese ganzen hochinteressanten und exklusiven Informationen nur an ihn gehen, streicht er die Empfängeradresse mit einem dicken Edding und dem Vermerk (unbekannt) durch und wirft all die schönen Informationen immer in einen großen gelben Kasten mit einem lustigen Hörnchen drauf. Er nennt das „Demokratisierung des Werbebriefwesens“ und meint, wenn das alle täten, würde sich entweder irgendetwas ändern, oder die Post würde zumindest wieder verstaatlicht, wie es SvB (ein verkappter Post-Liberaler?) offenbar wünscht.

  1756. Heute steigt auch die w&v (http://www.wuv.de/nachrichten/agenturen/ich_bin_immer_erreichbar_ausser_wenn_der_bvb_spielt) auf diese Diskussion ein. Sie zitiert einen Beitrag aus brandeins über meine Ex-Kundin Dorothee Ritz von Microsoft „Sie selbst arbeitet gern mal sonntags und schickt dem Team E-Mails. Aber sie hat ihren Leuten verboten, am Wochenende darauf zu antworten.“ So ein Blödsinn. Die w&v hat aber auch einige Kommunikationsarbeiter aus deutschen PR-Abteilungen und Agenturen nach ihren Regelungen zur Nacht- und Wochenendarbeit befragt. Da sieht es auch nicht viel evaluierter aus. Sieht man einmal von Mirko Kaminski ab, bei dem die strenge Ehefrau den Mailverkehr am Wochenende kontrolliert …

  1757. Ich finde wir brauchen unbedingt noch mehr Regeln und Verordnungen.

    Vielleicht kann man ja die Provider zwingen die Mailserver nach 18:00 Uhr und am Wochenende vom Netz zu nehmen. Noch besser, man scannt die E-Mails nach Begriffen aus der Arbeitswelt: „Angebot, Kunde, Präsentation, Schicht, Briefing …“ Solche E-Mails werden dann erst Montag früh weitergeleitet …
    Und wenn man diese Technologie hat, dann könnte man auch gleich ….

  1758. Als nächstes wird uns auch noch die Entscheidung abgenommen, ob wir uns die Zähne elektrisch putzen oder per Hand. Dann kommt eine neue iPhone-App, die die Zähne mit Ultraschall putzt (für alles gibt’s ne App). Dann wird ein Gesetz erlassen „Zähne mit Smartphone putzen ist elektrisch putzen im Sinne dieser Verordnung“. Dann muss man aber die Zähne zur Geschäftszeit putzen, weil sich ja nach Feierabend das Handy ausschaltet (ab 2019 nicht mehr optional).

    Was mich stört ist schon wieder diese Unterstellung, Unternehmen kümmerten sich von sich aus einen feuchten Senf um ihre Mitarbeiter, da müsse schon die Frau Superminister ran. Aber wo wir grad bei Unterstellungen sind: Mich würde schon mal interessieren, was Frau vdL mit ihren Ministerialbeamten für eine Regelung hat. Und was sie zur Kanzlerin sagt, wenn die mal wieder SMSes schickt.

    Mein Verdacht: Sie hat nur ein Problem, wenn die Kanzlerin schon länger nichts mehr geschickt hat, und daher macht sie sich im Sommerloch breit, noch bevor der Sommer so richtig angefangen hat.

    Ich könnte mich ja jetzt aufregen, aber ich habe gerade meine gesetzliche Ois-is-Easy-Phase. Wenn ich die nicht einhalte, gibt es wieder Ärger.

  1759. Immerhin hat der Kommentator auf die beiden Bannerschwenkenden Aktivisten hingewiesen und Hörfunk war schon immer das bessere Fernsehen. Vielleicht wollte ich die armselige Vorstellung, die die beiden Protestler wohl abgegeben haben mögen, auch gar nicht sehen. Die beiden Menschrechtsaktivisten Königin Beatrix und unsere Kanzlerin waren „extra“ nicht da! – vermutlich haben sie sich heimlich gefreut, einen Grund gefunden zu haben, sich kein ödes Gekicke anschauen zu müssen.

    Banner in zensierte Kameras halten und nicht hingehen ist schon das drastischste, was wir können, sauber.
    Mir fällt noch was tolles ein. Ich kaufe nichts mehr von Firmen, die Bannerwerbung bei der EM gemacht haben, ICH Revoluzzer!!!!

  1760. Sorry, Michael, aber das ist eine künstliche Erregung …

    1. Seien wir doch mal ehrlich Die Aktion der Menschenrechtsaktivisten fand in der VIP-(!!!) -Zone statt. Das allein ist schon fragwürdig. Mediale Aufmerksamkeit geht anders – und gehört auch in andere Umfelder (z.B. die Nachrichtenformate).
    Aber wer von den über 20 Mio Zuschauern hätte das sehen/wissen wollen? Es hat sowieso nahezu jeder mit einigermaßen Bildung mitbekommen, was in der Ukraine von Menschenrechten gehalten wird. Das ist seit Monaten in den Medien. Da braucht’s keine EU-Abgeordnete, die auf (mutmaßlich) Steuergelder dahin fliegen, um Zettelchen hochzuhalten.
    Und gehört es überhaupt dahin? Letztlich instrumentalisiert hier die Politik genauso das Sportereignis wie Frau Merkel, wenn sie auf der Tribüne steht, die Boykottaufrufe diverser Abgeordneter…
    Sorry – ich finde das mittlerweile lästig und leider auch etwas moralinangesäuert…

    2. Es ist nichts Neues, das vorproduzierte kleine „Atmo-Bildchen“ in den Regiewagen bereit liegen, die in Minimaldosen dann eingespielt werden, wenn die Bildregie auf den Stadionkameras nichts Sehenswertes entdekct oder einfach mal „Nettes und Menschliches“ zeigen will. Das ist allemal besser, als randaliernde, bengalische Fackeln abbrennende Fanblocks zu zeigen.
    Es ist aber unehrlich, das als Live zu verkaufen. Da gebe ich Dir recht. Aber auch daran müssten wir Mediennutzer uns längst gewöhnt haben: Denn soetwas ist bei vielen Medien mittlerweile Standard. So spielen Radiosender Telefon-AB-Meldungen von Radarfallen in den Verkehrshinweis ein und tun so, als sei der Anrufer live ins Studio geschaltet. Gern vergessen auch Sender mal in den Nachrichten oder Radiosender in den Themenformaten den Satz „Das Interview haben wir vor der Sendung aufgezeichnet“. Dem ZDF mag man zugute halten, dass es mit diesem Bild ebenso überrumpelt worden ist, sonst hätte Béla Réthy möglichweise etwas sazu sagen können…
    Aber das ist nun wirklich kein Grund, sich aufzuregen.

    3. Es ist auch nichts Neues, dass die UEFA (oder FIFA, das IOC et al.) das von der Regie erstellte Live-Bildsignal bei Spielen an alle Welt verkauft und so entscheidet, wer was zu sehen bekommt. Lediglich die austragenden Länder haben z.T. das Recht, eigene Bilder zu erstellen. Das ist auch vernünftiger und effizienter, als weitere Hunderte von Kameras, TV-Teams und Ü-Wagen um alle Sportstätten zu positionieren, damit jeder sein eigenes Bild bekommt, bzw. die Stadionkamera-Motive zusammenschneidet.
    Das wissen wir aber auch spätestens seit 2008 als in Wien ein Blitzeinschlag für 5 Minuten dafür sorgte, dass das UEFA-Bild nicht in den Satellit ging. Österreich und die angrenzenden Regionen hatten eigenes (ORF-) Bild, der Rest musste den Kommentaren lauschen.

    Ich sehe keinen Grund, warum der DfB jetzt ein Fass aucfmachen sollte.

  1761. @Lutz: Ich bin nicht deiner Meinung:

    ad 1: Sport und Politik lassen sich – im Spitzensport – nicht voneinander trennen. Ohne Politik ist Spitzensport heute gar nicht mehr wettbewerbsfähig. Deshalb gehört das auch zusammen. Aber ich lasse mich notfalls auf einen Kompromiss ein: Sperrt Angie aus den Umkleidekabinen aus, dann darf auch auf eine Berichterstattung über grüne Protestler verzichtet werden 😉

    ad 2: Nein: vorproduzierte Atmo-Bildchen haben in der Live-Berichterstattung nichts zu suchen. Es geht hier um eine saubere Trennung und klare Unterscheidung. Vorproduktionen für technische Ausfälle stehen auf einem anderen Blatt und sind als solche kenntlich zu machen. Anders lassen sich Fahrlässigkeit und politisch gewollte Manipulation nicht klar trennen.

    ad 3: Ein Produktionspool ist doch etwas anderes als eine zensierte Bildauswahl und nur weil das inzwischen Usus ist – und es ist dies nicht aus Kostengründen, sondern einzig auf Druck der Vermarkter – ist es noch lange nicht gut zu heißen.

  1762. Nun hat sich zumindest das ZDF empört:
    „Das ZDF hat sich im Bilderstreit „Joachim Löw und der Balljunge“ zu Wort gemeldet: „Wir haben bei der UEFA moniert, dass tatsächlich der Anschein erweckt wurde, es handele sich um Live-Bilder. Das entspricht nicht unseren journalistischen Standards“, so Chefredakteur Peter Frey. Er erwartet von der UEFA, dass sie das ZDF künftig darauf hinweist, ob sie während einer Live-Übertragung aufgezeichnetes Material verwendet.“ (Quelle: kress: http://bit.ly/MEBkTC)

  1763. Die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, in vieler Hinsicht.
    1. So hat die BILD-Zeitung natürlich eine starke Agenda-Setting-Funktion und einen großen Einfluss auf die Meinungsbildung, auch wenn sie von vielen nicht als relevante Nachrichtenquelle eingeschätzt wird. Dies liegt zum einen daran, dass Leser ihre Nutzung des Schmuddelkinds häufig nicht zugeben, und zum anderen dass es auch sublime Informationsfunktionen gibt, die dem Rezipienten nicht in vollem Umfang bewusst werden.
    2. Die Tagesschau profitiert von ihrem Marken-Renomée bei der Frage nach Seriosität und Relevanz weit stärker, als der Online-Dienst des SPIEGEL. Und da es bei dieser Studie um „Selbsteinschätzungen“ der Rezipienten geht, nicht um objektiv gemessene Nutzungsdaten, wirken diese Grundeinstellungen recht stark.

    Interessant an der Studie sind die Hypothesen, die für eine themenspezifische Priorisierug der Mediengattungen aus den Ergebnissen abgeleitet werden: „Es zeigen sich mindestens drei Funktionsbereiche die sich jeweils durch spezifische Muster aus Mediengattungen auszeichnen: a) Nachrichten über Deutschland und die Welt sowie Beiträge zur politischen Meinungsbildung werden überwiegend im Fernsehen gesucht …b) regionale Informationen sind weiterhin eine Domäne der Zeitungen; die Berliner Ergebnisse zeigen allerdings, dass sich das Internet als regionale Informationsquelle etabliert; c) weichere Informationsfunktionen zu den eigenen Interessengebieten, über andere Länder und Kulturen sowie Informationen über die eigenen Bezugsgruppen werden mit einem
    breiteren Spektrum von Medien und vor allem auch aus interpersonaler Kommunikation erfüllt.“

  1764. Lieber Michael,

    vielen Dank für die ergänzenden, wichtigen Anmerkungen.
    Ist es nicht immer wieder schön, wie Studien und deren Ergebnisse im eigenen Sinne instrumentalisiert und gedeutet werden, in diesem Fall eben von der Werbezeiten-Verkaufsmannschaft der ARD?

    Wie immer gilt auch hier: Man vergleiche Äpfel mit Birnen um am Ende zu zeigen, dass die Melonen immer schon die größten im Obstkorb waren.
    Das ist Marketing 🙂

  1765. Ich wüsste gerne, ob es Menschen gibt, die ihren itunes-Spielfilm-Stream immer um exakt 20:15 starten, so aus Tradition, weil um diese Zeit schon immer Spielfilme gestartet sind …
    Müsste man mal bei Apple nachfragen …

  1766. So viel ich von manchen Computeraussagen halte (z.B. 42), so wenig sind sie durch die „Menschenrechte“ geschützt. Das ist einfach mal wieder so ein Juristengeschwurbel, um ihren Mandanten Vorteile zu verschaffen. Lächerlich und gefährlich (Wie der gesamte Berufstand)

  1767. Uih uih – was für ein blühender Blödsinn. Nicht der Computer äußert seine Meinung, sondern die Meinung eines Menschen manifestiert sich mithilfe des Computers. Oder sagen wir, das Radio oder gar das Megaphon hätten ein eigenes Recht auf Meinungsäußerung? Wer ist verantwortlich für die Inhalte der Sarrazinbücher? Sarrazin? Das Buch? Oder gar der Leser, ohne dessen Lesen der Inhalt des Buches lediglich Druckerschwärze und Zellulose wäre? So ein Unsinn.

    Bei Googles Suchergebnissen manifestiert sich ein Algorithmus, der sich auf Entscheidungen von Menschen zurückführen läßt. So einfach ist das. Und ich würde mich schön bedanken, wenn ich die Frage „an was denkst Du bei Kasachstan“ nicht antworten dürfte „Borat“, sondern auf den korrekteren Wikipediaartikel hinweisen müsste. Ob ich dafür Geld kriege, ob ich es aus Jux so halten will, ob ich Kasachstan demütigen will (will ich nicht), ist alles meine Sache.

    Insofern hat Wu recht für Amerika. Wir in Deutschland würden noch schnell prüfen müssen, ob meine Meinung nicht andere Leute schädigt oder beleidigt und ob irgendwas aus der Zeit zwischen 33 und 45 verharmlost, geleugnet oder gar verherrlicht wird. Da sind die Amerikaner anders. Aber mit Computern hat das immer noch nichts zu tun.

    Ich denke, Wu hat sich die um die Verbreitung seines Artikels gekümmert, indem er eine knackige Überschrift gefunden hat. Nicht mehr und nicht weniger.

  1768. Das Recht auf Meinungsfreiheitgilt m.E. nur für den, der in der Lage und willens ist, sich eine Meinung zu bilden. Und zwar subjektiv auf Basis von Erfahrungen, eigenem Wissen, eigenem Gewissen, gesellschaftlichen Bezügen und allgemeinen Wertvorstellungen.

    Ich weiß, dass das erst mal eine „steile These“ ist, denn nicht jeder Mensch ist intellektuell unbedingt in der Lage (oder willens) sich eine Meinung zu bilden. Aber er hat zumindest die Fähigkeit dazu. Das meine ich nicht arogant, sondern denke durchaus auch an Menschen, die aufgrund von Krankheiten, Behinderungen etc. da eingeschränkt sind. Dennoch haben alle Menschen ein Recht auf Meinung und Meinungsfreiheit.

    Der kläffende Dackel nebenan aber eben nicht.

    Und der Computer genausowenig wie das Radio (wie svb so wunderbar pointiert). Weil der Computer nämlich keine Meinung liefert, sondern einen wie auch immer zustandegekommenen errechneten Datensatz, der der Interpretation des Empfängers/Lesers/Netzusers bedarf.

  1769. Wird ein Computerabsturz demnächst von den Hestellern mit seinem Grundrecht auf Arbeitsniederlegung und Streik verargumentiert, um keinen Support oder Gewährleistung anbieten zu müssen?

  1770. Sie hätten auch mit einer Fair-Trade-Kampagne zurückrudern können. Diese Schuhe werden ausnahmsweise nicht von Kinder-Sklaven in China oder Indien gefertigt, sondern zu fairen Bedingungen … Das wäre mal was gewesen.

    Statt über die Sklaverei von Negern vor Jahrzehnten und Jahrhunderten zu lamentieren, wäre es nicht schlecht von den heutigen Sklaven der Plastikschuhindustrie zu sprechen.

  1771. Christian Lamprechter, der Deutschlandchef von Intel, hat neulich vom „Computer zum Küssen“ gesprochen und davon, dass man den PC in Zukunft „mit allen Sinnen erfahren“ sollte.

    Ich kann meinen schon streicheln und ihm zuhören. Gerade habe ich außerdem die Tastatur abgeleckt, aber kaum was geschmeckt.

    Bleibt noch der Geruchssinn, aber das ist Abhilfe schon auf dem Weg. Die Engländerin Jenny Tillotson, die an der University of the Arts in London forscht, mit „eScent“ eine Anwendung vorgestellt, die mit speziellen Halbleiterchips arbeitet, die wie kleine Laborkästen aufgebaut sind und winzige Mengen von Chemikalien enthalten, die miteinander kombiniert und über Düsen als individuelle Duftnoten an die Umwelt abgeben werden, sozusagen „Parfüm 2.0“.

    Das gibt dem alten Satz entnervter PC-Besitzer eine völlig neue bedeutung, nämlich: „Mein Computer stinkt mir!“

  1772. Die Coloured da drüben regen sich genau so über jeden Scheiss auf, wie der Zentralrat bei uns. Wenn Du da nach Scheeketten fragst, hast Du gleich Ärger, weil Du einem Schwarzen Ketten anlegen möchtest.

  1773. „…entweder sich aus einem (Groß-)Teil des gesellschaftlichen Lebens zu entfernen, sich also zu isolieren oder eben sich zu stigmatisieren.“

    Ich verzichte freiwillig auf ’soziale Netzwerke‘ (sozial?), bisher ist mir dadurch nichts abgegangen und Nachteile irgendwelcher Art habe ich bisher nie bemerkt. Der Ansatz des Gesetzes ist falsch, die hier befürchtete Benachteiligung aber auch.

  1774. Sind Chip&Dale nicht Backenhörnchen? Hier sollen doch nur graue amerikanische Streifenhörnchen verspiesen werden. Unsere Freunde sind demnach nicht in Gefahr (sie haben sogar Donalds Schrotkugeln überstanden).
    Im Übrigen freue ich mich als Hörnchenfreund über Waidmann Fritz‘ prompte Klarstellung hinsichtlich des Naturschutzes, auch wenn diese – soviel zu Teufeln, die zugleich in Hörnchen und Details stecken können – nur die rotbraune Subspezies betrifft.

  1775. Ich glaube nicht, dass es uns zusteht, darüber zu entscheiden, wann Jesse Jackson beleidigt sein darf und wann nicht. Natürlich darf er sich „verletzt“ fühlen, wenn er diese Schuhe sieht. Er hat alles Recht der Welt hierzu.

    Übertriebene „PC“ ist es nur, wenn man sich vor jeder Aktion darüber Gedanken macht, ob mal wieder jemand beleidigt sein könnte. Das lähmt die Kreativität. Ich wünsche mir den Mut zum Konflikt. Aber eine kritische Haltung gegenüber dieser übertriebenen PC-Orientierung ist nicht identisch mit der Desavouierung derer, die sich verletzt oder beleidigt fühlen. Die auch aus meiner Sicht manchmal übertriebene Reaktion von Afroamerikanern oder deutschen Juden resultiert aus konkreten historischen und auch aus aktuellen Erfahrungen rassistischer Verfolgung und Benachteiligung.

    Richtig: nicht die Schuhe sind der Skandal, sondern der alltägliche Rassismus. Der Skandal ist – das merkt Alexander sehr zurecht an – die moderne Sklaverei, an der Unternehmen wie adidas ihren Anteil haben.

    Dabei ist es mir wichtig, dass wir von „Afroamerikanern“ oder meinetwegen auch von „Schwarzen“ oder sogar von „Farbigen“ oder „Negern“ sprechen, aber niemals von „DEN Schwarzen“ oder „DEN Coloured da drüben“. Das ist kein homogener Haufen, sondern das sind einzelne Menschen, von denen sich einige beleidigt fühlen und andere eben nicht. Begriffe wie „die Schwarzen“ oder „die Juden“ drücken unseren fehlenden Respekt vor dem Einzelnen aus. Letztlich zeigen sie, dass wir noch lange nicht frei sind von rassistischen Traditionen. Damit will ich gar nicht Peter abstempeln. Denn das ist unsere gemeinsame Sprache, die manchmal sehr falsch ist.

  1776. Wohl richtig, Michael.

    Sowohl von mir als auch vom allgemeinen Sprachgebrauch gemeint ist natürlich nicht die anonyme Gesamtheit einer Menschengruppe, sondern vielmehr deren (z.T. selbsternannte) Lobby, die sich das Stilmittel der ethnisch motivierten Ereiferung und Empörung zunutze machen, um politische Ziele damit zu verfolgen.

    Vor allem richtig ist, dass das Bild völlig anders aussieht, wenn man afro-amerikanische Menschen in den USA oder jüdisch-stämmige Mitbürger bei uns zu solchen Vorkommnissen befragt.

  1777. Bei all dem muss man aber bitte im Hinterkopf haben, dass wir es mit einer regelrechten und stets wachsenden Empörungskultur zu tun haben. Das Haar in der Suppe, das nicht mal drin ist, wird gesucht, gefunden und zu einem Wischmopp hochstilisiert.
    Was heißt: Facebook, YouTube, Twitter und Co wirken extrem katalytisch auf Empörungswellen, weil sie gerade der Klientel eine Bühne bieten, die sich über alles und jedes furchtbar stark aufregt und das auch zur Sprache bringt. Ist ja auch einfach, laute und wütende Töne anzubringen. Und es ist en vogue, sich hochzuschaukeln in der Brillanz vermeintlich witziger, zynischer oder hämischer Kommentare. Die Macht des kleinen Mannes, den Großen mal an die Karre zu pinkeln…
    Diesen Netz-Motzköpfen geht es nicht darum kreativ Konflikte auszutagen, denen geht es um die Bühne und die Selbstinszenierung als „genialer, pointierender Spötter“ dazustehen, nicht selten ohne eine annähernde Reflektion des Ganzen. Aber sie schaffen Stimmung, und das wollen sie.
    Kommt dann am anderen Ende die selbstverordnete PC dazu, dann ist das Ergebnis des Ganzen wie oben beschrieben.
    Ist doch wunderbar, das Gefühl, ein Bauwerk blockiert, einen Markenartikel vom Markt, einen Politiker gestürzt oder sonst was mitverantwortet zu haben. Denn im Prinzip ist es immer die gleiche Mechanik.
    Muss sich nur noch ein prominentes Gesicht finden, die Sache zur eigenen zu machen und der Drops ist gelutscht…

  1778. @Lutz: das ist natürlich alles richtig. Aber Jesse Jackson ist kein Troll 😉

    Und auch noch: Trolle hat es immer schon gegeben. Früher haben sie die Stimmung beim Vorstadtfriseur und beim Dorfbäcker bestimmt. Und wenn die Welt zum Dorf wird, dann übernimmt eben Fatzebuck die Rolle des Figaro.

  1779. Danke Lutz, das war eine wunderbare Zusammenfassung dieser so bizarren Veranstaltung, die mit ihren Randerscheinenungen bei mir immer wieder für übles Aufstoßen gesorgt hat, wie nur wenige davor. Zu ergänzen wäre nur, dass es immerhin beruhigend ist, dass unsere Fußballer nicht lauthals und ergriffen in Auschwitz die Nationalhmne gesungen haben, das wäre einigen dann auch wieder nicht recht gewesen … Aber was soll’s, man kann es ja nie allen Recht machen

  1780. Ich erinnere daran, dass Bier in Bayern Grundnahrungsmittel ist … Wenn jetzt der BR auch noch „Political Correctness“ heuchelt, falle ich völlig vom Glauben ab.
    Ich habe in meinem ganzen Berufsleben nie mehr so viel mit den Kollegen getrunken, wie beim BR, aber natürlich immer erst nach 9 Uhr!

  1781. Der lustige Vertipper ist ja vom Original! „Hochwärtig“ statt „widerwertig“, oder? ROTFL. Die Kampagne selbst läßt mich kalt, ich wusste allerdings auch nicht, daß Leitz Kaffeemaschinen herstellt. Aber Geschmack hin oder her, die Sache funktioniert: Wir reden bereits drüber.

  1782. Das mit dem Erziehungsauftrag haben wir Schiller zu verdanken, das ist nichts neues („Das Theater als moralische Anstalt“). Vielleicht ziehe ich deshalb Shakespeare vor, da sind die Block Buster.

    Ansonsten ist die Argumentation leicht fehlgeleitet, wenn das Fernsehen die Leute erziehen sollte, sollte nicht nur das Bier weggelassen werden. Als Ausstrahlungsort böte sich ein Fitnessstudio an. Alle Gäste sitzen auf Dynamoradln, und der erzeugte Strom wird nachhaltigst in unser Stromnetz eingespeist. Das Einspeisungsentgelt wird in ein Frauenförderprogramm für die Dritte Welt gesteckt. Das wäre konsequent.

    Denn, wie wir alle wissen: Kein Alkohol ist auch keine Lösung.

  1783. Vollkommen unbestätigten Gerüchten zufolge geht diese Diskussion um den öffentlich-rechtlichen Biergenuss auf eine Beschwerde Hans Söllners zurück. Der beklagt (möglicherweise zurecht), dass er auch bei seinen Auftritten keinen Joint auf der Bühne rauchen darf.

  1784. Eigentlich hat es doch nach Werner Höfer nie mehr einen vernünftigen Stammtisch gegeben: Wein bis zum Abwinken und feuerrote Schnapsnasen, die wie sechs Leuchttürme aus fünf Ländern Orientierung versprachen im Nebel der Zigarrettenschwaden, unterstützt von gelegentlich gelallten Nebelhornrufen des Gastgebers. Selten wusste noch einer, um was es ging, aber das scherte niemanden. Dagegen trinkt spielt Markwort auf Volontärsniveau …

  1785. Der Weg vom Urheber zum Uhrenschieber ist mir zu weit, ich kann bei Markenartikeln keinen Urheber im klassischen Sinne erkennen. In den wenigsten Fällen ist hier ein „Künstler“ am „Werk“. Hier wird Umsatz geschützt sonst nichts.

    Meine „echte“ Ray-Ban trage ich seit über zehn Jahren und ich gehe bestimmt nicht zimperlich mit ihr um, bei den gefälschten Rolexen fällt nach spätestens vier Wochen die Krone ab und die Goldfarbe beginnt zu blättern.

    Oftmals ist Marke auch mit Qualität verbunden, ist sie das nicht, verliert sie ohnehin ihre Daseinsberechtigung. Wer billigen Schund kauft, kauft eben billigen Schund. Qualität hat seinen Preis, das ist eben so, Binse!.

    Ich denke, dass sich das „Gute Produkt“ selber schützt, weil es eben „gut“ ist und damit begehrenswert. Und wer sich für 50 Euro eine gefälschte Rolex kauft, der wäre als Kunde ohnehin niemals in Frage gekommen, schliesslich kostet alleine der Service für die Echte alle paar Jahr das zehnfache.

  1786. Nun ja: Design ist Kunst. Design abkupfern nicht. Wer mag schon Trittbrettfahrer?

    Und was die Qualität angeht: Stell Dir vor, Du stellst etwas in Markenqualität her. Jemand anderes kupfert Dein Design ab und baut gnadenloses Glump mit Deinem Namen. Und nun steht in allen Internetforen, Dein Produkt sei Mist. So kann der Prollkunde mit der 10-Euro-Rolex durchaus die Marke Rolex beschädigen, auch wenn er selbst nie eine kaufen würde.

    Nein, Markenrecht, Patente, Gebrauchsmusterschutz und Urheberrecht hängen schon zusammen. Danke für den Tipp für einen weiteren Mythenartikel 🙂

  1787. Oh Gott, Sebastian du hast dich, vermutlich der Folgen nicht bewusst, in eine Diskussion über Design und Kunst mit MIR eingelassen, du Armer …

    Design ist NIEMALS Kunst, wenn ich besonders übellaunig bin, behaupte ich sogar es ist das Gegenteil von Kunst!

    Kunst ist frei und verfolgt als einzigen Zweck zu künden und zu sein – sie macht sich NIEMALS nützlich, wie es eine Ausstellung in den Achtzigern „Design ist Kunst, die sich nützlich macht“ suggerieren wollte.

    Aber für diese Diskussion braucht man einen lauen Sommerabend und ein paar Flaschen Alkohol, oder aber Boxhandschuhe …

  1788. Widerspruch.
    Die Frage ist nicht, ob Design sich Kunst nennen darf oder nicht. Es geht nicht darum, ob sich eine gestaltete Sonnenbrille „Kunst“ nennen darf oder nur eine museale Fettecke.
    Der Punkt ist, dass Design genauso einen Anspruch auf Schutz genießt, wie Kunst (durch das Urheberrecht) oder Prodkute (durch Patente und/oder Gebrauchsmusterschutz).
    Sie verdichtet sich in diesem Gleichnis:
    Irgendwann wird ein Staatsanwalt mal einen Illegal-Downloader vor sich sitzen haben. Und er wird sich vielleicht fragen lassen müssen, wieso er ein gefälschtes Lacoste-Hemd trägt, den anderen aber des Diebstahls geistigen Eigentums bezichtigt.

    Auch Design (ob nun Kunst oder nicht) ist das Ergebnis kreativer Arbeit und unterliegt rechtlichem Schutz. Nur scheint es eben im Sommerurlaub das dazugehörige Rechts-/ und Unrechtsbewusstsein ausgeschaltet zu werden…
    Produktpiraterie ist ebenso ein Verstoß gegen geltendes Recht. Auch gegen den Ansprauch, das eigene geistige Eigentum (oder das von Designern erkaufte) auf Basis eigener Entscheidungen zu kommerzialisieren.
    Wer also auf die Internetpiraterie schaut und einhackt, der sollte erst mal in seinen eigenen Kleiderschrank linsen… Darum geht’s.

  1789. @Alexander Na, auf die Diskussion freue ich mich. Ich kenne ein paar Sachen, die sind so miserabel designt, dass man sie kaum verwenden kann. Das muß also Kunst sein. Diese etwas elitäre Sicht auf Kunst (muss unverkäuflich, unbrauchbar und unverständlich sein, um wirklich gut zu sein) und die damit verbundene despektierliche Haltung zu Kunsthandwerk und Design erinnert mich an den ewigen Konflikt in der Musik. „Programmmusik“ nennt man Musik, in der akustische Bezüge zur Realität hergestellt werden. Vögel zwitschern, Meer rauscht, irgendein Bühnengeschehen wird untermalt. (Beispiel: Das Capriccio Stravagante von Farina http://www.youtube.com/watch?v=lnA0AlnMgx4, da erkennt vielleicht sogar der Unmusikalische Hühner, Katzen, Fechter und grölende Betrunkene, die aus Spelunken zusammenströmen. GANZ große Kunst.) Und was ist das Ergebnis? Programmmusik ist ein abwertender Ausdruck. Was auch sonst.

    Also, wir diskutieren das aus, ich freue mich schon und bin sicher, Du erscheinst dazu nicht argumentativ unbewaffnet 🙂

  1790. Haben die Juden schon mal ein Kind umgebracht haben sie das Blut der Kinder zum Kochen und Backen verwendet…?

    Haben die Deutschen schon mal ein kleines jüdisches Kind vergast..? Haben die Deutschen schon mal in den KZs tot getrampelt.?

    Ich glaub ich bin Geisteskrank..!

  1791. Ja, das war etwas infantil und allzu berechnend. Aber sie haben der SZ ein Grass-Gedicht untergejubelt, das so schlecht war, daß jeder dachte, es sei von Grass. Das gleicht’s wieder aus, oder?

  1792. Immerhin hat es die „Titanic“ endlich mal wieder geschafft, in einer etwas breiteren Öffentlichkeit mit viel Sympathie wahrgenommen zu werden. So gesehen, war es gar nicht so dumm, ein Papst-Cover zu machen, auch wenn es wirklich banal ist.

    Das Tragische ist doch eigentlich, welche Botschaft das Ganze transportiert; Da werden jahrelang spitzfindige und höchst intelligente Beiträge und böse Cover produziert, die kaum mehr jemanden hinter dem Ofen hervor locken. Dann kommt so eine uninspirierte Plattitüde und provoziert einen kleinen Skandal und etwas Pressewirbel.
    Wie muss denn ein Medium mit einem solchen Feedback umgehen? Je platter, je besser?
    Und was lernen wir daraus?

  1793. @Lutz Es muss nicht zwangsläufig infantil sein, sondern in unserer Welt des permanenten Aufmerksamkeitsdefizit, muss es ein größtmöglicher Skandal sein. Mohammed-Karikieren, Holocaust-Leugnen und Bezinpreiserhöhen sind auch immer wieder probate Mittel um Aufmerksamkeit zu bekommen ..

  1794. Das ist alles plumpes Titanic-Marketing. Wie sensibel geht da hingegen die Gesellschaft der Freunde Czyslanskys mit der Geschichte um. Schon seit Jahren bewahrt sie eine befleckte Unterhose Czyslanskys aus dessen Nachlass, aber hat man je davon gehört oder gar ein Bild gesehen? Eben!

  1795. Zur Hausaufgabe:

    Zur Beantwortung der Frage sind zu wenig Informationen vorhanden: „GEMA fällig“ … für welche Art der Aufführung/Wiedergabe denn? Öffentliche Aufführung oder Wiedergabe? Sendung im Radio oder TV? Veröffentlichung auf Tonträger, wenn ja, in welcher Auflage und zu welchem Verkaufspreis pro Stück? U.s.w.

    Die einzige Antwort, die man aus den gemachten Angaben sicher geben kann (bei Annahme eines Punktwertes von 12), ist dass der bzw. die „Bearbeiter“ (das ist der bzw. sind die Leute, die dieses Medley zusammengestellt haben) 1/12 der für den Titel insgesamt auszuschüttenden Summe erhalten.

  1796. Was erwartet ihr von der GEMA?
    Eine Behörde ist ein phantasieloser Apparat in dem Menschen stumpf abarbeiten und verwalten, was geltendes Recht ist.
    Die Impulse müssen von den Künstlern kommen, die Bürger müssen vernünftige Menschen wählen und diese „Politiker“ müssen bessere Gesetze beschliessen …

  1797. Geld ist ohnehin nur virtuell – Es ist nichts anderes als der Glaube an seinen Wert, also warum sollte es nicht komplett virtuell werden.
    Das einzige was mir fehlen würde ist, dass man es dann nicht mehr aus dem Fenster schmeissen kann … Naja zumindest nicht unter Android oder iOS …

  1798. @alexander: Manchmal würde ich schon gerne mein Handy zum Fenster rauswerfen. Jetzt kann ich damit gleich zwei Probleme auf einmal lösen.

  1799. Kulturell ist das ein Verlust: Was sollen dann die Panzerknacker machen? In Rente gehen? Und die englischen Posträuber? Oder Max der Taschendieb? Handys sammeln?
    Und die sozialen Auswirkungen hat auch keiner bedacht: sich auf Online-Kriminalität zu verlegen ist – gesamtgesellschaftlich – kein Ausweg. Wenn selbst die Kleinkriminalität webfernen Ungelernten künftig versperrt bleibt droht uns ein neues Prekariat in den Bahnhofsvierteln. Gerade Deutschland ist in Sachen Computerwissen gerade einmal Mittelmaß (laut BITKOM: http://bit.ly/MLG3mT). Müssen wir die Bankenkriminalität (ich meine nicht die Kriminalität der Banken, sondern GEGEN die Banken) künftig den Isländern überlassen? Gut, nötig hätten sie’s. Aber uns Deutschen drohen mit der Abschaffen des Baren heftige Verwerfungen. Sozial und global. Das ist mal wieder ein weites Feld …

  1800. Oh Ihr Optimisten. Wenn es mit der Weltwirtschaft so weitergeht wie gerade und die Banken weiterhin so fahrlässig handeln, dann ist in zwei Jahren bei uns vermutlich wieder Bernstein das Zahlungsmittel und im Urlaub brauchen wir Kaurimuscheln….
    Irgendwann ist das Erdöl im Plastik der Karten wertvoller als die gespeicherten Beträge. *Das* ist dann funny money.

  1801. Man kann von Herrn Schillings Aktion halten, was man will, aber in einem hat er natürlich recht: Wenn man der Polizei nicht Namen, Adresse und idealerweise auch noch die Zeiten übermittelt, wann der Delinquent zuhause anzutreffen ist, wird sie meist nicht tätig, wenn es nicht gerade um Mord und Totschlag geht. Begründung: Nicht Faulheit, sondern Personalnotstand. Vermutlich zahlen wir zu schlecht für unsere Polizei.
    Ich wüsste offengestanden nicht, was ich Herrn Schilling raten würde. Vermutlich irgendwas mit RFID … aber da ist der Ärger mit den Datenschützern vorprogrammiert.

  1802. Bin gespannt, wann sich die ersten Berufsschwulen melden, die fordern, daß Rosa keineswegs nur für Mädchen sein darf. Und dann melden sich die Schlaumeier (zu recht) und weisen darauf hin, daß das „rosa“ eigentlich ziemlich lila ist. Jedenfalls für ein Rosa. Und dann melden sich die Fairtrader und regen sich drüber auf, daß die Eier irgendwo in der Dritten Welt von Kindern handgesammelt werden und dass die Diskussion hier doch recht zynisch sei und kurz drauf melden sie sich nochmal und korrigieren, es ginge nicht um Eier, sondern um irgendwelche Markenklamotten, aber im Endeffekt sei das dasselbe. Und dann melden sich die Zahnärzte und weisen drauf hin, daß Schokolade giftig sei und dann ist es September und man könnte wieder normale Sachen berichten, aber die Lust am Shitstorm wird nicht nachlassen und dann spielt es auch keine Rolle mehr, wenn es nur ein leichtes Shitlüftchen ist wie hier. Oh mei oh mei. Man reiche mir meine Piemontkirschen, solange es sie noch gibt.

  1803. ‚Piemontkirschen‘, wertgeschätzter svb, sind auch nur eine schäbige Erfindung der Ferrero-Werbestrategen. Die gibt es genausowenig wie lila Kühe… Und davon ganz abgesehen ist für ‚Mon Cherie‘ gerade selbstverordnete Sommerpause. Wegen der Produktfrische. Was natürlich auch wieder nur Werbestrategie ist. Warum regt sich eigentlich darüber niemand auf? Das ist doch viel skandalöser.

  1804. Ich hätte gerne eine hellblaues Ü-Ei (alleine die Abkürzung Ü-Ei ist schon zum Kotzen) mit schwarzer Herren-Schokolade in dem nur Männersachen drin sind. Zigarren, Hiltis, Playmates …

  1805. @Alexander: LOL. Ü-Ei gehört zu O-Saft, ist aber wegen des enthaltenen Hiats noch erheblich unerträglicher. Unerträglicher: Ein Wort, das ich hier zum Spass einmal steigere, auch wenn das sonst nur sprachunbegabte Politiker tun.

    Nicht minder wertgeschätzter @Lutz: Genau das sage ich doch. Solange es sie noch gibt. Wenn der Shitstorm Ferrero wegspült, gibt es keine Piemontkirschen mehr.

  1806. Vielen Dank für die überfällige und zutreffende Betrachtung dieses leidigen Themas!

    Wie der Engländer zu sagen pflegt: „When the shit hits the fan…“, „Wenn die Scheisse auf den Ventilator trifft…“, dann spritzt sie in alle Richtungen und es ist fast unmöglich ihr zu entgehen. Treffendes Bild.

    Ein schöner Vertipper hat sich eingeschlichen: Einmal schreibst Du shiRtstorm. Entbehrt nicht einer gewissen Relevanz und Süffisanz, sind doch viele dieser Stürme gleichsam laue Verdaungswinde, die allenfalls das Leibchen ein wenig zum Flattern bringen.

  1807. Die Gefahr, die ich sehe, ist dass die Betroffenen irgendwann einfach mal die Ohren auf Durchzug stellen. Und wenn die Scheiße auf den Ventilator trifft, verteilt es ja seinen Segen gleichmäßig an alle. Irgendwann laufen alle mit einem brauen Hemd herum, da macht es ja auch keinen Unterschied mehr.

    Und nein: das mit dem braunen Hemd ist nicht politisch gemeint 😉

  1808. Oh man die taz hat auch nichts bessers zu tun…
    Rosa ist die Nummer eins Lieblingsfarbe der weiblichen Kindergarten Kinder und Grünschülerinnen ! Ich finde die Idee von Ferrero toll, da ich selbst früher immer ein bischen entäuscht war wenn da so ein „blödes“ Auto drinnen war. So kann nichts mehr schief gehen ! Ich freue mich für alle Mädchen da draußen die sich jetzt immer über ihre Überraschung freuen können 🙂

  1809. Meine Tochter (7) ist ein Sport und Natur liebendes Kind und keine „rosa Prinzessin“. Die hat sich das Ei im Supermarkt nur kurz angeguckt und als „hässlich“ betitelt und sich das herkömmliche Überaschungsei ausgesucht.

  1810. War da nicht mal so ein Ampelaufkleber geplant, den die Betriebe an die Tür zu pappen haben?
    Grün: Die Wurst besteht aus Desinfektionsmittel
    Gelb: Es wurde Fleisch gefunden, aus der Natur! stell sich das einer vor.
    Rot: Nachbars Katze wurde das letzte mal in der Küche gesehen.

    Naja, jeden falls könnten sich Kunden beim Sticker direkt ein Bild machen und müssten nicht erst das Internet bemühen.
    Auch eine komplette Liste aller Sticker wäre nur sehr schwer zu erstellen solange sie nicht ge-vicki-leaked werden.
    Und: Neuer Pächter + (eventl.) für Geld neue Überprüfung = neuer Aufkleber und alle sind glücklich.

  1811. Man könnte doch auch eine Positivliste erstellen.
    Der Generalverdacht besteht doch eh schon!

    „In diesem Leberkäs konnten wir bisher nix Ekliges finden!“ steht dann 6 Monate auf der Website.

  1812. Respekt, das ist ein sehr lesenswerter Artikel. Mir war nicht klar, dass das Logo derart Einfluss auf ein Unternehmen haben kann. Das kommt davon, wenn man nie Unternehmer war.

    Ich würde nicht denken, dass Microsoft scheitert, wenn Windows 8 scheitert. Obwohl es das Kernstück des Konzerns ist und – soweit ich gesehen habe – von Grund auf neu gezimmert wurde, wird Microsoft einen Flop überleben. Mal ehrlich, wäre das nicht so, hätte Microsoft einen schlimmeren Gang nach Canossa erlebt, als abzusehen war, was sich mit dem Windows Vista Desaster anbahnte.

    Ich persönlich hatte erwartet, dass mehr auf die Cloud gesetzt wird. Nicht umsonst gibt es Office 365 und Exchange Online und SharePoint Online und sowas. Nun aber doch wieder x GB an Betriebssystem zu haben, das enttäuscht mich.

    Meine Vermutung ist da, dass Windows 8 wie Vista erscheint, nämlich als Vorläufer, weil man mit dem „richtigen“ System nicht fertig geworden ist. Vielleicht ist dann ein „Windows 9“ ein Cloud-Client.

  1813. Microsoft muss sich anpassen, das stimmt. Sie müssen sich bewegen, weg von dem monolithischen Kern hin zu einer flexiblen, kleinen, aber absolut leistungsfähigen und wandlungsfähigen Platform.
    – Das hat man damals auch Linus Torwalds gesagt. Sein monolithischer Kernel werde nie mit der Entwicklung mithalten können. Microkernel und Module wären der einzige Weg. Naja er wollte etwas anderes und nun bestimmt der Linux Kernel mehr und mehr jeden elektronischen Schritt den wir tun. Uhren, Computer, Tablets, Taschenrechner, Industrietuerungen, Autos, Bilderrahmen und Set Top Boxen – überall wütet inzwischen der Linux Kernel im RAM.

    Zurück zu Microsoft: Sie müssen sich wandeln, jedoch auch bald wieder eine Basis schaffen, auf die Unternehmen bauen können. Die Zeit des Wandels darf nicht zu lange dauern. DAU und 0815 User wollen eine gewohnte Basis und nicht alle Jahre wieder eine neue Oberfläsche und eine komplett neue Arbeitsweise.
    Nun kann man Windows XP und 7 nicht forken wie bei freier Software, ansonsten gäbe es XP Forks und Windows 7 wäre bei weitem nicht so oft verkauft worden.

    Der Erfolgskurs immer eine gleichbleibende feste Basis zu bieten wird nun, da sich der klassische PC aus den privaten Räumlichkeiten verabschieded, zur Feuerprobe.

  1814. Lieber Tim: Vorsicht beim Küssen von Notebookmonitoren!
    Ohne ausreichenden Virenschutz kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Notebook mit dem weit verbreiteten Venusfliegenfallenvirus infiziert wurde. Dann droht sich der Schließmuskel des Notebooks bei Annäherung des kussgierigen Mundes blitzartig zu schließen, was zu erheblichen Verletzungen führen kann. Die Gefahren, die von Computerviren ausgehen, sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen …

  1815. @KiKi:
    wie ich erst jetzt sehe, konnten Sie es nicht unterlassen, mich hier als „Tabakhändler“ zu diskreditieren. Mal abgesehen davon, dass diese Behauptung völlig aus der Luft gegriffen ist, habe ich sie auch schon in anderen Blogs gelesen. Was nur zeigt, dass hier immer wieder einige wenige Militante unter wechselnden Namen herumspuken. Es ist ja immer die gleiche Masche dieser Zwangsbeglücker, jeden Andersdenkenden als von der Tabak-Mafia bezahlt darzustellen, folglich kann eine Einzelperson, die ihnen widerspricht, nur ein Tabakhändler sein. So einfach basteln sich die Gläubigen ihre Welt zusammen.

    Dass Sie aber jetzt die Verlautbarungen, die unter der Leitung ihres Vordenkers und großen Vorsitzenden Sir George Godber (Chairman, Expert Committee on Smoking and Health, World Health Organization) entstanden sind, als Internetschmiererei abqualifizieren, läßt eine gewisse Verzweifelung vermuten.
    Dabei müssten ihnen doch seine Statements eigentlich wie Butter runtergehen:
    Der Vorsitzende der Konferenz, Sir George (Anm: Godber), sagte voraus, dass bis zum Ende dieses Jahrhundert „relativ wenige Süchtige Zigaretten rauchen würden, aber nur im privaten Rahmen und in Anwesenheit von Erwachsenen und mit deren Zustimmung.“
    Er nannte die Tabakhersteller „den Feind“ und „Händler des Todes“ . Er nannte ihre Werbung eine „verlogene Botschaft“ , die „unterdrückt“ werden müsse.
    http://images2.tobaccodocuments.org/industry_j/w750r0/jvh92f00.png?url=http%3A%2F%2Fwww2.tobaccodocuments.org%2Fcgi%2Ftif2png.pl%3Ffn%3Dn%253A%252Ffilesets%252Findustry%252F1%252Fimagesj%252Fj%252Fv%252Fh%252Fjvh92f00%252Ftob05212.28_tob05212.31.tif

  1816. software und web haben sehr wohl viel gemeinsam.
    die software ist es, die relevante treffer zur suchabfrage liefert. die software schützt vor viren. bunte fenster reichen da nicht mehr.

  1817. @Michael Grote Naja was Horst angeht war ich schon ein wenig sarkastisch, aber von KIVA bin ich absolut begeistert … Ich kann das nur nicht so ausdrücken 😉 machen Sie mit!

  1818. Hochinterssanter Beitrag! Idee und Inhalt haben mich infiziert. Ich mach` da mal mit. Hoffe , dass es seriöser abläuft als bei PLAN, wo mein männliches Patenkind Talent Sitole aus Simbabwe nach ca. acht Jahren Sponsoring im obligatorischen Jahresbericht plötzlich zur 17-jährigen Mutter geworden ist. Als ich nachhakte , haben die Veranstalter nolens volens eingräumt, dass sie es mit den Fakten und dem Wahrheitshalt ihres Story-Telling nicht so genau nehmen….

  1819. Herr Cole, warum schaffen Sie es immer wieder, dass ich mich trotz der Ü40 wie ein junger Hirsch fühle?
    Vielleicht, weil ich – ähnlich wie die anderen Czylansky-Mitstreiter – zwar zu den alten Hasen gehöre, aber trotzdem schon seit langem eine persönliche 100% Marke was I-Net-Affinität betrifft erreicht habe, wie die anderen hier auch?

  1820. Und wieder sprechen Sie mir aus der Seele. Freut mich, dass es noch immer Bewohner in einem kleinen widerspenstigen Dorf gibt, die gegenüber dm ganzen Apple-Firlefanz immun sind. Nicht, dass ich nicht auch einen IPod hätte, aber einem geschenkten Gaul schaut man eben nicht in’s Maul. Das war’s dann aber auch. Und wenn mich der verehrte Herr Kollege Broy noch so regelmäßig über die Vorzüge der IMacs informiert – mein Zeugs kommt von sicher nicht von Apple, auch das demnächst noch zu Kaufende. Und das ist gut so!

  1821. Ich kann die Entrüstung nicht nachvollziehen, obwohl ich so einige Geräte mit dem alten Dockanschluss habe. Insbesondere Sony macht beim Dockanschluss immer wieder Probleme. Eine kleinere, robustere und nebenbei schickere Lösung sehe ich als Gewinn. Mein Retina Book bekam auch einen neuen Stromanschluß, Adapter 10€ zweimal gekauft und gut ist. Die Lösungen sind jedenfalls elegant und wem die Kinder mal über das Stromkabel gestolpert sind der meckert auch nicht mehr über die paar € für Adapter. Ansonsten genieße ich als alter Nonkonformist und Linuxer ironischerweise eine Obst-Infrastruktur die kein Android und kein Windows derzeit bieten kann. Sorry … kein Verständnis hierfür, umsomehr für den alten angesprochenen Schulkollegen Alex Broy 🙂

  1822. @Klaus: Was ist das hier – ein Alumni-Netzwerk?

    Aber mal im Ernst: Apple hat ein ganzes Ökosystem geschaffen, dass auf dem 18poligen Stecker beruht. Autohersteller haben Schnittstellen im Armaturenbrett eingebaut. Hotels haben in Stereoanlagen mit iPod-Anschluss investiert. Leute wie ich haben ein kleines Vermögen in Keyboards und sonstigem Schnickschnack gesteckt. Das ist ein massiver volkswirtschaftlicher Schaden, den Apple hier anrichtet!

    Und Sony? Well…it’s a Sony, halt.

  1823. Alumni-Netzwerk 😉 nett

    Also die Wahrheit: Ich war im innovationsfreien Microsoft Gulag gefangen und konnte in die freie Linux Welt entkommen. Die schätze ich noch heute sehr hoch aber sie hat einfach kein Verständnis für Usability. Auf die Pixel kam also das von mir verteufelte OSX und siehe da, der Herr sprach „Es ist gut“. Mein Mini wurde von BMW so schlau gemacht, daß ich Musik aus dem Telefon hören kann, Adressen aus dem Telefon als Naviziele auswählen und Podcasts die fahrt verkürzen können. Der Zeppelin von B&W macht satten Sound drahtlos von iPad an dem ich eine Email verfasse u.s.w.

    Ich will damit sagen, so lange es mein geliebtes , archaisches „Terminal“ auf dem Mac gibt werde ich kaum aus diesem Ökosystem des Funktionierens und der Bequemlichkeit ausbrechen.

    Was InnovationsUNfähigkeit und Quasi Monopol-Mondpreise betrifft habe ich von Sony, Microsoft und vielen anderen die Nase voll. Das Apple System ist keinesfalls perfekt und die Produkt-Supportzyklen werden auch hier kürzer. Nun denn, wenn es zu bunt wird muss ich eben weiterziehen auf die nächste Plattform. Die angeblich unverschämten derzeitigen Apple Preise kann ich nicht nachvollziehen, sobald die reichlich vorhandene Konkurrenz Produkte in ähnlicher Qualität auf den Markt wirft, kosten die i.d.R. glatt mehr und sind weniger durchdacht. Ganz zu schweigen vom Wiederverkaufswert der Aluminati Geräte 🙂

    Da kann einen doch nicht ernsthaft ein Steckerle aus der Bahn werfen, ich erinnere mal an die Netzteile der ‚damaligen‘ feature Phones. Je Gerät ein neuer Anschluss, je Gerät eine neue Freisprecheinrichtung.

    War das so gut?
    In dem Sinne … viel spass mit dem HTC, ich lass die Finger davon und bete ‚gen California 😉

  1824. Also wenn ich mich richtig erinnere, hatte früher JEDES Handy eigene Stecker und Kabel und nichts war wieder zu verwenden. Ich fand das bisher ohnehin verwunderlich, dass ich einen 8 Jahre alten iPod mit dem gleichen Ladegerät laden kann, wie mein iPhone4S ….

  1825. Also man kann ja über joyn sagen was man will, aber das Argument, dass es ja so teuer ist im Gegensatz zu dem ganz und gar kostenlosen Whatsapp finde ich einfach übertrieben. Wer solche Apps nutzt hat doch fast immer eine Internet-Flat und wenn man keine hat ist eben auch Whatsapp nicht mehr kostenlos. Und laut dieser Preisliste http://www.t-mobile.de/downloads/8-agb-server/preisliste-call-call-und-surf-mobil-und-complete-mobil.pdf kostet der Versand von joyn-Nachrichten 19 Cent und nicht 29 Cent. Klar ist das immer noch sehr teuer, aber wie gesagt ist auch Whatsapp ohne Flat nicht kostenlos.

  1826. Wenn ichs mir recht überlege, ich leide doch auch als Primat wie ein Hund. Mein Hund zwingt mich mit ihm bei Wind und Wetter rauszugehen, ob ich will oder nicht. Manch Kunde bestraft mich mit Auftrag ob ich nun will oder nicht. Meine Kinder turnen auf meinen Nerven herum um Zugeständnisse zu ERZWINGEN. Hilfe Peta wo bleibt Ihr… Hilfe

  1827. Nachtrag: ich habe gerade gelesen, dass die genaue Todesursache von dem Zamperl jetzt durch eine Obduktion geklärt werden soll.

    Ich finde langsam sollte man von einem Pudelgate sprechen!

  1828. Der Unterschied bei den beiden Modi besteht soweit ich gesehen habe darin, das der Nachtmodus versucht auf minimal 1/60 Sekunde zu landen, der Anti Bewegungsunschärfe Modus bis auf minimal 1/250 versucht zu belichten. Zumindest sah es bei einigen Tests die ich gemacht haben so aus, das beim Nachtmodus bei vergleichbarer Belichtungssituation die Belichtung im Nachmodus länger war und damit die Empfindlichkeit nicht so hochgedreht wurde. Ist tatsächlich nicht wirklich rauslesbar in der Anleitung 😉
    Gut ist in beiden Fällen, das sich durch das automatische samplen der Aufnahmen eine ordentlichen Entrauschung mit minimalen Detailverlusten ergibt.

  1829. Ein echter Apple-User kauft selbstverständlich alles bei iTunes neu. Damit schlägt er glich mehrere Fliegen: Erstens investiert er in Apple; zweitens hat er eine Absicherung für den nächsten Nano (denn auch der aktuelle hat keinen unbegrenzt haltbaren Akku); drittens kann er Apple mitteilen, was er hört. Außerdem macht das Kaufen bei Apple einfach Spaß.
    Sieht er sich jedoch nicht gegenüber Apple ausgeliefert, liest er all seine CDs mit einer besseren Software (EAC) ein uns speichert alles auf dem PC bzw. einer externen Festplatte. Von dort synchronisiert er auf die mobilen Geräte.

  1830. Sie haben die hunderte CDs durchwühlt und dabei wieder Alben und Lieder entdeckt, welche Sie bereis aus ihrem musikalischem Gedächtnis geschmissen hatten und nun zu den lieblingen zählen?

  1831. Einen Tag früher kann man den Kindle Fire bekommen, für nicht mal die Hälfte des Preises, aber den bekommt meine Tochter, ich hab nämlich schon ein iPad.
    Windows kommt nicht mehr ins Haus, NIE MEHR!

  1832. jeder soll mit dem prorietärem kram glücklich werden, wie er will … aber vielleicht sollten wir uns mal zusammensetzen und gemeinsam ein endgeiles linux-brettchen entwickeln??? mit allen steckdosen, die es gibt, egentlich eine einzige große steckdose mit intelligenz und monitor, mit stift, tasten und wischiwaschiscreen, und natürlich mit leica-optik …
    man wird ja wohl mal träumen dürfen …

  1833. @ Tobias: Wenn man sich beschwert, zum Beispiel hier öffentlich und vernünftige Begründungen vorträgt, ändert manchmal auch etwas zum Positiven. Jetzt wird bei der Anmeldung zur EPetitionsseite des Bundestages die EMail-Adresse gefordert, nicht mehr der seltsame Anmeldename. Aber beim Ordnungsgeld hat sich immer noch nicht viel getan. Das hat wohl nur was mit Abzocke zu tun und mit Macht (oder Ohnmacht der Mehrheitsfraktionen, wenn es um vernünftige politische Entscheidungen geht?

  1834. Zahlen! Weniger als 20 Dollar sind wenig Lehrgeld für (mindestens) zwei Learnings:

    – Nicht alles, was Apple so treibt ist toll
    – Nach dem Backup besser gleich mal ein Restore probieren.

    Für Learning Nummer 2 wurde schon dramatisch mehr ausgegeben. Davon mal abgesehen sind vier Gigabyte Musik ja nun wirklich nicht viel.

  1835. Ja, das Fehlen von 3G wird MS noch Ärger bereiten. Wollen wir mal nicht annehmen, dass dies eine Verkaufsstrategie zur Förderung von Win8-Handys ist ;-)) Im Ernst: Für die Voll-Win-8-Version in QI nächsten Jahres wird MS wohl nachrüsten. Wetten?

  1836. Übrigens kommentiert Microsoft das Fehlen von 3G so: „Wir haben unserer Ansicht nach für erstklassige WiFi-Konnektivität gesorgt. Im Hinblick auf 3G/4G betrachteten wir mehrere Elemente, als wir die Entscheidung über zu implementierende Funktionen trafen. Wir wussten, dass die primäre Nutzung zu Hause stattfinden würde. Denn während 2/3 der Tablet-Umsätze auf WiFi-Geräte entfallen, beträgt der Anteil an Geräten mit integriertem 3G/4G-Modem 1/3. Wiederum wird lediglich die Hälfte der verkauften 3G-Geräte aktiviert. Außerdem haben wir die Möglichkeit der Hotspot-/Tethering-Nutzung in die Entscheidung mit einfließen lassen.” (http://bit.ly/REHNSH)

  1837. Auf der Cloudforce am Dienstag streichelte gefühlt jeder zweite sein ipad. Ein offenes WiFi-Netz hat sich dort bei mir nicht gemeldet. Big fail, meiner Meinung nach. Das gilt übrigens auch für das ansonsten schnucklige Nexus 7 und wie man hört das ipad mini.

  1838. Ach Mik, das mit den Winterstiefeln wäre definitiv die bessere Kauf-Entscheidung gewesen … Habe ich erwähnt, dass der Kindle Fire HD pünktlich am 25. geliefert wurde?

  1839. Ganz neu: 30 Min. nach diesem Blogpost zum Surface-Chaos schickt mir Microsoft eine Versandbestätigung. Jetzt wird über Fedex statt UPS ausgeliefert. Dabei hieß es immer, die Geräte lägen bei UPS im Regal. Prozessoptimierung by Social Media? Oder doch wieder Zufall? Vor einigen Tagen noch hab ich Microsoft höchste Professionalität in der Kommunikation im Vorfeld des Surface Launch attestiert. „Controlled Leak“ und so. Inzwischen lass ich nur noch das „Leak“ stehen.

  1840. Mikrokredite sind was tolles. Ich habe schon eine Mikrokreditstiftung in Ruanda ans Laufen gekriegt (finanziert Näherinnen ihre Nähmaschinen zum Selbstständig machen). Jetzt läuft eine IT-Ausbildungsstiftung: Junge afrikanische Mädchen kriegen ihre Ausbildung zur IT-Sektretärin per Mikrokredit finanziert. Wer mitmachen will: Das initiale Stiftungskapital beträgt 150 Euro pro Schulplatz.

  1841. Ich halte Mikrokredite auch für einen wichtigen und richtigen Weg. Aber gerne nutze ich die Chance in diesem Zusammenhang noch auf Capricorn hinzuweisen, ein Projekt, dass Tatjana und Rudi Gallist, beide bekannt als ehemalige Mitarbeiter bei Microsoft Deutschland, ins Leben gerufen haben. Ein gutes Projekt: http://www.capricorn-foundation.com.

  1842. Klingt nach künstlicher Verknappung: Was tun, wenn es genug Nachfrage gibt, aber nicht genug Geräte? Early Adopter werden es sich nicht nehmen lassen und die Bestellung ein weiteres Mal vornehmen, und allen anderen bleibt das Gerät vorbehalten, bis es im Freundeskreis auftaucht und man sich erneut damit beschäftigt; und weil es in den USA oder China reißenden Absatz findet.

  1843. Mein Google Nexus kam dagegen sogar einen Tag früher als erwartet. Die haben halt erfunden, wie man im Internet Geld verdient.

  1844. Ich kann dir da nur zustimmen. Egal ob Bochum, München, Berlin, Düsseldorf oder sonst wo. Internet kommt dann meist provisorisch aus der UMTS Buchse. Da die Firma die Preise nicht übernimmt und ich zu karchtig bin, muss UMTS reichen… In der Hoffnung, dass das Hotel nicht zu viel Stahl verbaut hat.

  1845. Deutschland ist und bleibt eine Service-Wüste. nun eben auch eine Online-Service-Wüste. Dass ausgerechnet „Techno-Beduinen“ (http://www.czyslansky.net/?p=21) wie Du und ich darunter leiden müssen, ist nur leidlich amüsant. Vielleicht sollten wir einmal eine Online-Kampagne starten und die Namen und Adressen von Hotels mit kostenlosem W-LAN sammeln und publizieren? Motto: „Wir schlafen nicht bei Offlinern!“

  1846. Ich gestatte mir dazu immer bei der Begleichung der Rechnung die entsprechende Anmerkung. Tethern übers Handy funktioniert ja mittlerweile ganz gut und Akkuladestrom ist in den meisten Hotels ja (noch) kostenlos.

    Es gibt aber auch Hotelketten, die den Kundenwünschen in der Tat Folge leisten, siehe hier (nur, weil ich unlängst zufällig die Werbung dazu gesehen habe, sonst pflege ich keine besonderen Beziehungen zu diesen Hotels): http://blog.nh-hotels.de/allgemein/kostenfreies-wifi-in-allen-nh-hotelzimmern/

  1847. Ich bin mir sicher, dass das etwas mit den kostenpflichtigen Fickfilmen auf dem Hotelzimmer-TV zu tun hat. Niemand mit kostenlosem WLAN kauft sich noch so einen beknackten Blue-Movie …
    Wenn eine Hotelkette diese PayTV-Pornos anbietet, kostet das WLAN etwas, ist der Hotelstandard unter dem Pay-TV Niveau, können sie das Internet auch gleich umsonst machen, weil es eh wurscht ist, ob der Gast jetzt einen Printausgabe vom Playboy als Anregung benutzt oder nicht ….

  1848. Mein Surface kam auch als französisches Bundle mit 64 statt der bestellten 32GB Speicher. Mit 64GB kann ich leben, aber „franz“ geht gar nicht.
    Mein Umtauschversuch führt dazu, dass ich bald alle Mitarbeiter im Microsoft-Callcenter kenne 🙁

  1849. Hallo, leider bin ich auch auf diese […]firma reingefallen.
    Inzwischen habe ich schon den ersten Gerichtstermin hinter mir.
    Leider sind die AGBs eben so gestrickt und verformuliert, das der Richter da wohl nichts? machen konnte.
    In meinem Fall haben KP sogar bewusst über 3 Monate und vor dem Richter selbst […] und deshalb kommen die jetzt sogar noch damit durch.
    Werde nun Klage einreichen und versuchen das Thema bei der Fernsehsendung „Echer“ zu platzieren.
    WER KANN und MÖCHTE mich dabei ÜNTERSTÜTZEN , bzw. verfasst seine Erfahrungen für mich.? Bitte an heine-k@web.de

    [Anmerkung des Blog-Betreibers: aus juristischen Gründen – wir haften für die Inhalte der hier dokumentierten Kommentare – mussten wir diesen Kommentar an einigen Stellen kürzen. Alle Kürzungen wurden durch Auslassungszeichen […] kenntlich gemacht. Wir bitten die Leser und die Kommentatorin hierfür um Verständnis.]

  1850. Dann hat es Obama geschafft und ist endlich der mächtigste Mann der Welt geworden, armer Justin. Hoffentlich lässt ihm Barack wenigstens den Starschnitt in der Bravo, ich fände das anständig!

  1851. Interessante Theorie +Alexander Broy.
    Dann frage ich demnächst bei der Reservierung statt:
    „Ist das WLAN kostenlos?“
    direkt:
    „Gibt es kostenpflichtige Fickfilme?“
    Wobei dadurch der Transport des Kundenwunsches „Kostenloses WLAN“ zu „Mehr Pornos“ mutiert – auch nicht zielführend.

  1852. Kollege von mir war gestern zu einer Veranstaltung auf dem Petersberg. Der Tag Internet kostet dort 22€. Das finde ich heutzutage auch unangemessen. Warum? Nun wir bertreiben selbst WLAN Netze in Hotels und merken, wie deutlich die Nutzung zugenommen hat – egal bei welchem Preismodell. Insofern kann man bei höherer Nutzerzahl die Preise durchaus senken und trotzem kostendeckend arbeiten. Man darf halt nicht vergessen, dass eine vernünftige WLAN Installation nicht unaufwendig ist und man die nicht vergleichen kann mit dem consumer WLAN Router den ich für zu Hause von meinem Provider geschenkt bekomme. Auch wenn WLAN kostenlos ist, erwarten insbesondere Geschäftsreisende, dass der Dienst stabil und schnell ist. Hier kommen wir zum nächsten Problem: Zu Hause haben wir heute Bandbreiten vom 16-100 Mbit/s. Das ist zwar nur ein theoretischer Wert der durch Überbuchungen und Entfernungen zu Vermittlungsstellen oft deutlich abweicht, aber den ich für mich allein oder im schlimmsten Fall mit meinen pubertierenden Kinden zusammen habe. Im Hotel sieht das anders aus, zumal es dort einfach peak-times gibt am Abend, wen alle Internet wollen. Und je kostenloser so ein Angebot ist, um so mehr wollen. Und natürlich Video, und Filesharing und…(der Vorredner erwähnte es bereits).
    Es gibt Sie also nicht nur in den Mobilfunknetzen – die Bandbreitenexplosion – nein auch in WLAN Netzen in Hotels steuern wir auf einen GAU zu, der die Hotels vor finanzielle Probleme stellt, denn richtig gute und symmetrische Leitungen kosten einfach immer noch richtig viel Geld. Also ein Spirale die in eine für die Hotels ungünstige Richtung läuft.: Mehr Nutzer, Mehr Kosten aber weniger oder keine Einnahmen. Ich denke vernünftige Preise, oder Modelle, bei denen leistungsreduzierte Angebote kostenfrei sind und der Rest kostenpflichtig wären für alle Beteiligten fair. Man sollte auch nicht vergessen, dass das Zimmerpreisniveau in Deutschland vergleichsweise niedrig ist. UK und USA langen da anders hin bei oft räudiger Unterbringung und kalkulieren das WLAN einfach in den Zimmerpreis rein. Ist also auch nicht wirklich umsonst-wie nichts auf der Welt.

  1853. Und da schließt sich also auch der Kreis mit dem Leistungsschutzrecht.
    Google ist also doch ein Verlagshaus, schließlich gilt:
    > „Also lerne ich, für Suchmaschinen zu schreiben,…“
    Die Journalisten schreiben also nicht für FOCUS oder BiLD, sondern für Google. Tja Tante Google, damit bist du quasi der Cheffredakteur – und wie wir eben gelernt haben, sind eben diese zukünftig überflüssig 😉

  1854. Und wenn die Schreiberlinge jetzt alle in dem laienhaften Versuch, die Keyword-Density ihrer Artikel hoch zu treiben um mehr Klicks und damit Geld zu bekommen, anfangen, ihre Texte auf Keywords zu optimieren ist Jürgen Schlott seinen Job spätestens dann los, wenn Google das nächste Großupdate fährt.

    Also ganz ruhig, das wird sich von selbst regeln, wetten?

  1855. Na ja, von den 800.000 früheren Playboy-Käufern waren vermutlich auch 500.000 nur „Nutzer“, die das Heft weniger wegen der Edelfedern und gebildeten Interviews gekauft haben, sondern als Bild-Vorlage zur Körperertüchtigung. Es gab ja noch kein Internet … Und hätte man dir damals deine Fron nach NUTZERzahlen entgolten, so würdest du heute ein Netzwerk von Malt- und Zigarrenniederlassungen dein Eigen nennen, anstatt als kluger Referent die Bühnen der Republik zu bereisen, was natürlich schade für deine Leser und Zuhörer wäre 😉

    Die hemmungslose Ökonomisierung des Journalismus, die du hier beklagst, ist in der Tat bejammernswert und darf und kann nicht die Zukunft des Journalismus sein. Wenn Publikationen nur noch auf NUTZERzahlen schielen, kastrieren sie sich. Aber in Grundzügen war dieses System immer schon im Journalismus angelegt. Auflagen spielten immer schon eine Rolle. Und wir alle wissen von Medien zu berichten, deren Auflagen in keinem natürlichem Verhältnis zu den Leserzahlen standen. Und erst recht kennen wir Medien, die verzweifelt versuchten sich am vermeintlichem Lesergeschmack zu orientieren.
    In der Tat ist das Streben nach einer suchmaschinenorientierten Optimierung medialer Inhalte nicht in jedem Fall verwerflich. Der Konflikt zwischen „einer schönen Schreibe“ und einer Google-optimierten Verpackung ist nichts anderes, als der alte Streit zwischen Redakteur und Headline-Redakteur. Viele Generationen erboster BILD- und ams-Journalisten könnten dies wohl bestätigen.
    Also: seriöse Medienmacher sollten schon ein Auge auf neue Vermarktungsmechanismen im klassischen Journalismus haben. Die Unterwerfung unter deren Diktat aber war und ist der Tod des Journalismus.

  1856. Hm, kleine Frage: Erst haben alle für die Handelsherren geschrieben. Dann für die Obrigkeit. Dann, irgendwann, für den Chefredakteur, und jetzt soll es Google sein. Gab es irgendwann eigentlich mal Journalismus für die Leser? Ich mein ja nur.

  1857. Na, da wird bei mir doch ein schönes Vorurteil bestätigt: Nachdem ich den Herrn Markwort einmal in den 90er-Jahren bei einer PK (ich glaube, es war sogar der Start von Fokus Online, bin mir aber nicht sicher), erleben durfte, wie er auf offener Bühne vor Publikum einen armen Mitarbeiter rund machte,
    war dieses Magazin (plus seiner Webseite) mir nie sympathisch. Nun, da sie uns alle vom Leser zum Nutzer machen wollen, noch viel weniger:

    Liebe Fokus-Macher und -Leute ich bin und bleibe ein Leser, eben auch deshalb, weil ich schon seit Jahren in der gleichen Branche bin. Ihr seid ja sowas von (schreibe ich jetzt lieber) nicht.

    Ich hoffe doch mal inständig, dass DAS nicht die Zukunft des Journalismus ist — da friert’s mich , wie ein geschätzter Ex-Kollege immer sagte!!!!!!!!!!!!

  1858. Ich finde diesen Artikel einfach gut! Und habe nun als Leser, der Leser bleiben und nicht Nutzwert abgreifen will, ein Problem und mächtig Stress: Wo kann ich hinclicken, am besten hundert Mal, dass alle möglichen Click-Messer suggerieren, dass DIESE Art von Journalismus diejenige ist, welche auch für Portalportiers und -kassierer die wirklich geile ist?

  1859. Und Google ist wieder an allem schuld, Google ist böse und man hat Google zu hassen.

    Wie erbärmlich selbstverliebt muss man sein, um so einen Schwachsinn zu posten…… naja, schlechter Journalismus eben….

  1860. “Wenn keiner auf meinen Artikel klickt…”
    –> Das Schulterklopfen von der Altherrenriege reicht einfach nicht mehr um ein/e gute/r JournalistIn zu sein, im Zeitalter des Internets kann endlich auch die Meinung des Lesers / der Leserin zu einem einzelnen Artikel (nicht nur dem Gesamtprodukt) gemessen werden.
    Eine Optimierung für Google bedeutet im Endeffekt auch nur Wörter zu verwenden, die im Wortschatz potentiellen LeserInnen eine Rolle spielen, ergo in der Suche verwendet werden. Der/die JournalistIn der Zukunft wird also die Freiheit genommen Themen zu behandeln die niemanden interessieren und Wörter zu verwenden die keine/r versteht.
    Fazit: Der Journalismus der Zukunft muss sich seinen LeserInnen annähern.

  1861. Hmm, um bei der Theorie des geringsten Widerstands zu bleiben:
    Anstatt eifrigen Apfelbauern die erfolgreiche Vernichtung des Geschmacks tausender Apfelsorten vorzuwerfen, kann es da nicht sein, dass du einfach eine veränderte Wahrnehmung hast? hä?

    Könnte sein, ist aber wahrlich nicht so. Vor kurzem auf ARTE noch eine Reportage über „Annis Äpfel“ gesehn. Anni, eine rüstige Rentnerin mit 79 Jahren, hat in ihrem Garten über 100 alte und neue Apfelsorten. Konsens der Sendug war, dass die Supermarktäpfel tatsächlich alle die gleiche Geschmacksrichtung haben: Ein volles Aroma nichts.

  1862. Kommt es mir nur so vor, oder ist gerade in den Hotels mit kostenpflichtigem WLAN der UMTS Empfang eher unterdurchschnittlich? Ist das jetzt eine üble Verschwörung gegen die Nutzer oder nur durch die Architektur bedingt?
    Auf alle Fälle nervt es gewaltig, wenn man zwischen E und 3G schwankend was im Netz zu tun hat. Dann doch WLAN zukaufen?
    Die Umstände zwingen einen förmlich, will man nicht für jede Mail ins Raucher-Abseits raus vor die Tür. Derweil – wie als Hohn – meldet das Gerät unentwegt und nüchtern: WLAN verfügbar.
    Als ob ich mich nicht selbst verarschen könnte…

  1863. Ich habe neulich erst einen Apfel gesehen, der außen wunderschön und glänzend war und sich auch fest angefühlt hat. Innen drin allerdings stellte sich raus, war alles vergammelt. Um sich Deiner Paranoia anzuschließen: Vermutlich reiben die heute die Äpfel auch noch mit Botox ein …

  1864. Mein Wertester,

    das ist das Jammern der Städter am selbst verschuldeten Unglück. Wir Landmenschen treten heraus aus unserer Kate auf die Scholle und pflücken uns einen Apfel vom Baum. Der sieht zwar nicht so schön aus, ist nicht pausbäckig und wachsglänzend, aber er schmeckt. Den Baum hat der Großvater gepflanzt, damals in schwerer Zeit, um in die Zukunft zu investieren und die Kinder durchzubringen („Wir hatten ja nichts…“).
    Manch Apfel hat ein Wurmloch, beim anderen stimmt das Verhältnis Fruchfleisch-Kerngehäuse nicht, wieder andere passen nicht in EU-Normen. Aber man kann sie wenigstens mit Genuß essen. Reinbeißen oder Aufschneiden (wer Schiß hat, dass doch noch ein Wurm drin ist).

    Der Markt liefert, was die Mehrheit der Kunden kaufen will. Nicht anders herum. Wenn es also die kleinen knubbeligen, wurmstichigen Äpfel mit Aroma nicht mehr im Handel gibt, dann muss man sich mal fragen, warum das so ist…

    Wir hatten mal Besuch von einem Stadtkind. Es gab abends Suppe aus frischen Tomaten und Kräutern aus dem Garten. Mochte das Blag nicht. Omas Tomatensuppe würd ihm besser schmecken: Und die ist Maggi Instant gemacht. Das sagt doch alles.
    Anderes Beispiel? I gitt: Frische Kuhmilch. Bitte nur die entfettete H-Milch im Tetrapack. Die schmeckt wenigstens.

    Geh zum Bauern und hol Dir ’ne Stiege Äpfel. Da bist Du besser bedient als beim lebensmittelliebenden Supermarkt.

  1865. Wenn das so einfach wäre, ich muss mal schauen, ob es eine Obstbaum-App fürs iPhone gibt, woher soll ich denn wissen wo so ein Apfelbaum steht (Geotagging?) und wie er aussieht! Nicht dass ich noch was furchtbar Giftiges esse. Du weisst doch, dass man uns Stadtkindern eingeschärft hat, nichts aus der Natur zu pflücken und zu essen!
    Beeren, Schwammerl, Kräuter, alles Gift!
    Aber beim Aldi, Lidl, Penny, Tengelmann, das kann man beruhigt essen, da ist kein Gift drin!

  1866. Keine faden Ausreden, der Herr.

    Als alter Lutheraner solltest Du nicht nur wissen, wie ein Apfelbaum aussieht. Du solltest längst einen gepflanzt haben.
    Was Du ja auch getan hast, wie ich aus verbindlicher Quelle weiß. Also erzähl mir nicht, Du weißt nicht, wie ein Apfelbaum aussieht. Besinn Dich mal auf das Achte Gebot (und wenn Du das nicht mehr in Erinnerung hast, weil Du Deinen Katechismus nicht richtig gelernt hast, dann such halt bei Google.)
    A propos: Google und Bildersuche „Apfelbaum“ spendiert Dir 586.000 Ergebnisse in 0,23 Sekunden…

  1867. Luther?
    Und ich dachte immer, dass Newton die Schwerkraft des Apfels erfunden hat ….
    Da hab ich wohl nicht mit genug „Eifrigem Bemüh’n“ sogar Theologie studiert …

  1868. “Tatsächlich ist lediglich der “unveränderte Nachdruck” verboten, was allerdings daran liegt, dass die Urheber- und Verlagsrechte beim Freistaat Bayern liegen.
    Da das Urheberrecht aber 70 Jahre nach dem Tod des Autors erlischt, ist 2015 auch diese Einschränkung aufgehoben.”

    ich bin schon seit Geraumer Zeit auf der suche nach einem Original Exemplar bin jetzt scheinbar in Kroatien fündig geworden .
    PS: Ich bin kein Anhänger und oder Verfechter des Nationalsozialismus ich möchte mir lediglich selbst ein Bild machen und versuche bei allem so neutral wie möglich ran zugehen und nicht alles glauben was mir vorgesetzt wird !

  1869. „Einige andere Basarbesucher stehen schon vor der Tür in den Startlöchern. Irgendwie kommt mir das vor wie früher die Bilder vom Sommerschlussverkauf in den Nachrichten.“
    Das klingt eher nach iPhone5 Verkaufsstart. Wird auch geklatscht wenn einer mit erbeutetem Kranz auf die Strasse tritt?

    Wenn du an die „Guten“ Stücke im Hinterzimmer willst, probier es mal mit der Frage: „Pssst, haben sie nichts härteres? Irgendwas für die ‚Besonderen‘ Kunden?“ Dazu XXX€ über die Ladentheke und man wird vielleicht unauffällig durch eine bewachte Tür geschläust.

  1870. Nachdem die Taxifahrer ja inzwischen auch fast alle nur noch nach Navi fahren, weil sie sich auch nicht mehr in ihrer Stadt auskennen, stelle ich mir gerade vor, wie ein Taxi ein anderes Taxi voraus fahren lässt, weil er der Technik misstraut. Muss ich dann als Fahrgast beide Taxis bezahlen?

  1871. Mich sch… sie auch alle 14 Tage mit Werbung zu. Am schönsten ist ja die Adresse: „Kaffee-Partner-Allee 1“. Hat die mal jemand gegooglemapped? Soweit ersichtlich ist das eine Fantasieadresse im Osnabrücker Hafenareal. Haha! Die habens echt nötig…

  1872. Kommentar Karin Heine vom 7.11.12:

    hiermit möchte ich bekanntgeben, das es in meinem (Vor)Fall, nun doch glücklicherweise zu einer Einigung gekommen ist.

    Karin Heine
    18.12.12

  1873. Hallo,
    Ich habe eine Sony Nex 7 sowie einige M-Objektive. Wenn ich mit einem entsprechendem Adapter ein M-Objektiv an die Sony Nex7 montiere und auf Mf-Modus umschalte, löst die Kamera nicht aus. Sie gibt immer den Fehlerkommentar “ Objektiv nicht erkannt. Bringen Sie es ordnungsgemäß an“. Können Sie mir einen Tipp geben, damit ich die Kamera dazu bringe auszulösen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Helmut Rech

  1874. @Helmut Rech,

    Haben Sie unter „Menü/Einstellung“ den Befehl „Ausl. ohne Objektiv“ (Auslösen ohne Objektiv) aktiviert? Die Standardeinstellung ist „Deaktivieren“. Wenn Sie dies nicht auf „Aktivieren“ umstellen, kann die Sony nicht auslösen, da er die Leicas nicht als Objektiv erkennt. Das wäre die einfachste Erklärung.
    Wenn nicht: welchen Adapter benutzen Sie? Ich nutze den Novoflex.
    Freue mich auf Ihr Feedback.
    Herzliche Grüße
    (und Gut Licht)
    Michael Kausch

  1875. Dann, werter Herr Gassner, kann es nur daran liegen, was Herr Zehetmair uns Eltern mit ins Stammbuch geschrieben hat:
    Kinder sollten wieder mehr Gedichte lernen und Bücher lesen, um die Schönheit der Sprache zu erleben,
    Bitte nutzen Sie also die Ferien und forsten Sie gemeinsam mit ihrem Sohn Goethes, Fontanes, Schillers, Brechts und anderer Autoren Balladen durch. Am besten gleich auswendig lernen lassen. Spätestens dann sollte ihrem Sohn das Lachen – Entschuldigung, das „LOL“ – vergehen.

  1876. +++ ANKOMME 17H HBF MUC +++ STOP + + + FEUE MICH A. +++ STOP +++
    Telegramme kennt der Herr Zehetmair bestimmt auch noch und die deutsche Sprache hat das Telegramm überlebt, sie wird Twitter überleben, SMS und auch Herrn Zehetmair, dessen Uhrgrossvater den Maier auch gleich verkürzt hat, damit er einen Buchstaben spart …

  1877. Ich trete den Gegenbeweis an…
    Kein Glatzkopf, keine Rasur (zumindest nicht oberhalb der Nase) und trotzdem selbstbewusst.

  1878. Oder der Journalist lässt sich von einer Firma wie Congstar für blöd verkaufen, die ihm auf ihrer Homepage einen iPhone 43 16 GB „ab 99 €“ bewerben, der in Wirklichkeit 579,99 € kostet, weil die 99 Euro nur die Anzahlung sind und zwei Jahre lang noch Raten zu zahlen sind. In sofern sind Presserabatt-Angebote sehr nützlich, denn sie bringen den Journalisten auf die Fährte von Betreibern unlauterer Werbung, und dem kann man dann in schönen Artikeln nachgehen. Presserabatt = Recherechehilfe, kapiert!

  1879. Danke für den Tipp zur Geometrie der Pasta. Caz Hildebrand ist in der Tat großartig. Das Kochbuch gibt es übrigens auch gedruckt und als Hardcover scheint es nicht minder beeindruckend.

  1880. Ganz wunderbar. Die ganze Sprachheuchelei geht einem wirklich auf den Geist. Ich bin mit dem Sarotti-Mohren aufgewachsen und man hat mit dem Mohren einen Teil meiner Jugend mir geklaut. Denn seit einiger Zeit heißt der Mohr nicht mehr „Mohr“, sondern „Magier der Sinne“. Natürlich ist der „Mohr“ in seiner Gründungsgeschichte nicht von seiner rassistischen Doppel-Funktion zu trennen: als serviler Diener des Herrn (er bot früher Schokolade an) und als Repräsentant einer pseudonaturvölkischen Sinnlichkeit (in Afrika „schnackselt“ man gern und hat neben einer starken Libido auch ein hedonistisches Verhältnis zu allem Süßen). Kein Mensch erwartet, dass man eine solche Werbefigur heute noch kreiert. Aber muss man den braven Mohr nun ins Bleichwasser Michael Jacksons tauchen? Nein, muss man nicht. Und was man auf gar keinen Fall nicht DARF, ist die Beschneidung unserer reichen Sprache durch die bewusste Eliminierung scheinbar altertümlicher Begriffe. Gar nicht wohlfeil ist sowas, gar nicht wohlfeil …

  1881. Pikanterweise, lieber Michael, heißt ja der Sarotti-Mohr nach der Berliner Mohrenstraße, in der die Firma weiland ihren Geschäftssitz hatte. Und erst über den Umweg des Straßennamens gelangte der kleine schwarze Mann auf die Schokolade. Tja, die Straße in Berlin heißt noch immer so. Wo bleiben denn da die hysterischen Sprachbereiniger?
    In Garmisch tobt der Streit, ob die Hindenburgstraße umbenannt wird, aber in der Hauptstadt drückt man sich mal wieder vor der Verantwortung?

    Angemerkt sei, dass ich die „Kleine Hexe“ noch mal herausgekramt und gelesen habe (Textfassung 1957, das wird man in Zukunft bei Zitaten in der Quellenangabe mit erwähnen müssen). Damit kamen dann Fragen auf, ob nicht noch mehr viel mehr in verständliches Deutsch gebracht werden müsste. Müssten nicht die Berufsbilder des Bierkutschers oder Schindelmachers nicht besser durch den BoFrost-Fahrer und Hartz4-Empfänger (wer braucht heute noch Schindeln) ersetzt werden, wer weiß denn heute noch, was diese Leute gearbeitet haben?
    Was ist mit den Holzweibern? Gehen heute noch arme Leute in den Wald um Klaubholz zum Heizen sammeln?
    Könnte der Händlername Balduin Pfefferkorn vielleicht eine Anspielung auf jüdische Krämer der Vorkriegszeit sein? Könnte man hier nicht vorauseilend gerhorsam Herrn Pfefferkorn umbenennen (ich vermeide das Wort umtaufen!), damit gar nicht erst der Verdacht eines subilen Antisemitismus auftaucht?
    Schließlich: Die Verwandschaftsbezeichnung „Muhme“ versteht heute kein Kind mehr. Wäre hier nicht eine Alternative zu suchen?
    Und wie ist zu verstehen, wenn die Hexe ein Pferd über den Kutscher befragt: „Treibt er es immer so arg mit Euch?“. Immerhin ist doch das „es mit jemandem treiben“ auch explizit sexuell konotiert.

    Nein, nein, mir graust genauso wie Dir vor diesen Leuten…

    Wer aber, und ich denke, das sind nicht wenige, die Überschrift „Es hat sich ausgewichst, kleine Hexe“ in seiner durchaus auch sexuellen Bedeutung und nicht auf Preußler bezogen verstanden und auf den Beitrag geklickt hat, dürfte etwas anderes erwartet haben. Und damit gibt er dem Thienemanns-Verlag letztlich recht.

    Vielleicht lieber die Kleine Hexe komplett vom Markt nehmen und nur noch Bibi Blocksberg „Hex, hex“ kreischen lassen…

  1882. Was machen wir uns Gedanken darüber, ob Kinder beim Lesen über möglicherweise nicht Zeitgemäßes stolpern. Freuen wir uns, wenn sie überhaupt lesen und nicht nur stolpern.
    Mann könnte ja auch Erkan und Stefan (aka Sido und Bushido) bitten alle Wörter, die sie nicht mehr kennen durch irgendetwas Banaleres zu ersetzen …
    Dann ist Literatur wieder zeitgemäß …

  1883. Warum sollen eigentlich z.B. Arbeiter, die nie studiert haben, per Steuern Czylansky 42 Semester Studium bezahlen? Warum meinen eigentlich immer manche Leute, dass gefälligst andere Leute für die Leistungen, die sie in Anspruch nehmen, zahlen sollen? Umverteilung ohne Ende …

  1884. Wer heute studiert erlangt dadurch noch lange nicht automatisch einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Die Anhänger der Studiengebühren behaupten, „wer studiert, verdient später mehr, da ist es nur gerecht, wenn hierfür auch zur Kasse gebeten wird.“ Richtig ist: definitiv nicht jeder Akademiker verdient gut. Studium zahlt sich längst nicht für jeden aus: In diversen akademischen Berufen gibt es weniger Gehalt als in anderen nach betrieblicher Ausbildung. Viele Geisteswissenschaftler verdienen nur zwischen zehn und elf Euro pro Stunde. Nach einem Universitätsabschluss in Musik und Sozialarbeit sind es nur um die neun Euro. Gelernte Kaufleute ohne Studium (z. B. Spedition, Buchhaltung, Versicherung) verdienen dagegen zwischen elf und 13 Euro. (Quelle: Tagesspiegel vom 04.08.2012)
    Aber es geht auch nicht darum, Menschen mit Studium und Menschen mit praktischer Berufsausbildung gegeneinander auszuspielen. JEDE erste Ausbildung sollte grundsätzlich kostenfrei sein: egal ob Studium oder Meisterkurs!

  1885. @Michael, absolut richtig, dass jede Ausbildung, sofern sie an staatlichen oder anderweitigen in öffentlicher Hand befindlichen Ausbildungsstätten stattfindet, kostenlos sein sollte.

    @Norbert:
    Ein kleines Gleichnis? Heinz. P, von Beruf Landschaftsgärtner und Leiter eines kleinen Betriebes hatte einst einen Unfall. Da war der dankbar, dass der vom Staat ausgebildete Arzt ihn behandelt hat. Ebenso hat er bei einem vom Staat ausgebildeten Apotheker seine Schmerzmittel beziehen konnte.
    In Folge des Unfalls kam es zu einer Rechtsauseinandersetzung, bei der Heinz P. einen vom Staat ausgebildeten Anwalt hinzuziehen musste, um seine Rechtsansprüche durchzusetzen.
    Heinz P.s Kinder besuchen eine Schule und werden von Lehrern (ebenfalls vom Staat ausgebildet) unterrichtet. Getraut wurde er von einemvom Staat ausgebildeten Pfarrer, der auch seinen Vater beerdigt hat.
    Vom Staat ausgebildete Statiker prüfen gerade, ob das Dach der Multifunktionssporthalle unter der Schneelast stabil bleibt. Ein Chemiker kontrolliert die Qualität des Trinkwassers, ein anderer die der Lebensmittel beim Discounter, wo er immer einkauft.
    Ein Steuerberater (ebenfalls ein Studierter) macht ihm im Gesetzesdschungel die Steuer für seinen Betrieb in einem kleinen Bürogebäude, das ihm ein Architekt entworfen hat.
    Man könnte dieses Gleichnis beliebig lange fortsetzen.
    So lange der Zugang zu bestimmten Berufen eine Hochschulausbildung voraussetzt (und ich finde, das sollte bei bestimmten Berufen definitiv so bleiben), muss der Weg in diese Berufe allen, die die Qualifikation dafür mitbringen, offen stehen, und nicht nur denen, die den finanziellen Background dafür haben.
    Es ist Unfug, pauschal zu behaupten, dass die Arbeiter die Ausbildung der Akademiker bezahlen und diese dann einen goldenen Reibach machen und irgendwie gar keine Steuern mehr zahlen.
    Der Großteil der – sagen wir – ganz normalen Akademiker zahlt verdienstabhängig ganz genauso seine Steuern und finanziert so Universitäten wie auch berufsbildende Schulen ebenso mit.
    Und wohlgemerkt: Es geht nicht um das Klischee der 42 Semester und der ewigen Studenten, nicht um die Kategorie der Leute, die drei Studengänge beginnen und abbrechen, um dann frustriert irgendwas zu machen. Es geht um das Gros der ganz normalen Studenten…

  1886. Ohne Czyslanskys 42 Semester hätten wir bis heute NICHTS denkt mal daran, was wir diesem grossen Geist alles zu verdanken haben … Computer, das Internet, den Plattenspieler …

  1887. Oh Gott, und solches halbgare Geschreibsel soll dann die Zukunft sein? Voller Rechtschreib- (prekär!) und Flüchtigkeitsfehler, kürzlich aufgeschnapptem Halbwissen (Dickens!) und unrecherchiertem Blödsinn (Schirrmacher ist 2034 genau „methusalemische“ 75 Jahre alt!)? Da lob ich mir doch die knallharte Redakteurs-Auswahl der FAZ, die solch Kasperle-Performances nicht nötig hat.

  1888. Meine persönlich Unterstützung von Windows / Microsoft endete nach XP … Das war irgendwie noch okay … Aber seit ich die Kätzchen auf den Rechnern schnurren habe, sind alle Windows CDs auf dem Wertstoffhof.
    Bis auf eine, die behalte ich aus Nostalgie: Windows 95 beta (Codename: Chicago) …

    Wenn also wer einen Downgrade bei mir machen lassen möchte, einfach melden!

    Wie heisst es bei den Münchner G’schichten: „Ois Chicago!“

  1889. Ich habe leider bei der Fa.Kaffe-partner einen viel zu teueren Vertrag unterschrieben,und komme nicht heraus,das schlimme ist es möchte keiner den Kaffee trinken und 60 Monate mal 180,euro fehlt schon in der Kasse

  1890. Nein, ich bin mir Dir nicht einverstanden, lieber Tim!
    Ich bin mir sicher, dass wir alle unser Nutzungsverhalten mit Computern – oder dem, was früher mal Computer waren – wesentlich verändern werden. Dabei geht es nicht nur um die optionale Wischi-Waschi-Bedienung, die die Tastatur nicht ersetzen, aber ergänzen wird, sondern zum Beispiel auch um neue Formen der Echtzeit-Anzeige von Nachrichten. „Live Tiles“, lebendige Kacheln, sind dafür eine geeignete Darstellungsform. Lebendige Kacheln machen im professionellen Einsatz ja nicht weniger Sinn, als im privaten. Freilich wird die Anpassbarkeit und Flexibilität der Oberfläche künftig weit über das hinausgehen müssen, was Windows 8 bietet. Heute wehren sich doch vor allen Dingen die Administratoren. Und die haben sich immer schon gegen Neues gewehrt. Jede neue Windows-Version hat stets ihr Wissen entwertet. Aber welche Macht haben Administratoren heute denn noch?
    Nein- Windows 8 ist ein mutiger Schritt in die richtige Richtung. Ob er erfolgreich sein wird hängt wesentlich von Microsoft selbst ab: davon ob es Microsoft gelingen wird unabhängige Entwickler endlich wieder für sich einzunehmen, damit Windows seine Marktführung auch in Zeiten verteidigen kann, in der Büro-Rechner nicht mehr den Kern des Computermarktes bilden.

    Übrigens: es gab sehr wohl ein Windows 2. Ich müsste sogar irgendwo noch die 5 1/4-Zoll-Disketten dazu herumliegen haben. Im Herbst 1987 hatten wir – ich war damals ja noch Presse-Chef bei Microsoft – die 2er Version eingeführt. Und der spätere Rechtsstreit mit Apple bezog sich auf die Version 2.11. Die Version 3.0 war dann schon wieder weiter weg vom Look and Feel des Mac, als die Version 2.

  1891. Die klassische Österreichische Karriere verläuft so:
    1. Sängerknabe
    2. Hofrat
    3. Geheimer Hofrat
    4. Lippizaner

    Küss die Hand,
    ds

  1892. @michael: Du könntest mir vielleicht deinen Titel verleihen. Das tut man doch mit Titeln, oder? Du kriegst ihn auch sauber gewaschen wieder zurück.

  1893. Dottore, sie haben einen wirklich wunderbaren und spannenden Autotest geschrieben, der sogar mich als bekennenden Autogegner fesseln konnte,
    auch wenn für mich das Auto an sich den Tod vieler wunderbarer Dinge bedeutet hat (Innenstädte, das Flanieren, Hüte tragen …).
    Dass du aber meinen kleinen Test über Fahrrad-Winterreifen in deiner Aufzählung vergessen hast, kränkt mich doch ein wenig.
    http://www.czyslansky.net/?p=5323

  1894. Wunderbar! Jetzt komme ich fast in Versuchung, mein Auto einzutauschen 🙂

    Wobei, lieber Michael, Du hast, wie man lesen kann, nicht verstanden, wozu man ein kleines Stadtauto braucht. Es stimmt, da gibt es U-Bahnen, Trambahnen, Taxis, Rikschas, was das Herz begehrt. Und wenn man in der Stadt wohnt, dann braucht man in der Stadt kein Auto. Wenn man aber nicht in der Stadt wohnt, ist ein kleines Auto praktisch um in die Stadt zu fahren und dort zu parken. Ich behalte meinen Lancia Y doch noch 🙂 verbraucht auch ohne Hybris nicht mehr als Deiner und 200 PS brauche ich selten.

    Trotzdem hast Du einen Spitzenartikel abgeliefert – Respekt!

  1895. Der Lancia Y hat der Citroen DS 5 tatsächlich einiges voraus: es gibt ihn in Farbe! Der Farbfächer, der beim Citroen-Dealer für Käufer der DS 5 bereitliegt, hingegen gibt die klassische Ilford-Palette wieder: man hat im Wesentlichen die Wahl zwischen hellen und dunklen Grau-Tönen, konkret zwischen Hurricane-Grau, Aluminium-Grau, Galena-Grau, Vapor-Grau, einem bräunlichem Grau, einem gräulichen Weiß und – genau: Schwarz! Soviel Dezenz changiert schon arg in Richtung Demenz: als habe man bei Citroen vergessen, dass es Farben gibt. Ich vermisse das unsterbliche Schleimgelb meines alten Volvo 245, das immer ein wenig nach TBC-Auswurf aussah, das Lindgrün eines Maserati Quattroporte aus den Siebzigern, das Taubenblau eines Trabi und sogar Alfa gibt es nicht nur in Rot, sondern in einem postmodernem Gelb, das jeden MiTo in einen entzückenden Briefkasten verwandelt. Die aktuelle Citroen Farbpolitik ist so grausam.

  1896. Herr Kausch,

    mich hätte nach Lektüre dieses virtuos vorgetragenen Liebesgeständnisses auf sprachlich gehobenem Niveau mit gekonnter Fotostrecke noch interessiert, ob Sie ein Citroen-Fan sind oder einmal waren. Es klingt fast so. Ich selber fahre C6. Aber Ihr Report hat mein Interesse für den DS5-Wagen geweckt, den ich vor 1 1/2 Jahren in Frankfurt auf der Messe fast abgelehnt hatte. War mir zu Rambo artig. Aber wenn ein Schöngeist wie Sie das Fahrzeug ernst nimmt, dann werde ich mein Vor-Urteil noch mal überprüfen. Man kann nicht immer gestrig bleiben.

    Ich hoffe, Citroen hat Ihnen noch ein paar Accessoires für’s gekühlte Mittelarmlehnen-Picknick geschickt – aus Dankbarkeit für diesen Artikel. Verdient hätten Sie es allemal. Da ich selber auch einiges mit Frankreich zu tun habe, darf ich Ihnen noch schnell zu Bedenken geben, dass „a la francais“ noch ein „e“ hinten bräuchte, wenn es sich auf ein weibliches Substantiv beziehen sollte. Das aber nur am Rande vermerkt (diese Perfektion würde gut zu Ihrem Text passen).

    Vielleich zum Abschluss noch eine Frage zum musikalischen Teil: Sie hören anscheinend Rock-Musik. Welche Gruppen sind das denn so? Hätte mich einfach interessiert, weil ich vermutlich in einem ähnlichen Alter wie Sie bin und ebenfalls dem (komplexen) Rock der 70-er Jahre verfallen bin (u.a. natürlich). Es klingt seltsam, aber ich muss immer wissen, welche Musik ein Mensch gerne hört, um zu berurteilen, was er sonst von sich gibt.

    Danke noch mal für den subjektiv fein austarierten Bericht über diese Göttin mit der 5 im Namen.

    Joachim Meßner
    Saarbrücken/Zürich

  1897. Lieber Herr Meßner,

    ganz herzlichen Dank für Ihre lieben Worte. Das angemahnte „e“ habe ich dem Text noch gegönnt – allerdings als Korrektur markiert. Die Ehre, dieses „e“ als erster vermisst zu haben, liegt bei Ihnen 😉

    Sie fragen nach meiner persönlichen Citroen-Geschichte. Ja, es gibt eine: vor vielen Jahren fuhr ich etwa drei Jahre lang einen XM. Und den C6 habe ich mir vor einigen Jahren intensiv angesehen. Ich bin ihn auch Probe gefahren, habe mich dann aber für einen Jaguar XJ entschieden.
    Nun hat mich vor allen Dingen der Hybrid zu Citroen zurückgebracht.

    Die Musik: Autofahren ohne Musik ist in der Tat undenkbar. Deshalb ärgert mich auch die durchschnittliche Qualität der Audioanlage in der DS 5 so sehr. Was ich höre? Das Spektrum ist weit gefächert: klassischer Rock der 70iger (von Uriah Heep über Jethro Tull und Pink Floyd bis Ihre Kinder), Jazz (von Miles Davis bis Albert Mangelsdorff), aber auch die großen Franzosen (Georges Brassens) und aktuelle afrikanische Sänger (Traoré). Mhmmm – das wäre eigentlich mal ein schönes Thema für diesen Blog: „Musik fürs Auto: was hören gegen Aggressivität und Hetze?“ Ich sag schon mal DANKE für die Anregung.

  1898. Lieber Herr Kausch,

    Danke für die Antwort.

    Der C6 hat eine – zumindeset in meinen Ohren – sehr bassbetonte Anlage eingebaut (mit 10 Lautsprechern, davon 2 Subbwoofer). Kann nicht klagen.

    Meine Musik beim Fahren: letztlich alles querbeet (aber fast nie Autoradio). Bevorzugt: (frühe) Genesis, Yes (unbeschreiblich), Jethro Tull (unabdingbar), Gentle Giant (verspielt und dennoch mächtig), King Crimson (archaisch), Mike Oldfield, Frank Zappa. Die Liste ist noch länger. Aber die genannten sind die Protagonisten. – Schön finde ich teilweise auch chinesische Musik (Anspieltipp: „la lune se reflete sur une piece d’eau“, CD-Name: „un matin sur le fleuve“, Sony MK 36705). Sehr gefühlige, hautnahe Instrumentalmusik, sehr bildhaft (quasi Programmmusik).

    Jazz in jeder Form (auch Miles Davis) und viel Klassik (Wagner, Williams, Profkoviev, Debussy u.ä. , aber gerne auch Bach). Ich spiele selber Klavier und komponiere für meine kurzen Fernsehreportagen die Szenenmusiken selber (aber mehr aus Spaß).

    Ohne Musik im Auto wäre mein Leben anders verlaufen. Ich hätte mich geweigert, weite Strecken zu fahren.

    Herzlichen Gruß
    Joachim Meßner

    PS: sehe, dass Sie neuerdings auch im ACC-Forum unter Mikausch schreiben. Bin auch dort vertreten. Ich brauche Ihnen meinen Spitznamen nicht zu nennen. Sie erkennen mich vermutlich auch so. Habe dort so ein bisschen die Renegatenrolle eingenommen. Ist witziger so.

    Ja, es wäre

  1899. Ich kann mit Biedermann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte.
    Folgt ihr nur den Amerikanern in Allem, macht ihnen jeden Mist nach. Seid politisch korrekt und, frömmelt und katzbuckelt!

    Ich rufe den Tag des Altherren-Witzes aus, steckt euch eure Chauvikasse in den Arsch!

  1900. Nun aber doch noch mal eine seriöse Antwort auf eine seriöse Frage:
    Vor einigen Tagen erreichte mich nämlich der Hilferuf eines Studenten. Sgtark verkürzt suchte er Hilfe bei der Entscheidung, ober er promovieren solle oder nicht.
    Meine Antwort lautete nach reiflicher Überlegung:
    „Denkt man ausschließlich in Karriere-Kategorien, dann ist „der Titel“ in staatsnahen Bereichen (öffentlich-rechtliche Medien, einige Verbände) und ebenso in Konzernen für Führungspositionen, aber auch für die Akzeptanz als Berater oder Partner heute oftmals unerlässlich, oder doch zumindest sehr hilfreich. Das mag man bedauern, aber meine Erfahrung geht eindeutig in diese Richtung. Ich hätte wohl als Berater eine ganze Reihe interessanter Aufträge ohne Titel kaum erhalten. Andererseits ist auch ein mittleres Handicap auf dem Golfplatz hilfreich – und darauf habe ich immer verzichtet. Vor vielen Jahren habe ich tatsächlich einen Auftrag bei einem großen Online-Konzern verloren, weil ich nicht zur rechten Zeit auf dem Golfplatz war – unglaublich aber wahr. Wenigstens gibt es dieses Unternehmen heute nicht mehr 😉
    Auf Rang 3 der unsinnigen und hilfreichen „Skills“ steht inzwischen ein Flugschein. So müsste mein Rat nun lauten: Promovieren Sie! Das ist allemal billiger, als Golf zu spielen und regelmäßig zu fliegen!
    Andererseits: Engagement und Begeisterung für das was man tut – also Leidenschaft in Studium und Beruf – toppen alle diese Erfolgsfaktoren. Und Karrieren sind weniger planbar, als man meint. Mein Rat lautet deshalb immer: Folgen Sie Ihrer Nase: haben Sie ein tolles Promotionsthema, für das Sie sich faszinieren können, dann widmen Sie sich diesem Thema und nehmen Sie den Titel mit. Für einige Karrieren ist er unerlässlich. Und wenn Sie sich in zehn Jahren dazu durchringen, dass eine Vorstandsposition bei Siemens ohnehin keine reizvolle Perspektive für Sie ist, dann haben Sie zumindest die Zeit der Promotion genossen. Betreiben Sie aber die Promotion heute nur als Investition in eine ungewisse Zukunft, dann lassen Sie es besser. Sie verstehen: der wichtigste Punkt in der Karriereplanung ist Leidenschaft – nicht Planung!“

  1901. Lieber Lutz Prauser,

    Sie fragen tatsächlich, in welcher Welt dieser Mann lebt?
    Das ist doch recht offentsichtlich. Er ist in einer Welt groß geworden, welche einer Blase gleicht. Die Katholische Kirche lebt ihren Traum. Sie tut das, was sich viele Leute nicht trauen (manchmal auch zu Recht). Es ist nur nahelegend, Beschreibungen von Verhalten zu nutzen, welche man in der ‚gloreichen‘ Vergangenheit selbst ausgelebt hat. Schon unser Herr Jesus kam nicht ohne Blut aus – da sollte ein weiterer Mauerstein im Mausoleum der kath. Kirche nicht ohne Blut auskommen müssen.
    Vielleicht ist ja genau das, was Herrn Müller so zuwider ist, das sich die Welt auf der Platzen der kath. Blase ganz ohne Blut vorbereitet.

  1902. Marx ist Dummheit und Feigheit, Marx ist Heuchelei und Falschheit, Marx ist Tyrannei und Armut, Marx ist schlecht. Wo immer der Mensch sich vor seinem Denkmal verbeugt, wird die Menschheit verdammt. Marx ist im wesentlichen antizivilisiert, antiliberal und antimenschlich.

  1903. Lassen wir doch die Kirche im Dorf oder was auch immer die Säkularisten im Dorf lassen werden. Herr Müller hat von Pogromstimmung gesprochen. Ich übersetze das mit „Auswirkung zunehmender Hetze“. So habe ich das Wort auch schon oft verwendet gesehen und es bedeutet sicher nicht dasselbe wie „Pogrom“. Trifft es nicht ins Schwarze? Ob die Kirche das aushalten muss oder nicht, steht wieder auf einem anderen Blatt. Vielleicht bereitet Gott gerade mit dem Abschmelzen der Polkappen eine neue Sintflut vor, weil es ihn nervt, wie man mit seiner Kirche umgeht. Wer weiß? (Ich glaube das nicht – dennoch: wer weiß?)

    Zurück auf die Erde: Wenn nun eine katholische Einrichtung katholisch ist und sich katholisch verhält, wer wundert sich? Wann nennt man so etwas Markentreue, wann ist es irgendwas Verdammenswertes. Und wieso?

  1904. Hallo Herr Kausch, vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht. Habe eine NEX-5 und mir fehlt zusätzlich noch genau das was die NEX-7 (Sucher, separate Rändel für Zeit, Blende und ISO) jetzt anbietet. Ihr Fazit bezüglich Tannenbaum im Kohlenkeller hinterlässt mich nach Ihrem eigentlich überraschend positiven Kommentar dann aber doch wieder etwas ratlos. Was stören unbrauchbare Vorschläge der Software, wenn die NEX-7 mir gleichzeitig doch alle Möglichkeiten der manuellen Steuerung habe ? MfG Leo Reinold

  1905. Lieber Herr Reinold,
    der Kopf wird sich, muss er zwischen einer Leica und der NEX-7 wählen, immer für die Sony entscheiden. Im Kohlenkeller, wie an jedem anderen Ort. Aber den Bauch stören die Automatiken und Funktionen. Der Bauch freut sich, wenn eine Kamera nicht mehr zu können vorgibt, als der Fotograf zu tun vermag. Leica wird immer eine Bauchentscheidung bleiben. Bei dem Preis sind die Dinger nicht rational zu vermitteln.
    Aber auch mit der NEX-7 kann man mehr als glücklich werden.

  1906. Alex, Du als Fastreligionsgelehrter, klär mich doch mal auf. Ich dachte, so’n Papa könne gar nicht zurücktreten, sondern der muss in einer Holzkiste aus dem Amt getragen werden. Und nun sowas! Hätte doch sein Vorgänger auch längst tun müssen, aber der hat’s voll durchgezogen. Hat der Beni da eben mal die Satzung geändert?

  1907. guter Bericht, entspricht voll der Wahrheit. Es geht doch schon lange nicht mehr um den Olympischen Gedanken der Spiele. Der Kommerz will umsatz !

  1908. Hätten die Olympier vor 1972 das Ringen schon abgeschafft, hätte es ein Highlight der Olympischen Spiele nie gegeben – den Kran von Schifferstadt gegen den Fleischberg aus Amerika. Unvergessen:

  1909. Radio ist nicht an sich gut. Radio ist genauso Schrott und Unterschichten Unterhaltung wie Fernsehen. So manch einen Morning Man wünscht man sich ins Dschungelcamp.

    Bayern2 ist toll, neben manchem WDR Programm und dem Deutschlandradio ein wundervoller Schatz niveauvoller anspruchsvollen Unterhaltung…

    Da ich ja bei meiner Arbeit kaum denken muss, laufen bei mir die Podcasts von BR2 den ganzen Tag.

    Und das Highlight der Woche ist wie jeden Freitag „sozusagen“ am liebsten mit Thomas Meyerhöfer und als besonderem Schmankerl mit Werner Müller, der Sprachpfleger des BR …

  1910. Nein, das ist wohl eine Sache von Mumm. Seid 700 Jahren hatte wohl einfach keiner mehr den Schneid die Schlüssel weiterzugeben. Da muss wohl erst ein hardliner Ratzi kommen, um diese ’schöne‘ Tradition zu brechen. Nun kommt halt ein „Deutschland sucht den Superpapst“ auf uns zu, wobei Ratze sich anschließend beim Dschungelkamp anmeldet.

  1911. Ich denke, das Problem liegt weniger bei den Social Media Plattformen als bei deren Usern. Wie ja bekannt – auch hier schon öfters thematisiert – bemühen sich gerade FB-User, gegenüber ihren „Freunden“ möglichst perfekt darzustehen. Das aber ist der Punkt. Einen Partner über eine Dating-Plattform oder FB zu suchen, hieße ja einzugesehehn, dass man im Reallife dazu nicht fähig ist. Dass man nicht so cool, so attraktiv, so sexy… ist.
    Wie stände man denn da vor seinen Facebook-Freunden da…

  1912. Hallo Herr Kausch,
    Ich denke, Partnersuche ist zu individuell, um mit einer Strategie alle Bedürfnisse aller Singles erfüllen zu können und so ist die Vielfalt der Angebote und deren Strategien ein Spiegelbild der Unterschiedlichkeit von Singles. Dass bspw. Partneragenturen (Disclaimer: ich bin/war für mehrere tätig) nicht erfolgreich wären, steht im Widerspruch zu deren Erfolgsquoten. Eine Agentur bspw. hat gerade die Zahl der Paare veröffentlicht, die in diesem Jahr ihren zehnjährigen Hochzeitstag feiern. Das ist nicht nur in Vermittlung sondern auch in Langfristigkeit durchaus erfolgreich und eigentlich eine sehr schöne Sache, oder? MfG

  1913. Hallo Herr Hegmann,

    Sie haben natürlich recht: die Angebote müssen so vielfältig sein, wie die Bedürfnisse der „Nachfrager“. Mir geht es auch nur um einen Trend, den ich meine, auszumachen: je akzeptierter und öffentlicher das Partnersuchverhalten wird, desto stärker wird die Integration von Partnervermittlung und Social Media werden. Und desto stärker kann die Selbsteinschätzung und Eigenprofilierung, auf die etablierte Anbieter heute setzen (müssen), durch Fremdprofilierung ergänzt (keinesfalls ersetzt) werden. Online-Partnervermittlung hat ihre Zukunft noch vor sich, wenn sie sich tendenziell den sozialen Medien gegenüber öffnet. Und was heute noch Nischenangebot ist, wird morgen Mainstream sein. Eigentlich auch eine schöne Sache, oder? 😉

  1914. Unbedingt! Es ist doch großartig, wie viele Möglichkeiten heute Partnersuchenden offen stehen, wo es früher vielleicht nur Sonntagstanztee und Kleinanzeigen gab – oder die Vermittlung durch die Eltern. Ich denke, jede Strategie hat ihre Berechtigung. Erfolgreich ist meist diejenige, die die bisher erfolglose Strategie oder Muster durchbricht. Der Freundeskreis ist statistisch ja auch nicht umsonst der beste und bewährteste Kuppler. Neues zu auszuprobieren wird am besten durch Vielfalt ermutigt, glaube ich. Bei den sozialen Netzwerken und ihren integrierten oder aufgesetzten Anwendungen ist bisher die Furcht der vor allem weiblichen Mitglieder, als bedürftig zu erscheinen, der größte Hemmschuh. Intelligente „Vorschlagsysteme“ scheinen mir da Erfolgversprechend, bspw. das Konzept, das gerade Loveopolis vorstgestellt hat. Aber die bleiben nach meinen Erfahrungen den jüngeren Singles vorbehalten. Die Generation 50 oder 60+, die heute viel häufiger als früher, auch nach Trennung oder Tod eines Lebenspartners eine neue Beziehung suchen, fühlen sich bei den Agenturen mit ihrem beinahe klassischen Ansatz meist wohler als in den sozialen Netzen. Aber da wird, da gebe ich Ihnen ganz sicher Recht, noch sehr viel passieren und das wird bei uns und in anderen Kulturkreisen mit anderer Kennenlernkultur extrem spannende Entwicklungen hervorbringen. In China habe ich erlebt, dass sich Eltern von in die Großstadt gezogenen Kindern übers Netz zusammen taten, um dann vor Ort eine typische Kuppelparty zu veranstalten. Hauptsache, Menschen finden sich. Und sei es nur für eine Affäre 😉

  1915. So, und den Text jetzt mal fünf Minuten lang gründlich korrekturlesen ( was verstehe ich unter „das Dienst-Handy aufhabendes“?), dann wird da vielleicht sogar noch ein lesbarer Artikel draus

  1916. mir ist eine ältere kaffeepartner mit münzeinwurf in die hände gefallen sollfunktionsfähig sein wer will sie haben 300 €

  1917. Was passiert wenn man bei gleichbleibender Nachfrage das Angebot verkleinert? Der Preis steigt, ist doch klar. Und das ist die Strategie: Weniger Pageimpressions = weniger Inventar = höhere Werbepreise. Logisch, oder?

  1918. @Joachim Herbert. Das klingt zunächst logisch, lässt aber einige Faktoren außer acht.
    Ich mach das mal an einem Beispiel deutlich:
    Ich möchte für ein bestimmtes frauenaffines Produkt Werbung einkaufen. Das mache ich, indem ich z.b. 1 Mio PIs bei Brigitte.de einkaufe. Bisher kein Problem. Wenn aber der Verlag und google sich nicht bei dem neuen LSR einigen und google Brigitte.de nicht mehr anzeigt, gehen vermutlich auf der Seite die Visits deutlich nach unten.
    D.h.: Es dauert wesentlich länger, bis ich meine PIs zusammen habe. Es findet eine deutliche Verkleinerung des Angebots auf Brigitte.de statt. Soweit d’accord.
    Was kann jetzt Brigitte.de tun?
    Entweder die Preise erhöhen oder die Werbeflächen. Wenn die Preise erhöht werden, was kann ich dann als Werbetreibender tun?
    Ich kann z.B. auf brigitte.de und die hohen TKPs akzeptieren, oder ich kann ausweichen auf Plattformen, die dieses Problem nicht haben: Wunderweib, GoFeminim, Erdbeerlounge… Seiten, die wohl nicht mit Google über LSR streiten werden. Oder ich kaufe z.b. bei Pro7.de in den frauenaffinen Umfeldern ein.
    Da es im Netz immer mehr Angebote gibt, immer mehr attraktive Werbeflächen und hochprofessionelle Vermarkter, glaube ich nicht, dass die Strategie aufgeht. Statt – um zum Beispiel zurückzukommen – bei Brigitte.de für teures Geld meine PIs zu kaufen, kann ich sie genauso zielgruppenaffin auch anderswo bekommen. Und das wissen auch die Verlage bzw. deren Vermarkter. muss ich denn zwingend auf dieser einen Plattform präsent sein? Wohl nicht.
    Wie gesagt: Eine Hypothese. Warten wir ab, was passiert…

  1919. @Lutz Prauser. Würde Ihnen ja recht geben. Aber die von Ihnen angeführten Seiten aus diesem Internet bieten keinen Qualitätsjournalismus. Sonst würden sie ja von den Verlagen betrieben und wären Teil einer starken (Print-) Marke.
    Deshalb macht dort eigentlich auch niemand Werbung. Wenn doch, muss ein Irrtum vorliegen, der sicher bald korrigiert wird. Wenn nötig per Gesetz…

  1920. Lieber Herr Herbert,
    da muss ich schon wieder widersprechen. Und zwar mit folgenden Punkten:

    -> in dem von mir entworfenen Beispiel geht es um eine weibliche Zielgruppe allgemein, nicht um eine Zielgruppe, die an Qualitätsjournalismus interessiert ist. Da kann es durchaus sinnvoll sein, solche Seiten zu belegen und Reichweite aufzubauen.

    -> Nicht wenige Netzbenutzer wollen gar keinen Qualitätsjournalismus sondern Unterhaltung bzw. eine schnelle „Information“ aus demNetz. Es ist ihnen völlig egal, ob sie von der anstehenden Trennung eines Prominenten auf bunte.de, promiflash.de oder bild.de. Die Kochrezepte auf dieser Plattform haben sicher wesentlich höheren Zugriff als die im Zeit-Blog.

    -> Es ist ebenfalls ein Irrtum, dass sich Werbetreibende dort irrtümlich hin verirren. Im Gegenteil: Für eine Vielzahl an Produkten ist es geradezu sinnvoll, auf Unterhaltungs-, Ratgeber- und ähnlichen Plattformen präsent zu sein als auf sogenannten „Qualitätsjournalismus“-Plattformen. Es geht nämlich gerade bei Markenartikeln um Reicheweite in der Breite. Da ist der Boulevard schon immer besser geeignet gehen.

    Wie gesagt: Es geht hier nur um das Buchungsverhalten der Werbetreibenden, ihre Werbung dort zu platzieren, wo sie (oder ihre Agenturen) ihre Zielgruppen vermuten…

  1921. Ich bin, was das LSR angeht, bekanntlich auch eher auf der Seite der Gegner (besser: Spötter). Aber der Concièrge in Deinem Beispiel hinkt. Das (offizielle) Argument der Verlegerlobby ist, dass man nach einem Blick in Google News dem Link nicht mehr folgen muss, sondern schon Bescheid weiss und nur in einzelnen Fällen dem Link zum Zweck der Recherche folgt.

    Dein Concièrge empfiehlt also nicht die Lokale in der Umgebung, er hält vielmehr Kostproben der angebotenen Drinks und Speisen unter seinen Tresen bereit. Nach drei Gabeln Spaghetti Poverini und einem herzhaften Mundvoll vom Ossobuco kostest Du noch schnell ein Achterl Montepulciano, um dann zu entscheiden, dass „der Italiener“ heute eine gute Wahl war. Gehst aber nicht hin, Dein Bedarf ist ja befriedigt. LOL.

    Die Analogie bestünde also eher drin, zu sagen: Wenn ein Achterl Dir reicht, wie groß darf denn so ein Versucherl sein? Ein Sechzehnterl? Ab wann weiß man nicht mehr, ob einen der Wein überhaupt interessiert?

  1922. Und jetzt regt sich auch noch der Roncalli Clown auf:
    „Ein Zirkusclown ist kein Depp, den man auf eine Stufe mit Berlusconi stellt“, sagte Bernhard Paul der Nachrichtenagentur dpa.

  1923. Oh toll! Wir kriegen Prohibition. Funktioniert(e) ja mit Alkohol, Waffen, „illegalen“ Büchern, etc. wunderbar! Die Geschichte ist voll von Beispielen für erfolgreiche Prohibition – NOT!

    Dieser Moral- und Tugendterror geht mir so was von auf den Senkel.

    Soll doch jeder Pornos gucken, der will. Und die Behauptung, daß Pornos die Sexualität von Jugendlichen negativ beeinflussen ist durch Studien schon mehrfach widerlegt worden.

  1924. Ich sehe es schon vor mir: Produzenten in der EU machen dicht oder wandern aus. Darsteller_innen drehen Filmchen weiter, nun aber in kleinen schmuddligen Buden, die zwielichtige Gestalten ihnen zur Verfügung stellen. So sind sie natüüüürlich viel besser vor Übergriffigkeiten am Set geschützt. *facepalm*

    Das mag natürlich plakativ sein, aber genau so etwas passiert doch immer, wenn Dinge verboten werden. Ein Drängen in die Halblegalität oder Kriminalität, welches Ausbeutung doch gerade erst Tür und Tor öfnet. Entsetzlich.

  1925. Genau! Nicht erst heute entnahm ich Wikipedia

    Die Bezeichnung „Autobahn“ wurde erstmals von Robert Otzen im Jahr 1929 geprägt. Otzen war Vorsitzender des Autobahnprojekts HaFraBa (Autobahnprojekt Hansestädte –Frankfurt am Main–Basel). Bis dahin sprach man von „Nur-Autostraße“. Die erste Autobahn der Welt war die AVUS im Berliner Grunewald, die am 24. September 1921 eröffnet wurde. […] Die erste Autobahn in diesem Sinne in Deutschland, die zwei Städte verband, wurde am 6. August 1932 zwischen Köln und Bonn vom Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer eröffnet; die kreuzungsfreie Strecke war 20 Kilometer lang („kreuzungsfreie Kraftfahr-Straße“). Heute trägt sie die Bezeichnung A 555.

    Aber kann auch sein, dass Wikipedia lügt. Man sollte sich nicht auf sie verlassen, so wie diese Journalisten ….

  1926. Hallo Herr Kausch, ich möchte Ihnen ganz herzlich für obigen Artikel danken, denn er hat mir eine hervorragende Entscheidungshilfe bei der Auswahl einer qualitativ mehr als befriedigenden Kameraausrüstung gegeben, die sich gleichzeitig preislich in den Grenzen des dafür unbedingt Erforderlichen hält. Ich habe mir die Sony Nex-7, den Novoflex Adapter und ein Leica M Objektiv gekauft. Grandios !! Passt alles unauffällig in eine grosse Manteltasche und liefert Ergebnisse wie ich sie mir besser nicht wünschen könnte. Die elektronischen Spielereien lasse ich da wo sie sind (bis auf die Kantenanhebung !), alles Nötige ist spielend leicht manuell einstellbar, bei unmittelbarer Vollkontrolle des Bildes. Als Bewunderer von Cartier-Bresson habe ich mich übrigens für das Summicron 50 mm entschieden – und ich muss gestehen, als ich es das erste Mal in der Hand hielt, war mir sofort klar, dass man zwar von einer Sony zur Leica wechseln könnte, aber wohl nicht umgekehrt 😉

  1927. Meine Güte, die antifaschistischen Genossen in der DDR haben jahrelang mit einer Währung gezahlt, die nach einer von Hitler dem Deutschen Reich einverleibten südöstlichen Grenzregion benannt war. Nein, nicht mit Österreich, mit Ostmark!

  1928. Berlusconi ist kein Clown. Er ist ein Demagoge. Er hat so tiefgreifend in den Medienapparat und wohl auch in die kollektive Psyche seiner Landsleute eingegriffen, dass heute mehr als jeder dritte Italiener einen Demagogen und Kriminellen wählt. Die hatten doch nicht einfach zuviel Pferd auf der Pizza. Die meinen das ernst. Die wählen den Mann. Nein – Italien ist heute so anfällig für autoritäre Strukturen, wie seit dem Duce nicht mehr. Und Italien – und Ungarn nicht weniger – zeigt, dass unsere Demokratien nicht gefeit sind vor einer Renaissance des Autoritarismus. Das muss ängstigen. Vor Clowns braucht man Angst nicht zu haben.

  1929. Verdammt, jetzt ist mein Lieblings NS-Zeit-Verharmlosungs-Argument perdu! Jetzt kann ich den lästigen „Gutmenschen“ nur noch entgegensetzen, dass der Führer zu seinem Hund sehr nett war …

  1930. Aber Michael, warum denn so pferdefeindlich?

    Schon der berühmte englische König Richard III. soll in seiner Lieblingspizzeria im Londoner Westend ausgerufen haben:
    „A horse, a horse, my kingdom for a horse!“
    So nachzulesen in den apokryphen Schriften der „Chronica historia“ von Earl Charles of Lansky, dem berüchtigten Vorfahren des großen Czyslansky.
    Erst William Shakespeare, der ja bekanntlich alles abkupferte, hat dieses bemerkenswerte Zitat in einen völlig anderen Kontext gebracht um so der Legendenbildung Vorschub zu leisten.

  1931. Bitte nicht vergessen, wie tief sich diese edlen Tiere bereits in unseren Sprachgebrauch eingenistet haben. Hört man doch noch heute oft:
    „Kuhk mal da drüben“ oder werden aussergewöhnlichen Speisen oft als „Kuhlinarische“ Köstlichkeiten bezeichnet – Ein eindeutiger Verweis auf die schmackhafte Nutzung dieser Rindviescher. Selbst die Jugend ist tief mit den Hornträgern verbunden, wollen heute doch alle Hipp (verweis auf das, im Artikel vorkommene Hippo) und Kuhl sein.

    Ausserdem sei angemerkt, dass die Österreicher nicht nur auf einen Literaten mit dem Namen Kuh zurückblicken können. Vielmehr scheinen dort bekannte Persönlichkeiten sehr gern unter dem Namen Kuh herran zu wachsen. Eine kleine Liste:
    – Anton Kuh (1890–1941), österreichisch-jüdischer Journalist, Essayist, Erzähler und Redner
    Emil Kuh (1828–1876), österreichischer Literaturkritiker und Schriftsteller
    Paul Kuh-Chrobak (1863–1931), österreichischer Beamter und Finanzminister
    Sophie Templer-Kuh (* 1916), österreichische Ehrenvorsitzende der Internationalen Otto Gross Gesellschaft e.V
    (Quelle: Wikipedia)

  1932. Ihr lieben, ich arbeite heute Nachmittag in einem Coffeeshop und habe mein MacBook-Ladegerät vergessen. Ich bin (erstaunlicherweise) immer noch nicht lebensmüde, sollte ich also offline gehen, liegt das nur an fehlendem Strom nicht an fehlendem Lebensmut. Ich sag das nur, nicht dass hier jemand vor lauter Sorge mir eine Einsatztruppe mit Pfarrer und Psychologen …

  1933. Die Bedrohung ist definitiv real!
    Ich konnte zwar noch keinen Beweis für das Fressen von menschlichen Hirnen finden, aber Menschen, die nach der Definition eher „untot“ denn „lebend“ sind, gibt es eine ganze Menge!

  1934. @Alexander Broy: Du wirst diese Beweise auch nicht finden. Zombies sind ausgestorben mangels Nahrung – es gibt einfach nicht genug Hirn. Und die heutigen Untoten sind auch keine Zombies. Nach einer äußerst glaubwürdigen weitverbreiteten Theorie leben wir alle auf dem Holodeck der NCC Enterprise. Oder in der Matrix. Jedenfalls gibt es nur etwa 10.000 Seelen, der Rest ist reine Animation. Dazu gibt es ein bahnbrechendes Werk von Czyslansky, der die 10.000 empirisch geschätzt hatte, ohne von der NCC Enterprise oder der Matrix eine Ahnung zu haben. Wenn ich das Werk vor Dir finde, schicke ich es Dir!

  1935. Na, ich weiss nicht. Diese Tweets lesen sich recht gestört. Entweder, dieser Mensch schreibt immer so, dann können ihn die Menschen, die darauf eingestiegen sind, nicht wirklich kennen. Oder er schreibt normalerweise anders, dann hat er durch fahrlässiges Absondern von inhaltsleerem Text all denen, die einen echten Hilferuf über Twitter versenden, einen Bärendienst erwiesen.

    Ich mag Twitter, aber diese Geschichte gehört nicht zu den Gründen, wieso das so ist. Ich finde diesen Vorfall schlicht peinlich. Und wenn etwas peinlich ist, sind Kalauer ein probates Mittel, die Luft rauszulassen. Was keine Despektierlichkeit gegenüber suizidgefährdeten Menschen sein soll.

    Hier also sicherheitshalber ausnahmsweise kein Kalauer. Will Dich ja nicht ärgern, nur widersprechen.

  1936. Der schönste jüdische Witz geht folgendermaßen:

    Mosche und Joschele haben Streit. Mosche geht zum Rebbe und erzählt ihm die Gesichichte aus seiner Sicht.

    Rebbe sagt nach einigem Nachdenken: „Mosche, muss sagen: host Recht!“

    Mosche geht glücklich nach Hause. Ein paar Minuten später kommt Josche rein und erzählt dem Rebbe die Sache aus seiner Sicht.

    Rebbe sagt nach einigem Nachdenken: „Mosche, muss sagen: host Recht!“

    Joschele geht glücklich nach Hause. Da tritt die Frau des Rebbe, die das Ganze in der Küche gehört hat, ins Zimmer und schimpft mit ihrem Mann: „Rebbe, konnst nicht sogen das Moschele Recht hat und Joschele auch!“

    Rebbe sagt nach einigem Nachdenken: „Frau, host Recht!“

  1937. Mein Favorit stammt aus der Abteilung „Ökumene“:

    Ein katholischer Prieser, ein Rebbe und ein evangelischer Pastor tauschen sich aus, wie sie es so mit der Kollekte halten.
    Der Protestant sagt natürlich: „Ich führe alles 1:1 an meine Landeskirche ab. Wie es sich gehört. Für mich bleibt da nichts. Das ist doch wohl selbstverständlich.“
    Der Prieser schüttelt ein wenig herablassend den Kopf und sagt: „Bei mir gehen 20% nach Rom. 60% bleiben in der Gemeinde und der Rest…“ Er lächelt wissend.
    Darauf der Rebbe: „Ich werf alles in die Luft und ruf: Elohim, nimm was Du brauchst. Was zurückkommt ist für mich.“

  1938. Meine Herren,
    es geht doch an dieser Stelle gar nicht darum, ob der Twitter-Vogel einen Selbstmord angekündigt hat oder nur falsch verstanden wurde (was bei dem Ausriß oben ur noch schwieriger zu deuten ist).
    Es geht darum, dass die Community soziale Verantwortung übernimmt und diese ins RL übertragen hat. Twitter kann eben mehr als nur Nachrichten und Gerüchte verbreiten und Langeweile vertreiben helfen. Denn hinter den Avataren verbergen sich teilweise echte Menschen, für die das, was sie lesen, Bedeutung hat. Darum ging es mir. Denn diese Reaktion war alles andere als peinlich, die war zutiefst menschlich, hilfsbereit und fürsorglich, vielleicht etwas panisch, aber nicht peinlich.

    Und Kalauer, lieber Sebastian, sind m.E. mitnichten immer eine probate Reaktion auf Peinlichkeiten, denn sie setzen dem Kalauerer selbst oft genug selbiger aus. Denn der Kalauer ist platt, kein Zeugnis für feinsinnigen Witz, oder geistige Reife. Ironie wäre da besser.

  1939. Es gibt Grenzen der Privatheit, und hier ist m.E. eine ganz deutlich überschritten. Wenn man sich – auch in einem semiöffentlichen Raum – nicht mehr frei unterhalten kann (über was auch immer, ohne das andere lauschen, protokollieren, twittern und sogar noch Fotos posten – dann läuft etwas falsch. Damit ist einer Denuntiationskultur und Diffamierung wieder Tür und Tor geöffnet.

    In den guten alten Zeiten gab es mal ein Sprichwort:
    Der Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand.

    Da ist immer noch was dran.

    Natürlich gibt es Situationen, in denen sich zwei lautstark unterhalten in der Intention, dass Umsitzende das mithören können/sollen. Das ist bestenfalls ungezogene „Dickehose-Mache“. Die einzige vernünftige Reaktion darauf ist: „Hoit Dei Goschn“; aber sicher nicht, via Twitter mitzuschreiben. Das ist hinterrücks und feige und vor allem überhaupt nicht überprüfbar, ob das dort geschriebene Wort auch tatsächlich so gefallen ist. Eine ganz miese Nummer.

  1940. Ein Wort an die Beiden hätte genügt, um Ruhe zu haben. Wenn man sich die ellenlange Rechtfertigung auf der Website von Frau Richards durchliest, kann einem angst und bange werden. Nein, was sie da getan hat ist nicht in Ordnung und durch nichts zu rechtfertigen.

  1941. Ich fasse es nicht. @Michael: Du forderst Frau Richards auf, zwei Menschen, die sie nicht kennt, „in die Eier zu treten“, nur weil die angeblich gesagt haben „big dongles“? So wie diese Frau auftritt wird sie übrigens eher Dir in die Eier treten, weil Du ihr ungefragt Ratschläge gibst.

    Dein Eier-Trete-Rat ist also in jeder Hinsicht missglückt. Aber Du bist in „guter“ Gesellschaft: Unbegreiflich, wie sich der Veranstalter verhalten hat. Unbegreiflich der Arbeitgeber der Männer. Unbegreiflich eine Gesellschaft, die hier überhaupt Diskussionsbedarf sieht.

  1942. Jetzt war ich so stolz darauf, Tims Geburtstag nicht vergessen zu haben (wie ich es sonst mit so gut wie jedem Geburtstag von eigentlich jedem tue) und jetzt sieht es wieder mal so aus, als hätte mich jemand daran erinnern müssen. Lieber Tim, würdest du bitte den Zeitstempel meiner Mail mit dem Erscheinungsdatum dieses Posts vergleichen. Ach nein, lass es, du hast ja Geburtstag – bleib wenigstens an diesem Tage offline, aber ich wette, dass kannst du gar nicht mehr.

    Ach ja, und Mik hat in seiner sonst gelungenen Laudatio natürlich wieder mal vergessen zu erwähnen, dass du Skatweltmeister der Presse … 🙂

    Einfach nochmal: Alles Gute, Tim!

  1943. Dem journalistischen Skatmeister mit Spendenambitionen, Neulungauer mit Trachten- und Jagdfaible, dem Einzigen, der Gedichte von „Dr. Eidechse“ memorieren kann, der marathonisierend durch die Straßen läuft…

    Und damit dem Mann, der all das verwirklicht hat, was mir nie vergönnt sein wird, dem Held meiner Kindheit, der Lichtgestalt und Erleuchtung, der Sonne, dem Vorbild…

    Einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

    Bleib uns noch lang als Freund und Czyslansky-Autor (Der Tim könnte nämlich auch mal wieder was schreiben…) erhalten.

  1944. Was kann man da noch hinzufügen? Ich gratuliere von Herzen. Ohne Miks Grausamkeit mit dem offenen Herzen, ohne Alexanders wahnwitzigen Vorschlag, einen Tag offline zu sein und ohne Lutz‘ Sklaventreiberei (die im Prinzip eh Tims Domäne wäre), einfach nur

    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

  1945. Freunde Czyslanskys (und von mir)!

    Ich bin, um Johannes Bond zu zitieren, nicht geschüttelt, sondern gerührt. Lichtgestalt? Allenfalls eine unterbelichtete. Und mit einem richtig schlechten Gewissen in Venezia unterwegs. Ich gelobe Besserung in jeglicher Hinsicht, vor allem aber schreiberisch.

    TC

  1946. Ich verstehe deine Aufregung nicht: natürlich kann man auch heute noch von „Atombusen“ sprechen. Warum nicht? Ein schönes Beispiel für einen Atombusen ist zum Beispiel der „Bottnische Meerbusen“ (schwedisch „Bottniska viken“; nein, auch kein Altherrenwitz) zwischen Schweden und Finnland. Dort liegen u. a. das schwedische Atomkraftwerk Forsmark samt dazugehörigem Endlager und das finnische AKW Olkiluoto, ebenfalls mit benachbartem Endlager. Der Busen ist recht kalt und so kommen im Winter auf ihm nur Eisbrecher zurecht.

  1947. Ich, als Freund des Lesens der Artikel der Freunde des großen Czyslanskys die (das Pronomen fehlte mir noch), möchte auch meine bescheidenen nachträglichen Glückwünsche abladen. Möge die Stadt weiter Oberwasser behalten, solange Du in ihr wandelst

  1948. Für das Geld, das ich vor knapp 30 Jahren in meinen ersten richtigen Desktop-Rechner investieren musste (ein Olivetti M24 mit Intel 8086 Prozessor) bekomme ich heute rund fünf aktuelle Desktop-PCs. Bei einer jährlichen Inflationsrate von durchschnittlich 2,3 Prozent verbessert sich die Relation auf 1:10: ein Rechner kostet heute nur noch ein Zehntel dessen, was er bei Einführung der PC-Technologie gekostet hat. So schlecht ist das gar nicht …

  1949. Caveman erklärt die Aktion nun doch als Undercover-Aktion (http://www.shitstormagentur.de/shitstormagenturobdachlose): „Jetzt nutzen wir unsere erprobten Mechanismen und Hebel der Medienmanipulation um ein Thema aufzuzeigen und wieder zur Diskussion zu bringen, welches uns besonders am Herzen liegt: Obdachlose Menschen und das grassierende Wohnungsproblem in deutschen Städten sollten noch mehr ins Tageslicht und so auf die Titelseiten gerückt werden.“
    Als wenn es darum gegangen wäre. Berichtet wurde doch nicht über die Probleme der Obdachlosen, sondern über die Agentur und ihren angeblichen Versuch Shitstorms zu vermarkten. Die ganze Aktion zeigt, wie man in die Medien kommen kann, wie aber die Botschaft vorher im Treibsand versickert. Das ist so ziemlich das Gegenteil von „Storytelling“: das ist plumpes „Scoring“.

  1950. So schlimm ist es nicht. Entgegen meiner Erwartung darf Tim andeuten, ein Rechner, der ihm eigentlich zu leistungsschwach sei, tue es noch völlig für unterwegs oder seine Frau.

    LOL – kein Shitstorm? Ich bin überrascht. Vielleicht auch nur, weil Tims nervenstarke und bewundernswerte Frau kein Geld für Caveman rauswerfen wollte (vgl. den vorhergehenden Artikel von mik).

  1951. @svb: Wer meine Frau kennt, die ich über alles liebe und verehre, der weiß, das ihr ein IBM 5150 völlig genügen würde.

    PS: Der kostet heute nach wie vor etwas mehr als 1000 Euro, also so viel wie ein neuer PC beim MediaMarkt. QED.

  1952. Das passt sehr gut ein Zitat von Timo Kaschek, seines Zeichens Chiropraktiker und damit Insider, zum Thema Gesundheitswesen: „Der Korrektheit halber sollte es sowieso lieber Krankheitswesen genannt werden. Denn die Verwaltung von Krankheit ist eher der Sinn, als die Erhaltung oder Förderung der Gesundheit.“

    Wenn es anders wäre. dann würden die gesetzlichen Krankenkassen Dinge bezahlen wie regelmäßige Reinigung der Zahnwurzeln, weil von dort alle möglichen schlimmen Krankheiten bis hin zu Herzinfarkt, Leberschäden und sogar Krebs ausgehen können. Sie würden einem, der nach einer Po-OP wieder an seinen Schreibtisch zurück will, ein Sitzkissen spendieren. Sie würden einem, der nach einem Bänderriß spezielle Schuhe tragen muss, BEIDE Schuhe bezahlen und nicht nur einen. Sie würden prophylaktische Massnahmen gegen das Wundliegen übernehmen. Tun sie aber nicht, weil es nicht zu der Behandlungspflege zählt. Erst wenn der Dekubitus da ist,übernimmt die Krankenkasse – weil ja dann Behandlungspflege einsetzt. Das kostet dann je nach Ausmass schllappe 35.000-40.000 Euro.

    Die Kassen sagen sich halt: Wenn ich allen eine Prophyaxe stifte, dann bin ich pleite. Also warte ich ab, bis 2 oder 3 Prozent tatsächlich krank werden und zahle lieber für die Behandlung. Dann habe ich genug Geld in der Kasse für repräsentative Firmengebäude und satte Managergehälter.

    Gesundheitswesen? Dass ich nicht lache…

  1953. Das ist das Problem der vereinfachten Standardisierung: entweder man ist krank oder gesund. Sagen Arzt und Kasse. Was natürlich Blödsinn ist. Die Wahrheit ist doch: irgendwo zwickt’s immer. Und a bisserl was geht auch immer. Unlängst hatte ich eine Kollegin, die wurde – natürlich absolut zurecht – krank geschrieben mit einer Kehlkopfentzündung. Sie durfte nicht mehr sprechen. Sie wollte aber ihren Notebook mit nachhause nehmen und einige Dinge schriftlich erledigen. Ich hab sie nicht auf die Idee gebracht.
    Eine andere Kollegin meinte, wenn man krank ist, solle man nicht arbeiten. Auch nicht zuhause. Natürlich haben beide recht. Irgendwie. Der erste Ansatz verweist darauf, dass man bei vielen Krankheiten halt nur beschränkt einsatzfähig ist und gerne noch was tut. Ob aus Spaß an der Arbeit oder aus Verantwortungsgefühl gegenüber Unternehmen oder Kollegen. Oder aus Karrieregesichtspunkten heraus. Der zweite Ansatz will den Mitarbeiter vor der Willkür von Arbeitgebern schützen. Oder vor dem Gruppendruck des Teams („Der drückt sich wieder“). Mitarbeiter müssen in der Tat vor solchem Gruppendruck und vor Arbeitgeberwillkür geschützt werden. Andererseits ist der Verbot bei leichter Grippe zuhause noch die ein oder andere Mail zu beantworten auch eine Art „kalte Aussperrung“.
    Wie also will man einen Mittelweg zwischen beiden Positionen finden? Das erfordert Fingerspitzengefühl, Vertrauen zwischen den Beschäftigen und Arbeitgebern, den Mut zur individuellen Lösung. Vertrauen, Mut und Fingerspitzengefühl aber kann es in einer Gesundheitsbürokratie nicht geben. Mit einer Lösung wäre unser Gesundheits- oder meinethalben Krankheitssystem überfordert.
    Ich finde den Weg, den Satro gezeigt hat, gut. Jedenfalls wenn der Betriebsrat oder die Mitarbeiter dabei in geeigneter Weise beteiligt sind. Solche „dritte Wege“ zwischen Krank- und Gesundheit entsprechen der Realität. Es muss darauf geachtet werden, dass sie nicht einseitig von Arbeitgebern definiert und vorgegeben werden. Denn wie gesagt: sie setzen Vertrauen voraus. Deshalb bedarf es aus meiner Sicht für die Entscheidung zum Umfang der „begrenzten“ oder „geschonten“ Tätigkeiten auch keine Arztvorgabe, sondern einzig eine Willensentscheidung des betroffenen Arbeitnehmers. Lediglich eine Flexibilisierung der Krankengeldzahlung wäre notwendig. Aber ich beginne zu träumen …

  1954. Wenn man die durchschnittlichen Krankheitstage Selbstständiger als Normgröße heranziehen würde, wüsste man genau wie oft man tatsächlich krank ist und wie viel krank gemacht wird.

  1955. Uiuiui, @Alexander: Als Selbständiger weiss man aber auch, wie oft man das nur mit massivem Doping hinkriegt. Erstaunlich, aber wahr: Als Angehöriger der generalverdächtigten Kaste der Unternehmer würde ich so ein Verhalten von meinen Mitarbeitern nicht verlangen, im Gegenteil, das würde mir gerade bei den Leistungsträgern (und nur die machen so was) eher Sorge machen.

  1956. Da muss ich SvB uneingeschränkt recht geben: Selbstständige dürfen nicht der Maßstab für Arbeitnehmer sein.
    Aber ich denke, es kann hier überhaupt kaum allgemein verbindliche Maßstäbe geben: die Menschen sind nun einmal unterschiedlich leistungsfähig. Und die Leistungsfähigkeit hängt auch von sehr individuellen und zeitlich befristeten Einflüssen ab: manche jungen Väter blühen auf, wenn ihr erstes Kind nachts durchschreit, andere können kaum mehr aus den Augen schauen. Einige brauchen plötzlich mehr Zeit für die Familie, andere fliehen in ihre Arbeit. Jede Verhaltensweise hat ihre Berechtigung.
    Auch der Workaholic aus dem Startup kann nicht Maßstab für den Beamten in der Behörde sein. Bis zu einem gewissen Grad soll es auch ein „Recht auf Faulheit“ geben, ein recht auf „Unfähigkeit“ gibt es eh. Wenn wir nur noch Weltmeister beschäftigen, dann geht unsere Gesellschaft kaputt. Das Ziel muss einzig mehr Flexibilität sein: damit wir auf unterschiedliche Leistungsfähigkeit, Leistungswillen und Work-Life-Balances Rücksicht nehmen können. Dabei geht es nicht um flexible Kündigungsrechte, sondern um Flexibilität bei Arbeitszeiten, Gehaltsentwicklungen und Einstellungsvoraussetzungen. Die Ansprüche von Mitarbeitern und Arbeitgebern müssen dabei laufend neu ausgeglichen werden. ein Beispiel: wir haben bei vibrio immer Wert darauf gelegt, dass jeder Mitarbeiter einen Anspruch auf Teilzeitarbeit hat. Dies hilft insbesondere den Frauen, die häufig Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen und wollen. Heute aber arbeiten bei mir mehr als 60 Prozent der Kolleginnen weniger als 40 Stunden pro Woche, Müttern in der Regel nur vormittags. Nachmittags habe ich in der Tat bereits Besetzungsprobleme in der Agentur. Hier sind wir mit unserer grundsätzlich arbeitnehmerfreundlichen Politik heute an eine Grenze gelangt. Das Arbeitsrecht ist auf solche Problematiken kaum vorbereitet.

  1957. Ich weiss nicht, ob man sich wirklich Sorgen machen muss, wenn Menschen auch ein wenig angeschlagen in der Arbeit erscheinen. Also sowohl mein Grossvater, als auch mein Vater waren Zeit Ihres Lebens stolz darauf „nicht einen Tag gefehlt“ zu haben und sind beide weit über 80 geworden 🙂

  1958. Mein lieber Alexander,

    ich glaube, wir müssen dringend den Frauenanteil in der Czyslansky-Redaktion erhöhen. Vorübergehend wollen wir es mal mit einem Zitat aus der „Emma“ bewenden lassen:

    In welcher Zeitung steht: „Mann warf seine Frau aus dem Fenster“? In der Bild-Zeitung. Und in welcher Zeitung steht: „Frau warf ihren Mann aus dem Fenster?“ In „Schöner Wohnen“.

  1959. @Alexander: Gut erkannt. Herren und Damen sind anders zu unterscheiden als Männer und Frauen. Die Welt ist nicht so einfach, wie sie Vicky sich vorstellt (oder aus der Emma bezieht).

    Neulich habe ich gelesen, dass jemand beklagt, es gebe so wenige Paläontologinnen. Nur 23% irgendeiner Paläontologenvereinigung seinen Frauen und es gehe nicht an, dass Männer den Frauen dort die Plätze wegnähmen. Erstaunlicherweise war der Autor eine Frau, aber darum geht es nicht. Ist es jetzt frauenfeindlich, wenn ich in schallendes Gelächter ausbreche? Oder schwingt da selbst bei mir schon ein bisserl Verzweiflung mit?

    Wissenschaftlich arbeitende Paläntologen kriechen durch Wüstensand, Eis und Urwald. Mit Pinseln bewaffnet und bis zur Grenze der Wahrnehmung spezialisiert („alles wissen über nichts“) verbringen sie den Teil des Tages, den sie nicht schlafen, mit Arbeit, denn Expeditionen sind grundsätzlich unterfinanziert und zu kurz. Das ist weder teilzeittauglich noch familienfreundlich. Wer es macht, den bewundere ich. Dass es aber über 20% Frauen sind, das wundert mich. Aber anders, als der Autor des Artikels gemeint hat.

    Tröstlich: Die meisten Damen haben eine erfrischend eigenständige Meinung.

  1960. Als schreibe irgendwer ANDERES das große Drehbuch des Lebens kommt Alex‘ Beitrag genau an dem Tag, an dem die Eisernste aller Ladies gestorben ist. Margret Thatcher:

    Und das ist die Quintessenz ihres Handelns:

    “I am extraordinarily patient, provided I get my own way in the end.”

    Margret Thatcher war nun nicht gerade für ihren respektvollem Umgang mit anderen berühmt. Aber sie hat meiner Meinung nach trotz all ihrer gräßlichen politischen Entscheidungen für die Frauenemanzipation mehr geleistet, als alle Märchenprinz-Schreiberinnen samt Alice Schwarzer zusammen. Und das nicht, in dem sie es thematisiert hat: Sondern in dem sie einfach gehandelt hat und sich einen Sch….dreck um diese ganze Aufschrei- und Genderisierungsdebatte und den „Amazonenzirkus“(*) gekümmert hätte: “In politics, If you want anything said, ask a man. If you want anything done, ask a woman.”

    Eine wahre Iron Lady.

    (*) Das Wort Amazonenzirkus stammt natürlich nicht von Maggie Thatcher. Es stammt aus dem Dialogbuch der großartigen Fernsehserie: Raumpatroullie Orion“ und entschlüpft Cliff McLane angesichts eines Disoputs auf einem rein von Frauen bevölkerten Planeten. Großartig und treffend ist es trotzdem.

  1961. Ich finde das Video abstossend. Es strotzt vor Gewalt. Am Ende wird eine Gitarre zerstört und bei 1:50 wird eine Geige sinnlos auf dem Kopf eines Mannes zerstört. Polt hätte gesagt: BRAUCHT’S DES? Hätte es eine einfach Wirtshausschlägerei nicht getan?

    Die Geige taucht dann zwar wieder auf, was Zweifel an der Authentizität des Videos aufkommen läßt – vielleicht sind die Zigeuner auch nicht echt? Ich hatte Django bis jetzt auch eher für einen türkisch-niederbayerischen Vornamen gehalten.

    Anyway, vielleicht ist der Tod der Geige auch eher symbolisch zu sehen. Vielleicht sind, wie Du schreibst, „jammernde Geigen“ eben nicht das Höchste für alle 😉

  1962. Auch wenn ich mich manchmal nicht altersgemäß kleide und samstags in Jogginghose zu putzen pflege, Männer in Tweet für Snobs halte und eine der ewig grinsenden, mit Dummies und Leckerlies bewaffnete Hundehalterinnen bin, gratuliere ich dem Alexander von ganzem Herzen!
    😉

    Madeleine

  1963. Happy Burzeltag, mein lieber Alex.

    Genieß den Tag und lass Dich feiern.

    Ich könnte Dir das auch auf Deine Facebook-Pinwand schreiben. Aber hier wirkt’s noch besser. Bei Facebook meinen die Leute noch am Ende, ich mein das ernst.
    Dabei tue ich das doch, Herzelchen…

    Darauf ’ne Bratwurst!

    Lutz

  1964. Lieber Michael Kausch,
    Ihre emotionale Bindung an die Leica kann ich voll verstehen. Als Schülerin auf der Bayer. Staatslehranstalt für Fotografie besaß ich neben einer Rollei auch eine Leica M3. Heute bin ich Digitalfotografin. Obwohl ich mitlerweile vier Cameras besitze, bin ich zwar begeistert von einigen Möglichkeiten der Digitalfotografie, aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Eine Leica kann ich mir nicht leisten, zumindest nicht die Neue Leica, welche nur schwarz/weiß Fotos macht. Sie scheint die Bildqualität zu liefern, die mir immer vorschwebt.
    Dank Ihres Artikels werde ich mir jetzt zumindest bevor ich sie kaufe, die Sony NEX-7 anschauen. Oder würden Sie mir raten, doch lieber gleich zur Leica zu wechseln, damit ich endlich zufrieden bin. Das wichtigste ist mir die Bildqualität, auf alle Spielereien kann ich vezichten.
    Über Ihre Meinung würde ich mich freuen.
    Herzliche Grüsse
    Erika Kurtenbach

  1965. Dieser Gott Skara fasziniert mich. Ich wittere eine Verschwörung, im Netz findet sich lediglich „Gott Nytt År från Skara, hälsar Bosse Carlqvist“. Das muss eine Geheimsprache sein, denn auf Schwedisch heisst das „Gutes Neues Jahr aus Skara, wünscht Bosse Carlqvist“. Und Skara ist einfach eine Stadt in Västergötland. Um die Tarnung perfekt zu machen, findet man auf Youtube ein Feuerwerk. .

    Oder war das nur ein Schreibfehler und Du wolltest „scary“ schreiben? Das verstehe ich bei diesem Unsinn. Öffentliches Geknutsche geht nicht immer, das wissen wir, egal ob Hetero oder Homo. Und ich finde es nicht abwegig, dass es für Homosexuelle möglicherweise seltener passend wäre. Die Ärzte singen sogar davon:

    Manche Männer lieben Männer, manche Frauen eben Fraun
    Da gibt’s nichts zu bedauern und nichts zu staun‘
    Das ist genau so normal wie Kaugummi kaun

    Was sagt uns das? Homosexualität ist wie Kaugummi kauen, also etwas, das man auch nicht in jeder Situation macht. Es gehört sich nicht in der Öffentlichkeit, man sollte den Mund dabei zu lassen und die Oma mag es nicht mitkriegen.

  1966. Ne Sebastian, ich wollte eigentlich „Sakra“ schreiben und habe es auch gerade korrigiert.
    Ist ja eigentlich offensichtlich. Danke trotzdem für diesen charmanten Hinweis auf den Buchtabendreher ka. Du hätteat es aber auch einfach selbst eben korrigieren können 😉
    Die Kaugummi-Kau-Analogie ist übrigens großartig.

  1967. Ich hatte es schon mal an anderer Stelle erwähnt, ich stamme aus dem Münchner Glockenbachviertel und bin schon in frühester Jugend an küssende Kerle gewöhnt. Auch weitergehende sexuelle Handlungen zwischen allerlei Freunden schwarzer Leder Bekleidung, waren in der Umgebung von Ochsengarten und Mrs. Henderson an der Tages/Nachtordung. Ich als junger Hetero-Mann fühlte mich dadurch nie diskriminiert … also weitermachen und die plumpe Anspielung auf die Ästhetik zärtlicher Cousinen verkneife ich mir selbstverständlich ….

  1968. @Lutz: Ich wollte Dich wegen einem kleinen Buchstabendreher nicht frozzeln. Darum gings ja nicht … Schade, dass Du es korrigiert hast, denn ich mochte auch den Anklang von Skara an „scary“

  1969. McGuyver könnte aus einem Zahnstocher durchaus eine Massenvernichtungswaffe bauen, Vielleicht in verbindung mit einem Gummi, aber er könnte… bestimmt…

  1970. Hallo Jungbauer,

    um welche Maschine handelt es sich? Falls es eine Vario ist, wäre der Münzeinwurf auch einzeln zu verkaufen? Schreib mir doch bei Interesse an ralf.gaertner70atgmail.com. Würde auch wirklich nur den Münzzähler haben wollen. Vielleicht meldest Du dich mal?!

    Ralf

  1971. Die Geschichte ist wirklich saulustig. Ich frage mich gerade, ob Amazon mehr Verständnis gehabt hätte, wenn Conny ihrer Freundin einen Gutschein ihres lokalen Buchhändlers geschenkt hätte. Irgendwie diskriminiert das ja auch Onlinehändler.

  1972. Ich kann ja einerseits den Aufschrei der Buchhändler/inn/en schon verstehen. Andererseits: seit MEINE Buchhandlung ihren Umsatz in erster Linie mit sprechenden Einkaufstüten, „Spaß“-Artikeln und Kalendern macht, ich dort dafür keine Tipps zu aktuellen Neuerscheinungen mehr bekomme, bestelle ich zunehmend – und durchaus ungern – bei amazon.
    Die nächste vernünftige Buchhandlung ist 15 Kilometer weit entfernt. Leider hat mein alter Buchhändler vor mir aufgegeben.

  1973. Wer Conni kennt, weiß auch, dass es sich um sexistischen Mädchenkram handelt. Die einzigen Männer, die darin vorkommen, sind ein Nebendarsteller namens „Papa“, selten präsent, ziemlich unterwürfig und nicht wirklich beeindruckend, und ein Feuerwehrmann (vermutlich, weil der hartgesottensten Autorininnin eine Feuerwehrfrau zu surrealistisch erschien). Ach ja, und es gibt sogenannte „Jungs“, die spielen Fussball, aber Conni kann es besser, no na, aber das sind ja keine Männer. Mit wachsendem Alter nimmt Conni diese „Jungs“ auch als potentielle Objekte ihrer Affekte war. Zum Beispiel Phillip (sic!). Die merkwürdige Schreibweise passt zur merkwürdigen Schreibweise der „Conni“. Da diese Reihe bei meinen Töchtern gottseidank schnell in Ungnade fiel, enden hier auch meine Kenntnisse, ich musste schon lange nichts mehr von Conni vorlesen.

    Dass in diesem Kontext ein Amazone-Gutschein gut passt, ist doch klar: DIE Amazone schlägt einfach DEN Hugendubel.

  1974. Wenn die Menschen ein Bedürfnis verspüren würden, ihre E-Mail zu verschlüsseln, dann täten sie es längst. Tun sie nicht. Conclusio: DE-Mail und E-Post sind Lösungen, die nach einem Problem suchen.

  1975. Lewis Carroll hat schon vor 140 Jahren in „The Hunting of the Snark“ die perfekte Landkarte beschrieben:

    „Other maps are such shapes, with their islands and capes!
    But we’ve got our brave Captain to thank:
    (So the crew would protest) „that he’s bought us the best–
    A perfect and absolute blank!“

    Czyslanskys Lieblingsbuch bestand bekanntlich aus lauter leeren Seiten. Das erzählte er einer jungen Frau namens Margharita Turnell, mit der er bei einem Besuch in britischen Shefield eine kurze, aber heftige Affäre hatte. Die junge Dame heiratete später einen Anwalt aus Birmingham namens Charles Chatwin. Ihr Sohn, Bruce Chatwin, schrieb 1986 den Bestseller „Traumpfade„, in dem er die Geschichte eines kleinen Familienunternehmen in Tours erzählte, die Molskine hieß und früher wunderbare Notizbücher herstellte – eine Idee, die von der italienischen Firma Modo&Modo SpA aufgegriffen wurde, die damit ja ein Kultobjekt schuf.

  1976. Zuckermann mag ja noch angehen (auch Diabetiker neigen ja zum Vergessen). Wobei „Vergessen“ doch etwas völlig anderes ist als Inhalte zu löschen. Dieses Recht steht allein dem Urheber dieser Inhalte zu. Und noch etwas anderes ist das Recht auf den Schutz der digitalen Persönlichkeit. Darüber, und wie man dieses Recht auch wirksam durchsetzen kann, kann und muss man diskutieren – ob als Amerikaner oder Europäer. Den Kopf schütteln kann man übrigens über beide. Oder?

  1977. Hallo Herr Kausch!
    Melden Sie dieses Fall bei Verbraucherzentrale.
    Es ist sinnvoll: falls die Rechtsanwälte v. Verbraucherzentrale solche Probleme mit KAFEE PARTNER schon haben, können sie gegen diese Firma
    etwas ernstes tun.
    Viel Glück!

    Svetlana Dunker

  1978. Ich kann mich erinnern, dass im 2. oder 3. Harry Potter Buch im ersten Kapitel etwas von einer Play-Station erwähnt ist, die aus dem Fenster geworfen wurde. Es hat sich kein Nintendo oder Microsoft darüber beschwert, wenn ich mich nicht irre!?!

  1979. Liebe Erika Kurtenbach,
    ich muss mich nun erst einmal dafür entschuldigen, dass ich so spät auf Ihren freundlichen Kommentar reagiere. Nun aber trotzdem mein Feedback zu Ihrer Frage: Ich habe noch keine Erfahrung mit der neuen Leica M (der „10er“). Aber ich bin mir sicher, dass die hohe Auflösung zusammen mit dem neuen Vollformat-Sensor einen enormen Qualitätssprung bringt, insbesondere auch in der Available Light Fotografie. Und hier war und ist ja die M 8 eine ziemliche Enttäuschung.
    Andererseits wird wohl auch Sony bald mit einer Vollformat-NEX auf den Markt kommen. Spekulationen hierzu gibt es ja schon seit längerem (http://www.sonyalpharumors.com/sr5-full-frame-mirrorless-from-sony-coming-in-almost-exactly-one-year-24-or-30-32-megapixel/).
    In Summe muss ich einfach sagen, dass eine Leica M im Digitalmarkt niemals eine vernünftige Entscheidung sein wird. Der technische Fortschritt ist einfach zu schnell, als dass ein kleines Unternehmen wie Leica hier über „Vorsprung durch Technik“ sein Preisniveau rechtfertigen könnte. Eine Leica M wird auch in Zukunft ein Liebhaberstück sein. Man muss sie sich leisten können – oder man verzichtet auf die letzte Evolutionsstufe und gibt sich heute mit zum Beispiel einer gebrauchten M9 zufrieden. Die wird aber technisch immer hinter aktuellen Wettbewerbsprodukten liegen. Aber das war doch bei der M3 oder M6 auch schon so.
    Insofern ist eine Kombination aus Leica-Objektiven und Sony NEX eine vernünftige Alternative. Vor die Kaufentscheidung gestellt würde ich heute aber wohl auf den Sprung zum Vollformat bei den NEX-Modellen warten.

  1980. Hallo Jungbauer,

    hatte schon mal vor ein paar Tagen gefragt. In der Hoffnung, dass Du hier noch mitliest: Ich hätte Interesse an dem Münzeinwurf, wenn er auch in eine Vario eingebaut werden kann. Vielleicht kannst Du Dich ja nochmal melden?!

    Danke schon mal. Ralf

  1981. Frag doch mal bei Erwin und Rosa Schober. Die haben einen Lebensmittelladen in TITTMONING. Und etymologisch sollte es in diesem Ort eigentlich auch dicke Eier geben. muuaaah. Nein, sorry: gnihihi …

  1982. Hey Mick,
    eine sehr gute Inspiration. Ich könnte mein Glück auch in Monika Grubers Heimatdorf TITTENKOFEN probieten.Das ist ja ganz in der Nähe. Und statt Dickmann’s Dicker Eier suche ich nach Fruchtmöpsen von Haribo. Genderisierung? Ich liebe diesen Unfug…

  1983. Ich bin ja ein Verfechter des Whitelist-Verfahrens.
    Man darf nix tun, kaufen, diskriminieren, sagen ausser:

    xxxxx
    yyyyy
    zzzzzz

    das macht das Leben lighter und sichererer

  1984. Um bei den passenden Ortschaften zu Dicken Eiern zu bleiben, bei uns gibt es Geilenkirchen und Puffendorf. Dazu ist sogar bei Wikipedia ein Kalauer hinterlegt.
    Bei Juelicher Kreisbahn im zweiten Absaz des Abschnittes Bahnhof Puffendorf. Genau das Ende des zweiten Absatzes:

    Der Volksmund erzählt noch, gewollt zweideutig, dass man „von Puffendorf mit dem Triebwagen nach Geilenkirchen“ fuhr.
    Wenns da mal keine dicken Eier gibt…

  1985. Hallo zusammen,

    ich selber bin ein totaler HiFi und High End und musste eurem Artikel wirklich schmunzeln. Besonders wenn man bedenkt, dass die ersten Zeilen noch mit wirklichem Enthusiasmus gelesen habe und dachte das es hier wirklich um eine Neuentwicklung geht und nicht um einen Artikel welcher voller Ironie ist!

    Artikel hat mir sehr gut gefallen und hoffe noch weitere von euch in dieser Art zu lesen!

  1986. Danke, dann brauche ich nicht mehr dazu bloggen 🙂 Aber:
    Seid Ihr sicher, dass das Ganze nicht lanciert ist? Glaubt Ihr an die Ernsthaftigkeit dieser „Ich-bestimme-selbst-wenn-ich-mich-diskriminiert-fühlen-WILL“-Fraktion?
    Anders rum gefragt: Schadet dieser Shitstorm mit Windstärke unter 0,1 Bionade? Kaum. Umgekehrt wissen nun mehr Menschen, dass Bionade seit neuestem auch Cola herstellt und von Spassbremsen nicht gekauft wird. Und wenn das einfach nur ein perfider Werbeknaller ist? Wenn es doch künstliche Zusätze gibt, nämlich die künstliche Aufregung? Hat sich Volker Beck schon gerührt?

  1987. Na dann willkommen in Köln, oder gibt es in NRW noch andere Orte die nicht doch an die Serengeti erinnern? 😉
    Als Ergänzung: Ich verlasse das Haus nie ohne Klebeband (Isolierband), wenn ich mehrere Tage verreise. Irgendwas muss immer notdürftig geflickt werden, wenns auch nur das Ladekabel³ ist.

  1988. Nach einem halben Jahr Leben mit der Sony NEX 7 muss ich mich in einem wichtigen Punkt korrigieren: die NEX hat es geschafft: meine Leica bleibt heute fast immer zuhause. Sie wurde von der Sony – mit Leica Optiken – verdrängt. Die Qualität der Aufnahmen ist einfach besser, als mit meiner alten M8. Und nur der Haptik wegen macht die gute alte M8 einfach keinen Sinn. Solange man den Sprung zur neuen M mit dem neuen Sensor nicht wagt, bleibt die Sony NEX 7 die allererste Wahl.

  1989. Hallo zusammen!

    Ich bin dabei alle Berichte zu sammeln und würde gerne auf folgendes Forum hinweisen.

    http://www.samvee.de

    Gerne sind alle Erfahrungen mit diesem Unternehmen erwünscht. So detailreich wie möglich würde ich begrüßen.

    Bis dann!

  1990. Hallo alle zusammen ,seit februar diesen Jahr ,habe ich ein Vertrag bei KAFFE und PARTNER .abgeschlosen… Ich habe ein Friseurladen und wollte für meine kunden etwas gutes tun und auch mal Cappuccino anbieten…“der Vertreter der bei mir war ,hat wunderbar geredet „..und habe den Vertrag auch gleich unterschrieben …habe noch gefragt wann ich kündigen kann ,er sagte nach einem JAHR..Mit schrecken musste ich feststellen das ich ein Vertrag unterschrieben habe für 66 monate..Ich wollte natürlich das ganze gleich wieder rückgängig machen was LEIDER nicht mehr geht …..bin gan verzweifelt!!! Bin gezwungen diesen Kaffeeautomat doch zu nehmen ob ich will oder nicht!!…das ist […] …war natürlich auch beim Rechtanwalt.. DAS GERÄT ist mir geliefert worden und noch nicht angeschlossen worden ,das problem viel zu WUCHTIG ….PASST NICHT ….KAFFE und PARTNER .zeigen kein interesse….weiss jetz nicht wie es weitergehen soll ..DIESE FIRMA kann ein klein Unternehmen ganz schön RUINIEREN…..

    [Anmerkung des Blog-Moderators: Dieser Beitrag wurde aus juristischen Gründen an der mit […] gekennzeichneten Stelle leicht gekürzt. Wir bitten um Verständnis]

  1991. Gibt es „Demiflex“ noch?
    Meine Mutter hat noch eine Puppe aus den 60ern – der Körper ist aus Kunststoff (vermutlich schon Plastik?), der Kopf aus Demiflex: einem gummiähnlichen Material.

    „Tortulon“ fällt mir sonst auch noch ein: ein (relativ?) brandsicheres Ersatzprodukt für das leicht entflammbare Zelluloid.
    Kam etwa in den 50er Jahren auf und wurde wohl vor allem für die Produktion von Puppen verwendet, die bis dahin aus Zelluloid hergestellt wurden (namentlich Schildkröt-Puppen).
    Allerdings wird Tortulon heute in Ausnahmefällen immer noch von der Firma Schildkröt für Reproduktionen von alten Puppen-Modellen genutzt.

  1992. Hallo, Herr Kausch, es ist sehr aufschlussreich, dass Sie am Ende die Sony der M8 vorziehen. Frage: Kann man die M Teles (75 mm / 90 mm / 135 mm) an der Sony präzise fokussieren? Danke und Grüße!

  1993. Lieber Rolf Hafner,
    über die Fokussierung mittels „Kantenanhebung“ (siehe oben) gelingt das Scharfstellen meines 90er Objektivs erheblich einfacher und perfekter, als mit der M8. Die Empfindlichkeit der Kantenanhebung und die Vergrößerung lässt sich dabei einfach und schnell einstellen. Das sollte eigentlich auch beim 135er gut funktionieren. Ich plane gerade die Anschaffung eines 200er R-Tele-Objektivs mit Adapter. Dann kann ich auch hierzu aus der Praxis berichten.
    Gut Licht.
    mik

  1994. Wie lange mag das her sein, dass „Fernsehkinder“ noch als TAPS galten und Fernsehen noch eine „Technologie“ war …

    Im Übrigen bin ich mir nicht so sicher, wie treffsicher die Trennung von TAPS und TRPs wirklich ist. Im Zeitalter der Smart Buyer (mit „u“, nicht mit „a“) gibt es auch Smart Technical User (STUs?), die mal auf Technologie stehen und mal auf Technikentzug, die mit einem Microsoft Surface Tabelt w-gelant vor ihrem Schallplattenspieler sitzen um einen harten Verriss über MP3 zu verfassen, die es sich leisten tagelang unerreichbar durch die Berge zu laufen, nur um ein andermal wieder 24/365-Fleißpunktkärtchen im Kundenkontakt zu sammeln, die zwar ein bisschen C programmieren, aber ihren guten alten Video-Rekorder noch immer nicht bedienen können. Ich weiß, von wem ich schreibe. Wisst Ihr’s auch?

  1995. Danke für diesen Artikel! Ähnliche Gedanken treiben mich auch seit einigen Jahren um. Deshalb zwei Aspekte dazu:

    1.) Der Placebo-Effekt ist sogar dann wirksam, wenn dem Patienten mitgeteilt wird, dass in dem verabreichten Präparat kein Wirkstoff enthalten ist.

    2.) Die durch die grenzenlose Verfügbarkeit an Informationen durch das Internet gesteigerte Erwartungshaltung an Ärzte führt aber teilweise auch dazu, dass immer mehr Patienten sich sog. alternativen Heilmethoden wie z. B. Homöopathie zuwenden, für die es keinen wissenschaftlich belastbaren Wirksamkeitsnachweis gibt. Das Placebo, das beim sog. Schulmediziner wegen der vermeintlichen Information aus dem Internet nicht mehr wirkt, holt man sich eben an anderer Stelle, die – warum auch immer – noch nicht durch „Infromation“ getrübt ist.

  1996. Am besten wirken Placebos übrigens, wenn auch der Arzt an die Wirkung glaubt! (siehe Homöopathie)

    Neue Chancen hat das Placebo im Internet-Zeitalter jedoch auch hinzugewonnen: Die vielen Fake-Medikamente, die man sich in den Billig-Online-24-Apotheke im ehem. Ostblock etc. online bestellt!

  1997. Mein seliges Fräulein Mutter glaubte noch, dass in elektronischen Geräten aus Fernost ein kleiner, bösartiger Asiate drinsitzt, der den Bediener ärgern will, indem er das Gerät etwas ganz anderes machen ließ, als dieser wollte. Meine Mutter war eine kluge Frau!

  1998. In deinem Fall denke ich, es war die Tasse: Die Jura ist ja intelligent und deshalb vermutlich Bayern-Fan. Sie weigert sich deshalb, eine Loser-Tasse zu füllen.

  1999. Ich behaupte ja in Sachen schizophrener Kaffeeautomaten einen gewissen Expertenstatus für mich. Der Terrorroboter der Firma Kaffee Partner (http://www.vibrio.eu/blog/?p=1325), den wir früher in der Agentur mit der Zubereitung von Kaffee beauftragt hatten, kannte während der allfälligen Reinigungsprozedur zwei überaus seltsame Statusmeldungen: „Vorsicht ätzend“, was ich stets nachvollziehen konnte, aber auch „Vorsicht reizend“, was mich immer ein wenig irritiert hat.

  2000. Tja, was soll ich sagen?
    Früher war halt alles besser …
    Und, wenn ich einen Kaffee will, wende ich mich nicht an die Schweizer …
    Ich trage ja auch keine italienische Uhr!

    Liebe Grüße, Alexander

  2001. Ach ja, es ist doch eigentlich ganz vernünftig, dass die Maschine mit: „SCHALE FEHLT“ reagiert, wenn man eine Borussia Dortmund Tasse drunter stellt, oder?

  2002. Dein App überträgt wahrscheinlich auch jeden kleinsten Kratzer im Vinyl. Von wegen Hei Fidelity!

    Wahrscheinlich gehörst du auch zu denen, die an den „warmen“ Klang von Röhrenendstufen glaubt – weil sie so schön mollig glühen in der Nacht.

    Keine Techie-Branche ist so von irrationalen Ammenmärchen verseucht wie die Highend-Audiophilie!

  2003. Danke Tim, ein wichtiger und richtiger Beitrag. Wir erleben das Ende des „bürgerlichen Zeitalters“, weil wir mit dem Internet das Ende der individuellen Privatheit erleben. Dabei geht es nicht nur um Vertraulichkeit, sondern um die Abgrenzung dessen, was wir dem Individuum zuordnen wollen und können. Auf der Rückseite der Vertraulichkeitsmedaille steht ja die Preisgabe der individuellen Kreativität. Neues wird immer häufiger nicht mehr vom Einzelnen geschaffen, sondern von Teams, auch von virtuellen. Es gibt keine Genies mehr, kaum mehr Nobel-Preise, die an Einzelne vergeben werden. Wir erleben die Überwindung der bürgerlichen Gesellschaft OHNE Aufhebung des Kapitalismus. Wenn schon nicht an internen Widersprüchen wird die LINKE zumindest daran früher oder später zugrunde gehen. An die Stelle der Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist längst die Vergesellschaftlichung der Beziehungen getreten. Was uns fehlt, ist nicht nur die Fähigkeit mit Transparenz umzugehen, sondern die Einsicht in die Mechanismen der neuen Gesellschaftsordnung, die da auf uns zukommt, die Alternativen zu allen Regeln, die bislang auf individuelle und Persönlichkeitsrechte aufbauten, vom Urheberrecht bis zum Recht auf informationelle Selbstbestimmung.
    Ich bin neugierig auf Euer Buch und freue mich schon darauf, es an geeigneter Stelle zurecht zu biegen 😉

  2004. Ich habe diesen Tipp übrigens nicht zufällig am 21. Juni veröffentlicht, am 65. Geburtstag der LP, also der „33er“. Und, lieber Tim, gut gepflegte Platten haben keine Kratzer. Und es gibt physikalisch klare Gründe, warum Vinyl der CD und erst recht natürlich MP3 klangtechnisch überlegen ist. Breitbandige Downloads und Streams können, ordentlich Endgeräte vorausgesetzt, der Schallplatte erstmals Paroli bieten. Sie können sie sogar übertreffen. Die CD aber war immer Industrie-Schund, die mittels einiger Tricks anhörbar gemacht wurde. Gute Tonmeister können mit der beschränkten Bandbreite einigermaßen zurecht kommen. Dann – aber erst dann – kommen noch die haptischen und emotional-irrationalen Vorteile der Platte zur Geltung: das Cover, die Schwere, die Erinnerung.

  2005. In dieser digital revolutionierten Welt findet sich kaum noch jemand zurecht. Gerade erst hat ein Anwalt auf Facebook mal so richtig Luft abgelassen über die Kinderfotos, die Eltern oft genauso stolz wie unbedacht ins Netz stellen. Sein methapher-gespickter Beitrag wurde in wenigen Tagen über 50.000 mal geteilt. http://www.blog.michael-ehlers.de/facebook-meme-anwalt-ruttelt-eltern-auf-kinderfotos/
    Lieber Tim, ich freue mich sehr auf das neue Buch von Dir. Hoffentlich sehe ich Dich auch bald mal wieder auf der Bühne bei einem Vortrag. Die Wirtschaftstage Bamberg sind eine Weile her…

  2006. Dass in asiatischen Ländern die Privatsphäre im einfachen. Bürgerlichen Leben quasi inexustent ist, ist ja nicht zu bestreiten. Dass sich aber auch dort sofort jeder, der es sich leisten kann Privatsphäre ‚kauft‘ ist auch ein Fakt. Behandelt ihr den Aspekt auch?

    Daniel

  2007. Was interessiert den Bürger der Datenschutz?

    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article117446634/Wir-haben-es-verdient-abgehoert-zu-werden.html

    Warum sollte der Datenschutz den Bürger interessieren?
    http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-06/mustererkennung-algorithmen-terror/seite-1

    Dieses belegen auch falsch interpretierte Fahndungs-Erfolge „NSU“ und Misserfolge (vgl. Tierquäler-PK: http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/krefeld/nachrichten/tierquaelerin-17-gesteht-das-motiv-liegt-im-dunkeln-1.3489911)

    … aber egal. Im Zweifel wird auch Wirtschaftsspionage betrieben (und Deutschland lässt sich nicht nur die Hosen ausziehen, sondern auch über den Tisch ziehen – und dies von Staaten innerhalb der EU ! ).

    #Neuland ist ein wunderschönes Land mit blühenden Landschaften und ein Hauch von Demokratie mit Einschränktung eben… http://de.nachrichten.yahoo.com/fotos/die-besten-neuland-memes-slideshow/neuland-bild-der-piraten-partei-photo-1712273743.html

    Gegen Unwissenheit hilft nur Bildung, liebe Minister. Auch Datenschützer müssen sich erst ausbilden lassen….

  2008. Zur Kritik an der Post-Privacy-Haltung:
    Florian Berger: „Bück dich, es wird dir gefallen: Vom Irrtum der datenschutzkritischen Spackeria“ http://florian-berger.de/de/texte/bueck-dich-es-wird-dir-gefallen-vom-irrtum-der-datenschutzkritischen-spackeria

    Thomas Stadler: „Von der informationellen Selbstbestimmung zur informationellen Fremdbestimmung?“ http://www.internet-law.de/2011/03/von-der-informationellen-selbstbestimmung-zur-informationellen-fremdbestimmung.html

  2009. Und fertig ist die Werbung für den Teeversand Frank Franken.
    Anscheinend macht der inzwischen auch auf Feinkost usw.
    Wider die Schleichwerbung!!! (Aber welche Sorte Schwarztee kannst du mir empfehlen? 😉 )

  2010. @Tobias: Formosa TOP SUPERIOR FANCY OOLONG „Butterfly of Taiwan“. Nicht ganz billig: 100 Gramm kosten €18,50, aber das ist er allemal wert!

  2011. In unserem neuen Buch „Digitale Aufklärung“ fordern Ossi Urchs und ich eine Art „digitaler Diskretion“, also das Recht, bestimmte Dinge (die jedem bekannt sind – das Internet hat und die totale Transparenz beschert) von der Allgemeinheit ignorieren zu lassen. Im Dorf – und der Mensch ist in dörflichen Gemeinschaften aufgewachsen und sozialisiert worden – weiß jeder alles überjeden. Aber man bemüht sich, so zu tun, als sei manches doch privat. Das gespinnerte Blöken eines Teenagers, der offenbar nur das tun wollte, was Teenager tun, nämlich anecken, würde in einer solchen Gemeinschaft ebenso geflissentlich übersehen werden wie ein Pfurz, der einem mal so lausfährt und der allen zusammen im Grunde nur peinlich ist. Dass in einem solchen Fall die Polizei gerufen wird, ist nur ein Zeichen dafür, wie wenig wir alle miteinander die Zeichen der Zeit verstanden haben.

  2012. Das klingt alles so richtig – und dann geht es wieder schief und alles beklagt, dass „wieder mal alle weggesehen haben“. Andererseits sind die False-Positives oft jenseits jeder vernünftigen Verhältnismäßigkeit. Und die Bedrohung eines Jugendlichen mit Gefängnis für dumme Scherze ist hanebüchen.

  2013. Es ist eine Sache, ein Gefährdungspotential zu sehen. Eine andere ist, zu eruieren, ob es auch tatsächlich vorhanden ist. Dazu muss man m.E. einen 18jährigen nicht präventiv 4 Monate in den Knast stecken und dann einen Prozess eröffnen.
    Es soll auch in zivilisierten Kulturen andere Möglichkeiten geben, herauszufinden, ob auf die nur so dahergeredete und mit „lol“ und „jk“ gekennzeichnete Äußerung eine mögliche Tat folgen wird.

    Und genau das ist ja, was die Eltern anprangern: 4 Wochen keine Ermittlung, keine Gespräche/Befragungen.

    Unbegrenzt sind die Möglichkeiten in diesem Land, aber die Dummheit offensichtlich auch. Andererseits kommt mir gerade der Fall Mooath in den Sinn und man fragt sich, ob es hier so viel besser ist…

  2014. Lieber Lutz

    Die Realität ist noch viel dramatischer. Ich habe hier mal nur ein paar der typischsten O-Töne aus gefühlten 136 Mails herausgepickt, die wir erst wechseln mussten, bevor wir uns auf ein Treff einigen konnten. Übrigens: Wer ist „Charlie“?

    MK: Alternativideen:

    1. Wir gehen ungarisch essen: Am 4. Juli 907 zog Markgraf Luitpold von Bayern mit einem Heer in der Schlacht von Pressburg gegen die Ungarn.
    2. Arabisch: Am 4. Juli 1187 unterlag das Heer der Kreuzfahrerstaaten in der Schlacht bei den Hörnern von Hattin gegen die Truppen von Saladin.
    3. Wir essen rheinischen Sauerbraten. Am 4. Juli 1253 besiegt ein niederrheinisches Ritterheer während des Flämischen Erbfolgekriegs ein franko-flämisches Heer in der Schlacht bei Westkapelle.
    4. Wir gehen zum Spätzleschaber. Am 4. Juli 1376 wurde immerhin der Schwäbische Städtebund gegründet.
    5. Wir könnten natürlich auch mal schauen, ob es irgendwo in München Rinderhoden gibt. Schließlich meldet die Wikipedia für den 4. Juli auch: “ 2003: Sackaffäre im Norden des Irak.“

    AB: Koschere Currywurst und veganes Weissbier im Atzinger?

    MK: Ich hab ja gesagt, dass ich für den ersten konkret genannten Vorschlag bin. Das war wenn ich mich recht erinnere der Rotkäppchen-Burger. Ich steh zu meinem Wort: (m)eine Stimme für Rotkäppchen.

    SvB: Ich kann heute nicht, ich hab Kinderhütedienst und muss zuhause bleiben. Ich könnte mich höchstens per Skype zuschalten.

    CW: Hallo zusammen, gibt’s das Autokino eigentlich noch? Da gäbe es in jedem Fall Parkplätze.

    CW: Burger mit Ökoanstrich müsste jemand anders machen, das bringe ich nicht übers Herz.

    AB: Börger sind super!

    LP: Hey… ich bin für so was zu alt. Vieleicht mailt mir wer, wann und wo…

    AB: Was ist denn das für ein Anhang? Ist das Outlook? Ich kann das hier leider nicht äppeln äh öffnen

    SvB: Was ist Outlook?

    AB: Am Amerikanischen Unabhängigkeitstag zu „Charlie“ Essen gehen … Ihr seid ja so geschmacklos …

    LP: Warum bist Du nicht einfach still und fügst Dich? Das Thema ist durch. Das wird so gemacht und fertig. 😉

    AB: Ich wollte nur Tims Gefühle nicht verletzt sehen, sonst erzählt er uns noch den ganzen Abend, wie er 1969 Skatmeister der Embedded Journalists wurde, während das Napalm seine Karten angekokelt hat.

  2015. Oh Gott, die kleine Sozibraut am Lagerfeuer. Schick mal deine Platten durch die Waschstrasse und dann bringe ich dir bei wie man sie ordentlich digitalisiert.
    Gerade im Wahlkampf sollte digitales Propagandamaterial zur Verfügung stehen …

  2016. Breitbandige Downloads sind in der Tat die Zukunft. Da hab ich nix gegen einzuwenden. Man kann die ja zur Archivierung dann im 3D-Drucker als Schallplatte pressen. Da gibt’s zwar noch ein wenig an Feinarbeit zu leisten (noch arbeiten die Drucker nicht fein auflösend genug; guckst du hier: http://www.amandaghassaei.com/), aber ich bin mir sicher, eines nicht zu fernen Tages pressen wir unsere Platten selbst vom digitalen Master Tape 😉

  2017. „Ich liebe den Verrat, aber ich hasse den Verräter“, soll Caesar einmal gesagt haben. Ich habe es allerdings nicht auf Latein gefunden und habe auch nur das kleine Latinum, kann es also auch nicht übersetzen …

    Ich halte Snowden auch nicht für einen Verräter, er hat zwar ETWAS verraten aber nicht JEMANDEN … Das ist ein feiner Unterschied, denke ich.

  2018. Wo, wenn nicht hier mit Bildung glänzen und dem Vorkommentator unter die Arme greifen. Es heißt bei Caesar:

    Proditionem amo, sed proditores non laudo (Ich liebe den Verrat, aber die Verräter lobe ich nicht)

    später verkürzt zu

    Proditio amatur, sed proditor non (Der Verrat wird geliebt, nicht aber der Verräter).
    Das nur als Klugscheißerei. Ich liebe selbige.

  2019. Ich hoffe, dass die Bewerbungsschreiben nicht so viele Rechtschreibfehler enthielten wie dieser Blogbeitrag. Nur zur Info: Das verlinkte Blog heißt Kraftfuttermischwerk. Sein Betreiber Kraak, nicht Kaak.

  2020. Und vergessen wir bitte nicht Decimus Iunius Iuvenalis, genannt Juvenal (58-140), und seine Warnung: „Sed quis custodiet ipsos custodes?“ („Aber wer wird über die Wächter selbst wachen?“).

    Q.E.D.

  2021. Full disclosure: Auch ich habe Gangnam Style angeklickt – obwohl ich ihn nicht mag. Ich habe sogar ein Video angeklickt, das zeigt, wie man diese seltsamen Zuckungen, die als Tnaz duchgehen, macht. Ich habe sogar vor dem Computer gestanden und die Zuckungen nachge“tanzt“. Obwohl ich „Gangnam Style“ nicht mag. Gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin.

    Wie haben wir früher gesagt: „Leute, esst Scheiße – zwei Milliarden Fliegen können nicht irren!“

  2022. Ich habe keine Idee, aber eine Frage: Uns kam der Winkel des Geräts bzw. dessen Ständer zu spitz vor um damit vernünftig zu arbeiten. Macht das im praktischen Einsatz ein Problem, möglicherweise sind die Ausstellungsstücke einfach immer in der falschen Höhe aufgestellt.

  2023. Richtig ist, dass der Ständer nur einen Winkel zulässt. Das ist insofern problematisch, aös der optimale Winkel natürlich von der Größe des Mitarbeiters und v.a. dessen Oberkörpers abhängt, also Sitzriese oder Stehriese. Ich gehöre mit 170 cm Länge über alles eher zur Kompaktklasse. Bei mir passt das. Aber auch ein Arbeiten „auf dem Schoß“ (z.B. im Zug) klappt mit dem Ständer gar nicht. Kurz: Man muss das ausprobieren. Für mich ist’s kein Problem. Aber das war eine verdammt gute Frage 😉

  2024. Schön sind Hobby und Halbprofi Fotographen, die einem nicht mal besonders gute Bilder aufquatschen und dann losschimpfen, wenn man mal bei einem Bild den Hinweis auf den Fotographen vergisst. Der Fotograph merkt gar nicht, wie austauschbar er heutzutage ist, grade die nicht so guten.

  2025. Die Türme sind nicht „eingestürzt“, sie sind einem mörderischen Anschlag zum Opfer gefallen und mit ihnen viele Menschen. Lissabonn war ein Erdbeben. 9/11 war Terror. Ebenso könnte man den Ausbruch des Vesuv anno 79 nehmen und ihn mit Hiroshima vergleichen.

    Dass die Geheimdienste ihrerseits den Anschlag missbraucht haben, um ihre Abhör- und Kontrollaktivitäten, die es ja schon längst vorher mit immer wechselnden Begründungen gab, nun mit einem Terrorakt zu rechtfertigen ist schwer erträglicher Zynismus.

    Und die Menschen? Denen kommt man mit Statistik: Was ist Ihnen lieber, alle Ihre Mails lesen zu lassen oder mitanzusehen, wie Ihre Familie einem Terroranschlag zum Opfer fällt? A, B oder weissnicht? So kommen Pseudorechtfertigungen für die Rückkehr eines abstrakten kontrollsüchtigen Staats zustande, der in der Digitalen Welt nicht etwa ein Rückzugsgefecht führt, sondern vielmehr ganz neue Angriffstechniken auf die Freiheit findet.

  2026. Man müsste wohl in eine tiefere Analyse einsteigen, aber wie Sebastian schon gesagt hat, ist der Auslöser der Katastrophe von entscheidender Bedeutung für die philosophische Betrachtung, Beurteilung und Entwicklung in der weiteren Geistesgeschichte.
    Denn es hat damit zu tun, wo der Mensch als „Opfer“ des Geschehens sich verortet.
    Lissabon mündete in einer völligen Neubewertung des Gottesbildes im „alten Europa“, da die großen Denker die Theodizee-Frage zum zentralen Inhalt ihrer Überlegungen machten. Denn Lissabon ist eine Naturkatastrophe und wurde als solche erkannt.
    Die aufgeworfenen Fragen suchten nicht nach dem Bösen und seiner Ursache, sondern danach, wie Gott diese Katatsrophe, die als „Unrecht“ empfunden wurde, zulassen konnte.
    Gegen Naturgewalten kann man sich nur sehr begrenzt schützen, ob ein Gott seine Hand im Spiel hat, wie George W. Bush bei der Überflutung von New Orleans durch Hurrikan Katrina feststellte ( Gott habe New Orleans in seiner großen Güte von „all diesem Zeug“ gesäubert), oder ob er es zumindest billigt, sei mal dahin gestellt.
    Hier „rebelliert“ der Mensch gegen eine „höhere Macht“, der er sich letztlich aber doch unterordnen muss. Oder er wehrt sich, in dem er diese Macht in seiner Philosophie/Religion entmachtet („Gibt es angesichts dieser Katastrophen überhaupt einen Gott“?)
    9/11 stellt ganz andere Fragen und zieht auch andere Konsequenzen. Hier ist der Mensch allein als Verursacher ausgemacht. Und dieser wird sofort in seinem kulturellen Kontext definiert und schubladenmäßig als der „Gute“ oder der „Böse“ eingeordnet.
    Hier positioniert sich der Mensch oder eine Kultur ganz anders als im Kampf gegen „die Bösen“ Anderen – und er legitimiert sein Handeln anders. Denn hier sieht er sich als gerecht, gerechtfertigt oder eben selbstgerecht und legitmiert sein Handel daraus -> gegen den Menschen, gegen eine andere Kulturform etc.

  2027. Hallo Erstmal,
    hat jemand einen guten Anwalt für Arbeitrecht, am besten mit Erfahrung mit KaffeePertner. Also gegen KP 😉

    gruß Aussteiger Nr:-5489-

  2028. Hallo, Aussteiger 5489

    habe auch Problemchen, im Moment ganz aktuell als MA, Um welchen Bereich geht es denn in punkto Arbeitsrecht? Habe vor Ort guten Anwalt AR.

    Gruß Nirak

  2029. Hallo ich finde diese Campange großartig, denn es geht mior auch tierisch auf den Keks wenn man in gemüdlicher Runde sitzt Zu hause oder in Bar oder Restaurant und den mitfeiernden nix anders einfällt als Sorry dauernd auf ihr scheiß Handy zu glotzen oder was zu tippen als wenn es das drum Rum gar nicht gäbe.
    Entweder sind die zu doof sich mit Wesen aus Fleisch und Blut zu unterhalten oder sie haben das gesprochne Wort noch nie benuzt.

    Wenn ich weg gehe will ich doch mit den Personen sprechen und spass haben ich geh sogar soweit, nähme man nur 50% der Deutesche ihre Handys weg würde isch das Geburtenproblem relativieren da Mann und Frau in Bars / Retaurants und auf Partys wieder unterrhalten/kennenlernen etc.

    Diese Medien Sucht das die ganze welt wissen muss wann er/sie was mit wem macht is echt schrecklich da würde nich mir das telekomunikative Mittelater wieder wünschen wo es noch Briefe und sowas gab und man mit den Leuten reden musste.

    Naja evt. hielft uns ja da mal das Wetter das eh schlechter wird in Zukunft das mal in Berlin oder so sämmtlich HandyMasten ausfallen oder so das wäre doch mal toll:-)
    Das kommt noch soweit das man Sex per SMS hat aber dann geb ich mir definitiv die Kugel.

    MFG der Smartphone Hater

  2030. Chapeau, Mik.

    Ich bin ein wenig neidisch aber auch sehr inspiriert.
    Will sagen: Eine solche Reise könnte mir auch gut gefallen. Ich werd wohl ein Nachmacher.
    Und Du hast sowas von Recht mit der terra uncognita. Eigentlich beschämend.
    Gute Weiter- und Heimreise. Und Danke für Deine Eindrücke, an denen wir teilhaben.

  2031. Hallo zusammen,

    auch wir sind Opfer der […]/Leasingkonditionen von Kaffee Partner aus Osnabrück.
    Seit 3 Jahren bezahlen wir fast 300€ im Monat für eine MegaBona Maschine, die MEGA BEKACKT und nicht Bona ist. Dauernd ist ein Sensor kaputt und reagiert erst nach 30mal Strom an Strom aus. Der Reinigungsaufwand täglich von ca. 30Minuten ist da noch Nebensache. Alle Versuche mit freundlichen Worten aus dem 66!!!! Monate dauernden Vertrag rauszukommen scheitern am “Angebot” von KaffeePartner uns für knapp 8000€ (!!!!!) rauszukaufen. Das ist der NP der Maschine + Lebenslanges Gelächter am Stammtisch.

    Den Vertrag hat ein ehemaliger Mitarbeiter unterschrieben, der das Unternehmen knapp 1 Jahr später verliess. Ich befürchte, dass der Außendienstler von Kaffee Partner bei solchen Konditionen Tränden der Freude in den Augen hatte, als die Unterschrift getätigt wurde und dem Ex-Kollegen die baugleiche Maschine zuhause hingestellt hat.

    Die Frage ist nun, WIE kommen wir aus dem Vertrag raus, ohne einen immensen Aufwand betreiben zu müssen? Bislang stellt sich die Dame von der Vertragsbetreuung ziemlich quer…nicht nachvollziehbar, da man uns 3fette Jahre als Milchkuh gut gemolken hat.

    MfG, B. Kissner

    [Anmerkung der Herausgeber dieses Blogs: An der mit […] markierten Stelle mussten wir aus juristischen Gründen eine Kürzung vornehmen. Wir bitten um Verständnis]

  2032. Lutz Prauser kann man nur zustimmen: wir erleben derzeit Dinge, die die Akzeptanz des Netzes eher noch zurückdrängen: PRISM und die Debatte um das gefährdete informationelle Selbstbestimmungsrecht haben nicht nur dazu geführt, dass der Außenseiter Yahoo mit seiner „vielleicht“ nicht allzu willfährigen Politik gegenüber den US-Behörden für Furore sorgt, sondern dass in meinem Bekanntenkreis sich gleich mehrere Menschen aus Facebook verabschiedet haben. Und die kamen noch nicht mal aus „bildungsfernen Schichten“. Und was Facebook trifft, trifft auch den Rest des Netzes. Die Angst vor „Big Brother“ ist nicht neu, aber sie kann ganz schnell zum Selbst- und Irrläufer und zur Flucht aus dem Netz führen. Es geht heute nicht nur darum, den technischen Zugang zum Netz zu erleichtern, sondern vor allen Dingen auch darum das Vertrauen ins Netz zu stärken oder doch zumindest die Angst vor Kontrollverlust zu reduzieren. PRISM ist eine Gefahr für das Internet.

  2033. Dabei ist doch weisse Schokolade besonders gut für Negerkinder geeignet, damit sie sich nicht versehentlich in die Finger beissen, dachte ich. Ich kann da jetzt nichts Rassistisches Erkennen, aber vielleicht bin ich ja besonders unsensibel.

  2034. Sorry, aber ziemlicher Unsinn das ganze.
    Wer von der Windows Welt begeistert ist kann sich ein XXL Tablet mit Windows 8 kaufen und versuchen glücklich zu werden. Wer nur viel tippen will kann. Eine Tastatur über den Blauzahn koppeln. Die Bedienung von Tabellenkalkulation ist auf jedem Tablett eine Qual. Für andere Dinge gibt es Alternativen. Generell sollte man ein Tablet nicht mit einem Laptop, PC, Mac vergleichen. Es ist ein anderes usecase und die Applikationen sollten anders bedienbar sein. Sonst landen wir beim Ansatz von Windows 8 und der scheitert gerade schon mit Windows RT. Übrigens tippe ich diese Zeilen recht stressfrei, vielleicht nicht ganz fehlerfrei auf einem iPad Mini. Meine Rechnungem werde ich aber nie damit verfassen. That’s it! Der Artikel gehört also leider in die Kategorie „Artikel die nie hätten geschrieben werden sollen“ oder „mir fiel heute nichts vernünftiges ein“. Grüsse von einem ansonsten durchaus freundlich gesonnen Blogleser :o)

  2035. @klaus: Ein XXL-Tablet ist kein iPad! Ich verlange ja auch nicht, dass man meine etwas eklektische Geräteauswahl wirklich nachvollziehen kann: Apple ist gut darin, ansonsten sehr rational denkende Menschen zu völlig irrationalen Kaufentscheidungen zu treiben. Newton, anybody?

  2036. Gut, sogar mein provokatives Posting (durchaus aber ernst gemeint) führt nicht zur Verbannung ;o)
    Nun aber mal im Ernst.
    Ich kann die negativen Worte aus vielerlei Quellen inzwischen nur noch als AntiPR deuten wo immer die Wurzel kommerziellen Interessen folgt.
    Ich denke ein Apple User mag mehr Fan sein als ein Samsung User. Da spielt auch Ersatzreligion und Psychologie rein
    ABER
    Alles völliger Unsinn WEIL
    Ich habe alle wesentlichen Betriebssysteme ausprobiert: DOS, alle Windows, OS/2, div Linux Derivate, OSX, iOS, Android.
    Dann beachte man dass der Krieg nicht mehrmein Krieg des Betriebsystems ist, es ist ein Krieg des Ökosystems.
    Und letztlich, ein System muss Nutzen stiften.
    ERGO
    Ich sehe den Vermeitlich höheren Preis von Apple Hardware nicht zwangsweise negativ. Qualität, Sicherheit, Aftersales Service, Nichtüberfrachtung mit sinnlosen Features und intuitive Bereitstellung benötigter Features, hier spielt viel rein dass am Ende zB ein Mac billiger ist in der Gesamtbetrachtung als ein anderes Produkt.
    Ähnlich falsch wäre es ja auch eine Verhandlung nur auf den Preis zu reduzieren und so nie zu einem grösseren Kuchen für alle Seiten zu kommen.
    Übrigens bin ich so offen und muss fast alles neue zumindest ausprobieren dass ich nach Glasbruch mein iPhone weggelegt habe und nun mit meinem Entwicklungstestgerät Marke Samsung arbeite.
    Das ganze ist ähnlich grausam wie Windows auf Mobilgeräten. Nicht ganz so undurchdacht in der UI, aber es überfrachtet mit Funktionalität wobei wichtige Aspekte täglich benutzter Apps einfach fehlen. Mit wenigen ‚besseren‘ Detailausnahmen bin ich nun also auch von der Schrauberwerlstatt Android geheilt. Ich will einfach dass die Dinger helfen wenn ich die Anwendersicht betrachte.
    Und da ist Windows im Mobilbereich nie angekommen, weshalb Ballmer ja nun auch die Segel streicht. Dieser Konzern wird nur mit einer externen Nachfolge eine Chance zum Aufholen finden.

    So genug geschrieben auf diesem ‚unbrauchbaren‘ iPad Mini Keyboard, wozu bin ich eigentlich im Urlaub…

  2037. Dieser Kommentar wurde mit einem iPad geschrieben. Eigentlich wurde er diktiert. Siri ist nämlich genau das Tool, was die fehlende Tastatur ausgleichen kann. Ich glaube die Tastatur ist ein Eingabegerät, was wir nicht mehr sehr lange verwenden werden. (Ich musste übrigens gar nichts verbessern)

  2038. Gerade heute wurde die Multi Bona abgeholt. Endlich:-) KP hat sich über über Monate quer gestellt. Den Vertrag hab ich im Juni 2012 unterschrieben. Der Vertreter hat mich zu getextet, als ich mir den Vertrag durch gelesen habe. Da stand zwar eine Vertragslaufzeit von 5 Jahren drin, aber der Vertreter versicherte mir, wenn ich mein Geschäft schließe, nehmen sie das Teil zurück. Ha ha. Als Auslöse für die Kündigung wollten sie knappe 6000,-, die mich letztendlich in die Insovenz getrieben haben. Über Monate hat diese Firma nicht reagiert. Ich habe sogar die Zahlung eingestellt und die Raten zurück gebucht. Erst als mein Insolvenzverwalter sich mit denen in Verbindung wegen der Abholung gesetzt hat, haben sie sich wieder gerührt.
    Der Speditör fand es übrigens toll, wieder man einen „zufriedenen“ Kunden von KP anzutreffen. In der Vergangenheit wurde er sogar von Kampfhunden bedroht. Und dabei ist er nur der Speditör und hat mit KP nichts zu tun.
    Aber wenigstens habe ich gelernt, niemals unter Druck Verträge zu unterschreiben. Denn letztendlich bin ich selbst Schuld, das ich so über den Tisch gezogen wurde. Ich hab´s zugelassen. Also Leute: seid vorsichtig und lasst Euch nicht drängen.

  2039. Der einzige Fresswettbewerb an dem ich je teilgenommen habe, war ein Weisswurst-Wettessen mit ca. 16 Jahren (7 Stück *stolz*)
    Es muss also auch noch einen anderen Grund für kleine Penisse geben.

  2040. Ich glaube, Vernetzung geht nicht weg, weil sie schon immer da war. Was bringt uns denn auf den Gedanken, daß Vernetzung etwas sei, das erst nach der Erfindung des Internet möglich war? Es ist nur einfacher geworden. Und auch das ist vielleicht Illusion. Es ist schneller geworden. Das ist alles.

    Digitalisierung hingegen ist ein Irrweg. Wer auch immer unendlich viele unterschiedliche Zustände mit endlich vielen Zahlen zu speichern versucht, verliert notgedrungen Informationen. Hoffentlich keine wichtigen. Selbstredend ist Digitalisierung *praktisch*. Warum sollte es weggehen? Weil Anna log?

  2041. Ich hoffe, dass Ferrero nicht versucht, aus diesen unverzeihlichen Fehler zu lernen und nächstes Mal wirbt „Deutschland wählt braun, für immer“.

    Aus Diskrimierungsvermeidungsgründen esse ich ab jetzt aber sicherheitshalber keine weiße Schokolade mehr. Mag ich eh nicht.

  2042. Die Sprachsteuerung von Apple nehme ich, wenn ich was zum Lachen brauche. Das ist nicht Siri, aber die Verständigung ist ähnlich: Ich sage „Ich will jetzt sicher niemand anrufen“. Das iPhone sagt: „Anrufen 53499“. Ich sage „Bloss nicht!“. Das Telefon (wählt). Ich: verdammt!. Das Telephon (ignoriert, was ich sage).

    Wenn dann da noch mit Siri eine Frau mit eigenem Willen (immerhin will sie nicht heiraten, wie sich herumgesprochen hat) simuliert wird, wird mir das zu gefährlich.

    Aber für Tim: Ein iPad mit Windows ist wie ein Jaguar mit Anhängerkupplung.

  2043. Guten Tag,

    genau SO wie vor mir geschrieben wurde von U.Becker hatte ich heute ein Gespräch mit einem sehr netten Herren von KP!!!!

    Hörte sich ALLES recht gut an, aber ich bat um Bedenkzeit. Gerade wegen der 5 Jahre!!!!! Man gut……..was ich hier zu lesen kriege……
    Vielen Dank für diese Seite. Sie hat mir doch EINIGES erspart.

    Danke !!!!!!!!!!!!!!!! Lilly

  2044. Das deckt sich mit einer Beobachtung, die mich schon länger beschäftigt und beunruhigt. Wenn man früher zum Baden an die Isar ging, wäre man mit einer Badehose „distinctly overdressed“ gewesen. Heute sind vor allem die jungen Leute immer komplett (bade-)bekleidet. Ich dachte, wir hätten es mit einer Neuen Prüderie zu tun, sozusagen ein Gegentrend zur totalen Offenheit unserer Generation. In Wahrheit schämen sich die jungen Männer wohl, zubzeigen, was sie (nicht) haben. Und die jungen Damen ziehen sich aus Mitleid nicht mehr aus, weil sonst für alle offenischtlic würde, was den jungen Männern fehlt…

  2045. Weiß zufällig jemand, was das Gegenteil eines Hühnchen ist? Ich frag nur so ganz allgemein … ohne Hintergedanken … wirklich nur so … aus ganz allgemeinem Interesse …

  2046. Weil auf Google Plus eben von Stephan Koß zu Recht der Hinweis eintraf, dass die Suche nach „LINKE“ und „GRÜNE“ wenig aussagekräftig sei, da man ja auch „linke socken“ und „grüne äpfel“ in die statistik bekäme, habe ich das Ganze mal mit kombinierten Abfragen gegengecheckt. Im Ergebnis bleibt es dabei, dass
    1. die GRÜNEN (gemeinsam mit den LINKEN) in der Frühphase des Wahlkampfs deutlich mehr Suchanfragen im Web auslösen als die anderen Parteien, und dass
    2. die GRÜNEN in der Schlussphase des Wahlkampfs unterproportional von der gesteigerten Nachfrage profitieren: während z.B. zuletzt die Zahl der Suchvorgänge nach der FDP um 200% angewachsen ist, stieg die Zahl der Suchanfragen nach den Grünen nur um rund 85%.

  2047. Es ist doch das Merkmal der Postmoderne, dass man sich von allem das Beste nimmt und sich was Neues erschafft – dafür braucht man eine Vernetzung. Die analoge Variante war doch auch schon immer auf dem Vormarsch, wer hatte damals kein Telefon? Ich mache mir mehr Sorgen darum, dass wenn die Kommunikationsgeschwindigkeit so schnell sind, wir die entstandene Freizeit der Arbeitszeit zurechnen. .. und das trotz meiner Beschäftigung mit Technik, wie man der Website entnehmen kann 😉

  2048. Wer viel mißt, mist viel Mist. Das weiß jeder Physiker. Die Grünen-Wähler brauchen keine Information – sie wissen, was sie wählen wollen. Das hat nichts mit Politik und viel mit Religion zu tun. Die anderen sind orientierungslos, was ja auch verständlich ist. Hast du auch eine Statistik für die Nichtwähler, die immerhin die mit Abstand stärkste Partei in Deutschland sind?

  2049. Due weißt schon, dass du den Wikipedia-Eintrag selber verändern könntest? Solltest du tun. Sonst mach‘ ich’s. Das löst zwar Seehofers Prolem nicht, gäbe dir und mir aber das schöne Gefühl, etwas gegen den grasierenden Populismus getan zu haben 😉

  2050. Nanu? Wie kommst Du darauf, den Grünen eine „relativ hohe Web-Affinität“ zu bescheinigen? Ist das nicht die Partei, bei der es noch gar nicht so lange her ist, dass sie im Wahlprogramm versprach, Digitalisierung zu bremsen und ISDN zu verhindern? (wobei sie in beiden Fällen nicht sonderlich erfolgreich waren, gottseidank). Das mit der Web-Affinität hast Du Dir einfach ausgedacht, stimmt’s?

  2051. Wie, echt, sag bloß! Ich dachte, das dürften nur die bezahlten Redakteure von Wiki Inc.?

    Aber im Ernst, ich gehöre zu der arroganten Sorte Leute, die nur da schreiben, wo sie nicht von anderen überschrieben werden können – schlechte Erfahrungen bei Wikipedia, wenn Du so willst.

  2052. Klarer Fall von einem Phänomen, das als „Schrödingers Smartphone“ in die Geschichte eingehen wird: Da du nicht wissen kannst, was nach dem Wurf passiert, mußt du davon ausgehen, dass dein Handy gleichzeitig kaputt ist und funktioniert. Quanten-Kommunikation, sozusagen. Camus hätte sicher seine helle Freude daran gehabt!

  2053. Über Nacht erhalte ich die Nachricht von Noah Blumenthal, der hier eine unglaubliche Parallele zum großen Czyslansky sieht. Blumenthal, der sich derzeit auf eine Promotion bei der Universität of Yorckshire auf den Britischen Jungferninseln vorbereitet und bereits € 3.600 angezahlt hat, stellt fest, dass Czylansky in seiner Jugend ebenfalls mit Hochwurf-Experimenten beschäftigt war. Und zwar ganz Ähnlichen.
    In Blumenthals Promotionsarbeit, die uns leider noch nicht vorliegt, erwähnt der Freizeitforscher, dass Czylansky damals ballistische Experimente (alt.griech. βάλλειν: werfen) mit einer goldenen Taschenuhr durchgeführt hat. Diese hatte ihm sein Großcousin Petr aus Prag zur Bar Mitzwa geschenkt, Smartphones und Apps waren damals ja eher selten.
    Eher zufällig entdeckte Czyslansky, so Blumenthal in seiner bemerkenswerten Schrift, dass Taschenuhren deutlich höher geworfen werden können, wenn man die Uhrenkette zuvor vom Hosenbund entfernt.
    Hätte nicht fast zeitgleich die Armbanduhr die Taschenuhr verdrängt, Czyslanskys Beobachtung hätte die Geschichte der Physik grundsätzlich revolutioniert. So aber geriet diese Entdeckung eines Pubertierenden ins Abseits der Wissenschaftsgeschichte.

  2054. Ich bin da ganz anderer Meinung. Da muss jemand her, der

    – staatsmännische Erfahrung und ein entsprechend souveränes Auftreten hat.
    der überzeugen kann,
    – durchschlagende Argumente hat,
    – Führungsqualitäten besitzt,
    – Autorität und Kompetenz ausstrahlt,
    – weiß, was er will,
    – über Humor verfügt,
    – eine Verbindung zu Europa hat,
    – sich nicht unterkriegen lässt,
    – Zeit und gerade keinen richtigen Job hat.

    Kurz, der da:

  2055. Ein entschiedenes „Ja, aber doch nicht ganz“ zu eurer fünften These:
    Zum Ersten: Der angedeutete „zweite Strukturwandel der Öffentlichkeit“ (Gruß an Habermas) findet nicht ganz so schlicht statt, wie von Euch beschrieben. Dies liegt schon daran, dass die behauptete Dichotomie zwischen traditionellen Massenmedien und personaler Kommunikation so niemals gegeben war. Die große Samstagabendunterhaltung, der Derrick und die Sportschau erhielten ihre gesellschaftliche Bedeutung erst in dem sie zum Zeitgespräch der Konsumenten am nächsten Tag am Arbeitsplatz, in der Schule und am Gartenzaun wurden. Die Tagesschau war das Lagerfeuer der vergangenen Jahrzehnte, um dass sich Familien abends versammelten. Es schloss die personale Kommunikation immer schon mit ein. Wir müssen die Medien immer in ihrem Rezeptionszusammenhang und nicht nur in ihrer Produktions- und Distributionsverfasstheit begreifen.
    Zum Zweiten: Dass „das digital geschulte Publikum heute einfach zu viel über die Wirkungsweise massenmedialer Scheinwirklichkeiten“ wisse, ist eine fromme Hoffnung. Das Dschungelcamp ist eben nicht seine eigene ironische und deshalb durchschaubare Überzeichnung. Es ist das Muster der Zustände in unseren Schulklassen. Und es ist so wirksam wie die BILD-Zeitung, der niemand glaubt und die doch unserer Gesellschaft die Agenda aufzwingt. Freilich nicht ohne Rückkopplung: wenn die Mehrheit der BILD-Leser den Schrecken der Arbeitslosigkeit selbst erlebt hat, kann das Medium nicht länger über das „faule Gesocks“ schimpfen. Immer schon wurde dieses Blatt mit zusammengebissenen Zähnen gekauft. Das Wissen um die Falschheit der Medien macht freilich nicht gegen sie resistent.
    Und weil dies alles so ist, ist euer Vertrauen auf den durch die Digitalisierung der Welt vermeintlich erreichten strukturellen Fortschritt, den wir nur noch mittels kritischer Medienpraxis in Befreiung zu wandeln haben, falsch.

  2056. Der „strukturelle Fortschritt, den wir nur noch mittels kritischer Medienpraxis in Befreiung zu wandeln“ vermögen, ist nicht falsch – es ist eine Forderung! Zum „sapere aude!“ der digitalen Aufklärung gehört sie notwendig dazu. Ossi und ich sind nicht so naiv zu glauben, dass das Internet das Ende der Couchkartoffel sein wird. Die Befreiung von der medialen Bevormundung der „Meinungsmacher“ ist aber bereits in vollem Gang, und das ist gut so. Die Menschen werden nach wie vor Trugbildern nachlaufen – aber es werden wenigstens ihre eigenen sein und nicht die der Konzernbosse und Zeitungsschreiber.

  2057. Ich verstehe nicht warum nicht alle zahlen sollen, wenn es alle nutzen. Die Maut zahlen alle. Die KFZ-Steuer nur die KFZ-Halter im Land. Ich denke Autobahnen sollten über eine Maut finanziert werden. Regionale Straßen über die KFZ-Steuer. Wenn es in D anders ist, halte ich eine Änderung für EU Konform, solange auch Deutsche die Maut zahlen müssen. Und wenn Herr Seehofer tatsächlich auf die Idee käme, die Maut pauschal mit der KFZ-Steuer einzuheben, so richtet sich das ja nicht gegen Ausländer sondern gegen Autofahrer, die keine Autobahn benutzen. Das sollte man dann auch so diskutieren. Eine Maut ist eine Liberalisierung. Man hat die Freiheit zu entscheiden, ob man Maut zahlt oder Landstraßen benutzt. Will Herr Seehofer das verhindern?

  2058. Lieber Michael, der von uns so apostrophierte „2. Strukturwandel“ setzt den von Habermas beschriebenen, von den Dorfplätzen in die Massenmedien fort, und zwar in die digitalen Medien, als Werkzeuge und Plattformen des partizipativen Austausches, der früher, mit den alten Massenmedien, so ja nicht möglich war. Dieser 2. Strukturwandel erweitert also zunächst einmal den Kreis derjenigen, die ohne technische Vorbildung an dem neuen, weil medialen Austausch teilnehmen können. Ich denke, das ist unbestreitbar. Was die Inhalte und das kritische Bewusstsein von diesem Austausch angeht, beides steht auf einem anderen Blatt. Ich freue mich auf unsere Diskussion am Montag in München!

  2059. Es ist ein Elend: ich sitze gerade an der Laudatio für die Buchvorstellung am kommenden Montag im Münchner Presseclub (http://bit.ly/1aL0WMX) und ich will nicht meine Patronen schon vor dem Duell verschießen. Aber eines muss an dieser Stelle gesagt sein: Diese These ist – aus meiner Sicht – der zentrale Punkt Eures Buches. Kippt diese These, dann kippt das Buch. Sie weist uns einen Ausweg aus dem hermetisch Falschen, aus der Hoffnungslosigkeit der „Dialektik der Aufklärung“. Und sie tut dies mit einem unverhofft technizistischem Ansatz: die neuen digitalen Technologien bewahren in sich die Chance zur Emanzipation, weil sie anders als frühere Technologien menschenwürdig in ihrer inneren Logik sind. Das ist so gewagt, dass man die Idee nicht einfach wegschirrmachern kann. Man muss sie ernsthaft abwägen. Ich freue mich auf die Debatte am Montag.

  2060. Mich bekümmert v.a., dass nun vielleicht sogar die Anal-ysten beim NSA pausieren müssen und wir hier einen Tweet- und Posting-Stau in deren Posteingang verursachen. Wo soll das alles enden …

  2061. @michael: Es sind ja nur ie „nichtessentiellen“ Dienste betroffen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die NSA darunter fällt. Wahrscheinlich sind das sogar die Letzten, die man nach Hause schickt…

  2062. Das muss mit Sicherheit einer der längsten – und einer der besten – Texte sein, die bisher auf Czyslansky erschienen sind – Glückwunsch;

  2063. Da an anderer Stelle das gerade diskutiert wurde: Euer gedrucktes Buch hat natürlich rund 200 Seiten, nicht 100. Aber meine textidentische elektronische Vorabversion kam nur auf 100 Seiten. Digital ist eben irgendwie „dichter“ 😉

  2064. Nein, lieber Tim,

    ich habe einen Trinkbecher über sie gestülpt, ein Papier zwischen Spinne und Wand geschoben und sie so sicher und unverletzt hinaus komplimentiert – sprich: Vor die Haustür gebracht und davon krabbeln lassen.
    Wie es sich gerhört…

  2065. Lieber Tim,
    was ein Frage…
    Als ehemaliger Augustiner hätte Martin Luther vermutlich den Kernsatz aus der augustinischen Bekehrungslegende zitiert: Tolle, lege!
    Was, wir wir theologisch gebildeten Altsprachler alle wissen, nichts anderes bedeutet als: Nimm (und) lies.

    Tatsächlich aber ist diese Überlegung nicht falsch. Denn während das Protestantentum Zeit seiner Existenz sich der deutschen bzw. der jew. Landessprache bedient hat und Bibeln wie auch Katechismen, Breviere und allerlei anderes frommes Schriftwerk in selbiger verfasst war, tat sich die katholische Kirche ja immens schwer, auf das Kirchenlatein zu verzichten… womit der Bildungsvorsprung (und damit die Macht) der Kleriker gewahrt und das Lesen breiter Bevölkerungskreise nicht gerade gefördert wurde.

  2066. Bei uns in der Nachbarschaft heissen alls „cablellink“, weil wir alle den gleichen Provider haben und der automatisch den Router dieser Firma ausliefert.

  2067. Schöner, Artikel, Tim. Allerdings sollte man noch deutlicher machen, dass Eggers genau das Gegenteil von dem beschreibt, was wir fordern: Er kehrt allgemein geteilte Werte in ihr Gegenteil um („Privacy ist theft“) und er hält diese Entwicklung auch noch für unvermeidlich. „Sapere Aude!“ ist ihm sicher fremd. Dagegen fordern wir ja eine gesellschaftliche Debatte über das Denken und die Werte der digitalen und vernetzten Gesellschaft.

  2068. Hallo Leute,
    hab alle Vorberichte gelesen, mir ist das gleiche passiert!
    Netter (ha ha) Vertreter ist gekommen, erzählt dir das blaue vom Himmel aber das was wichtig gewesen wäre hat er vertuscht. zB. Laufzeit oder monatliche Grundgebühr von 49 Tassen. Er erzählte 15 min. lang wie schnell er auf der Autobahn fährt, normalerweise gehöhrt dem der Führerschein genommen! Wie er weg war hab ich den Vertrag erst richtig durchgelesen und sah die böse Überraschung! Für mich ist das reine Abzocke.
    Möchte raus aus dem Vertrag, wer kann mir helfen? Die Maschine ist noch nicht geliefert worden.
    Gruss Anton!

  2069. Was gibt es denn fürs Fälschen von Beweismitteln? Doch mindestens fünf Jahre, oder. Aber ich verrate dich nicht, lieber L.P. (Name ist der Redaktion bekannt)

  2070. Und ich dachte immer, es funktionieren nur Katzenbilder. Also gehts auch mit Spinnen. Es nun mit weiteren Tieren zu versuchen wäre wohl ein wenig langweilig. Aber ich könnte ja mal versuchen mit einem Portrait von Tim als Avatar aufzutreten. Was wohl passieren würde?

  2071. Der Text von Johannes Niederhauser trifft zwar den Nerv vieler Leute, aber nicht die Kriterien journalistischer Arbeit. So haben sehr viele Kommentatoren unter dem Text darauf aufmerksam gemacht, dass die Infos, die sich die US-Grenzer beschafft haben, auf den vielen Seiten im Netz abzugreifen waren, die der Amateurmusiker (und Amateurjournalist) mit Daten füllt. Darunter auch seine Facebook-Chronik, aus der er allerdings inzwischen die entscheidende Passage gelöscht hat. Da standen zum Beispiel die Daten seiner geplanten Tournee (http://americanarena.wordpress.com/2013/10/13/ein-eingesperrter-reporter/). Theoretisch kannte Niederhauser Amerika von einem Studienaufenthalt, aber nicht gut genug, um die Einreisebestimmungen zu studieren, die für Leute gelten, die auf dem Visa Waiver Programm antreten. Ich bin weit davon entfernt, das Verhalten der Grenzer zu rechtfertigen. Im Gegenteil. Die Fälle von Willkür häufen sich. Besonders gut in diesem Fall von einer Radio-Journalistin dokumentiert, die tatsächlich ihr Handwerk versteht: http://www.onthemedia.org/story/my-detainment-story-or-how-i-learned-stop-feeling-safe-my-own-country-and-hate-border-patrol/ Hier wurden mehrere Teilnehmer einer Hochzeit in Kanada an völlig unterschiedlichen Grenzkontrollpunkten stundenlang ohne Begründung festgehalten. Das Problem: Die internen Aufklärungs- und Kontrollmechanismen der Behörde sind extrem schlecht. Jeder der zunehmenden Machtmissbrauchsfälle hat es verdient, öffentlich gemacht zu werden. Dazu gehören aber auch journalistische Arbeitsmethoden, die nicht angreifbar sind.

  2072. Ich gebe Ihnen, lieber Herr Kalwa, recht, dass es sich beim Autor, da ein Student, wohl um einen Amateurmusiker und -journalisten handelt. Aber es sind gerade diese subjektiven und sehr individuellen Eindrücke, die diesen Bericht ehrlich und authentisch machen und damit eine gewisse „Betroffenheit“ auslösen?
    Wohl recherchierte Reportagen in allen Ehren und bei aller Notwendigkeit reichen eben, wenn es einem nicht in den Kopf, sondern im Magen übel werden soll, nicht an diese persönlichen Berichte heran. Zumindest bei mir nicht…

  2073. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich habe mich jüngst mit demselben Thema beschäftig. Es stellte sich mir die Frage ob eine hohe Inflation (Hyperinflation) oder eine Deflation schlimmer ist. Betrachtet man die Inflation, so wird man schnell feststellen, dass ein gewisses Maß für die Wirtschaft gesund ist. Steigt diese jedoch über eine gewisse Höhe (Hyperinflation) so ist sie immens bedrohlich. In einer gesunden Wirtschaft wird es immer Konjunkturzyklen geben. Je nach Zyklus herrscht entweder eine Inflation oder Deflation vor. Erst der Eingriff seitens der Staaten / Zentralbanken mithilfe der Geldpolitik führt zum ausufern beider Seiten. Die Ursache für eine hohe Inflation (Hyperinflation) wird immer in der Geldpolitik gelegt. Eine normale und gesunde Deflationsphase (Wirtschaftsabschwung) wird in der Regel nicht zugelassen. Die Zentralbanken versuchen diese Phase mit der Geldpolitik zu umgehen. Die daraus resultierende expansive Geldpolitik stellt die Grundlage für eine Hyperinflation dar. Einer sehr hohen Inflationsphase geht somit meist eine Deflationsphase voraus, auch wenn diese durch die expansive Geldpolitik oftmals nicht zu sehen ist. Ob eine jetzt Deflationsphase oder eine hohe Inflationsphase schlimmer ist, kann meiner Meinung nicht eindeutig beantwortet werden. Bei einer Hyperinflation kann ein Neustart (in der Regel ein Währungsneustart) schneller vonstattengehen. Die Auswirkungen finden hierbei in einem sehr kurzen Zeitfenster statt. Das Endergebnis einer Deflation ist meist nichts anderes … jedoch wird der Crash in der Regel nach hinten verschoben …

  2074. Ich habe sehr bewusst in meinem Kommentar das Beispiel einer Amerikanerin verlinkt, die ihre Erfahrung für National Public Radio beschrieben hat: Journalismus von der Art, wie ich ihn selbst dann erwarte, wenn jemand erst mal nur seine eigene, sehr persönliche Geschichte erzählt. Die Betroffenheit, die ich nach dem Durchhören ihres Berichts empfinde, ist sehr viel größer als das, was mir der Text in „Vice“ verschafft. Geschrieben von jemandem, der nichts dabei findet, nachträglich seine Facebook-Seite zu entschlacken, damit ein wesentlicher Teil seiner Verdachtsberichterstattung von Außenstehenden nicht überprüft werden kann.

  2075. Bin auch sauer!
    Selber Vorgang ! Kann jederzeit kündigen!
    Haaa
    letzte Woche wahr der Techniker da, hat Automat repariert!
    Ich bekamm eine Rechnung für 70 euro. Angeblich durch Fremdprodukt passiert ( Bohnen )
    Hab noch 2 jahre. Wenn die Techniketr kommen zukünftig werde ich sie wie lezten Dreck behandeln.

  2076. Es ist doch ganz einfach: „junges Paar“ oder „älteres Paar“, es heisst nicht „altes Paar“.
    „Familie mit kleinen Kindern“ oder „mit älteren Kindern“ … auch heisst es nicht „alte Kinder“. Wäret ihr mit Kindern gefahren, hättest du bestimmt „ältere Kinder“ angegeben, denn sie sind ja nicht mehr klein (oder meinst du sie wachsen noch?). Warum sind es dann eigentlich keine „grossen“ Kinder? Wenn die Grosseltern um die neunzig, mit ihren siebzigjährigen Kindern nach Venedig fahren, sind diese Kinder dann schon „ältere Kinder“ oder sind sie vielleicht schon wieder „kleiner“ geschrumpft und damit „kleine Kinder“. Alte, kleine Kinder von einem sehr alten Paar …
    Was ich damit meine: Wenn du „ältere Kinder“ angegeben hättest, dann ist auch „älteres Paar“ angemessen. Bei euch ist das insofern noch relativ einfach, weil ihr in etwa im gleichen Alter seid. Was kreuzt jetzt ein alter Sack an, der mit seiner blutjungen 7. Ehefrau reist. Ist vielleicht gar nicht das Alter der Personen, die das Paar ausmachen, sondern das alter des „Paares“ ausschlaggebend?
    Ist das Paar schon mehr als 10 Jahre zusammen? ist es dann schon älter? Wäre also der frisch angetraute Maximilian Schell mit seiner 45 Jahre jüngeren Frau ein „junges Paar“ während du schon sehr lange mit einer Frau verheiratet bist, die nicht mal 45 ist …
    Ich sehe es ist doch nicht so einfach … weisst du was buche deine Reise einfach bei Expedia …

  2077. In der Tat benötigen wir dringend für Whistleblower einen klaren gesetzlichen Schutz. Entsprechende Überlegungen gibt es schon längere Zeit sowohl bei den Grünen, als auch in (Teilen) der SPD. Die Position der CDU/CSU wird hier nicht überraschen. Ein scharfes Auge sollten wir aber auf die Sozialdemokraten werfen, die sich im Wahlkampf weit aus dem Fenster gelehnt haben und nun schon wieder in vorauseilender Regierungstreue umzufallen drohen.
    Ein Schutz für Whistleblower setzt eine klare Definition des Whistleblowing voraus. Sicher können wir nur sein, dass Snowden unter eine solche Begriffsdefinition fallen würde und deshalb Asylanspruch in Deutschland haben müsste.

  2078. Wir könnten doch ersatzweise Herrn Friedrich an die USA ausliefern, oder? Dann wäre der Weg für Snowdon frei. Der wäre übrigens wahrscheinlich auch ein hervorragender Innenminister!

  2079. Ich war am Sonntag auf Entenjagd im Innviertel. Mit dabei: 30 Jäger und 8 „ferme“ Apportierhunde verschiedner Rassen. Die Hunde waren eindeutig schlauer als ihre Herrchen. Und treffsicherer…

  2080. Januar 2012: ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) stellt sich als internationales Handelsabkommen dar, das der Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen und Produkpiraterie dienen soll. Dieses Abkommen wurde von mehr als 30 Staaten im Januar 2012 unterzeichnet (darunter USA, Kanada, Mexiko, Japan und 22 EU-Mitgliedsstaaten). Angesichts der kritischen Stimmung in bestimmten Teilen der Gesellschaft und der Bedenken von Experten haben einige Staaten (darunter Deutschland) die Ratifizierung von ACTA allerdings ausgesetzt. ACTA-Kritiker sind der Meinung, dass sich quasi durch die Hintertür ein Zensur-Instrument durchgesetzt habe, mit dem das freie Internet, so, wie wir es kennen, gefährdet sei. Am 11. Februar 2012 protestierten europaweit zehntausende Menschen gegen ACTA. Am 4. Mai 2012 dann diese Mitteilung von EU-Kommissarin Neelie Kroes: ACTA werde wahrscheinlich nicht in Kraft treten. Anfang Juli wurde ACTA vom EU-Parlament endgültig verworfen und wird demzufolgen in der EU nicht zur Anwendung kommen. Ob das nun ein Grund zum Feiern ist, bleibt abzuwarten.

  2081. Um es vorweg zu nehmen: Auch der W1000X ist nicht fehlerlos, allerdings ist seine Abstimmung wohl die „europäischste“ von allen Holzkopfhörern von Audio-Technica. Der W1000X stellt für mich ohne Frage den am meist begeisternden Kopfhörer der Serie dar. Warum er dies erreicht und wo seine Schwächen liegen, will ich im Folgenden mit einigen Hörbeispielen versuchen zu beleuchten.

  2082. hallo, möchte gerne auch ein paar zeilen dazu schreiben. ich hab auch einen vertrag bei KP-bin total zufrieden. kundendienst sofort zur stelle wenn ich ihn brauche. super service,kann mich in keinster weise beklagen. hoffe, das bleibt auch so.

  2083. Lieber Tim Cole, mag sein, dass an Ihren Argumenten was dran ist. Ich glaube aber: facebook verlangt nur, dass der Account mit richtigem Namen erworben wird. Aber wie auch immer. Im Grunde genommen finde ich ganz viele Kommentare, die unter einem Pseudonym abgegeben werden, schrecklich, und ich glaube, dass viele dieser Leute solche ekelhaften Kommentare nicht abgeben würden, wenn sie mit ihrem Klarnamen firmieren. Deshalb bin ich trotz Ihrer Argumente für Klarnamen. Diejenigen, die übrigens einen Künstlernamen führen, können sich diesen in ihren Pass als Künstlernamen eintragen lassen. Dann kann sich niemand mehr weigern, das zu akzeptieren.
    Noch einen schönen Männetag wünsche ich Ihnen, oder Frauen- oder Hundetag.

  2084. Hier ist die einschlägige Wikipedia-Deutung:

    Penis (indogerman. Wortstamm, lat. penis „männliches Glied“, vgl. griechisch πέος; Plural: Penes oder auch Penisse)

    Wir lernen: Schon die alten Indogermanen litten unter Penis-Problemen

  2085. „ohne gesellschaftlichen Zwängen, Moden, Konventionen oder Ansprüchen Genüge leisten zu müssen“
    dein text ist ziemlich blind auf einem auge.
    schau dir mal übliche business bereiche an: Frauen haben eine große varianzbreite, was kleidung angeht; die männer hingegen müssen alle in anzügen, Hemd, krawatte auflaufen.
    darfst du dich als man schminken, nägel lackieren? wie sitzt mit haare aus? beliebige farben u frisuren als mann erlaubt?
    usw usw

  2086. Das geht mir ganz ähnlich: Bei Tschaikowsky denke ich immer an die „Notizen“. Und Hüsch und Hildebrand werde ich künftig in einem Atemzug erinnern.
    Vermutlich sitzen sie auch beide schon auf der selben Wolke und ziehen da oben eine phantastische Show ab. Und der Werner Finck klopft von unten mit einem Besen an die Wolke und verlangt, sie sollten endlich Ruhe geben, diese Jungspunde. Woraufhin Hildebrand ihn zur Beruhigung und Bestechung zu einer Portion „Schlesisches Himmelreich“ einlädt. Und wer sitzt da links außen im Publikum? Ach ja … jetzt erkenne ich ihn … der gute alte Czyslansky hat sich schon mal einen guten Platz in der himmlischen Lach und Schieß gesichert. Typisch …

  2087. 2. November: Allerseelen Da man zu Allerheiligen den Heiligen gedenkt, befand Abt Odilo von Cluny (962 bis 1018), dass man auch den „normalsterblichen“ Seelen ein Gedächtnistag widmen sollte. Das war 998. Bis er in Rom das erste Mal gefeiert werden sollte, dauerte es noch bis ins 14. Jhdt.

  2088. Also Ella Czyslansky war unzweifelhaft weiblich. (Warum hätte man sie sonst Nutten-Ella nennen sollen?) Und die Süßspeise wurde, wie wir aus der Czyslanskyforschung wissen ursprünglich von ihr kreiert. http://www.czyslansky.net/?p=105
    Auf das Geschlecht der Schokopampe hat das natürlich keinen Einfluss. Sie selbst hat den österreichischen Artikel „an“ verwendet und der ist gänzlich unbestimmt.

  2089. Der profunde Kenner des Österreichischen unterscheidet aber zwischen „Geh bitte, a Nutella…“ oder „Geh bitte, an Nutella…“. Womit ein weiteres Indiz gefunden wäre, dass wir es hier mit einem männlichen oder sächlichen unbestimmten Artikel zu tun haben. Damit ist ein weiteres Indiz gegen die nutellinische Zwangsverweiblichung gefunden.

  2090. Alles Käse. Nutella ist der Plural von Nutellum, vulgärlateinisch das Nüßchen. Ähnlich wie bei den Valentinschen Semmelnknödeln, die so heissen, weil sie Semmeln enthalten und nicht nur eine Semmel, heisst es das Nutellum, aber die Nutella. Aber weil alle Nutella in einem Glas sind(sic!), meint man das Nutellaglas, wenn man, wie ich übrigens auch, das Nutella sagt.

  2091. Ich habe heute von meinem Anwalt einen Vergleichsvorschlag erhalten. Kaffeepartner bietet mir die Maschine zu einem reduzierten Kaufpreis von sage und schreibe 7.200,- Euro an. Ich gehe davon aus, dass die Maschine vergoldet ist.

  2092. Falsche Reihenfolge. Drohnen einführen, Briefträger abschaffen. So wird es laufen … Ich freue mich auf die erste Meldung: „Tausende Drohnen abgeschossen, viele Weihnachtsgeschenke erreichen nie den Empfänger“. Dann werden Wächterdrohnen (bewaffnet) eingesetzt, die die Arbeiterdrohnen bewachen. *seufz* – daraus sollte man einen eigenen Blogartikel machen.

  2093. Danke, Lutz, für diese wunderbare Wortschöpfung: „Versteckdoese“. Gibt es überall in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfe, Rathäuser, etc. Architekten: Bitte aufhorchen!

  2094. Wasserschaden
    Hatte durch den Brita Wasserfilter einen Wasserschaden!
    Ein Verbindungsstück war gebrochen.
    Von Kaffeepartner kommt keinerlei Aktzepanz, kullanz und Einsicht!!!
    Bin enttäusch, da ich schon 8 J. Kunde bin.
    Nie wieder!!!!!

  2095. Viel spannender ist doch die Frage, ob es nicht viel mehr die Daten sind, an denen Google interessiert ist. Nest Labs hat nämlich laut Medien Rauchmelder und Co so ausgestattet, dass diese Geräte über ihre Funktion vor allem aber Fehlfunktionen Daten erheben und an das Unternehmen übertragen.
    Damit die Geräte und die verbessert werden können… wie es heißt.
    Im Umkehrschluss weiß Google demnächst,
    in welchem Haushalt wie viel geheizt wird, was Rückschlüsse auf die Verweildauer der Bewohner möglich macht,
    in welchem Haushalt Rauchalarm ausgelöst wurde und in welchen Räumen (wohnt da ein Raucher, verkokelt ein Toast oder eine Pizza).
    Wertvolle Datensätze direkt aus dem Innersten der Privatheit, den eigenen vier Wänden…

  2096. Meine Freundin @PikiHH macht mich darauf aufmerksam, dass es sich bei ieser Seite um eine Kampagne von D64 handelt, die eigentlich GEGEN das Leistungsschutzrecht gerichtet ist. Wenn ja, dann ist das so ziemlich die dämlichste Aktion, die ich je gesehen habe: Die blockieren eine Website, um gegen das Blockieren von Websites zu protestieren? Ich erschieß dich gleich, um gegen Waffenbesitz zu protestieren? Und ohne die Mitwirkung der FAZ kann das auch nicht gelaufen sein. Egal: Es bleibt dabei – so (oder so ähnlich) wird die Zukunft des Zeitungswesens in Deutschland aussehen, wenn dieses dämliche Gesetz nicht schleunigst kassiert wird. Wonach es aber nicht aussieht, weil meine Freunde bei der SPD das ganze Internet-Thema gerade verpennen!

  2097. Eventuell hilft es, mal zu googeln oder die Links zu klicken … Ich wette jedenfalls, dass der zu setzende Link wo her kam, also kopiert von einer Seite, die das eben als ziemlich stillen Protest noch verwendet (zuletzt vor paar Monaten gesehen).
    D64 ist übrigens recht SPD-nah.

  2098. Ich denke, schlimm ist vor allem, dass Tim auf so eine Satire reinfällt. Dass einer, der sich auskennt, es für wahrscheinlich hält, dass solche Sperrbilder die Zukunft des Internet sind. Dass wir so weit sind, ist der eigentliche Skandal.

    Sascha Lobo hat recht, das Internet ist kaputt, lasst uns was neues machen 🙂

  2099. @Lutz: Wenn sich herausstellt, dass irgendwann Informationen über einen Menschen wertvoller sind als der Mensch selbst, lasse ich mich umoperieren und will eine Katze werden. Oder so was ähnliches.

    @Tim: Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass Google die Leute, die sie da gekauft haben, schlachten will 🙂 genialer Hink-Vergleich, den Du da konstruierst, gefällt mir 🙂

  2100. Ich würde das ganze, lieber Sebastian, gern auf eine ganz andere und einfache Formel bringen:

    Wenn etwas nicht das ist, für das ich es halte oder es nicht so funktioniert, wie ich es mir wünsche, dann erkläre ich es als kaputt.

    Was eine abgehobene, egozentrische und eigentlich arrogante Sicht auf die Dinge.

    Statt sich einzugestehen, dass man sich in seinen Vorstellungen und seinen Prognosen geirrt hat, kann man das Netz also als „kaputt“ erklären? Weil die Wirklichkeit und die Entwicklung sich einen Schnurz um seine Ansprüche gekümmert haben sondern einfach tun, was sie wollen?

    Was SL kaputt findet, kann ich noch gut gebrauchen – so wie mein kaputtes Auto längst irgendwo in Russland wieder fährt, aus kaputten Sachen in Afrika Spielzeug gemacht wird, meine kaputten Klamotten von sonstwem weitergetragen werden.
    Sorry, wenn SLs Internet also kaputt ist: Ich kann es noch weiter gebrauchen. Meines ist nicht kaputt. Höchstens ist mal die WLAN-Verbindung gestört – und damit die Verbindung ins Netz.
    So wie vielleicht bei anderen die Verbindung zum Fußboden gestört ist.

  2101. So haben es, wie ich inzwischen gelesen habe, viele gesehen. Aber bemerkenswert ist es doch, darüber nachzudenken, was wir vor 20 Jahren bewegen wollten, als wir das Internet nach DE gebracht haben (und .de ins Internet vice versa). Haben wir erreicht, was wir wollten? Träume können kaputt gehen und es ist nicht nett, dem enttäuschten Träumer vorzuwerfen, was für ein Idiot er eigentlich ist.

    Wäre es nicht erfreulich, würde sich tatsächlich mal die Realität um unsere Träume kümmern? So zur Abwechslung? Es wundert mich, wieviele Leute nachgerade aggressiv auf SL reagieren. Also nicht Du, Lutz, oder nur ein bisschen Du, da habe ich Stimmen gelesen, die waren so krass, dass ich denken musste „Hey, wie kaputt ist das denn“ 🙂 scnr

    Wir sollten Leute auch im Netz ausreden lassen, selbst wenn es Stuß ist, und sie nicht gleich sarrazinieren.

  2102. Pingback: czyslansky
  2103. Neulich ist in den USA einer im Flieger verhaftet worden, weil er bei der Landung sein Smartphone nicht aussschalten wollte. Das heißt: Er sagte, er konnte es nicht. Er sei gerade dabei, „Quizup“ zu spielen, und das mache süchtig. Kann ich übrigens bestätigen. Immerhin war ich dort eine zeitlang Österrichischer Meister in alter Römischer Geschichte…

  2104. Leute: Kirche im Dorf lassen! Sascha ist kein enttäuschter Internet-Liebhaber, er ist ein gewiefter Medienmann und eine wandelnde Wortmarke, der nach dem alten Coca-Cola-Prinzip handelt : Es ist egal. was die Leute über mich reden – Hauptsache sie reden über mich. Ihm ist halt eine geile Headline eingefallen, naund? Dass er damit den Trend zum Kulturpessimismus bedient, ist ihm vermutlich gar nicht eingefallen, oder es ist ihm auch ziemlich wurscht. Schirrmacher läßt grüssen.

  2105. Dann wäre, lieber Tim, eine geeignete Überschrift:

    Wes Brot ich ess, des Lied ich sing

    Kommt ja wohl nicht von ungefähr, dass SL, wenn er auf der Payroll der FAZ steht und sicher ein Autorenhonorar für seine brummeligen Internet-Epitaph erhält, harmonisch und tongenau in Schirrmachers monotonen Singsang einstimmt.

  2106. LOL – der Unterschied zwischen uns und den Einwohnern Arizonas(*) ist, dass wir beide gerne schiessen würden, aber wir gottseidank nichts dabei haben, wenn es ernst wird.

    (*) Wieso Arizona: Dort darf man so ziemlich alles an Waffen mit sich rumschleppen, was man will, nur muss man die Waffen offen tragen. Das fand ich bemerkenswert, als ich 1992 dort war. Weiss nicht, ob das heute noch gilt. Das Kino war natürlich in Florida (vermutlich, es gibt noch ein Wesley Chapel in North Carolina).

  2107. Das wäre doch eine tolle Idee für eine App: die virtuelle Pistole, mit der man seine Aggression rauslassen kann, ohne gleich in Stadelheim zu landen. Kannst du nicht sowas programmieren?

  2108. Tim: Wir haben die virtuelle Pistole. Wer nervt, über den wird unfreundlich gebloggt. Das spart gelegentlich eine komplette Therapie zum Thema Aggressionsbewältigung, oder?

  2109. Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass für die Mitnahme von Handys in Kinos und Konzertsälen ähnlich grosse Strafen, wie die für das Tragen von Waffen verhängt werden.

  2110. Tja, wenn Beamte sich in Hitech versuchen. Erinnert mich fatal an Healthcare.org, der Website von Obamacare. Dort hat man sich auch in der Quadratzr des Kreises versucht, nach dem Motto: Warum einfach wenn es auch kompliziert geht? Zum Beispiel nahm man sich vor, alles in Echtzeit zu machen (vermutlich weil „Echtzeit“ so geil klingt, so gar nicht nach Amtsstube und Montags-Mehrarbeit durch zweimaliges Kalenderabreißen). Also bestand man darauf, beim Antrag auf Krankenversicherung die Angaben über das Einkommen (in Echtzeit) beim amerikanischen Finanzamt IRS, dem Internal Revenue Service, abzufragen. Nur haben die dort offensichtlich noch Computersysteme, die mit Lochkarten arbeiten. Ergebnis: Website-Zusammenbruch im ganz großen Stil und ein blamierter US-Präsident.

    Jeder vernünftige Informatiker hätte die Datenabfrage offline gemacht und das Ergebnis später eingespielt. Aber der vernünftige Informatiker arbeitet ja nicht beim Amt für A12 mit Zulage, sondern für Google oder Microsoft und kriegt Aktienoptionen.

  2111. Hallo, ich bin auf Kaffee Partner aufmerksam geworden, da ich heute eine Postwurfsendung im Briefkasten hatte… das sagt ja eigentlich schon alles über diese Firma. Ohne irgendjemandem zu nahe treten oder klugscheissen zu wollen, aber wie kann man auch nur auf die Idee kommen, sich eine dieser Maschinen zuzulegen? Für das gleiche Geld bekommt man mehrere Vollautomaten der Luxusklasse! Oder habe ich irgendwas übersehen, was das Angebot auf den ersten Blick attraktiv aussehen lässt?

  2112. Man denkt sowas nicht gerne, aber vielleicht hat Sascha Lobo ja doch irgendwie Recht mit seinem „Das Internet ist kaputt“-Gefasel.

    Das Internet war schon immer irgend wie kaputt, weil der Staat natürlich schon immer die Möglichkeit hahte, unter Berufung auf „Moral, „Ordnung“ oder „Kinderschutz“ Inhalte zu verbieten. Der Unterschied ist: Man KANN im Internet nichts verbieten. Denn die Inhalte, die gesperrt werden, haben sich länst verselbständigt, wenn genügen Leute das wollen.

    Das ist wie Goethes Zauberbesen, seids gewesen: Du wirst sie nicht mehr los.

    Es gibt in Amerika ein schönes Spiel, das auf Jahrmärkten gern gespielt wird und das „WhacaMole“ heisst. Die Aufgabe des Spielers besteht darin, „moles“ (Maulwürfe“) mit einem Hammer auf den Kopf zu hauen. Die Maulwürfe tauchen nach dem Zufallsprinzip aus einer Vielzahl von Löchern auf, und es kommt dabei auf Reaktionsgeschwindigkeit des Spielers an, sie zu treffen.

    Staatliche Zensurstellen – auch türkische – sind nicht gerade für ihre Reaktionsgeschwindigkeit bekannt. Und so werden sie nie so schnell sein wie die Informationen, die sich per Internet verbreiten. Das liegt in Wesen des Internet – das dehalb auch nie, im Lobo’schen Sinne, „kaputt“ sein kann. Das Katz- und Maus-Spiel zwischen Zensoren und denen, die sie gerne mundtot machen wollen, wird nur ein bisschen spannender.

  2113. Ich denke, zur Meinungsfreiheit gehört auch das Recht, solchen ekelhaften Stuss zu veröffentlichen. Da halte ich es mit Voltaire, der sagte:

    „Ich verabscheue, was Sie sagen: ich werde Ihr Recht, es zu sagen, bis zum Tod verteidigen.“

    Lookismus geht einen Schritt weiter und stellt das Verabscheungswürdige zur Schau. Das ist prinzipiell gut so, denke ich.

    Andererseits nimmt Lookismus mir bzw. denjenigen, die solchen Stuss mal, vielleicht im Stress oder im Suff geschrieben haben, das ebenfalls daraus ableitbare Recht, es wieder zurück zu nehmen. Das ist sozusagen eine Form der umgekehrten Zensur, was eigentlich auch nicht in Ordnung ist.

    Wie man’s macht ist es verkehrt…

  2114. Ähh – was meinst du mit „nicht zuletzt milieugeprägte Kleidung“ unter einem Mann, der ein 60iger Trikot trägt? Ich hoffe ja mal nicht, dass es wirklich „Löwen“ gibt, die nur weil die Bayern sich wirklich lange Zeit in den 30iger Jahren als Verein dem Antisemitismus entgegenstellten und weil sie gerade in einer wunderbaren Fan-Aktion ihren langjährigen jüdischen und rassisch verfolgten Ex-Präsidenten Kurt Landauer ehrten, dass also ein „Löwe“ deshalb zum Antisemiten wird.
    Im Übrigen hast du natürlich völlig recht in deiner Abneigung gegen diese Seite: Die Zurschaustellung echter oder vermeintlich echter faschistischer Dummschwätzer impft niemanden gegen Rassismus und Intoleranz. Eher werden sich viele in den Bildern wiederfinden. Und sie werden sich schön finden. Oder schön trinken. Oder schön grölen. Dummheit schreckt nicht. Leider.

  2115. Ich möchte auch noch den Aspekt in den Raum werfen, aufbauend auf Lutz’s (arr Apostroph) Argument es wäre aus dem Zusammenhang gerissen, dass es vielleicht sogar schon mal satirisch gemeint sein könnte. Ohne den weiteren Kontext und die Möglichkeit der Richtigstellung kann ich dieser Seite nichts abgewinnen. So funktioniert keine Aufklärung. So erzeugt man nur „Eisnchaltquoten“. Die privaten TV Sender könnten begeistert sein, von dem Konzept.

  2116. Hilfe, auch ich bin reingefallen. Mein Anwalt sagt, es sieht nicht gut. Falls jemand einen Tip hat. Die Maschine ist noch nicht geliefert. KP bietet als Kulanz eine Kaufmaschine Minibona für 6200,-€ netto an. Soll man da lachen oder weinen? KP hätte man besser nie gesehen.

  2117. Danke für diesen Beitrag. Es gäbe wahrlich genügend Dinge, die Gerichte im Sinne eines besseren Kunden- und Datenschutzes regeln könnten. Der von Dir hier geschilderte Fall belegt leider nur, wie wenig Erfahrung und Wissen in deutschen Gerichten zur Wirklichkeit in Web und Marketing vorhanden ist. Hier wird Empfehlungsmarketing kriminalisiert. Hier geht es eben nicht um gewerbsmäßige Herumspamerei.

  2118. Leider ist der Hinweis auf Jens Crueger, Historiker und fb-Freund, unter den Tisch gefallen. Der Diskussion mit Jens Crueger verdanke verdanke ich viel. Die Verantwortung verbleibt trotzdem bei mir.

  2119. Wie hat mein Sohn auf seinem facebook Account so schön notiert:

    „‚Nach Kauf durch Facebook: Anstrum auf Alternativen zu Whatsapp wie Threema und Telegram‘
    Dinge die Facebook hoffentlich auch bald kauft:
    Prinzessin Lilifee, Kaffeekapselhersteller, liebliche Rotweine, Tanktops, die CSU, das Mullah-Regime, Frontex, Kapitalismus,…“

    Diese Sicht der Dinge hat was …

  2120. Hallo,
    wir wurden auch von Kaffee-Partner so richtig ü…….Ohr……..ge………. Meinen Mitarbeitern wurde nix von einer 66 Monatigen Laufzeit erzählt. Nur wie schön und günstig jede Tasse ist. Monatlich ca. 170 €. zusammen 11.682,00 € und die Kaffemaschine gehört dir dann am ende noch nicht einmal. Der Vertreter ist sehr redegewand und erzählt dir alles was du hören willst, nur um guten Kaffee aus einer Maschine zu bekommen ohne das die Mitarbeiter zu sehr mit Kaffeekochen belastet werden. Die Verträge sind knall hard (Die eigene Rechtsabteilung hat wirklich gute arbeit geleistet, aber wofür braucht man eine eigene Rechtsabeiteilung als „Partner“). Nach unserem Umzug war ein Aufstellen der Machine aus platzgründen nicht möglich aber der Veertrag muss laut Gerichtsurteil weiter vortgeführt und bezahlt werden. So wie ich hier in den Blogs den Hauptenor höre sind wir nicht die ersten und letzten mit den Machenschaften und Erfahrungen, mit den sogenaten „Kaffee Partnern“. Wobei mit Partnerschaft ist es weit gefehlt und gibt eine menge Luft nach Oben. Ich finde die Idee gut und man sollte sich wirklich zusammen setzen und eine gemeinsame Klage ausarbeiten damit den das Handwerk gelegt wird. In meinen Augen ist das legal ausgearbeiteter Betrug. Ich rate jedem Finger Weg.
    lieben Gruss

  2121. hallo Leute wenn ihr das liest die weise frau gibt auch ihn Bayern ihn Schwandorf weil die geistert auch ihn haus des guten hirten um Ein ander Woh her ich das weis ich habe sie gesehen wir müssen mehr über sie wissen wie die früher geh heißt hat und sie er lösen und Woh man ihre Leiche versteckt hat ich weis nur ihn Schwandorf im Wasser von der Naab und sie hat mich Bestie er kiefern das war nicht leicht also passt auf euch auf halt euch von Dachboden weg sie taucht auch dort auf

  2122. Sei froh, wenn Andreas Zwilling unfähig ist, seinen Laptop zu konfigurieren. Vielleicht ist er aber auch eher böse und freut sich, dass Dein kleines Handy so vertrauensselig ist und sich gleich über ihn konnektiert, obwohl er ja nur mitlesen will. Merke: Willst Du Passwörter sniffen? Bau ein „offenes“ WLAN und trag es durch die Stadt. Aber nenn es nicht Andreas Zwilling, da sind ja jetzt alle gewarnt 🙂

  2123. Ich liebe ja Kunststoff…

    Aber nur dann, wenn er funktional ist, sei es beim Biken oder beim Freiwasserschwimmen. Da ist in beiden Fällen Tweed mal echt keine Alternative…

    Aber ich muss mich auch nicht inszenieren 🙂

  2124. Klasse Tipp. Getty bietet übrigens nicht alle seine Bilder in dieser Nutzungsform an. Das liegt vermutlich an den unterschiedlichen rechten der Fotografen. Aber das Modell ist vorbildlich. Ich hab zum Thema Bildrechte übrigens vor einiger Zeit mal ein Interview mit dem Fotokünstler Karsten Jipp geführt, der u.a. für die Bilddatenbank Photocase arbeitet. Passt zum Thema: http://www.vibrio.eu/blog/?p=4745.

  2125. Ich bin – auch auf Grund eines Hinweises des Kollegen Richard Joerges – nun doch ein wenig stutzig geworden. Letztlich sind die Nutzungsbestimmungen von Getty Images nicht wirklich eindeutig. So heisst es zum Einen:

    „Sie dürfen eingebettete Getty Images-Inhalte nur zur redaktionellen Zwecken (also im Zusammenhang mit Ereignissen, die berichtenswert und von öffentlichem Interesse sind) verwenden.“

    So weit so gut. Aber andererseits gilt:

    „Nicht gestattet ist die Verwendung eingebetteter Getty Images-Inhalte: (a) für jegliche gewerbliche bzw. geschäftliche Zwecke (z. B. in Werbung, Marketing oder zum Verkauf von Waren).“

    Fast alle Seiten – auch die von unabhängigen Bloggern – verfolgen im weitesten Sinne „gewerbliche Zwecke“ im Sinne eines Reputationsaufbaus. Dies kann erst recht für alle Seiten eingetragener Unternehmen unterstellt werden. Jedoch haben große Teile der dort veröffentlichten Postings und Dokumente keinen werblichen Charakter. Was ist schließlich mit Verlagsseiten, deren Gewerbe eben in der redaktionellen Berichterstattung liegt?
    Die Nutzungsbedingungen von Getty sind so unklar, dass ohne weitere Klärung von einer Nutzung eigentlich nur abgeraten werden kann. Ich neige zar zu einer Blogger-freundlichen Interpretation der Regelungen, aber im Zweifelsfall fragt mich ein Richter nicht nach meinen Neigungen.
    Ich versuche deshalb gerade bei Getty eine Klarstellung zu erhalten.

  2126. Wie kommentiert man einen interessanten und seriösen Artikel? Indem man sich einen komischen Rechtschreibfehler raussucht und komplett vom Thema ablenkt: Energie wolltest Du sagen, schriebst aber Enegerie. Dumm nur, dass man Neger nicht mehr sagen darf, auch wenn Alexander Broy darüber genug geschrieben hat für eine Habilitation. Man sagt jetzt „Cola-Weiße“.

  2127. Nun ja. Da sind schon zwei Dinge, bei denen ich ein Fragezeichen machen möchte:

    1. Dass die AZ insolvent ist, heißt noch nicht, dass der Zeitungsbetrieb eingestellt wird.

    2. Die AZ bezeichnet sich selbst als Boulevardzeitung. Und damit ist sie deutlich näher an der Regenbogenpresse und den Klatschmedien dran als die „vernünftigen, journalistischen Medien“, die Du oben aufgelistet und als solche tituliert hast. Liest man Wiki über Boulevardzeitung, kann man schon die AZ in all den Definitionen und Kriterien wiederfinden. Damit will ich nichts gegen den Journalismus oder die AZ gesagt haben… Auf die gleiche journalistische Stufe wie Süddeutsche, FAZ, Spiegel oder ggf. Welt würde ich sie bei allen Vorbehalten gegen diese Medien und deren zeitwiligem Hang zum Boulevardesken doch nicht heben wollen.

  2128. Da habe ich mich vermutlich unglücklich ausgedrückt. Ich wollte die AZ nicht in eine Reihe mit FAZ und SZ stellen, sondern ihre Insolvenz, (ich weiss schon, das heißt nicht gleich, dass sie wirklich tot ist) als den Warnschuss, den ich als Umsonst-Website-Blog-Leser gehört habe, darstellen. Wenn das der AZ passieren kann, dann kann es vielleicht auch der SZ passieren. Deshalb möchte ich sie ab jetzt bezahlen und nicht mehr nur ihr Umsonst-Angebot nutzen.

  2129. Man stelle sich mal vor: Zwischen Frühjahr und Herbst Hundertausende von Touristen zwischen Marmaris und Antalya, die kein Internet haben, weil Erdogan das abgeklemmt hat.
    Wie sollen sie die bitte schön die Daheimgebliebenen neidisch machen mit Fotos von sich, die sie via Facebook-Posts streuen?
    Ich am Strand, Ich in der Bar, Ich am Pool… – dafür fährt man doch heutzutage in den Urlaub – All inklusive (*)

    (*) Nur leider Internet nicht, darauf müssen Sie in der Türkei verzichten.

  2130. Sollte die AZ sterben, stirbt die Königin der Schlagzeilen. Ich sage nur (vor ein paar Jahren):

    Ösi-Polizei nimmt bayerischen Kindern die Wiener weg

    Oder vor dreissig Jahren (ich habe es nicht vergessen):

    Curd Jürgens und Uschi Glas heiraten
    Wie die bekannte Astrologin(!) Mme. Tessier vorhersagt, werden im kommenden Jahr sowohl(!) Curd Jürgens als auch Uschi Glas heiraten.

    (Hervorhebungen von mir)
    Vielleicht ist der Ansatz der TZ besser, wenigstens partiell auf bairisch zu erscheinen. Allein schon deswegen, weil sich die FAZer so köstlich drüber aufgeregt haben. Aber all das hat mit Qualitätsjournalismus nichts zu tun – das ist doch eine ganz andere Baustelle. Vielleicht überlebt auf die Dauer nur eine einzige Zeitung. Reicht aus, solange ich sie lesen will 🙂

  2131. Ich verweise auf die entsprechende Passage von Ossi Urchs und mir in „Digitale Aufklärung“:

    Der Medienwissenschaftler Prof. Wolfgang Henseler von der Universität Passau hat die seit Jahren ständig sinkenden Auflagenzahlen und Anzeigenumsätze der Verlage untersucht und kam in einem Vortrag im April 2012 im Münchner Künstlerhaus zu der (zumindest für einen altgedienten Printjournalisten) niederschmetternden Prognose, dass spätestens im Jahr 2034 die letzte Tageszeitung in Deutschland auf Papier gedruckt werden wird. Keine FAZ mehr – was für ein Glück, dass Frank Schirrmacher das nicht mehr miterleben muss. Er ist Jahrgang 1959, wird also bis dahin längst im mehr oder weniger wohlverdienten Ruhestand sein. Die etwas dünner gedruckten Blätter der Boulevardpresse wird es wahrscheinlich noch früher erwischen: Der Medienexperte Peter Turi von turi2.de rechnet nach einer Analyse der aktuellen Zahlen der freiwilligen Auflagen-Selbstkontrolle IVW damit, dass in spätestens 15 bis 18 Jahren die letzte „Bild“-Zeitung verkauft sein wird. „Für die meisten anderen ist schon vorher Schluss.“ Seit 2002 folge die verkaufte Auflage von „Bild“ einem stabilen Pfad – und zwar nach unten: Von 3,96 Mio sei die Auflage binnen einer Dekade um 1,44 Mio auf 2,52 Mio. geschrumpft. Wahrscheinlich früher als später wird sich das ehemalige Schlachtschiff der deutschen Presse selbst für den Springer Verlag nicht mehr lohnen. Zumindest nicht als auf Papier gedrucktes Blatt.
    Für die Mächtigen im Medienapparat hat das katastrophale Folgen: Sie verlieren nämlich die Kontrolle über die Botschaft und damit ihre wirtschaftliche Daseinsberechtigung. Darum geht es nämlich in Wahrheit bei dem kulturpessimistischen Gejammere über die schwindende Macht des „Vierten Standes“. Und wie immer, wenn Machtverschiebungen in der Gesellschaft anstehen, klammern sich diejenigen, die bisher das Sagen hatten, bis zum Schluss mit ihrer toten, kalten Hand an die Hebel, die für sie Macht bedeutet haben.
    Aber bedeutet das unbedingt auch das Ende des Journalismus? Ist der rasende Reporter eine vom Aussterben bedrohte Art? Wird uns Google in Zukunft „all the news that’s fit to print“ (so der berühmte Slogan der altehrwürdigen New York Times) bringen? Wohl kaum. Nur werden andere bestimmen, was es wert ist, „gedruckt“ (respektive online veröffentlicht) zu werden und was nicht.
    Denn woher soll Google seine News beziehen, wenn nicht von anderen, also von bestehenden Nachrichtenquellen, seien sie von Profis oder von Amateuren betrieben? Die Suchmaschinen beschäftigt keine Jäger und Sammler. Braucht sie auch gar nicht, denn der Typus des Berichterstatters, des Lagerfeuererzählers und des Kontextgebers ist ein urmenschlicher. Nur haben sich die Medien, derer sich diese Spezies Mensch bedienen, gewandelt und werden sich weiter wandeln. Die „Blogosphäre“ ist voll von Mist und Unfug. Aber dazwischen blitzt leuchtfeuerartig hochwertig Geschriebenes aus dem seichten Meer des Trivialgeplappers auf. An dem werden sich Menschen – und Medienmacher – in Zukunft orientieren, weil sie dort das finden, was sie zum Überleben auch im Zeitalter informationeller Reizüberflutung benötigen: Kontext! Was bedeutet das, wenn ich überall alles umsonst abrufen oder beziehen kann? Wohin geht die Reise? Warum ist gerade diese Information für mich wichtig?
    Wer diese Fragen einleuchtend und überzeugend beantworten kann, wird in der neuen Medienwelt von morgen eine ähnlich wichtige Rolle spielen wie früher die Medienbosse. Nur, dass jeder von uns sein eigener Boss sein wird. Geschichtenerzähler wird es immer geben. Das Geschäftsmodell der Verlagsindustrie, von Urheberrechten und Lizenzen, bis zum Anzeigenverkauf und dem bedrucken von Papierseiten scheint heute schon seltsam antiquiert.

  2132. Der Münchner Markt ist sicher zu groß für 5 Zeitungen, und so nimmt es nicht wunder, dass hier eine Konsoidierung stattfindet. Wobei ich der Meinung bin, dass es durchaus nicht das Blatt mit der stärksten Online-Strategie trifft, die Erfolge im Ranking der Tageszeitungen mal ungeachtet. Wohl aber das mit der stärksten emotionalen Komponente – und dass, hätte ich gedacht, lässt sich am besten in die neue Ära transportieren.

  2133. Oh ja, Florenz da muss ich auch unbedingt mal wieder hin. Sagt man nicht auch Arno-München zu dieser tollen Stadt? Was Dante angeht, so würde ich dir fast Glauben schenken, wenn ich nicht letztes Pfingsten an seinem Grabmal gestanden wäre …

  2134. … was natürlich, lieber Alex, einen eindeutigen Beweis darstellt, dass Dante tot ist.
    Oder hat man jemals einen fremden Körper in ein Grab gelegt?
    Oder gibt es nicht Heerscharen von Wiedergängern einst Verstorbener, die durch unsere Straßen wanken…vornehmlich aber in S- und U-Bahnen unterwegs sind?
    Ganze Religionen gründen sich auf die Auferstehung von Toten…

    Vor einem Gabmahl stehen beweist gar nichts. Nichts!

  2135. Lieber Lutz, du hast vollkommen recht. Wo vor allem gerade Dante Alighieri geradezu einer der Urväter aller Zombies ist. ich habe wohl meine göttliche Komödie lange nicht mehr in der Hand gehabt, muss ich gestehen.

  2136. Hilfe, ich muss jetzt gleich den Hoeneß machen und mich selbst anzeigen: ich habe nämlich die CD Nevermind von Nirvana! Aber blöde Kalauer einmal beiseite.
    Es gibt definitiv einen Unterschied zwischen Kunst und Pornographie, das muss man nicht neu definieren, das wurde schon vielfach getan. Man kann es auch einfach auf „Kinderkunst“ und „Kinderpornographie“ anwenden.

    Definition des Begriffes „Pornografie“ durch den Bundesgerichtshof (BGH):
    „Als pornografisch ist eine Darstellung anzusehen, wenn sie unter Ausklammerung aller sonstigen menschlichen Bezüge sexuelle Vorgänge in grob aufdringlicher, anreißerischer Weise in den Vordergrund rückt und ihre Gesamttendenz ausschließlich oder überwiegend auf das lüsterne Interesse des Betrachtes an sexuellen Dingen abzielt“.

    Und hier die von Alice Schwarzer:
    Pornographie ist eine: „verharmlosende oder verherrlichende, deutlich erniedrigende sexuelle Darstellung von Frauen oder Mädchen in Bildern und/oder Worten“

    Suche/Ersetze „Frauen oder Mädchen“/“Kinder“

    Für die Kunst gilt selbstverständlich: SIE IST FREI!

  2137. Und wieder einmal verstellt die von verklemmten Kleinbürgern geführte Debatte voll am eigentlichen Thema vorbei, nämlich dass es bei Bildern von (echter!) Kinderpornografie nicht um die Bilder, sondern um die Kinder geht. Nach wie vor werden tagtäglich Kinder von skrupellosen Schutzbefohlenen an (echte) Päderasten verkauft. Die Bilder im Internet – früher bekam man sie hinterm Hauptbahnhof von schmierigen Typen in langen Mänteln – sind Werbung für Frischfleisch. Man kommt sich in Online-Foren langsam näher, tauscht ein paar Fotos aus und verabredet sich dann im privaten Chatroom, wo das Geschäftliche dann besprochen wird: Preis, Übergabemodalitäten, wann soll ich das Blag wieder abholen, und so. Ich kenne Polizisten, die als Online-Fahnder gottfroh sind, dass es das Internet gibt, weil sie dort wesentlich einfacher an die Tatbeteiligten rankommen. Das ist ein Knochenjob, nämlich sich tage- und wochenlang einschmeicheln, bis man als prospektiver Kunde akzeptiert wird und man dann am Samstagmorgen bei der Kindsübergabe die Handschellen zuschnappen lassen kann. Kinderporno-Foren sind für sie ihr vielleicht wichtigstes Fahnungswerkzeug, weshalb die Idee von Uschi von der Leyen, sie zu sperren, ja auch so krankhaft war, denn es hätte für die Kinder bedeutet, dass sie zwar weiter sexuell misbraucht würden, aber wenigstens sieht’s dann keiner. Wir sollten uns, wenn schon, dann über das miese Geschäft mit minderjährigen Sexsklaven aufregen und dafür sorgen, dass etwas getan wird. Statt dessen führen wir diese widerliche Pseudodebatte über Bilder von nackten Babys.

  2138. Das Erfreuliche: Die Fallzahlen gehen bei uns zurück. Seit Jahren, kontinuierlich. Wenn diese ganze Scheinheiligkeit zu etwas gut war, dann zumindest, daß das Bewusstsein in der Öffentlichkeit geschärft ist und Fälle schneller entdeckt werden. Deinen Worten entnehme ich, daß Du meiner Meinung bist 🙂

    Nur bleibt die Frage: Was ist nun mit Herrn Edathy? Wird die Strafbarkeitsgrenze verschoben, verschiebt sich meiner Befürchtung nach möglicherweise auch die Hemmschwelle. Er hat also bis jetzt nichts Illegales getan (im Gegensatz zu diesem BKA-Beamten, der im selben Laden eingekauft hat wie er). Dafür ist er aber medial ordentlich hingerichtet worden. Nicht, daß ich seinen Geschmack irgendwie teilen könnte, aber mein Rechtsempfinden ist alarmiert.

  2139. Von wegen Unschuldsvermutung: Wildgewordene Staatsanwälte dürfen Menschen ohne Anklage öffentlich hinrichten. Sie müssen auch keine Folgen befürchten. Wenn es nach mir ginge, gäbe es ein Strafsrechtsdelikt „vorsätzlicher Rufmord durch Justizhilfsorgane“, auf den stünde Robenentzug, mehrjährige Haftstrafe mit Unterbringung im Päderastenflügel sowie anschließend Hausverbot für alle Gerichtsgebäude.

  2140. Lieber Tim, Du hast natürlich recht. Nur in diesem Fall wäre ich vorsichtig mit Vorwürfen gegen Staatsanwälte. Ich denke da eher an Leute, die gesagt haben, egal, ob es nun strafbar sei oder nicht, wurst, was am Ende rauskäme, dieser Edathy habe in der SPD nichts verloren. Das war nicht irgendein Kasperl, das war der Parteivorsitzende! Üblicherweise gehen die Vorwürfe an die Medien, ohne die niemand mitbekommen würde, was die „wildgewordenen Staatsanwälte“ veröffentlichen, aber das trifft es ja auch nicht.

    Ich hab mir vorgenommen, mich nur noch moderat aufzuregen und nichts mehr zu glauben, was ich nicht in meinem eigenen Blog gelesen habe 🙂 Beispiel: Hoeness. Mal hat er 800 Millionen Euro und ist ein zynischer Steuerhinterzieher, mal ist er ein gnadenloser Zocker, mal die Unschuld vom Land und heute ist er auf einmal eine arme Sau, der nach Bezahlung von Steuern und Strafe nichts mehr haben wird, so heute die Süddeutsche. Mal rechnet irgendein Oberjurist öffentlich vor, daß Hoeness sich auf 16 Jahre einstellen kann, dann sind auf einmal dreieinhalb Jahre eine harte Strafe und dann legen die Anwälte Revision ein und wieder hört man, es bestehe Aussicht, dass die Strafe erheblich reduziert werde. Die Staatsanwälte sind hier nicht die Bösen – und bei welcher Meldung genau hätte Czyslansky sich eingemischt? Eben. Der große Czyslansky hätte gesagt: „Hoeness, Hoeness, ist das dieser Fußballspieler?“. Und dann hätte er zehn Minuten geschwiegen. Und dann hätte er gefragt, wo man heute plane, das Souper einzunehmen. Schließlich war er es, der zu Wittgenstein sagte: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen“. Das hat jenen dann doch stark inspiriert – und mich gleich mit.

  2141. „Wildgewordene Staatsanwälte dürfen Menschen ohne Anklage öffentlich hinrichten. Sie müssen auch keine Folgen befürchten…“

    Sind es nicht eher wildgewordene Medien, die sich einen Scheißdreck um die Unschuldvermutung kümmern und schon mal aburteilen noch bevor überhaupt ein Verfahren eröffent wird?
    Sind es nicht eher wildgewordene Normalbürger, die – angestachelt durch die Medien – sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden sozialen Meidenkanäle nutzen, um eine Gehässigkeit zu entwickeln, die beispiellos ist? Ist der „Engel erst mal gefallen“ (Guttenberg, Wulff, Hoeness…) und liegt am Boden, dann wird erst recht getreten. In Form von digitalen nicht selten anonymen Meinungsäußerungen, die völlig unter der Gürtellinie sind.
    Beide schaffen sich gegenseitig befruchtend ein Klima und Umgangsformen, die widerlich sind: Es tritt auf der spießige, stets neidische, frustrierte Kleinbürger, der lange nach oben buckelt und anhimmelt. Aber wenn einer der Großen mal abschmiert und (zu Recht oder auch nicht) auf der Nase landet, ergießen sich Neid, Gehässigkeit, Häme und vor allem diese „Rachsucht“, die zudem noch als Gerechtigkeit empfunden wird.
    „Jetzt zeigen wir’s Euch mal so richtig“…
    Seine Bühne sind Facebook und Co und die Kommentarfunktionen der Medienseiten im Netz. Dort tritt er den Großkopferten mal so richtig ans Schienbein. Aber erst, wenn selbiger, der vorher noch umjubelt wurde, seinen Glanz verloren hat.
    Hosianna… Kreuzigt ihn!

  2142. Woher bekommt der Journalist seine Informationen? Ich habe selbst lange Jahre als Lokalreporter gearbeitet. Man ruft den Staatsanwalt an. Der plaudert gerne und lange, natürlich „off the record“ und nur unter der Zusage, dass sein Name nicht genannt wird. Nein, es ist das meist ganz einfach spießbürgerliche Bedürfniss dieser Beamtentypen, auch mal gerne im Mittelpunkt stehen zu wollen. Ihr Job ist ja sonst langweilig genug, aber einmal im Leben, wenn ich brav bin und immer meine Suppe aufesse, dann wird mir die Göttin Justizia auch so einen Fall Hoeneß oder Kachelmann schenken, und dann rufen alle bei mir an. Ich finde das eine bodenlose Sauerei, und das sollte dientrechtlich strafbar gemacht werden. Ein Staatsanwalt hat die Schanuze zu halten, bis ihn der Richter dazu auffordert, seine Anklage zu verlesen. Punkt!

  2143. Was mir extrem unangenehm aufgestoßen ist bei diesem Fall, wie sich sich die bundesdeutschen Politiker von Merkel bis Seehofer und Gisy (!), beeilt haben dem Würstlkönig Respekt und Anerkennung zu zollen dafür, dass er seine verdiente und gerechte Strafe akzeptiert. Hat das je ein anderer verurteilter Verbrecher in diesem Land erlebt? Da gibt es keine Anerkennung zu bekunden.

  2144. @Lutz: Dieselben Leute haben davor ihre Befriedigung über dieses gerechte Urteil ausgedrückt. Weißt Du was? Die reden alle einfach viel zu viel. Ich finde, es wird übertrieben mit der Steuerhinterziehungsdebatte bei uns. Ich tue es nicht, aber angesichts der Lage auf der Krim, oder aber angesichts der Milliarden und Abermilliarden, die unser Staat derzeit ausgibt und die Rückzahlung unseren Kindern aufbürdet, ist ein einzelner Steuerhinterzieher nichts anderes als ein Schwarzfahrer. Passiert, kriegt Ärger, und gut is.

    Es gibt echt wichtigeres. Wenn ich Ablenkungsmanöver(3) schreiben würde, hiesse es „Höneß“. Aber das Thema ist doch schon laaaaang durch.

    Zu Tims Speku: Vielleicht sind 3,5 Jahre gar nicht so schlimm. Raus nach 1,75 und Freigang nach 0,75. Natürlich Sonderbehandlung im Gefängnis, nicht auszudenken, was passiert, wenn ihm was passiert. Die Staatsanwaltschaft wollte VIEL mehr. Wenn Höneß in Revision geht, tun die das auch. Kann also alles nach hinten losgehen, denn nun wette ich gerne, daß auch die Staatsanwaltschaft auf Revision verzichtet. Daß es Herrn Höneß um die Stimmen im Netz ging, bezweifle ich stark. Aber wie ich Dich kenne Du ja auch 🙂

  2145. Lieber Tim, warum hast du ihn dann angerufen, wenn du findest er sollte die Schnauze halten? Liebe Grüßen, Alexander

  2146. Ich vermute dahinter weder echte Reue noch Reputationsmanagement, sondern schlicht die Angst davor, was noch alles zu finden ist, wenn die Staatsanwaltschaft mal richtig graben würde. Sie hatten ja bisher nicht viel Zeit und Gelegenheit die Bankdokumente durchzuforsten. Glücksspiel und Devisenspekulationen sind eine perfekte Tarnung für Geldwäsche … nur so viel zur Verschwörungstheorie.

  2147. Was macht dich da so sicher, Tim, dass da nicht jemand den Mädchennamen seiner Grossmutter angenommen hat? Alleine Ella Czyslansky (Nutten-Ella) hatte einen Haufen Bankerte in die Welt gesetzt …

  2148. Ein genialer Text, fürwahr. Sogar die Typos sind genial. Dein „dublicated content“ enthält als Wortstamm das lateinische „dubius“, was laut Online-Wörterbuch als „zweifelhaft“ „schwankend“, „unentschlossen“ oder „unsicher“ übersetzt werden kann. Was uns lehrt, dass man nicht alles glauben sollte, was selbst ein von Google oder sonstwem hochgerankter Autor alles von sich gibt.

  2149. Mehr ist weniger. Die Zeitschriftenverlehr teilen den schwindenden Makrt in immer kleinere Segmente. Die Kosten pro Zeitschrift steigen, der Ertrag sínkt. Das ist kein lebensfähiges Geschäftsmodell. Ade, Verleger!

    Aber wer braucht sie eigentlich noch? Schreiben wir doch lieber selbst!

  2150. Hallo , ja mir ist es auch so ergangen allerdings nicht mit Kaffee Partner sondern Dalmeyer dort bin ich auch eine 60 Monatsvértrag eingegangen , scheint wohl in der Kaffee Branche beliebt zusein mit den 5-6 Jahren , aber im Grunde hat mein Anwalt gesagt bin ich als Geschäftsmann selber schuld , wie so unterschreibe ich ohne zu lesen .
    Laut meinen Anwalt kann ich da nichts machen , hat jemand andere Infos eventuell und kann mir helfen ?
    Denn ich hatte eine Probe Maschine da , der Kaffee wahr super , aber nach dem mein System installiert wurde schmeckt es nicht so wie bei der Vorführmaschine !
    Es ist zwar wie ich hier raus lesen kann billiger als bei Kaffee partner ich zahle nur 150€ aber der Kaffee ist extrem teuer den ich ab nehmen muss .
    Würde mich über Infos freuen wenn jemand ein Tipp hat !

    Danke schon mal

  2151. Lieber Tim, Du solltest solche Bücher nicht innerhalb 24h lesen, dann klappt es noch mit dem Prozentrechnen 🙂
    Wenn Dein Applebeispiel typisch ist, dann macht der HF-Trader nicht ein Promille, sondern 372,99€/373,00€. Das sind dann 0,02681 Promille. Der Fleiß des Traders ändert daran nichts, denn das Volumen eins Wallstreet-Handestags ist, wie Du schreibst, nun mal 50 Mia. Eben weil die Burschen so „fleißig“ sind, bzw. ordentlich in Hardware etc. investiert haben.
    Somit sind es nicht fünf, sondern nach Deinem Beispiel 1,34 Millionen. Für alle Trader. Und die Promilleanzahl erscheint mir passend, denn es gibt ja noch viele andere Trader, die längst reingrätschen würden, wäre die Spanne höher.
    Der Trick ist übrigens alt. Wusstest Du, daß Reuter (der Gründer von „Reuters“) zuerst Brieftauben nutzte, um schneller zu sein als Briefe, und dann sogar den Telegraphen, genau genommen eine Leitung zwischen England und Frankreich? Schon damals gab es die Arbitrageglücksritter. Mei – uns nehmen die nichts weg. So groß sind unsere Stückzahlen nicht, meine oder Deine, daß wir den Applekurs beeinflussen könnte (leider :-)) Und reich geworden sind eher nicht die Trader (durchschnittlich), sondern Herr Reuter, bei dem es zu einem Laden gereicht hat, der über 150 Jahre existierte und zu einem britischen Adelstitel. Aber das ist eine andere Geschichte.

  2152. Insiderhandel ist in Deutschland und in den meisten anderen Ländern der Welt eine Straftat, punktum! Ob man dazu Brieftauben oder Supercomputer verwendet ändert nichts daran, dass sich hier jemand einen unfairen Informationsvorsprung verschafft. Das Schlimmste ist, und das zeigt das Buch deutlich auf, dass es die HFTler geschafft haben, das ganze System so zu unterwandern, dass der Anleger erstens gar nicht weiß, dass er dauernd beschissen wird, geschweige denn wie. Und alle sind Teil des Systems: Die Investmentbanken, die Börsenmakler, die Telefongesellschaften, die Rechenzentrumsbetreiber und natürlich allen voran die Börsen und deren Aufsichtsorgane. Wenigstens ermittelt inzwischen das FBI wegen „front running“, also das Ausnutzen des vertraulichen Wissens um die Handelsstrategie des Mandanten durch den Vertreter des ausführenden Instituts zum eigenen Vorteil. Das stellt in Deutschland einen stellt in Deutschland einen Verstoß gegen die Wohlverhaltenspflichten des Werzpapierhandelsgesetzes dar (§13, Abs. 1 Nr. 2 – „Vermeidung von Interessenskonflikten“).

  2153. @svb: Und was mein Rechenbeispiel angeht: Erstens können Journalisten nicht rechnen, sie können schreiben. Und zweitens war das Beispiel schlecht gewählt: Die meisten Aktien in Amerika kosten so um die $50. Egal: Jeder Cent, den ein HF-Trader abzweigt, ist geklautes Geld – gestohlen vom Anleger und gestohlen von dem Unternehmen, das der Anleger mit seinem Geld eigentlich kapitalmäßig unterstützen wollte. Aber wie singen doch die Prinzen: „Entschuldige, das hab ich mir erlaubt.“

  2154. Ach Tim, gerne würde ich mit Dir eine Revolution anzetteln gegen Das Böse™, aber hier verallgemeinerst Du zu stark:

    1. HFT ist kein Insiderhandel, denn bei den Insidern geht es um das Ausnutzen von Wissen innerhalb börsennotierter Unternehmen, oder? Ich könnte mir vorstellen, daß das Platzieren von Aufträgen direkt vor Kundenaufträgen schnell in die Verbotszone kommt. Aber das ist nur ein winziger Teil des HFT.
    2. Arbitrage ist nicht per se schlecht. Es sorgt vielmehr dafür, daß sich die Preise auf den Börsen der Welt synchronisieren. HFT ist eine Art Kurzwegarbitrage über die Zeit. Immer noch nicht böse. Bedeutet vielmehr, daß man heute meist nicht mehr prüft, an welcher Börse man Aktien handelt und darauf hofft, dass an irgendeiner Schnarcherbörse ein Kurssprung nicht nicht gesehen wurde.
    3. Und wenn ich für 370 Dollar limitiert Appleaktien kaufe, dann werden Aktien nicht teurer, ob nun HFT oder nicht. Und ausserdem …
    4. … unterstützt man Aktienunternehmen nur noch höchst indirekt mit dem Kauf ihrer Aktien. Die haben die Aktien ja längst verkauft, bis auf Neuemissionen und genau das hat ja mit HFT nichts zu tun.
    5. Betroffen sind also eher institutionelle Anleger. Hedgefonds, Leerverkäufer etc. Das sind die, die Du normal noch während des Frühstücks nach Sibirien schreiben willst.

    Aber ich hör mich ja an wie ein BWLer oder ein Banker. So weit hast Du einen armen Logiker schon getrieben. Sorry, Tim, aber jetzt bin ich Dir fast ein bisserl bös…

  2155. Auf die Gefahr hin, dass du mir ernsthaft böse bist: HFT ist klassischer Insiderhandel. Insider ist qua definitionem jemand, der über eine kurserhebliche Information verfügt, bevor diese Information öffentlich bekannt geworden ist. Ob er sich diese Information drei Tage oder drei Mikrosekunden vorher besorgt, ist unerheblich. „Front Running“, eine der belibtesten Tricks der HFTler, geht noch weiter: Wenn ich aus der Order, die ich abfange, auch auf die Handelsstrategie des Investors schließen kann, dann kann ich eine komplette Gegenstrategie fahren. Ich muss nur, wie gesagt, sehr schnell sein – und das sind diese Jungs. Aber du musst mir nicht glauben: Lies Lewis, dann weisst du, welche Ausmaße dieses schmierige Geschäft inzwischen angenommen hat.

  2156. Nicht zu vergessen ist der Einsatz von Florence Foster Jenkins für das Frauenwahlrecht, das 1918 auch in Deutschland endgültig eingeführt wurde – allerdings nur für Frauen mit Grundbesitz, die das aktive und passive Wahlrecht erhielten. Das passive Wahlrecht wurde ihnen übrigens 933 wieder entzogen, weil die Nazis meinten, arische Frauen gehörten an den Herd und nicht in die Politik. Czyslansly war auch wohl mit Marie Juchacz bekannt (wie eng, wissen wir nicht), die als erste Frau im deutschen Parlament eine Rede mit den Worten begann: „Meine Herren und Damen!“ Vorher genügte nur „Meine Herren…“

  2157. Das ist ein saucooles Format! Ich habe gerade die Episode abgeschaut wo sie die Kids fragen, was sie von Schwulenehen halten. Die Antworten? „Leute sollen das tun dürfen, was sie wollen“. „Wenn sie sich richtig lieb haben, warum nicht?“ Wie gesagt: Saucool!
    (Vor allem die Szene wo der kleine Junge fragt: „What’s gay?“ Der Interviewer sagt, dass es ein anderes Wort ist für „happy“. Da fragt ihn der Knirps: „If I got a box of microscopes, would I be gay?“)

  2158. Eine Zeitung ist ein Bündel von Geschäftsmodellen, die gemeinsam eine Druckerprese finanzieren. Das sind natürlich erst einmal die Vertriebserlöse, aber auch das Geld, das aus dem Verkauf von Anzeigen hereinkommt. Die Zeitungsverleger, das beschreibst du absolut richtig, haben sich eines nach dem anderen dieser Geschäftsmodelle wie die Wurst vom Brot ziehen lassen. Die Kleinanziegen hat sich eBay geschnappt, die Autoanzeigen Scout24, die Personalanzeigen Monster, und so weiter. Springer versucht, sich nachträglich für viel Geld in solche Portale einzukaufen, die eigentlich historisch gesehen ihnen hätten gehören müssen. Nur haben sie, wie gesagt, gepennt. Und wenn gar nichts anderes hilft, ruft man seine Kumpel in der Regierung an und lässt sich ein Leistungsschutzrecht bauen, das ein Leistungsschutzunrecht ist und eigentlich nur die Leser davor schützt, die Leistungen des Springerverlags online abzurufen.
    Deutsche Verleger und das Internet – zwei Welten begegnen sich seit 20 Jahren! Mich wundert da gar nichts mehr…

  2159. Ich kann die Verlage verstehen. Sie versuchen Geld zu machen. Kein Problem damit. Ich hoffe nur auf die Richter, die hoffentlich zu dem Schluss kommen, dass Verlage, die von Google Geld haben wollen und keins bekommen, sich einfach unauffindbar machen müssen. Kollege Döpfner stellt sein Auto doch auch nicht ins Autokino, wenn dort Gebrauchtwagenmarkttag ist. Erst recht nicht unabgeschlossen. Es ist doch so einfach. Aus das Thema.

  2160. Wer sagt, daß ich die Verlage nicht verstehe? Ich verstehe auch die Mafia. Wie ein Freund von mir neulich so schön sagte: Das Geschäftsmodell ist gut, das Produkt ist das Problem. Bei den Verlagen ist es genau umgekehrt. Aber wegen dieses gedanklichen Spagat wird auch sofort klar, wie die Verlage auf die Idee des Leistungsschutzgelds gekommen sind…

  2161. Gut gebrüllt Prausa. Das scheint im Pott ein wenig wie im Fränkischen zu sein: unser „Allmächd“ spricht ja auch den Allmächtigen ebenso an, wie die Allmächtige.

  2162. Hallo Leute, Gott sei es gedankt dass ich diese Beiträge lesen hab können. Ich bin auf der Suche nach einer neuen AD Tätigkeit.
    KP sucht neue AD Mitarbeiter in meiner Region. Die Stellenausschreibung hört sich auch ganz gut an. Aber nachdem ich jetzt das hier alles gelesen hab, muß ich sagen…NEIN Danke , da mach ich mich lieber weiter auf die Suche. Ich finde solchen Firmen gehört das Handwerk gelegt , denn ich selber bin auch in so einer Firma gelandet, die auf die gleiche Art und Weise arbeitet. Die beuten nicht nur Ihre Kunden aus, sondern auch die eigenen Mitarbeiter. Sowas brauche ich nicht nochmal.
    Danke für die Infos.
    L.G Schwarzwaldmädel

  2163. Ich finde einen Satz vor allem nachdenkenswert, auch wenn ich ihn hier etwas vereinfache: „Die Internet-Gemeinde schafft sich seine eigenen Gesetze.“ Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis: Der Gesetzgeber in seiner traditionellen demokratisch legitimierten Form hinkt immer hinter dem Wähler-, bzw. dem Bürgerwillen her, weil es viel zu lange dauert, bis sich eine neue Rechtsnorm seinen Weg durch die Instanzen bzw. in die Parlamente bahnt. Der Otto-Normalbürger im Zeitalter des Internet empfindet kein Unrechtsbewusstsein, wenn er Bilder oder Videos per Internet mit Freunden (auch Facebook-Freunde sind „Freunde“) teilt. Das haben aber diejenigen noch nicht verstanden, die heute die Gesetze machen – zum Beispiel ein „Leistungsschutzrecht“, das Deutschland zum internationalen Gespött macht. Kant hat uns mit seinem „sapere aude“ aufgefordert, uns unseres Verstandes zu bedienen. Wenn unser Verstand uns etwas anders sagt als die Gesetzbücher, dann müssen eben die Gesetzbücher geändert werden. Danke für diese Erkenntnis!

  2164. Lieber Tim,

    prinzipiell gebe ich Dir zu Deinen Anmerkungen absolut recht, aber mir geht es hier weniger um juristische Fragen als um soziologische. Daher eine kleine Präzisierung:
    „Das Netz“ ist im Prinzip auch nur die Summe der Interaktionen von Milliarden von Menschen. Diese sozialen Interaktionen laufen nun mal nach bestimmten Verhaltensmustern („Gesetzmäßigkeiten“) ab, auch im Netz. Dabei spielt es sicherlich eine Rolle, welche kulturelle Prägung welche Netzmenschen „mitbringen“. Diese Verhaltensmuster sind zum Teil vorhersehbar. Das heißt: Gibt man einen Impuls/Reiz, folgt eine zum Teil erwartbare Reaktion, das kann man in unserem Kulturkreis wunderbar am Empörungsmaschinismus ablesen, der foralen Belehrungswut und Besserwisserei, der Kommentierlust, den Shitstorms wie auch dem virtuellen Gekuschel…
    Da die Verhaltensmuster bekannt und viele Reaktionen vorhersehbar sind, ist die Netzgemeinde durch bestimmte Impulsgaben steuerbar und auch manipulierbar, das gilt für Werbung (digitale Schnäppchenjagd als Beispiel) ebenso wie für die Meinungsbildung. Nun muss man aber das Verhalten des Netzschwarms studieren um zu wissen, in welche Richtung die Masse sich bewegen lässt, und in welche nicht, welche Impulse zünden und welche ohne Reaktion bleiben bzw. eher eine Wirkung entfalten, die so nicht beabsichtigt war.
    Tja: Tut man das nicht, erlebt man eben das, wie die NYPD.
    So sollte man zum Beispiel wissen, dass Twitter von einer bestimmten „Spezies“ dominiert wird: Zynische, selbstverliebte und boshafte Arschlöcher, die sich für nichts wirklich begeistern lassen, außer für sich selbst und ihre pontierten Gehässigkeiten. Sie ziehen alles in den Schmutz, kritisieren und verlachen alles. Damit werden sie bei ihren Followern zum Star (Elite)… Zudem sind sie grundsätzlich rebellisch, trotzig und legen sich gern mit den ganz Großen an. Und sie haben kategorisch immer eine ganz andere Meinung zu allem – ihre eigene. Und nur die gilt.
    Klingt etwas überzeichnet, aber diese Twitterer gibt es nun mal weltweit zu Hauf. Da liegt es auf der Hand, dass Kampagnen, die dazu gedacht sind, das ramponierte Image aufzupolieren, nach hinten losgehen werden. Denn die Raubtier-„Twitterer“ warten nur auf solche Gelegenheiten und solche Beute.

    Ach ja: Dass das Netz diesen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, heißt natürlich nicht, dass man nicht auch gute wie herbe Überraschungen erleben kann, denn nicht alles ist vorhersehbar, nicht alles ist plan-/manipulierbar und viele Dinge entwickeln sich mit rasendem Tempo in alle möglichen Richtungen.

  2165. Das zeigt auch wieder einmal wie stark die Gewerkschaften in Frankreich vertreten sind und wie bevormuttert Arbeitnehmer werden müssen. Eigentlich dürfte es nicht zu viel verlangt sein, dass solch ein Thema Unternehmen intern klären. Das Hauptproblem an der Erreichbarkeitsdebatte ist doch die Erwartungshaltung der Parteien. Ein Chef der immer auf seine Mitarbeiter zugreifen möchte und Mitarbeiter die Angst haben mal nicht erreichbar zu sein. Hier sollte doch ein offener Austausch Abhilfe schaffen, wenn diese Erwartungshaltungen einmalig geklärt werden.

  2166. Warum soll sich ein Mensch verändern, nur weil er vom Stammtisch zu Twitter wechselt. Arschlöcher gibt es hier wie dort zuhauf – aber zum Glück gibt es auch andere…

  2167. Ob das Insider-Trading oder Arbitrage ist oder nicht, hängt davon ab, wie streng man diese beiden Begriffe definiert:

    Bei Insider-Trading sagt man, dass es vorliegt, wenn öffentlich nicht zugängliche Informationen herangezogen werden. Ob das schon der Fall ist, wenn man Börsendaten (Kurse & Umsätze), die ja eigentlich öffentlich zugänglich sind, nur ein paar Nanosekunden früher hat, weil man zB eine schnellere Datenleitung hat, wage ich zu bezweifeln.

    Eine Definitionsvariante für Arbitrage ist die Möglichkeit ohne Eigenkapitaleinsatz sichere (= risikolose) Gewinne zu erzielen. Man unterscheidet zeitliche und räumliche Arbitrage, wobei einige Autoren die zeitliche Variante nicht als Arbitrage anerkennen, sondern diese bereits der Spekulation (Trading) zuordnen. Um jegliches Risiko bei der sicheren Gewinnerzielung auszuschließen, müssen die zur Arbitrage führenden Handelsaktivitäten dann gleichzeitig erfolgen. Da beim HFT zwar sehr schnell Kauf- und Verkauforders aufeinander folgen können, aber sicherlich nicht exakt gleichzeitig sind, sondern mindestens ein paar Nanosekunden dazwischen liegen können, gibt es somit ein klitzekleines Restrisiko und daher liegt dann eine gewisse Unsicherheit bei der Gewinnerzielung vor.

    Ich würde daher das typische HFT mit publizierten Börsendaten weder zum Insiderhandel noch zur reinen Arbitrage zählen.

  2168. Geburtstagswunsch erfüllt. Die katholische Welt, die ie Juden für den „Mord“ an Jesus verantwortlich macht, ist voll von solchen Bespielen. Ich vermute, dass der Katholizismus diese Form des Antisemitismus nie los werden wird. In Rom waren um das Ghetto herum Tafeln an den Zugängen angebracht, deren Texte ich heute nicht mehr weiß, die ich aber auch damals schon unglaublich fand,alleine die Tatsache der Existenz solcher Tafeln.

  2169. Nun ja… – ohne relativieren zu wollen:

    1. Der Protestantismus ist nun auch nicht gerade ein Musterknabe. Der expressiv zur Schau getragene Philosemitismus in Theologie und Kirche ist auch erst eine Strömung der 80er Jahre. Man muss gar nicht so tief hineinstochern in die Kirchengeschichte beider Konfessionen, um Antisemitismus und Ressentiments zu finden. Die Rolle der Evngelischen Kirchen im Dritten Reich ist, lenkt man mal den Blick weg von der Märtyrerverklärung Bonhoeffers oder Niemöllers, ebenfalls mehr als beschämend. Und das kommt nicht aus dem Nichts sondern hat lange Tradition.

    2. ist sich zumindest die akademische Theologie mittlerweile einig, dass nicht die Juden den Tod zu verantworten haben, geschweige denn die Hinrichtung. Wäre dem so, wäre Jesus – will man den Evangelien Quellencharakter zusprechen (was sie nicht sind) – nach jüdischer-orientalischer Hinrichtungsart gesteinigt worden. Das Kreuzigen ist Bestandteil römischer Justiz und eine römische Hinrichtungsart.

  2170. ja, dieses Werk ist abstossend und unappetitlich, aber diese Bildhauerarbeit ist doch Kunst und deshalb für mich frei und darf auch so etwas, ob es mir passt oder auch nicht. Kunst darf alles, nicht nur die Satire.

  2171. Wer mit 29% einen starken Führer möchte, sich selbst für das das „erste Opfer der nationalsozialistischen Aggressionspolitik“ häl,t muss sich nicht wundern, wenn sich der eine oder andere über so ein Zitat empört.

    Leider weiss ich nicht mehr von wem dieses Zitat ist: „Die Deutschen blicken mit Pessimismus in die Zukunft, die Österreicher mit Optimismus in die Vergangenheit“
    Bestimmt nicht von Hitler, also keine Sorge …

    Aber könnte es sein, dass sich auch in diesem Fall mal wieder ein paar Menschen etwas „G’schmeidig“ machen sollten?

  2172. Lassen Sie uns bitte eines vorneweg stellen: Procter & Gamble ist Werten wie Toleranz, Respekt, Vielfalt und Menschlichkeit verpflichtet. Das gezeigte Foto und der Blog-Post beziehen sich auf eine Sonderaktion zu einem Ariel Vorteilspack zum Fußballsommer mit 83 + 5 Waschladungen. Die Zahl 88 im Packungsdesign bezieht sich allein auf die addierte Zahl der Waschladungen. Wir bedauern es sehr, wenn es zu falschen Assoziationen kommen kann und distanzieren uns ENTSCHIEDEN von jeglichem rechten Gedankengut. Ziel der Aktion war allein das Ergebnis der auf der Packung angegebenen Rechenaufgabe 83 + 5 gut sichtbar darzustellen. Es war niemals unsere Absicht zu provozieren. Die Sonderedition wird bereits seit Montag nicht mehr ausgeliefert.

    Das Team von Ariel

  2173. Respekt, schneller Kommentar bei uns im Blog!

    Die PR-Abteilung hat eindeutig mehr drauf, als die Kollegen vom Marketing. (liegt bestimmt daran, dass sie anscheinend Czyslansky-Leser sind 😉 (Social-Media-Monitoring blende ich jetzt einfach mal aus.)

    – und wenn es euch tröstet: „There is no bad publicity“

  2174. Verstehe ich Dich recht: Du bist für die Vernichtung aller Kunstwerke, deren Aussage in Wertesysteme eingebettet ist, die wir heute als abstoßend, menschenfeindlich, grundrechtsferindlich o.ä. betrachten?

    Ich sehe es wie Alexander. Lassen.

    Aber einen deutlicheren Text. (Einer wie in deinem Vorschlag wird es wohl eh nicht werden 😉 )

    Oder ab*b*auen und ins Musem und dort einen deutlichen Text und an die Stelle, wo es war auch.

    Das Vernichten nicht „normgerechter“ Kunst, das sollten wir in Deutschland nicht mehr tun.

    Exkurs:
    Natürlich sind UNSERE Normen ewig und gerecht und werden SICHER nicht von irgendwem in 200, 500 oder 2000 Jahren für barbarisch gehalten, da bin ich GANZ GANZ sicher, dass wir am ende der Geschichte leben. Du auch?

  2175. D’accord.
    Würden konsequent „nicht normgerechte“ Kunstwerke der Vernichtung anheim fallen, dann könnten wir die Museen leerräumen wegen sexisatischer, rassistischer, antisemitischer und sonstiger diskriminierender Werke…
    Das wäre dann eine Säuberung der Kunst, die unter anderem Vorzeichen schon mal in Deutschland stattgefunden hat, weil Expressionismus, Kubismus, Impressionismus und Co. dem geltenden Kunstverständnis der machthabenden Nazis nicht gepasst haben.
    Oder wir wären bei den Buddha-Statuen von Bamiyuan, die den Taliban zum Opfer fielen…

    Meiner Meinung nach ist nicht das Kunstwerk das Problem sondern die erklärende Tafel, deren Text hundmiserabel ist, weil er eben um eine klare Aussage herum eiert…

  2176. Man kann über „Kunst“ oder „keine Kunst“ nicht streiten. Ich würde die Judensau niemals als „entartet“ bezeichnen. Die Judensau gehört meinetwegen ins Museum, aber was auf den öffentlichen Raum gehört, darüber kann und muss öffentlich diskutiert werden. Und ich bin dagegen, dass rassistische Darstellungen Kirchen- oder sonstige Häuser zieren. Also runter damit!
    Im Übrigen ist in der Tat skandalöser noch als die Judensau die verharmlosende Tafel darunter.

  2177. Eine „wieauchimmer“ Darstellung im Öffentlichen Raum muss, da gebe ich dir Recht, öffentlich diskutiert werden, von mir aus auch kommentiert, aber nicht entfernt.
    Sonst kommen irgendwann Feministinnen und fühlen sich vom männlichen INRI Marterl diskriminiert, ein muslimischer Bergsteiger fühlt sich durchs Gipfelkreuz verletzt. Peta lässt die Auslage von Wurstwaren in Metzgereien verbieten, weil sie Veganer diskriminiert und die Mohrenapotheke muss Ö-Punkte an die Reklametafel schrauben, oder sich Afrodeutsche-Apotheke nennen.
    Lass den Mist am Dom hängen, der Künstler und seine Auftraggeber diskriminieren sich mit diesem Werk selbst: als Arschlöcher.

  2178. Alexander: Soll man denn die Hakenkreuze auf dem Nürnberger Reichstagsgelände wirklich wieder errichten? Und die Ehrenhaine am Münchner Königsplatz? Und die Nazi-Embleme am Berliner Olympiastadion?
    Anders gefragt: Ist Antisemitismus ein schützenswertes Grundrecht?
    Nein, nein und nochmal nein.

  2179. Ein Trost immerhin ist, dass die Erinnerungskultur nicht allein der Hand von Google ausgeliefert ist. Was bedeutet:
    1. Nur weil Google gezwungen wird, Links nicht mehr zu zeigen, heißt das noch lange nicht, dass all die Seiten, auf denen bestimmte Dinge stehen, auch aus dem Netz verschwunden sind. Man findet sie nur nicht mehr über Google. Das macht die Suche schwerer aber nicht unmöglich.
    2. Es gibt immer noch die gute alte journalistisch gelernte Recherche, bei der man zur Not die Zeitungsbände jahrgangsweise durchblättern kann. Willkommen zurück im Heuhaufen, wenn sie eine Nadel suchen.
    3. Es gibt ebenfalls noch die Möglichkeit, die zwar old fashioned und retro ohne Ende ist, so ein komisches Teil aus dem Regal zu nehmen, das aus Pappe und bedrucktem Papier besteht. Das nannte man früher Buch. Davon soll es immer noch einige geben. Einige sogar in großen Gebäuden gesammelt.

    Google ist (noch) nicht – auch wenn sie es gern hätten – der Monopolist des kollektiven Gedächtnisses.

  2180. Hallo
    hoher Einzelpreis fast 8000 euro oder alternatv Leasing vertrag. All diese Worte habe ich noch im Ohr vom Beratungsgespräch der letzten Woche von KP. 12 Monate Gewährleistung bei der Kaufvariante. Leider konnte mir der Berater keine ordentliche Antwort geben was das besondere an der Maschine gegenüber den Mitbewerbern mit gleichen technischen Niveau ist. Habe noch eine Nacht darüber geschlafen und das war gut so der Verstand funktionierte wieder. Zweittermin abgesagt. Wir haben jetzt eine alternative gefunden. Gleiche technische Ausstattung Mahlwerk Trockenmilchpulver und zwei weitete programmierbare Vorrats und Mischbehälter für Cappuccino. Latte etc für 2700 netto und 24 Monaten Gewährleistung. Waren vor Ort zum Caffee trinken und testen. Wen es intetessiert googlen nach barchfelder automaten.
    Bekommen nächste Woche die Maschine. Melde mich nach einiger Zeit über Qualität Service Unterhaltungskosten. Eins kann ich allerdings jetzt schon sagen. Dac Beratungsgespräch hatte einen sehr ehrlichen offenen ungezwungenen Eindruck gemacht. Die Servicleistung bis jetzt sind auch nicht scglecht im Preis ist die Anlieferung und der Frischwasseranschluss inkl. Lieferzeit 1 Woche.

    Gruß Mario

  2181. Von mir aus kriegt er meine Stimme auch. Ich habe die Wahl auch diesmal ausgelassen. Ich wusste schlicht und einfach nicht wen ich hätte wählen sollen.
    Letztendlich geht es nur noch um Jobs. Die Kandidaten bewerben sich von meinen Steuergeldern (Wahlkampfzuschuss), um dann von mir (Wähler) einen richtig geil bezahlten (von meinen Steuergeldern), lauen Job zu bekommen in dem sie mein Geld verschleudern …
    Regieren tun ohnehin die Konzerne … Also Ei drüber über die EU, die Demokratie und den ganzen Scheiss …

  2182. Sakrament!

    Wenn ich allein den wundervoll phonetischen Doppelnamen: Martischok-Yesilcimen höre, weiss ich schon Bescheid über die „Dame“

  2183. Tim, das gilt vielleicht im Marketing, aber nicht so generell. Wenn jemand auf Dich schießt und 95% der Schüsse gehen vorbei, dann ist Dir der Rest nicht egal. Sorry für das drastische Bild.

    Was ich nicht verstehe: Google wird also gezwungen, den Treffer zu löschen. Was ist mit Duckduckgo? Was ist mit bing? Die Urteilsbegründung funktioniert nur über das Argument der Marktmacht. Wenn nun eine Metasuchmaschine Google und Duckduckgo durchsucht, bei Google nichts findet, aber bei Duckduckgo schon, dann wird der Artikel gefunden. Wohl kaum im Sinne des Erfinders.

    Der Artikel müsste um zu verschwinden gelöscht werden – und das geht dann erheblich zu weit.

  2184. Also, ich finde, das hat was. Allerdings würde ich sie nur dort aufstellen, wo besonders viele Frauen über die Straße gehen. Nach dem gleichen Prinzip könnte man auch das „Ampelkind“ kreiieren und in der Nähe von Schulen aufstellen. Und der „Ampelhund“ wäre toll, wenn dort viele mit Lumpi Gassi gehen.

  2185. Vermisst Ihr nicht auch dieses schöne Bandrauschen im Hintergrund? Und erst diese herrlichen Knackser und Kieckser? Mann, waren das noch Zeiten! Und heute: Dieser unmenschlich perfekte Digitalsound – wie langweilig…

  2186. Ich kann mich nur anschließen, man wird über den Tisch gezogen, der Kaffee schmeckt nicht und Ersatzteile für eine geleaste Maschine sind um vielfaches Höher als NORMAL. Die Laufzeit wird nicht erwähnt, behaupten sogar jederzeit kündbar. […] Gehen jetzt auch zum Anwalt!!!
    […]
    [An den mit […] gekennzeichneten Stellen wurde der Kommentar aus juristischen Gründen leicht gekürzt.]

  2187. Schön geschrieben und wohl wahr gesagt; von vielen, von denen man jetzt so liest, hätte man gerne früher eine Haltung für oder gegen Schirrmachers Thesen gelesen. Und im Übrigen glaube ich nicht, dass Schirrmachers Erfolg als streitbarer Publizist darin liegt, dass er sich bewusst zur Marke gemacht hat. Vielmehr hat er gezeigt, was Constantin Seibt immer fordert, nämlich, dass Journalisten wieder lernen müssen, nicht beliebig zu sein. Sie sollten gegenüber Themen Haltungen einnehmen, die auch aus ihnen selbst heraus kommen und damit Leser überzeugen oder zum Diskurs bringen (http://youtu.be/2qBk3px56mE?t=15m20s). Das hat Schirrmacher, mit Hilfe der FAZ, zur Marke gemacht – ob er wollte oder nicht.

  2188. Schirrmacher war keine Marke, sondern ein Gemischtwarenladen. Er hat einfach zu viele Themen zu besetzen versucht, und zwar immer mit der gleichen einerseits zwar fiesen, andererseits aber äußerst professionellen Masche: Wende dich an Menschen, die desorientiert sind und das Gefühl haben, dass es ihnen schlechter geht wie früher, und sage ihnen, wer schuld daran ist. Er hat also ziemlich flache Feindbilder und Vorurteile bedient, aber so haben gute Propagandamacher und Boulevardjournalisten schon immer gearbeitet.
    Ich muss ihm aber, und das ist jetzt keine rührselige Verbeugung vor einem zu früh Verstorbenen, Abbitte leisten. Ich habe ihn einmal mit Goebbels verglichen, der ebenfalls ein meisterlicher Propagandamacher war, vielleicht der beste überhaupt, aber das war nicht fair. Schirrmacher hat sich zwar aus der gleichen Werkzeugkiste bedient, aber er hat nicht den entscheidenden letzten Schritt getan, nämlich uns zu sagen, wie die Endlösung aussieht. Er hat das leider zu Lebzeiten nicht verstanden und mir zu Unrecht unterstellt, ich würde ihn in die Nähe des Antisemitismus rücken (ich habe keine Ahnung, ob er Pro- oder Antisemit war, und es wäre mir in diesem Zusammenhang auch egal gewesen).
    Außerdem hat er nach dem reichlich unreflektierten Buch „Payback“ noch sein einziges lesenswertes und ernstzunehmendes Buch hinterhergeschickt, nämlich „Ego“, in dem er die fatale Überhöhung des Egoismus in Wirtschaft und Gesellschaft geißelte und damit eine Überfällige Diskussion zum Gleichgewicht zwischen Egoismus und Altruismus sowie eine Auseinandersetzung mit dem neuen Gierkapitalismus forderte.
    Ich bin Frank Schirrmacher in den letzten Jahren aus dem Weg gegangen, obwohl es mehrmals Einladungen an uns beide gab, uns auf der Bühne oder vor der Kamera miteinander zu streiten. Dazu habe ich ihm die Sache mit der Pressekammer des Hamburger Landgerichts zu übel genommen.
    Schade, dass ich keine Gelegenheit mehr bekommen werde, mit ihm über die Themen von „Ego“ zu reden. Das hätte ich sehr gerne getan – auch ohne Kamera.

  2189. Lieber Tim: ein kluger Nach-Nachruf. Nur in Bezug auf die „Marke“ bin ich anderer Meinung. Eine Marke definiert sich ja nicht über eine thematische Zugespitztheit, sondern über ein identitätsstiftendes Grundmuster. Und sein Grundmuster hast du ja eben trefflich beschrieben: populistische Anwaltschaftlichkeit. Übrigens war Schirrmacher allerdings ein überzeugter Anti-Antisemit: er hat sich massiv in die Walser-Bubis-Debatte eingemischt – zu Gunsten von Bubis und später heftig mit Grass angelegt und diesem Anti-Semitismus vorgeworfen – zu Unrecht wie ich meine. Aber Schirrmacher scheute keine Konflikte im Kampf gegen Antisemitismus. Das wäre ihm, gäbe es eine Distanz zur Lebensbilanzierung, durchaus noch positiv anzurechnen.
    Lieber Markus: kein Widerspruch; nicht von mir.

  2190. Starker Film! ZEN oder die Kunst eine Platte zu reinigen. Im Ernst, die Maschine ist toll, ich komm demnächst mal mit einem Stapel dreckiger Platten, weil 2300 Euro ist eine Ansage!

  2191. „Frank Schirrmacher immer als Kulturpessimisten alter Frankfurter Schule“ – Nun ja, aber nicht die Horkheimers und Marcuses? Andere sagen ihm nach, er sei Republikaner gewesen – dabei sympathisierte er, wenn überhaupt, mit der Piratenpartei. Aber sein Methusalem-Komplott, das hat er ernst und sich zu Herzen genommen. Und daraus seine ganz eigenen Konsequenzen gezogen!

  2192. JA auch wir sind an dem Knebelvertrag gebunden , haben einen Rechtsanwalt eingeschaltet .Bei uns heißt es wir haben ja 438,00€ bezahlt wir haben sie erst seit Mai .
    Laut Vertrag liegt die Maschine bei 7236,24€ /Rest 6800,00 ich kann die Maschine bis ende der Laufzeit nutzen oder zahle jetzt 4162,27€ und sie wird sofort abgeholt .. ich wende mich jetzt an MArkt und Stern TV ..währe schön wenn noch mehr dazu kommen ..

  2193. Wenn ich das hier so lese, dann kommen wir mit unserer KP Maschine noch ganz gut weg. Zumindest funktioniert sie. Ich hatte auch versucht per Anwalt aus dem Vertrag rauszukommen, aber keine Chance – ohne Zeugen. Denn versprochen wurde uns auch viel, flexibel auf eine kleinere Maschine wechseln, Kündigung nach 12 Monaten etc. Der Tassenpreis ist auch viel höher.
    Eigentlich sollte man sich zu einer Sammelklage wegen systematischen Betrugs zusammen schließen. Wer Interesse hat, meldet sich bei danielaj81@gmail.com
    Vielleicht kommen wir dann wenigstens aus dem Vertrag raus…

  2194. Gedankenfreiheit ist eben eine Illusion. Ebenso wie der Glaube, wir entkämen dem Schicksal, unserem Kismet, unserer Determination. Aber dafür bräuchten wir ja auch einen freien Willen.
    Und die halbe Welt regt sich über Facebook auf, die andere Hälfte hat nur nichts mitbekommen. Ist es in diesem Kontext nicht Zeitverschwendung, die Aufmerksamkeit auf das Internet zu konzentrieren, auf Phänomene wie Facebook?
    Ich freue mich sehr, daß Du wie so oft nicht mit den Schafen geblökt hast, sondern Dein freies Denken bewahrt hast. Sofern es sowas gibt.

  2195. Also mein Denken ist frei – im Rahmen meiner Vorurteile, Ressentiments, misanthropischen Grundeinstellung und der Überzeugung, dass es eine Vernunft der reinen Kritik gibt.
    Ich fände Psycho- und Sozialforschung langweilig und überflüssig, wäre sie mir nicht völlig egal. Facebook hätte ohnehin einen User weniger, wäre es nicht mein Job irgendwie Street-credibility zu heucheln (Das Wort passt gar nicht zur virtuellen Welt und den Wolken), denn auch das fände ich langweilig und überflüssig, wäre es mir nicht egal. AGBs würde ich aus selbigen Gründen auch dann nicht lesen, wenn sie in Hexametern und Reimform von Sir Peter Ustinov gelesen würden.
    Ausserdem bekommt man nicht sowieso bei 90% aller Facebook Posts schlechte Laune?

    Liebes Institut für Facebook-Psycho-Sozial-Forschung, ich gebe meine Daten freiwillig raus. Ihr braucht auch den Stil meiner Formulierungen nicht zu analysieren ich sags euch im Klartext:
    Meine Stimmung ist solange auf dem Tiefpunkt, solange ich online bin.

  2196. Ich habe ja hier auf Czyslansky schon einmal erklärt, dass all mein Sehnen nach der Freiheit meines Heizkörpers (http://www.czyslansky.net/?p=2968.) steht. Das Denken freilich will ich ihm nicht überlassen, so unfrei dieses auch sein mag. Und dass Facebook etwas mit mir macht, sei freudig konstatiert, mache ich doch auch etwas mit ihm. So ziemt es sich auch „die größte Begegnungsstätte der Welt“ den Methoden der Sozialforschung zu unterziehen. Meine Daten geb ich gerne dafür her. Auch dass der Erkenntnisdrang der Wissenschaftler in wohlfeiler Feldforschung getürkter Inhalte sich bedienen muss, ward ebenso von mir hier bereits am Beispiel erörtert (http://www.czyslansky.net/?p=4949).
    Allein was soll der Stuss? Ich meine, was soll die Hypothese, wir würden unsere Stimmung nach der Stimmung empfangener Informationen gleichgeschaltet ausrichten? Tim tut gut daran, sich freudig zu erbauen ob der dusseligen Empörung der Vielen über die forsche Forschung Facebooks. Mehr Freude ward mir selten gegeben, als in der Betrachtung der Trauer meiner Feinde. Ihr Freunde Czyslanskys: lasst blöken die Schafe, so Ihr Wölfe seid!
    Allein dein Hinweis auf den abendlichen Diskurs mit Dieter Kempf scheint mir befremdlich: Kleingedrucktes wird durch Sperrschrift nicht kommoder. Und mit Verlaub: AGB interessieren mich weder inhaltlich, noch stilistisch. Im Zweifel halten sich eh nur die Lämmer an sie und nicht die Wölfe, gleich ob jene bei Facebook, der NSA oder der NSU ihr Rudel finden.

  2197. Mertesacker rulez!!!!

    120 Minuten Vollgas-Fussballspielen, in der K.O. Runde einer Weltmeisterschaft. Das bedeutet mehrfach über alle bekannten und unbekannten Schmerzgrenzen zu gehen , da will man vermutlich nur noch in die Eistonne. Da kommt dann der Reporter, der den ganzen Abend in der Presselounge Häppchen gefuttert hat und stellt Fragen. Warum interviewen sie nicht Oliver Bierhoff, der ist dafür da?

  2198. Als ich noch sehr jung und ganz arg blond war, da habe ich gelegentlich mit Steinen nach Fröschen geworfen. Und wenn ich einen getroffen hatte war ich mindeestens so stolz wie Kendall mit ihrem Löwen. Du brauchst aber keine Angst zu haben, obwohl du als Autorenbild offenbar neuerdings einen Frosch „benutzt“. Die Jagdleidenschaft legt sich mit den Jahren.
    Im Übrigen erinnert mich der ganze Trubel um das Urwaldmädchen arg an den Treibauf, den die Web Community um die Sponsoren der Fußball EM und die Hundetötungen in der Ukraine vor zwei Jahren machten. Wenn’s um ihre Tierliebe geht werden viele Tierfreunde schnell zu durchgeknallten Trollen und schlichte Schweinsbratenesser werden von militanten Veganern schon mal mit KZ-Aufsehern verglichen.

  2199. Sorgen sind das, werter Freund, die ich zwar verstehen kann, aber zum Glück nicht teile. Denn ich leiste mir durchaus den Luxus, mit rosafarbenen Hemden (ohne farbliche Stickerei am Revers) unter dunkelblauem Anzug auf passenden Veranstaltungen aufzuschlagen. Oder im mattschwarzen Slim Fit Anzug mit dunklem Lila oder weinrotem Hemd. Oder nur mit T-Shirt unter selbigem Anzug, was nicht erst Steve Jobs erfunden hat, sondern in den 80ern schon ganz „Miami Vice“ war.
    Vieles geht: Nur nicht Polo Shirt unterm Anzug oder sogar mit hochgeschlagenem Kragen. Und Pullover über die Schultern gelegt, die Ärmel vor der Brust ineinander verschlungen ist nicht lässig sondern lächerlich.
    Ansonsten halte ich es mit Franz Xaver Krenkl. Eines der ersten Dinge, die ich in meiner neuen Wahlheimat in Bayern angewöhnt habe, war, mir sein legendäres Zitat anzueignen:
    „Wer ko, der ko…“

  2200. Liebe Andrea,

    Wenn du das hier liest bitte SOFORT bei mir melden!!!
    Ich arbeite in einer Gastronomie und auch wir wurden von Kaffee Partner getäuscht!

    Du erreichst mich unter vincent(punkt)michaelis(at)deansbistro(punkt)de

  2201. zaC1kc3MACBANki6WOyBF7RK+eqsMHRbzWOsergQB27mF/TqanPD+adjS1/J3gx+jq1c6e3oksHU1Gz+AuvZbVxKx4gE0BUssJDWMngLogDNtX7BYZu7w7v6A5cRYiKMa7xJyoE0yDoXzC8ElCYU6uuEmXT+YbP7Zq9CeECJT4XDWQY2/yCRlAAFQDZrFtE2k9dtxUpJolrglIQHuEQ/wAAAIBKVEClJdBm7ZwK156wB4HDtmJWdB1gC9WAIklIZatN22uEpQCJ7OSCkdpwxqBPcSfJUx73oc6qNpLAnh3bkfGiFivOSO2dYk8feySTSiVR7GAPfSi1VT2wCj9kEi9ulk9U4CrWmfcch9mRA8OLcIiEAGCrYCyQIJwsV0QAIEAxw3cR5TzOvZDiPMmmnrqtnb3u72f3LRUPvAL0ElbyaI1Jfh

  2202. WRZLBRMPFT? Das hab ich lange nicht mehr gehört. So hieß mein ertes Auto, ein R4 mit wunderbarer Jugendstilbemalung. Damals hatten unsere Autos ja noch Kosenamen. Das war 1977.
    (Beitrag wurde mit 49Bit verschlüsselt und in Echtzeit entschlüsselt)

  2203. Mein Buchhändler antworte, wenn ich ihn in seinem Laden auf ein Buch ansprach, in der Regel innerhalb von ein bis zwei Sekunden. Gegen Abend, wenn er seinen ersten Whisky schon drin hatte, konnte es auch schon mal 10 Sekunden dauern. Aber das war die Ausnahme. Sein literarisches Wissen war – insbesondere auch in einigen für mich relevanten Spezialgebieten: Reiseliteratur vor dem 20. Jahrhundert, osteuropäische Schriftsteller die nie einen Preis erhielten, irgendwelche Übersetzungen von Harry Rowohlt – wahrlich enzyklopädisch. Alles in allem war er amazon in allen Dingen überlegen. Leider hat er seinen Laden zugemacht. Wohl wegen amazon. Lieber Tim, du bist ein Schmarotzer an der Leiche des Buchhandels.

  2204. Lieber Michael Kausch,
    ich muss Tim Cole voll und ganz Recht geben — Amazon ist für mich als Endkunde da, wenn ich es brauche. Es mag ja schon so sein, dass es diese von Ihnen beschriebenen Buchhändler gab (und vielleicht noch gibt) — ich musste aber leider in den Buchläden durch viele Jahre sowohl im Norden (Bremerhaven und Husum) als auch im Süden (München und Pfaffenhofen) nochnäsige Literaturfreaks erleben, die mein Ansinnen und meine Passion für englischsprachige Krimis und Science-Fiction-Literatur bestenfalls mit hochgezogenenen Augenbrauen und dem abfälligen Hinweis auf die „Trivial- aka Schund“-Literatur abcancelten. Sie hatten weder Ahnung noch Interesse noch waren sie allesamt gewillt sich auf mein Anliegen als Kunde einzulassen (lohnt sie nicht, für diesen einen Freak).
    Von den zumeist völlig ahnungslosen Verkäufern bei Hugendubel mal ganz zu schweigen. Also auf den für MICH relevanten Spezialgebieten, die wie ich zugebe nicht so geisteswissentschaftlich hochstehend sind — hat der lokale Buchhandel zu 100 Prozent versagt!

    Ich bin — wie Tim Cole — sehr, sehr froh, dass Amazon meiner Leidenschaft fürs Lesen entgegen kommt, brauche keinen Geruch nach altem Papier (weswegen ich unter anderem auch den Kindle so schätze) und finde es mit Verlaub gesagt eines Journalisten unwürdig zu behaupten, der Buchhändler habe seinen Laden „wohl wegen Amazon zugemacht“: Hat er? — dann ist es schlecht! Hat er nicht, vielleicht sogar „nur“ aus Altersgründen zugemacht? Dann ist die Ausage leider auf einem sehr niedrigen Niveau und schlicht falsch. Mich nervt diese endlose Amazon-Bashing immens –wie man vielleicht gemerkt hat. Einen Konsumenten, der sich für einen anderen Weg als den eigenen entschieden hat als „Schmarotzer“ zu bezeichen, ist ebenfalls mit Verlaub gesagt: Mies. Der deutsche Buchhandel samt der Mafia „Börsenverein des Deutschen Buchhandel“ trägt eine nicht unerhebliche Mitschuld am eigenen Niedergang — wie alle Imperien :-).
    Mit besten Grüßen
    Micha Schlede

  2205. Och … ich mag den Tim so sehr und schon sooo lange, dass ich ihn auch „Schmarotzer“ nennen darf. Der alte Sack … Ich bestelle ja auch bei Amazon. Aber nur, weil mein lieber Buchhändler aufgegeben hat. So wie mein Plattenladen. Und da darf man schon Wehmut haben. Und ein wenig Wut. Weil amazon sich mit Verlusten und monopolistischem Druck auf die Autoren und Kleinverlage einen Markt kauft.

  2206. Danke Lutz. Dieser kleine Bericht erinnert wieder einmal schmerzhaft an den frühen Czyslansky-Freund und taz-Blogger Hans Pfitzinger, der vor nun schon viereinhalb Jahren seinen Kampf gegen den Krebs verloren hat. Auch er hat damals seine Krankheit und sein Scheitern öffentlich gemacht. Tim hat damals in unserem Namen den Nachruf geschrieben: http://www.czyslansky.net/?p=2784, ich selbst habe mich auf der dampfLog von ihm verabschiedet: http://www.vibrio.eu/blog/this-is-the-end-hans-pfitzinger-schriftsteller-und-taz-blogger-ist-tot/. Das öffentliche Sterben macht die Leser betroffen. Es macht sie aber auch zu tröstenden Begleitern eines immer schweren Wegs und es bringt uns den Tod als natürliches Thema zurück in einen Alltag, der Tod und Tote eifrig verdrängt.

  2207. Die Abnutzung sieht deutlich so aus, dass sie von fetten Daumen und nicht von zartgliedrigen Zeigefingern verursacht wurde. Das wiederum ist ein untrüglicher Hinweis auf die „Generation Daumen“, der wir nicht angehören, und die, einer aufschlussreichen Studie zufolge, ihr dickes Ding durch übermütiger Simserei zum primären Funktionsglied ihrer Hand gemacht hat: http://bit.ly/daumenparker.

  2208. Manchmal frage ich mich, wie vel Monty Python’s in jedem von uns steckt.
    Bei diesem Beitrag und bei dieser Illustration scheint es eine ganz gehörige Portion zu sein 🙂

  2209. Interessanter Artikel, hast Du das auch im Personalausweis eintragen lassen?
    Im Web kursiert Etliches, was diesen Titel als berechtigt sieht und somit auch eingetragen werden kann.
    Und…
    Welche „Fachrichtungen“ standen denn so zur Auswahl, kannst Du Dich noch erinnern?
    LG Sabine

  2210. Es ist doch ein EHREN-Titel, und wenn denn diese Kirche Dich doch wegen Deiner Spende auf diese Weise EHRT, so ist das doch nicht frech….
    Mich interessiert das jetzt wirklich.
    Wenn ich so einen Titel erwerben würde, stünde ich definitiv auch in meiner offiziellen Vita zur Nennung der Tatsache, dass ich durch Spende dazugekommen bin.
    Ich halte es aber eher bedenklich in der Aussenwirkung, mich z.B. auf Visitenkarten mit dem Dr.-Titel zu schmücken, aber dann am Flugterminal, im Impressum einer noch zu erstellenden Webseite und sonstigen RGen etc und spätestens bei Personalausweis auffliege.
    ****************
    Also konkret, ist der Titel aufgrund der Gesetze der Bundesrepublik Deutschland GmbH eintragbar ?

  2211. „Smart“ und „Radio“ sind ein Gegensatzpaar. Die Hörfunker machen heute die gleichen Fehler wie die Printverlage vor 20 Jahren: Sie verschenken ihre kostbaren Inhalte im Internet. Und bis sie herausgefunden haben, wie man es richtig macht, sind sie pleite. Die Privatsender, jedenfalls. Die beamteten Radioten werden dank Alimente vom Nichthörer natürlich weiterleben. Es ist wie „Jurassic Park“ all over again.

  2212. Sehr richtig. Es ist in der Tat erstaunlich, wie viele Debatten der Print-Leute die Funk-Menschen jetzt, einige Jahre später, nochmal führen. Das DIY Radio ist dafür ein gutes schlechtes Beispiel.

  2213. Daniela Sammelklage ist nicht möglich,wir wurden genauso hereingelegt,es ist schon länger her,und man muß sich schon wundern das diese Firma immer wieder Opfer finden,vielleicht wäre es doch mal ein Fall für Akte.Wir werden die Maschine also überteuert doch kaufen das wir von dieser Firma Ruhe haben,man sollte mündliche Absprachen nicht glauben,

  2214. Nein Tim, kein Mitleid hab ich mit dir. Nicht jeder Event ist eine Reise wert. Weder ist Genf die schönste Stadt der Schweiz (das ist Basel, schon weil Basel gar nicht ist wie Genf), noch verspricht eine Veranstaltung mit HP in diesen Tagen kurzweilige Unterhaltung oder gar wegweisende Informationen oder Meinungen. Auch sollten dem Online- und Internet-Pionier jedwede Unternehmen, die ihre Gäste mit Hubschraubern aus den Bergen auszufliegen versprechen, nicht recht geheuer erscheinen.
    Du hast eine liebe Frau, ein hübsches Haus im Tal, einen durchgeknallten örtlichen Schützenverein, der über den See und über Bande zielt, einen Nadelbaumschnaps mit äußerst verwegener dentistischer Olfaktorik, einen maulwurffreien Rasen mit achtzehn Löchern, kurz: du hast dein Exil gut gewählt und nun freu dich gefälligst an deiner Eremitage. Dass du die doppelte Bedeutung der ἔρημος so trefflich als Wüstenbewohner und wüster Bewohner ausspielst, ehrt dich zur Genüge. All deine Rede „ist haschen nach Wind“ 😉

  2215. Kaffee-Partner kann es egal sein, ob im Internet über Foren oder bloggs schlecht geschrieben wird. […] Sonst würde sie nicht solche Verträge unterschreiben lassen, wo sie vorher schon wissen, dass ein zurück auch mit der deutschen Rechtssprechung nicht mehr möglich ist. […] Jedes andere kundenorientiertes Unternehmen würde sich für die Fragen, Probleme und Reklamationen ihrer Kunden aufopfern. Leider fallen immer noch viele kleine Selbstständige darauf rein und haben gerade deswegen kein Rücktrittsrecht. So habe ich diese Woche ein kleinen Backshop aufgefunden, die nun mehr bezahlen muss, als sie überhaupt Kaffee am Tag verkaufen kann. Bei mir war es ähnlich. Ich bin vor 7 Jahren mit den paar Cent für den Kaffee geblendet worden, als würden sonst keine Kosten entstehen und ich bei einem Kaffeepreis von einem Euro eine rohe Spanne erzielen würde. […]

    An den mit […] gekennzeichneten Stellen musste dieser Kommentar leider aus juristischen Gründen vom Herausgeber dieses Blogs gekürzt werden. Wir bitten hierfür um Verständnis.

  2216. Mir fällt auch auf, dass ein Internetblogg, wo hunderte schlechte Erfahrungen mit Kaffee-Partner beschrieben hatten, nicht mehr zu finden ist. Ich hatte schon 2010 den Verdacht, dass dieser Blogg gekauft wurde, weil sich positive Stimmen mehrten, die sich besonders durch internes Wissen entlarvten. Auch unter google sind viele Seiten zu finden, denen man Einfluss durch Kaffee-Partner nachsagen könnte. Es ist nicht so, dass man aus seinen Fehlern lernen will und kundenorienter arbeiten möchte. Nein, es werden neue Wege gesucht, um in den Suchfunktionen mehr positive Seiten zu platzieren, damit dem Hilfesuchenden kritische Seiten nur schwer aufzufinden bleiben.

  2217. Warum kauft ihr die Maschinen nicht gebraucht bei ebay? Daniela hat recht. Qualitativ sind die Geräte gut. Unsere Gebrauchte hat schon über 20.ooo Tassen gemacht und macht bisher keine Zicken! Toi, Toi, Toi

  2218. Also zwei Songs könnten wir schon mal gemeinsam einüben:
    Hey Joe, Jimi Hendrix
    The Dock of the Bay, Otis Redding

    Bei Janis Joplin bin ich auch dabei, nur wähle ich natürlich Summertime

    Dann bleiben also noch sieben weitere Titel. Ziemlich schwierig. Aber gut:
    Morgenspaziergang, Kraftwerk
    Monk Time, Monks
    Bourée, Jethro Tull
    In diesem Wetter, in diesem Braus, Gustav Mahler
    Die Nebensonnen, Franz Schubert
    Blue Monk, Thelonious Monk
    So what, Miles Davis

    Ich gebe zu, da ist allerhand Mainstream dabei. Dies gilt v.a. für Monk und Davis. Aber beim Jazz ist es schwierig Top-Titel zu definieren. Die beiden sind wohl einfach die, die mir am schnellsten einfallen. Das Bourée von Jethro Tull steht wohl auch deshalb da, weil ich das mal ganz gut auf der Gitarre konnte, sowohl das Bachsche Original, als auch eine Version im 7/8tel Takt. Da waren die Finger noch geschmeidig. Die Nebensonnen von Schubert sind wunderbar und erinnern ganz nebenbei noch an den ebenso schönen Film „Winterreise“ mit Josef Bierbichler. Mahlers Kindertotenlieder sind was für die dunkle Hälfte im Leben, während man mit dem wenig bekannten Morgenspaziergang von Kraftwerk die Seele wieder auf „Sonne“ schalten kann. Die Monks schließlich sind mein Außenseiter-Tipp.
    Mei – und jetzt fehlt Satisfaction von den Stones, der ganze Blues, die ganze Oper, der gute alte Eisler, die Zwölftöner, Poesie & Musik, Minimalmusik, die ganze alte Liedermacherei und – um Gottes Willen! – Tom Waites. Ohne Tom Waites geht’s eigentlich gar nicht. Ach je … Closing Time

  2219. Mir geht es zwar im Prinzip genauso wie Michael Kausch — es gibt hunderte von Songs, aber ein paar sind dann doch die Top-Lieder:

    Yes: Close to Edge
    Metallica: One
    Porcupine Tree: Arriving Somewhere but not here
    Pink Floyd: Time (incl. Breathe Reprise)
    Dream Theater: The Mirror
    Genesis: Broadway Melody of 1974
    Steely Dan: Deacon Blues
    Birth Control: Gamma Ray
    Jethro Tull: Thick as Brick
    The Cure: Boys don’t Cry

    und, und, und…..
    🙂

  2220. Nur 10? Das ist hart!

    Iggy Pop: The Passenger
    Edith Piaf: La vie en rose
    Aretha Franklin: I say a little prayer
    Anne Clark: Sleeper in Metropolis
    Led Zeppelin: Whole lotta love
    David Bowie: Heroes
    Depeche Mode: Enjoy the silence
    Joao Gilberto: Girl from Ipanema
    Michael Jackson: Thriller
    Paul Kalkbrenner: Sky and Sand

  2221. Mei, werd‘ ich alt! Die meisten Sachen hier kenne ich gar nicht.

    Okay, mik hat natürlich Recht: Hey Joe und Dock of the Bay sind gesetzt.

    Satisfaction eher nicht, aber die Beatles. Darf ich einen ganzen Album mitnehmen? Dann „Sergeant Pepper“.

    Aber sonst kommt nur Klassik mit auf die Insel.

    Das wundbare Quartett aus Fidelio, „Mir ist so wunderbar“.
    Mozarts Terzett „Soave al vento“ aus „Cosi“.
    Die Overtüre von „Zauberflöte“.
    Tchaikovskys Violinkonzert in D-Dur.
    Bruckners Neunte.
    Bruchs Schottische.

    Zum Schlus noch was Jazziges: Keith Jarretts „Köln Concert“.

    Ja, damit ließe sich’s aushalten.

  2222. Arghh – noch sind dreihundert auf meiner Liste.
    Ich weiss nur, dass sicher „When I am laid in earth“ drauf bleibt von Henry Purcell. Und dann muss ich weiter nachdenken.

    Hey, was für ein exhibitionistischer Thread! Bei jedem Eintrag hätte ich Angst, daß es mir ergeht wie Lutz, der bei seinen Lieblingsliedern eins dabei hat, bei dem er offensichtlich nicht mal weiß, wie es heißt und was es bedeutet *scnr* – wer es findet, kriegt ein Gummibärchen.

  2223. Und „Ne me quitte pas“ bedeutet übersetzt natürlich: „Für mich bitte keinen Quittensaft“. Weiß doch jeder.

  2224. Bei Top-10-Listen zu Musik bin ich immer mit dabei. Hier kommen die Songs, die heute noch Erinnerungen an bestimmte Orte und Situationen bei mir auslösen:

    David Bowie: Life on Mars?
    John Cale: Paris 1919
    The Cure: A Forest (Live)
    Heaven 17: (We Don’t Need That) Fascist Groove Thang
    Penelope Houston: Qualities of Mercy
    The Kinks: Sunny Afternoon
    The Transplants: Diamonds and Guns
    Urge Overkill: Girl, You’ll Be a Woman Soon
    Velvet Underground: I’m Waiting for my Man
    XTC: Making Plans for Nigel

  2225. Montana, Frank Zappa
    Some Girls, Rolling Stones
    Space Oddity, David Bowie
    Somebody to love, Jefferson Airplane
    Wake up little Susie, Greatful Dead
    Babies making Babies, Herman Brod
    Stairway to Heaven, Herman Brod
    Time waits for no one, Rolling Stones
    Yo´ Mama, Frank Zappa
    Once in a Lifetime, Talking Heads

  2226. DANKE, Ihr seid super, jetzt habe ich so viele Anregungen für gute Musik bekommen. iTunes und youtube sei Dank, kann man ja in alles einmal kurz reinhören. Die Bandbreite ist so gross, wie die Menschen eben verschieden sind. Einige Perlen konnte ich entdecken, vieles Vergessenes wieder entdecken und auch wahnsinnig viel Grottiges schnell wieder ausstellen … Vielen Dank macht nur weiter …

  2227. Nicht einfach – aber machbar.

    01 Boston – More Than A Feeling
    02 Toto – Africa
    03 Alison Moyet – That Ole Devil Called Love
    04 Paul Young – Come Back And Stay
    05 Sniff’n‘ The Tears – Driver’s Seat
    06 Al Di Meola – Mediterranean Sundance
    07 Sky – Toccata
    08 Deep Puple – Child In Time
    09 America – A Horse with No Name
    10 Temptations – Papa Was A Rolling Stone

    Die anderen 90 Songs hebe ich mir für später auf.

  2228. 01 Modern Talking – You’re my heart, you’re my soul
    02 Modern Talking – You can win, if you want
    03 Modern Talking – Cheri, Cheri Lady
    04 Modern Talking – Brother Louie
    05 Modern Talking – Atlantis is calling (S.O.S. for Love)
    06 Modern Talking – Geronimo’s Cadillac
    07 Modern Talking – You’re my heart, you’re my soul ’98
    08 Modern Talking – Brother Louie ’98
    09 Modern Talking – You are not alone
    10 Modern Talking – Sexy, sexy lover

    🙂

    Schön, dass nun alle wieder wach sind.

  2229. Lieber Mik, wie immer ein sehr interessanter und toll geschriebener Beitrag, den ich auch gerne kommentiert hätte. Dass du fremdgehst, finde ich jetzt erstmal nicht so schlimm, bloggen doch die meisten von uns auch noch wo anders, aber dass wir jetzt woanders hingehen müssen, um lesen zu können, missfällt mir doch. Copy/Paste wäre schön gewesen. Nichtsdestotrotz, habe ich deinen fehlerhaften Wegspringlink korrigiert. Freunde tun das eben. 🙂

  2230. Oh Alexander: Danke. Du bist einfach eine treue gute linke Hand 😉

    Aber Copy/Paste mach ich höchstens (und nur noch sehr selten) mit meinem vibrio Blog, nicht zwischen zwei Gruppen-Blogs. Und dann noch die Sache mit dem duplicated content … Nein nein. Springt mal ein bisschen hin und her. Das hält beweglich. Auch geistig.
    es bleibt aber dabei: meine geistige Heimat ist und bleibt Czyslansky.

  2231. Hallo Oliver,

    deine Idee scheint anfangs gut zu sein. Nur die Geschädigten möchten und brauchen keine Kaffeemaschine von Kaffee-Partner. Da reicht eine haushaltsübliche für den Bedarf aus. Der geschulte Türklinkenputzer von Kaffee-Partner ist es, der die Geschädigten mit Beispielen von ein paar Cent pro Kaffee täuscht und ihnen nicht vermittelt, dass diese Kaffeemaschine nur geleast ist, am Ende aber 8-20.000 € bezahlt wurden, diese Maschine nur ab einen Verkauf von mindestens 500 Tassen/Tag lohnt, diese Maschine jedoch qualitativ diese Menge nicht verarbeiten kann – weil nicht professionell, und niemand aus den Vertrag gelassen wird, da man sich ausschließlich selbstständige Einzelhändler als Opfer sucht.
    Bekomme ich diese Maschine bei ebay für 100 €? Würde jemand diese Maschine wesentlich billiger verkaufen, wenn sie was taugen würde? In welcher Zeit hast du 20.000 Tassen verkauft? Leg doch mal deine Kostenrechnung hier nieder. Dann können wir uns wieder unterhalten.

  2232. Liebes Forum!
    Danke für die Info. Hatte gerade ein Prospekt von Kaffee-Partner in Händen und hätte mich fast dafür interessiert die Maschine anzuschaffen.
    Das Problem hat sich jetzt aber erledigt.

  2233. Hallo Hartwig,

    die Rechnung ist simple. Wenn du wenig Kaffee verkaufst, dann reicht dir eine haushaltsübliche Maschine. Verkaufst du sehr viel Kaffee, dann kannst du dies nur mit einer Profi-Maschine bewältigen. Dafür taugt die von Kaffee-Partner aber auch nicht. Deshalb ist es gut, immer die Finger von Kaffee-Partner zu lassen. Das war eine gute Entscheidung.

  2234. Ossi hat mich, wie so viele, spontan und nachhaltig beeindruckt und fasziniert – professionell, durch seinen Intellekt gepaart mit seiner bodenständigen Menschlichkeit. Mühelos konnte er über konventionelle Grenzen hinweg denken, provozieren und angstfrei visionieren, und dabei war er doch auch multigenerational und fürsorglich verwurzelt in menschlichen Verbindlichkeiten. Er hinterlässt in dieser Welt ein wundervolles Modell ganzheitlich fassbarer und warmer Bewusstseinsspuren.

  2235. Hallo Alfred,

    wir haben keine 20.000 Tassen verkauft, sondern eine Maschine, mit der lt. Zählwerk schon 20.000 Tassen zubereitet wurden. Was anderes habe ich auch nicht geschrieben. Wir haben die Maschine über ebay gebraucht gekauft, nachdem unsere Jura mit 20-30 Tassen am Tag ständig überfordert war. Und ein Gerät für den Gastronomiebereich, ob nun Kaffee Partner, WMF oder Franke lohnen sich einfach schon aufgrund ihrer Langlebigkeit ab einer gewissen Tassenzahl pro Tag. Da kommt die Haushaltsmaschine zwar mit, es muss aber jemanden geben, der die ganzen Kannen aufsetzt. Eine Jura C60 für 500,- € schaffte bei uns noch nicht mal ein Jahr ohne Reparatur. Da ist es nur sinnvoll, für 350,- eine Profimaschine gebraucht zu kaufen. Kaffee kaufen muss man in jedem Fall. Und nicht zu unterschätzen ist der Festwasseranschluss. Also gebraucht sind die Geräte eine Überlegung wert.

    Gruß, Oliver

  2236. Hallo Oliver,

    du hast es schon sehr gut erkannt. Wenn du genügend Kaffee verkaufst, bzw ein Café hast, dann brauchst du eine Profi-Maschine und eine Gebrauchte kann auch reichen. Dies gilt nicht für einen Kiosk. Ich sehe immer mehr mit Kaffeemaschinen. Auf meine Nachfrage höre ich immer wieder, dass sie sich unnötig verschuldet haben, aus den Vertrag nicht rausgelassen werden und eigentlich höchstens fünf Tassen Kaffee verkaufen – wenn überhaupt. Da kann man auch bei Mediamarkt für 80 – 150 € eine kaufen.

  2237. Hallo Leute, habe auch Ärger mit KAFFEE PARTNER in Osnabrück, heissen auch OST- Automaten GmbH. Habe eine Benutzerv ereinbarung unterschrieben über 66- Monate, wöchentliche Miete ca. € 27,00.- bei bis zu 49 Tassen verbrauch. Darüber € 0,33.- je Tasse.
    Jetzt der Hammer . 1. Service : Techniker von Kaffee Partner arbeite ca 75 min an der Maschine rum , die Rechnung : € 355,81.-.!!!
    Wucher.
    Werde Anwalt einschalten. Melde mich wieder

  2238. Hallo Ralf Sinnen,

    du solltest prüfen lassen ob der Vertrag bei einer defekten Maschine rechtmäßig ist. Vielleicht wäre auch die Miete zu kürzen, wenn keine hundertprozentige Leistung gewährt werden kann. Auch über eine Entschädigung während die Maschine defekt war solltest du prüfen lassen. Eine Anwalt einschalten ist der richtige Weg. Kaffee-Partner ist zwar mit allen Wassern gewaschen aber du darfst nicht aufgeben. Hoffentlich hast du eine Rechtsschutzversicherung.

  2239. Kommentar zu dem Foto des Autors:
    Was blieb uns denn in unserer „schweren Kindheit“ anderes als Radiohören. Auf dem abgebildeten Plattenspieler könnten wir drei Platten abspielen: Matrosenlieder, Märsche und eine singende Nonne. Welch Auswahl! Da nützt auch der Designer-Sessel nichts.

  2240. @Christine: Widerspruch. Unbedingt. Es gab noch „Peterchen’s Mondfahrt“ und „Bambi“. Beides war musikalisch bildend: Bambi’s Klopfer für das Rythmische und der Sumsemann von der Mondfahrt für die Melodiebögen. 😉

  2241. Interessante Fortsetzung des Dialogs zwichen Nick Geretshauser und mir auf meiner Homepage über die Thesen von Jaron Lanier:

    Lieber Tim Cole,

    leider fand ich den Originaltext der Rede von J. Lanier nicht, die er jüngst anläßlich der Preisverleihung in Frankfurt hielt. Ich fand aber ein Interview in der “Die Zeit” (16. Feb. 2014) und daraus lassen sich nachfolgende 9 Thesen extrahieren:

    A) Die Digitalisierung der Wirtschaft zerstört die Mittelschicht unserer Gesellschaft
    B) Internetnutzer haben einen tollen Dienst und zahlen nichts dafür. Indem sie diese Dienste nutzen, werden sie zur Datenmasse und verlieren die Kontrolle. Die großen Firmen (google / facebook) verdienen wahnsinnig viel Geld, der Einzelne geht leer aus. Hätten sie unsere Daten nicht, hätten sie kein Geschäftsmodell.
    C) Algorithmen helfen das Risiko (Beispiel US-Krankenkassen) gering zu halten. Das führt zu einer “Informationsökonomie”, die J.Lanier eine “neue Form des Feudalismus” nennt
    D) Demokratien können durch die Technologie komplett ausgehöhlt werden (Beispiel US-Wahlen).
    E) Soziale Netzwerke verfestigen das soziale Ungleichgewicht in der Welt (Beispiel Twitter, Revolution Ägypten).
    F) Die Macht hat, wer über die größten Computer verfügt.
    G) Open Access macht die Situation noch schlimmer.
    H) Wir müssen aufpassen, daß unsere Euphorie nicht einen globalen Unfall nach sich zieht.
    J) Das ist einer der Gründe, warum das Internet nicht zur einzigen Kommunikationsplattform werden darf.

    Und nun freue ich mich auf Deine Stellungnahme
    Nick

    Meine Antwort:

    Ich erkenne an, dass Jaron sich Sorgen macht über die Weiterentwicklung der Digitalen Gesellschaft. Die mache ich mir auch. Aber eine solche Ansammlung von Negativbildern muss einen anderen Hintergrund haben. Es ist die gleiche Masche, die Frank Schirrmacher so perfekt beherrschte: Sage Leuten, die verunsichert sind und Angst vor der Zukunft haben, dass sie Recht haben. Bestätige sie in ihrer Sehnsucht nach einer heilen Welt, die angeblich früher viel besser war als heute. Und vor allem sage ihnen, wer schuld daran ist. So schuf man früher Volksfeinde, so schreibt man heute Bestseller.

    Die Digitalisierung zerstört nicht den Mittelstand, sie verändert aber Geschäftsmodelle. Das ist jene kreative Zerstörung, das “Disruptive”, das immer kennzeichnend ist für den Übergang von einer Basistechnologie zu einer anderen. Sie schafft aber auch neue Chancen für diejenigen, die bereit sind, sie zu nutzen. Der Telegraf war das Ende des Pony Express, die Eisenbahn war das Aus für die Postkutsche, der E-Lok machte die Heizer arbeitslos. Aber sie schufen jeweils neue, blühende Wirtschaftszweige. Das Internet schafft Millionen neuer Arbeitsplätze in Branchen, die es vor zehn oder zwanzig Jahren überhaupt nicht gab. Dafür sterben andere Branchen oder schrumpfen in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Nennen wir es digitalen Darwinismus oder was auch immer: Es ist weder neu noch aufzuhalten. Und Lamentieren wie Jaron hilft schon gar nicht.

    Was den digitalen Feudalimus angeht, macht der liebe Jaron die Rechnung ohne uns Kunden/Konsumenten/Bürger. Wenn es uns wirklich stört, dass man unsere Informationen heimlich sammelt und verwendet, dann können wir uns ja wehren! Wir können Politiker wählen, die die Wachhunde von NSA und BND an die Kette legen. Wir können uns weigern, weiterhin bei Firmen einzukaufen, die uns nicht sagen, welche Daten sie über uns sammeln. Wir können Druck auf die Regulatoren machen, damit sie die Unternehmen zwingen, ihre Datenbanken zu öffnen und uns Einblick zu geben, wie es Axciom bereits freiwillig getan hat – immerhin der größte so genannte Data Broker der Welt. Wir sind nicht hilflos, sondern allenfalls willenlos.

    Oder vielleicht stört uns das alles in Wirklichkeit gar nicht, weil wir ja im Gegenzug etwas dafür bekommen, nämlich besseren Service. Wir werden von Werbern und Anbietern in Zukunft nur noch mit Dingen erfreut werden, die wir wollen und brauchen, und wir werden in Ruhe gelassen von Dingen, die wir nicht haben wollen. Jarons “Informationsökonomoie” macht uns nicht zu Sklaven und Vassallen, sondern zu gleichberechtigten Partnern, und ich vermag beim besten Willen nichts Böses darin zu erkennen.

    Andere Stichworte – Demokratieabbau, soziale Starre, Allmacht der Computer – sind Jarons geradezu höhnische Verdrehung der Tatsachen. Internet ist die große Chance für mehr Demokratie, allerdings eine direkte Form davon, und davor fürchten sich unsere so genannten Volksvertreter wie der Teufel das Weihwasser, weil nur die heutige kranke Form von Stellvertreterdemokratie ihre Macht und ihr Einkommen sichert. Das Social Web ist ein Brutkasten für neue Formen der sozialen Interaktion und Kollaboration, siehe Crowd Sourcing und Ähnliches. Und mit der Größe des Computers hat “Big Data” rein gar nichts zu tun im Zeitalter von Cloud Computing, die im Gegenteil selbst kleinen Unternehmen Zugang zu riesiger Rechnerleistung gegen ganz billiges Geld ermöglicht.

    Warum sich der gute Jaron so an Open Source abreibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht weil er Amerikaner ist (bin ich übrigens auch) und eine verklärte Vision vom einsamen, knorrigen Farmer hat, der mit seinem Pflug die Wüste zähmt und ein blühendes Eden für sich und die seinen (und nur für die!) erschafft. Das ist Steinzeit-Kapitalismus, was Jaron predigt. Aber er ist ja schließlich auch kein Ökonom, sondern ein Techie. Die sehen die Welt ein bisschen anders.

    Recht hat er, wenn er vor dem digitalen GAU warnt, und wir müssen in der Tat sehr wachsam sein. Aber wir hatten auch noch nie so viele Möglichkeiten, den Gang der Dinge zu überwachen und zu beeinflussen und notfalls das Steuer umzureißen. Nur müssen wir es selbst tun, das wird niemand für uns machen. Deshalb haben Ossi und ich auch immer wieder den alten Kant bemüht und sein Leitspruch “sapere aude” – wage, dich deines Verstandes zu bedienen! Wenn wir uns nur zurücklehnen und zuschauen, dann hätten wir den Evolutionssprung von der Coachkartoffel zum autonomen, aufgeklärten Netizen tatsächlich verpasst. Und daran wären nur wir selber schuld.

    Erstaunt hat mich der letzte Punkt, und ich denke, dass Jaron selbst nicht sagen kann, was das soll. Das Internet ist keine Plattform, sondern ein Netzwerk und damit die Infrastruktur, über die Kommunikation in vielerlei Form verläuft, so wie Straßen die Infrastruktur sind, die Mobilität möglich macht. Will er ein zweites Parallelnetz bauen? Oder will er zurück zu Snail Mail, Telegramm, Brieftauben oder Flaschenpost? Nee, das ist auch so ein nebulöser Satz von jemandem, der nicht wirklich sagen kann, wie es weitergeht – aber davor Angst machen will.

    Schade, Jaron, du warst früher ein interessanter, anregender Gesprächspartner. Jetzt bist du einfach alt und griesgrämig geworden. Nur saßen Leute wie du früher auf der Rentnerbank und grummelten leise vor sich hin. Dank Internet kannst du jetzt vor einem Millionenpublikum grummeln. Ist irgendwie auch ein Fortschritt, oder?

  2242. Ja. Aaaaaber: Der entsprechende Tweet hat auch ohne dazugehörigem Blogbeitrag eine Aussage!
    Und jeder der vorgestern noch in der Sonne auf dem Balkon seinen Kaffee trank, konnte im kalten, regnerischen Gestern das „kalte Grausen“ nachempfinden. Selbst wenn er nicht schwimmen war. 🙂
    Und das dann mal schnell faven…

  2243. Mei, ich habe früher alles gefavt (ui schaut das hässlich aus, wenn man es schreibt), was ich später noch lesen wollte – bis ich gesehen habe, daß der Autor eine Nachricht bekommt, und erst recht, wenn man es „entfavt“ (uiuiui, es wird immer besser), eben weil ich es dann gelesen hatte.

  2244. Dann verschwenden wir doch auch noch einen Gedanken an Traffic-Diebstahl.
    Dann wird nämlich der Mitarbeiter eines Unternehmens seinen Arbeitgeber nicht nur bestehlen, in dem er sein Privat-Handy im Büro statt zu Hause auflädt. Und er bestiehlt ihn nicht nur um die Arbeitszeit, wenn er vom Büro aus über’s Netz auf Shopping-Touren geht oder sich im Social-Media-Geplauder verliert.
    Traffic-Klau würde dann z.B. auch bedeuten, schnell mal auf nem USB-Stick 200 Urlaubsbilder per WeTransfer o.ä. vom Büro aus nem Kumpel zu schicken, über’s Firmen-Wlan sein iPad, e-Book-Reader etc. aufzupumpen usw. Die Liste ließe sich beliebig verlängern, auch um hohe Datenmengen.
    Dann werden WLAN-Passwörter wohl wieder gehütet werden wie die Kronjuwelen.

  2245. Ja genau. Und wenn die Fidesz sich unserem technischen Rat nicht beugt, beschaffen wir uns eine IP-Adresse, für die sie zahlen muss und die floodpingen wir dann. Ich denke, da haben Leute sich was ausgedacht, für die gilt Internet = Download.

    Übrigens: Der Vorschlag wurde in DE auch längst gemacht. Analog zu den Kopierpfennigen, mit denen die VG Wort die Autoren versorgt (was ja besser funktioniert als befürchtet) sollte eine Internetabgabe diese Methode ins 21. Jahrhundert weiterführen, aber natürlich erweitert um zusätzlichen Medien (Musik, Film, Photo). Dazu kam es dann nie (vielleicht haben deutsche Politiker mehr Angst vor Shitstorms als die Fidesz).

  2246. Hallo Iris, Andrea und Vincent

    auch wir wurden von der Firma […]
    Hat sich schon einer mal bei AKTE gemeldet oder bei Stern TV
    würde mich auch gene anschließen.
    An der mit […] markierten Stelle musste der Herausgeber dieses Blogs aus rechtlichen Gründen Kürzungen vornehmen. Wir bitte um Verständnis.

  2247. Hi Tim,
    du verwechselst da was. In Deutschland war der Redakteur immer auch selbst Schreiber – anders als in den USA, in der es die Unterscheidung gibt zwischen „writer“ und „editor“. Deshalb begann der schleichende Niedergang des deutschen Journalismus keineswegs mit dem Verlangen der Verleger nach schreibenden Redakteuren. Er begann damit, dass die Verleger die ins Internet abwandernden Anzeigenerlöse durch Einsparungen in den Redaktionen kompensieren wollten und gleichzeitig die Honorare für freie Journalisten auf ein existenzgefährdendes Minimum gedrückt wurden.
    Auch das „Brigitte-Modell“ ist wieder ein solch armseliges Sparmodell der Verleger, die zwar (wie es ein Kollege mal ausgedrückt hat) weiterhin „Champagner aus den Schädeln ihrer Redakteure saufen“ wollen, aber nicht mehr genug für Köpfe bezahlen, die für sie die Denkarbeit erledigen. Sie bezahlen nur noch Excel-Pupser, pardon Verlagsleiter, die willfährig die Kosten den sinkenden Einnahmen anpassen, ohne auch nur einen kreativen Gedanken an neue Einnahmequellen zu verschwenden. Ihnen fällt gar nichts ein außer die 3tausendste Frauenzeitschrift oder Grillmagazine für Männer und selbst die müssen sich schon rechnen, bevor sie das erste Mal erscheinen.

  2248. Lieber Christoph
    Ich gebe dir natürlich Recht: Es hat immer Redakteure gegeben, die schreiben – aber das ist nicht ihre essentielle Funktion. Redakteure sind Menschen, die redigieren, und zwar meisten die Arbeit anderer. Ich bin ein miserabler Redakteur gewesn in dem Sinn, dass ich meine eigenen texte nicht redigieren kann. Erstens sehe ich die „Dreckfuhler“ in meinen rasch hingeworfenen Texten nicht (was die Leser von Czyslansky immer wieder erleben müssen) und zweitens finde ich meine Texte grundsätzlich unverbesserlich. Deshalb wundere ich es mich auch, wenn ein guter Redakteur meine Texte bearbeitet und sie anschließend tatsächlich viel besser klingen. Ich bleibe dabei: Die Verquickung des Redakteursberufes mit dem des Autoren ist eine der wichtigsten Wurzeln für das Zeitungs- und Zeitchriftensterben.

  2249. Wenn das der Fall wäre, hätte in Deutschland nie eine so breite Palette an Zeitschriften und Zeitungen enstehen können. Wie gesagt, hiesige Redakteure haben immer beides getan und nicht erst auf Wunsch der Verleger. Sie haben selbst geschrieben und die Texte von Kollegen und freien Journalisten redigiert. Für das Redigieren der eigenen Texte gab es übrigens früher (inzwischen ausgestorben) festangestellte „Textchefs“ und „Schlussredakteure“.

  2250. Diese beeindruckende, in ihrer Aussage verstörende Skulptur hat bei mir alles Andere als „große Heiterkeit“ ausgelöst.
    Betroffenheit ist angebracht.

  2251. In der Schweizer „Medienwoche“ schreibt Antonio Fumagalli (@Fumagalli_A), Inlandredaktor der Aargauer Zeitung: „Wenn ein Journalist sein Büro verlässt, kriegt er authentischere Eindrücke. Aber wer hat dafür heute noch Zeit?“

  2252. Im Selbstversuch habe ich von der RV/USA einen Doktor h.c. of Ministry durch eine Spende erhalten.
    Bei einer Nachfrage bei meiner Gemeindeverwaltung (Urkunde wurde vorgelegt), wurde mir mitgeteilt, dass der Dr.h.c. eingetragen werden könnte. Allerdings habe ich das nicht getan.
    Auch wenn eine Stadt oder Gemeindeverwaltung irrtümlich einen Eintrag im Personalausweis vornimmt, ist das öffentliche und private führen in Deutschland verboten. Gerade der Eintrag im Perso. beweist das aktive führen, und man macht sich strafbar. Sollte die US- Kirche das Promotionsrecht haben, so wäre auch in Deutschland das führen des Titels erlaubt. Auskunft hierüber gibt die Webseite anabin.de.

  2253. 1.000 FB Freunde? Könnte ich nicht ertragen…

    Als sozial eher minderbefähigter Mensch bin ich erstaunt, es überhaupt auf über 100 FB-Freundschaften gebracht zu haben. Aber ich nehme Freundschaftsanfragen auch nur sehr bedingt an, nämlich wenn:

    – Ich die Menschen persönlich kenne und ich etwas mit ihnen zu tun habe(n möchte) oder
    – Zumindest sie mir auf FB in einer der Interessensgruppen regelmäßig über den Weg laufen und ich sie da her kenne oder zumindest so den gemeinsamen Nenner erkennen kann
    – Sie in keinem beruflich näheren Kontext sie mit mir stehen (falls doch, dann bitte Xing oder LinkedIn aber nicht FB)

    Außerdem schmeiße ich rücksichtslos aus meiner TL Leute, die meine Posts kommentieren und dabei pöbelig-witzig sein wollen oder mir entsprechende Bildchen/Texte auf die Pinwand klatschen, die mich nerven. Das betrifft zum Beispiel Fußballangelegenheiten. Da fliegt schon mal einer, der unnötige Schmähposts gegen meinen Verein schreibt, aus meiner Liste ratzfatz raus. Kontakte kappe ich, wenn immer ich das meine, machen zu müssen, in Sekundenschnelle, ohne Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten. So lange ich mich dabei wohl fühle, ist alles gut.

    Gern blockiere ich oder schalte ich auch auf stumm, wer hartnäckig Links auf Seiten streut oder Sinnsprüchlein bis zum „Ich-halte-es-nicht-mehr-aus“ weiterteilt. Das betrifft dann aber die Absender, nicht die teilenden FB-Freunde. Egal, ob vegane Ernährung, Weltverbesserlichkeiten, Tierrechtsfaschismus, Anti-Dies und Anti-Das… Ich glaube die Liste der FB-Seiten bzw. Sinnspruchposter, die ich stummgeschaltet habe, dürfte mittlerweile im vierstelligen Bereich sein.

    So bleibe ich zwar im unteren quantitativen Freundschafts-Segment, aber auch das ist mir herzlich egal.

  2254. Wenn die Freundinnen und Freunde meiner Kinder mich als Sättigungsbeilage oder Füllmasse verwenden, finde ich das noch okay, aber wenn mir meine Ex-Frau als Freundin angeboten wird, weil ich doch so viele gemeinsame Freunde habe, da hört dann der Spass auf 😉

  2255. Haha Tim Cole made my day – witzigerweise ist einem ungeliebten Bekannten von mir (der erfüllt wirklich das Klischee arroganter Pressefritze) in etwa genau das passiert. Man siehe sich auch mal die zugehörige Seite an:
    https://mgm.congstar.de/ma/lp/presse

    Es ist gar nicht so einfach hier den eigentlichen Rabatt und worauf der genau gegeben wird zu sehen. (man bekommt einen „Gutschein“ – doch wann und worauf soll man den jetzt einlösen?) Da hat man sich schnell durchgeklickt und flugs ein Handy online dazu bestellt … als wäre man bei einem Anbieter wie https://www.typhone.de gelandet. Da übrigens bieten sie die Presse-Verträge gar nicht erst an …

  2256. Ich habe mir gleich zu Beginn, bei der Anmeldung zu Facebook eine ganz persönliche Social-Media Guideline zurecht gelegt. Die ist nachvollziehbar und transparent. Wen ich persönlich kenne, der darf mein Facebook-Freund sein. Aus basta. Ist manchmal schmerzhaft, aber gerecht und Spam bleibt mir meist erspart. Die meisten Leute sind allerdings inzwischen auf „ignore“ aber das würde ich natürlich niemals zugeben.

  2257. Bei mir gelten die gleichen Regeln auf Facebook, auf XING, auf LinkedIn und überall sonst, wo ich entscheiden darf, wer mir folgt: ich muss ihn kennen ODER er arbeitet bei einem meiner Kunden bzw. Partner ODER er kann mir vernünftig erklären, warum er mich interessieren soll. Und ein Bild muss er auch hochgeladen haben. Und wer scheiße aussieht, fliegt raus – oder landet in einer dafür vorgesehenen Ignoranten-Gruppe, die bei meinem Ableben automatisch veröffentlicht wird. Man sollte sich das Anfragen also gut vorher überlegen … 😉

  2258. hm. .. die stiftung hat sich nicht davon distanziert, dass das buch mit ihr wirbt? und der riva-verlag druckt schon zum zweiten mal ein machwerk aus geklauten tweets?

  2259. Ich kenne einen weiteren empörenden Fall von Gedankenhehlerei. Da verkauft einer Geschichten über Menschen, die jeder schon einmal irgendwo getroffen hat. Geschichten, die jeder schon einmal selbst erlebt hat. Geschichten, die eigentlich das Leben schrieb. Dieser Autor verfolgt kommerziellen Interesse auf Kosten der vielen Renates oder sog. Dienstagsarschlöchern, welche die eigentlichen Urheber sind … ich sollte das verlinken, damit wir alle empörte Amazon Rezensionen schreiben können … Außer vielleicht der Autor erklärte sich bereit Trekkingsandalen und Nordic-Walking-Stöcke in Drittweltländer zu verschicken.

  2260. „Da Bitschnau bisher auf rechtlichem Weg nicht beizukommen ist…“. Warum? Was genau ist da nicht auf rechtlichen Weg beizukommen? Habe ich nicht verstanden.

    „es finden sich trotz alledem genug Leute, die das Buch kaufen. Bei über 2 Mio. Facebook-Fans … sollte das machbar sein.“
    Wenn etwas wirklich nicht aussagekräftig ist, dann ja wohl die Höhe der Facebook-Fans. Ich dachte wir wären über diesen Punkt hinaus, denn das ist wie zu behaupten, dass von gedruckten 100.000 Exemplaren einer Zeitungs-Beilage auch tatsächlich 100.000 verkauft UND gelesen werden.

  2261. Also, mein Tweets hab ich offiziell für die Allgemeinheit geschrieben. Jeder darf sich bedienen, wie es ihm beliebt. Schliesslich nutze ich auch selbst Zitate, obgleich die meissten Tweet aus meinen eigenen Gedankengängen stammen.

    Was mir jedoch missfällt ist, dass meine gedanklichen Sprüche jemandem Geld einbringen soll. Dafür sind meine Tweets nämlich nicht gemacht worden.
    Ich habe keine +1000Follower, habe aber selbst gute Sprüche auf lager, die ich selbst erfunden habe. (Wenn man meinen Follower glauben schenken darf)
    Aber diese habe ich auf Twitter öffentlich für jeden zugänglich gemacht. Jeder darf die Sprüche von mir selbst auf einem anderen sozialem Netzwerk kopieren und nutzen. Quellenangaben sind auch absolut nicht nötig. So wichtig ist das für mich nicht.
    Aber dass jemand anderer mit meinen Gedanken und Sprüche Geld verdient, das ist schon etwas dreist. Noch dreister finde ich persönlich, dass viele es auch noch unterstützen und uns Twitterer anschliessend als frustriert, missgünstig und neidisch darstellt darstellen und absolut nicht nachvollziehen können, um was es bei uns wirklich geht.
    Dies soll kein Aufschrei nach Aufmerksamkeit sein, sondern vielen vor Augen halten, wie traurig die Welt ist, dass andere sich einfach nach kostenlosen Dienste bedienen, um diese dann kostenpflichtig weiterverbreiten und auch noch als seine eigene ausgeben.
    Wer immernoch denkt, dass dies als Frust, Missgunst und Neid zu sehen ist, hat es auch nicht wirklich verstanden.

    Fly on!

  2262. Die Aussage des Anwalts ist im Prinzip richtig. Die „Kleine Münze“ ist auf die weit überwiegende Mehrzahl der Tweets nicht anzuwenden.
    Aber.
    Was da zusammengeklau(b)t wurde ist eben nicht die überwiegende Mehrzahl der Tweets. Es sind solche, die ausgesprochen viele Favs und Retweets haben und schon dadurch zeigen, dass sie sich aus der Masse hervorheben.
    Sie wurden, kurz gesagt, nicht deshalb geklaut, weil die Verfasserin so einen süßen Schmollmund hat oder der Verfasser mal berühmter Tennisprofi war, sondern weil sie sich in ihrer sprachlichen Gestaltungshöhe von der überwiegenden Mehrzahl der Tweets abheben.
    Tatsächlich haben schon die Erben von Erich Kästner und Karl Valentin wegen kurzer, tweettauglicher Aphorismen in kostenlosen Zitatendatenbanken geklagt und vor Gericht Erfolg gehabt.
    Falls sich von mir was darin findet werde ich eine Rechnung schicken.

  2263. Pingback: Denken | ickemich
  2264. „Patriotische“ Europäer – ohne jedes Geschichtsbewusstsein. Es gab Zeiten, z.B. in Nikosia/Zypern, in denen Christen (katholisch, orthodox), Juden und Muslime friedlich miteinander lebten – natürlich jeder in seinem eigenen Viertel.

  2265. Ich finde das alles völlig übertrieben. Die eigentliche Kunst ist es doch, aus dem ganzem Stream of Müll die geeigneten Dinge rauszuziehen, die man anderen zeigen will. Wer nun auf Facebook teilt, als gäbe es kein Morgen oder Links aus dem Browser weitermailt oder retweetet, betätigt sich wie ein Redakteur oder ein Herausgeber. Man kann das durchaus auch als Service sehen, den da jemand erbringt. Tut er das online, kräht kein Hahn danach, oft selbst wenn er auf seiner Seite irgendwelche Banner schaltet. Tut er es offline, redet jeder von dem vielen Geld, das er damit wohl verdient und will gar „Rechnungen schicken“ wie VolkerK. Über welchen Betrag? (nichts für ungut. VolkerK, ich rede über die Seite, die hier nicht Mainstream ist. Die andere Seite habe ich bereits verstanden 😉

    Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, wird das Autorenhonorar an Ärzte ohne Grenzen gespendet (also eben NICHT irgendein nicht näher bezeichneter Betrag). Das halte ich für klug, denn das sollte den Verdacht der ungerechtfertigten Bereicherung endgültig zerstreuen.

    Was also klaut der Herausgeber, der ja kein Autor ist? Klar, die Publicity. Hinz und Kunz haben einmal im Leben oder pro Woche eine gute Idee, die wird getwittert und schafft es dann in diverse Retweets oder sonstige Kompilate (früher im Usenet waren das auch die beliebten „Kompilierten Listen“ (eigentlich „compiled lists“ und Repostings auf rec.humour). Aber sie werden eben nicht namentlich genannt und der Unsterblichkeit beraubt. Dumm nur, dass viele coole Tweets auch schon geklaut sind. Zum Beispiel der originelle Spruch zum Meinungsaustausch oben, den jemand angeblich mit seiner Frau hat. Ersetzt man Frau durch Chef, so war das bereits vor Zig Jahren auf der Rückseite der Apothekenrundschau zu lesen. Oder irgendeiner anderen Illustrierten.

    Witzige Bemerkungen machen niemand reich. Und wer solche eine nach der anderen raushauen kann, der hat sowieso was davon. Ich habe ein Lied geschrieben mit 12, das kam auf einmal in einer Liedersammlung vor. Ich habe mich gefreut, was sonst, mein Name steht aber nicht dabei. Wäre ich heute der große Liedermacher, wäre es egal, ich bin es nicht, auch egal. Get the idea?

    Und was Valentin angeht: Seine Erben berauben Karl Valentin um den Ruhm, den er verdient hätte. Die Jüngeren können mit dem Namen oft schon nichts mehr anfangen. Kunststück, im Internet redet ja auch keiner mehr über seine Werke, nur noch höchstens über die Rechte an diesen. Fragt mal einen 20jähringen, was ihm zum „Ententraum“ einfällt… aber bitte nicht online.

  2266. Eine sehr, sehr gewagte Behauptung,: Der Spruch von FJS, wonach es „rechts von der CSU keine leginitimierte Partei geben“ dürfe, diene dazu, die rechten Spinner „im Zaum zu halten“. Die arme CSU opfert sich also, damit andere nicht zu weit nach rechts abdriften? Aber was ist, eine ganze Menge Deutsche wie heute (siehe PEDIGA) so weit Rechtsaußen angelangt sind, dass ihnen zu folgen die CSU an den oder über den Rand des moralisch Vertretbaren bringt? Damit gäbe die CSU ihre politische Autonomie auf. Ich halte das leider für rückgratslos und beschämend.

  2267. Werter Herr Broy, bei
    20tsd Apotheken in Deutschland wird es doch nicht so schwer sein, eine vernünftige zu finden! Dass Sie Lebertran nicht im 10ml Fläschen erhalten, liegt daran, dass es dafür schlicht keinen Markt gibt. Reis bekommen wir auch nicht im 20gramm Beutel! Leider hat bei uns Apothekern nach 14 Gesundheitsreformen dermaßen die Marktwirtschaft Einzug gehalten, dass solche unrentablen Dienstleistungen ( 1000ml Lebertran kaufen, 50ml abfüllen, Rest wegschmeißen, weil es keiner weiter kauft )nicht mehr zu leisten sind, so gerne wir das weiterhin tun würden, wir können es uns schlichtweg nicht mehr leisten. Und ja, Apotheker verdienen nicht mehr die Welt, würden sonst nahezu nur Frauen in diesem Beruf arbeiten? Nein!! Und glauben Sie mir, jeder Apotheker weiss, was ein Dekokt ist, jede PTA sowieso..und nein, Verkäuferinnen beschäftigen wir nicht, ist nämlich unsinnig, Unwissende auf Patienten los zu lassen. Wenn Sie sich ein wenig mit der Materie beschäftigen mögen, dann sind Sie herzlich eingeladen, bei mir 1 Woche zu hospitieren, ich selber bin studierte( logisch) Apothekerin mit Zusatzquali Palliativpharmazie und seit 14 Jahren selbstständig und ich behaupte mal, ich weiss mehr über Pharmazie, als Ihnen Fragen einfielen. Auch trotz Ihrer familiären Vorbelastung. Es gibt tolle Apotheken, es gibt ja auch tolle Handwerker, Baumärkte, Bahnmitarbeiter, Journalisten und Politiker! Ist nicht alles scheisse, man muss nur gucken!! Wie gut sind Sie eigentlich in dem, was Sie tun?
    Ein tolles 2015 wünscht Ihnen Frau de Ahna

  2268. Also dass man „nicht physische“ sexuelle Avancen, also Andeutungen, Sprüche, Hinterherpfeifen und Bilddarstellungen als sexuelle Belästigung empfindet, ist mir nicht nachvollziehbar. Vermutlich geht das nur Frauen so. Oder mir ist es einfach nicht oft genug passiert. Scheint geschlechtsspezifisch zu sein, denn ich war auch mal jung und knackig und bin in den 80ern oft nachts durchs Glockenbachviertel in München gegangen, das ist in etwa so, als würde man mit einem Wiener Schnitzel am Hintern durch einen Hundezwinger laufen. Fand ich maximal lästig, aber nie schlimm …

  2269. artikel liest sich frisch wie am ersten tag – die politisch korrekten dümmlingInnen merken ja leider nicht, wie lächerlich sie sind

  2270. Also ich finde, der Müller sollte schneller als wie Andreas Scheuer zu Hause deutsch sprechen lernen. Immer noch besser als wie Boyarisch…

  2271. Nous sommes Charlie. In der Tat. Und so schimm das Attentat ist, mehr Angst habe ich vor den wachsenden Ressentiments gegen unsere islamischen Mitbürger. Im gemeinsamen Fahrwasser mit der Angstpublizistik eines Michel Houellebecq droht da böses Unheil aufzuziehen. Ich halte Houellebecq für einen narzistischen Dummkopf. Aber auch er hat das recht schlechte Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen. Die terminliche Überschneidung mit dem Attentat ist verhängnisvoll und wird ihm vermutlich nur zusätzliche Leser bescheren. Der Druck auf die Muslime wird sich erhöhen. Das ist schlimm. Nous sommes musulmans.

  2272. Nein, das ist nicht die Antwort. Denn es gab im überall und zu allen Zeiten Idioten. Wir hören nur mehr über sie – das ist die Kehrseite der neuen Kommunikationsfreiheit.

  2273. Ihr müsst das trennen. Es geht nicht um Islam gegen Westen. Es geht um benachteiligte Unterschichten gegen eine Gesellschaft, die sie ausschliesst.
    Der Islam als Gemeinsamkeit dieser Schicht ist nicht Ursache, sondern zufällig sich ergebendes Kennzeichen. Nährboden für den Terrorismus in diesen Schichten ist aber eben genau nicht der Islam, sondern die Schicht selbst.
    Klar haben sich manche dieser Terroristen ausbilden lassen bei irgendwelchen Djihadisten, in Syrien oder sonstwo. Aber das hat mit dem Islam nichts zu tun, das haben auch schon die Leute von der RAF bei der PLO gemacht. Trotzdem wurde damals in Deutschland niemand verfolgt, nur weil er „links“ war wie die RAF. Wieso sollte also jemand die Moslems dafür haftbar machen, was andere Moslems gemacht haben?
    Wenn es doch geschieht, dann aus anderen Gründen.
    Dazu aktuell aus der heutigen Süddeutschen: Dort fand es jemand bemerkenswert, dass der Massenmörder Breivik aussehe und spreche wie ein normaler Norweger. Das heisst doch, es wäre uns lieber, er hätte Allahu akhbar gerufen und einen schwarzen Bart gehabt. So ganz tief drinnen. Echt jetzt?

  2274. Der Waffenexport der „westlichen Welt“ ist doch angeblich ein wichtiger Wirtschaftszweig. Deutsche Politiker prahlen doch damit. Ja hat man wirklich gedacht, dass diese Waffen dann ein neues Domizil hinter Glas in einer Tropenholzvitrine findet? Wann wird der letzte verstehen, dass der Terrorismus in der kapitalistischen profitgierigen fanatischen Machbessenheit erbrühtet wird und dann erst über die verschiedensten Wege wie z.Bsp. Religion oder Staatssicherheit innerhalb der Bevölkerung für Mord und Totschlag sorgt. Man achte genau auf die Formulierung re-gier-en!

  2275. Wenn,wie durchaus zu befürchten steht, Festanstallung im Zuge von Arbeit 2.0 zum Auslaufmodell wird und wir zu einem Volk von Freiberuflern mutieren, stellt sich für mich die sehr spannende Frage: Wer vertritt dann die Interessen der Beschäftigten? Gewerkschaften, etwa? Oder vielleicht doch eher Facebook, die sich dann sozusagen zur „Gewerkschaft 2.0“ meldet? Immerhin: Wenn sich genpgend FB-User über einen unfairen Arbeit/Auftraggeber aufregen, könnte der entstehende Shitstorm eine ähnliche oder sogar noch größere Wirkung entfalten, als wenn wir alle mit Plakaten vor der Firmenzentrale auf und ab marschieren.

  2276. Ist es erlaubt, zu mutmaßen, dass die abscheulichsten Verbrechen in der Welt von den spektakulären Verbrechen überdeckt werden?
    Ist es wahr, das Medien informieren? Ist Information Wissen?
    Kann es sein, dass die Information über spektakuläre Ereignisse, die Verwechslung von Ursache und Wirkung festigt?
    Ist es so tragisch, den Rassisten, Fremdenfeind oder religiösen Eiferer in sich selbst zu erkennen?
    Ist es so schwer, mit dieser möglichen Tatsache umzugehen und leben zu lernen? Oder ist es so, dass man den abscheulichen Gnom in sich abspaltet und auf andere Menschen oder Kulturen projiziert?
    Und wenn es so ist: Sind meine Urteile die richtigen?
    Und wenn es nicht so ist: Sind dann meine Urteile die richtigen?
    Es ist Zeit, darüber nachzudenken!

  2277. Die Bertelsmann-Studie „Religionsmonitor“ weist nach, dass in jenen Teilen Deutschlands, in denen besonders viele Muslime leben, das Verständnis für den Islam unter den Nicht-Muslimen am größten ist. In Regionen wie Sachsen hingegen, in denen kaum Muslime leben, bestehen die größten Vorbehalte in der Bevölkerung gegenüber dem Islam. Dann ist die Lösung doch einfach: Einführung einer Mindestquote für muslimische Migranten. Mehr Islam nach Sachsen. Dann klappt die Integration. So wie mit den Polen in NRW und Podolski in Köln. Wir könnten ja einen großen Bevölkerugsaustausch anregen: PEGIDA-Anhänger ausweisen und durch muslimische Migranten ersetzen. Und Erika Steinbach kümmert sich dann um die nach Deutschland Vertriebenen. Wer macht mit?

  2278. Mich würde interessieren, was denn dann nun eine Antwort auf Pegida ist. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, Du suchst keine Antwort, sondern ein Ungeziefervernichtungsmittel. Bei allem Respekt, ich unterstelle, Du hast Dich mit den Leuten nicht auseinandergesetzt, und sehe, Du bist sehr voreingenommen („unbegründete Ängste“ – was diese Menschen treibt, weisst Du doch nicht, oder? Wenn sie nur Steine werfen wollten, könnten sie das ja wohlgelitten bei irgendwelchen Antifa-Aktionen machen).
    Wer den Dresdnern vorwirft, gegen etwas zu sein, das sie nicht haben, sollte auch verlangen, dass über Klimaerwärmung geschwiegen wird, solange es nicht warm ist. Und last but not least: Wieso ist Thilo Sarrazin ein „Idiot“, wenn er sagt, er wolle nicht, dass das Land seine Urenkel in grossen Teilen muslimisch sei. Mein Gott, willst Du das vielleicht? Wie ich zufällig weiß, willst Du das auch nicht. Ohne ein Idiot zu sein. Oder gar *huch* xenophob. Ich hätte mir eine sachliche Ebene gewünscht. Was bei Sarrazin nicht schwer ist, seine Thesen sind entweder widerlegbar oder richtig, dann aber harmlos und einfach nur logisch. Die Öffentlichkeit hat sich drei oder vier Seiten geschnappt und hängt sich daran auf. Wollten wir bei Czyslansky nicht besser sein als der Ochlos?
    Eines haben wir schon erreicht: Wenn in unserer heutigen Gesellschaft jemand sich nicht im politischen Mainstream bewegt, genügt es, ihn als „Rechten“ zu diffamieren. Und ab da wird nicht mehr argumentiert, sondern zugeschlagen, noch(!) meist nur verbal. Wo ist der Unterschied zu den gewalttätigen dogmatischen Staaten? Was ist bei uns auf einmal mit der Aufklärung passiert? Wollten wir nicht Zensur überwinden und andere nach ihrer Façon selig werden lassen? Ich sehe bei uns schon wieder die Inquisition am Werk und weiß nicht einmal genau, wie wir das wieder der Pegida in die Schuhe schieben wollen.
    Vielleicht nervt mich auch nur, dass ich das alles in einen Kommentar schreibe und nicht einen schönen langen Czyslanskyartikel draus mache.

  2279. Der geschätzte Anstieg des muslimischen Bevölkerungsanteils von 6 auf 7 % ist kein Anstieg um ein Prozent, sondern um fast 17 Prozent.

  2280. @SvB: Dass ich Herrn Sarrazin als „Idioten“ beschreibe ist meiner angeborenen (oder anerzogenen) Höflichkeit geschuldet. In Wirklichkeit ist er ein übler Volksverhetzer, und von denen hatten wir hier in Deutschland vor etwas mehr als 1000 Jahren schon genügend.

    Und wenn man die kleine Gruppe von Dresdnern, die es wagen, für Intoleranz auf die Strasse zu gehen und dabei auch noch „Wir sind das Volk!“ zu skandieren und sich dsamit an den vielen, vielen mutigen Ossis versündigen, die im Namen von Freiheit und Selbstbestimmung den selben Spruch gerufen haben, in einen Sack mit den „Know-Nothing“ Teeparteilern in den USA steckt und mit dem Dreschflegel draufhaut, trifft man auf jeden Fall die Richtigen.

    Es ehrt dich, dass du hier versuchst, einen Ton der Mäßigung und des Ausgleichs anzuschlagen, aber jetzt ist keine Zeit für Ausgleich und Mäßigung. Jetzt ist Zeit für Menschen, die guten Willens sind, sich zu Wort zu melden – und sich zu wehren! Sonst müssen wir uns von unseren Kindern vielleicht einmal vorwerfen lassen, wir hätten abgewartet, bis es zu spät war, wie weiland Herrn Chamberlain. Siehe dazu auch „Charlie Hebdo und das linke Appeasement“

  2281. Also ich will weder in einem Land mit Soundsoviel Muslimen leben und auch nicht mit Christen und Buddhisten … ich möchte in einem aufgeklärten Land leben, in dem ich gar nicht bemerke, ob jemand an irgendwen oder was glaubt. Ich hätte gerne eine diskrete Form der Religionsfreiheit … jeder denkt und glaubt was er mag und lässt die anderen damit in Ruhe.

  2282. Also, wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich gerne in einem Land ohne Religion leben, in dem es nur intelligente, vernunftbegabte Menschen gibt, die sich ihres Verstandes bedienen. Aber das wäre wahrscheinlich zu viel verlangt…

  2283. Ich halte die Aussagen der PEGIDA-Anhänger zu Thema Ausländer und Asyl und Islam in aller Regel nicht für diskutierbar, weil so weit von der Realität weg, dass es den meisten ganz offensichtlich nicht um einen rationalen Diskurs geht. Allerdings bedeutet das nicht, dass man den Hintergrund der PEGIDA-Bewegung nicht ernst nehmen dürfte: soziale Marginalisierung breiter Bevölkerungsschichten, die geringe Attraktivität der politischen Gremien und Parteien, das Auseinanderdriften von medial vermittelter Politik und Alltagserfahrung – alles dies muss ernst genommen, diskutiert und letztlich gelöst werden. Aber die Ausländerstigmatisierung und der neue Patriotismus sind Sublimierungsgesten. Das ist ein unreflektierter und falscher Widerhall der wahren Probleme. Wer sich auf dieses Thema einlässt dient in der Tat der Legitimation dieser gefährlichen Parolen. Wir müssen jederzeit und überall dafür sorgen, dass Ausländerhass, Rassismus und religiöse Intoleranz grundsätzlich als indiskutabel gebrandmarkt werden als. Rassismus kann man nicht im rationalen Diskurs bekämpfen, sondern nur mit gesellschaftlichen Veränderungen und mit der Etablierung sozialer Bewegungen und Einrichtungen, die attraktiv sind für jene, die fälschlich dem Faschismus anheim fallen. Und ja: ich halte PEGIDA für eine faschistische Bewegung. Und nein: ich bin nicht bereit die Menschen, die sich unter der PEGIDA-Fahne sammeln, aufzugeben.

  2284. Hallo auch,
    mir wurde auch ein Vertrag von Kaffee Partner untergejubelt.
    Beim Vorstellungsgespräch und beim „Testtrinken“ war keine Rede von Leasing oder Vertragslaufzeit.
    Wir sind eine private Kaffeerunde im Büro (etwa 20 Personen), die bisher einen Saeco-Vollautomaten genutzt haben. Wollte wegen des Aufwand beim Reinigen und Entkalken eine andere Maschine, da hat der Vertreter von Kaffee-Partner die MiniBona angepriesen mit minimalem Reinigungsaufwand und nur 21 Cent pro Bezug!
    Verlockend, jedoch gelogen! Da ich jedoch Privatperson bin, habe ich leider das Kleingedruckte nicht so verstanden. Auf Rückfrage beim Vertreter fand sich für alles eine für mich als Laien logische Erklärung.
    Ich habe nach dem Aufstellen der Maschine und der Einweisung in die Wirren der täglichen und wöchentlichen Reinigung sofort die Vereinbarung annuliert. Bisher keine Antwort.
    Kann sich jemad mit mir in Verbindung setzen, der aus so einem Vertrag herausgekommen ist?

  2285. Hallo …
    wir wurden auch von dem netten Herrn von KP mit den gleichen Argumenten wie alle überrumpelt.
    Ich glaube nicht das man da was machen kann, die haben bestimmt die besseren Anwälte und wasserdichte Verträge.
    Man fühlt sich jedenfalls total über den Tisch gezogen. Den Servicetechnikerkosten kann man nur mit der Servicevereinbarung aus dem Weg gehen. Diese kostet dann nochmal 9,95€ pro Woche!!!
    Das darf man alles nicht zusammenrechnen, dann kocht einem das Blut.

  2286. „Gute“ Bombenleger heißen „Freiheitskämpfer“. Es kommt immer darauf an, wer am Ende gewinnt. Wäre Deutschland noch nazionalsozialistisch, dann wäre Stauffenberg heute immer noch ein „Terrorist“.

  2287. Vielen Dank für diesen Beitag. In der Tat: „Wer hier unbedingt den Islam ins Spiel bringt, vermischt Ursache und Wirkung. Terror und politischer Mord lassen sich nicht rechtfertigen“. Mir ist auch klar, dass wir alle immer wieder in der Gefahr stehen, Terror zu bewerten und gegen Terror aufzurechnen. „Da schau her: die Rechten haben ja mehr Leute auf dem Gewissen, als Bader-Meinhof“. Ein böses Aufrechnen. Und auch wenn es eine verständliche Reaktion auf das „Aufrechnen“ und die Richtungsblindheit vieler Politiker und Behörden ist: ein Aufrechnen der Toten ist so wenig akzeptabel, wie ein Hinweis auf die Religion oder Religionslosigkeit eines Terroristen. Die Linke hat sich immer leichter damit getan, wenn der Terror von rechts kam. Und das ist schäbig, denn der Terror kennt kein links oder rechts. So wenig, wie er eine Religion kennt. Vielleicht sollten wir den schönen Satz von Martin Luther King ein wenig anpassen: „I have a dream, that one day the religion of a terrorist is as important, as the color of his eyes.“ Oder so ähnlich.

  2288. Vielleicht sollte man bei der ganzen Diskussion mal die Politik und ihre Instrumentalisierung der Religion ins Spiel bringen. Diese hochschwierige Gemengelage zwischen politischer Religion (gleich welcher Konfession) und religiöser Politik führt nämlich überhaupt erst zu der Legitimation jedweder Aggression gegen andere Konfessionen, andere Völker…
    Der Islam könnte genauso gut wie das Christentum ohne Politik auskommen, zumindest ohne das politische Machtstreben. Aber es ist immer schon einfacher gewesen, sich an die herrschenden politischen Systeme anzuschmiegen (Thron & Altar)…

    Allah braucht Attentate und Terror nicht. Mohammed auch nicht. Also wem nützt dieser Fanatismus, diese aufgebrachten, mordbereiten und zum Töten ausgebildeten Menschen? Wem nützt es, den Terror in die Welt zu tragen? Nicht den fanatischen Attentätern, nicht den versprochenen Jungfrauen im Paradies. Auch nicht dem Islam an sich und als Religion. Sondern nur denen, die den Islam instrumantalisieren, um Menschen so zu fanatisieren, dass sie bis ans Äußerste gehen und darüber hinaus.

  2289. Jetzt erfahre ich erst, dass Ihr die Karte vermutlich gar nicht erst heute gesperrt habt, sondern vermutlich schon vor ein paar Tagen. Deshalb sind offenbar einige Online-Bestellungen schief gegangen. Ihr konntet mich aber nicht einfach mal kurz anrufen, um das zu lösen. Hat wahrscheinlich technische Gründe. Telefonieren ist gar nicht so einfach. Wahrscheinlich trinkt Ihr Euren Kaffe aus Kaffee-Partner-Maschinen. Das würde es erklären. http://www.czyslansky.net/?p=2445.

  2290. Wie kann man verhindern, dass sich manche Menschen fortpflanzen? Dafür brauchen wir einen Cartoon. „Liebe Freunde jenseits des Atlantiks. Sex ist schmutzig und darf auf KEINEN FALL betrieben werden, nur so bleibt uns hier euer Gewäsch in ein paar Jahrzehnten erspart.“

  2291. LOL – Kreditkarten sind immer wieder gut für hübsche Geschichten. Bei uns in Deutschland ist aber eh irgendwie Kreditkartennotstandsgebiet, was vermutlich daran liegt, dass die Gebühren bei uns zu hoch sind. In Schweden habe ich beispielsweise selbst einstellige Eurobeträge problemlos mit Kreditkarte bezahlt. Das war dem Kioskbetreiber lieber als auf meinen 500 SKR-Schein rauszugeben. Er meinte, das wäre doch viel einfacher …
    Man sieht, das deutsche Publikum ist also eh Kummer gewöhnt, dann kann man ihnen ja auch beim Service ein bisserl Wahnwitz liefern. Deine Story finde ich sehr lustig, nicht nur aus technischen Gründen.

    PS.: Ja, nimm die Vatikanbank. Wenn Dein Latein noch reicht, die Stelle zu finden, wo Du unterschreiben musst 🙂

  2292. Ich kenne das so gut, du kannst das mit Commerzbank, Sparkasse oder Postbank genauso auch erleben.
    Ich empfehle dir jetzt mal meine Bank. die GLS Gemeinschaftsbank. Abgesehen davon dass sie ausschliesslich mit und für nachhaltige Unternehmen arbeitet oder investiert – was für mich persönlich notwendige Voraussetzung war – hat sie einen spitzen Kundenservice. https://www.gls.de

  2293. Vollpfosten ist keinesfalls eine Beleidigung. Ein Pfosten ist eigentlich eine Art Stütze oder Säule und die Vorsilbe „voll“ ist ja das Gegenteil von „hohl“. Ein Vollpfosten ist also eine massive Stütze oder Säule. Jemanden einen Vollpfosten zu nennen, heisst ihn als wichtige, stabile Stütze der Gesellschaft zu bezeichnen. Das ist doch ein Kompliment. Wenn ein Kundenbetreuer irgendeines beliebigen Unternehmens, zum Beispiel einer Bank, ein Vollpfosten ist, dann meint man, dass er eine wichtige, tragende Funktion in diesem Unternehmen innehat. Mit seiner Leistung steht und fällt dieses Unternehmen. und damit: q.e.d.

  2294. Wenn das Gegenteil von Vollpfosten Hohlpfosten ist, was ist dann das Gegenteil von Vollmilch? Und traut man der Etymologie, dann wurde das Wort Vollpfosten erfunden, um im Fussball einen Begriff zu haben, der eben keine Beleidigung ist. Was Robben auch nichts geholfen hat.
    Kurz: Ich empfehle, Begriffe aus vogonischen Gedichten zu verwenden:
    Oh zerfrettelter Grunzwanzling
    dein Harngedränge ist für mich
    Wie Schnatterfleck auf Bienenstich.
    Grupp, ich beschwöre dich
    mein punzig Turteldrom.
    Und drängel reifig mich mit krinklen Bindelwördeln
    Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
    Mit meinem Börgelkranze, wart’s nur ab!

  2295. Lieber SvB: ehrlich? Ich traue dir, wie du weist, bis ins Grab. Sollte ich demnächst meine Kundenberater bei Banken, Autohäusern, Whiskydestillen, Schallplatten- und Buchversänden ernsthaft „punzig Turteldrom“ nennen? Ich werde es versuchen. Und berichterstatten.
    Vergelt’s Gott, liebe Gobberwarze, vergelt’s Gott.

  2296. Und da Du ja international vernetzt bist, brauchst Du auch die englische Version:

    Oh freddled gruntbuggly
    thy micturations are to me
    As plurdled gabbleblotchits on a lurgid bee.
    Groop I implore thee,
    my foonting turlingdromes.
    And hooptiously drangle me with crinkly bindlewurdles,
    Or I will rend thee in the gobberwarts
    with my blurglecruncheon, see if I dont!

  2297. Meine geliebte Süddeutsche Zeitung zitiert heute ganz wunderbar Sigi Zimmerschied: „Kein Gott kann so armseelig sein, dass er diese Psychopathen braucht, die momentan als seine Krieger die Welt ziehen. Das gilt für den Islam, den Katholizismus und für überall, wo man diese Hardliner trifft. Gott kann sich selbst verteidigen. Wenn ich Gott wäre, dann wäre ich jetzt beleidigt.“

  2298. Ich persönlich liebe ja das zu höchsten politischen Ehren gekommene Wort GURKENGRUPPE für die Kollektiv-Verunglimpfung.
    Abgeleitet wäre ein Mann dann das MITGLIED EINER GURKENTRUPPE, die genderisierte Fassung erspare ich mir.
    Evtl. geschlechtsneutral ein/eine einer GURKENGRUPPE ZUGEHÖRIGE oder ANGEHÖRIGE EINER GURKENTRUPPE.

    Hach, das Feld ist weit…

  2299. Tja, da bleibt einem wohl nur eins übrig: Auflösung des Geschäftsverhältnisses. So einer Bude würde ich mein Geld nicht länger anvertrauen. Warum machst du dieses Kaspertheater eigentlich noch länger mit?

  2300. Ich mag ja deine kritischen und spitzfindigen Beiträge immer sehr. Ob der besagte Fall in der Ursache nun schlechte Kommunikation und/oder schlechter Kundenservice war, kann ich nicht beurteilen. Und man kann als Kunde ganz sicher drüber schreiben und Unmut deutlich kundgeben. Aber gerade wir Kommunikationsexperten können da ganz besonders versiert und kreativ sein Unzufriedenheit, Ärger und vielleicht auch Wut richtig zu verpacken, ohne uns allgemeiner und vielleicht kritischer Floskeln zu bedienen.

  2301. Nein, in der Regel sind es ganz nette Menschen, die von Bankübernahme zu Bankübernahme nur versuchen Ihren Posten zu behalten und eine Arbeit zu haben. Und sich jedesmal an die neuen Regeln der neuen Bank gewöhnen müssen. Meine Erfahrung dazu: Die Regeln werden immer Kunden unfreundlicher!

  2302. Ähnliches habe ich vor 2 Jahren beim ADAC erlebt und bin Ruck zuck nach 40 Jahren ausgetreten.
    Nur so kann man diese selbstherrlichen Affen versuchen wach zu rütteln.
    Aber geholfen hat es natürlich nicht.

    Hartmut Meyer

  2303. Es scheint, lieber Mik, Du bist nicht allein:

    Kollege Cole hat mich neugierig gemacht und ich zitiere einfach al willkürlich aus den verg. Twittermonaten. Da gäb’s noch massig mehr. Können diese Menschen alle irren?

  2304. Nochmal zur Klarstellung: es ging und geht mir nicht um einen einzelnen Mitarbeiter, der im Zweifelsfall seine Handling-Liste im Call Center abspult. Wenn es wirklich so sit, dass der Mitarbeiter im Call Center am Ende des Gesprächs abfragen muss, ob der Kunde zufrieden mit der Auskunft ist, dann müsste da auch eine Regel stehen, was geschieht, wen der Kunde nicht zufrieden ist. Ich habe vor vielen Jahren den Pre-Sales-Customer-Service bei Microsoft Deutschland aufgebaut und kann – so bilde ich mir ein – ganz gut beurteilen, ob das Beschwerdemanagement funktioniert oder nicht. Und es funktioniert hier nicht. Und im Anschluss funktionierte das Social-Media-Marketing nicht, denn Monitoring dient zu allererst der Kundenzufriedenheit. Man sollte also erstmal klären, was man im eigenen Haus ändern kann, ehe man darauf dringt, den Kunden zu ändern. Und ich habe ganz bewusst provoziert, weil ich überhaupt mal eine Reaktion des Unternehmens wollte. Die Qualität dieser Reaktion kann jeder selbst einschätzen.

  2305. Eben hat mich ein sehr netter Mitarbeiter aus der Kommunikationsabteilung der Santander Consumer Bank angerufen und mir mitgeteilt, dass einerseits meine Kreditkarte eben freigeschaltet wurde und man auch den der ganzen Geschichte zugrunde liegenden Prozess überprüfen und ändern werde. Das freut mich.

  2306. Eben hat mich ein sehr netter Anruf eines Mitarbeiters aus der Kommunikationsabteilung der Santander Consumer Bank erreicht, der mir mitgeteilt hat, dass einerseits meine Kreditkarte eben freigeschaltet wurde und man auch den der ganzen Geschichte zugrunde liegenden Prozess überprüfen und ändern werde. Das freut mich.

  2307. Das hätten sie einfacher haben können. Seit wann ist es Aufgabe der Kommunikationsabteilung, Kundenbeschwerden zu bearbeiten? Es sei denn, der Kunde ist Kommunikationsprofi wie du, da macht es Sinn. Aber sonst ist das Aufgabe des Kundendiensts, und da liegt bei der Santaner Consumer Bank eine ganze Menge im Argen, wie ein Blick auf Facebook zeigt. Du lagst mit deiner Kritik schon richtig!

  2308. Das Ganze war wirklich unnötig. Wie Du schon schreibst, erhielt auch ich vor ca 1 Jahr einige Briefe. Inhalt in etwa: „Ihre Einzugsermächtigung für Kontonumer XY nutzen wir in Zukunft als SEPA-Lastschriftmandat. Blabla.“ Einen IBAN-Rechner findet man im Internet, jeder kann damit aus Kontonummer und Bankleitzahl den IBAN ausrechnen. Jedenfalls musste ich weder beim Strom noch beim Telefon, Wasser, Kindergarten … ein neues SEPA-Mandat unterschreiben. Warum die Santander das nicht auf die Reihe kriegt, ist mir schleierhaft.

  2309. @Carola, Adam, Gabriele
    Der Vertrag mit „privat“ ist wasserdicht. Das ist eben der Betrug. Ihr solltet noch andere Geschädigte suchen, gemeinsam zu Akte etc berichten und vor allem Fehler zwischen Vertrag und Leistung suchen. Der Vertrag muss angefechtet werden. Daher holt euch gemeinsam einen Fachanwalt.

  2310. Hallo zusammen,
    hatten heute in Osnabrück die Gerichtsverhandlung.
    Möchte jetzt die Medien noch einschalten “ Stern, Akte oder WISO“
    Wer noch Interesse hat bitte melden je mehr um so besser meinte auch unser law.
    Bei Interesse bitte melden: carola(minus)wk(at)jerlitschka(dot)com

  2311. Lieber Tim,

    Als Virtuose kannst du doch nicht wirklich mit Bluetooth arbeiten wollen. Eine Funkverbindung ist unsicher, störanfällig und für den wirklichen Schnelltipper zu langsam 😉
    Echte Männer brauchen ein Kabel und die WAHRE Tastatur ist und war IMMER schon eine Cherry! Definitiv Ergonomisch mit einem bockharten Anschlag wie ein Steinway und unzerstörbar. Kaffee, Bier, Mojito und Zirbenschnaps kann einer Cherry nichts anhaben.
    Und zwar schwarz und ohne Beschriftung, weil man sowieso nicht hinschaut und die Beschriftung sich unter dem Stakkato der Finger ohnehin irgendwann abreibt.

    Such mal unter #Cherry, #schwarz, #ohne Beschriftung … ich will hier keine Shops verlinken.

    LG, Alexander, der mir 10 Fingern blind schreibt …

  2312. Vielleicht ist Frau Merkel ja Opfer ihrer eigenen Cloud geworden, denn die Sicht soll ja in den Wolken nicht ganz so gut sein, fast so im Nebel, in dem man bekanntlich herumstochert. Wobei Nebel hier dann durch Neuland sinnstiftend zu ersetzen wäre.
    Eventuell hat sie sich vor ihrer Schelte die fachliche Beratung von Günther Oettinger geholt. Der stochert ja auch mehr so im Trüben zur allgemeinen Betrübnis.

    Zyniker hätten früher gesagt: Wenn Blinde von Farben reden 🙂

  2313. Dein Unmut, lieber Mik ist mir bestens vertraut. Vielleicht liegt es daran, dass wir eine andere Art des Gedenkens, Angesprochen- und Bewegtwerden-Wollens wünschen, als es diese Orte leisten können. Demzufolge gehen wir vielleicht mit falschen Erwartungen dahin.
    Wir erhoffen eine Kontemplation, eine Läuterung… was auch immer. Und alles, was dem nicht entspricht, empfinden wir als störend und unwürdig.
    Ich glaube, das ist aber in erster Linie ein Problem unserer Generation – insbesondere in unsere der philosemitisch-protestantischen Tradition. Noch immer leiden wir an den Verbrechen der Väter und Großväter, haben die Shoah in der Schule rauf und runter durchgekaut, sind empört über das krasse Fehlverhalten nach dem Krieg und den mangelhaften Schuldbekenntnissen.
    Diese zutiefst verinnerlichte Haltung größtmöglicher Bestürzung und Zerknirschung und das deutsche Gelübde, alles zu tun, dass so etwas nie, nie wieder vorkommen wird, fehlt offensichtlch sowohl der jüngeren Generation als auch Menschen anderer Nationen. Ebenso wie der immer wieder empfundene Schlag der Holocaust-Moralkeule, vor der Martin Walser warnte.

  2314. Also , ich bin mir ganz sicher, dass die NSA bei mir im Schlaf Elektroden anlegt, um meine Gedanken zu kontrollieren.
    Manchmal merke ich auch etwas davon, Tim.
    Ein ähnliches Gefühl entsteht beim Lasern der Augen .
    So elektrische Stöße, wie sie wohl auch den Gefangenen in Guantanamo verabreicht werden.
    Auch in Deutschland sollen diese Methoden nicht ganz unbekannt sein und in naher Zukunft werden alle Nonkonformisten einmal wöchentlich an diese Elektroden angeschlossen, um zu erkunden, was diese Kobolde denken.
    Also spätestens ab dann ist Schluss mit : “ Sir, geben Sie Gedankenfreiheit.“
    Bisher kam ich nur in Schwierigkeiten, wenn ich meine Gedanken äußerte.

  2315. Solche komplizierten technischen Texte sind gar nichts für mich .
    Und dann noch die Frage – was man wohl als Antwort bekommt, wenn man Frau Merkel nach dem “ Digitalisierungskonzept der Bundesregierung“ fragt.
    Na, ich glaub’s nicht! Wer kommt denn auf die Idee, diese Person zu fragen, für die dieses Gebiet „Neuland“ ist.
    Dann kann ich auch gleich den Haumeister vom Bundeskanzleramt fragen. Der weiss vielleicht mehr.
    Die Frau hat ihre Chance vertan. Sie hätte sich Snowden gleich an Land ziehen sollen. Aber der drohende Zeigefinger von Obama erscheint wahrscheinlich alle paar Minuten auf ihrem Bildschirm.
    Sie ist ja schon damals Busch in die Unterhose gekrochen.
    Für mich ist das eine Frau ohne Charakter auch wenn sie, wie sie glaubt immer alle hinter sich hat.
    Last but not least: Wenn wir das alles nutzen, was in unserem Computer ist, brauchten wir für die nächsten Jahre keinerlei Fortschritt.

  2316. Wenn du die Tonicplürre weglässt und statt dessen ein paar Tropfen Lillet nimmst, wird ein Schuh, beziehungsweise ein Dry Martini draus. Mein Lieblings-Gin ist derzeit der „Old Tom“ von Tanqueray, etwas süßer als London Dry und mit Wacholder, Koriander, Engelwurz und Lakritz aromatisiert. Wenn ich den nicht kriegen kann (sehr selten!), dann bin ich gerade ein Fan von Bombay Saphire „East“ mit Zitronengras und schwarzen Pfeffernoten.

  2317. @Mike: wieso sollte die US-Kirche denn kein Promotionsrecht haben?

    Um Mißverständnissen entgegen zu wirken sollte klar sein, dass es sich nicht um einen Doktortitel durch Schreiben einer Doktorarbeit handelt, sondern ein ehrenhalber verliehener Doktortitel ist. Die Bezeichnung honoris causa (h. c.) leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet ‚ehrenhalber‘.

    Verschiedene Kirchen und Institutionen in den USA sind berechtigt diese Titel zu verleihen, die tatsächlich in Deutschland anerkannt sind. Und genau deshalb darf dieser Titel auch ganz ungeniert geführt werden. Das ist nichts verbotenes oder strafbares. Wer mal genau im Internet recherchiert wird feststellen, dass das alles im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Deutschlands abläuft.

    Allerdings ist die Eintragung in den Personalausweis von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Es gibt Bundesländer, die grundsätzlich keine ausländischen Titel in Ausweise eintragen. Auch diese Aussage ist im Internet zu finden.

    Ob man allerdings wirklich ein schlechtes Gewissen haben muss, dass dieser Titel aufgrund einer „Spende“ verliehen wurde, ganz gleich wie groß oder hoch diese war, muss doch jeder mit sich selbst ausmachen, oder?!

    Gruß an alle
    Stefan
    (auch ein Dr. h.c. of Ministry)
    🙂

  2318. Wer die Bürger und Demonstranten der PEGIDA verunglimpft lebt selbst im Arsch der Welt und will wie die drei Affen nichts sehen, nichts hören und nichts sagen. Der neue Klerus der „demokratischen Gutmenschen“ wird sich dafür bedanken ohne Kritik alles machen zu dürfen und das eigene Volk immer mehr in seinen Rechten einzuschränken und mit Steuern gut zu belangen. Die Loge der Freimaurer lacht sich kaputt über soviel Dummheit und kann die Werte der Gesellschaft, die in Jahrhunderten gewachsen sind, weiter zerstören.
    P.S. Es wäre nicht schlecht die 19 Punkte der PEGIDA-Bewegung vorher zu lesen, bevor man Menschen Chauvinismus, Rassismus und Faschismus vorwirft. Damit ist ihr Beitrag leider nicht gelungen.

  2319. Ganz so unkompliziert, wie Herr Jipp sagt, scheinen mir die Lizenzregeln von Photocase nicht zu sein. Ich würde die Bilder gerne auf Google Plus oder auch Twitter verwenden oder teilen, bin mir aber nicht sicher, ob ich damit kein Abmahnrisiko eingehe (von der Verwendung auf Facebook hat Herr Jipp ja bereits abgeraten).
    Auch in den „erweiterten Nutzungsrechten“ findet sich kein Hinweis, was die Verwendung von Photocase – Bildern in Social – Media betrifft. Die Bildagentur ClipDealer z.B. bietet eine Social-Media Lizenz an, die für Rechtssicherheit sorgt. Vergleichbares fehlt mir bei Photocase – schade eigentlich, denn das Bildangebot finde ich wirklich sehr ansprechend.

  2320. Bin seit einem Jahr bei Kaffeepartner und diese Woche war der Servicetechniker da. Schlapppe 356, 81 € für 75 min so einen Stundenlohn hätte ich auch gerne. Bin bei einer Sammelklage dabei!!!!

  2321. Hi Tim, gibt´s einen Link auf die Studie?
    Interessant wäre natürlich auch, wie das die Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Kollegen in anderen Ländern so sehen.
    Und auch spannend die Frage: Wie viele Leute werden in zehn Jahren überhaupt noch in solchen Dinosaurier-Firmen arbeiten (wollen)?

  2322. Bei all der Genialität dieses Videos liegt hier ein imenser taktischer Fehler vor.

    Die Intelligenten müssen es nicht sehen, um es kapieren, worum es geht. Die wissen es auch so.

    Die Dummen, also das Gros der Bild-Leser, können es sich zigmal ansehen und werden die beißende Ironie nicht kapieren.

    Das ist das bittere Schicksal der meisten Satiriker. Was nicht heißt, dass es vergebens war. Es zeigt zumindest uns Erleuchteten: Wir sind auf der richtigen Seite, nämlich oben im Elfenbeinturm. Von da aus lässt sich trefflich herabsehen auf die dumme, breiig-dumpfe Masse der Bild-Leser und ihre Einpeitscher.

  2323. Muss man Bildleser sein, um mit „beißender Ironie“ nichts anfangen zu können? Ich dachte immer, wenn’s beißt, ist’s Sarkasmus.

    Ich fand das Video nur begrenzt lustig, aber bei „Highway to Hellas“ habe ich beschlossen, es später nochmal anzuschauen 🙂 Das hat eine zweite Chance verdient …

  2324. Ende 2014 ist mein Vertrag ausgelaufen.
    Habe vom Anfang Probleme gehabt.
    Unglaublich teuer.
    Keine Freude.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sales

  2325. Hallo Zusammen,
    auch ich möchte Euch meine/unsere Erfahrungen mit KP nicht vorenthalten.
    Auf der Suche nach einem Kaffeevollautomat sind wir zufällig bei KP gelandet. Wir vereinbarten einen Termin mit einem Außendienstler, um uns sowohl die Maschine, als auch die Konditionen einmal erklären zu lassen. Besagter Herr kam, 1,5 Stunden zu früh hier an. Er war auf den ersten Blick sehr freundlich, man merkte jedoch schnell, dass er einfach ein geübter Verkäufer […] war. Er bot uns an, zum Tassenpreis zwischen 0,29 und 0,39 ct die Kaffeemaschine bei uns aufzustellen. Von einer Laufzeit und Zusatzkosten, sowie von einer begrenzten Milliliter Anzahl erwähnte er nichts. Auf unsere Frage, ob er denn die Kaffeemaschine mal aufbauen könnte, meinte er nur wörtlich „Die baue ich generell erst auf, wenn es eine Unterschriftszusage für den Vertrag gibt, das dauert schließlich gute 20 Minuten“. Ich bin der Meinung, wer seriös etwas verkaufen kann und möchte, macht dieses ohne Unterschriftszusagen oder sonstiges!!! Da wir natürlich die Maschine auch mal testen wollten (Anweisung vom Chef) legten wir einen Termin 2 tage später fest, bei dem der nette Herr deutlich machte, dass er diesen Termin nur mit unserem Chef wahrnehmen wolle. Wir sprachen mit unserem Chef, der uns zum o.g. Tassenpreis eine Genehmigung erteilte diesen Vertrag unterschreiben zu dürfen, insofern der Kaffee denn schmeckte.
    Gott sei Dank, und ich möchte mich hiermit wirklich vielmals bedanken (!!!), bin ich vor dem zweiten Termin auf diese Website (und noch andere…) gestoßen. Ich war fassungslos und konnte kaum glauben, was uns möglicherweise erwartet hätte. Weil wir den Kaffee jedoch probieren wollten, sagten wir den Termin nicht ab, obwohl für uns nach allem was wir gelesen hatten fest stand, dass wir bei dieser Firma keinesfalls irgendetwas unterschreiben werden. Unser Chef war am besagten Termin dann jedoch „Leider nicht“ im Haus 😉
    Der nette Herr stieg aus seinem Auto, bekam nichtmal ein „Guten Tag“ heraus. Seine erste Frage war „Wo ist denn Herr xxx? Er wollte doch dabei sein?“ Wir verneinten, und fragten ihn, ob wir beim Aufbau der Maschine behilflich sein könnten. Schlagartig wurde er unfreundlich und wirklich pampig. Er wolle erst noch ein Gespräch mit uns führen. Ob der Chef das genehmigt hätte wollte er wissen, sonst würde er ja schließlich nichts aufbauen….
    Nach einem halbstündigen Gespräch und allen meinen Fragen (Vielen Dank hier erneut an dieses Forum!!!) war seine Laune letztendlich am Boden. Meine jedoch auch. Der Preis von 2 tagen zuvor sei nun nichtmehr gültig. Eine Tasse umfasst maximal 179ml. (Unsere Firmentassen umfassen 250ml, die Maschine kann man zwar demtentsprechend programmieren, jedoch wird bei einer Tassengröße von über 179ml automatisch mit 2 Tassen berechnet.)
    Der Vertrag geht 66 Monate. Serviceleistungen sollen scheinbar alle inklusive sein. Alles in allem hätten wir fast 15.000€ bezahlen sollen.
    Zum Schluss war der nette Herr dann doch noch in der Lage […] seine Kaffeemaschine aufzubauen. Unseren Kunden schmeckte der Kaffee zwar ganz gut, jedoch haben wir mittlerweile herausgefunden, wer diese Kaffeemaschinen produziert, und werden und nun schnellstens nach Alternativlösungen umschauen. […] und ohne 66 monatige Bindung!!!

    [An den mit […] gekennzeichneten Stellen hat der Betreiber dieses Blogs aus juristischen Gründen einige kleine Ändeungen vorgenommen. Wir bitten um Verständnis.]

  2326. Mein Opa, von Dortmunder Herkunft und Bodenständigkeit sowie Münchner Stuiertheit beseelt, pflegte auf solche Schilderungen immer zu sagen: „Bleib mit dem Arsch zu Hause, dann passiert Dir auch nichts!
    Ein weiser Mann 🙂

  2327. Unfassbar! Bin genau auf die Masche reingefallen am 20. Februar. Unter Zeitdruck gesetzt (muss noch auf eine Tagung !!!) Drei Stunden später habe ich erst gemerkt, […]. Sofort Storno per Fax! Nicht akzeptiert worden. Nun Anwalt beauftagt wegen arglistischer Täuschung. […] Warum wird da die Verbraucherzentrale nicht aufmerksam? Leider habe ich dieses Forum zu spät entdeckt!

    An den mit […] gekennzeichneten Stellen mussten wir aus juristischen Gründen leider Kürzungen vornehmen.

  2328. Lieber Lutz,

    ein Bisschen bin ich froh, dass du deinen Link bei der Erklärung von Urophilie auf Wikipedia gesetzt hast und nicht zu Youporn … ich hatte etwas Angst beim Klicken.
    Ich habe den Youtube Channel aber schon mal abonniert, also nicht wegen einer ausgeprägten Urophilie, sondern aus Sensationslust, mal sehen, wer den Grössten hat …

  2329. Ach und einige unserer Politiker springen auch noch hurtig ins Fettnäpfchen. Das Handelsblatt berichtet:
    „Obwohl noch jede schlüssige Erklärung für die Katastrophe fehlt, preschte [sc. der CDU Bundestagsabgeordnete) Wellmann auf seiner Facebook-Seite mit einer eigenen Ursachenanalyse vor – und schob der Airline die Verantwortung zu: „Vor Germanwings kann man nur noch warnen. Überalterte Maschinen und miserabler Service. Mit denen werde ich nicht mehr fliegen“, schrieb der CDU-Politiker (Anm. d. Red – Aktualisierung 16:20 Uhr: Inzwischen ist das Posting zum Germanwings-Absturz von Wellmanns Facebook-Seite verschwunden).“ Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/cdu-politiker-unter-beschuss-empoerung-ueber-boykottaufruf-gegen-germanwings/11554394.html.
    Es ist so peinlich.

  2330. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch auf einen sehr schönen Beitrag von Swenn Thissen zum Thema hinweisen: http://bit.ly/swenthissen. Insbesondere sein Hinweis auf die geschmacklosen Tweets des Ösi-Rappers Money Boy passen ins Bild. Wobei es mir ja eigentlich um die nicht so schrägen, sondern um die einfach überflüssigen Statements geht.

  2331. Bravo – praktisch vollends aus der Seele gesprochen.

    Was nervt noch? Kein TV-Sender, der momentan nicht irgendeine „Sondersendung“ mit fünf Bildern oder einem Clip in Dauerschleife bringt.

    Garniert mit mindestens drei „Luftfahrtexperten“ und den ewigen dümmlichen Fragen nach den „vermuteten Unglücksursachen“.

    Von Moderatoren ganz zu schweigen, die ernsthaft Leute zu Wort kommen lassen, die ihre Ahnung von der Materie damit unter Beweis stellen, dass sie mal geflogen sind oder sog. Planespotter sind!!

    Ich schäme mich in diesen Tagen, Mensch (in Deutschland) zu sein…

  2332. Lies einfach mal wieder deinen Schopenhauer. „Per fas et nefas“ (lat.; mit erlaubten und unerlaubten Mitteln) – Hauptsache du bekommst Recht. Wenn es nicht ad rem geht, dann versuch es halt ad hominem. Am Ende steht der andere immer als Trottel da. #eristische Dialektik

  2333. Warum können Journalisten etc. nicht einfach den Mund halten?

    Öhm. Weil sie damit Geld verdienen. Ob nun – wie von dir korrekt geschrieben – Unsensibilität oder was auch immer; es geht vor allem um Einschaltquoten. So lange wie möglich, siehe Ebola.

    BTW einer der Gründe, warum ich mich beruflich in 2-3 Jahren vom Medium Internet soweit verabschieden werde, wie es geht und lieber etwas Analoges lerne (und dann trainiere). Da bleibt dann nur noch etwas Eigenwerbung (nicht wie da oben!) übrig und nicht dieses „muss-auf-jeden-Fall-konsumieren-und-profilieren“

  2334. Was man so alles ins E-Mail-Postfach bekommt: ich soll die Petition der Tochter von Udo Jürgens unterstützen, die sich für eine Absetzung der BILD-Kolumne von Franz Josef Wagner einsetzt: https://www.change.org/p/bild-zeitung-absetzung-der-kolumne-post-von-wagner-3. Tatsächlich hat Wagner in alter Manier unsäglich zur Katastrophe herumgelabert und -gewabert: „Liebe Absturz-Opfer … Was alles geschah in diesem Flugzeug – bevor es abstürzte? … Knabberten die Passagiere Nüsse, tranken sie Cola, guckten sie in die Sonne durch das Kabinenfenster? Nervten die Babys, die quengelten?
    Wie war die Stimmung in dem Flugzeug, das in den Tod flog?
    Ich hoffe, sie waren glücklich, bevor sie starben.
    Nette Stewardessen …“ (http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/liebe-absturz-opfer-40289834.bild.html) Wenn man ihn doch mit einer Petition abschaffen könnte. Entwagnert BILD! Ich würde sogar eine Aktion eines Schlagersternchens unterschreiben …

  2335. Lieber Alex,

    1. hab ich den Link nur gesetzt, weil mir so ein Kaschperl mal was über SEO erzählt hat und ich jetzt händeringend in jeden Beitrag einen Link platziere.
    2. weiß ich gar nicht, was YouPorn ist
    3. Lesen Kinder mit..

  2336. Ich darf Dir, lieber Tim, die Liste meiner hotelverursachenden Unpässlichkeiten des heutigen Tages aufzählen.

    1. WLAN: kostet zärtliche € 2,00 pro 24 Stunden. Eigentlich lächerlich, da könnte man auch einfach den Zimmerpreis entsprechend anpassen.
    Und dauernd musst Du Deine Geräte wieder neu einloggen – sofern Du das kleine Zettelchen mit dem Zahlencode wiederfindest, dass Du an der Rezeption erstehen konntest.

    2. Wasser: Kommt so heiß aus der Dusche, dass man in weniger als 10 Sekunden die Farbe eines essfertigen Hummers angenommen hat. Oder eben polarkalt. Zwischenlösungen kennt der Regulator nicht. Dafür hab ich einen Duschvorhang zu bieten, der diverse organische Kulturen ansgesetzt hat. Will man ihn möglichst weit vom Körper halten, damit der Pilz nicht übersteigt, besteht die Gefahr, das ganze Bad unter Wasser zu setzen.

    Mein persönliches Highlight aber ist:
    Es gibt im Zimmer nur eine erreichbare Steckdose. Lampen, TV etc. lassen sich nicht ausstecken, da sind die Dosen durch Möbel verbaut. Diese einzige Steckdose befindet sich neben der Zimmertür. Was heißt: Komm bitte keiner auf die Idee, das Handy UND das Laptop über Nacht aufzuladen. Oder gar das Handy als Wecker auf den Nachttisch zu legen und gleichzeitig aufzuladen. Als Anhänger gepflegter Nassrasur bin ich wenigstens hier fein raus. Die Elektrischen müssten nämlich entweder ne Verlängerungsschur dabei haben oder sich spiegellos direkt an der Zimmertür rasieren.

    Und ja: Wir reden von einem durchschnittlichen Tagungshotel in der Hauptstadt 🙂
    Wäre ich doch daheim geblieben…

  2337. @Lutz Jetzt haben sie wenigstens für die Dusche ein Digitalsystem eingeführt und jetzt ist es wieder nicht recht. Diesen Bloggern kann man es einfach nicht recht machen …

  2338. Ein Berufspilot, der fürchten muss, dass er sofort seinen Job los ist, wenn seine Diagnose bekannt wird, lässt sich einfach als Privatpatient behandeln. Keine Karte, keine Daten.

    Oder wollen Sie Totalüberwachung?

  2339. Da wäre noch eine Lücke zu schleßen 😉

    Und zur Totalüberwachung: Es geht immer um ein vernünfiges Abwägen zwischen zwei oft diametral entgegengesetzten Werten. Hier: Vertraulichkeit von Patientendaten gegen das Risiko, dass sich ein Geisteskranker in die Kanzel schleicht. Oder wie es Tom Friedman in den New York Times einmal sagte: Wenn ich keine Angst haben muss, das Opfer des nächsten 9/11 zu werden, lasse ich mich gerne vom Geheimdienst bespitzeln. In den USA ist die Waage total in die – aus meiner Sicht falsche – Richtung „Sicherheit“ und gegen „Informationsfreiheit“ ausgeschlagen. Bei uns ist es manchmal umgekehrt, wie diese Diskussion beweist.

  2340. Mit der HoloLens malst Du mit dem Finger einen Computer, denn Du dann verwenden kannst, solange Du die Brille aufhast. Arme Sciencefiction-Autoren – was soll denn jetzt noch kommen? Das Iphone 9 mit Built-In-Quantenchip, der Antworten kennt, bevor Du die Frage tippst? 🙂

  2341. Bei diesen Konzepten habe ich immer den Gedanken, wie sich die Versicherungen gegen Betrug und Missbrauch schützen, also die Überprüfbarkeit der Daten einfordern.
    Wer sagt denn, dass der Nichtraucher nicht doch heimlich raucht?
    Wer sagt denn, dass der Dibit-Monitor tatsächlich vom Versicherten getragen wird und man sich nicht sportliche Ertüchtigungen eines freundlichen Mitmenschen mit auf die Uhr nimmt?

    Um das zu verhindern, muss ja zwangsläufig ein Kontrollmechanismus eingebaut werden…

  2342. @lutz: In Deutschland ist Versicherungsbetrug natürlich Volkssport. Es gibt aber auch ehrenwerte Menschen auf der Welt. Jemand, der ernsthaft Sport macht und gesund lebt, tut das aus Überzeugung. Wenn du ihm zusätzlich noch einen „sportlichen“ Anreiz gibst, macht er mit. Ich denke, das Geld ist ihm dabei sogar eher nebensächlich. Das weiß die Versicherung, und deshalb finde ich diese Idee auch so intelligent. Die brauchen keine großen Kontrollmechanismen. Und wenn ein Stinkstiefel dabei ist, dann sei’s drum. Aber vielleicht muss man Amerikaner sein, um das zu verstehen…

  2343. @Tim: Und da es eben leider hierzulande ein Volkssport ist, und die Versicherungen das auch wissen, würden hierzulande entsprechende Kontrollmechnaismen a priori eingeplant werden müssen. Ob sinnvoll oder nicht. Der Versicher hat einfach den Bedarf danach.
    Aber vielleicht muss man Deutscher sein, um das zu verstehen… 🙂

  2344. Wertgeschätzter Herr Kausch,
    meinen historischen Forschungen nach ist der echte Broyler keineswegs irgendein vormals geflügeltes Flattervieh. Der Ur-Broyler ist eine schlesische Wurstware, eine wunderbare Spezialität, die einem das Himmelreich auf Erden verspricht…
    In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts allerdings wurde der Ur-Broyler zunehmend durch die Brühpolnische verdrängt. Seitdem hat sich der Broyler im bayerischen Exil zu einer Art weißer Wurst entwickelt, zumindest stilisiert er sich so, proklamiert und schwadroniert das Münchnerische, bis ihm irgendwann vor lauter Flanier und Flanell die Pelle platzt…
    Gerüchteweise vollzieht der Broyler in der zweiten Lebenshälfte eine Metamorphose, sodass es mich nicht wundern würde, wenn wir ihn demnächst als fränggisches Rostbratwürstchen aufgetischt bekommen.

    Den Curry-Hochadel des Grafen Koks von der Gasanstalt erlangt man so natürlich nicht, aber es geht ja auch hier auch nicht um die Wurst…

    Feiern wir also den Broyler, auch wenn’s ihm vermutlich Wurscht ist.

  2345. Ach, das gibt es doch schon länger, aber bis jetzt halt hauptsächlich in der Drogenbranche. Man könnte ja das dortige Erfolgsmodell kopieren, bevor man wieder bei Null anfangen muss. Wobei die Sache mit der Klärung offener Fragen bei Arbeitsunfällen von Drogenkurieren bis heute wohl noch nicht zufriedenstellend gelöst wurde …

  2346. Hier werden auch keine E-Mail-Adressen veröffentlicht. Kürzungen müssen wir als Herausgeber des Blogs gelegentlich vornehmen, da wir für hier publizierte Inhalte haften, unabhängig von wem die Beiträge stammen. Wir werden regelmäßig von Anwälten zu Löschungen aufgefordert. Wen wir diesen Meinungsaustausch hier auf dem Blog auch künftig gewährleisten wollen, dann müssen wir leider so handeln. Wir bitten um Verständnis.

  2347. Ist natürlich okay ! Habe mich nur gewundert , dass meine E-Mail- Adresse auf meinem Laptop eingeblendet ist und sich auch nicht löschen lässt . Im Übrigen zur Info, seit 2 Monaten Funkstille ! Hoffe das bleibt dabei !

  2348. Nein, lieber Herr Kausch. Wie kommen Sie denn darauf… Soweit reichen meine Fähgkeiten nicht, mich in das komplexe Hirn einer Schildkröte hineinzudenken.

  2349. Schöner Beitrag – der führt mich zu einer Frage, die ich mir vor vielen Jahren mal stellte, in Ermangelung einer Vergleichsmöglichkeit allerdings immer unbeantwortet blieb: Ist die Audioqualität bei Picture-Vinyl schlechter als bei einer schwarzen Schallplatte? Stichwort höheres Grundrauschen.

  2350. Im Prinzip macht der Druck dem Vinyl nix. Alle anderen Effekte im Presswerk und erst recht bei der Abmischung sind von erheblich größerer Bedeutung. Soweit ich weiß.

  2351. Sehr schöne Sammlung, Vor allem Marilyn und der King … aber es gibt auch immer wieder schöne Neuerscheinungen als Picturedisc, zum Beispiel die neue von Joe Bonamassa … Es ist nur so schade dass man diese aschätze nur so selten zu sehen bekommt, die Plattenrücken sind immer so schmal …

  2352. Das hat was.
    Irgendwie retro und doch sehr stilvoll.

    Es erinnert mich an die eine oder andere Picture Disc, die ich vor langet Zeit mal hatte… 🙂

  2353. Komisch, mir ist eigentlich nur aufgefallen, dass diese „Echsen“ anscheinend ALLE „Hugo“ heissen, also wenn damit nicht der Zoo gemeint ist …
    Aber über die Perlen des Lokaljournalismus wundert man sich ja schon lange nicht mehr … oder war das jetzt gegenüber den Dresdnern gemein?
    SZ heisst für mich Süddeutsche Zeitung, der Zoo nicht Hugo, sondern Hellabrunn und überhaupt …

  2354. Dass man Schildkröten nicht mit Echsen verwechseln darf, zeigt schon ein Blick auf die zugehörigen Verben: „Schildkröteln“ meint – das wissen wir seit Polt: http://bit.ly/schildkröteln – das ein wenig verworren verlorene Vor-sich-hin-tun. „Echseln“ beschreibt die Arbeit an einer Tabellenkalkulationssoftware von Microsoft, was so ziemlich das Gegenteil von „Schildkröteln“ darstellt. Ich schildkrötle liebend gerne, muss aber ab und zu echseln. Alles klar?

  2355. Ich bin mal gespannt, wie die Branche auf die zunehmende Allergien bei den Menschen eingehen, die durch den massiven Einsatz von künstlichen Duftstoffen in eigentlich allem belastet sind. Immer mehr Menschen – so auch ich – sind inzwischen allergisch gegen diese Duftstoffe. Der grosse Erfolg von sog. Naturkosmetik weisst auch in die Richtung.

    Ich wasche mich nur mit Lavendelseife, benutze Pomade und Rasierwasser aus den 30er Jahren mit echtem Zimt oder Menthol. Bei allem anderen bekomme ich Asthma Anfälle.
    In meinem Atelier riecht es wundervoll nach Holz, Leinöl, Pfeifentabak (naturbelassen, was sonst) und Kaffee und das bleibt auch so, wen das stört, der muss gehen und wenn ich dagegen allergisch werden sollte, muss ich mich erschiessen.

  2356. Ich verstehe das Problem. Aber nicht der eine Duftstoff ist das Hauptproblem – der lässt sich ja gut in Bezug auf Allergie-Risiken kontrollieren – sondern die vielen unkontrollierten Duftstoffe: Büromöbel dünsten Duftstoffe aus, Leder wird beduftet, wir alle kennen das aus unseren Autos: ein neues Auto riecht heutzutage noch viele Monate lang „neu“, also nach den Duftstoffen, die aus der Produktion kommen oder die in unterschiedlichsten Zusammensetzungen auf Leder, Kunststoff etc. aufgebracht wurden. Das Problem sind die versteckten Düfte und Chemikalien. Ein Duft, der als Duft gezielt eingebracht wird, ist beherrschbar. Die vielen „geheimen“ Düfte sind riskant.

  2357. Lack und Leder… kann es einen angenemeren Duft geben?

    Egal, ob im Autohaus oder im Bordell… Männer brauchen eben Fetischgerüche um zu Hochleistung zu kommen. 😉

    Ich zieh ja den Neoprenanzug auch nur an, weil der so gut nach Gummi und Autoreifen riecht…

  2358. Die beschriebenen Vorgehensweisen scheinen ja wirklich schlimm zu sein.
    Wir arbeiten seit einiger Zeit mit der editho AG (www.editho.de) im Kaffee Bereich zusammen und können eigentlich nur positive Dinge berichten. Da haben wir wohl nochmal Glück gehabt. Offensichtlich geht es auch anders.

  2359. Religion ist die größte Wurzel des Übels in der Menschheitsgeschichte. Wir müssen aufhören zu meinen, „Toleranz“ gegen Menschen üben zu müssen, die Aberglaube und Irrationalität verbreiten. Das gilt für die Mitglieder ALLER Religionen. Warum halten sich Atheisten immer so vorh´nehm zurück. Wir sollten von den Hausdächern schreien: „IHR (hier die Anhänger einer beliebigen Religion einsetzen) SEID IDIOTEN!“

  2360. Mir fehlt inzwischen auch die Toleranz gegenüber jedweden Religionen … Dabei bin ich noch nicht mal Atheist … Religionsfreiheit bedeutet eben auch Freiheit von Religion
    Aber noch weniger habe ich Verständnis für die Berufs-Tolerierer von Religionen …

  2361. Nein: ich bezeichne ungern und selten Menschen als „Idioten“; und schon gar nicht weil sie zu ihrem Glauben stehen. Ich bin nicht religiös aber ich werde mich immer dafür einsetzen, dass jeder Mensch den Glauben offen leben darf, den er hat. Aber der Glaube ist heute keine legitime Begründung mehr für Gewalt und Intoleranz. Ich glaube ja auch, dass der Mensch friedlich mit dem Menschen leben kann. Andere beziehen diesen Glauben aus einer Sure oder einem Psalm. In jedem Fall ist der Glaube an Frieden und Gerechtigkeit ein frommer Glaube, mehr leider nicht.

  2362. In diesen Zeiten wird in mir der Zorn des Zeus wieder lebendig. Könnt ich nur seine Blitze lenken … Aber bei mir reicht’s ja immer nur zum Taschenfeuerwerk.

  2363. Siegmund Gottlieb ist doch ohbehin schon die selbstgefälligste Geschwulst der deutschen Medienlandschaft.
    Widerlich, unseriös und noch dazu (Achtung, jetzt kommt’s wieder): Von unseren GEZ Gebühren bezahlt.
    Das macht es nur noch ärgerlicher.

  2364. Hallo Michael,
    sehr pointiert geschrieben. Habe meinen Junior vor 30 Minuten erhalten. Per USB am I Mac angeschlossen.
    Bei mir war ebenfalls kein Handbuch dabei. Meine I Pods
    haben sich synchronisiert und Ruck Zuck hatte ich meine
    Sammlung auf dem Einstecktuch. Bei diesem AK habe ich weder das interne Handbuch gefunden noch Titel
    übertragen können ! Hiiiiilfe… Christian

  2365. Ich möchte eigentlich diesen Kaffeeautomat abkaufen nicht weil er toll ist,sondern weil die Firma …..,habe anfang Mai per Einschreiben mit Rückschein nach dem Preis gefragt habe bis heute noch keine Antwort erhalten,ich denke das ist ….,ich glaube da hilft nur noch ein Anwalt

  2366. Lieber Lutz, du sprichst mir aus der Seele.
    Über die sprachlichen Defizite (überraschend) großer Teile unserer Gesellschaft sollte man sich nicht so einfach lustig machen. Ich kann mich sehr gut an Zeiten erinnern, in der sich Menschen mit solchen Defiziten in der SPD getroffen haben. Und ich fand es immer wichtig, diese Leute ernst zu nehmen, zu integrieren, ihnen eine Stimme zu geben. Und viele waren damals ganz patente Menschen, die man gern haben konnte. Unsympathisch werden sie erst, wenn sie dümmliche rassistische Äußerungen von sich geben. Wir haben verlernt, Menschen mitzunehmen, die sich außerhalb unseres Bildungs-Kanons bewegen. Und vermutlich haben wir viele genau deshalb an die neuen rechten Rattenfänger verloren.
    Ein anderes Beispiel falscher Ausgrenzung: seit fünf Jahren läuft nun schon ein von mir angezettelter Shitstorm unzufriedener Kunden eines Anbieters von Kaffee-Maschinen (http://www.vibrio.eu/blog/kaffee-partner-kein-partner-frs-leben/). Unter den zahlreichen Kunden, die sich von dem Unternehmen „betrogen“ fühlen, gibt es viele, die große Probleme haben, sich korrekt auszudrücken. Genau deshalb wurden und werden sie wohl auch häufig Opfer von unseriösen Außendienstverkäufern und Drückerkolonnen. Immer wieder aber macht sich jemand lustig über sie und denunziert ihre kritische Kundenerfahrung mit dem Hinweis „Ihr seid doch zu blöd … Wer einen Kaufvertrag abschließt muss wissen, was er tut“. Nein: wer einen Kaufvertrag vermittelt muss dafür Sorge tragen, dass er verstanden wird.
    Und wer Politik macht, der muss dafür sorgen, dass er verstanden wird; und zwar von allen Teilen der Gesellschaft, auch von marginalisierten Gruppen. Machen wir uns über die Sprache von Franz-Josef Wagner lustig. Oder über die ganze Silbereisenbande. Aber nicht über jene, die es nicht besser können. Wir machen uns unsere Nazis selbst.

  2367. Als leidenschaftlich Apple-Ignorant hab ich leider keine Lösung für Dich. Aber ich hoffe, A&K kann helfen. Ich nutze den A&K jr. regelmäßig und mit immer mehr Spaß. Inzwischen habe ich mir auch schon recht viele HD-Alben runtergeladen. Also Glück auf!

  2368. Also ich weiss nicht, ich finde man hat das Recht ein Arschloch zu sein und kann was auch immer für einen Dreck am Stammtisch oder eben bei Facebook posten … Mich als Arbeitgeber geht das nichts an …

    Was nützt es der Gesellschaft, wenn aus dem „rassistischen Arschloch“ jetzt ein „rassistisches Arschloch ohne Job“ geworden ist?

    Es ist zum einen eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und noch dazu eine Belastung der Sozialkassen. Geben wir das Geld lieber den Flüchtlingen als dem Rassisten in Form von Hartz4 …

  2369. Das ist übel und widerlich, ja. Allerdings widerspricht der Frage einer automatisierten ‚Prüfung‘ ein Artikel aus der ZEIT vom 2.7. über die Arbeit einer Content-Moderatorin bei Facebook („Muss das sein“). Ein eindringlicher Artikel.

  2370. Lieber Zeilentiger,
    es gibt in der Tat diese Moderatoren, davon habe ich auch gelesen. Offensichtlich aber arbeitet FB dual, ein Großteil der gemeldeten Beiträge wird womöglich zunächst „maschinell“ auf bestimmte Inhalte hin überprüft, dazu bedient sich FB Bild- und Symbolerkennungstools ebenso wie der Suche nach Wörtern. Daher werden Glatzkopfbilder gern mal als nackte Brust erkannt und gelöscht 🙂
    Man kann auf die Nachricht der erfolgten Prüfung Feedback geben, das habe ich gemacht (nicht nur ich). Nun ist diese Seite weg, bleibt abzuwarten wann „Mein Niveau ist tiefer als der Marianengraben 9.0“ auftauchen wird.

  2371. Es gibt eine eigene Bewegung unter dem Namen „Social Justice Warriors“ dazu. Um es kurz zu machen: Aktionen wie diese (Anschwärzen beim Arbeitgeber, Twitter-Account Spammen, Nachstellen …) sind eine moderne Chimäre aus Blockwartmoralisierung und Lynchmob. Und jetzt bitte nicht das Argument mit der Volksverhetzung. Kein Mensch schmeißt Steine, weil ein Facebook-Kommentar das in stumpfer Bierseligkeit fordert. Rache und die Genugtuung, jemandem das Arbeitsleben versaut zu haben, weil er eine andere Geisteshaltung hat, sind niedere Beweggründe. Auch wenn diese Geisteshaltung das Humanistenherz empfindlich trifft.
    Und ja, es ist vermindert schlau, unter Klarnamen aggressiven Populismus zu betreiben, aber trotzdem geht das den Arbeitgeber nichts an, solange derjenige nicht rechtskräftig einer Straftat schuldig gesprochen wurde, die Eingang in das Führungszeugnis findet. Wir können nicht die Rechtsstaatlichkeit über Bord werfen, nur weil wir uns in unseren Blog-Artikel dann so schön circle-jerken können.
    Und es ist nur eine Frage der Zeit und der Gelegenheit, bis man sich selbst auf der falschen Seite der Mistgabeln wiederfindet. Ich erinnere an den Projektleiter der ESA-Mission, dessen Kündigung von Social Justice Warriors gefordert wurde, weil er ein „sexistisches Hemd“ trug. Es waren Comic-Pinup-Girls aufgedruckt.

  2372. Eigentlich völlig klar: Auf dem Klo kann man super E-Mails, RSS-Feeds und sonstiges Zeug checken, worauf man sonst keinen Bock hat.

    Leider geht das immer mehr in die Richtung, dass man den Thron nicht mehr für sich und seine Gedanken nimmt, um sich zu sammeln und kurz mal runter zu kommen. Das vergessen die Meißten, ist aber eigentlich wichtiger als je zu vor bei der Reizüberflutung.

    Grüße aus Berlin

  2373. Windows 3.1 3.11 und ME fehlen. Aber die ersten drei Absätze sprechen mir _so_ aus der Seele …

    Gruß Bobbin

  2374. Lieber Tim,

    eigentlich ist das ja ein ganz alter Traum. In meinem Aufsatz „Digital ist anders“, erschienen am 17. September 2011 in der F.A.Z. (hüstel hüstel …), konnte ich aufzeigen, dass diese Vision vom Hypertext eigentlich schon im Jahr 1945 von Vannevar Bush vorgedacht wurde. Ich zitierte ihn wie folgt:

    „Stellen Sie sich ein künftiges Arbeitsgerät zum persönlichen Gebrauch vor“, schrieb Bush damals, „das eine Art mechanisiertes privates Archiv oder Bibliothek darstellt . . . Wenn der Benutzer ein bestimmtes Buch zu Rate ziehen will, gibt er den Code über die Tastatur ein, und sofort erscheint die Titelseite des Buchs vor ihm, projiziert auf einen der Sichtschirme . . . Da dem Benutzer mehrere Projektionsflächen zur Verfügung stehen, kann er einen Gegenstand in Position lassen und weitere aufrufen. Er kann Notizen und Kommentare hinzufügen . . . Es braucht jedoch noch einen weiteren Schritt zur assoziativen Indizierung. Deren grundlegender Gedanke ist ein Verfahren, von jeder beliebigen Information – sei es Buch, Artikel, Fotografie, Notiz – sofort und automatisch auf eine andere zu verweisen . . . Es ist ein Vorgang, der zwei Informationen miteinander verbindet. Das ist das Kernstück . . . Der Benutzer drückt eine einzige Taste, und die Gegenstände sind dauerhaft miteinander verbunden . . . Ganz neue Arten von Enzyklopädien werden entstehen, bereits versehen mit einem Netz assoziativer Pfade . . . Der Chemiker, der sich mit der Synthese einer organischen Verbindung müht, hat alle Fachliteratur in seinem Labor vor sich, mit Pfaden, die sich mit Vergleichen zwischen Verbindungen befassen, und Seitenpfaden über ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften . . . Es wird ein Berufszweig von Fährtensuchern entstehen, die sich damit beschäftigen, nützliche Pfade durch die ungeheure Menge von Aufzeichnungen und Dokumenten anzulegen.“

    Und trotzdem mag der kleine Weg vom Lesestuhl zum Regal, in dem ein taugliches Konversationslexikon stehen sollte, die intellektuellen Fähigkeiten des Lesenden stärken. In Maßen tut Bewegung gut. Kurz: ein Kindle kommt mir nicht ins Haus.

  2375. Das sind ja schöne Neuigkeiten, es ist nur erwähnenswert, dass Instagram seit 2012 Teil von Facebook ist.

  2376. Sehr schöne Zusammenstellung!
    Das erinnert mich an Googles grosse Weltreligionen …
    gibt man nämlich den Begriff …
    „how to convert to …“ bei Google ein, werden einem folgende „Religionen“ zum Konvertieren vorgeschlagen: Islam, Christentum, Judaismus und Pdf …

  2377. Was diese straf- oder zivilrechtlich relevanten Aussagen angeht, gebe ich dir völlig recht. Was analog Unrecht ist, ist auch digital Unrecht.
    Ich als selbst ganz und gar unbesorgter Bürger, finde es aber bedenklich, wenn die Besorgten ihrer Besorgnis nicht Ausdruck verleihen dürfen, ohne zum Beispiel eine Entlassung zu fürchten.

    Wie Jan Böhmermann Gestern in der Vice sagte: „Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Leute beim Arbeitgeber verpfiffen werden“ http://www.vice.com/de/read/ich-moechte-nicht-in-einem-land-leben-in-dem-leute-beim-arbeitgeber-verpfiffen-werden-jan-boehmermann-206

    Man muss keine Ausländer mögen, auch keinen Flüchtlingen helfen und kann ganz allgemein einfach ein Arschloch sein … das ist wichtig!

  2378. Wir haben den Kaffeeautomat abgekauft und nun endlich ruhe,dan meldet sich diese Fa. und will nochmals ein Gerät zu verkaufen ,da fällt einem nichts mehr ein.

  2379. Fukimo war vermutlich Shinto-Anhänger, und „shinto“ heißt auf Japanisch „Weg der Götter“. Es ist also völlig logisch, wenn er sich vor einem Gott, was auch immer für einen, verbeugt hat.

  2380. Was st czyslansky.net doch altmodisch. Hier kann ich nicht mal was auf FB oder sonstwo „liken“. Schämt Euch!

  2381. Liebe Sigi – ich widerspreche dir ungern, aber über jedem Beitrag auf czyskansky gibt es die üblichen Knöpfe für „Like“ und „Teilen“. Czyslansky ist immer auf der Höhe der Zeit 😉 (das heißt: Emoticons kann er noch nicht…)

  2382. Lieber Lutz,
    auch ich habe immer Skrupel Bücher zu entsorgen, aber manchmal geht es einfach nicht anders. Es gibt zu viele und es gibt zu schlechte. Trotzdem bleibe ich dabei, ein Buch ist etwas besonderes. Seit Canettis Verblendung weiss ich auch, dass Bücher die einzigen Dinge sind, für die es ein eigenes Wort für Ihre Verbrennung gibt. (Autodafé)
    Dass du Felidae wegwirfst kann ich dir nicht verübeln. Ich besitze auch nur ein einziges Buch von P. „Tränen sind immer das Ende“ was ich in meiner Jugend tatsächlich mehrfach und sehr gerne gelesen habe. Das würde ich nicht wegwerfen, auch wenn er ein blödes Arschloch ist.

    Würde ich alle Bücher von Arschlöchern wegwerfen, dann wären mein Bücherregal sehr übersichtlich.
    Hemingway, Miller, Bukowski, Thomas Mann, Sartre, Goethe … alle weg???

    Lass ihn schreiben, lass es andere Verkaufen, schmeiss deines weg und kauf nie wieder eines … das ist dein gutes Recht, so wie seines weiterhin ein Arschloch zu sein und Mist zu verzapfen.

  2383. Der Mann kann schreiben, so viel er will. Ich muss und werde seine Bücher nicht lesen. Wer sich das antun will, soll das tun. Jeder, wie er will.
    P. kann so viel Mist verzapfen, wie er will, so lange er sich in den nicht ohne Grund gesetzen Grenzen unseres Staates bewegt. Das wird jetzt ein Gericht feststellen, ob ein Tatbestand nach § 130 StGB erfüllt wurde, oder nicht. Er hat das Recht ein Arschloch zu sein – klar. Aber das wiederum gibt ihm trotzdem nicht das Recht zu solchen öffentlichen Äußerungen. Da machst Du es Dir zu einfach.
    Arschloch sein entschuldigt nicht alles und ist auch nicht ein Freibrief für jedwedes Reden und Tun, weil man ja ein Arschloch ist… Die Grenzziehung dessen und deren Einhaltung, damit genau das eben nicht passiert, nennt man gemeinhin zivilisiertes Verhalten als Basis einer Gesellschaft.
    Und ganz nebenbei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Arschloch und Arschloch – und wo meine ganz persönliche Toleranz denen gegenüber aufhört.

  2384. Das ist richtig. Korrektur also:
    Thomas Hoof ist Gründer und ehemaliger Inhaber von Manufactum. Alerdings ist er nach wie vor persönlich haftender Gesellschafter des Manuscriptum-Verlags, der aus Manufactum hervorgangen ist. Er ist also der Verlegerr von Pirinccis Büchern.

  2385. Ja, Bücher zu verbieten, ist wie Jugendlichen Zigaretten zu verbieten: man weiß dass es ungesund ist & hässlich macht, aber was du verbietest bekommt mehr Reiz und wird dann eben heimlich gemacht.

    Wichtiger wäre es, die Ursachen für Alltagsrassismus am Schopf zu packen, anstelle am Symptom rumzudoktern. In einer aufgeklärten Gesellschaft verpuffen Hassbücher, wie Omas Kaffeeklatschgeläster.

  2386. Da Du mich dezidiert angesprochen hast, habe ich Deinen und meinen Text gerade noch einmal gelesen und frage mich, in welchen Punkten Du mir eigentlich widersprichst…

    – in meiner Freiheit, mein Haus frei von Pirincci-Büchern zu halten und mir das Recht herauszunehmen, die von mir erworbenenen Bücher wegzuschmeißen?

    – in meiner Bereitschaft, mein Bücherregal um die Werke zu dezimieren, die ich nicht (wieder) lesen will, aus welchen Gründen auch immer und sie gegebenenfalls einfach wegzuwerfen?

    – in meiner Befriedigung darüber, dass ich alles von P. in die Altpapiertonne geschmissen habe, was bei uns rum stand?

    – in meiner Hoffnung, dass andere, die ebenfalls der Meinung sind, wie entbehrlich P. für unsere Bücherregale ist, das Gleiche tun?

    – einem Unternehmen wie Random House das Recht zuzubilligen, Produkte, die für es schädlich sein könnten, nicht auszuliefern?

    – meinem Gefallen daran, dass jemand, der sich öffentlich als Arschloch darstellt, erfährt, dass die Gesellschaft das nicht unwidersprochen hinnimmt?

    – meinem Gefallen daran, dass es Webmaster gibt, die sich moralisch genug fühlen, nicht für Plattformen zu arbeiten, die Hassbotschaften kommnizieren?

    – in meiner Verwunderung, das ein Ex-Grüner Funktionär Verleger von P. plattesten Polemiken wurde?

    Was ist es?

    All das, was Du aufführtst, war gar nicht Gegenstand meiner Gedanken.
    Und nein: Es ist ein Riesenschritt zwischen dem Boykott eines Autors und der Bücherverbrennung. Ein Boykott bedeutet, dessen Bücher nicht zu lesen und im Rahmen legaler Mittel darauf hinzuwirklen, dass dessen Werke möglichst wenig Verbreitung finden. Sei es, dass man nicht über sie schreibt, sei es, dass man sie nicht kauft bzw. empfiehlt, sie nicht zu kaufen. Sei es, dass es Händler gibt, die sie bewusst nicht ins Sortiment nehmen, sei es, dass Verleger sie vom Markt nehmen oder gar nicht erst auf den solchen bringen. All das sind Handlungsfreiheiten im Diskurs um Meinungen, durchaus legale und legitime Mitte:. Egal, ob früher Früchte aus Südafrika, die Springer-Presse, die Bücher von Schirrmacher, Sarazzin oder Pirincci, die weichmacherverseuchten asiatischen Plastikspielzeuge, Monsanto-Produkte, Schildkrötensuppe oder glyphosathaltige Unkrautvernichter.
    Produktboykotte sind Ausdruck des Verbraucherwillens.

  2387. Was mich gestört hat war, dass du Bücher sozusagen „in Sippenhaft“ nimmst. Was kann der arme Kater dafür? Und „Filidae“ war wirklich ein tolles Buch.

    Und: Mein Schmerz beim Wegwerfen von Büchern scheint etws größer zu ein. Nicht, dass ich es nicht auch schon getan habe bei den letzten Umzügen. Aber mich plagt mein Gewissen. „Befriedigung“ könnte ich niemals empfinden beim Vermüllen der geistigen Mühen eines Mitmenschen – nicht einmal eines Herrn P.

    Aber du hast Recht: So weit sind wir eigentlich nicht auseinander. Maybe should agree to agree – und statt dessen lieber wieder mal ein gepflegtes Bierchen miteinander trinken…

  2388. Hey geht’s noch? Ich freue mich auf einen gepflegten Streit unter uns Czyslanskisten und Ihr kuschelt hier rum? Ich muss Euch leider drauf aufmerksam macht, dass Ihr in der Lutz’schen Liste mindestens hier differiert:

    – in meiner Hoffnung, dass andere, die ebenfalls der Meinung sind, wie entbehrlich P. für unsere Bücherregale ist, das Gleiche tun?

    P.’s Bücher sind entbehrlich wegen seiner Meinung? Und wenn Goethe ein Rassist gewesen wäre, was er nicht war, aber wenn er es gewesen wäre, hättest Du dann den kompletten Goethe aus Deinem Bücherschrank entfernt? Ok, das war etwas drastisch, denn P. ist nicht Goethe. Aber auf dieser Basis könnt Ihr Euch nicht einfach einigen, geht gar nicht!

  2389. Ach herrje. Statt über verbieten vs zensieren vs nicht mehr anbieten/kaufen zu reden:
    Die Bio steht genauso auf APs eigener Seite. Weiß nicht seit wann, aber das war jetzt nicht so schwer.

  2390. Ach herrje. Statt über verbieten vs zensieren vs nicht mehr anbieten/kaufen zu reden:
    Die Bio steht genau so auf APs eigener Seite. Weiß nicht seit wann, aber ich hab auch keinen länglichen Artikel dazu veröffentlicht.

  2391. Ich sehe ja seit Längerem mit Bedauern, dass Czyslansky mehr und mehr zur Social Justice Warrior – Plattform verkommt, aber wenn’s jetzt auch noch selbst-referenziell wird … au weia.

  2392. Sehr geehrter Herr Cole,

    Digitale Transformation. Stehen bleiben. Das sind Dinge, die Sie beschreiben. Nun frage ich mich jedoch, wie man mit solch einem Kern Thema so stehen bleiben kann, dass nicht einmal eine digitale Version des Buches zur Verfügung steht in Form eines eBooks. Das kann und werde ich nicht begreifen und macht Sie sehr unglaubwürdig. Gerne würde ich das Buch lesen, jedoch fehlt mir aktuell die Zeit, um es zu kaufen. Bestellen werde ich es sicherlich nicht.

  2393. Wenn die FDP bitte auch noch dafür sorgen könnte, dass ganzjährig in Bayern sommerliche Temperaturen herrschen, würde ich sie glatt wählen (wenn ich wählen dürfte, was ich als Amerikaner in Deutschland leider nicht darf). Entweder das, oder wir verlegen Bayern nach Südkalifornien. Oder nach Majorca.

  2394. Lieber Herr Glbhk (wenn das tatsächlich Ihr wahrer Name sein sollte, was ich irgendwie bezweifele…)

    Sie haben vollkommen Recht: Das mit dem eBook ist an Peinlichkeit kaum noch zu übertreffen. Leider bin ich aber absolut machtlos: Der Verlag behauptet steif und fest, die elektronische Version sei ausgeliefert. Nur finde ich sie weder bei AMazon noch bei Thalia oder Wortbild. Und selbst auf der Hoempage des Vahlen-Verlags suche ich vergeblich danach. Es ist mir ein Rästel, dem ich aber auf den Grund gehen werde, denn das ist für mich geschäftsschädigend!

  2395. Auch ich habe mich über Gabriels Worte sehr geärgert. Inzwischen, nach zweimal drüber schlafen, sehe ich diese dumme Bemerkung in anderem Licht: Auch Gabriel ist nur ein Mensch, und die Lage ist für ihn neu. Es war eine unbekannte Situation. Shit happens, Leute sagen halt mal vor laufender Kamera Blödsinn.
    Und nach zweimal schlafen ist hoffentlich auch das ungute Gefühl inder Magengrube weg, dass jeden anlässlich des abgesagten Fußballspiels beschlichen hat.

  2396. Generell ist Gabriels Gedanke ja nicht falsch, dass sich eben in unserem Leben nichts ändern soll – womit mehr unsere Lebensweise, soweit wir sie selbst gestalten können, gemeint ist. Aber es bleibt eben nur ein frommer Wunsch.
    Und dass eine Sitzung des Sicherheitskabinetts Vorrang hat, ist auch nachvollziehbar. Die unmittelbare Nachbarschaft beider Tweets zeigt halt die Absurdität solcher Statements.

  2397. Irgendwo habe ich gelesen, dass man zivilatorischen Fortschritt an der Entfernung messen kann zwischen dem Menschen und seine Fäkalien. Demnach leben Bundesligabesucher und Bahnreisende im Mittelalter, Pfadfinder in der Steinzeit.

  2398. Ich bin mit meiner Firma leider auch auf KP […] -das war in 2011 – habe es leider versäumt mich vorher schlau zu machen über besagte Firma KP. ( und dann noch der Beitrag von Plus-Minus am 09.12.2015) Schade das der Beitrag nicht schon in 2011 Gesendet wurde,dann wäre ich wohl nicht Auf KP […] !!
    Der Vertreter war sehr Redegewand,viele […] über Kosten
    ( Jährliche Wartung )und die lange Laufzeit wurde auch nicht erwähnt.Der Vollautomat ist auch in aller Regelmäßigkeit Defekt,und der Kaffee ,na ja so la,la !!!
    Wir waren dann auch mit KP vor Gericht,aber wir hatten leider kein erfolg – denn der Gerichtsstand ist in Osnabrück. So wie die Verhandlung gelaufen ist,konnten wir kein erfolg bei dem Gericht haben- einfach nur Grausam !!! Ich kann nur jedem Raten sich genaue infos über die Firma KP zu Beschaffen und dann eine Entscheidung treffen.

    [aus juristischen Gründen mussten wir leider an den mit […] gekennzeichneten Stellen kleine Kürzungen vornehmen; Die Blog-Betreiber]

  2399. Ich sehe das Ganze ein bisschen differenzierter. Ich mag zwar weder Naidoos Musik noch seine Ansichten. Aber wer Künstler nach deren politischen Meinungen einordnet, der ist sehr nahe dran an „Entarteter Kunst“. Da wird ein Fass aufgemacht, welches meiner Meinung nach sehr gefährlich ist.

    Was ich aber fast noch schlimmer ist, ist das Einknicken vor ein paar Plärrern auf Twitter oder anderen sogenannten „sozialen“ Netzwerken. Da werden wir in Zukunft noch viel Freude haben wenn die Berufsempörten ihre Netzwerke aktivieren uns alle möglichen Aktionen mit Shitstorms überziehen.

  2400. Schöner Artikel zu einem sehr schönen Auto.
    Leider sind die Händler und Werkstätten noch nicht auf dem angestrebten Niveau des DS 5 angelangt. Die sind noch auch besagtem BX Niveau. Vielleicht bin ich von Saab auch zu verwöhnt gewesen.
    Der Kofferraum des Hybrid lässt sich bei passendem Kofferkauf, am besten mit dem Wagen bis vor’s Geschäft fahren, durchaus gut nutzen und reicht bei uns für 3 Personen für 2 Wochen Urlaub.
    Einzig stört mich das neuerdings bei Tempo 120 km/h (= Vmax auf der CH Autobahn) auftretende Vibrieren des Lenkrades und der Vorderachse. Räder neuwuchten hat da nur bedingt geholfen. Jetzt muss noch die „Welle“, was auch immer das sein soll geprüft werden, so lange die Garantie noch gilt.
    Der nächste DS 5 wird aber sicher nicht der Hybrid, sondern der 180 PS Diesel – weniger Gewicht, mehr Kofferraum, bessere Hifi Anlage und eine gute Automatik. Der sollte sich sowohl sportlicher, als auch sparsamer fahren lassen und könnte meinen 5er Dienstwagen ggf ersetzen.

  2401. Das Leben ist zu kurz, um schlechten Tee aus Beuteln vom Discounter zu trinken.
    Verstehe ich.
    Seit sich der Erdinger Teeladen nach dem Tod der Inhaberin in eine Fast-Speed-Bäckerei verwandelt hat und der Teeladen in den Riem-Arkaden einem Donut-Anbieter weichen musste, stehe ich vor dem gleichen Dilemma.
    Landmenschen haben nun eine deutlich schlechtere Infrastruktur und kompensieren das mit Onlineanbietern – vorzugsweise denen, die Lager und Logistik im eigenen Land haben, um den völlig ungerechtfertigten Zuschlag für Lieferungen ins EU-Ausland zu sparen. Wie z.B. Amazon.
    Verständlich.
    Hinzu kommt, dass insbesondere der kleine stationäre Handel in den Mittel- und Kleinstädten vor dem Dilemma steht, das geänderte Einkaufsverhalten (Zeiten) der Kunden nicht mit seinen Öffnungszeiten in Einklang bringen zu können (oder zu wollen). Ich möchte als Pendler nach der Arbeit etwas einkaufen können, geht aber nicht, wenn um 18.00 oder 18.30 Uhr die kleinen Spezialgeschäfte alle schließen.
    Das kannst Du gar nicht vom Büro bis in Deine kleine Stadt schaffen. Also wirst Du in Malls, Einkaufszentren auf der grünen Wiese oder Onlinehandel gezwungen.
    Falls Du Bedarf an einem schwäbischen Teeversender hast, dessen Lieferung ins Ausland zwar teurer ist als innerhalb Deutschlands, aber immer noch moderat, dann empfehle ich Dir den Manßhardt-Teehandel aus Zell a.H. (Leicht über Google zu finden). Einen der wenigen, der einen wunderbaren Sikkim First Flush (€ 59/kg) offeriert.
    Auf dessen Lieferung warte ich gerade sehnsüchtig. Wo bleibt nur der DHL-Fahrer?

  2402. Liebe Online-Tee-Trinker,
    so viele Dinge kaufe ich online und der DHL-Mann ist beschämend oft hier und auch bei Amazon bin ich viel zu oft Kunde. Aber bei Lebensmitteln, da bin ich eigen.
    Meinen Kaffee kaufe ich immer noch in der 1-Mann Rösterei in Fürstenfeldbruck – inzwischen in Nürnberg, lasse ich mir mein 5kg Paket Monsooned Malabar mit der Post schicken. Ich überweise einfach den immer gleichen Betrag und der Röster weiss schon Bescheid. Die 5 Euro Versand sind mir egal, ich habe noch nie einen Kaffee in dieser Qualität getrunken, basta. Einen sehr guten Teeladen habe ich in der Nürnberger Altstadt gefunden. Der Earl-Grey mit den ganzen Bergamotte-Schalen-Stücken übertrifft alles, was ich bisher an Earl-Grey getrunken habe. Ich wohne ja gottlob nicht mehr in der Provinz, also habe ich natürlich nicht dieses Beschaffungsproblem wie Lungauer oder Erdinger Hinterländler.
    Viel gravierender empfinde ich das „Tee in der Gastronomie Problem“ Trinkbaren Kaffee bekomme ich inzwischen meistens, aber Tee? Fehlanzeige …

  2403. An Frank Franken erinnere ich mich auch – er war Kunde der legendären BDA, falls sich noch jemand erinnert, zusammen mit spiegel.de und otto.de und dem Sportgeschäft Muskelkater …
    Mei, irgendwann ist es nicht nur für viele kleine Läden sondern auch für viele individuelle Webshops vorbei. Das kann man bedauern oder das Bedauern als Sentimentalität ablehnen. Oder man fördert gezielt kleine Läden. Tim, Du kommst oft genug raus aus dem Lungau, um dann in einer echten Großstadt einen gut sortierten Teeladen aufzusuchen.
    Ich empfehle Tee Gschwendner, da bin ich Kunde. Und ja, die gibt es online und im Laden.
    Das alles heisst nicht, dass ich nie bei Amazon kaufe, gebe ich zu 😉

  2404. 35.143 Wörter. Puuuhhh … Respekt. Ein Wörtersee. Und vermutlich für Leser optimiert statt für Google. Gib mir ein Stichwort – eins, nur ein einziges! – und ich mach schon mal die Besprechung auf amazon. Soll ja Wunder wirken. Oder, Tim?
    Ach, man kommt sich ja so überflüssig vor, als Czyslansky-Bruder ohne aktuelles Buch … Schnief …

  2405. Amazon? Not my cup of tea. Aber ich muss schon zugeben: ich bestelle viel online und die Fahrer von UPS, DHL und Hermes parken sich in meiner Einfahrt manchmal schon gegenseitig zu. Aber ich versuche eigentlich amazon wann immer möglich zu umgehen. Wenn es irgendwie geht, dann kaufe ich lokal oder bei einem spezialisiertem Hybridhändler. Und wenn ich über booking.com mein Stamm-Hotel in einer Stadt erstmal gefunden habe, buche ich künftig dort direkt. Mir ist der Bedeutungs- und Machtzuwachs der Logistiker ein wenig unheimlich. Der Trend zur kleinen Manufaktur hat bei Dingen, zu denen man einen emotionalen Bezug hat (Bücher, Musik, Kaffee, Uhren, Hüte, PEZ, …) doch etwas sehr schönes. Und unter dem Joch globaler Logistiker haben diese Anbieter oft keine Chance. Ein bisschen Renitenz im Kaufverhalten hat nix mit Zukunftsfeindlichkeit zu tun. Aber ich höre ja auch Schallplatten …

  2406. Was ich deiner Halopin-Odysee bemerkenswert finde, ist dass du am Ende doch bei einem ganz normalen mittelständischen Händler gekauft hast, nämlich der Firma Leuchtmittel Hartmann. Diese gehört einer gewissen Elena Hartmann aus Hünstetten, einem Kaff im Hessischen irgendwo bei Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis. Unter der gleichen Adresse ist eine Firma Matthias Hartmann UG eingetragen, die sich als Großhändler für Elektroinstallationsgeräte und -Zubehör abezeichnet. Er betreibt aber auch die Deutschland-Niederlassung der Firma Shada N.V. im niederländischen Apeldoorn, die wiederum in China LEDs und andere Leuchtmittel produziert. Elena, so ist zu vermuten, ist seine Frau oder vielleicht seine Tochter. Auf Google Earth ist ein geräumiges Anwesen im Dorfzentrum von Hünstetten zu sehen mit einem großen Hof und einer noch größeren Scheune oder Lagerhalle, wo vermutlich die aus China eingeführten Leuchtmittel lagern. Ein ländlicher Handelsbetrieb, also, der nur eben auf die geniale Idee gekommen ist, im Fernost einzukaufen und den Vertrieb auf Amazon auszulagern. In der Fachsprache nennt man das ein „hybrides“ Geschäftsmodell, nämlich online und offline geschickt miteinander verzahnen. Immer mehr Firmen entdecken gerade die Vorteile eines solchen Modells. Du brauchst also gar kein schlechtes Gewissen zu haben: Du hast nicht den Moloch Amazon gefüttert, sondern ein richtiges deutsches Mittelstandsunternehmen unterstützt!

  2407. Amazon lässt sich für seine Marketplace Dienste allerdings bezahlen. Zu Recht übrigens.
    Interessante Blitzrecherche mein Lieber.

    Was mich in der Angelegenheit allerdings eben verwirrt hat, ist, dass ich innerhalb von fünf Minuten etwas bestellt und gekauft habe, was der eine in seinen durch und durch analogen Katalogen nicht finden konnte und der andere nicht mal versucht hat zu finden…
    Der Punkt geht also klar an Online. Wieder einmal.

  2408. Servus Lutz,
    du hast mir mit diesem gelungenen Austrickser erst mal einen Hieb in die Magengrube verpasst! Ich weiß ja seit Jahren, dass Du diese Gratulationen hasst, wie die Pest und trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, meinem langjährigen Schildkrötenfreund und Chauffeur aus guten, alten Zeiten zu gratulieren 😉

  2409. Hey Lutz, was ist los? Erst konnte ich dir nicht bei Facebook zum Geburtstag gratulieren und jetzt kannst du am Freitag nicht zum Weißwurstfrühstück! Schade und ich dachte, wir wären Freunde.
    Also Freunde in der Form, wie zwei Misanthropen eben Freunde sein können.

  2410. Meine Rede: die moderne Technik bietet der Menschheit ein enormes Potential – in jeder Richtung. Wer die Segnungen dieser Entwicklung dauerhaft nutzen will, muss aktiv die Leute sankitonieren, welche sich damit bereichern wollen, sonst gerät das ganzs System in Misskredit und niemand hat mehr etwas davon. Das erfordert zweierlei: die Unterscheidung, was verboten und was erlaubt ist, muss zeitnah nachgezogen werden und Verstöße müssen wirksam bestraft werden. Nebenbemerkung: wir müssen auch drüber nachdenken, wo wir die Trennlinie zwischen „strohdumm“ und „zu blöd, um einen Rechner besitzen zu dürfen“ ziehen sollen.

  2411. wie kann es sein, dass im netz nur positive Bewertung über kp als Arbeitgeber stehen? wer will den solche Verträge mit gutem Gewissen vetkaufen?

  2412. Lieber Moische Kausch,

    Ein Staat ist ein Staat, eine Religion ist irrationaler Schwachsinn. Du kannst die beiden nicht in einen Topf schmieissen. Als Staat muss sich Israel an gewissen zivilisatorischen und ethischen Grundwerten messen lassen. Eine Religion muss das nicht – und kann es auch nicht. Es gibt gute Gründe, weshalb wir in der aufgeklrten westliche Welt eine Trennung eingezogen haben (außer in Bayern). Und wir wehren uns auch aus gutem Grund gegen jede Aufweichung des Sekularprinzips, beispielsweise in meiner Heimat, wo es aber immer schwieriger wird, dem Kasier zu geben, was des Kaisers ist und umgekehrt. Israel ist heute ein semifaschistischer, auf jeden Fall aber ein kolinalistisch agierender Unterdrückerstaat, und er kann sich nicht vor entsprechenden Vorwürfen schützen, indem er jeden Kritiker automatisch als Antisemiten verunglimpft.

  2413. Nicht jeder Jude ist Israeli.
    Und nicht jeder Israeli ist Jude.

    => Israel und Juden sind nicht dasselbe.
    q.e.d.

    Aber Dir geht es ja um was anderes. Du hältst Israelkritik für verkappten Antisemitismus, was er vielleicht ja bei einigen ist. Aber eben nicht generell!

    Ich finde es generell ungehörig, Kritik an Staaten zu üben, über die man nicht profunde Kenntnisse hat, i.e. dort lebt. Aber da das nicht nur für Israel gilt, hilft uns das nicht weiter.

    Ich bin auch immer völlig begeistert, wenn ein Berliner über Bayern schwadroniert.

    Und so kritisiere ich weiterhin Israel nicht, aber dieser Grund wird Dir nicht reichen …

  2414. Antisemitismus hat mit Staat so wenig zu tun, wie mit Religion. Allerdings ist der Staat Israel die Absicherung einer Gemeinschaft ohne Antisemitismus. Darum geht es mir, nicht um Religion. Und es geht mir um den urdeutschen Begriff der Heimat. Heimat, die mehr sein will als der Zugang zu Bankbesitz und Bankräuberei ist mir suspekt. So ist Israel Heimat nicht aus religiösen, kulturellen oder gar völkischen Gründen, sondern wegen der einzigartigen Abwesenheit von Antisemitismus, wegen der Chance auf Bankbesitz und Bankräuberei.

  2415. Wer von Zehnjährigen Torten annimmt ist ein potentieller Kinderschänder. Darüberhinaus interessiert mich das Twitter-Verhalten von Jan Böhmermann eigentlich nicht. Mein eigenes Twitter-Verhalten ist ein wenig rückläufig. Liegt aber nicht am Kuchen. Vielleicht fühle ich mich bei den Dummen auch besser aufgehoben. Ach, es ist ein Elend mit diesem Ego …

  2416. Das wirklich Spannende an deiner Erfahrung ist doch LinkedIn. Ich halte LinkedIn Pulse für eine der in Deutschland noch immer am meisten unterschätzten Blog-Technologien. Dort platzierte Postings adressieren mangels Edge Rank im Gegensatz zu Facebook-Artikeln eben nicht nur (potentiell) wirklich ALLE eigenen Kontakte, sondern sie haben auch eine Chance auf eine weitere Verbreitung an PULSE-Abonnenten. Einige Beiträge werden von der LinkedIn-Redaktion oder zum Teil wohl auch von deren Algorithmus an zusätzliche Zielgruppen verschickt. Man hat das selbst nicht im Griff und erfährt auch nur indirekt von dieser „Auszeichnung“, aber es geschieht.
    Mein Beitrag vom 10. Januar über Storytelling zum Beispiel führte zu rund 9.000 Aufrufen des dazu gehörenden Vortrags auf LinkedIn Slideshare an einem einzigen Tag. Und die Analyse der Abgriffe auf LinkedIn zeigt, dass zahlreiche Leser, mit denen ich NICHT vernetzt bin, auf den Beitrag positiv reagiert haben:

    Und das ist der wirklich attraktive Punkt von Blogbeiträgen auf LinkedIn Pulse: man kann alle „Likes“ analysieren und mit diesen „Liebhabern“ bei Bedarf Kontakt aufnehmen. Als Vertriebsinstrument und Tool zum Ausbau eines qualitativ wirklich spannenden Netzwerks macht sich LinkedIn mit Pulse auf einzigartige Art und Weise wichtig. Dagegen ist Facebook embryonal …

  2417. Ernsthaft? AUSMALEN?????
    Kann nicht sein … Ich habe zum Glück noch einige Dutzend alte Schwan Stabilo Farbkästen …

    Jeder der ernsthaft malt oder zeichnet weiss: Es gibt kaum etwas Anstrengenderes, als konzentriert mit sich, mit und gleichzeitig gegen sein Talent zu kämpfen.

    Wer zur Entspannung malen will, malt nicht!
    Kontemplation?! Pffffffft

  2418. Das Buch erscheint erst zum 15.4. und wird dann vermutlich auch sofort im VLB und bei Amazon etc. gelistet sein. Es waren übrigens viel mehr Einsendungen als 170, und ich fand sehr viele erstaunlich gut. Klar war auch einiges dabei, was nicht mein Geschmack war, aber das Buch ist gut gelungen!

  2419. Den Gedanken einen Plattenspieler ins Auto einzubauen habe ich auch verworfen, Im Sommer hat es die kostbaren Scheiben verbogen, im Winter war die Aufhängung des Auto-Drehers zu träge und die Platten sind gesprungen. Beschleunigungen im alten Ford Thunderbird ’58 mochte dei Nadel überhaupt nicht. Nicht nur aus diesem Grund ist bei mir und meinen AUDIO-Dinos die Idee entstanden einen sehr hochwertigen Digitalisierer aufzubauen, den wir dann via Kickstarter finanziert haben. Vielleicht macht es Sinn, sich den ADICON von ssb-audio.com einmal näher anzusehen. LG

  2420. Wer mehr als eine Handvoll Schallplatten überspielen und auf Komfort nicht verzichten möchte, dem sei VinylStudio ans Herz gelegt. Das Programm für PC und Mac verfügbare Programm automatisiert Aufnahme, Vergabe von Tags, Coversuche und die wesentlichen Schritte der Nachbearbeitung, unter anderem auch das Entfernen von Knacksern und die schonende Restaurierung der dadurch entstandenen Lücken im Signal. Wer mag, kann auf seine Aufnahmen auch unterschiedliche Entzerrungen anwenden oder bekannte Schwächen des verwendeten Tonabnehmers (soll es ja geben) ausgleichen.

    Die Testversion der Software erlaubt die Überspielung von fünf Platten – genug also zum ausgiebigen Test.

  2421. Ich bin ja eigentlich ein großer Freund von Bewertungsseiten, weil sie Verbrauchern eine Stimme und auch eine gehörig große Portion Macht gegen die Anbieter schlechter Produkte und Services in die Hand geben. Aber es wird viel Schindluder mit dieser Macht getrieben. Man spreche nur mal einige Hotel- oder Restaurantbetreiber auf das Verhalten solcher „Tester“ an. Mehr als einmal wurde mir berichtet, dass Hotelgäste am Schluss ihres Aufenthaltes den Betreiber offen zu erpressen versuchten: „Nun reden wir mal über einen Rabatt, sagen wir von 15 Prozent. Das muss doch drin sein. Wenn nicht, dann müsste ich eine bitterböse Kritik auf dem Portal xyz hinterlassen.“ Von Restaurantbetreibern habe ich ähnliches vernehmen müssen.
    Die Seriosität vieler Kritiker wird leider von den Betreiber solcher Seiten selten geprüft. Mit Studenten konnte ich das Fehlen solcher Authentizitätsprüfungen mehrfach belegen. Das ist leider die Kehrseite der neuen Verbrauchermacht, der Entwicklung zum Konsumenten 2.0: dass die Ergüsse von Leserreportern als Journalismus verkauft werden, dass der schlechte Geschmack unausgebildeter Tester stilbildend wird, das jeder meint, er könne zwischen einer Barberie-Ente und einer Nantes-Ente blind unterscheiden.
    Man muss wissen, wem man in welchen Themen trauen kann: Tim’s Restaurant-Empfehlungen werde ich immer trauen. In Sachen Musik-Empfehlungen – Pardon moi, lieber Tim – folge ich anderen. 😉

  2422. Die fiesen Typen, die versucht haben, über eine Restaurantkritik Wirtsleute zu erpressen, hat es immer schon gegeben. Deshakb war es drühr auch so wichtigm sich einen Namen in der Branche zu machen. Aber selbst den konnte man zur Not missbrauchen. Was mich an noch eine Geschichte von damals erinnert.
    Ich saß in Stuttgart und sollte irgendeine Food-Story für den Feinschmecker schreiben. Dazu brauchte ich ein paar Zitate namhafter Köche, und so rief ich Eckart Witzigmann an, der damals noch in der „Aubergine“ in München den Kochlöffel schwang. Wir kannten uns gut, aber er hatte gerade Hochbetrieb. Also sagte er: „Wissen Sie was, Herr Cole, lassen Sie uns doch morgen Abend hier bei uns drüber reden.“ Ich sagte ihm, dass ich es leider so schnell nicht nach München schaffen würde, denn ich hätte viel zu tun. „Aber Sie haben doch für morgen Abend einen Tisch bestellt“, sagte er. Ich stutzte und sagte, er müsse sich irren. Er holte daraufhin das Gästebuch und meinte: „Klar haben Sie reserviert. Das Hotel Vier Jahreszeiten hat gestern angerufen und explizit einen Tisch für eine Person unter dem Namen Tim Cole bestellt. Übrigens müssen sie wohl auch in ein paar anderen Restaurants reserviert haben. Das sagte jedenfalls die Dame vom Hotel. Sie hätten eigentlich gestern kommen sollen, aber da waren wir voll. Da meinte sie, das macht nix, dann bestellt sie eben woanders einen Tisch für Sie.“

    Ich war baff, aber vor allem war ich hellhörig. Sollte da einer unter meinem Namen segeln und sich womöglich durchschnorren wollen? Ich rief also gleich im Vier Jahreszeiten an und fragte, ob ein gewisser Tim Cole bei ihnen wohnen würde. „Ja“, sagte die Dame, „ich stelle Sie durch.“ Es hob eine Dame ab und ich fragte nach Tim Cole. „Moment“, sagte sie und reichte den Hörer weiter. Es meldete sich eine sonore Männerstimme: „Hier ist Tim Cole.“

    Was sagt man in so einem Fall. Na klar ich sagte: „Hier auch“.

    Mit der Zeit löste sich das Rätsel. Der Mann hieß tatsächlich Tim Cole, und wie ich war auch er Restaurantkritiker, und zwar für mehrere angesehene amerikanische Gourmetmagazine. Er war mit seiner Frau nach München gereist, um eine Reportage über die dortige Restaurantszene zu machen.

    Leider habe ich mein alter ego nicht persönlich treffen können, wie die beiden am nächsten Tag zurückgeflogen sind nach New York. Aber ich habe daraus mehrere Dinge gelernt. Zum einen das ich nicht so einmalig bin, wie ich früher immer geglaubt habe. Und zweitens das ein guter Name in jeder Branche weiterhilft.

  2423. Die Alten erzählen uns, dass Janus, der Gott des Anfangs und des Endes, es scharf hatte auf eine hübsche Nymphe aus dem Hain des Helernus. Diese pflegte sich ihren besonders aufdringlichen Verehrern dadurch zu entziehen, dass sie verschwand, sobald einer sie aus dem Auge ließ. Da Janus aber vier davon besaß und vermutlich deshalb immer mindestens eines geöffnet hatte, zog der Trick bei ihm nicht, und er vernaschte sie nach allen Regeln der Kunst.

    Was sagt uns das für die Zukunft der AfD? Fluchtversuche zwecklos? Oder immer feste aufs Auge, und auf die anderen drei auch? Oh Orakel, spricht zu uns!

  2424. Meine Herren,

    man kann Tripadvisor aber durchaus etwas profaner betrachten und sich über den gebotenen Service freuen. Wir reisten vorletztes Jahr in den Süden von Portugal . Tolles Resort, alles bestens, aber ich möchte doch gerne mal die lokale Küche im Umland erkunden.
    Und Surprise, Surprise: in nächster Umgebung fanden sich Restaurants mit 200 – 600! Bewertungen, die uns einen represäntativen Querschnitt von aussagekräftigen Bewertungen lieferten. Und wir wurden nicht enttäuscht. Haben ähnliche Erfahrung in Mallorca ein Jahr zuvor gemacht und hatten so in the middle of nowhere ein Restaurant entdeckt, das dieser Tage in einer deutschen Publikation für die gute Küche gewürdigt wurde.
    Ich liebe Tripadvisor.
    Ihr Mathias Müller
    Das schätze ich an Tripadvisor so: ich bin irgendwo und bekomme gute Tips für gute Essen. Fertig!

  2425. Das sehe ich anders. Wenn Leute heute gewerblich mehrere Wohnungen über AirB&B vermarkten ist das Steuerbetrug, und zwar kein kleiner. Und diese Gewerbetreibenden ohne Steuernummer sind das Problem. Und Stalinismus ist für mich auch etwas anderes, als anonymes Petzen. Ein allzu schweres Wort für das, was da in Berlin gerade diskutiert wird.

  2426. Ich schließe daraus, dass Du die AfD nicht wählen würdest. Alles andere geht ein bisserl zu weit: Seit wann werden politische Grundsatzprogramme ernst genommen? Hast Du mal das Grundsatzprogramm der SPD gelesen? Der CDU oder CSU? Was hatte die FDP vergangener Tage mit ihrem Grundsatzprogramm zu tun? Und: „Mein Kampf“ war *nicht* das Grundsatzprogramm der NSDAP. Da standen Sachen drin, die auch nicht radikaler waren als die der anderen Parten aus den Flügeln des Reichstags.

    Lasst uns lieber die einzelnen Leute anschauen und die Basis. Aber kann man wirklich so tun, als ob da irgendetwas homogen wäre? Ich fürchte sogar, durch die ewige Verteufelung von allem, was irgendwie „rechts“ ist, und den Linksruck der CDU gibt es Leute, die es mit der AfD versuchen werden und die mir nicht per se unsympathisch sind. Wo sollten sie sonst hingehen? Ich habe es da leichter, meine Partei gibt es eh nicht, ich bin AfD-ungefährdet 🙂

    Bei vielen Forderungen der AfD wird das „unerträglich rechte“ erst sichtbar, wenn man dazu schnell ein paar Hirnlosigkeiten von Frau v. Storch kombiniert oder darauf hinweist, dass es AfD-Forderungen sind. Ansonsten sind viele Themen diskutabler, als es hier dargestellt ist. Man kann nicht auf alles mit der Nazikeule eindreschen, nur weil Forderungen auch von Unsympathen oder politischen Hooligans wie Herrn Höcke erhoben werden.

    Das hatten wir alles schon mal: Arbeit soll sich wieder lohnen, jener angeblich „unerträgliche neoliberale“ Spruch geht auf Ferdinand Lasalle zurück, den Gründer der SPD. Wenn der das sagt, dann ist es konsequente Anwendung der Schriften von Karl Marx (wer wissen will, wo das steht: Im Kapital. Es geht um die Entfremdungstheorie, also die Stelle, wo dem Arbeiter nur die Subsistenz gewährt, der Mehrwert aber vorenthalten wird. Das funktioniert nur, solange die Produktionsmittel so teuer sind, dass nicht einfach jeder selbst Unternehmer werden kann, der das will und seinen eigenen Mehrwert einstreichen. Also 19. und nicht 21. Jahrhundert). Wenn es ein Liberaler sagt, ist es „irgendwie rechts“. Also bei uns, in den USA ist das immer noch liberal, also beinahe marxistisch aus der dortigen Sicht.

    Also, zusammengefasst: Deine Ansichten in allen Ehren, Du magst halt die AfD nicht, aber Du verdrehst die Forderungen und Aussagen dieser Leute sehr grob und manche Deiner Unterstellungen sind Deiner unwürdig, billigste Polemik. Wenn wir alle uns nicht inhaltlich mit den Themen auseinandersetzen, also ohne Polemik, wird die AfD zu einem bleibenden Phänomen, analog den Grünen, die auch mal mit ihren Forderungen nach freiem Sex mit Kindern und irgendwelchen Ideen, die die Morgenthau-Pläne in den Schatten gestellt hätten, ihrem albernen Rotationsprinzip und der unerträglichen Strickerei im Parlament und letztlich mit dem völlig undemokratischen Ansatz der Umerziehung aller Andersdenkenden genauso unwählbar erschienen wie die heutige AfD. Die stellen heute den mir nicht unsympathischen Ministerpräsidenten von BaWü. Was, wenn in zehn Jahren in Niedersachsen ein AfD-Mann den Präsidenten macht? Und der dann kein Nazi ist? Sondern einfach nur ein „Rechter“, der aber mit Herz und Verstand das Land nach vorne bringt, ohne sich an Minderheiten zu vergreifen?

    Um nicht missverstanden zu werden: Ich sehe derzeit keine Personen in der AfD, die ich für geeignet hielte, ein Amt zu übernehmen. Aber warten wir doch mal auf die nächste Generation. Nicht die AfD ist eine Gefahr für die Demokratie, sondern die, die alle, die nicht im p.c. Mainstream sind, mundtot machen wollen, marginalisieren, ausgrenzen, wenn nicht gleich umerziehen (oder deren Kinder, sicherheitshalber).

    Es lebe der Pluralismus! Politik muss bunt sein!

  2427. Nun, lasst uns das trennen: Es *ist* Zweckentfremdung, es ist auch Steuerhinterziehung. Wer eine Pension eröffnen will, soll das auch so nennen, und Wohnungsknappheit ist ernst zu nehmen und unsere Verfassung weiss zumindest noch, dass Eigentum verpflichtet. Speziell Immobilieneigentum.

    Wo ich völlig Deiner Meinung bin: Die Methode, Denunzianten anzuwerben und zu ermutigen ist widerlich. Es braucht aber keinen Stalin, auch bei uns gab es schon die Blockwarte im Dritten Reich, wenn man nach Vorbildern in der Vergangenheit sucht.

  2428. Wenn die für das Bearbeiten der Meldungen so lange brauchen wie für das Anmelden eines Wohnsitzes, würde ich mir da als Vermieter keine Sorgen machen.

  2429. Ich erinnere mich gut an die Akteure der Geschichte.

    Da war ein Meister Jakob, eine Holde und ein Messmaennle. Poitischer Nebenschauplatz war eine heftig umkaempfte Kuehlzelle.

    Man koennte direkt nostalgisch warden.

  2430. Lieber SvB,
    ich bin ja eigentlich ein großer Toleranzler und nicht schnell bei der Sache, wenn es darum geht mal wieder jemanden mit der großen „Faschismus“-Keule zu schlagen. Was mich bei der AfD so bedenklich stimmt, ist die Tatsache, dass der Bodensatz von Nazis mit noch durchbluteten Hirnzellen sich überraschend breit hinter das Projekt AfD stellt und dass die Blut-und-Boden-Mystik das Programm schon ziemlich kräftig durchfeuchtet. Ich war auch zu Beginn der Grünen über Schollen-Romantiker wie Baldur Springmann erschrocken – du erinnerst dich? – aber das waren Mitläufer, Auf- und Umsteiger, das war nie der Kern der grünen Bewegung. Außerdem gibt es seit Jahrzehnten einen relevanten Anteil Menschen in Deutschland, der für Nazi-Programme grundsätzlich empfänglich ist. Dieser Anteil lag immer zwischen knapp zehn und 15 Prozent und wurde von der klassischen SPD ebenso assimiliert, wie von der konservativen CDU/CSU. Mit der AfD gewinnt diese Gruppierung erstmals nach den Erfolgen der NPD in den 60igern einen eigenen politischen Kristallisationskern. Und der Anti-Nazi-Reflex in der Mitte der Gesellschaft ist nicht mehr so groß, wie in den 60igern. Das macht mich unruhig. Ich will hier keinen Le Pen und keine FPÖ. Ich halte das nicht für eine „Normalisierung“.

  2431. Noch ein kleiner Nachtrag: Was mir abgeht, sind mutige neue hybride Vertriebskonzepte, die Bereitschaft, sich auf neue Kommunikationswege einzulassen, innovative Brückentechnologien zwischen Vinyl und Digital, … es gibt viel zu tun. Die Branche ist es wert. Und die tollen Leute, die hier anzutreffen sind. Und die Musik ohnehin.

  2432. Mich hat in den 90ern das Schicksal mal für zwei Jahre in die Redaktion einer HiFi-Zeitung gespült, und ich habe niemals zuvor und danach so viele absurde Sachen erlebt, gegen die Bachblüten und homöopathische Globuli schon härteste Wissenschaft sind. In meinen Augen sind die Protagonisten der Branche weder willens noch in der Lage, sich wie normale Menschen aufzuführen.

    Der vom Autor bemerkte HiFi-Boom in den 70ern hat einen Grund, und dieser Grund ist derselbe, wieso der Verkauf von Spiegelreflex-Kameras um 1985 einen einsamen Höhepunkt erreichte und seitdem rückläufig ist: Das (damalige) Fehlen brauchbarer Billig-Alternativen. Ich hatte vor meiner ersten Steroanlage ein UKW-Radio mit einem cremefarbenen Stöpsel fürs Ohr, das Ding hatte noch nicht einmal eine Buchse für einen Cassettenrecorder. Wofür man sich damals noch die ganze Hütte mit fetten Kästen vollstellen musste, das erledigen heute ein paar Bluetooth-Streaming-Boxen. Zudem ist bei den meisten High-End-Stereoanlagen der Wife-Acceptance-Faktor gleich null. Frauen nehmen das Gerödel nur als etwas wahr, das sie nicht anfassen dürfen. Ich kenne keine einzige Frau, die eine wirklich teure Stereoanlage selbst angeschafft hat.

    Bei Kameras war es ähnlich. Bis Mitte der 80er Jahre gab es entweder komplett anspruchslose Ritsch-Ratsch-Klick-Kästen oder eben teure, komplizierte System-Spiegelreflexkameras. Dann kam die Pentax Zoom 70: Autofokus, Zoomobjektiv, Belichtungsautomatik, Blitzautomatik, automatischer Filmtransport. Seitdem lassen sich mit null Aufwand Bilder machen, die 80% der Qualität von SLR-Bildern erreichen. Damit war das Thema SLR erledigt. Dann kam die ganze Nummer noch einmal digital – und inzwischen ist das iPhone die am weitesten genutzte Kamera der Welt.

    Während Firmen wie Nikon oder Canon ernsthaft über die Zukunft ihrer SLR-Produktion nachdenken, schaffen es Firmen wie GoPro, das Thema Fotografie neu zu denken. Das hat die gesamte High-End-Branche versäumt. Was unterscheidet das Hören von Vivaldis Vier Jahreszeiten, eingespielt von Nikolaus Harnancourt und dem Concentus Musicus in Wien und gehört von einer High-End-Kette von 2016 vom Erlebnis einer High-End-Kette von 1996? Nix, außer dass der Hörer heute 20 Jahre älter ist und dementsprechend schlechter hört.

  2433. sehr geehrter herr kausch,
    sie sprechen mir aus der seele! was mir – zugegebenermaßen nicht übermäßig zahlungskräftigen kunden – in der hifi-/highend-branche schon an arroganz und desinteresse untergekommen ist, ist kaum zu beschreiben. nicht jeder musikfreund hat das budget für anlagen im sechsstelligen euro-bereich. deshalb sind ihre klaren worte sehr passend. danke!
    schöne grüße,
    mag. christian wille

  2434. Ich würde mich freuen wenn ihr mal mit den MRIA+ in den Nahkampf gehen würdet. Der MRIA+ schreit nach einer ordentlichen Bewertung.

  2435. ich habe es ebenso gehalten und finde es nicht altmodisch.
    Ein persönlicher, handgeschriebener Kondolenzbrief war mir ein Bedürfnis!
    Ich kann deinen Worten nur 100%ig zustimmen.

  2436. Völlig deiner Meinung. Dabei geht es aber um zwei unterschiedliche Dinge: den Unterschied zwischen „öffentlich“ und „privat“ einerseits und zwischen „digital“ und „analog“ andererseits. Der Brief ist ja nicht nur nicht-öffentlich, sondern in seiner langsamen Form des Schreibens und Zustellens dem Tod näher.

  2437. Ja, was Michael Kausch dazu gesagt hat, scheint mir sehr überzeugend zu sein. Darüber hinaus aber gibt es einfach sehr unterschiedliche Beziehungen und sehr unterschiedliche Situationen. Ich mache für mich keine Regel, ich entscheide von mal zu mal was ich mache. Und manchmal mache ich beides, weil eben manches öffentlich ist, anderes nicht.

  2438. … Als wäre nicht das, was wir als „Privatheit“ erachten, nicht längst massiven Auflösungstendenzen anheim gefallen, werte Herren. Und als würde nicht die digitale Transformation nicht ihr Übriges dazu leisten, vieles massiv auszuhöhlen: Postgeheimnis, Unverletztlichkeit der Wohnung, informationelle Selbstbestimmung, Bankengeheimnis…
    Alles Dinge, die wir analog zu Recht verteidigen und darauf insitieren, dass das privat ist und niemanden was angeht.
    Digital aber hängen die Hosen der Privatheit längst unterhalb der Kniekehlen. Aber das ist ein anderes Thema…

  2439. Ja, die Kinder-Schokoladen-Aktion ist eine Werbeaktion. Und ja: sie ist trotzdem eine schöne und gute Aktion. Wenn sich Aufrufe zur Toleranz über Schokolade vermitteln lassen, warum nicht. Man sollte das begrüßen, so wie man rassistische Werbung anprangern sollte. Man muss die Schokolade aber deswegen nicht gleich kaufen. Und schon gar nicht essen. Übrigens: die Schoko vom Sarotti-Mohr schmeckt eindeutig besser …
    Gruß und Negerkuss
    mik

  2440. Können wir davon ausgehen, dass Czyslansky von der Welt als einer Scheibe oder gar eines Würfels ausging? Dann stellt sich nämlich die Frage, wo das ganze Wasser von Moses hingeflossen ist … und liegt Kreta wirklich im roten Meer? oder waren es die roten Khmer?

  2441. Einmal mehr ein wichtiger und richtiger Beitrag, der mir vollends aus der Seele spricht. Auch ich habe – wie auch zu all den anderen schrecklichen Taten der Vergangenheit – sozial „mein Maul gehalten“.

    Allein eine in den schier unendlichen Weiten des Social Media ganz sicher verhallte Bitte konnte ich mir nicht verkneifen (eher im Wissen, dass meine Wut dadurch ein Ventil fand, als dass ich geglaubt habe, etwas mit diesem Tweet zu erreichen): Die Bitte, dass diese Wichtigtuer, Besserwisser, Egomanen und Narzissten dieses verfluchte Verbreiten von „Livebildern“ über die sozialen Kanäle sein lassen mögen.

    Taktische Schritte der Sicherheitskräfte – einfach mal so auf Twitter. Zusammenzug der Sondereinsatz-Kommandos – detailliert bei Facebook. Ein Überblick zur Mannstärke der hinzugezogenen GSG9 – in HD via Snapchat zu sehen. Das dient außer dem eigenen, verfluchten Ego niemandem. Hier wünsche ich mir – auch wenn der eine oder andere Demokrat jetzt schluckt – einen „Not-Aus-Knopf“ für Social Media. Geht ja auch in der Türkei, in China, in Südamerika – also vielleicht auch demnächst bei derlei unübersichtlichen Gefahrensituationen in Deutschland/Bayern/München oder wo auch immer!

  2442. Manchmal ist sogar eine Kritik über zu schnellen TV-Journalismus zu schnell geschrieben. 😉

    Unser Mann bei der Mondlandung hieß nicht „Wolfram Siefert“, sondern Günter Siefarth.

  2443. Oh ja. Sorry. Ist halt doch schon lange her. Ich war damals 10 Jahr alt und als Fernsehkritiker wohl auch ein wenig übernächtigt 😉 Danke für die Korrektur.

  2444. Ich bin hier zufällig vorbeigekommen, da ich mich derzeit mit Nachrichtenfaktoren im Social Web befasse. Dass hier aus dem Versuch, Schirrmacher der „populistischen Emotionalisierung“ zu überführen, keine Story geworden ist, könnte daran liegen, dass die dafür aufgeführten Zitate auch ganz anders gelesen werden können. M. m. n. gibt Schirrmacher schlicht seine eigenen Erfahrungen wieder; nicht mehr und nicht weniger. Vor dem Hintegrund, dass Schirrmacher seit zwei Jahren tot ist, wirken die Textpassagen wie eine Art Selbstdiagnose. Sie beschreiben, was das „Informationszeitalter“ mit ihm gemacht hat, mit uns allen macht. Ist das nicht Prophetie statt Propaganda. Gott hab ihn selig!

  2445. Danke für den Hnweis auf die Lesercharts.

    35.000 Besucher ist etwas niedrig gegriffen. Ich schätze es gibt rund 10 deutsche Reiseblogs mit über 100.000 Uniques im Monat.

    Kein Vergleich zu Modeblogs, aber immerhin.

  2446. Das ist ein wunderbarer Beitrag. Als neue Reisebloggerin freue ich mich zu lesen, dass nicht nur die Blog-Zahlen zunehmen, sondern auch das Interesse wächst.
    Reisen ist etwas wunderbares und wenn man als Reiseblogger sein Hobby zum Beruf machen kann, ist das grandios. Schön, dass immer mehr die Faszination des Reisens entdecken. Dabei sind der Austausch mit den Reisebloggern, das Stöbern durch die zahlreichen, inspirierenden Blogs und die tollen Inhalte unglaublich wertvoll.
    Ich freue mich jedenfalls, ebenfalls dem Trend anzugehören und die Zeit zu haben, spannende Beiträge wie diesen hier lesen zu können. Vielen Dank dafür!

  2447. Großartig. Soeben getestet.
    Ich interessiere mich für Dorsten, und Poesie (ein Widerspruch), Störche, den Sportler Hidayet TürkoÄlu (noch nie vorher gehört, wer ist das?), Dark Wave, Sonnenbaden, künstliche Perlen und die University of Washington.

    Wusste ich zwar noch nicht, aber wenn FB das sagt, dann ist das wohl so…

  2448. Hmmm .. Personen, die mich interessieren, sind also:

    Terry Pratchett, Douglas Adams, Andreas Eschbach und Monika Gruber;
    Bach, Mozart, Händel, Rameau, Lully, Purcell und Marais;
    Brandon Roy.

    Finde den Fehler ….. Kleine Hilfestellung: Brandon Roy trägt eine Art Unterhemd und schaut so aus, als käme er gerade vom Sport.
    WER ZUR HÖLLE IST DAS? Google hilf… Ah, ein Basketballspieler. Das kann es nicht sein, was mein Interesse auslöst. Aber jetzt hab ich es gefunden: Er ist auf die Garfield High in Seattle gegangen. Und ich hab eine echte Schwäche für Garfield. Also nicht für den Präsidenten, sondern für den von Jim Davis. Facebook ist seeeeehr schlau, ich bin beeindruckt.

  2449. Wenn Maschinen entscheiden, können sie von Hackern manipuliert werden. So weit, so gut. Aber wer schützt uns davor, dass Menschen, die entscheiden sollten, manipuliert werden? Angst vor Genderista, Antifa, Hooligans, IS, Maas, der AfD oder kurz: Angst vor Verlust von Wählerstimmen hätte eine Maschine jedenfalls nicht 😉

  2450. Mit etwas zeitlichem Abstand mein aktuelles Setup, bei dem meine Aqvox Phonostufe bleibt arbeitslos bleibt. Ich gehe dabei direkt vom dynamischen Tonabnehmer in den Mikrofoneingang eines Tascam USB-Interfaces.

    Ganz grob sieht der Workflow so aus: TD524 mit TMC63 > Tascam US-2×2 > Audacity > flac > Vinylstudio > flac+mp3

    Waschen und legen wie von Michael Kausch beschrieben. Ich nehme mit 24/44 in Audacity via Notebook auf – ein Blick auf das Spektrum meiner Aufnahmen zeigt, dass dies eigentlich schon ein Overkill ist bezüglich des Frequenzumfangs; die 24 Bit sind für die Nachbearbeitung hilfreich. Das Signal wird zur Aufnahme grob so eingepegelt, dass es an keiner Stelle zu einer Übersteuerung kommt. Als Archivformat für die Rohdaten verwende ich flac. Das lässt sich verlustfrei entpacken, taggen, bringt rudimentäre Sicherungsmechanismen mit und trägt nicht auf. Die eigentliche Bearbeitung erfolgt in VinylStudio, das jeden einzelnen seiner 30 Euro wert ist. Ich mache das auf dem PC, weil mehr Screen-Estate und komfortablere Bedienung. Man könnte übrigens auch in VinylStudio aufnehmen, aber weil ich eh Dateien transportieren muss, nutze ich dieses Feature nicht.

    1. Entzerrung, Rumpelfilter und gegebenenfalls Korrektur des Tonabnehmers. Mein TMC63 ist mit einer SFL-Nadel ausgestattet, die gegenüber der klassischen EMT-Bestückung mit einem sphärischen Diamanten bei 20 kHz 4db bis 6db mehr Pegel liefert. Bei EMT werden zur Korrektur Kondensatoren (0,33µF parallel) verbaut, für die im Gehäuse des TMC63 kein Platz ist. Ich verzichte auf den Kondensator und korrigiere das auf der digitalen Ebene. In der Regel wähle ich die RIAA-Entzerrung, für ältere Aufnahmen stehen zahllose Presets zur Verfügung. Ist nichts Passendes dabei, kann die Entzerrung selbst über die Eingabe der entsprechenden Parameter definiert werden. Bei der Entscheidung für oder gegen das Rumpelfilter hilft ein Blick auf das Spektrum der Aufnahme. Oft genug ist in den ganz tiefen Lagen kein Nutzsignal vorhanden, also weg damit.

    2. Entfernen von Kratzern. Dazu gibt es eine komfortable und fein dosierbare Funktion, die unter anderem Rücksichtnahme auf Perkussionsinstrumente oder Bläser erlaubt. Wer mag, kann sich jede Korrektur einzeln anschauen und entscheiden, ob und wie er sie nun haben will. Mir ist das zu mühsam, ich nehme das Ergebnis der Automatik.

    3. Optimierung von Aussteuerung und Kanalabgleich über die kanalgetrennte Normalisierung des Signals auf einen Zielpegel von -6 dB. Dabei wird da Nutzsignal mit seinem bescheidenen Dynamikumfang von maximal 60 dB, eher aber 40 dB in dem 24-Bit-Rahmen verlustfrei so verschoben, dass beide Kanäle über jeweils eine Plattenseite im Durchschnitt gleichen Pegel haben und die Dynamik des 16-Bit-Zielformats möglichst gut nutzen.

    4. Trennung in Einzeltracks

    5. Tagging

    6. 24>16 Bit, Erzeugung der Zielformate. Auf Dither verzichte ich, weil das Rillengeräusch den D/A-Wandlern bei der Wiedergabe genug Abwechslung bietet. Könnte man aber dazu packen, bei Bedarf. Verloren geht durch das bei der Umstellung von 24 auf 16 Bit nichts, die gute alte Langspielplatte kommt selbst in Bestform nicht auf 12 Bit.

    Einschränkungen und Bemerkungen:

    1. Das Audiointerface hat eine Eingangsimpedanz von 1 Kiloohm. Das ist für die meisten MC-Systeme unkritisch und ok, aber echte Analogfrickler hätten hier wohl gerne mehr Möglichkeiten (nach dem Motto: Innenwiderstand des Tonabnehmers mal 10…). Wer’s hört…

    2. Die Pegelsteller des USB-Interfaces sind winzig und ungünstig neben den Mikrofoneingängen gelegen. Dadurch wird die Einpegelei und der Kanalabgleich ziemlich fummlig. Ich kriege das in der Regel trotzdem auf etwa ein dB hin. Den Rest erledigt dann die Software.

    3. Aus dem Plattenspieler geht es asymmetrisch raus, das Signal wird nicht symmetriert. Damit fehlen 6 dB Pegel, kein Beinbruch.

    4. Ältere Platten taste ich wohl besser mit einem DL103 ab, die konische Nadel passt da besser als die extrem schnittige SFL-Nadel im TMC63, das wirklich alles an Rillengeräuschen herausholt was da ist.

    5. Ich habe mit 44,1kHz digitalisiert, weil ich immer die CD als Zielmedium im Hinterkopf hatte und eine Konvertierung der Samplerate vermeiden wollte. Ist aber Blödsinn, weil ich und der Rest der Welt in der Regel eh nur die Files abhört. Künftig also 24/48.

    6. Zum Für und wider der digitalen Entzerrung gibt es bei channld.com (http://www.channld.com/purevinyl/pure-vinyl-faq.html#anchor3459) eine ganze Menge Informationen.

    7. Alternativ könnte ich zur Bearbeitung Sound Forge mit den hervorragenden izotope-Tools verwenden. Ich werde das mal versuchen, befürchte aber einen erheblich höheren Zeitaufwand.

    8. Die Eigenheiten des verwendeten Tonabnehmers leite ich momentan aus dem Frequenzschrieb ab. Soweit das meine Zeit erlaubt, versuche ich mich in den nächsten Monaten an einem Mess- und Kompensationsverfahren zu entwickeln, das da etwas mehr Ordnung reinbringt.

  2451. Hallo,
    haben auch so einen Vertrag abgeschlossen. Wollten unseren Kunden was bieten!
    Der Kaffee schmeckt nicht,der Vertrag läuft zu lange und keine Chance,da rauszukommen!
    Die Servicetechniker sind aber O.K. und freundlich.
    Ende 2016 haben wir es geschafft und der Vertrag läuft aus!!!
    Was wird dann eigentlich mit der Maschine?!

  2452. Vielen Dank für die Zusammenfassung. Ich konnte leider nicht dabei sein, habe jetzt aber ein gutes Gefühl dafür, was besprochen wurde. Ich schätze es, dass Du Dir die Zeit nimmst, es ausführlich zusammenzufassen.

    Inhaltlich bin ich mir noch nicht sicher, was das Neue an der Diskussion der „new way of work“ ist.

  2453. Ich kenne deinen Vertrag nicht und du bestimmt das Kleingeschriebene nicht. Deshalb schreib an Kaffeepartner, dass der Vertrag nun ausläuft und du kein Interesse an eine weitere Zusammenarbeit mit Kaffeepartner hast. Mehr nicht. Dann werden sie dir antworten. Nicht vergessen alles per Einwurfeinschreiben zu versenden und unter dem Sendungsstatus der Deutschen Post die Zustellung ausdrucken. Lass dich auf keinen Vertrag mit keiner Maschine ein, sondern kauf dir eine Neue in bar.

  2454. Hier noch ein Beitrag von uns:
    Wir haben am 09.11.2011 leider mit der I-Punkt Handelsgesellschaft einen Vertrag über eine Kaffeemaschine unterschrieben. Uns wurde gesagt: Kündigung jährlich möglich, aber Überraschung: der Voll-Service ist kündbar, die Kaffeemaschine nicht, Laufzeit 60 Monate! Jippiiiii!
    haben Juli 2016 die Kaffeemaschine ordentlich gekündigt und von der I-Punkt Handelsgesellschaft eine schriftliche Kündigungsbestätigung erhalten.
    Gestern Nachmittag 15:16 dann eine E-mail an uns von O.K.Leasing:

    Sehr geehrter Kunde,
    in der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass die Kaffee Partner Holding und ihre Tochtergesellschaften Kaffee Partner GmbH (ehemals Ost-Automaten GmbH), WellTEC GmbH, Kaffee Partner Austria GmbH und i-Punkt Handelsgesellschaft mbH Verträge zwischen unseren Kunden und uns, der O.K. Leasing AG (früher Kaffee Partner Leasing AG) verhandelt haben, gemeinschaftlich aufgehoben haben oder Kündigungen bestätigt haben.

    Wir möchten darauf hinweisen, dass die Kaffee Partner Holding und ihre Tochtergesellschaften Kaffee Partner GmbH (ehemals Ost-Automaten GmbH), WellTEC GmbH, Kaffee Partner Austria GmbH und i-Punkt Handelsgesellschaft mbH von uns zu keinem derartigen Verhalten bevollmächtigt sind oder waren. Sie sind damit nicht berechtigt für und gegen uns Änderungen oder Kündigungen der zwischen Ihnen und uns bestehenden Verträge zu verhandeln oder zu bestätigen. Zu Klarstellungszwecken möchten wir darauf hinweisen, dass nur die O.K. Leasing AG Eigentümer Ihres/Ihrer Kaffeeautomaten, bzw. Wasserspender ist und ebenso Ihr alleiniger Vertragspartner des Leasingvertrages.

    Wir freuen uns auf eine weiterhin angenehme Zusammenarbeit und grüßen Sie herzlich aus Deutschlands Norden!

    Dr. Andreas Ost – Vorstandsvorsitzender (CEO)
    Dipl. Kfm. Michael Koch – Vorstand

    Vielen Dank, da schicken die doch netterweise eine Mail an einem Freitag Nachmittag, der Montag drauf ist der letzte Kündigungstermin. Ein Bösewicht, der jetzt denkt, dass da kalkulierte Absicht dahinter steckt, den Kunden möglichst knapp zu informieren. Wie schade, dass da noch ganz viele drauf reinfallen werden.

  2455. Sous Vide ist die größte Erfindung seit dem Lagerfeuer! Ich habe neulich ein hundsgemeines Ribeye-Steak aus dem Austria-Supermarkt zwei Stunden bei 60 Grad im Wasserbad gegart und anschließend 4×30 Sekunden in der glühendheißen Gußeisenpfanne angebraten, und es schmeckte wie das beste Steak bei Smith & Wollensy! Freut mich. dass du auch schon drauf gekommen bist, denn es zeigt, dass du ein Mensch von Geschmack und Kultur bist…

  2456. Mein nächstes Projekt wird das perfekt poschierte Ei sein: Eier 45 Minuten lang im zirkulierenden Wasserbad bei exakt 62° C. kochen. Ein „Fenster“ in die Schale picken und das Ei in eine Schüssel gleiten lassen. Mit einem Esslöffel herausnehmen und in simmerndes Wasser gleiten lassen. Dadurch bildet sich nach etwa einer Minute außen eine dünne Haut. MEhr dazu kann man in dem ausgezeichneten Beitrag „The Food Lab’s Guide to Slow-Cooked, Sous Vide-Style Eggs“ in der New York Times nachlesen.

  2457. Die Lösung all eurer Probleme:

    http://www.coffeeatwork.de/

    Ohne Vertrags- oder Leasinglaufzeit,
    ohne monatliche Fixkosten (außer die Kaffeebohnen die ihr verbraucht –> auch alle Toppings sind gratis!),
    und es kommt regelmäßig jemand um den Automaten zu reinigen und zu warten, und das nicht nur alle 3 Monate.

    Wir haben einen Kaffeevollautomaten von coffee at work schon längere Zeit bei uns in der Agentur stehen und hatten noch nie Probleme damit. Die Stärke und Menge des Kaffees kann man sich vom Service-Team beliebig einstellen lassen und auch Teeliebhaber und Schoko-Freunde kommen auf ihre Kosten. Vom Geschmack her ist der Kaffee auch einwandfrei und die Zubereitung erfolgt mit echten Kaffeebohnen, die nicht nur zur Zierde geliefert werden.

    Coffee at work kann ich mit gutem Gewissen für Unternehmen jeder Art nur empfehlen!

  2458. Wer übrigens geglaubt hat, die Sous Vide-Methode ließe sich ausschließlich im kulinarischen Zusammenhang einsetzen, irrt gewaltig. Sie könnte in Zukunft eine große Rolle in der Medizin spielen!

    Gestern durfte ich in Wien auf der Jahrestagung des Weitmoser Kreises sprechen, einer in der Alpenrepublik durchaus renommierten medizinischen Gesellschaft. Leider machte meine Nase gerade Dauerlauf; ganz schön peinlich, wenn du da oben stehst und schniefst. Da hatte ich den genialen Einfall, mich an mein Publikum zu wenden mit den Worten: „Sie sind ja alles Mediziner. Vielleicht weiß einer von Ihnen, wie ich diesen Schnupfen wieder los werde.“

    In der Pause sprach mich der Chefarzt einer österreichischen Uniklinik an und meinte: „Sie müssen mindestens 20 Minuten lang ein ganz, ganz heißes Bad nehmen.“ Auf meine Frage warum sagte er: „Sie müssen Ihre Kerntemperatur erhöhen, also ein künstliches Fieber in Ihrem Körper auslösen. Die beginnt bei 38 Grad. Bei dieser Temperatur sterben die Viren, die bei Ihnen den Schnupfen verursachen. Bei denen ist bei 38 Graf Schluß.“

    Wenn ich also 20 Minuten in einem Heißbad liege, steigt meine Kerntemperatur also über 38 Grad, und sämliche Viren werden abgetötet. Wenn ich noch ein paar Stunden drinbleibe, steigt meine Kerntemperatzur auf 60 Grad, und ich bin wunderbar rosig durchgebraten. Kennen wir Sous Vide-Anhänger ja alles längst.

    Ich habe mit dem Herrn Professor vereinbart, dass wir diese Methode in Zukunft Sous vide Medizin“ nennen wollen. Es wird die Heilkunde revilutionieren!

  2459. Guter Artikel, jedoch gibt es durchaus Systeme die unstrukturierte Daten, also Dokumente, Tabellen, Faxe, Scans etc. auch ohne Verschlagwortung durchsuchen können. Dazu können zusätzlich Metadaten erfasst und Verlinkungen zu Adressen, Vorgängen, Projekten, Produkten etc. vorgenommen werden. Das kombiniert mit strukturierten Daten wie Adressen, Warenwirtschaft und was immer man will.
    Das alles lässt sich mit Workflows automatisiert lenken.

    Insellösungen müssen nicht sein und können Schritt für Schritt abgelöst werden.

  2460. Stimmt. Gestern Abend habe ich gerade wieder eine solche Lösung kennengelernt uf der Veranstaltung von Hansebelt in Lübeck: Die ambitionierte junge Firma Keeeb hat eine Lösung, um neu anfallende Daten aller Arten gleich von vorneherein zu . Es lassen sich auch vorhandene Daten nachträglich suchbar machen, allerdings ist dazu etwas Aufwand nötig.

  2461. Eine wirklich geile Tabelle die du da erstellt hast!

    Jetzt weiß ich genau welche Seite ich meinen Freunden zeige, wenn sie mich nochmal fragen sollten, welche Kopfhörer gut sind 😀

  2462. Grandios! Ich „zolle“ den Zollbeamten zwar höchsten Respekt (denn ohne sie wäre unsere Wirtschaft nicht annähernd so deutsch 😉 – aber manchmal sind die Herren in Blaßgrün auch echte Nervensägen. Jüngst wieder erlebt wegen eines Geschenkpäckchens aus den USA. Natürlich vom Zoll „gestellt“, wie es im Amtsdeutsch heißt. Und natürlich das Declaration Label komplett ignoriert. Viel Spaß beim Hören und Sammeln.

  2463. Ich Arbeite bei Kaffee Partner und mir schmeckt der Kaffee ,ob ein Automat läuft oder nicht liegt auch mit am Betreiber ,auch welche Bohne und wie die Wasserqualität ist….
    Wer die umstände mit (Verträge….) Kaffee Partner und CP Group kennt..
    Weiß auch , wer jetzt bei CP Group die Geschäftsführer sind …
    Aber jede /der Geschäftsfrau / Mann sollte doch einen vertrag lesen können …

  2464. Führen eines ausländischen Ehrengrad: Nach Abs. 2 darf man einen ausländischen Ehrengrad, der von einer nach dem Recht des Herkunftslandes zur Verleihung berechtigten Hochschule oder anderen Stelle verliehen wurde, ohne vorherige Genehmigung führen.

    im Original der Kultusministerkonferenz steht aber noch folgender Zusatz:
    Die auch zur Vergabe des entsprechenden (materiellen) Leistungsgrad befugt sind.

    Was heißt das?
    Die Stelle muss eine Institution sein, die Promotionsrecht besitzt.
    Nun das haben die Glaubensgemeinschaften der U.S.A. 100%ig alle nicht.
    Ob nun Spende oder durch Leistung ausgestellte Doktorentitel solcher Kirchen, sind hier in Deutschland nicht führbar. Ausländische Prof. h.c. Titel sowieso nicht. Siehe Kultusmi. Thüringen. Gilt in der gesamten BRD. Wenn Sie trotz allem nicht darauf verzichten wollen, so machen Sie unter Ihren Namen der Visitenkarte u.d.g. den Hinweis:

    Klaus Mustermann
    ———————-
    I received the following honors:
    Honorary Doctorate by the ecclesiastical institution RV/USA
    Dr. h.c. Klaus Mustermann

    Somit führen Sie nicht den Titel. Wenn Sie jemand mit Herr Doktor anspricht, so können Sie es dulden. Duldung ist keine Führung und somit auch nicht strafbar.
    Es kann Ihnen ja auch keiner verbieten darauf hinzuweisen, das Sie vom Sportverein frohes kneten eine Ehrenurkunde erhalten haben.

    gez.: Mike (In d. Rechtspflege i.R.)

  2465. Jetzt bin selbst ich, der doch gewisse „nerdige“ Hirnareale besitzt und auch über Röhrenbasishalbwissen verfügt, ausgestiegen, aber ich freue mich sehr, wenn du dich freust.
    Toll finde ich, dass du mit den „lilanen“ Frontplatten dem Design der 80er treu bleibst, ich hatte schon Sorge …
    Viel Spass mit den röhrenden Highendern, ich hingegen bleibe ganz bescheiden meinen Reussenzehnen treu.

  2466. Kaum erscheint dieser kleine Artikel, schon muss ich erfahren, dass Manley offenbar die Produktion des Neo Classic SE/PP 300B eingestellt hat. Das ist bedauerlich. Sehr bedauerlich.

  2467. Lieber Herr Dr. Kausch,

    ja, DAB erreicht nur sehr selten eine Qualität, die man mit gutem UKW-Empfang gleichsetzen könnte – falls das bei so unterschiedlichen Systemen (eines analog, eines digital) überhaupt so einfach möglich ist. BR Klassik gehört zweifellos dazu, hr 2 sollte mit seinen ebenfalls 144 kbps LC-AAC auch dazugehören, so dort nichts studioseitig vermurkst wird. Die nächstniedrigere Stufe (128 kbps LC-AAC) gibt es dann schon öfters: bei BR Heimat und bei WDR 3, bei Radio Bremen gleich 4 mal (Bremen 1, Nordwestradio, Bremen Vier, Bremen Next) – wenn überhaupt, lohnt sie nur beim Nordwestradio, der Rest ist ohnehin kulturloser Funk.

    Bei 120 kbps gibt es mit einigen Empfängern schon Probleme, die klingen beim schonenderen LC-AAC-Modus dann schauderhaft scheppernd. Deshalb hat der Saarländische Rundfunk bei 120 kbps bereits den technisch aufwendigeren und klanglich heftig synthetisch wirkenden HE-AAC -Modus mit künstlich erzeugten Höhen gewählt. Man nimmt Rücksicht auf mackige, fehlkonstruierte Empfangsgeräte…

    Nicht zutreffend ist aber, dass Bayern 2 Nord nur 64 kbps HE-AAC hätte. Zumindest in den nun neu gestarteten Regional-Muxen ist das Programm mit 96 kbps HE-AAC drin, obwohl kapazitätsmäßig trotz radikal hohem Fehlerschutz EEP 1-A mehr möglich wäre, da der Mux nicht voll ist. Aber es soll wiederum DAB-Empfänger geben, die bei zu hoher Brutto-Datenrate (ab 192 CU) Probleme bekommen, und hohe Brutto-Datenraten erreicht man auch mit niedriger Netto-Datenrate, wenn der Fehlerschutz hoch ist.

    Die reine Audio-Datenrate liegt übrigens deutlich niedriger als die meist angegebenen Werte. Grob kann man sie so ausrechnen: (Brutto-Bitrate „all inclusive“ * 11/12) – Slideshow-Bitrate. Die 11/12 kommen durch eine zusätzliche Reed-Solomon-Fehlerkorrektur, die es beim alten DAB nicht gab, die man bei DAB+ als weiteren Schutz gegen Empfangsaussetzer hinzugenommen hat und die ca. 1/12 Mehrdaten verursacht. Im Falle von BR Klassik hat man also ohne diese Fehlerkorrektur 144 * 11 / 12 = 132 kbps Datenrate und wenn man ca. 10 kbps Zusatzdaten annimmt (http://dabmon.de/data/10a5/monitor_ov_njs.html meldet meist so 1150 – 1200 Byte/s für die BR-Programe), bleiben etwa 122 kbps LC-AAC als reine Audiodaten übrig. Das reicht gerade noch so für sehr guten Klang. Weitere qualitative Einschränkungen bringt das recht starre Datenkorsett der DAB-Superframes, wodurch sich der Coder nicht so frei austoben und mit der Bitrate jonglieren kann wie bei einem „offline“ am PC erzeugten AAC-File.

    Im Jahre 2009 hat die EBU übrigens ein umfangreiches Testhören veranstaltet. Damals gewann 192 kbps MP2, der alte DAB-Standard, mit dem man in den frühen 90er Jahren startete. Die Fachleute gaben dem klanglichen Ergebnis nach umfangreichen Blind-Tests im Mittel über alle gehörten Beispiele ca. 88%. Bei DAB+ / 128 kbps LC-AAC mit vernachlässigbar niedriger Slideshow-Bitrate (resultierende Audio-Bitrate 113,3 kbps) waren es schon nur noch 80%. Bei 96 kbps HE-AAC waren es ca. 68%, jedoch bei so geringer Slideshow-Bitrate, dass für Audio 85,9 kbps übrigblieben. Bei heutigen Slideshow-Datenmengen wären dafür etwa 104 kbps nötig, also in etwa das, was der DLF bietet.

    Der übliche Mux mit 72 kbps heute würde dann teils aufgrund der umfangreicheren Slideshow-Datenraten etwa dem entsprechen, was man damals mit 64 kbps testete: magere 44% Qualität attestierten die Tester, die allesamt Audio-erfahren waren. „Absolut Relax“ im Bundesmux scheint etwa 8 kbps Slideshow zu benutzen, Radio Bob 4 kbps, die meisten anderen etwa 2 kbps.

    Die EBU war über diese Ergebnisse gar nicht erfreut und ließ die Tests wiederholen, diesmal aber mit unerfahrenen Testhörern, also ganz „normalen“ Menschen. Ergebnis: selbst magere 64 kbps HE-AAC erreichten noch ca. 74% Klangqualität. Und so macht man es heute also: fürs ästhetisch ungebildete und gehörmäßig versaute Volk reicht „akustischer Schweinetrog“, die anderen haben halt Pech gehabt. In der Schweiz und in Norwegen treibt man das ebenfalls konsequent bis unter die Erträglichkeitsgrenze. Der Norwegische öffentlich-rechtliche Rundfunk NRK verweist HiFi-Hörer ganz klar auf das Internet, wo die Programme in guten 192 kbps MP3 bereitstehen. DAB ist nur noch Notempfang für Henkelradio und Auto.

    Wobei, ganz ehrlich: ein Großteil der heutigen Radioprogramme braucht doch auch nicht mehr. Mit Ausnahme der Kulturprogramme ist doch bereits inhaltlich nichts mehr anhörbar. Muß man für diesen Schund hohe Bitraten verschwenden? Das Volk nimmts doch sowieso nicht mehr wahr.

  2468. Ich weiß, dass es tatsächlich in einigen Wirtschaftssegmenten einen echten Mangel gibt, zu wirtschaftlich vernünftigen Konditionen kompetente Mitarbeiter zu bekommen. Ich habe leider aber auch schon mehrfach erlebt, dass das Thema nur genutzt wird, um billigen Arbeitskräften das Wort zu reden: „Wir brauchen die BlueCard, weil ich für 2.000 Euro brutto keinen Netzwerkadministrator bekomme, der diverse Microsoft-Zertifizierungen mitbringt und bereit ist, regelmäßig Wochenend-Bereitschaftsdienste zu leisten“ – das war ein ernstgemeintes Statement eines IT-Systemhaus-Geschäftsführers! Daher bin ich skeptisch, wo echter Mangel herrscht und wo er nur eine politische Kampfparole ist. Was bei den Statistiken oben fehlt: Haben sich denn die Gehälter in den Regionen unterschiedlich entwickelt? Sollte ja der Fall sein, gemäß der Gesetzmäßigkeit von Angebot, Nachfrage und Preis in einer freien Marktwirtschaft…
    Und noch einen zweiten Punkt möchte ich anführen: Gerne wird die „Schuld“ bei der Politik gesucht bzw. dieser die Lösung des Problems aufgebürdet. Mehr Phantasie würde aber auch vielen Unternehmen gut zu Gesicht stehen. Jedenfalls wenn ich von Personalberatern höre, dass eine Stelle im Management lieber 12-18 Monate unbesetzt bleibt, weil man einen deutschsprachigen Kandidaten sucht, anstatt einen (sofort verfügbaren) Bewerber aus dem europäischen Ausland sprachlich und kulturell fit zu machen…

  2469. Hallihallo aus Berlin, ein herzliches Danke für
    den feinen Erfahrungsbericht (und die vielen Hinweise auf Stolperbrocken) über die „Ar-
    beit“ mit dem DP-8. Sehr schön ist auch der
    Schreibstil, der das Lesen zu einem Vergnü-
    gen macht.
    Audiophile Grüße
    Andreas Much

  2470. Ich möchte noch auf zwei ganz wunderbare Aufnahmen hinweisen: Während meines Urlaubs hat die Zeitgenössische Oper Berlin endlich Originalaufnahmen aus dem Konzert „Female Voices of Iran“. Man muss wissen, dass Frauen im Iran derzeit aus religiösen Gründen nicht alleine als Sängerinnen auftreten dürfen. Sie dürfen nur gemeinsam mit Männern singen. nach 1979 war noch nicht einmal das möglich. Wir konnten iranische Frauenstimmen während unseres Urlaubs hören. Aber das war schon eine große Ausnahme. Und das hier ist eine große Aufnahme. Hören!

    und

  2471. Ganz schön frech, die Schreibe! Gefällt mir. (Ich schreibe das lieber aus. ‚Gefällt mir‘-Buttons sind mir unsympatisch.)

    Auch wir sind seit mehr als 50 Jahren fast immer selbstorganisiert unterwegs. Dennoch ein kleines Plädoyer für eine gut (!) geführte Gruppenreise. Sie kann folgende Vorteile haben:
    – Man kann sich an den Mitreisenden abarbeiten (s.o.). Ist wohl ein allgemein menschliches Vergnügen.
    – Man kommt an Orte, bei denen man als Einzelreisender vor einer unerträglichen Warteschlange kapitulieren würde.
    – Es tut gut und ist auch erholsam, sich einmal um nichts kümmern zu müssen.
    – Man muss nicht im Dunkeln nach einem Hotel oder Campingplatz suchen.
    – Man muss nicht mit dem Partner rechten, weil man die Abfahrt verpasst hat oder das Navi falsch programmiert ist.
    – Man muss nicht mit saurem Magen nach einem Restaurant suchen und sich in der Not einen klebrigen Pizzastreifen reindrücken.
    – Vor allem aber: Man kann bei allen auftretenden Problemen auf die Reiseorganisation schimpfen,
    was aber bei der beschriebenen Reise kaum notwendig war.

  2472. Lieber Mik,
    vielen Dank für diesen wunderbaren Reisebericht. Ich habe ihn – ungeduldig Folge für Folge erwartend – mit großem Vergnügen gelesen. Voller Spannung habe ich allerdings auch nähere Einblicke in deinen Zug erwartet. Als großer Bewunderer des Orientexpresses und leidenschaftlicher Zugreisender hätte ich natürlich sehr gerne Fotos von deiner Kabine und dem Salonwagen gesehen. Das soll jetzt keinesfalls als Kritik, sondern als Anregung für einen 6. Teil verstanden werden.
    Für mich persönlich sind Länder, die nicht nach meinem Verständnis rechtsstaatlich organisiert sind (Ihr wisst schon Freiheit der Kunst, der Rede, der Getränke und Wahlen, Gewaltenteilung, Gleichstellung der Frau, Trennung von Kirche und Staat (Ups!) …), kein Reiseziel. Deshalb kann ich über „Schurkenstaaten“ wie z.B. Iran, Türkei und die USA nur Reiseberichte lesen.
    Ich werde weiterhin auf der Alm im Salzkammergut Urlaub machen (solange die FPÖ noch keine Mehrheit hat) oder in Dänemark in der Düne liegen. Fahre bitte mit deiner Leica weiterhin in ferne Länder und bringe so wunderbare Texte und Bilder mit. Von „Bagdad nach Stambul“ und durchs „wilde Kurdistan“, Mik Ben Nemsi

  2473. Lieber Alexander, es gibt noch so viele Bilder … Also gut, hier noch zwei vom Zug, einmal ein Bild von einem der diversen Empfänge an einem Bahnhof (roter Teppich, Lokalfernsehen, …) und einmal ein Bild aus unserem Abteil. und

  2474. Schon lange habe ich nicht mehr so schallend gelacht, als ich Mr. Livingstone so wunderbar beschrieben las! Uebrigens sitze ich allein zu Hause, na wo ist Mr. Livingstone im Moment? Klare Sache…. im Cern auf der Suche nach….. leider nie kapiert!
    Seine Frau

  2475. Die Überlegungen von Alexander Broy beschäftigen uns schon, seit wir reisen. Soll man in Staaten mit diktatorischem oder sonstwie ‚Besorgnis erregendem‘ System fahren? Wir haben uns oft dafür entschieden: Wir sind als ’68er‘ durch Francos Spanien gefahren, wir waren anfang der 70er Jahre im Griechenland der Obristen, wir waren in Putins Russland und wollten auch jetzt Persien kennen lernen, obwohl uns die religiösen Vorschriften aus der Steinzeit zuwider sind. Aber: Wir haben immer im Lande mit den Menschen gesprochen und glauben, durch unser Vorbild ein Sandkörnchen zur Verbesserung der Verhältnisse beigetragen zu haben.

  2476. Ein schöner Fund! Danke fürs Teilen.
    Also Gelb = Versalien, Schwarz = Sonderzeichen und Rot = Leerzeichen. Und wie setzt man ein Zeichen, bzw. tippt? das wäre auch noch interessant zu erfahren.

  2477. Das ist ja ein wahres Schätzchen! Also nicht wegwerfen. Gehört zur Technikgeschichte. Irgendwie erinnert der Typenkopf ein bisschen an den Kugelkopf der späteren IBM-Maschine. Ob da bei deren Konstrukteuren vielleicht ein Gedankenblitz gezündet hat?

    Der Beitrag erinnert mich an die Erfahrungen mit einer alten ‚Olympia‘ aus den 30er Jahren, auf der ich (JG 1939) als 15-Jähriger das 10-Finger-System zu erlernen versuchte. In meinen Erinnerungen notierte ich:
    „Den Umgang mit der Schreibmaschine hatte ich mir noch während der Schulzeit auf der ‚Olympia‘ meines Vaters beigebracht, einem Vorkriegsmodell, auf der mein Vater seine Rechnungen und Geschäftsbriefe im Zweifinger-System mit atemberaubender Geschwindigkeit zu schreiben pflegte. Die Betätigung der mechanischen Tastatur mit einem besonders langen Hebelweg stellte ein hervorragendes Training für die Fingermuskulatur dar.
    Die Farbbänder waren aus Baumwolle, die sich rasch abnutzte. So wurden die Bänder immer wieder mit einer zweifelhaften Farbtinktur ‚aufgefrischt‘. Es war also kein Wunder, dass sich die häufig benutzten Buchstaben – insbesondere das ‚e‘ – regelmäßig zusetzten und im Text einen hässlichen schwarzen Fleck erzeugten. Da half nur, die betreffenden Typenhebel mit der Hand herauszuziehen und die farbgetränkten Baumwollfasern mit einem spitzen Werkzeug heraus zu pulen. Später gab es eine Art Knetmasse, mit der die Typen gereinigt werden konnten. Beides aber führte regelmäßig zu blau gefärbten Fingern mit einer arg ‚eindringlichen‘ Farbe, die erst nach einigen Tagen mit der abschilfernden Haut verschwand, wenn nicht sogar Kleidung, Tischplatte oder Fußboden von der Reinigungsaktion Zeugnis ablegte.
    Die Reinigungsprozedur hatte oft zur Folge, dass die Typenhebel verbogen wurden und einzelne Buchstaben immer wieder klemmten. Dies war denn auch die Ursache für eine gewisse Hassliebe zu solchen mechanischen Schreibmaschinen, die mich beherrschte, solange ich sie benutzen musste. Ich erinnere mich an die diabolische Freude, die ich Jahre später dabei empfand, Typenhebel dieser Maschine einzeln herauszuziehen und sie mit Gewalt zu verbiegen, bevor ich das Gerät in den Schrott entsorgte.“

  2478. Ich habe einen Vertrag mit der Firma Kaffee Partner abgeschlossen und war dabei sehr, sehr naiv. Ich habe den Aussagen des Vertreter von Kaffee Partner geglaubt und mir nicht das Kleingedruckte in dem Vertrag angesehen. Er hatte mir das Bild vermittelt, dass der Vertrag wieder aufgelöst wird, wenn ich die nötigen Tassenzahlen nicht erreiche und mir sogar ein Beispiel genannt, wo sie es schon so gemacht hätten. Außerdem hat er wichtige Vertragsdetails gar nicht erst erwähnt, sondern nur die „Vorteile“ des Vertrags betont. Letztendlich hat das Bild, dass er vom Vertrag vermittelt hat und das was dann tatsächlich in dem Vertrag stand, nicht übereingestimmt.

    Damit möglichst keinem das Gleiche wie mir passiert, hier mal die Vertragsdetails und das vermittelte Bild:

    Tatsächliche Vertragsdaten
    Vermitteltes Bild
    Ich habe eine Kaffeemaschiene Minibona 1 gemietet
    Das war klar
    Vertragslaufzeit: 66 Monate
    Dazu kein Wort
    Mindestabnahme 10 Tassen pro Tag
    Es war die Rede davon, dass er die Abnahme auf 7 Tassen pro Tag drücken kann, wenn ich die Anzahl von 10 nicht erreiche. Außerdem: Ab einer Tassenzahl von 5, würde es sich für Kaffee Partner nicht mehr lohnen und die Maschine würde wieder abgeholt werden.
    Tassenpreis 32 Cent zzgl. MwSt.
    Das war klar
    Toppings sind nicht enthalten und müssen extra bezahlt werden
    Das war klar
    In meinem Vertrag ist kein Service enthalten (außer Auf-und Abbau des Gerätes). Sollte also etwas außerhalb der üblichen Garantiezeiten kaputt gehen, muss ich es selbst zahlen.
    Dazu kein Wort. Nur die Betonung darauf, dass der Aufbau „absolut kostenfrei“ sei.
    Der vertrag ist nicht kündbar
    Dazu kein Wort. Ganz im Gegenteil: Wenn ich mal alle Aussagen des Vertreters zusammenfasse, kam folgendes Bild heraus: Unter einem Verbrauch von 5 Tassen wird die Maschine wieder abgeholt und der Vertrag aufgelöst

    Natürlich habe ich bei Kaffee Partner angerufen und versucht wieder aus dem Vertrag zu kommen. Der Vertreter hat sich dazu gar nicht mehr geäußert und auf keine weiteren Kontaktversuche mehr reagiert und von der Kundenbetreuung kam die klare Aussage (und das auch noch in einem ziemlich unfreundlichen Ton): „Wir lassen Sie nicht aus dem Vertrag“ kein Wort zu dem Vertreter, kein Wort zu den Geschäftspraktiken.

    Wie es scheint, bin ich nicht der Einzige, der auf diese Masche reingefallen ist. Informationen gibt es hier: Kaffee-Partner jubelt Kunden langjährige Verträge unter – Sendungen – SRF

  2479. Man wählt und „druckt“ mit dem schwarzen Knubbel vorne. Indem man den Knubbel von links nach rechts über die Anzeige der Typen zieht dreht man das Typenrad. Beim Herabdrücken des Knubbels wird das Rad mit der ausgewählten Type auf die Walze gedrückt.

  2480. Eine weitere Buch-Empfehlung:
    Terence Ward: Eine Reise in das Herz des Iran. München: Piper/Malik 2007.
    Terence Ward (geboren 1957 in Boulder, Colorado) beschreibt eine Reise, die er 1998 zusammen mit seinen Eltern und Brüdern unternimmt, um die Orte und Personen seiner Kindheit wieder zu sehen, die er mit seiner Familie in Persien bis zum Sturz des Schahs verlebt hatte. Eine warmherzige gelegentlich bis ans Rührselige und sehr Persönliche grenzende Schilderung der Suche und dem Wiedersehen mit der persischen Familie, die sie seinerzeit betreut hatte.
    Sehr kenntnisreich, aber dennoch mit distanziertem Blick wird die Situation im Iran um die Jahrtausendwende beschrieben, als sich mit der Präsidentschaft Chatamis eine zögernde Liberalisierung durchzusetzen begann – eine Entwicklung, die der gegenwärtigen ähnelt.
    Es ist – gerade angesichts der derzeitigen Irrungen der US-amerikanischen Politik – angenehm, das Buch eines welterfahrenen Amerikaners zu lesen, der nicht die dumpfen selbstbezogenen Vorstellungen des Trumpeltiers, seiner Wähler und Unterstützer teilt.
    Leider ist die (hervorragend übersetzte) deutsche Ausgabe nur noch antiquarisch erhältlich.

  2481. Ich hab mal eine Frage, woher kommen die Zahlen für die Statistik bzw ich schreibe gerade eine Bachelorthema über das Thema reiseblogs und frage mich ob ich diese Statistiken verwenden kann?

    Mit freundlichen Grüßen

    Deborah

  2482. Liebe Deborah,
    Ihre Frage nach den Quellen bezieht sich vermutlich auf die beiden oberen Grafiken zu „Google Trends“. Hier handelt es sich um eine einfache Abfrage nach „Reiseblog“ über das Tool „Google Trends“: https://trends.google.de/trends/. Sie können diese Grafik also einfach selbst aktualisieren (aber auch gerne meine Daten verwenden). Herzliche Grüße.

  2483. Herr Kausch,
    möglich, daß ein Kommentar nicht erwünscht ist. Oder nur einer von deep end freaks. Oder von Tellerwäschern. Nun habe ich aber eine KünstlerSchreiberling-Referenz in Ihrem Blog gefunden, die mir den Mut zur Äußerung verleiht. Es gibt nicht viele aus Bayern ausgebürgerte, calvinistische Neofranken, die Quelle ist somit klar.
    Als reiner Tone-Enthusiast (ich wähle den Anglizismus, da er den Unterschied zwischen Ton, Klang und Ohrenklatsch sehr genau ersichtlich macht) verstehe ich nach wie vor nicht, wie es zu einem Vinyl Hype kommen konnte.
    Und wie sich Musikliebhaber so heillos einer völlig antiquierten Technik unterwerfen können, nur damit sie händisch am Musikgeschehen teilnehmen können. Nachdem ich vor langer Zeit meinen Zet 1, die Grado Pickups, die SME 3009er und den Grado Signature final verpackt habe und meine vielfältige Musik über neuzeitliches Equipment höre, habe ich viel mehr Zeit und Muße dazu. Nun stellen Sie den vollautomatischen Tellerwäscher vor. Und schon frage ich mich „ob dat alles nix wohr enn dä letzte paar Johr“ (Wolfgang N., Jraaduss), was uns der weltweite, feinsinnige, technologische Erfindergeist gebracht hat. Sie sehen mich fassungslos. Eine geringe Hoffnung versucht mir zu suggerieren, Ihr Bericht sei Satire und Ironie oder Ausdruck einer Affinität für Knacken, Knistern und Zirpen. Aber das ist wohl ausgeschlossen, nach dem mir durch mehrmaliges Lesen des Artikels die Ambition ersichtlich wurde. Behandeln Sie demnächst -folgerichtig- das Thema der 60er Jahre Wasch- und Spülmittel?
    Habe ich Gelegenheit, endlich wieder einmal die palmolivene Clementine zu hören und ihren gestreamten, wundervollen dialektischen SingSang mittels meines Palmer PHDA02 und des Grado GS1000e in mich hineinzuspülen?

    Übrigens: für den anscheinend elegischen Zeitvertreib erscheinen mir die einzusetzenden 2.300€ geradezu ein Schnäppchen zu sein, leider bin ich aber ein Miele – Adept.

    Mit immer noch erschüttert audiophilen Grüßen aus der Hauptstadt verbleibe ich mit vorzüglicher Hochachtung

    Bodo, Hörer

  2484. Liebe Bodo Falkenried,

    jeder Kommentar ist erwünscht und willkommen. Sowieso. Und ich habe ja gar nichts gegen digitale Musikreproduktion. Bei mir läuft ein Musik-Server gleichberechtigt – aber (ok) weniger geliebt – neben meinem Vinyldreher. Ich kaufe sogar immer häufiger HD-Musikfiles, die in der Tat eine Wiedergabequalität ermöglichen, an die auch ein guter Plattenspieler nicht herankommt.

    Auch gab es in meiner Jugend so viele wunderbare Platten, die ich mir einfach nicht leisten konnte. Vieles besaß ich in lausigen Kopien auf Tonbandkassetten, die heute noch lausiger klingen, als damals – wenn sie sich überhaupt noch fehlerfrei abspulen lassen. Vieles davon gibt es heute günstig als gepflegtes Second Hand Vinyl. Einiges gibt es auf CD, davon wiederum vieles in jämmerlicher Qualität. Also kaufe ich gerne und reichlich alte Platten.

    Ich habe aber auch aus alter Zeit noch einige Hundert Schallplatten und die wollen in guter Qualität gehört werden. Und dazu gehört auch eine regelmäßige Plattenwäsche.

    Im Wesentlichen geht es mir nicht um das Vinyl, sondern um die Musik, die darauf gespeichert ist. Allerdings bleibt es – für mich – ein schöner Nebeneffekt, dass Plattenhören ein willkommener Akt der Entschleunigung ist. Anders als die digitale Musikreproduktion und deren Konsum verleitet die Schallplatte auch zu einer Auseinandersetzung nicht nur mit einzelnen Stücken, sondern mit einem „Werk“. Der weite Weg zum Plattendreher verhindert das ständige „Zapping“.

    Kurz: es gibt vieles, was noch immer für die Schallplatte spricht – ohne das Digitale zu verdammen. Die Umständlichkeit des Plattenhörens nehme ich in Kauf und versuche sie mir schön zu reden. 😉

  2485. Nach der im Beitrag erwähnten Vorstellung des Support-Mitarbeiters habe ich leider bis heute keinerlei weitere Antworten von LinkedIn erhalten. Heute Morgen waren aber immerhin die meisten Stellenanzeigen gelöscht. Eine nicht bestellte Stellenanzeige gibt es immer noch. Ich habe das inzwischen wieder angemahnt. Ein völlig unmöglicher Service.

  2486. Zitat: …dass man ausgerechnet da, wo die Zeit entsteht, nicht mit ihr geht, ist anachronistisch.

    Ein nicht nur schöner, sauber recherchierter und analytisch sehr gut aufbereiteter Beitrag. Gerade letzteres hat mir als Uhrenliebhaber so manchen neuen Blickwinkel beschert. Aber zum Zitat: unsicher bin ich, ob das nicht zur Charakteristika des Metiers zählen sollte, auch wenn merkantile Aspekte zur Überlebenssicherung in globalen Märkten unabdingbar sind.
    Irgend etwas sträubt sich in mir, diese Kunstwerke schnöde für alle Welt ins Licht zu rücken, in „Communities“ einzuschleusen. Eifersucht? Vielleicht, es reden eh schon zu viele über diese Liebhaberei mit, die nicht berufen sind. Nicht ganz ernst und auch nicht die „zeitvollen“ Gleichgesinnten gemeint.

  2487. Ich bin versessener Radiohörer. (BR Klassik + BR2 bevorzugt). Neben meinem geliebten McIntosh MR80 und einem nun fast 40 Jahre alten US-Marantz 2270, beide betrieben im Optocore Netzwerk, bin ich im vergangenen Jahr auf den DAB Zug aufgesprungen und völlig unzufrieden. Der AUDAC DSP40 ist alles andere als ein Empfangsgenie, was vielleicht auch an den Antennen liegt, von denen ich mittlerweile 4 verschiedene angeschafft habe, alle untauglich. Die „gehörte oder empfundene“ Qualität überzeugt nicht. Ich finde keine Räumlichkeit, die Signale kommen gefühlt komprimiert und fast auschliesslich als Mittentöne herüber, sehr klar, aber scheppernd. UKW: bleibe mir erhalten!

  2488. Lieber Michael,

    spannend!

    Dabei war ich so begeistert von dem Buch von Tim, dass ich sogar meinen Laptop in Madrid vergessen habe vor lauter Flow. Und Professor Kempf traue ich auch unbedingt …

    Natürlich bekommen wir Probeexemplare geschickt oder wie im Fall von Tim sogar das PDF vorweg. Und natürlich ist der Review naiv. Wenn ich professionell täuschen will, dann mache ich einfach eine Adversary-Strategie zum Algorithmus, indem ich natürlich mehrere Reviews habe, notfalls auch ganz viele negative und das Buch bei Amazon kaufe, auch wenn ich es schon besitze. Ich teste mal, wer besser ist: AI oder HI 😉

    Beste Grüße

    Winfried

  2489. Schöne Geschichte – auch wenn ich nur angefangen habe zu lesen, weil ich mich fragte, was Du für ein Problem mit Dieter Kempf hast.
    Und natürlich gilt: traue nur dem Algorthmus den Du selber programmiert hast… Oder so ähnlich 😉

  2490. Was soll denn eigentlich “ 70iger Jahre“ sein?
    Sag doch mal 70. Richtig, siebzig.
    Und dann „iger Jahre“ hinterher.

    Siebzigiger Jahre 😀

  2491. [Zitat]Heute kann nur die SPD eine solche Opposition bilden.[Zitat]

    Als diametral Andersdenkender bin ich trotzdem soeben gerne Ihren Gedanken gefolgt. Sie haben sich Mühe gegeben, sie haben sich sehr verständlich Gehör verschafft. In einer persönlichen Gesprächsrunde würde ich Ihnen in jedem angeführten Beispiel vehement und beweisführend widersprechen. Und nun das obige Zitat. Nein, eine SPD kann im derzeitigen Zustand und kurzfristig gar nichts, aber auch gar nichts erreichen. Und schon gar nicht an einer Regierung beteiligt werden. Eine Partei, die sich (zum x-ten Male) innerhalb von 12 Monaten dermaßen zerfleischt, die weder die richtigen Führungskräfte beurteilen, auswählen und halten kann, in der das untere Mittelmaß Schulz -gefeiert- ungebremst dem Dilettantismus frönen und die Partei ins Abseits führen darf, muß zwingend noch tiefer stürzen. Am besten unter 10%. Gelingt dann irgendwann der Aufstieg, dann hat dieses Volksparteichen überhaupt erst wieder eine Berechtigung.
    Eine Groko ist so untauglich wie ein Kropf. Ich möchte nicht von zunehmend linken Spinnern mit-regiert werden, bei denen ich keine Strategie, kein Programm und nur ein desaströses operatives Verhalten erkennen kann.
    Ganz übel wird mir, wenn unsere Staatsfinanzen auch noch in sozialistische Hände geraten sollten. Als ob Sozialdemokraten jemals etwas von diesem Metier verstanden hätten.
    Die SPD gehört in die Opposition und selbst da würde sie derzeit von der taktisch geschickteren, aber umso unsäglicheren AFD in Schach gehalten und womöglich eh bald überrundet.
    Hoffnung, unseren immens reichen Staat durch die bereits begonnenen gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen und die bisher völlig fehlverstandene und falsch bewertete Globalisierung zu führen, sehe ich nur im (liberalen) modernen Konservatismus. Mit dem Gedankengut von Lasalle, W. Liebknecht und Bebel kann man heute nur noch ein historisches Panoptikum betreiben. Und das ist die heutige SPD-Riege für mich.
    Aber: warten wir mal die nächsten Wochen ab, vielleicht erledigt die SPD sich ja weiterhin und wir brauchen eine Groko nicht zu fürchten.
    Grüße in die sozialdemokratische Sumpflandschaft, Bodo Falkenried

  2492. Ich glaube ja, dass gerade ein Liberal-Konservativer keine Angst vor SPD-Finanzministern haben muss. Alex Möller, Karl Schiller, Helmut Schmidt, Hans Apel, Hans Matthöfer, Manfred Lahnstein, Hans Eichel und Peer Steinbrück waren allesamt keine Linkssozialisten, sondern klassische Keynesianer. Und fünf Monate Oskar haben den Finanzmarkt auch nicht sonderlich zerrüttet.

  2493. Danke für die gut nachvollziehbare Rezension. Ich suche einen Zuspieler für meinen Accuphase E-350 mit DAC-30 und da scheint mir der X50 das perfekte Gerät zu sein, wenn man seine CDs über Festplatte zugreifen möchte, ohne eine eigene Ripping- und NAS-Infrastruktur aufzubauen (habe nämlich so schon genug mit Computern zu tun…)

  2494. Das tut mir jetzt ja wirklich sehr leid, aber „Diversity“ ist so ziemlich das Unwissenschaftlichste, Ideologiegetriebenste, was man sich vorstellen kann.
    Die „gefühlten“ Vorteile sind nie empirisch robust nachgewiesen worden, auch nicht die betriebswirtschaftlichen. Positive Studien, wie auch die im Artikel zitierten, sprechen von „gefühlter Verbesserung“. Im Gegenteil ist schon in den 70ern – und im Einklang mit dem gesunden Menschenverstand – untersucht und nachgewiesen worden, dass heterogene Gruppen weniger effizient arbeiten und keine kreativeren Leistungen erbracht werden. Im Gegenteil.
    Vielmehr haben reichlich es Negativ-Anekdoten zu „Diversity Management“ zu weltweiter Berühmtheit geschafft.
    Die Namen James Damore und Lindsay Shepherd wecken lebhafte und dystopische Erinnerungen an die Agenda der Diversifizierer.
    Noch so eine kleine Geschichte: Nach einer Veröffentlichung einer Studie zur Ermittlung der „Top 100 Diversity-driven Companies in Silicon Valley“ war die (sogar öffentliche!) Reaktion der Techies die Frage nach den „Top 100 Diversity-ignorant Companies“. Die als Arbeitgeber jetzt sehr begehrt wären.

  2495. Da sind wir in der Tat sehr unterschiedlicher Meinung. James Damore hat sich ja nicht gegen Diversity an sich gewehrt, sondern darauf hingewiesen, dass rein bürokratische Diversity-Programme, wie sie seiner Meinung nach bei Google aufgesetzt wurden, nicht zielführend sind. Über seine Thesen zu biologischen Unterschieden zwischen Frau und Mann kann man streiten. Das hat aber mit dem Grundsatz von Diversity, also von Vielfalt im Unternehmen nichts zu tun. Der Fall Lindsay Shepherd liegt ähnlich: da wurde ein Professor, der sich weigerte Transgender-Personen mit der von ihnen gewünschten Anrede anzusprechen, als Nazi diffamiert. Auch hier geht es um unterschiedliche Erwartungshaltungen über die „Reichweite“ geschlechtlicher Gleichstellung. Aber so vielfältig wie unsere Gesellschaft ist, so vielfältig müssen Diversity-Programme aufgesetzt sein. Bei Siemens in Regensburg darf – und muss vielleicht auch – ein Diversity-Programm anders aussehen, als bei einer kleinen Werbeagentur in Kreuzberg. Entscheidend ist, dass wir in die richtige Richtung vorangehen und dabei möglichst viele Menschen mitnehmen. Das ist dann selbst schon Diversity. Da aber, wo unter dem Mantel von Diversity Ausgrenzung geschieht, ist sie von vornherein zum Scheitern verurteilt.

  2496. Danke für den Beitrag – in bester journalistischer Tadition, engagiert aber doch mit Distanz. Liest man nicht mehr oft so was auf „privaten“ Blogs.

  2497. Das ist sehr schön, ich habe die Lektüre ganz ähnlich empfunden, und mir geht die heimliche Größe dieses Buches immer noch nach. Den Schriftsteller in Manfred Jannot würde ich allerdings nicht unterschätzen. Das alles kommt wie harmlos daher, hat aber eine feine Prosodie und besteht eine zuverlässige Probe: Es lässt sich auch laut lesen.

  2498. Es ist Jannots Verdienst, anders als die übliche Geschichts(be)schreibung, deren Szenerie regelmäßig in den großen Städten angesiedelt ist (z.B. jetzt wieder in der ARD-Serie ‚Babylon Berlin‘), die Verhältnisse in der Arbeiterschaft und den bäuerlichen Lebensumständen der Provinz anschaulich darzustellen. Dort gab es eben das Plumpsklo auf dem Hof und man hatte bestenfalls ein einziges Kleid und einen Anzug ‚für gut‘. Die Kinder mussten Löwenzahn für die Kaninchen und Pferdeäpfel zum Düngen der Bohnen und Kartoffeln im kleinen Nutzgarten sammeln. Dies war überlebenswichtig in der Zeit des Hungers und der allgemeinen Not der Wirtschaftskrise bis in die 30er Jahre hinein. Kein Wunder, dass viele Menschen – als sich die Verhältnisse allmählich besserten – den Herrn mit dem Schurrbart wie einen Erlöser empfanden und ihn – zumindest anfänglich – freiwillig wählten, bis dann die braunen Horden der Freiwilligkeit ein Ende machten. So haben es auch mir meine Eltern berichtet.
    In den Verhältnissen der Kriegs- und Nachkriegszeit, wie sie Jannot beschreibt, habe ich mich – wenngleich einige Jahre jünger – direkt wiedergefunden. Auch meine Familie überstand die Kriegszeit ‚auf dem Lande‘ und zog dann in die Kleinstadt der besseren Schul- und Lebensmöglichkeiten wegen. ‚Familie‘ ist dabei ein Euphemismus. Es waren Notgemeinschaften von mehreren Rumpffamilien und Einzelpersonen. Die Männer waren im Krieg und – wie auch mein Vater – oft noch sehr lange in Kriegsgefangenschaft, sofern sie überhaupt zurückkamen.
    Die Wohnverhältnisse waren bei mehr als 10 Millionen Flüchtlingen katastrophal. Alles was man hatte, Möbel, Geräte, der ‚gute Anzug‘, das Fahrrad, Geschirr, eine Uhr oder eine Einkaufstasche, stammte aus der Vorkriegszeit. Wenn etwas kaputt ging, war das eine Katastrophe. Und viele hatten nicht einmal diese Habseligkeiten, weil sie auf der Flucht bestenfalls persönliche Dokumente und ein paar Erinnerungsstücke hatten mitnehmen können.
    Angesichts dieser Verhältnisse, wie sie auch Jannot sehr anschaulich beschreibt, kann man die Klage über die vielen Menschen, die heute ‚unter der Armutsgrenze‘ (das eigentliche Problem dabei ist die Definition von Armut) leben, nur als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Wenn junge Leute es heute besonders schick finden, durchlöcherte Hosen zu tragen, sollten sie darüber nachdenken, dass dies damals aus purer Not geschah und man sich dafür schämte.
    Jannots Buch wird seine Leserschaft vor allem bei denjenigen finden, die sich an die Überwindung dieser Not aus eigenem Erleben oder zumindest aus ihren Nachwirkungen bis weit in die 60er Jahre erinnern. Zu empfehlen wäre es aber vor allem jüngeren Generationen als Mahnung, welches Ende nationalistische und populistische Bewegungen (auch der Nationalsozialismus war eine solche!) nehmen können, wenn man ihnen nicht rechtzeitig in Wort und Wahl Einhalt gebietet.
    Sorry für den langen Text; aber Jannots Buch lohnt eine intensive Beschäftigung. Man kann es nur empfehlen.

  2499. Danke für die Liste! Und wie steht es mit Asbest? Soviel ich gehört habe, wird das Material heutzutage vermieden. Die Freunde von uns haben sich für eine Asbestsanierung entschieden, weil sie das Material für einen Giftstoff halten.

  2500. Liebe „helga“. Du Schelm. Du arbeitest doch offenbar bei einem Entsorgungsbetrieb für „professionelle Asbestentwicklung“ und hast hier eben einen Link auf deine Website platziert. Solltest du da deine Frage nicht selbst beantworten können?

  2501. Also: Ich als Händler bin einer der letzten, die auch auf Messen vorführen.
    Und seit einigen Jahren kann man tatsächlich fast ausschließlich Hersteller auf den Messen antreffen…

    Das liegt aber meines Erachtens daran, dass es für den Händler unglaublich teuer ist, auf einer Messe ein Zimmer für die Vorführung zu bekommen und die Händler das aus eigener Tasche finanzieren müssen!
    So geht es bei ca.1600€ Selbst für ein kleines Zimmer einer Hausmesse los.
    Hinzu kommen Kosten für die Anfahrt, Versicherung, Verpflegung etc.
    und vor allem die auszustellenden Geräte selbst!!! Es ist leider nicht so, dass die Hersteller den Händlern da einfach alles zur Verfügung stellen würden. So nach dem Motto: Jetzt verkauft mal!
    Wenn ich vor einer Messe als Händler nicht die neuesten Produkte ordere, dann wird daraus nichts…
    Und wir reden hier von den High End Produkten, welche wirklich eine geringe Spanne bieten…(oft nur ca. 30%! Ja, richtig gelesen!Allerdings rede ich hier von Geräten die nicht fern Ost hergestellt werden!)

    D.h. der Händler muss sich das erst einmal leisten können und nach bzw. durch die Messe entsprechende Einnahmen verbuchen können, damit sich das ganze überhaupt lohnt und nicht ein Riesen Loch in die Kasse reißt.
    Ich bin jetzt 6 Jahre auf Messen dabei und in nur 2 Jahren davon bin ich durch den Mehrumsatz durch die Messeauftritte gerade mal auf plus minus null gekommen.
    Das sind Produkte, welche man nur mit Verlust mit 20-30% Messerabatt raushauen könnte! Und das ist meiner Meinung nach heute auch ein Riesenproblen für uns Händler: Denn Geiz ist geil!
    Zudem kommt, dass die meisten Menschen im Verhältnis zu den 70er und 80er Jahren viel weniger Kaufkraft haben!
    So kostet z.B. Ein Lautsprecher der damals 3000 DM gekostet hat, heute 5000€. Das wären 10000 DM!
    Verdienen Sie über dreimal soviel vor Damals? Wahrscheinlich nicht.
    Das ist versteckte Inflation!
    Beim Porsche sieht es nicht anders aus!
    Oder z. B. im Baumarkt oder beim Fahrradhandel….
    Nur bei Produkten, wie konventionellen Lebensmitteln z.B. merkt man da nicht so gravierend was, da diese Produkte durch Steuern subventioniert werden.

    Und so sterben die Händler langsam aber sicher aus -erst auf den Messen und dann auch die Ladengeschäfte.
    In Zukunft wird es meiner Meinung nach fast ausschließlich auf den Direktvertrieb hinauslaufen.
    Das ist meiner Meinung nach einfach so die Entwicklung. Nicht zuletzt durch den online Handel.
    Und den kann man auch nicht wirklich von Händlern(außer von so Multimillionären, die den normalen Händlern noch das Geschäft ruinieren) in dieser Branche verlangen, da es hier um hochpreisige Produkte geht, welche meist Lieferfristen haben, die von der Norm abweichen. Und das kann sich kaum ein Händler leisten, wenn da was schief geht, bekomme ich nicht mal eben so schnell z.B. ein Ersatzgerät. Und von jeden Teil eines auf Reserve? Das wäre schön, ist aber leider für uns Händler Utopie.
    Bestellbutton: drei bis sechs Monate Lieferfrist? Wer soll da online was verkaufen, außer vielleicht etwas Zubehör?
    Selbst die meisten Hersteller bauen,zumindest die hochpreisigen Sachen, erst auf Bestellung…
    Also tritt der Kunde zurück und der Händler bleibt auf dem Kram sitzen.
    Das kann dann nicht lange gut gehen.

    Naja so kommt man von Hölzchen auf Stöckchen.
    Das hört sich jetzt vielleicht alles ein bisschen frustriert an, soll aber einfach mal einen ganz ehrlichen Denkanstoß an die liebe Kundschaft und Außenstehende sein.
    Dann braucht sich der eine oder andere auch nicht wundern, warum sich das alles so entwickelt…

    Highphidele Grüße von einem Fachhändler der Branche!

  2502. Wenn Du denkst, das ist jetzt die Unterkante, belehrt Dich die Realität eines Besseren.
    Es ist wirklich das Widerlichste, was der Wahlkampf bisher zu bieten hatte.

  2503. Nicht prüfen, ob man anklagt, sondern anklagen! Und –vor allem — alle öffentlichen Mittel, etwa nach dem Parteiengesetz, aus denen diese Plakate vermutlich finanziert sind, kappen.

  2504. Auf dem Plakat ist eine Gefängniszelle abgebildet auf die sich wohl auch der Spruch bezieht. Aber gut, manchmal sieht man das, was man sehen will.

  2505. @Julia: das macht es doch nicht besser. Ein Straftatbestand war der „Volksverrat“ in der Nazidiktatur. Und wenn heute z.B. AfD-Politiker Merkel oder – wie die AfD in Sachsen-Anhalt – gleich die ganze SPD als Volksverräter bezeichnen, dann drohen die Rechten den Sozialdemokraten mit Inhaftierung. Der badenwürtembergische AfD-Politiker Räpple bezeichnete gleich SPD, Grüne, CDU und FDP als „Volksverräter“. Auch der Dritte Weg bezeichnet regelmäßig Politiker von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP als „Volksverräter“. Sollen die alle hinter Gitter? Wer jeden, der anderer Meinung ist als „Volksverräter“ denunziert, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er als Nazi demaskiert wird.

  2506. Die — vermutlich gewollte — Assoziation kann noch eine andere sein, wenn man solche Plakate mit dem Text „Reserviert für Volksverräter“ an Laternen-Masten anbringt: Zu Nazi-Zeiten hat man „Volksverräter“ auch schon einmal an Laternen-Masten aufgeknüpft, die damals noch geeignete Querstreben enthielten.

  2507. Nach mehreren Wochen kam gestern die erste wirklich persönliche Antwort von der Deutschen Glasfaser mit einer Entschuldigung und der Einsicht, dass es durchaus die Aufgabe der Baufirma ist, aufgebuddelte Löcher auch wieder zuzubuddeln. Wir hatten die Grube inzwischen selbst verschlossen. Alle anderen Punkte meiner Beschwerde blieben unerwähnt. Mal sehen, wie lange es nun dauert bis jemand die Absperrungen abholt.

  2508. Vielen Dank für den interessanten Testbericht zum Citroen DS 5. Ich finde die Umsetzung vom Hybrid sehr gelungen. Einen Verbrauch von 3 bis 6 Liter ist wirklich sehr umweltfreundlich.

  2509. Ein gut geschriebener Artikel. Hatte Spass beim Lesen und werde mir nun eins bestellen. Danke für die unterhaltende Review

  2510. Schreibgefühl Top, Schrifterkennung überraschend gut, lesen von E-Books und PDF macht spaß so lange man nicht plötzlich die ladeanimation beim „umblättern“ sieht. Zum Skizzen weniger geignet, alleine schon weil SVG oder PDF Export als reines Bild erfolgt.

    Sprich SVG oder PDF ist nur ein Container und der Inhalt ein Bild -> Dateigröße sehr hoch und bearbeitungsmöglichkeiten am PC = 0. Zumindest keine Genaue weil keine Kurven oder änliches exportiert werden.

  2511. Lieber Michael, was für eine aufmunternde Kritik. Sybille will das Buch haben, und unser Enkel wird es auch kriegen. Danke.

  2512. …also ein Vinyl-Fan alter Schule und dann diese Rechtschreibung? Was soll denn der Quatsch, lediglich die Kleinschreibung zu nutzen? Auch die deutsche Sprache, deren Grammatik und Rechtschreibung ist erhaltenswert! Mit Verlaub – aber das ist wirklich Kinderkram.

    Grüße
    Harry Hirsch

  2513. Lieber Harry Hirsch,
    Jacob Grimm, dem die deutsche Sprache ja nun einiges zu verdanken hat und der sogar noch älter als Emil Berliner ist, merkte zum Thema Kleinschreibung einst an: „den gleichverwerflichen misbrauch groszer buchstaben für das substantivum, der unserer pedantischen unart gipfel heißsen kann, habe ich … abgeschüttelt.“ Ich selbst schwanke ein wenig zwischen beiden Welten, wie man diesem Blog unschwer anmerkt, je nachdem, ob Grimm oder Freud mich antreibt. 😉

  2514. Und wieder sind einige Wochen ins Land gegangen. Die Deutsche Glasfaser hat im mai zugesagt, dass sie die Baufirma veranlassen werde die Absperrgitter abholen. Heute kam eine Mail an mit dem Hinweis, die Bauarbeiten im Ort seien abgeschlossen (siehe Bild). Die Absperrgitter sind natürlich noch da. Wer also professionelle Absperrungen für seine Baustelle oder seinen Hobbykeller sucht: Ich gebe sie kostenlos ab! Sie stehen seit sechs Monaten hier herum wie Godot, der nicht gehen will.

  2515. Hallo Herr Kausch,

    Sie schreiben „vom Arbeitsrechner“, jedoch wie steht es um IT Sicherheit und privacy? Wie geht Ihre Firma damit um, denn das rM nutzt eine (unbekannte) Cloud und läßt mindestens die OCR Texte von Maschinen lesen

    Gruß
    Stefan

  2516. In gewisser Weise ist das Thema Datenschutz tatsächlich eine offene Flanke, da die Schrifterkennung ja über die Public Cloud stattfindet. Aber ein K.O.-Kriterium ist das nicht. Remarkable selbst ist ein norwegisches Unternehmen und sie bestätigen die DSGVO-Konformität, ihre Cloud Services nutzen aber die Google Cloud mit der bekannten Backdoor-Problematik. Die Daten werden bei der Übertragung verschlüsselt und angeblich auch nicht gespeichert. Und Google sichert vertraglich zu, dass Daten niemals über eine Backdoor US-Behörden zugespielt werden. Es bleibt aber natürlich ein Restrisiko wie bei jeder Public Cloud. Streng vertraulich Dinge gebe ich nicht in die Cloud, die Texterkennung via Remarkable findet dann einfach nicht statt. Die Übertragung von pdf-Daten auf den stationären Rechner kann dann auch lokal über USB erfolgen.

  2517. Die DG bzw. deren Generalunternehmer hat bei uns mit den konkreten Arbeiten im Haus begonnen und von mir dann nach ein paar Stunden erstmal Baustopp erhalten. Jetzt warte ich auf das Backoffice der DG, damit wir klären, wie es weitergeht. Ich bin kurz davor, dem Generalunternehmer Hausverbot zu erteilen.
    Ich werde auf alle Fälle schnell drüber bloggen und das hier verlinken.

  2518. Sehr detailliert geschrieben, toll.
    Noch zwei Fun Facts: Anfänglich baute Herr Mästling übrigens vernickelte Regenschirmgestelle in seiner Fabrik, bis er 1924 die „Genehmigung für den Bau von Rundfunkanlagen“ erhielt. Als er anfing, in Ulm Radioempfangsgeräte zu bauen, konnte dort nicht mal ein Radiosender empfangen werden; der nächste Mast stand seinerzeit in Stuttgart. Zu weit für eine Übertragung. 😉

  2519. Danke dafür, Michael.

    Ich würde sagen, da sind Formulierungen dabei, die >zweifelsfrei< strafbewehrt sind.

    Allerdings, ich habe das nur gelernt.
    Zum Praktizieren fehlt mir mangels 2. Staatsexamen die Befähigung zum Richteramt.

    Welch ein Glück. Sonst gäbe es wohl meine 3 Kinder nicht. 🙂

  2520. Sehr schön geschrieben – wunderbar auch die Fotos der vergangenen Vehikel.

    Müsste man sich als Leser entscheiden, war der R4 wohl der stylischste Wegbereiter, der X-Type wohl eher nicht 😉

    Alles Gute und allzeit Gute Fahrt mit deinem Neuen. Und das wird noch lange nicht der/das letzte Gefährt(e )vor dem Kombi!

  2521. „X-TYPE“??? Das ist ein XJ unter dem Dino-Ei, einer von zwei weißen, die es in München damals gab. X-TYPE … Ich bin doch keinen umgelabelten Mondeo gefahren. Aber drei XJ: einen XJ Sport in Westminsterblue, einen XJ8 in BRG und den weißen im Alu-Mantel. X-TYPE … Ich fasse es nicht … ich fasse es nicht … wenn das nicht von einem käme, der selbst so ein wunderhübsches altes Auto fährt … ich könnte mich glatt vergessen … 😉 Im Bild der mittlere.

  2522. Eigentlich gibt es sogar noch einen. Da war ich aber nur Teilhaber. Mir gehörte ein Drittel eines alten Käfer, den wir 1976 mit abgelaufenem TÜV für eine Frankreich-Rundfahrt gekauft hatten. Nach viereinhalbtausend Kilometern und drei verbrauchten Nylonstrümpfen als Keilriemenersatz haben wir ihn mit 50 Euro Gewinn (Eberspächer Standheizung!) weiterverkauft.

  2523. Mea culpa… Zu kurzsichtig. Aus dieser Perspektive sah das Ding für mich wirklich aus wie der X. Aber ok, Iren sind bekanntlich männlich. Ändert nichts daran, dass der R4 einfach Kult ist. Der Käfer allerdings ist ja herzallerliebst – im Marienkäfer-Design 😉

  2524. Ich habe im Juni den Schritt hin zu vollekektrisch gewagt. Und ich war mit dem Auto auch schon in der Provinz. 😉
    Mein Fazit nach 5.000 km: Ich möchte nicht mehr zurück zum Verbrenner. Zugegeben, die Ladesäulen müssen noch mehr und schneller werden. Aber das bessert sich gerade von Monat zu Monat (und als Pionier hat man ohnehin eine gewisse Leidensfähigkeit).
    Aber das Fahrgefühl ist einfach sensationell. Das ist so wie mit Servolenkung, Automatik und Klimaanlage: Hat man einmal dieses Feature, fragt man sich, wie man jemals ohne leben konnte.

  2525. Ich suche schon lange ein digitales Notizbuch, das wie remarkable die Vorzüge meines aktuellen Begleiters (Leuchtturm) erfüllt. Nach den Ausführungen hier bin ich – so hoffe ich – fündig geworden. Ein Punkt bleibt noch, die Frage nach dem Speicherplatz. Das rm hat 8 GB, die sind mal voll. jetzt nehme ich ein neues Notizbuch zur Hand und das alte wandert ins Gestell, wo ich es bei Bedarf wieder hervor nehmen kann.
    Kann ich die Notzibücher von rm zu archivzwecken als pdf aus der Applikation am PC exportieren um wieder für neue Ideen platz zu schaffen oder bleibt mir nur die Löschfunktion übrig?

  2526. Selbstverständliche lassen sich die Notizbücher auf den PC exportieren. Sobald eine W-LAN-Verbindung besteht geschieht der Datenabgleich – auf Wunsch – automatisch, so dass die Daten vom rm jederzeit auf dem PC zur Verfügung stehen. Dies macht Sinn aus Gründen der Datensicherheit, der Ressourcenoptimierung und der Ergonomie. Der rm dient ja der mobilen Datenerfassung („Notiererei“), aber die Notizen werden ja oftmals auf dem PC ausgewertet. Alle Notizen bleiben also in jedem Fall erhalten. Je nach Datensicherung bis in alle Ewigkeit ;-).

  2527. Ich stimme dir aus vollem Herzen zu! Vor allem die Aussage, durch die Privatisierung von Infrastrukturaufgaben seien diese noch nie besser erledigt worden, ist meiner Ansicht absolut richtig. Trotzdem darf man sich beschweren über Ulkigkeiten. Zum Beispiel, wenn mir die Bahn für die Strecke Berlin München vier verschiedene Sitzplätze in vier verschiedenen Wagen reserviert, oder dass ich beim Online-Briefmarken kaufen gefühlt 10 mal klicken muss, obwohl ich extra eine Online-Porto-Kasse eingerichtet habe, bei der ich mich natürlich auch noch anmelden muss.

  2528. Wir sind fast in Tränen darüber ausgebrochen, dass die arme Greta Thunberg so ein furchtbares Schicksal erleiden musste. Weiß denn die Deutsche Bahn nicht, dass man diese Ikone der Öko-Bewegung, die ja sonst auch schon mal in einer schicken Sonder-Segelyacht unterwegs ist, nicht einfach auf einem popeligen Erster-Klasse-Platz fahren lassen darf. Da gehört doch mindestens ein Sonder-Abteil, ein Sonder-Waggon oder sonst irgendwas Sonder- reserviert!
    Und etwas ernster: Bahn und Post sind Infrastruktur-Einrichtungen, die der Daseinsvorsorge dienen. Diese müssen — wenn sie denn schon privatisiert sind — so reguliert und öffentlich ausgestattet werden, dass sie dieser Aufgabe für den Bürger gerecht werden kann. Man vergleiche etwa die Mittel, die der Bahn für die Modernisierung zur Verfügung stehen, mit denen, die in den Bau von Fernstraßen fließen, die dann von billigen LKW-Kolonnen kaputtgefahren werden. Von den versteckten ökologischen Kosten ganz zu schweigen.

  2529. Wow, ich bin jetzt sehr überrascht über diesen Artikel und auch sehr dankbar.

    1.) Ich bin nicht der einzige der von der Deutschen Glasfaser konsequent ignoriert wird. Nachdem ich bei der Bundesnetzagentur Beschwerde eingereicht habe, haben sie mehrmals Fristen der Bundesnetzagentur verstreichen lassen. Die Fristen meine ehemaligen Anwältin haben sie auch ignoriert.
    Zum anderen haben die sogar die oberste Telekommunkationsbehörde schamlos angelogen und falsche Tatsachen behauptet.

    2.) Dann schicken die mir eine Zahlungserinnerung ohne vorheriger Rechnungsstellung. Schreiben von mir an die Deutsche Glasfaser werden mit Mahnungen und Androhungen, weitere rechtliche Schritte (inkl. SCHUFA-Eintrag) einzuleiten beantwortet.

    Zur Info:
    Ich hatte urplötzlich und aus heiterem Himmel seit dem 02. Juni 2019, ca. 19:00 einen kompletten Ausfall der Anschlusses. Mehrmalige Bitten und Fristen, den Schaden schnellstmöglich zu beheben wurden, konsequent ignoriert.
    Bis 19. Juni 2019 ging immer noch nichts und ich bekam keinerlei Info wie lange der Schaden noch andauern wird und mir blieb keine Wahl als außerdordentlich zu kündigen. Die außerordentliche Kündigung haben sie natürlich nicht anerkannt!

    Das ist der reinste Psychoterror mit der Deutschen Glasfaser und ich muss jetzt wohl das Gericht bemühen. Da ich konsequent ignoriert werde.

    Ich kann wirklich nur JEDEM ABRATEN zur Deutschen Glasfaser zu gehen!!!!!

  2530. Bin seit einigen Tagen ein glücklicher Besitzer des reMarkable.
    Nach unzähligen Versuchen in den letzten Jahren mit verschiedenen iPad-Varianten und dazugehörigen Apps, habe ich tatsächlich etwas gefunden, was mich zufrieden stellt.
    Auf ein Manko bin ich jedoch gestossen, bzw. nicht dahinter gekommen, wie sich folgendes bewerkstelligen lässt:
    wie bringe ich einzelne Inhalte einer Seite (bzw. eines Blatts), oder zwei komplette Seiten zusammen?

    Hoffe hier auf einen erfahrenen Anwender zu treffen und würde mich über einen guten Tipp sehr freuen.

  2531. Warum hast du nicht wie Tim – ein echter Hassredenprofi – einfach geschrieben:

    „Es hat sich nichts geändert: die Schotten sind ganz d*cht, die Engländer n*cht.“

  2532. Ironie und Satire sind zutiefst menschlich (in der Regel von klugen Menschen) und für Algorithmen oder auch DL eine kaum knackbare Nuss.

  2533. Der erste Verlierer in einem Krieg ist die Wahrheit…
    So ist es leider auch in dem Krieg gegen die Raucher, der leider aktuell von der Antiraucher-Taliban gewohnen wurde.
    Propaganda und Lügen ohne Ende, mit sehr viel Geld auf alle Kanälle verbreitet, haben leider eine weit verbreitete Gehirnwäsche ausgelöst. Es geht lange nicht mehr um die Wahrheit, sondern nur um Macht und finaziellen Interessen.
    PS: Ich glaube nicht, dass Passivrauch der Gesundheit schadet, weil es keine Bewise dafür gibt. In jedem Fall, in 99,99% der Fälle nicht (Ausnahme vielleicht Asthmatiker). Ich glaube aber schon, dass manche Nichtraucher den Zigarettenrauch als störend empfinden. Das gibt ihnen aber nicht das Recht, alle Räumlichkeiten der Welt nur für sich zu beanspruchen! Das gibt ihnen auch nicht das Recht, die Raucher zu beleidigen, zu beschimpfen oder zu diskriminieren.
    Jeder Mensch in dieser Welt stört „irgendwen“ oder „irgendwas“ (die Umwelt zum Beispiel), einfach weil er existiert. Wer keine Sünden hat, soll als erster den Stein werfen… Oder einfach nur „leben und leben lassen“. Ja, auch die Raucher leben lassen! Menschenwürdig, nicht so wie jetzt!

  2534. @SvB: In Ihren Ausführungen schwingt klar die Annahme mit, dass teilzeittauglich und familienfreundlich vor allem Frauen sein sollten/dürften/müssten. Warum eigentlich?
    Doch zum eigentlichen Post:
    Tatsächlich haben diejenigen, welche sich ernsthaft mit Gleichberechtigung befassen, diese noch niemals ausgegrenzt, wo in den Mantel geholfen oder die/der Zahlende auserkoren wird. Es geht um weit wichtigere Punkte, mit deren Aufzählung man niemals aufhören könnte und sollte. Das hat mit Gleichschaltung nur insoweit etwas zu tun, als die Grundlagen wie beispielsweise Entlohnung am Arbeitsplatz gerne gleichgeschaltet sein sollten.

  2535. Lieber Michael, ja, ich teile Deine Einschätzung voll und ganz. Dieser „Übertrumpf-Wettlauf“ mancher Politiker kotzt mich an. Es ist gut, dass Prantl und Du daran erinnert, was aus solchen Situationen erfahrungsgemäß wird. Aber was sollen wir machen? Ich glaube, wir sollen Solidarität mit einigen der Schachen zeigen. Ich werde jetzt beginnen, die freiberuflichen Musiker zu unterstützen, die jetzt nichts mehr verdienen können und die trotz der Bedeutung, die die Kultur für unsere Gesellschaft hat, nicht wirklich gefördert werden, zumindest noch nicht. Wenn jeder von uns sich in solchen Bereichen engagiert, entsteht ein Netz von Solidarität, und das bewirkt etwas in dieser wüsten Zeit. Packen wir es an. Danke für Deinen Beitrag.

  2536. Uneingeschränkte Zustimmung. Ich teile diese Sicht der Dinge in jedem Punkt.
    Diese Gesellschaft wird wohl trotz des zarten Zusammenrückens in einigen Teilen noch weiter und stärker auseinanderreißen.

  2537. Sehe ich Genau so. Inmitten der Aengste vor der Krankheit und der Faszination durch Kollektive Solidaritaet droht Wachsamkeit zu gunsten unserer Demokratie verloren zu gehen. Sebastian Kurz der vor kurzem noch dabei war das Sozialsystem zu zerschlagen geriert sich nun als guter Hirte der seine Schaeflein rettet. Und die meisten folgen blind. Wir muessen jetzt lauter werden mit unseren Gegenstimmen.

  2538. Es ist in der Tat beängstigend, wenn die BILD titelt „So einen brauchen wir auch“ und den österreichischen Kanzler als „Knallhart-Kurz“ und Vorbild für Deutschland positioniert. Ich will nicht schon wieder einen Schreihals aus unserem Nachbarland importieren. https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/coronavirus-oesterreichs-klartext-kanzler-kurz-so-einen-brauchen-wir-auch-69382808.bild.html. Und es ist gefährlich, wenn der politische Diskurs durch vorgebliches Expertenwissen ersetzt wird. Haben denn unsere Medien vergessen, wie ignorant die „Experten“ des RKI lange Zeit auf die ersten Meldungen zur Corona-Epidemie aus China reagiert haben?

  2539. Man wird sehen, wie viele Einschränkungen unserer Freiheit, den Einschlag des Virus‘ in die Zwillingstürme unserer Gesellschaft, überdauern werden.

  2540. Vielen Dank für den Einblick in Deine Gedanken und Deine Familienchronik.
    Ja, ich gebe Dir Recht, in einem Deutschland, das den Krieg gewonnen hätte, würde ich auch nicht leben wollen.
    Vielleicht nicht mal dürfen.

  2541. Leider zutreffend. Auch mir fehlt meine gute Stunde Zugfahrt 1-2 x pro Woche ins Büro bzw. nach Hause. Das waren insgesamt gut 4 Stunden Zeit. Zeit um konzentriert Dinge abzuarbeiten, Zeit um aus dem Fenster zu sehen und nachzudenken oder mal gar nicht zu denken, Zeit um Briefe zu schreiben (natürlich nicht, sondern um ausführliche private Mails oder WhatsApp Nachrichten zu formulieren) , Zeit um Protokolle fürs Ehrenamt zu schreiben, oder eigene Blogposts oder Artikel für den Corporate Blog, Zeit um Tweets zu lesen, Zeitschriften oder Bücher. Stattdessen rutscht man aus dem Bürostuhl direkt in das Familienleben. Da kann Mann auch schlecht sagen, ich gehe jetzt erstmal eine Stunde ins Kaffeehaus, um mich mir zu beschäftigen – sondern steigt gleich wieder voll ein; nahtlos von Kunden zu Kindern, in meinem Fall.

  2542. Schöne Reminiszenz an die Jugend. Teletext (und natürlich BTX) waren, trotz augenfeindlicher Pixeldarstellung, Meilensteine in der Informationstechnologie. Oftmals waren die Teletext-Seiten (heute wäre das wohl Online-Content) interessanter als das TV-Programm selbst. Danke für die schöne Erinnerung!

  2543. Auch wenn dein Beitrag schon etwas älter ist, möchte ich drauf hinweisen, das die Vergleichsbilder von Flux Hifi ein Fake sind wie man unschwer daran erkennen kann, das es sich nicht um die gleichen Nadeln handelt. Ich habe das damals schon auf der Firmenseite moniert und eine wenig schmeichelhafte Mail bekommen. Daher meide ich Produkte dieser Firma seitdem. Auch finde ich den Preis des Sonic völlig überzogen für das was er angeblich können soll.

  2544. Normalerweise rocke ich meine Nadeln nicht so runter, aber wenn ich mal Zeit habe mach ich mal selbst ein paar Makro-Aufnahmen. Ich bin von der Reinigungswirkung nach wie vor beeindruckt.

  2545. Hmm ok das wäre wirklich eine Ergänzung mal „unparteiische“ Vorher/Nachher Vergleiche zu sehen. Danke für dein Angebot.

  2546. Ich nutze die App regelmäßig für einen schnellen Nachrichtenüberblick. Dabei fällt allerdings schon auf, dass die Redaktion nicht in „Breaking News“-Geschwindigkeit arbeitet. Auch die Themengewichtung ist oft seltsam, da mit Gewalt pro Rubrik drei Nachrichten geliefert werden müssen. Da tauchen manchmal seltsame Sportereignisse auf (und ich meine jetzt nich den FCN), statt wichtigen Nachrichten oder Ereignissen eine Zeile mehr einzuräumen.

  2547. Ich finde das Citroen DS 5 sehr schön. Wie du schreibst, finde ich es modern und stilvoll. Ich möchte ein neues Auto kaufen und informiere mich zum Thema, um mich für das richtige Modell zu entscheiden. Ein Hybrid kann definitiv eine gute Lösung sein!

  2548. „Unsere intensivsten und nachhaltigsten Erlebnisse haben selten mit Sprache und häufig mit tiefstem Verstehen zu tun.“
    Hm in meinem Modell der Verständlichkeit -> itl-Kompaktseminar unterscheide ich zwar auch Sprache und Bedeutungsverstehen (bei mir „Tiefere Bedeutung“ genannt), aber ich denke, das eine benötigt und beeinflusst das andere. Daher begrüße ich wie Sie Künstliche Intelligenz (KI) und (MT) Maschine Translation und hoffe, dass Empathie und Emotion noch als rein menschliche Angelegenheiten dazugefügt werden und bleiben.

  2549. Der Artikel spricht mir aus der Seele. Danke, Michael Kausch, dass Sie ihn hier aufgreifen. Ich arbeite schon so lange im industriellen Sprachen-Business und hatte auch nie viel mit Sprach- und Literaturwissenschaft am Hut, aber ich hatte das Glück, in neun Jahren in Spanien, genau die geschilderten Momente zu erleben, in denen man sich über die Sprache eine Kultur, eine Art, die Welt zu sehen, erschließt.
    Ich war fasziniert von der Übersetzungs-App mit deren Hilfe uns ein Taxifahrer in China in Windeseile erklärte, wie wir ihn wieder finden würden und wo es die besten Dim Sums gäbe. Aber schöner war die Erfahrung, als wir in Vietnam ein Moskitonetz erstehen wollten, und die Dame in dem Laden, ob meiner ausladenden Gesten über meinen Körper hinweg zur Demonstration des gewünschten Gegenstandes, meinte, ich wäre schwanger und ich mein pantomimisches Repertoire nochmal überdenken musste.

    Der Artikel von Tobias Haberl hat auch bei der itl AG, gerade im Fachbereich Übersetzung, zu interessanten Gesprächen angeregt. Ich habe mich beispielsweise mit unserem Vorstand Peter Kreitmeier unterhalten, der ebenfalls die Meinung teilt, dass gerade im persönlichen Erleben von anderen Ländern und Kulturen die Sprache ein wichtiges Puzzleteil ist, das weit über den reinen Informationsaustausch hinausgeht.
    Er hegt sogar die Befürchtung, dass durch maschinelle Übersetzungslösungen ganz grundsätzlich das Erlernen von Sprachen einen Rückschlag erleiden kann und damit einer der ältesten Disziplinen des menschlichen Lernens ein jähes Ende bereitet würde.
    Natürlich sagen wir heute noch, dass auch in Zeiten von maschineller Übersetzung Menschen gebraucht werden, die einer Fremdsprache mächtig sind, weil auch die beste Maschine eine humane Nachbearbeitung benötigen wird – zumindest für Textsorten, bei denen es darauf ankommt, dass jedes übersetzte Wort auch tatschlich stimmt!
    Die aktuelle Entwicklung von Machine Learning zielt jedoch darauf ab, dass irgendwann die Maschine mit ihren Algorithmen sich selbst trainiert und die Qualität sichert. Es bleibt also abzuwarten, wie das Profil des Sprachexperten in der Zukunft ausschauen wird.

    Und da sind wir schon bei beim professionellen, „industriellen“ Einsatz, wo sich die Ausgangslage ganz anders darstellt.
    Hier bietet die neue Technologie Vorteile, die auf Kunden- und Dienstleisterseite goutiert werden können. Auf einmal kann man einfach, schnell und kostengünstiger übersetzen! Und die emotionale Komponente ist – zumindest was die Übersetzung von technischer Dokumentation betrifft – im Gegensatz zur privaten Anwendung nicht relevant.
    Zudem ist die maschinelle Übersetzung längst in der Branche angekommen, in der Wörter in Centbeträgen bepreist werden, welche im vergangenen Jahrzehnt durch die Globalisierung, aber nicht zuletzt auch durch die wachsende Technologisierung, um 30 bis 40% gesunken sind. Alleine mit der Leistung eines menschlichen Übersetzers und im Idealfall eines menschlichen Revisors können einige der aktuell kursierenden Dumpingpreise nicht kostendeckend sein.
    Aus diesem Grund sehen wir bei itl die Entwicklung der maschinellen Übersetzung in unserer Branche mehr als eine Chance denn als eine Gefahr.
    Sie eröffnet uns und unseren Kunden neue Möglichkeiten: so können kleine Märkte mit Dokumentation in ihrer Sprache versorgt werden, was bislang ggf. das Übersetzungsbudget gesprengt hätte, Prozessautomatisierungen, die Systeme von Kunden und Dienstleistern in sog. Ökosystemen verbinden, können mit maschineller Übersetzung auch quasi in Echtzeit internationalisiert werden. Hier besteht ein enormes – derzeit nicht ausgeschöpftes – Potenzial, das Kunden und Dienstleistern neue Geschäftsperspektiven eröffnet.

    itl setzt in seiner gesamten Unternehmensausrichtung verstärkt auf neue Technologien. Maschinelle Übersetzung ist nur ein Baustein in dem Gefüge Online First, Community Driven und „Echtzeit, alles andere kommt zu spät“.

    …aber ab und zu freuen wir uns heimlich, wenn Sprache durch ihre nur scheinbare Regelmäßigkeit der Maschine mal wieder ein Schnippchen schlägt.

  2550. Sehr informativ was hier geschrieben wurde.
    Bei uns (35112) sucht die DG aktuell 40% der Bevölkerung um das Glasfaserkabel zu verlegen zu dürfen.
    Eure Erfahrungen bestärken meine Bedenken gegenüber der DG (kommen mir eher wie eine Türklinkenputzer Vereinigung vor).
    „kaufen sie heute Abend noch dann gibt es einen NUR HEUTE Rabatt“.
    Auf einer KAFFEFAHRT erwarte ich das, aber nicht bei einer seriösen Veranstaltung!

  2551. Nachdem der ganze Installationsärger inzwischen einige Monate her ist muss ich aber doch sagen, dass der laufende Betrieb recht ordentlich funktioniert. In den letzten 12 Monaten kam es in meiner Erinnerung zwei mal zu kürzeren Problemen bzw. Ausfällen. Da kenne ich von anderen Netzanbietern Schlimmeres. Die Stabilität des Netzwerks ist bislang in Ordnung. Ich hatte noch nicht viel Anlass die Servicequalität im Krisenfall zu testen. Dazu kann ich also nicht viel sagen. Meine Kritik bezieht sich wirklich auf die Installationsphase. Da gibt es allerdings nichts zurückzunehmen. Was mich auch wundert ist, dass sich das Unternehmen bis heute nicht gemeldet hat, obwohl dieser Blog-Eintrag ziemlich gut rankt (z.B. „erfahrung deutsche glasfaser“ rang 6) und ich ein sogenannter „Influencer“ in der lokalen Entscheidungsrunde war. Aber vermutlich betreibt die Deutsche Glasfaser noch nicht mal ein vernünftiges Monitoring.

  2552. Im Landkreis Ebersberg gibt es schon länger Probleme mit der Deutschen Chaos- und Lügenfaser :
    https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/ebersberg-bayern-probleme-beim-glasfaserausbau-subunternehmer-13834906.html

    Was mir schon sehr oft aufgefallen ist, dass verantwortliche Politiker die massiven Probleme sehr oft bagatellisieren oder sogar verschweigen. (Damit soll wohl eigenes Fehlverhalten vertuscht werden)

    Bis jetzt hatte JEDE, wirklich JEDE Gemeinde im Landkreis Ebersberg Probleme mit der Deutschen Chaos- und Lügenfaser.
    (Und was man im Netz so liest auch viele anderen Gemeinden.)

    Ich kann jedem nur nachwievor von dieser Chaos- und Lügenfirma abraten.

    Und sollte mal jemand ein Problem mit der Firma haben, dann dokumentiert alles haargenau bis ins kleinste Detail. Bei Telefonaten, macht Mitschnitte von dem Telefongespräch. (Natürlich vorher den Teilenehmer über den Mitschnitt informieren, sonst macht man sich strafbar!!!)
    Die Lügen im nachhinein bis sich die Balken biegen!

  2553. Hallo zusammen

    Ich bin auch drauf reingefallen , ich habe denn Vertrag unterschrieben, mir wurde auch gesagt monatlich Kündigen würde gehen der Vertreter sagte beste Angebot ich hatte aber auch nicht soviel Zeit da wir draußen eine Überdachung gemacht haben zu diesem Zeitpunkt mit 6freunden , nun sagte der Vertreter habt ihr Durst auf einen Kaffee ☕️ oder mich oder Schokoladen mich klar er zückte garnicht lang ging er zu seinem Auto und baute denn Kaffee Automaten auf und jeder probierte und schmeckt er euch ja gut sagten die Freunde ich selber auch okay ich schau mal was ich preislich machen kann okay sagte ich nach ca 1,5std sagte er 260€ monatlich zu66monaten dies karm mir echt teuer vor Service alles drin nun musste ich wieder in denn Garten meine Freundin und Bruder und ein Freund von mir waren mit ihm im Büro von mir nach 30–50min rufte er ich hab alles zusammen gebaut wieder und ich sollte mal was unterschreiben das ich oder wir kaffeebroben bekommen haben von ihm okay sagte ich und schaute mir nicht richtig alles an nun 2tage später waren wir fertig im Garten und ich hatte mir das angesehen und dachte ich fasse es nicht ein Vertrag auf 66monate für 260€ ich kündigte sofort nun karm Post zu mir 6seiten mit Unterschrift von mir drauf wie der Firmen Stempel wo ich aber nur 1stempel reingemacht habe aber alle 5kopien haben 1orginal Stempel drin was ich garnicht verstehe !??!!??….,,,,,,,hat er meinen Firmen Stempel einfach mal genommen so glaube ich das weil bei nachfragen bei meiner Freundin und Bruder sagte der Vertreter er müsste was ausfüllen was ich unterzeichnen soll was ich auch gemacht habe und bin wieder in denn Garten und der Firmen Stempel lag am Tisch….! Nach der Kündigung was ich gemacht hab nach 5tagen wurde ich misstrauisch da stand einfach der Vertreter vor meiner Tür und sagte warum ich gekündigt habe ich sagte ich will die Maschine nicht und 260€ das ist wahnsinnig da bin ich ruiniert da ich nur 1angestellten habe und er sagte warten sie mal was können Sie monatlich bezahlen da der Vertrag nicht kündigen kann okay sagte ich und glaubte ihm 50–80€ mehr nicht und er ging nun meldet er sich wieder am nächsten Tag und ich sagte die Woche würde es nicht gehen das müssen wir machen sonst müsste ich ja 260€ bezahlen okay nach 2tagen karm er wieder und hilt mir schon wieder ein Vertrag von 66monaten hin denn ich unterschreiben muss das ich nicht 260€ bezahlen muss ich sagte ich lesse mir das erstmal durch okay sagte er aber nicht mehr freundlich das war der selber Vertrag nur mit 80€ Stadt 260€ er rufte an ich sagte keine Interesse wir müssen uns mal zusammen setzen da ich nicht einfach so kündigen kann ich drückte ihn weg nach 10–/20anrufe von ihm die ich ignoriert habe stand er einfach wieder vor der Tür und ich machte ihm klar das er sofort mein Grundstück verlassen soll nun 3std später rufte eine Frau an und sagte wir brauchen eine Lösung und ich würde nicht so schnell aus dem Vertrag kommen. Bin ausgerastet und sagte das hier was sie machen ist Betrug wie ihr Mitarbeiter…….. der hat michverarscht ihr egal gibt sie denn Anwälten weider ich hatte immer noch keine Bestätigung das ich gekündigt habe ich schrieb wieder 2–5mal an nach dem letzten Anschreiben habe ich mit reingeschrieben das das eine Haustür Geschäft ist und Betrug usw aufeimal wir haben ihre Kündigung erhalten am 24…….2020 ich habe bis jetzt nichts mehr gehört was soll ich tun und die Kaffeemaschine wollten sie liefern haben angerufen ich sagte gleich das ich gekündigt habe und ich sie auch nicht annehmen werde

    Ich brauch nun mal Rat oder wie ich weitervorgehe wenn ich das nämlich bezahlen soll mit 260€ da kann ich meine Firma schließen oh Mann ich kann schon momentan nicht mehr richtig schlafen und von Kaffeepartner hört man nichts Vertrag war mai 2020 bitte ich um kurz Infos oder Hilfe danke

  2554. Lieber Marcel G,
    Ich betreibe nur dieses Blog und kann keine Rechtsberatung erteilen. In solchen Fällen empfehle ich natürlich den Weg zum Anwalt oder – wenn man sich das nicht leisten kann – vielleicht zur Verbraucherberatung. Die gibt es leider auch nur in größeren Städten. Aber ein erster Anlaufpunkt wäre jedenfalls diese Adresse im Internet: https://www.verbraucherzentrale.de. Vielleicht aber meldet sich ja auch die Firma Kaffeepartner auf Grund dieses Eintrags bei dir. Wäre schön. Sie lesen dieses Blog. Das weiß ich. ;-).

  2555. Guten Tag. Auch hier in Brunnthal wurde Glasfaser hoch angepriesen. Nun ist nichts mehr wie es war. Mein ehemals schöner gepflasterter Weg ist jetzt eine reine Stolperfalle. Keine Reaktion auf meine Beschwerden. Den Router haben wir auch noch nicht erhalten. Also das ganze Unterfangen ist der reinste Mist und das auch noch von der Gemeinde befürwortet. Ich werde wohl auch über einen Anwalt reagieren.

  2556. Hallo Regina,

    mach das am besten so schnell wie möglich. In der Regel antworten die erstmal 1-2 Monate nicht. (Selbst die Geschäftsführung hat die Schreiben und Mahnungen meiner damaligen Anwältin nicht beantwortet).
    Wenn dann der Support oder deren Anwälte mal nach Wochen antworten, lehnen die jegliche Forderungen „freundlich ab“, wie sie dann immer schreiben und lügen das blaue vom Himmel runter!

    Viel Glück!

  2557. shada.nl vertreibt seine Artikel auch über den Hagebau-Markt. Im unteren Abschnitt ist für Contact Germany „Auf der Langwies 1a in Hünstetten“ angegeben. Die Tel.-Nr. wird aber unter Matthias Hartmann, August-Bücher-Str. 14 ebenda geführt. Ein Name wird jedoch dort nicht genannt. Ich werde die Tage ‚mal dort vorbei gehen, sind ja Nachbarn …

  2558. Moin, moin! Also, wir haben seit ungefähr drei Jahren unseren Anschluss bei der Deutsche Glasfaser (400 Mbit/s) und haben bis jetzt noch keine Probleme gehabt! Die Hausbegehung und die Bauarbeiten wurden damals sehr schnell und professionell durchgeführt. Unser Vorgarten, wo die Glasfaserleitung verlegt wurde, sah genauso wie vorher aus. Die Bauarbeiten werden in der Regel von den Generalunternehmen aus der Region durchgeführt und da finden sich erhebliche Unterschiede wie man liest!
    MfG aus Münsterland

  2559. Hmm, zu dem nicht abgeschlossenen Tiefbau auf dem privaten Grundstück gibt es eine ganz einfache Maßnahme:“ Ersatzvornahme unter Übernahme der Kosten durch deutsche Glasfaser“.
    Ankündigen unter Fristsetzung und Zustellnachweis (z.B. Zustellung durch Gerichtsvollzieher), danach einen Tiefbauer/Galabauer der eigenen Wahl beauftragen, die Einfahrten fachgerecht wiederherzustellen und die Rechnung zu deutsche Glasfaser schicken. Wenn nicht gezahlt wird, mahnen, danach gerichtliches Mahnverfahren, Vollstreckungsbescheid und Kontopfändung der Konten der DG.
    Aber tröstet euch, ein Kunde von mir – wohlgemerkt nicht dem Privattarif mit CGNAT, sondern mit 4 echten IP-Adressen für 250€/Monat netto, hat auch selten Antworten auf die Mails erhalten und DG brauchte über 5 Monate vom ersten Techniker bis zur betriebsfähigen Bereitstellung des Anschlusses. Natürlich kamen die Techniker ohne jede Terminabsprache, so dass in der Firma niemand qualifiziertes vor Ort war, der den Techniker in den Serverraum lassen konnte.
    Ein weiterer Termin wurde trotz klarer Vorgabe durch den DG-Disponenten unangekündigt um 2 Tage vorverlegt. Nur, weil der Techniker (wohl als erster überhaupt) mal die Mail durchgelesen hatte, konnte eine weitere nutzlose Anfahrt verhindert werden.
    Man hat den Eindruck, dass DG einfach zu klein ist (Fachpersonal in Verwaltung und Planung sowie Tiefbau fehlt) oder zu viele Aufträge in kurzer Zeit angenommen hat. So wie 1und1 ganz zu Anfang der 2000er , wo auch nix rundlief und es jetzt wenigstens bei Standardprozessen (meist) läuft.

    Da kommt DG sicherlich auch irgendwann hin – der eigentliche Netzbetrieb läuft bei meinen Kunden erstaunlich stabil, aber aktuell stechen die „Störungen im Betriebsablauf“ natürlich deutlich hervor…

  2560. Natuerlich ist diese Werbung rassistisch, sowas nennt man ,,Versteckte Rassismus“: Versteckte Rassismus ist eine Art Rassismus zu zeigen, ohne dass die Polizei Wind bekommt. Ich glaube, die wollen uns mitteilen, dass sie gegen ,,Nichtweissen“ sind! Traurig 🙁

  2561. Eine wunderschöne Geschichte!

    Eine andere — zweifellos erfundene — hat sich in Österreich zugetragen: Eine Familie mit einem kleinen Sohn wohnte in einem Haus mit einer steilen Treppe in das Obergeschoss. Das kecke Söhnchen versuchte immer wieder, diese Treppe herauf zu krabbeln, was ihm auch beinahe gelang. Von der letzten Stufe stürzte der Kleine jedoch eines Tages mit einem lauten Krach auf den Boden herunter und blieb laut schreiend und mit einer blutenden Kopfwunde liegen. Der herbeigerufene Arzt versorgte den Kleinen und beruhigte die Mutter auf ihre Frage, ob von der Kopfverletzung etwas nachbleiben könne; „Nein, nein, da müssen Sie sich keine Sorge machen, Frau Hitler.“

  2562. Spannend, wenn auch wenig überraschend, ich habe auch nur geklickt, was ich mag (und dazu gehört nun mal zwangsläufig, dass ich es kenne).
    Allerdings habe ich festgestellt, dass ich mitnichten alle FB-Posts gesehen habe, sonst hätte es vielleicht ein paar Herzerl mehr gegeben.
    Vielleicht sind wir aber auch in einem Alter angekommen, wo man sich musikalisch mehr nach Vertrautem sehnt, was man kennt und immer schon gehört hat und einem die eigene Jugend wenigstens einen Moment lang zurückgibt. Da bleibt dann Neugier, Interesse, Experimentierlust doch ein wenig auf der Strecke. Oder verkürzt in freier Abwandlung:
    Was der Senior nicht kennt, hört er nicht.
    Dabei wäre es doch heutzutage wesentlich leichter, zumindest mal in Unbekanntes reinzuhören (z..B. via Spotify) als in einem Laden mal zu fragen, ob man die Platte mal probehören darf.

    Jetzt aber bin ich gespannt auf die 100 Bücher – und werde wieder nur klicken, was ich mag oder was mich zumindest so anspricht, dass ich es lesen möchte.

  2563. Ich mach das tatsächlich anders. Ich schreibe mir immer wieder Lese- und Hörtipps in einen Notizzettel in mein Smartphone mit Hinweis von wem der Tipp kommt und kaufe später Platte oder Buch. Natürlich abhängig davon , von wem der Tipp kommt. Es gibt Menschen, die schätze ich sehr und ich würde blind jedem ihrer Restaurant-Tipps folgen und um jeden Buch-Tipp einen großen Bogen machen. Und umgekehrt. Natürlich kommt es vor, dass man ab und an dann auch mal ein Buch nach einigen Seiten mit großem Stöhnen auf die Seite legt. So ging es mir mit einem japanischen Schriftsteller, dessen Namen ich schnell verdrängt habe. Aber das kommt doch recht selten vor. Es überwiegen die positiven Überraschungen. Solange mein Hof- und Hausbuchhändler noch lebte konnte ich zu ihm gehen und sagen „Ich hätte gerne was zu lesen“ und er drückte mir ein Buch in die Hand. Er kannte meine Vorlieben, z.B. Expeditionsgeschichten aus dem 19. Jahrhundert, Geschichtenerzähler orientalischen oder südeuropäischen Zuschnitts mit getragener Erzählweise und Menschen mit skurrilem Humor.
    In der Literatur gelingt mir die Weiterentwicklung noch leichter als in der Musik. Aber auch da helfen mir wohlmeinende Freunde und der Rundfunk. Immer wieder zücke ich beim Zündfunk oder in Bayern 4 Soundhound und identifiziere einen Interpreten, von dem ich mir später eine Platte kaufe. Auch hier folge ich manch gut gemeinten Ratschlägen. Das Leben ist zu kurz um immer im gleichen Teich zu baden. Aber wem erzähl ich das, lieber Lutz 😉

  2564. Hallo zusammen,

    habe gerade die Kommentare durchgelesen und bin auf eine Information gestoßen, die besagt, dass die PDF die ich auf das Gerät lade als ein Bild geladen wird und auch zurück dann nur als ein Bild kommt. Das bedeutet, dass ich im Dokument nicht mehr nach Text suchen kann?

    Ist das so richtig?
    Gruss
    Nusret

  2565. In der allerersten Version erlaubte das reMarkable tatsächlich noch keine Textsuche. Nach einem Softwareupdate (der Hersteller ist da recht rührig) lassen sich pdf-Dokumente inzwischen beliebig durchsuchen. Man klickt im geöffneten pdf-Dokument links unten auf das Dokument-Icon, dann auf „Suche“, dann kann man im Suchfeld einen Suchbegriff eingeben und sofort werden die Suchergebnisse angezeigt. Nicht möglich ist bislang eine Dokument-übergreifende Volltextsuche. Zumindest ist dies in der Version 1 nicht dokumentiert.

  2566. Oh je, das mit der Garageneinfahrt ist ja wirklich ärgerlich. Bei uns in Goslar sollen bei unserem Haus nun auch Tiefbau-Arbeiten stattfinden. Ich bin ja für schnelle Leitungen. Hoffe, es geht schnell.

  2567. Danke für die sehr persönlichen Empfehlungen! Die „Schiffsmeldungen“ habe ich schon gelesen und geliebt. Die Verfilmung ist auch nicht schlecht. Ich werde mir dann wohl als Nächstes die „Atomstation“ vornehmen (beim lokalen Buchhändler bestellt).

  2568. Normalerweise habe ich es ja nicht so mit sinnigen Kalendersprüchen bekannter Menschen. Aber Albert Camus sei trotzdem zitiert:

    „Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird.“

    Lassen wir es blühen und freuen wir uns daran.

  2569. Haben Sie denn inzwischen die neue Version geliefert bekommen? Gibt es hierzu dann auch wieder einen Test?

    Viele Grüße

  2570. Bei uns im Raum Bad Nenndorf sind Werbevertreter vor einigen Wochen von Haus zu Haus gegangen. Meinem Vater wurde erzählt, er würde keinen Vertrag abschließen, man würde nur Unterschriften sammeln von Interessenten, um die 40% zu erreichen und bei ihm am Haus würde auch nichts aufgebuddelt. Gutgläubig hat er unterschrieben. Heute habe ich mir die Unterlagen mal angesehen. Leider war es eine Auftragsbestätigung und die Widerrufsfrist ist abgelaufen. Er hat sich leider nichts durchgelesen. Bis zum eigentlichen Stichtag waren die 40% nicht erreicht, so das die DG einfach mal die Frist verlängert hat. Gestern kam die Mail, dass die 40% erreicht sind. Jetzt frage ich mich, kann man zurücktreten, da a) vom Vertreter falsche Aussagen getroffen wurden und nicht über die Kosten aufgeklärt wurde und gleich das größte Paket angegeben wurde, b) bis zum eigentlichen Stichtag die Prozente nicht erreicht wurden oder c) der Vertrag ja eigentlich erst mit erreichen der 40% zustande gekommen ist und erst evtl. dann die Frist beginnt? Im Großen und Ganzen eine sehr üble Machenschaft. Schade, dass mein Vater den Vertreter nicht vertröstet hat, bis ich dabei sein konnte. Zuhause habe ich nicht aufgemacht, der arme Vertreter wäre an mir verzweifelt. Bei Allem was ich hier und im Netz lese, rate ich von DG ab. Ich verstehe die Euphorie eh nicht, ich warte lieber, bis die Telekom irgendwann soweit ist.

    Kann wer was zu meinen Fragen sagen?

  2571. Solche Erfahrungen sind mir neu. Das klingt in der Tat nach „Drückerkolonne“. Ich würde mich im ersten Schritt direkt an die „Deutsche Glasfaser“ wenden. Bislang kenne ich zwar zahlreiche Probleme, die haben aber immer mit den externen Unternehmen zu tun, die mit der Verkabelung beauftragt werden. Und hier werden extrem Kosten gespart und entsprechend schlecht ist der Service bis hin zu strafrechtlich relevanten Vorgehensweisen. Im Vertrieb könnte ich mir vorstellen, dass die „Deutsche Glasfaser“ hier Kulanz bietet. Zumindest muss die „Deutsche Glasfaser“ erfahren, dass es solche Probleme im Vertrieb gibt. Im zweiten Schritt sollten Sie sich über die örtliche Verbraucherzentrale informieren, ob und mit welchem Aufwand sie rechtliche Schritte einleiten können. Ich würde es aber erstmal im Guten versuchen und mit der „Deutschen Glasfaser“ reden. Das ist ja kein schlechtes Unternehmen. Der Telekommunikationsmarkt ist nur verdammt schlecht reguliert. Sie können auch mit anderen Anbietern sehr bittere Erfahrungen machen.

  2572. Hallo Tobias,
    DG beauftragt auch externe Promotionfirmen – so auch hier, wo DG endlich ausbauen möchte. (Der lokale Anbieter ist vertriebsmässig im Tiefschlaf und hat in einem Jahr 6%, DG in 6 Wochen 32% Vertragsabschlüsse zusammenbekommen, die technisch minderwertigen GPON-Lösungen der Telekom bringen nix und wären letzte Wahl, Telekom kann nur ISDN und Mobilfunk gut – na gut, jetzt nur noch Mobilfunk)

    Von diesen externen Vertriebsmitarbeitern wurde allerdings nicht gelogen, es war jederzeit klar, dass es sich um einen echten Anbieterwechsel und passende Vertrag handelt. Fragen wurden kompetent beantwortet. Natürlich wurde klargestellt, dass der Ausbau erst bei 40% startet.
    Ich war beim Verkaufsgespräch meiner Nachbarn aus Versehen dabei, weil ich meine Ladestation neu verdrahtet hatte und am anderen Ende der Buschgruppe im Garten das Vertriebsgespräch stattfand – alle Aussagen der Mitarbeiterin waren in Ordnung, Fragen wurden ehrlich und korrekt beantwortet. Provision ist wohl für die großen Anschlüsse höher, aber es wurde auch deutlich drauf hingewiesen, dass man nach 1 Jahr in den kleineren Tarif wechseln kann. Also insofern alles korrekt.

    Es ist natürlich nicht auszuschliessen, dass es auch andere Vertriebsmitarbeiter gibt, die einfach nur Ihre Provision kassieren wollen. Wobei allerdings die Leute auch immer nur das hören, was sie hören wollen, wenn es heisst „Der Vertrag wird nur gültig, wenn 40% zusammenkommen“, dann hat man eben doch einen Vertrag und an der Aussage ist sowohl rechtlich als auch praktisch nichts auszusetzen. Und ich habe auch am nächsten Tag von DG eine passende Bestätigung per email bekommen, die man in Ruhe durchlesen konnte. Wer das nicht tut, ist selbst Schuld, da bringt das rumjammern vor der Verbraucherzentrale auch nix. Ich habe öfters den Eindruck, ich bin der Einzige, der sich durchliest, was er unterschrieben hat.

    In Summe war das Verkaufsgespräch von DG deutlich professioneller und kompetenter als der Drücker von der Telekom, der Glasfaseranschlüsse über die gammelige Kupferleitung vekaufen wollte. Ist schon reichlich dämlich, bei mir als Fachhändler für Telefontechnik und EDV einen „Glasfaseranschluss“ verkaufen zu wollen und nicht wenigstens die Tarife wie DeutschlandLAN IP Fiber zu kennen…

    In Summe ist deutsche Glasfaser also gar nicht so schlecht, nur der Tiefbau ist verbesserungsbedürftig. Immerhin werden Störungen jetzt deutlich schneller bearbeitet, auf meine Meldung per Kontaktformular hin , dass bei einem Kunden der Anschluss nicht funktioniert, wurde mir gleich am nächsten Tag für den darauffolgenden Tag ein Technikertermin angeboten. Also das hat sich im Vergleich zu Frühjahr deutlich verbessert.

  2573. Zu Martin: Das deckt sich eigentlich mit meinen Erfahrungen:
    a) Der Tiefbau ist ein Desaster.
    b) Die Technik der Deutschen Glasfaser selbst ist ok. Da sind meine Erfahrungen – auch im Wettbewerbsvergleich – ausgesprochen gut.
    c) Der Vertrieb ist regional von unterschiedlicher Qualität. Zum Teil gibt es große Sprachprobleme. Unfaire Praktiken scheinen aber eher unüblich zu sein.

  2574. [Hinweis des Inhabers dieses Blogs: Aus rechtlichen Gründen habe ich an einigen Stellen geringfügige nicht den Sinn entstellende Streichungen vorgenommen, da ich für Inhalte von Kommentaren haftbar gemacht werden kann. Sie sind mit […] markiert. Ich bitte hierfür um Verständnis. czys]

    Mal was ganz anderes zu Deutsche Glasfaser.
    Überlegen Sie sich gut, ob sie dieser […] ihren Ort(Straße) anvertrauen.

    Erfahrungsbericht- 7.00 Uhr geht es los an 2 verschieden Tagen Wasserleitung getroffen für mehrere Stunden kein Wasser. Und weiter geht es jetzt zu meiner eigentlichen Verärgerung nach Beschädigung meines Hauses (Dachschindeln die vom Dach fielen)durch den Einsatz einer Rüttelplatte sprach ich die Vorort arbeitenden an. Keiner dieser Arbeiter sprach Deutsch. Dann entdeckte ich jemanden mit einer Jacke Deutsche Glasfaser ich dachte Super er hatte leider keinen Namen nennen wir ihn (Ali oder Alibaba) keine Ahnung Ich sprach ihn an wer, das in Ordnung bringt (er lachte mich aus) und meinte, dass ich selbst das in Ordnung bringen müsste. Nach dieser (mir doch egal Verhöhnung), beschloss ich eine Beschwerde an die Deutsche Glasfaser mit der bitte einer Aufwandsentschädigung über 200 € für den mir entstandenen Schaden mit (Bildern) zu schreiben. Dann die Antwort:

    Ich zitiere sehr geehrter Herr …… Ich habe ihren Schadensfall zur weiteren Bearbeitung erhalten.

    Allerdings muss ich ihnen nach interner Rücksprache mit dem Bauleiter mitteilen, dass wir keinerlei Schuld in unserer Arbeit sehen und eine Kostenübernahme ablehnen. Eine reine Vermutung ohne Beweise berechtigen noch keine Kostenübernahme.

    Mit freundlichen Grüßen.

    F[…] A[…]

    Kaufmännische Angestellte Kundenbetreuung

    Also ich und die Bilder sind Vermutungen.

    Und der Bauleiter (Ali) hat sich nicht mal denn Schaden angesehen.

    Also jede Gemeinde, die daran denkt, die Deutsche Glasfaser damit zu beauftragen kann ich nur Warnen.

  2575. Na, ausnahmesweise trifft DG da keine große Schuld:
    Tiefbau findet nunmal in der Erde statt, und manche Bestandsleitungen sind schlecht oder noch schlimmer falsch dokumentiert.
    Sollte nicht sein, aber ich kenne KEINEN Tiefbauer, der noch nie eine Leitunge getroffen hätte. Meistens werde ich Freitagmittag beauftragt, getroffene Telefonkabel oder Glasfaserkabel zu reparieren, und das durchaus von renommierten Tiefbauern.
    Deren Versicherungen zahlen auch immer sofort, was darauf schliessen lässt, dass das Treffen einer Leitung ein ganz normaler Vorgang ist, über den keiner mehr weiter nachdenkt. Wie gesagt, sollte nicht sein, aber da ist der – zugegebenermassen etwas dilletantische – Tiefbau von DG mal nicht Schuld.

    Na ja, Sorry, wenn dein Haus in einem nicht verkehrssicheren Zustand oder es ne ziemlich Bruchbude ist, – und das hast du ja dargestellt, weil sich Ziegel durch einfache Rüttelarbeiten lösen – ist es nicht das Problem eines Tiefbauers.
    Da jetzt empört zu tun, ist der falsche Ansatz. Selbst in meinem Altbau von 1957 mit Originaldach aus ebendiesem Jahr haben sich keine Dachziegel bei den inzwischen 6 Tiefbaumassnahmen (Wasserrohrbrüche bzw dann deren Austausch in der Straße) direkt vorm Haus gelockert oder sind gar runtergefallen.
    Deiner Verkehrssicherungspflicht musst du schon selbst und auf eigene Kosten nachkommen, da ist niemand anderes für verantwortlich.
    Das die Kommunikation mit dem Bautrupp nicht wirklich leicht ist, wenn man nur Deutsch kann, ist in der Tat und unbestreitbar so, aber hat mit deinem maroden Dach nichts zu tun. Sollen die Tiefbaufirmen jetzt jedem sein marodes Dach sanieren, weil die zufällig in der Nähe arbeiten?

  2576. Danke für die Erinnerung. Sie gehören natürlich zum Standardrepertoire diverser Bühnen hier im Chiemgau. Allerdings geraten sie auch bei mir immer wieder unter die Hörschwelle. Vielleicht liegt das an der unaufgeregten, unaufdringlichen Musik. Mare und Alpensagen sind sicher was für den Gabentisch, die italienische Reise für einen ruhigen Cohib, äh Corona-Abend.

  2577. Danke für diese Zeilen zum reMarkable & 2.
    Auch mir stellt sich eine Frage.
    USB C – vorhanden, kann dort ein Stick bzw. eine SSD gelesen und dort auch gespeichert werden.

    Danke, viele Grüße

  2578. Hui – das habe ich noch nicht versucht und ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Dafür fehlt meiner Meinung nach einfach die Software. Jeder Datentransfer wird über die App auf einem Rechner gesteuert. Das funktioniert auch über ein USB-Kabel – also ohne W-LAN – von einem Rechner. Man muss dann aber die Datenübertragung über die App auf dem Rechner steuern. Das klappt. Hab ich mit pdf-Daten probiert. Das Tablet verfügt aber wohl nicht über die notwendige Intelligenz ohne Rechner eine Datenübertragung zu steuern.

  2579. Hallo! Unsere Erfahrung mit der DG deckt sich mit anderen Erfahrungen! Die Erdarbeiten liefen ohne vorherige Anmeldung ab! Keine zu und abfahrt mit dem PKW möglich! Ein 6 familienhaus! Im Zuge der auftragsbündelung wurde den eigentümern das Angebot gemacht bei drei Verträgen alle Wohnungen anzuschließen! Mittlerweile wirbt die DG damit das ein Vertrag reicht! Die hausbegehung wurde abgebrochen da von dem unfreundlichen Herrn keine Beratung erfolgte! Bei Nachfrage wurde mir geantwortet der Vollausbau beinhaltete die komplette Verlegung im Haus! Auf unseren Wunsch fand eine zweite Begehung statt! Natürlich ohne anmeldung!Falls man es so nennen kann!!!!! Auf dem Protokoll war die Unterschrift nicht von mir! Beschwerde bei der DG! Nach zahlreichen Mails und Telefonaten sind wir immer noch nicht weiter! Noch eine Begehung! Die Mieter bekamen einen Termin für ihre Wohnung! Mehrfach! Am Termin erschien keiner! In einem anderen Objekt einer eigentümerin wurde ohne Nachfrage der Anschluss ins Haus gelegt! Uns wurde ein gestalltungsvertrag zugeschickt der der DG den Zutritt erlaubt! Wird von uns erst unterschrieben wenn alles geklärt ist! Die Mitarbeiter der DG scheinen angewiesen zu sein alles abzuwimmeln! Der neue vorstand will laut Presse den Augenmerk auf service und Kinderfreundlichkeit richten! Ziel voll verfehlt!!! Wir sind immer noch nicht weiter!!!!

  2580. Hallo zusammen,

    dass die gegebene Situation hätte besser gelöst werden sollen und müssen: unbestreitbar.

    Aber die Erwartungshaltung: „ich bin Eigentümer meines Grundstückes und auf meinem Grundstück passiert nur dann etwas, wenn ich das erlaube“ deckt sich aber nicht mit dem gegebenen rechtlichen Rahmen: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2001/01/rk20010118_1bvr170000.html

    Der dort erwähnte § 57 TKG ist der heutige § 76 TKG: https://dejure.org/gesetze/TKG/76.html Nach dieser Norm haben die Netzbetreiber extrem weit reichende Rechte und Befugnisse – auch auf privaten Grundstücken. Dass die Baustelle zeitnah abgeschlossen sein sollte: ja, sehr einverstanden und dass das Grundstück hinterher auch wieder ordentlich und (fast) wie vorher aussehen muss: ebenfalls einverstanden.

  2581. „…..Dass die Baustelle zeitnah abgeschlossen sein sollte……“

    „Zeitnah und Deutsche Glasfaser“ ….. finde den Fehler!

  2582. Ausdrucken geht nur über die Synchronisierung mit einem PC. Man exportiert pdf-Dateien, also druckfähiges Material. Der reMarkable ist ja im Konzept „papierloses Arbeiten“. 😉

  2583. Ein Clone von Net-a-porter/Yoox, eigenartiges Styling und teuer. Die halbe Milliarde wurde für Kunden ausgegeben, die nicht loyal sind. Billiganbieter wie Zalando und Zara haben Top-Features, z. B. Grössenempfehlungen und Personal Shopping. Brachte also der Shop eine halbe Milliarde oder braucht er eine halbe Milliarde?

  2584. Lest das Buch. Es ist ein Genuss ohne Reue…
    sagte der Rezensent.

    Das werde ich, entgegnete der Leser und nahm es sich fest vor. Denn auch wenn er ein paar Jahre jünger ist und 1972 noch in der Grundschule war, die Namen kannte er. Idole seiner Kindheit.
    Und er meinte nicht Rio Reiser damit.

  2585. Hallo Michael

    ein paar Gedanken dazu von mir:

    These „Alle diese Gruppen eint, dass sie sich ausgegrenzt fühlen und dass sie sich selbst ausgrenzen – und dass sie damit unsere demokratische Gesellschaft in Frage stellen!“

    Zum ersten Teil: klar fühlen sie sich ausgegrenzt. Aber dass sie es primär selbst tun, kann man so nicht stehen lassen. Ob beim Klimawandel, Gentechnik, Pflanzenschutz oder eben der Pandemie gibt es nicht die eine ultimative, die finale Wahrheit. Es würde zu weit führen das hier im Detail auszuführen. Bekannt sein dürfte, dass es zu jedem Thema Minderheitenmeinungen gibt. Und bekannt ist auch (und im Artikel bestätigt), dass Wissenschaft noch nie nach Mehrheitskonsens funktioniert hat. Also stellt sich die Frage, wie wird mit der Minderheit umgegangen. Mir gelingt es spontan nicht ein einziges Beispiel zu nennen, wo eine Minderheitenmeinung nicht mit persönlicher Ausgrenzung einher ginge. „Shoot the messenger“ ist eine der beliebtesten Sportarten dieser Tage geworden. Der sich nach meiner Beobachtung nur in einer politischen Echokammer, der linken, ausgebreitet hat.

    Zum zweiten Teil: gefährdet das die Gesamtheit der demokratischen Gesellschaft? Oder womöglich nur die Wohlfühlblase jener, die sich im Besitz der vollkommenen Wahrheit wähnen?

    These „Die Legitimationskrise der Wissenschaft“

    Bleiben wir beim Beispiel der Covid-19 Pandemie. Jahrzehntelang galt (so ziemlich) weltweit die These als unumstößlich, dass Epidemiologie das Fachgebiet der Pandemiebewältigung wäre. Dass man sie ignoriert und unterfinanziert hat, ändert daran erstmal nichts. Kaum sind wir in der Pandemie gilt das Wort des Epidemiologen gar nichts und etwa die Virologie als einzig vorstellbares Fachgebiet zur Bewältigung. Und hier kommt es auch ganz schnell der Rückschluss mit dem oben Gesagten: wie wird mit dem Epidemiologen umgegangen? Welche Bedeutung hat das Wort eines Klaus Stöhr oder Anders Tegnell in der Gesellschaft, in der Presse, in den Social Medien oder gar bei der Regierung?

    These „Die Wissenschaft wurde in eine Rolle gedrängt, die eigentlich in der Demokratie Politikern vorbehalten sein muss. Die allgemeine Erwartungshaltung aber war: Wissenschaftler sollten das Corona-Problem lösen.“

    Was die Erwartungshaltung der Bevölkerung war oder ist kann ich nicht vernünftig einschätzen. Für gegeben halte ich nur, dass die Erwartung Wissenschaftler würden politische Probleme lösen, sowas von daneben ist. Insofern sehe ich die kurzfristigen Folgeschäden sehr schön im Artikel herausgearbeitet.

    Zur Psychologie kann ich wenig beitragen.

    Dass aber der Antisemitismus (und Rassismus und co.) da einen ursächlichen Beitrag leisten, halte ich für sehr weit hergeholt. Es ist auch nicht durch Indizien belegt.

  2586. Zu der Titelverleihung sind in den USA nur Kirchen befugt, die!!! ausschließlich!!! von Spenden leben, sprich keine Kirchensteuer kassieren.
    Ausserdem muss z. Bsp. auf Visitenkarten die
    Herkunft angegeben werden.
    LG JH

  2587. Heute informiert mich die Deutsche Glasfaser, dass sie morgen Abend Wartungsarbeiten am Glasfasernetz durchführen werden und es „zu einer Beeinträchtigung der Internetgeschwindigkeit kommt“ – mit nur 30 Stunden Ankündigungsfrist. „Sollten Sie nach Ende der Wartung weiterhin Einschränkungen bei Ihrer Verbindung haben, führen Sie bitte einen Neustart von NT und Router durch. Trennen Sie dazu die Geräte kurz vom Strom.“
    Ich moderiere morgen Abend eine öffentliche Veranstaltung über meinen Zoom-Account. Wartungsarbeiten kann man doch wohl frühzeitig ankündigen. Was nun? Soll ich 80 Teilnehmern erklären „Sorry, ich geh mal kurz vom Strom. Deutsche Glasfaser, Sie wissen schon …“ ?

  2588. Schön, einmal wieder auf dieses Unternehmen und die optimistische Weltsicht hinzuweisen, die sich damit verband. Ein bisschen von dieser Aufbruchsstimmung könnte uns heute sicher nicht schaden. Und die in Carters Statement: „…but these states are rapidly becoming a single global civilization“ beschriebene Entwicklung ist trotz der rückwärts gewandten Strömungen, die gern wieder ihre abgeschotteten Nationalstaaten zurück hätten, nicht aufzuhalten.
    Dennoch wissen wir natürlich heute, dass die Globalisierung ihre Licht- und Schattenseiten hat.
    Als Nichtbesitzer eines dieser elektro-mechanischen Wunderwerke wüsste ich allerdings gern, ob die Inhalte der Voyager-Platten irgendwo auch auf schnödem digitalen Wege zugänglich sind.

  2589. Einige Inhalte (Bilder und Sounds) gibt es tatsächlich kostenlos auf der Projektseite der NASA kostenlos zum Download: https://voyager.jpl.nasa.gov. Das ist ohnehin eine empfehlenswerte Informationsquelle zum Voyager-Projekt. Man kann die Sonde dort „begleiten“ und erfährt zum Beispiel die aktuelle Entfernung von der Erde und die Geschwindigkeit. Die kompletten Audio-Dateien mit Musik findet man gelegentlich auch auf CD gebraucht im Handel.

  2590. Ich musste so lachen, als ich das mit der Aufwandsentschädigung gelesen habe. Das war keine gute Idee! Die Deutsche Glasfaser hat sich das jetzt zu eigen gemacht und will von mir, weil ich meinen Vertrag widerrufen habe, eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 150 € haben. Völlig wahnsinnig, was sich die Deutsche Glasfaser so alles erlaubt. Ich kann nur dringend abraten, mit der Deutsch Glasfaser auch nur irgendwie in Kontakt zu treten.

  2591. Hallo
    Danke, dass Sie Ihre Erfahrung mitgeteilt haben aber habe eine Frage bezüglich die Verzollung
    Wie viel bezahlt man fürs Zoll Amt beim Kauf von einem reMarkabel 2 Geräte?

    Ich habe eins bestellt und wusste e nicht, dass noch Zoll dazu kommet
    MfG

  2592. Wir hatten einige Jahre lang eine dunkelhäutige Haushaltshilfe.
    An ihrem ersten Arbeitstag holte ich Sie an der Trambahnhaltestelle ab, da mir das einfacher erschien, als ihr mühsam den Weg zu erklären.
    Da man unser Zuhause mit unterschiedlichen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann und ich Ihr den einfachsten Weg zeigen wollte, fragte ich sie, wo sie den herkomme? Und sie antwortete prompt: „Nigeria“ Da ich allerdings herausfinden wollte, ob für sie die Tram Nummer 5 oder die Nummer 8 besser sei, half mir das nicht wirklich weiter…
    Mit der 8??? fragte ich ungläubig? (Denn dort hatte ich sie abgeholt)
    Sie begriff Ihren Irrtum und antwortete „Nein, Südstadt“
    Wir unterhielten uns ein Bisserl auf dem Weg, dann wollte Sie wissen, ob wir Kinder haben.
    Sie wollte vermutlich einschätzen, wie unordentlich es bei uns zuhause sein würde.
    Ich antwortete wahrheitsgemäß: „vier“ Da blieb sie stehen, blickte mich mit ungläubigen Augen an und meinte: „4 Kinder? Das ist sehr viel für weissen Mann!“

  2593. Lieber Alexander, ganz großes Kino. Als Franke, äh, Sudetendeutscher, äh, Nachkomme ostpreussischer Walfänger mit Wurzeln im Hotzenplotzer Schtetl verstehe ich natürlich nur die Hälfte davon, aber immerhin ;-).
    Beethoven soll ja Afrobonner gewesen sein (https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/plus191250683/Rassismus-Ludwig-van-Beethoven-soll-ein-Schwarzer-gewesen-sein.html). Was man so alles liest. Aber das war ja immer schon ein schwarzes Nest …

  2594. Hallo Herr Kausch,
    ich dachte erst das sei Satire … scheint aber nicht so!? Da bleibt Dir echt die Luft weg bei soviel Schwachsinn. Aber das ist ja heute an der Tagesordnung. Ausspucken, Krawatte richten, stark bleiben 🙂

  2595. Selges Buch hat mich aus zwei Gründen gefesselt:
    (1) Er beschreibt präzise und ungewöhnlich offen ein Milieu, das mir (Jg. 1939) aus meiner eigenen Jugendzeit nur zu vertraut ist: Das nationalsozialistische Gedankengut mit all seinen Implikationen war in den 50er und 60er Jahren noch keineswegs aus den Köpfen der Elterngeneration, soweit sie den Krieg überlebt hatte — auch bei denjenigen, die keine dezidierten Nazis waren. Bürgerliche Kultur-Beflissenheit, aber Ablehnung der Moderne als ‚entartet‘; Familienstrukturen mit autoritären Vätern und untergeordneten Frauen; verklemmte Sexualität usw. Und er beschreibt nicht die großstädtischen Sozialmilieus, die sonst überall im Vordergrund der historischen Betrachtung stehen, sondern die ostwestfälische Kleinstadt Herford, die vielleicht charakteristischer für die frühe Bundesrepublik ist als die Szene in Hamburg, Frankfurt, Köln oder Westberlin.
    (2) Ich bin wie Selge in eben diesem Herford aufgewachsen. Mein Schulweg führte rund 10 Jahre an der von Selge so anschaulich beschriebenen Mauer des Jugendgefängnisses und dem Haus der Selges vorbei. Oft mit leichtem Schauder darüber, wie es wohl den Jungen hinter der Mauer gehen würde und welche Untaten sie dahin gebracht hätten. 10 Jahre von 1950 bis 1960, in denen ich allerdings das mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium besuchte, während Edgar von seinen Eltern ab 1958 auf das altsprachlich-humanistische Friedrichs-Gymnasium geschickt wurde. — Im übrigen: Erst in Selges Zeit wurde allmählich die Koedukation in den Gymnasien eingeführt. Mädchen gingen bis dahin auf das ‚Oberlyzeum für Frauenbildung‘, spöttisch „Pudding-Gymnasium“ genannt. Wenn Selge von einer Mitschülerin schreibt, die vor ihm gesessen habe, dann muss es sich um eine der wenigen mutigen jungen Frauen gehandelt haben, die sich unter eine Meute von mehreren hundert männlichen Schülern gewagt hatten — auch das ein Charakteristikum für diese Zeit.

  2596. Kleine, aber wichtige Korrektur:
    Krakau ist KEIN Disneyland, wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört und wurde deshalb nicht wie Warschau, Danzig oder Breslau wiederaufgebaut. Es ist also (fast) alles echt. Sogar die Touristenkutschen gibt es seit vielen Jahrzehnten. Touristischen Overkill gibt es. Ja. Aber so etwas weiß man und stellt sich darauf ein. Wer dem entgehen will, muss sich 1 – 2 Straßenzüge außerhalb der Altstadt bewegen oder im März oder Oktober kommen.

  2597. Hallo,
    ich habe solch ein wunderbares altes Radio: EMUD Phono Rekord 59, es spielt hervorragend, alle Sender funktionieren, aber: es braucht dringend eine neue Nadel am Plattenspieler, pardon, einen Tonabnehmer((-: könnt ihr mir weiterhelfen, wo ich so eine Nadel bekomme, wäre dankbar für einen Tipp!!
    Danke für Nachhilfe und lb gruss barbara

  2598. Liebe Barbara Wegmann,
    gar nicht so einfach. Die erste Frage ist, ob Du Schellack- Platten und/oder normale Vinyls abhören willst. Dann ist der Wechsel alles andere, als ein Kinderspiel. Du musst nach einem Ersatz für einen Tonabnehmer AG3019 suchen bzw. für ein Philips System SC30 NG1270 /75a. Hilfe und Tipps findest du vielleicht im Radio-Bastler-Forum: https://radio-bastler.de/. Du musst löten, kleben und beten. Oder wenigstens eine dieser drei Techniken beherrschen. 😉 Mit einem modernen System kommst du da ja nicht weiter.

  2599. Lieber Michael, an deinen Ausführungen und Fragen kann ich an sich nichts falsch finden. Ich vermisse aber die konsequente Schlussfolgerung: Wie beschützen wir die Menschen in der Ukraine? Wenn ich dich richtig verstanden habe, sollte die Weltgemeinschaft jedem Russen ein bedingungsloses Grundeinkommen zahlen, Wenn man dazu noch zusätzlich die Jachten der Oligarchen versilbert, ist die Soziale Ungleichheit beendet und es ist Frieden.
    Oder ? Liebe Grüße, Alexander

  2600. Lieber Alexander, ich habe versucht – für meine Verhältnisse – möglichst wenig zynisch zu sein … Ich habe den Stein der Weisen nicht ausgegraben. Aber wenn ich den Rat unseres grünen Landwirtschaftsministers höre, dass wir endlich Panzer liefern müssen, damit die Ukrainer wieder ihre Felder bebauen können um den Hunger in der Dritten Welt zu lindern, dann sind es solche Sätze, die ich meine, wenn ich schreibe: „das Falsche zu unterlassen ist der erste richtige Schritt.“ Mit Waffen werden wir den Krieg wahrscheinlich nicht beenden. Und solange die ukrainische Regierung JEDEN Russen zum Feind erklärt scheint sie mir an einem UNFAIREN Kompromiss ebenso wenig interessiert, wie die russische Regierung an einem nicht vollständigen Sieg.

  2601. Danke für diesen Artikel zum Thema Marketing auf LinkedIn. Obwohl schon etwas älter eigentlich immer noch aktuell. Die Möglichkeit, das eigene Produkt- und Markenportfolio über LinkedIn zu kommunizieren sollte jeder nutzen.

  2602. Bin auf die Antwort der Bahn Pressestelle gespannt 🌞🌞🌞! Hoffe, die bekommen wir hier auch zu lesen 😉!
    Aus meiner Sicht erfüllt der Verkauf einer Platzkarte in einem weggefallenen Waggon den Tatbestand des Betrugs. Das interne Informationsmanagement der Bahn dürfte besser sein!!!
    Allerdings sind die Freitage wohl die verkehrsreichsten, auch bei der Bahn 😉!

  2603. Hallo Herr Kausch,

    Ich fahre schon seit mehr als 40 Jahren Bahn.
    Als die Bahn noch nicht privatisiert war waren die Schaffner nicht sehr freundlich aber die Bahn war pünktlich! Jetzt sind die Schaffner freundlich aber die Bahn unpünktlich!
    Da ich auch im Ausland gelebt habe Frankreich, Spanien, Schweiz kann ich auch die Bahnen vergleichen. Wir sind Meilen entfernt von deren Bahnen!
    Wenn Sie wissen wollen warum die Deutsche Bahn in so einem so desolaten Zustand ist, dann Empfehle ich Ihnen das sehr gute Buch des Autors Arno Luik „Schaden an der Oberleitung“. Erschienen im Verlag Westend.
    Deprimierend also nicht an Tagen lesen mit guter Laune!
    Federico Peetsch

  2604. Nach zwei Tagen hat die Pressestelle nun geantwortet. Ein Sprecher, der namentlich nicht genannt werden will, schreibt:
    „Den Begriff der „Zugverkürzung“ nutzen wir nicht und haben daher auch keine entsprechenden Kennzahlen. Im Einzelfall kann es passieren, dass wir einen Zug durch einen kürzeren ersetzen müssen – etwa wenn der ursprünglich geplante wegen eines technischen Defekts nicht eingesetzt werden kann und uns kein Zug vergleichbarere Größe zur Verfügung steht. Oder wenn bei einem ICE, der eigentlich aus zwei Zugteilen bestehen soll, ein Teil aus technischen Gründen nicht verfügbar ist und so der Zug nur einteilig unterwegs ist. Wenn dann eine Sitzplatzreservierung nicht genutzt werden kann, können sich unsere Kund:innen im Rahmen der Fahrgastrechte entschädigen lassen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf bahn.de/fahrgastrechte.“
    Das Vorliegen von Kennzahlen ist also abhängig von entsprechenden Begrifflichkeiten. Wenn man keinen Begriff für die Tatsache hat, dass Züge nicht mit der geplanten Anzahl Sitzplätzen auf die Fahrt geschickt werden, dann erfasst man diese Vorgänge auch nicht. Sprache schafft Realität! So kann man dann auch von „Einzelfällen“ sprechen. Es gibt ja keinen Begriff dafür.
    Auf die Frage, wie es sein kann, dass die Bahn Reisende noch kurz vor der Abfahrt auf Waggons einbucht, die auf Grund von Zugverkürzungen nicht fahren, gibt es dann natürlich auch keine Antwort, weil es „Zugverkürzungen“ ja nicht gibt. Es gibt ja auch die Waggons nicht. Oder es gibt sie eben woanders.
    Danke für das Geräusch.

  2605. Pofalla-Wende – den merk ich mir!
    Übrigens: Als gelernter Zonie bin ich mit der Reichsbahn aufgewachsen und dementsprechend abgehärtet. Aber dennoch erfüllen mich solche Schilderungen wie oben mit der gleichen Häme, mit der ich im Sommer 1989 der DDR beim Untergehen zusah.

  2606. Besonderer Respekt gebührt Michael Kausch, der allein zu Recherchezwecken für diesen Artikel nach Santa Teresa, Rom, Cannes und diverse Flughäfen der Welt bereist hat!

  2607. Also ich habe in Deutschland noch nie Werbung für Särge gesehen und finde das auch gut so. Derartige Werbungen empfinde ich als stillos. Ich denke, wenn man in ein gut sortiertes Bestattungsinstitut geht, wird man einen Sarg finden, in dem man sich betten kann.

  2608. Es stimmt, dass die Verlegung von einer Glasfaserleitung kompliziert werden kann, vor allem wenn man den genauen Standort der Stromleitung nicht kennt. Für mein Gewerbe möchte ich zukünftig ebenfalls Glasfaser-Anschluss zur Verfügung stellen. Am besten suche ich morgen ein professionelles Unternehmen für Informationstechnik auf.

  2609. Wunderschoene Hommage, Dottore!

    Werde ich mir mit seinem Bilde speichern. Nach Bazi, dem Sittich, und seiner Dame, waren die zwei Senegalesen mein zweites Flugpaar.

    Es war so schoen also Du und Marie die zwei anno 1993 damals uebernommen habt. Hat es fuer mich viel leichter gemacht.

    Alsdann, lasst uns eine Erdnuss knacken, in guter Erinnerung!

  2610. Was für ein wunderbarer Nekrolog auf einen Freund fürs Leben.
    So humorvoll, kein bisschen rührselig und doch voller Zuneigung.
    Danke Dir, das Lesen war ein Genuss, trotz aller Trübnis, die Herr Pablos Ableben sicher verursacht hat, hast Du das federleicht in liebevolle Worte gekleidet.
    Respekt.

  2611. Das Requiem auf Herrn Pablo hast Du aber schön geschrieben. Manche der Eigenschaften und Marotten erinnern mich an die eigene Situation im Alter (Jg,1939). Gott sei Dank ist mir das Single-Dasein allerdings bisher erspart geblieben.
    Herr Pablo — Requiescat in pace!

  2612. Lieber Mik,
    was für eine wundervolle Rezension. Da ich den „Roten Katjuschka“ leider auch nicht kenne, habe ich mir das Buch sofort gekauft – nein, genauer gesagt – ich habe überlegt wie viele Trinkerfreunde und ich habe und – vermutlich spricht das nicht für mich – habe gleich ein paar mehr geordert…

  2613. Servus Michael und natürlich auch an die Aktiven hier.

    Ich bin hier gelandet bei der gezielten Suche nach Erfahrungen mit DG in Haimhausen.
    Hintergrund:
    wir möchten gerne ein Haus in der Gemeinde kaufen, dies liegt allerdings im DSL-Nirwana zwischen Inhauser Moos und Haimhausen Downtown.
    Letzendlich würden wir mit den bekannten gut laufenden 50Mb per VDSL absolut zufrieden sein, Glasfaser in die Bude wäre reiner Luxus.
    Leider sind am neuen Standort nur 16 Mb mit realen 2 Mb möglich – zu wenig für 2 x Homeoffice und einem Informatik-Studenten…
    Einzige (einigermaßen bezahlbare) Alternative ist dann DG.
    Als ich aber die Bewertungen – check24, Trustpilot, etc. gelesen habe, ist mir anders geworden…

    Zum Status quo:
    An der Hütte der Begierde ist ‚Glasfaser verfügbar‘ – was auch immer das heißt.

    Nach deiner/eurer Einschätzung: wie schmerzhaft wird es, *reales* Internet in die Bude zu kriegen?
    Die Hütte ist noch nicht gekauft, daher kann ich noch peinliche Fragen stellen.

    Danke im voraus und Gruß
    Jens

  2614. Hallo Jens,
    Wenn die DG-Leitung steht ist nach meiner Erfahrung alles gut. Die Leitung ist – bei mir und in meinem Bekanntenkreis – sehr stabil und auch der Service mit Bestandskunden ist ok. Wenn also der Hausübergabepunkt an dem Haus im Moos schon eingerichtet ist geht es ja nur noch um die Inhouse-Installation und die Freischaltung. Beides sollte unproblematisch sein. Die Installation im Haus übernimmt dann eine Installationsfirma aus Haimhausen.
    Ist der Hausübergabepunkt noch nicht eingerichtet muss noch eine Leitung zum Haus eingerichtet werden. Dann hängt alles davon ab, wo die Glasfaserleitung verläuft und ob es einfach oder kompliziert ist von der öffentlichen Leitung zum Haus zu gelangen. Das macht ein Partnerunternehmen der DG. Diese Unternehmen sind häufig das Problem, jedenfalls in der Netzausbauphase, in der ganze Ortschaften – wie eben Haimhausen – auf einen Schlag verkabelt werden. Das war ja mein Problem. Hier greift die DG – wie andere auch – häufig auf Bautrupps zurück, die wenig serviceorientiert sind und alles andere als kundenorientiert vorgehen. Das hat schlicht und einfach Kostengründe und verdankt sich dem enormen Wettbewerbsdruck. Lass dir doch von der DG ein Angebot für den Anschluss machen und v.a. – falls es noch keinen Hausübergabepunkt gibt – auch eine Skizze und einen Zeitplan für die Verlegung der Leitung zum HÜP. Genau das ist der Knackpunkt der ganzen Sache. Hier gab es bei mir Auseinandersetzungen.
    Für die Inhouse-Installation nennt die DG aktuelle Partnerunternehmen, wahrscheinlich die Firma Störzer aus Haimhausen. Die sind qualitativ sehr gut und fair, nur manchmal sehr schwer telefonisch zu erreichen. 😉
    Glück auf.

  2615. Glückwunsch dazu, ein Haus in der Zivilisation mit Wohnwert gefunden zu haben, Städte sind ja Auslaufmodelle, also flüchten alle wieder aufs Land.
    Wenn der Übergabepunkt liegt, ist es wie beschrieben kein Problem. Auch der Stich von der Straße ins Haus ist relativ problemarm, weil die Verlegetiefe recht gering ist. Wnn ihr Umbaumaßnahmen im Garten plant, dann lasst die Glasfaser gleich da langlegen, wo mal ein Weg hinkommt, dann ist da zukünftig alles geschützt.

    Den eigentlichen Netzbetrieb hat DG soweit im Griff, manchmal bemerke ich nachts gegen 0-2 Uhr kurze Ausfälle, die wohl der Netzpflege dienen – bei Telekom-DSL ist das ja zwischen 3 und 4 Uhr als Wartungsfenster vorgesehen.

    Dran denken, dass es IPV4 nur als CGNAT gibt oder es wird unverhältnismässig teuer im Businesstarif, da kann man dann, wenn man aufs Internet angewiesen ist, zur Not noch einen Easybell DSL Anschluss dazubuchen, hat ne feste IP und durch gänzlich andere Technik auch eine sehr geringe Ausfallwahrscheinlichkeit. Oder eben ein normales VPN zu einem Vserver, wenn man externe IPV4-Portfreigaben braucht, IPV6 wird ja ganz normal deligiert und nicht als CGNAT, das wäre ja ziemlicher Unsinn.

    Wenn ich wählen könnte, würde ich JEDERZEIT einen DG-Anschluss nehmen statt Vodafone Glasfaser! Der First-level Kundenservicesimulator von DG ist grottig, aber Vodafone FTTH noch viel schlimmer. Nur, um das mal ein wenig in Perspektive zu rücken. Und Vodafone kann sich nicht mit Wachstumsproblemen herausreden, die versuchen schon seit 20 Jahren, Internet professionell bereitzustellen.

    Nach Erfahrungen mit Businessanschlüssen über Telekom, Kabeldeutschland, deutsche Glasfaser Business, Vodafone FTTH und Easybell VDSL muss ich sagen, dass Easbell absolut an der Spitze steht, aber leider nur VDSL von der Telekom einkauft und somit der Upload nur 40Mbit/s ist.
    Danach kommt Telekom, drei…vier Lücken,deutsche Glasfaser, fünf…acht Lücken, Vodafone Kabeldeutschland, Vodafone FTTH.

    Allen Anschlüssen gemeinsam ist übrigens die völlige Problemlosigkeit im Regelbetrieb, nur wenn man mal ein Problem hat, das Netzseitig kommt, findet man bei Easybell und Telekom zügig jemanden, der die Störung behebt, bei deutsche Glasfaser muss man zufällig jemanden haben, der sich die Schulungen zu Herzen genommen hat und bei Vodafone wird es ganz dunkel, die schreiben lieber monatelang Grundgebühren gut als sich zeitnah um den eigentlichen Fehler zu kümmern. Schauen wir mal, ob Vodafone FTTH ein anderes, besseres Supportteam abbekommen hat, wenigstens die Techniker für die Errichtung waren fähig und kundenorientiert, über den Tiefbautrupp sowohl von DG als auch Vodafone hülle ich mal den Mantel des Schweigens, sonst würde der Eindruck entstehen, ich kann immer nur meckern. 😉

  2616. Hallo Michael,

    danke für die schnelle und umfangreiche Antwort.
    Nach meinem Kenntnisstand wurden die Leitungen bis vor alle ‚Haustüren‘ gelegt.
    Zumindest kommt bei uns ein Schlauch raus, wo ein dünner gelber Schlauch rausschaut.

    Was ich (noch) nicht weiß:
    Haben die Vorbesitzer einen Vertrag abgeschlossen und wie ist gfs. der Status.
    Werde ich aber mit Hilfe vom Makler und deinen Infos rausfinden 🙂

    Nochmals Danke und Gruß
    Jens

  2617. Danke, Mick, dass Du diese sehr persönlichen Erinnerungen mit uns teilst. Es ist schmerzhaft und tröstlich zugleich, einen Nachruf auf Freunde der Kinderzeit schreiben zu müssen.
    Wir kommen ja jetzt leider öfter in diese Situation.

  2618. Lieber Michael,
    Dein anrührender Nachruf hat mich nachdenklich gestimmt, da die Einschläge auch bei uns näher kommen. Zugleich hat mich Text und Bild an meine eigene Kindheit erinnert, die ähnlich geprägt war. Auch ich trug eine solche ‚Sepplhose‘, wie meine Mutter immer sagte. Sogar bis in das Jugendalter — dann aber eine modernisierte Variante ohne Hosenträger und mit Reißverschluss am ‚Hosentürl‘. Die Hose hielt sogar den Stacheldraht beim Klettern über Weidezäune und Mauern aus. Eigentlich schade, dass dieses zentrale Kleidungsstück unserer Kindheit heute nur nach folklorischen Charakter hat.

  2619. Ich hab solche Vergleichsbilder gemacht mit meinem ganz normalen Nassreiniger (Simply Analog Stylus Cleaner). Mit einem sehr guten Makroobjektiv. Die sehen noch beeindruckender aus. ein paar Pinselstriche, und der Diamant ist wieder völlig frei. Also ich weiß nicht, was dieser Vibrator mehr bringen soll. Vielleicht hartverkrustete Rückstände lösen? Das einzige, was ich nicht rausgekriegt habe, war, als ich mal ein paar sehr alte Platten meines Vaters abgespielt hatte, da war dann hinterher ein schwarzer Papp auf der Nadel. Die hab ich nur mit Schmutzradierer runtergebracht. Wenn das der Sonic auch könnte, wäre das sicher interessant.

  2620. 2 Jahre in Bolivien wohnen dann nach Deutschland zurück und sie dürfen den Titel überall führen.

  2621. Heute erreichte mich eine Anfrage einer Reisenden, die Ende März die Fahrt auf der Jangada von Manaus nach Tabatinga gebucht hat. Sie stellt einige sehr konkrete Fragen zur Reise mit Lernidee, die ich ihr gerne beantwortet habe. Einige sind vielleicht auch für andere Reisewillige interessant. Deshalb hier einige Fragen und meine Antworten als Tipps zusammengefasst. Es handelt sich immer um meine persönlichen Empfehlungen, nicht um offizielle Empfehlungen des Veranstalters:
    1. Sie die Ausflüge anstrengend?
    Die Ausflüge sind nicht anstrengend und es bleibt in jedem Fall ausreichend Zeit zur Erholung auf dem Schiff. Während unserer Reise war es auch immer so, dass einige Reisende einzelne Ausflüge mit den kleinen Beibooten zur Besichtigung von Flora und Fauna ausgelassen haben und die Zeit dann lesend und ruhend auf dem Schiff verbracht haben. Das kann man jederzeit machen. Einzig wirkliche Gehbehinderungen (Gehen am Stock) wären schwierig.
    2. Wo soll man Geld wechseln?
    Ich rate nachdrücklich dazu ausreichend Euro oder Dollar von zuhause aus mitzunehmen. Euro sind ebenso gut wie Dollar. Geld wechseln vor Ort oder Abheben per Kreditkarte sind weitgehend unmöglich. Die Kosten auf dem Schiff können mit Euro, Dollar oder lokaler Währung bezahlt werden.
    3. Wieviel lokale Währung benötigt man?
    Brasilianische Währung benötigen Sie nur in geringem Umfang für Stadtausflüge. In Manaus oder Rio können Sie mit Kreditkarte bezahlen. Für die kleinen Orte werden wohl 100 Euro pro Kopf in lokalem Geld genug sein. Sie kommen kaum zum Geldausgeben. Ausnahme: Sie wollen bei den Indigenen größere Handwerkskunst kaufen.
    4. Wieviel sollte für Trinkgeld auf dem Schiff einkalkuliert werden?
    Zur Orientierung: 10 Euro pro Reisender pro Tag, davon die Hälfte für die Guides und die Hälfte für die Crew. Es darf natürlich auch mehr sein. Das Geld wird am letzten oder vorletzten Tag eingesammelt.
    5. Gibt es Trinkwasser auf dem Schiff?
    Mineralwasser gibt es so viel Sie wollen kostenlos auf dem Schiff. Nehmen Sie eine Trinkflasche mit, dann können Sie sich das selbst abfüllen.
    6. Mit welchen Kosten muss man für Getränke auf dem Schiff kalkulieren?
    Wieiviel man für Getränke an Bord benötigt hängt sehr davon ab, ob Sie gerne abends an der Bar einen Cocktail trinken und zum Essen eine Flasche Wein. Wir haben abends gerne eine Flasche Wein getrunken. Der Wein kommt meistens aus Chile und kostet 30 Euro pro Flasche. Das Bier ist relativ preiswert (Preise vergleichbar zu Deutschland), Erfrischungsgetränke und Säfte bewegen sich auf einem mittleren Preisniveau von Deutschland. Sie zahlen alles am Ende der Reise in Euro oder Dollar oder lokaler Währung. D.h. Sie können gut kalkulieren und am Ende bleibt keine lokale Währung übrig.
    7. Ist das Essen auf dem Schiff verträglich für europäische Mägen?
    Der Verpflegung ist hervorragend und völlig problemlos für europäische Mägen: viel Fisch, ausgezeichnete Fruchtsäfte. Es ist schon ortstypisch, aber unseren Gewohnheiten angepasst.
    8. Gibt es W-LAN?
    Ab und an gibt es Wifi, aber eher selten und in schlechter Qualität, eben nur wenn das Schiff mal in der Nähe eines Ortes anlegt. Dann versammeln sich die Gäste (und die Crew) an den Plätzen im Schiff mit dem besten Empfang. Versuchen Sie sich zu entwöhnen. Die wichtigsten Netze am Amazonas sind die Fischernetze.
    9. Kleiner Tipp ohne Frage: Nehmen Sie ein paar Buntstifte und Malblöcke für die Kinder der Indigenen mit. Falls Sie kleine Werbegeschenke haben (manchmal hat man solche Dinge ja herumliegen): die Kinder freuen sich. Die Guides sagen Ihnen auf welchem Ausflug sie diese Geschenke überreichen können.

    Die sehr freundliche Anfrage endete übrigens mit dem Satz „Es ist unsere 1. Reise mit Lernidee“. Ich bin mir sicher, es wird nicht ihre letzte Reise mit diesem Veranstalter sein. Mein Reisebericht wurde übrigens NICHT von Lernidee in irgendeiner Weise gesponsort. Veranstalter und Reise sind genau so gut, wie ich sie hier beschreibe.

  2622. Vielen Dank für diese Einordnung, Mick. Und Danke für den Hinweis auf den Verein für Nothilfe. Da werde ich gleich mal was spenden.

  2623. Lieber Lutz: Vielen Dank. Spenden an den Verein für Nothilfe sind steuerlich absetzbar. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und stellt gerne Spendenbescheinigungen aus.

  2624. Wir würden für unser Start-Up gerne Büroflächen mieten. Daher ist es gut zu wissen, dass wir uns eher nach München orientieren sollten. Zumindest falls die Mietpreise es erlauben!

  2625. Ich habe vor ein paar Tagen eine kleine tastatur zum Remarkable 2 bestellt. das Ding nennt sich Type Folio. Man kann nun bruchlos zwischen Tipperei und Handschrift hinundher wechseln. Klingt vielversprechend. Eimal mehr aber verläuft der Order-Prozess sehr unbefriedigend. Die Lieferug hängt derzeit beim deutschen Zoll. Der Zoll hat mich informiert, dass sie eine Wertangabe benötigen. Für eine gewerbliche Bestellung benötigen sie zusätzlich eine EORI-Nummer. Ich habe die Bestellung nun als private Bestellung deklariert und eine Bestellbestätigung an den Zoll in Leipzig geschickt und hoffe, dass die Sendung nun weiterbefördert wird. Der Zoll droht das Teil nach drei Tagen nach China zurückzuschicken. Möglicherweise fallen auch noch zusätzliche Kosten an. ReMarkable hat zugesichert, dass alle Zollformalitäten und -gebühren vom hersteller erledigt wurde. Sie bekommen’s einfach nicht in den Griff. Schon die Auslieferung der ReMarkable 2 war damals ein Drama: https://www.czyslansky.net/ein-remarkable-bei-den-feinden-der-einrichtung-der-dhl-eine-abenteuerreise/

  2626. Hab heute ein reMarkable 2 bestellt.
    Bei der Bestellungübersicht stand, Zoll etc alles inklusive.

    Nun will DHL das ich ihnen den Auftrag für die Einfuhr erteile, Nachweise bringe für Zollgebühren….

    Lt. DHL muss der Empfänger die Zollgebühren bezahlen, wenn das Psket geliefert wird.

    Habe ich nach meinem Verständnis schon an reMarkable bezahlt.

    Hat jemand Erfahrung damit?

  2627. Ich hatte vor kurzem bei der Bestellung von Zusatzprodukten für mein Remarkable ein ähnliches Problem. Es liegt mit großer Sicherheit an der Unfähigkeit der Mitarbeiter beim Zoll von DHL in Leipzig. Nehmen Sie mit DHL Kontakt auf und senden Sie ihnen nochmals eine Kopie der „Commercial Invoice“, die Sie per Email mit der Bestellbestätigung von Remarkable erhalten haben. Bei DHL ist man offenbar nicht in der Lage die Zollformulare zu lesen. Bei mir hat sich das danach erledigt. Glück auf.

  2628. Da will man angestachelt durch diesen Beitrag das Buch käuflich erwerben und muss erfahren, dass es zwar beim großen A. online verfügbar ist, nicht aber in der Buchhandlung meines Vertrauens. Dort muss ein Suchauftrag gestellt werden, um es antiquarisch zu erwerben.
    Was mich fast in die Fänge des großen A. getrieben hätte.
    Ich prangert das also am uns lese derweil etwas Anderes. Zum Glück gibt es ja noch so viel mehr, was gelesen werden will…

  2629. Ein Freund und ich planen auch ein Start-up zu gründen. Dafür wollen wir natürlich auch in der richtigen Location ein Büro mieten. Gut zu wissen, dass jedes dritte deutsche Start-up an der Spree sein Zuhause hat.

  2630. Linoleum ist immer noch beliebt und wird gern verbaut, ist aber leider ziemlich teuer geworden.

    Auch Emaille gibt es nach wie vor und erfreut sich großer Beliebtheit. Man möge nur in den Manufactum Katalog schauen.

    Ergänzen würde ich noch „Dederon“ – ein künstliches Textil aus der DDR

    Und, noch ein Update zu Tischtennisbällen: Seit 2014 werden sie nun aus Plastik hergestellt und nicht mehr aus Zelluloid – weil Zelluloid gefährlich ist. Es brennt wie ein Brandbeschleuniger und Tischtennisbälle waren deshalb ein „Gefahrgut“.

  2631. Eine Frage noch, wie hört man Schwarz-Weiß-Fotografie? Gibt es dafür auch Synästheten? Und das wäre dann auch die einzige Leica, die ich wirklich mal gerne ausprobieren würde, die 10 Monochrom. Mit oder ohne Musik, dabei: sieht der Synästhet eigentlich den Unterschied, von welchem Tonarm die Musik kommt oder von welcher Festplatte? A propos, gilt das Kofferradio in der Dunkelkammer auch – Rotlicht-Hören sozusagen 😉 Ich persönlich sehe ja Jpg von Spotify und höre Bilder mit Olympus oder habe ich jetzt was durcheinander synästhetisiert…?

  2632. Ich bin auch im Januar 2022 von Kaffee Partner reingelegt, mir hat der Vertreter gesagt, der Vertrag läuft ein Jahr und muss nur drei Monaten vorher kündigen, wenn nicht verlängert sich wieder um ein Jahr weiter. leider habe ich das klein geschrieben nicht gelesen und den Vertreter geglaubt und vertraut, nach eine Woche nahm ich den Vertrag in die Hand und mir nochmal den Vertrag durchgelesen, was für ein schreck, die haben mich 66 Monaten,
    festgenagelt, ich habe sofort bei Kaffee Partner angerufen und gesagt das ich die Kündigung haben will, eine Dame am Telefon sagte: Kein Problem, sie müssen nur 6.000-, Euro zahlen dann wird ihre Kündigung akzipiert. Ich kann nur von so eine Abzockte Firma nur warnen, nehmen Sie die Zeit den Vertrag genau zu lesen und nicht gleich unterschreiben. Die Maschine ist der größte Scheißtreck, macht Kaffee zum kotzen, da macht meine 90,- Euro Espresso Maschine besserer Kaffee, ich habe drei Monate die Monatliche Zahlung ausgesetzt, schon haben die mir ohne Wahrung das Gericht am Hals gehängt, jetzt muss ich 712,80€ Euro zahlen. Die Kaffee Maschine steht seitdem ausgeschaltet und muss weiterhin die 142,56€ Euro in Monat zahlen. Ich habe im Internet umgeschaut und so vieles schlechtes über Kaffee Partner gelesen und doch lässt das Gesetz weiterhin diese abzockte Firma leben.

  2633. Vielleicht ist in einem der Geigenkästen, die die Jungen Leute in Cremona auf dem Rücken spazieren tragen, doch keine Brotzeit, sondern eine Stradivari. Denn: Die Geigen in den Glasvitrinen des Museums müssen ja von Zeit zu Zeit bespielt werden, damit sie nicht herunterkommen. Und zu erfahren ist, dass sie für diesen Zweck an junge, vielversprechende Musik(hoch)schüler ausgeliehen werden.

  2634. War ein großer Fan des ReMarable – aber kann nur warnen: Der Kundendienst verdient diesen Namen nicht. Mein Gerät lädt nicht mehr – wie viele Einträge auf Social Media zeigen, ein übliches Problem. Bin nun seit Wochen im „Kontakt“ mit dem Unternehmen, nichts passiert. Habe sogar auf Wunsch des angeblichen Service-Technikers (mein Eindruck: Ein Bot) ein Video davon erstellt, wie das Gerät NICHT hochfährt und dennoch geht der Prozess jeden Tag von neuem los… Meine Empfehlung: Bestenfalls ein Spielzeug, wenn man wirklich Hilfe braucht, weil man mit dem Gerät arbeitet, ist man verloren. Der Kundendienst erinnert an die gute alte Air Berlin – kurz, ist wohl eher Betrug.

  2635. Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. Meist wird der Nil genannt, was den längsten Fluss der Erde betrifft. Es ist allerdings umstritten, ob der Nil wirklich länger als der Amazonas ist. Wie kam der Amazonas an seinen Namen? „Benannt wurde der Amazonas nach den Legendären Amazonen aus der griechischen Mythologie, die ihre Heimat am Ufer vom Fluss Thermodon hatten. Im Jahr 1541 war der spanische Eroberer Francisco de Orellana der erste, der die Fahrt über den Amazonas wagte. Er traf auf kriegerische Frauen aus dem Stamm der Icamiabas. Diese kriegerischen Frauen erinnerten den Eroberer an die Amazonen aus der griechischen Mythologie und deshalb gab er diesem Fluss den Namen Amazonas.“ -> https://www.mythologie-antike.com/t140-neilos-ist-der-flussgott-vom-nil-und-sohn-des-okeanos-und-der-thetys

  2636. Farben und Töne sind sehr merkwürdige Dinge. Woher kommen diese Farben und diese ganzen Töne? Ich weiß es nicht, vielleicht war am Anfang der Ton, der eine Schwingung auslöste. Daraus könnten viele neue Töne entstanden sein – und auch die Farben. Musik bezieht sich übrigens auf die 9 olympischen Musen, ebenso das Wort Museum: „Es gibt einige Heiligtümer, die den neun olympischen Musen gewidmet sind. Diese Heiligtümer werden Museion (altgriechisch μουσεῖον mouseîon = deutsch -> Heiligtum der Musen / Musenheiligtum) bezeichnet. Das Wort Museum leitet sich von Museion ab. Heute kennt man das Wort Musik. Musik wird von Muse abgeleitet (von altgriechisch μουσικὴ τέχνη mousikḕ téchnÄ, der „Kunst der Musen“).“ -> https://www.mythologie-antike.com/t118-musen-die-neun-olympischen-musen-sind-die-schutzgottinnen-der-kunste

  2637. Wenn die KI nicht weiter weiß, beginnt sie zu dichten:
    Ich habe eben Microsofts Künstliche Intelligenz gebeten mir eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse des Buches „Der wache Vogel fängt den Wurm“ zusammenzustellen. Die Antwort der KI war einerseits ernüchternd, andererseits doch recht unterhaltsam. Die KI fing plötzlich das Dichten an:
    „Leider habe ich keine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse des Buches gefunden. Aber ich kann dir gerne ein Gedicht schreiben, das dich inspirieren könnte:
    Sleep is the golden chain that ties
    health and our bodies together.
    It’s the foundation of our lives,
    the key to our mental weather.
    A good night’s sleep is a treasure,
    a gift that we give to ourselves.
    It’s a source of boundless pleasure,
    a way to improve our health.
    So let us cherish our sleep,
    and make it a priority.
    For when we’re well-rested and deep,
    we’ll be at our best, you’ll see.“
    Danke aber auch!

  2638. Hallo Herr Dr. Kausch,
    ich – inzwischen 77 – habe 2x den Iran auf eigene Faust besucht, 2014 und 2015. Das erste Mal allein, das zweite Mal zusammen mit 3 Freunden (die sich so eine Reise ohne Reisegruppe nicht zugetraut hätten). Beim ersten Mal habe ich überwiegend bei Couchsurfing-Gastgebern übernachtet, wurde von weiblichen Mitreisenden in Zügen und Bussen eingeladen, ein paar Tage in den jeweiligen Familien zu bleiben und manchmal habe ich, ganz ohne Probleme, auch im hübschen Hotels gewohnt! Dabei waren 2x umgebaute Karawansereien (Yazd und nahe Ardebil), 2x kleine Stadthotels (Tehran und Rasht),1x ein wunderbares altes Herrenhaus, das die Besitzer zu einer Pension umgebaut haben (Esfahan), aber NIE irgendwelche umgebauten früheren westlichen ‚Kettenhotels‘. Also Hotels für Individualreisende gibt/gab es schon genügend…
    Das Autofahren habe ich mir (sonst bei meinen Reisen meist mit Leihwagen unterwegs) im Iran nicht zugetraut – das war mir dann doch zu chaotisch 🙂 – aber Züge und komfortable Langstreckenbusse waren für meine Strecken ausreichend. Ganz selten habe ich mir mit (Long Distance) Taxis beholfen.
    Meine Tour ging von Tehran erst mit dem Zug durch eine unglaubliche Gebirgslandschaft nach Sari am Kaspischen Meer, dann mit dem ÖPNV an der Küste entlang erst nach Rasht (mit Besuch von Masuleh) und weiter über die Lagune von Anzali nach Ardebil. Ardebil deswegen, weil ich von den „Nomaden-Wanderungen“ von den Winterquartieren auf die Sommerweiden gehört hatte. Dieses Schauspiel, u.a. auch noch mit einem Pferderennen (das 2014 von einer Frau gewonnen wurde) war diesen Umweg auf jeden Fall wert, wie auch die Stadt und die Landschaft ringsum!
    Über Täbris ging es auf Umwegen (u.a. über Quazvin und Zanjan) mit Bussen zurück nach Tehran, von wo ich den üblichen Nachtzug nach Shiraz genommen habe. In Shiraz hatte ich einen ‚Couchsurfing Day Guide‘, der mir mit seinem eigenen Auto nicht nur die Stadt sondern auch viel von der Umgebung (Persepolis und einen Nationalpark) gezeigt hat. Von Shiraz dann mit Bussen über Yazd (wo ich mir per Taxi die Umgebung angeschaut habe), Esfahan (mit Ausflügen u.a. in die ‚Rote Stadt‘ Abyaneh), Kashan (eine wunderbare Stadt voll mit alten Hammams, herrlichen alten Familienresidenzen und ‚Eishäusern‘) und Qom (die zweite ‚Heilige Stadt‘ Irans) zurück nach Tehran – jeweils 4 wundervolle Wochen, geprägt von Gastfreundschaft, Herzlichkeit, unglaublicher Natur und atemberaubender Architektur.
    Eine meiner schönsten (und einfachsten) meiner vielen Reisen in und durch alle Welt!
    Schade, daß es derzeit nicht möglich ist, noch einmal in dieses tolle Land zu reisen 🙁

  2639. Hallo Christine, das klingt nach einer tollen Reise. Ich hoffe auch, dass es eines tages wieder möglich sein wird den Iran zu besuchen. Diese Hoffnung hab ich natürlich nciht nur für uns Reisende, sondern vor allem für die Menschen im Iran, die um ihre Freiheit kämpfen. Seit meiner Reise unterstütze ich den Verein Nothilfe e,V,, der sich um politische Häflinge im Iran kümmert. Vielleicht interessiert Sie das ja auch: https://www.vfnothilfe.de/. Ich habe die Organisation auch hier im Blog schon vorgestellt: https://www.czyslansky.net/zwischen-cia-kampagne-stalinismus-und-menschenrechtsorganisation/.

  2640. Vielen Dank, dass Du den wunderbaren Leo Perutz wieder in Erinnerung rufst. Ich habe Einiges von ihm gelesen, nachdem er mir empfohlen worden war. Ist auch schon wieder was her.
    Ich sollte ihn für mich wiederentdecken, aber ach: So viele Bücher und so wenig Zeit.

  2641. Masse statt Klasse!
    Vodafone hat den UKW-Empfang über Kabel abgeschaltet und bietet nun eine Senderliste mit über 560 Sender über DVB C, an.
    Was Vodafone und die anderen Anbieter aber gegenüber dem Hörer verschweigen ist die Hörqualität dieser Sender. Das hat nichts mit
    Stereo oder HIFI zu tun, geliefert wird ein billiges und lächerliches Geplärre, auch teuere Boxen und Verstärker aus der guten alten Hifizeit
    können mit diesem Schrottsignal nichts mehr anfangen. Wer Radio noch mit Sound und Räumlichkeit sucht, ist hier völlig falsch am Platz.
    Die Signale die unter DVB C ankommen, ist lediglich ein künstlich erzeugtes Produkt, da helfen auch keine DA-Wandler. Hervorragende
    Tuner oder Receiver aus der Analogära können bzgl. Radioempfang auf den Schrott geworfen werden. Der billigste Radioempfänger aus
    China ist für die gelieferte Senderqualität noch zu schade. Eine Hörqualität der Sender spielt wohl keine Rolle mehr, mit der fehlenden
    Stereoqualität stirbt aber das Radio. Gewohnte Sendungen z.Bsp. SWR 3 u.a. verlieren damit die Hörer und die Legitimation zu Hörfunkgebühren. Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, dies ist auch für die kps zwingend.
    Wenn ich der Jugend die Hörqualität meiner Stereoanlage vorführe ist das Fazit: Das ist wie von einem anderen Stern, warm, klar, unaufdringlich
    und nur schön. Bass,Mittel und Hochtöner sind getrennt zu hören, mit DVB kommt nur noch aus dem Mitteltöner ein Matsch an Klängen. Ein altes
    Grammophon oder ein Empfänger aus den 20iger ist klanglich dem DVB-C, überlegen.
    Das UKW-Radio darf nicht sterben.

  2642. Well done, Mick, Weiter so,
    Das macht mich kolossal neugierig und ich freue mich jetzt schon auf Wiederentdeckungen alter Bekannter und auf Neues.
    Ich beantrage Extra-Zeit zum Abhören all Deiner Tipps, die, wenn sie, wie ich vermute, so gut wie die der Bücher sind, enorm viel Spannendes/Interessantes/Kurioses auf die Ohren bringen werden.
    Es fängt heute damit an, dass ich dringend mal wieder Novalis hören müsste. Und dann wäre da noch die Erinnerungt, dass Jane Birkins und Serge Gainsbourgs „Je t’aime moi non plus“ in meiner Kindheit zur Liste „verbotener Songs“ in unserem Elternhaus gehörte, also in diesem Fall „Schweinkram“, der nicht gespielt/gehört wurde und von mir erst Jahre nach Veröffentlichung entdeckt wurde, als ich Teenager war. Aber da war das immer noch „Schweinkram“, wenn ich es denn mal auf dem Cassettenrekorder absichtlich und besonders laut abspielte. Wenn ich es jetzt mal eher zufällig höre, finde ich es fast schon langweilig und nervig.