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Sex sells, online or off

Die GSMA Mobile World in Barcelona ist die Hitech-Messe Europas geworden, quasi die nachfolgerin der altersgrauen, neuerdings sich mit Unterhaltungselektronik schrill aufdonnernde CeBIT in Hannover. Hier am Plaza Espagne wimmelt es vor 3G und 4G, vor Location-Based Services und Konvergenz. Im „App Planet“ sitzen die Nerds dicht an dicht. Es ist wahrscheinlich der unerotischste Ort der Erde in diesen Tagen.

Doch halt, nicht überall. In der Halle 1 stehen die Menschen – genauer: die etwas älteren Männer – noch dichter, und zwar vor dem „Russen-Stand“, wie er inzwischen kurz genannt wird. Keiner weiß ganz genau, was die dort ausstellen. Auf den Plakaten ist von „Convergent CSM“ die Rede, was auch immer das sein mag. Und wegen des Präsentatoren, der mit monotoner Stimme und russisch gefärbtem Englisch vorträgt, sind die Typen bestimmt nicht da.

Nein, es ist das Ewigweibliche, das sie anzieht. Auf der weitläufigen Bühne stehen sechs blonde Damen in folkloristisch angehauchten Gardeuniformen mit festgeklebtem Lächeln und schauen ins Publukium. Nein, sie tun nichts, außer gut aussehen. Sie sind nicht Teil der präsentation, eher die Staffage. Aber sie stehlen den Hunderten von Techie-Ausstellern drumherum komplett die Show.  Millionen von Euro haben die Pros in ihren Standbau, in ihre Scripte und ihre Demos investiert. Aber nur die Russen haben sich an die Weisheit erinnert, die so alt ist wie die menschheit selbst, nämlich: Sex sells!

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