Czyslansky liest
Ich liebe Bücher. Und ich lese sie noch immer ausschließlich in gedruckter Form, also tote Bäume. Und ab und an schreibe ich über Gelesenes. Heraus kommen dabei selten klassische Buchbesprechungen, eher schon kleine Erfahrungs- oder besser Erlesungsberichte. Wer sich für den Inhalt der Bücher interessiert, der muss diese schon selbst lesen. Walter Benjamin meinte einmal, echte Polemik nehme sich ein Buch so vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling vornehme. Eben mit liebevoller Zuneigung. So nähere ich mich jedem neuen Buch. Lüstern schmatzend.
Vor einiger Zeit habe ich einmal in hundert aufeinander folgenden Tagen 100 Bücher von 100 Autoren auf Facebook und Instagram vorgestellt. Die dabei entstandenen kleinen Texte habe ich auf Czyslansky zu „Literarischen Quintetten“ zusammengefasst.
Noch ein Tipp: Bücher gibt es in allen guten Buchhandlungen. Und wenn es bei Euch vor Ort keine Buchhandlung mehr gibt, dann kann man fast alle hier besprochenen Werke beim sozialen Buchhandel buch7 online bestellen. Der ist fair und von jeder Bestellung wird ein kleiner Anteil für einen sozialen Zweck abgeführt. Man muss wirklich nicht bei Jeff kaufen …
Aktuelle Beiträge

Buchtipp: Lion Feuchtwanger: Der Teufel in Frankreich
Heute gibt es nur eine kurze Buchvorstellung und das hat einen einfachen Grund: „Der Teufel in Frankreich“ von Lion Feuchtwanger ist ein autobiografisches Buch Feuchtwangers über seine Erlebnisse im französischen Exil auf der Flucht vor den Nazi im Jahr 1940. Die meiste Zeit verbrachte er im Großraum Marseille, in Sanary-sur-mer, aber auch im Lager von Les Milles bei Aix-en-Provence.

Buchtipp: Tommie Goerz: Im Schnee. Am Anfang war der Tod. Am Ende auch.
Am Anfang ist der Tod. Am Ende auch. Dazwischen ein großer Roman und ein kleines Stück Leben. 173 Seiten hat dieses Buch von Tommie Goerz. Man kann es also gut bei einer Flasche Rotwein lesen. Rotwein sollte es schon sein. Und schwer sollte er sein. Und draußen sollte es vielleicht ein bisschen kalt sein. Das ist eher kein Sommerbuch. Es heißt ja auch „Im Schnee“.

Bill Gates: Source Code. Die Autobiographie meines autistischen Tennispartners
Was für eine Headline, was für ein Buch. Und was für ein Mensch … „Nicht allzu fesselnd“ beurteilt Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung diesen ersten Band der auf drei Bände angelegten Autobiographie von Bill Gates. „Langatmig“ findet Claas Christophersen vom NDR den Lebensbericht meines alten Chefs: „… an einigen Stellen durchaus gelungen. Mit der Hälfte der Seiten, die das Buch jetzt hat, wäre es aber wahrscheinlich etwas spannender geworden.“ Unfug. Ich habe jede Seite genossen.

Erich Fried: Angst und Trost.
Gestern ist mir ein Buch von Erich Fried zufällig in die Hände gerutscht: „Angst und Trost. Erzählungen und Gedichte über Juden und Nazis.“ Dieses schmale Bändchen mit Grafiken von David Fried, einem anderen Sohn von Erich Fried, hatte sich offenbar heimlich auf Wanderschaft begeben und die ihm angedachte Region der Werke unter dem Registerbuchstaben „F“ wie Fried in meinem Regal eines Nachts heimlich verlassen. Das machen leider in meinem literarischen Chaos viele Bücher, dass sie auf Wanderschaft gehen, irgendwohin verschwinden, sich mit anderen Werken zusammentun, nur um dann irgendwann – wenn sie Lust haben, aber auch nur dann – überraschend aus irgendeiner verstaubten Ecke sich nach vorne zu schieben und mir vor die Füße zu fallen. Da war er also, der kleine Band „Angst und Trost“ von Erich Fried. Sogar eine vom Autor signierte Erstausgabe.

Carl Zuckmayer: Deutschlandbericht. Ein Buch-Tipp zu 80 Jahre Kriegsende
80 Jahre nach Kriegsende waren die Medien ja voll mit Berichten, Erinnerungen, Film- und Buchbesprechungen. Mein wichtigstes Buch zum Thema ist sicherlich dieser „Deutschlandbericht für das Kriegsministerium der Vereinigten Staaten von Amerika“, verfasst von Carl Zuckmayer im Jahr 1946. 125 Tage verbrachte Zuckmayer zwischen November 1946 und März 1947 im Auftrag des Kriegsministeriums der USA in Deutschland und Österreich um über den Alltag und insbesondere auch über das kulturelle Leben im zerstörten Land zu berichten. Sein Augenzeugenbericht ist scharf analytisch und zugleich voller emotionaler Wärme und leidenschaftlicher demokratischer Parteilichkeit. Ich kenne keine Schilderung aus den Trümmern Nachkriegsdeutschlands, die intensiver Herz und Hirn gleichermaßen getroffen haben, als dieser Deutschlandbericht.
Czyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.
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- Raumluft ist ein LebensmittelDas wichtigste Lebensmittel gibt es nicht beim Lebensmittelhändler um die Ecke. Ohne Nahrung halten gesunde Menschen es rund drei Wochen aus. Das wichtigste Lebensmittel fließt auch nicht aus dem Wasserhahn. Ohne zu trinken überleben Menschen höchstens drei Tage. Das wichtigste Lebensmittel ist schon da: es ist die Raumluft. Fehlt sie sterben wir schon nach drei […]
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