Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich über die skurrilen Werbeanzeigen, die Facebook mir auf die Pinwand setzt, wundere. Nach wie vor unerreicht ist das Angebot für Fichtensalbe für eingewachsene Fußnägel. Damals, im vergangenen Oktober, fühlte ich mich veranlasst, auf dieser Seite etwas dazu zu veröffentlichen.

Ich fand diese Werbung einigermaßen daneben, wie auch die Werbung für die Best Ager Plattform Genderbook.

Natürlich weiß ich, wie Facebook diese SponsorAds platziert, um diese möglichst zielgruppenaffin an den Mann zu bringen. Zum Einen sind es meine eigenen Aktivitäten und Interessen sowie meine persönlichen Angaben, die den Facebook-Rechnern sagen, welche Werbung bei mir eingespielt werden soll. Aber nicht nur: Auch das, was meine Freunde tun (vor allem die, mit denen ich interagiere), trägt dazu bei, mich mit dem zu umwerben, was mein soziales Umfeld tut, interessiert oder konsumiert.

Das kann ja theoretisch auch für mich interessant sein. Gleich und gleich gesellt sch gern und teilt demzufolge gern auch das Konsumverhalten. Und so frage ich mich so manches Mal, wer in meinem sozialen Umfeld eingewachsene Fußnägel und folglich Interesse für Fichtensalbe hatte, so dass auch ich das zu sehen bekomme. Ich muss das einfach wissen, ich verbrenne vor Neugier. Ebenso gehe ich bei empfohlenen Gruppen immer davon aus, dass einer oder mehrere meiner digitalen Freunde dort bereits Mitglied sind, oder mir zumindest die Gruppen angezeigt werden, in denen mehrere Leute sind, die in den gleichen Gruppen unterwegs sind wie ich. Gern wird das ja auch direkt angezeigt, selbst bei geschlossenen Gruppen. Und so erfährt man ganz nebenbei, wer im FB-Freundeskreis welche sonderlichen Tiere hält, auf Genitalpiercings steht, den Bodensee durschschwimmen will, Spezialdiäten ausprobiert oder chronische Krankheiten hat, wer sich unter Veganer begeben hat oder Flohmarktverkäufer ist. Nicht, dass ich das in jedem Fall wissen muss, und ebenfalls nicht, dass es ganz FB angeht, in welchen Gruppen ich unterwegs bin, aber letztlich ist es egal. Ich nehm das alles sportlich. Wie auch diese beiden beiden Sponsor-Anzeigen, die Facebook mir diese Woche ausgespielt hat: Direkt nacheinander. Was für Leib und was für die Seele.

Facebook kennt mich eben dank meines Profils und meiner umfangreichen Aktivitäten sehr genau… oder auch nicht.

Facebook Ad für Leib und Seele
Was für den Leib…

Wer meiner Freunde bitte ernährt sich mit so was… Ich kann es mir schwer vorstellen, darum will ich das unbedingt wissen. Hingegen ist mir klar, dass mir die FB-Freundschaft mit einem katholischen Pfarrer in Dortmund die Empfehlung eingebracht hat, Mönch zu werden. Dass das im direkten Gegensatz zu meiner Konfession ist (die bei FB nicht angegeben ist) lassen wir mal außen vor. Solche Werbeanzeigen allerdings Leuten auszuspielen, die angegeben haben, verheiratet zu sein ist entweder völliger Unfug… oder eben genial. Je nachdem:

Facebook Ad Leib und Seele
… und für die Seele

 

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