Heute morgen meldet der IT-Branchenverband BitKOM, dass die ITK-Branche in Westeuropa im kommenden Jahr um zwei Prozent wachsen werde. Das würde bedeuten sie würde auf dem alten Kontinent weit stärker wachsen als in den USA, wo der BitKom bzw. sein europäisches Forschungsinstitut Eito lediglich ein Plus von 0,8 Prozent voraussehen. Die bemüht optimistische Analyse liest sich im Original so.

„Die IT-Ausgaben der Wirtschaft werden auch in einer wirtschaftlichen Flaute weiter wachsen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. „Die Informationstechnik ist für Unternehmen in einer Krisensituation von strategischer Bedeutung, weil sie die Betriebe effizienter und wirtschaftlicher macht.“ Mit einer steigenden IT-Nachfrage sei auch von Auftragnehmern der öffentlichen Hand zu rechnen, deren Investitionen kaum von konjunkturellen Schwankungen abhängig sind. Laut der neuen Prognose werden in Westeuropa die Anbieter von Software und IT-Services im kommenden Jahr mit einem Umsatzplus von 3,2 Prozent auf 228 Milliarden Euro kräftig zulegen können. Die Hersteller von IT-Hardware erwarten dagegen ein Minus von 1,3 Prozent auf 87 Milliarden Euro.

Herrn Scheers Analyse ist zwar richtig – IT ist ein Effizienztool – aber bisher haben die Erfahrungen gezeigt, dass die IT-Ausgaben den Konjunkturzyklen folgen und nicht gegenläufig sind. Außerdem gehen die meisten IT-Verantwortlichen davon aus, dass ihre Budgets im kommenden im besten Fall stabil bleiben. Bliebe als Wachstumsmarkt der Consumerbereich, aber da kann ich mir noch schwerer vorstellen, dass Endverbraucher in einer Wirtschaftskrise mehr Geld ausgeben als im guten Jahr 2008. Folglich wird sich der IT-Markt eher so verhalten entwickeln wie in den USA, vielleicht sogar noch schlechter.

Eine Antwort

  1. Spare in der Not, da hasst du Zeit dazu!

    Im Übrigen klagen die ITler, mit denen ich zu tun habe, schon seit Jahfen über schrumpfende Budgets. Aber genau das ist die Kunst in der IT: Aus weniger mehr zu machen…

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