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Diese Frage stellt heute Philipp Bayer in einem der wie immer lesenswerten Wissensblogs der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“.

Ich darf zitieren:

„Warum leben Frauen lange weiter, auch wenn sie keine Kinder mehr bekommen können? Direkt betrachtet sollten sie das ja eigentlich nicht tun …“

Welcher Mann hätte sich diese Frage nicht auch schon einmal gestellt. Aber die Überlegungen Bayers, die er seinerseits der Proceedings of the Royal Society B entnimmt, gehen natürlich weiter und erklären das eigentlich sinnwidrige Verhalten alternder Frauen mit der „Großmutter-Hypothese“:

„Die paternale Großmutter hat zwei X-Chromosomen und gibt davon eins ihrem Sohn (dem zukünftigen Vater). Der hat nur eins, weshalb seine Tocher das gleiche X-Chromosom wie die paternale Großmutter trägt, also ist die X-Chromosom-Verwandschaft von pat. Großmutter zu Enkelin 50% (50%*100%  Übertragungswahrscheinlichkeit). In diesem Fall hat die Großmutter also die gleiche X-Chromosom-Verwandschaft zu ihrer Enkelin wie eine Mutter zu ihrer Tochter! Nochmals paternale Großmutter, diesmal zu einem Enkel: Hier ist der x-Verwandschaftsgrad 0%, da der Sohn von seinem Vater nur das Y-Chromosom bekommt. Maternale Großmutter zu Enkel und Enkelin: Wie schon beschrieben, gibt die mat. Großmutter 50% ihrer X-Chromosomen an ihre Tochter ab. Diese wiederum gibt auch nur 50% ihrer X-Chromosomen an Enkel und Enkelin ab: Der X-chromosomale Verwandschaftsgrad beträgt damit 25%. In schönerer Rechnung: 0.5 * 0.5 = 0.25.“

Tatsächlich, so sagen die Forscher, überleben mehr Jungs bei maternalen Großmüttern, als bei paternalen, und mehr Mädchen als Jungs bei paternalen Großmüttern. Tim: bist Du eigentlich bei Deiner Großmutter väterlicherseits aufgewachsen? Das würde einiges erklären …

Eine Antwort

  1. Nein, ich wurde über weite Strecken von der Mutter meiner Mutter großgezogen und habe deshalb vor, ewig zu leben. Übrigens war mein Großvater Zigarrenfabrikant. Das Bild zeigt trotzdem nicht meine Großmutter.

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