Das papierlose Büro hat sich ja, wie wir wissen als Mythos herausgestellt. Die Computer konnten das Papier in den Büros nicht überflüssig machen, denn kaum hatte der Mensch den Computer erfunden, erfand er gleich darauf den Drucker.

Wenn ich vom Papier-Sterben auf Toiletten spreche, assoziiert vermutlich der eine oder andere in eine völlig andere Richtung. Ich spreche nicht von leeren Klorollen, sondern in erster Linie vom Sterben der gedruckten Klolektüre.

Mal abgesehen von dem ein oder anderen Mittelstands-Manager, der sich E-Mails und Tweets von seiner Sekretärin ausdrucken und auf den Lokus legen lässt, wird das iPhone, Blackberry oder andere Smartphone ein immer wichtigerer Bestandteil des stillen Ortes der Besinnung. Stapelten sich noch vor Jahren die Illustrierten, Bücher, Zeitschriften, Versandhauskataloge und Tageszeitungen auf unseren Aborten, wird dort inzwischen die Auswahl immer dünner. Beim Studium des Sortiments der Villeroy & Boch Bibliotheken unserer Mitmenschen konnte man oft sehr genau den Grad der Intellektualität des „Besitzers“ beurtelien. Heutzutage müsste man schon den Cache seines Smartphones scannen um auf die Lesegewohnheiten zu schliessen.Wir verzeichnen also einen erhöhten Grad an Privatsphäre, das ist eindeutig positiv zu bewerten, aber leider langweilig. Der Schutz von Privatsphäre führt leider immer zu einer Verringerung des Unterhaltungswertes der Mitmenschen, das ist aber anderes Phänomen, was wir an anderer Stelle betrachten wollen.

Wäre es nicht großartig mal in einer ausgedehnten wissenschaftlichen Studie die Entwicklung der Lesegewohnheiten auf Toiletten zu betrachten?

Wer nutzt alles einen Kindle, oder überhaupt eBook-Reader? Wer twittert gern über die Beschaffenheit seines Stuhlgangs? Wer liest in Foren, oder arbeitet mit seinem Blackberry E-Mails ab? Und was geschieht mit den Printmedien auf unseren Toiletten?

2 Antworten

  1. Es wäre mal zu untersuchen, ob sich ePaper auch zum Hinterabwischen eignet. Auch Xerox wiederverwendbares Kopierpapier wäre interessant – angeblich verschwindet alles auf dem papier innerhalb von 18 Stunden. Ein Durchbruch in der Abwasserwirtshaft steht bevor: Wozu bruachen wir noch Kläranlagen?

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