Der Internet-Kühlschrank ist im Grunde ein alter Hut. Wer kennt nicht die Möglichkeiten, die diese Form künstlicher Intelligenz bietet? Der Samsung Wireless ICE Pad Refrigerator beispielsweise verfügt über einen angeflanschten Tablet-PC, mit dem die Hausfrau surfen oder E-Mails schreiben kann, bis der Braten fertig ist. Der Internet-Kühlschrank könnte aber auch der Vorbote einer kleinen Revolution sein – und als Plattform für digitale Kochbücher dienen.

Tatsächlich sind Autoren und Grafiker schon dabei, das Kochbuch von morgen zu erfinden. Der Londoner Star-Designer Caz Hildebrand und Jacob Kennedy vom Londoner Gourmetrestaurant „Bocca di Lupo“ haben zum Beispiel ein Online-Kochbuch mit dem Titel „The Geometry of Pasta“  geschrieben und illustriert, bei dem die Farfalle wie lebendige Schmetterlinge über den Bildschirm flattern. Per Mausklick gelangt man dann zum passenden Rezept, zum Beispiel „Coniglio all’ischitana“ (eins meiner italienischen Lieblingsgerichte!).

Bob Huntely, Geoffrey Drummond und Chris Howard gehen noch einen Schritt weiter: Bei ihrem Projekt Culinapp  geht es darum, animierte elektronische Kochbücher als App zu vertreiben. James Beard und Dorie Greenspan – die in Amerika in etwa den Status von Johann Lafer und Sarah Wiener haben – sind schon mit an Bord. Ob die Kochlöffel-Promis bald etlichen ambitionierten Hobbyköchen vom Kühlschrank aus über die Schulter schauen, bleibt abzuwarten. Und auch, ob es auf die Dauer nicht nervt, wenn Johann Lafers Stimme aus dem Off einen unwirsch belehrt, dass man den Kochlöffel gefälligst richtig halten soll…

 

Eine Antwort

  1. Danke für den Tipp zur Geometrie der Pasta. Caz Hildebrand ist in der Tat großartig. Das Kochbuch gibt es übrigens auch gedruckt und als Hardcover scheint es nicht minder beeindruckend.

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