Czyslansky-MannJeder Tag ist ein Tag von irgendeinem Scheiss! Der heutige Scheiss ist der Mann. Welttage des ***** wurden von PR-Agenturen erfunden. Sie geben ihnen die Möglichkeit immer mal wieder ein paar Kunden ins Gespräch zu bringen, für die sich sonst keine Sau interessiert. Die Journalisten haben dann ihren aktuellen Aufhänger und wieder kann irgendein Scheiss über irgendeinen Scheiss geschrieben oder gesendet werden. „Zum Welttag des Hundes pflanzt die Schreinerei Möbelheimer einen Baum“ oder „Zum Welttag des Baumes gibt es vom VerlagXYZ ein Buch auf holzfreiem Papier an jeden Hundebesitzer“  Diese Beispiele waren jetzt vermutlich Mist, aber Sie wissen schon was ich meine, so ein mittelkreativer Aktionskäse eben.

Beim heutigen Tag des Mannes ist das allerdings ganz anders. Der ist wirklich wichtig, während nämlich weder Baum, Hund, Kaffee, Frauen oder Kinder wirklich bedroht sind, gehören Männer tatsächlich auf die rote Liste bedrohter Arten. Dass es so ist, kann man schon daran erkennen, dass immer mehr „Männer-Lookalikes“ durch die Metropolen laufen. Diese tragen lange Vollbärte, derbe Arbeitsstiefel und raue Denimklamotten. Ihr Erscheinungsbild soll den oberflächlichen Betrachter glauben lassen, dass es tatsächlich noch ein paar echte Kerle gäbe. Enttäuschend ist nur, dass diese vermeintlichen Holzfäller doch nur metrosexuelle Webdesigner sind. Zottelige Vollbärte und grossflächige Tätowierungen bei Typen, die im Kreissaal weinen, Elternzeit nehmen und ihre Notebooks nach Gewicht auswählen.

Nachdem Frauen dank der Emanzipation jetzt fast genauso viele Chancen auf Stress, Herzinfarkte, Burnouts und Hämorriden haben wie Männer gehen sie jedem halbwegs noch männlichem Wesen mit ihrem Mantra „Beruf und Familie vereinbaren, Beruf und Familie vereinbaren, Beruf und Familie vereinbaren, Beruf und Familie vereinbaren,  …“ auf die Nerven. Das hat zur Folge, dass selbst hartgesottenen Exemplare sich schon dazu breitschlagen zu lassen, Windeln zu wechseln, Morgens zum Kindergarten zu fahren oder Abends auf die „Überstunden“ mit den Kumpels zu verzichten. Wer jetzt glaubt, dass sei der freie Wille der Frauen oder gar der Männer gewesen, der übersieht, dass es einzig darum geht, dass Wirtschaft und Staat weder auf die gut ausgebildeten weiblichen Arbeitskräfte, noch auf die kleinen künftigen Rentenzahler verzichten können, deshalb das ganze. „Beruf und Familie vereinbaren… “

Wie also retten wir den Mann? Sicher nicht mit einem Welttag, aber vielleicht damit, dass sechs Czyslansky Männer gleichzeitig bloggen, oder dass wir morgen einfach mal keinen Bock haben unseren kleinen Justin-Jerome in den Kindergarten zu fahren, vorgeben im Büro totalen Stress zu haben und danach mit den Kollegen noch einen trinken gehen und später dann einfach mal kack-dreist fragen, was es denn heute zum Essen gibt. In dem wir einfach genau so sind wie unsere Väter waren. Da waren nämlich noch ein paar echte Männer dabei und die bekamen auch kein Burnout-Syndrom – schon mal aufgefallen? „Beruf und Familie vereinbaren“? das hat DIE einen Scheiss interessiert!

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Alle Beiträge in der Übersicht:

(1) von Bomhard, Sebastian: Baumärkte, Big Data und Penis
(2) Broy, Alex: Jeder Tag ist ein Tag von irgendeinem Scheiss
(3) Cole, Tim: Wie schön es ist, eine Frau zu sein! Oder ein Hund…
(4) Kausch, Michael: „Pull Over“ – Sieben Erklärungen für den wahren Unterschied zwischen Mann und Frau
(5) Prauser, Lutz: Be- und Enthaarung
(6) Witte, Christoph: Männer: Von Harrison Ford bis Lady Gaga

Eine Antwort

  1. 2. November: Allerseelen Da man zu Allerheiligen den Heiligen gedenkt, befand Abt Odilo von Cluny (962 bis 1018), dass man auch den „normalsterblichen“ Seelen ein Gedächtnistag widmen sollte. Das war 998. Bis er in Rom das erste Mal gefeiert werden sollte, dauerte es noch bis ins 14. Jhdt.

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