Die Finanzkrise herrscht inzwischen überall. Die Vergleiche mit der letzten großen Weltwirtschaftskrise häufen sich und sind immer öfter mit dem Hinweis versehen – dieses Mal ist alles noch viel schlimmer. Es geht um mehr Geld, es sind mehr Länder betroffen und sowieso schlage die Misere der Finanzwirtschaft viel schneller auf die Realwirtschaft durch als damals . (Wenn die Finanzwirtschaft nicht real wäre, hätten wir sicher jetzt keine Schwierigkeiten.)

Der Pessimismus hat mal wieder Hochkonjunktur, alle Verantwortlichen ziehen den sprichwörtlichen … ein und verkriechen sich im eigenen Bau. Das ist einfach sicherer. Nichts sagen, nichts sehen, nichts hören. Allerdings scheint diese angstbestimmte Inaktivität (vulgo: Angststarre) nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Im Gegenteil: Sollte nicht alles unternommen werden, um die Folgen der Banker-Gier abzumildern. Vielleicht können Einzelne oder sogar ganze Unternehmen von der Krise profitieren, wenn sie jetzt die richtigen Weichen stellen. Dabei geht es nicht unbedingt um den großen Wurf, sondern eher um den gesunden Menschenverstand.

So sollten CIOS aus Anwenderunternehmen die Chance nutzen, ihre IT-Abteilungen mit guten Spezialisten aufzustocken. Softwarehäuser und Berater stellen zurzeit praktisch keine IT-Spezialisten ein, in Banken und Versicherungen sieht es laut Personalmarktexperten ähnlich aus. Daran dürfte sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Die Auguren sagen sogar Personalabbau in der IT voraus. Weil das genau die Unternehmen waren, die in der Vergangenheit die meisten ITler eingestellt haben, dürfte sich in den nächsten Monaten ein Fenster für Anwenderunternehmen auftun, die gute Leute brauchen, sie aber bisher wegen zu hoher Gehaltsvorstellungen oder Standortnachteilen nicht bekommen haben. Jetzt könnte etwas gehen, zumal viele Bewerber eingesehen haben, dass börsennotierte Großunternehmen auch keine sicheren Arbeitgeber mehr sind und Mittelständler Einiges zu bieten haben.

Eine Antwort

  1. Da die BITKOM noch vor einem Monat einen Fehlbedarf von über 150.000 Ingenieuren und Informatikern beklagt hat, müsstren alle jetzt eigentlich glücklich sein: Die Firmen, denn sie brauchen nicht mehr suchen, und die IT-Fachkäfte, denn sie müssten alle gut ausgelastet sein. Oder ist das wieder so eine Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe…

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