Czyslansky hört

Eigentlich begann alles mit den farbigen Tasten einer Clarina im zarten Alter von vielleicht vier oder fünf Jahren. Dann kam eine Melodica und eine kleine mit einem Gebläse betriebe Heimorgel. Als Jugendlicher dilettierte ich dann einige Zeit als Keyboarder in einer Band, bis ich merkte, dass die Gitarristen bei den Mädchen ehreblich mehr Erfolg hatten. Die paar Griffe für Neil Young und Bob Dylan hatte ich dann schnell drauf und für ein bisschen Fingerpicking und diverse Blues Harpes reichte es auch noch. Und als sich andere im fünfzigsten Lebensjahr ihre breit gewordenen Hüften auf eine Harley schwangen setzte ich ein Saxophon an. 

Aber mal ganz ehrlich: über gepflegten Hausmusik-Standard hinaus hab ich es bei keinem Instrument geschafft. Als Plattenspieler verfüge ich aber über umfangreiche Erfahrungen. Ich bin Vinylist seit vielen Jahrzehnten. Und so geht es hier nciht nur um Musik, sondern auch um deren Wiedergabe, also um Hifi und High End.

Remaining Pieces

So klingt der Mond.

So klingt der Mond. Die LP „REMAINING PIECES“ von Katja Aufleger Man kann den Mond hören. Und ich meine jetzt nicht Carl Orffs Oper „Der Mond“, „Clair de Lune“ von Debussy, Beethovens „Mondscheinsonate“, die „Reise zum Mond“ von Ihre Kinder oder Peterchens Mondfahrt. Nein, ich meine den Mond in all seiner Pracht mit all seinen Höhen und Tiefen, mit seinen hohen Gebirgszügen und seinen abgrundtiefen Kratern. Das verdanken wir der Berliner Objektkünstlerin Katja Aufleger. Die Schallplatte „REMAINING PIECES“  im klassischen 12-Zoll-Format erschien schon vor rund zwei Jahren und befindet sich auch seitdem in meiner Sammlung. Und seitdem will ich sie hier auf Czyslansky vorstellen. Aber wie so oft – man nimmt es sich vor, man holt sie aus dem Regal, man legt sie sich zurecht, um sie alsbald mal zu besprechen – und da liegt sie dann. Das ist auch keine Platte, die man mal so zwischendurch auflegt um sie

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Leica auf Plattenteller

Musik kann man sehen. Die Leica auf dem Plattenteller. Ein Beitrag zur Synästhesie

Musik kann man sehen. Die Leica auf dem Plattenteller. Ein Beitrag zur Synästhesie Ich liebe meine Leica. Und ich liebe meinen Plattenspieler. Und mit bloßer Vernunft ist beidem nicht beizukommen. Denn sowohl beim Sehen, als auch beim Hören kommt die Vernunft an ihre Grenzen. Und meine Freunde sagen: für gute Fotos braucht es keine Leica. Und gute Musik kann auch von der Festplatte kommen. Und wenn ich umständlich die Aufnahmeentfernung an meiner Leica M einstelle, weil es da keinen Autofocus gibt, halten sie mich für ein wenig meschugge. Und wenn ich ebenso umständlich eine Schallplatte aus dem Regal ziehe und alle paar Monate einen meiner Tonarme neu einstelle ebenfalls. Und wenn ich jetzt auch noch behaupte, dass ich Musik sehen kann – und zwar in Farbe – dann fürchten sie endgültig um meinen Verstand. Dabei hat das Sehen von Musik sogar einen wissenschaftlichen Namen: Synästhesie! Was ist Synästhesie? Synästhesie ist

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Wie eine Schallplatte entsteht

Wie eine Schallplatte entsteht

Wie eine Schallplatte entsteht Das Fernsehen der DDR berichtete in seiner Kinderserie „Mit Jan und Tini auf Reisen“ im Jahr 1974 in einer wunderschönen kleinen Reportage über die Herstellung einer Schallplatte. Dabei begleitete das Kamerateam die beiden Puppenreporter Jan und Tini in den VEB Deutsche Schallplatten. Nicht nur für Kinder sind die Aufnahmen von der Produktion einer Schallplatte auch heute noch ein Genuss. Vinylisten erleben die komplette Produktionskette des schwarzen Goldes von der Aufnahme bis zum verpackten Tonträger: Aufnahme des Chors Schnitt des Tonbandmaterials am Schneidetisch Schneiden der Lackfolie durch den Schneidstichel zum „Vater“ Behandlung des Vaters, also Silberbeschichtung und Vernickelung Umkopierung zur „Mutter“-Platte Herstellung der Abzüge und Produktion der „Söhne“ als Pressmatrizen Produktion der Schallplatten Konfektionierung und Verpackung  Nichts hat sich in den letzten fünfzig Jahren bei der Herstellung von Schallplatten geändert. Gäbe es den VEB Deutsche Schallplatten heute noch, er wäre „State-of-the-art“. Von welchem volkseigenem Betrieb könnte man

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Mit Down Under oben auf: Didgeridoo Percussion Mystic

Mit Down Under oben auf: Didgeridoo Percussion Mystic Platten-Tipp: Didgeridoo Percussion Mystic, clearaudio LP83048, 29,- Euro Noch sind die Tage kurz und dunkel, der Winter liegt wie Blei auf die Seele. Das muss nicht sein. Mit Musik aus Down Under geht auf dem Plattenteller schon jetzt im März die Sommersonne auf. Jedenfalls mit dieser Musik von der Scheibe Didgeridoo Percussion Mystic, für clearaudio auf dickes 180-Gramm-Vinyl gepresst. Nicht nur Freunde der australischen Polsterpfeife werden von diesen Klängen zuverlässig verzaubert. Auf zehn Stücken erklingen neben dem Didgeridoo zahlreiche exotische Instrumente, wie die nigerianische Udu-Trommel, die arabische Darbuka oder die Caxixi-Rassel, die allen Fußball-Fans spätestens seit der WM 2014 in Brasilien bekannt ist. Da geht die sprichwörtliche Post ab, was auch ein wenig daran liegen mag, dass alle Lieder von den sechs Künstlern in einem Rutsch aufgenommen wurden. Die Aufnahme- und Abmischqualität ist erhaben. Der Didgeridoo-Meister steht klar und deutlich zwischen den

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Plattenbesprechung: David Garrett: Virtuoso

Plattenbesprechung: David Garrett: Virtuoso Mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Fußball. Von seinem Vater. Der war Ballhersteller und Jugendtrainer. Mit fünf Jahren gewann er seinen ersten Pokal mit den G-Junioren. Mit neun Jahren wurde der DFB auf ihn aufmerksam. Mit 13 erhielt er seinen ersten Profi-Vertrag. In jenen Jahren trainierte er Tag für Tag mindestens acht Stunden. Franz Beckenbauer bezeichnete ihn als größten Fußballer seiner Generation. In einem Interview klagte er: „Mir wurde immer alles aufoktroyiert: Was ich spielen sollte, wo ich auftreten sollte, was ich in Interviews sagen und nicht sagen sollte.“ Von Ende Mai 2008 bis April 2010 war er im Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Fußballer der Welt eingetragen… Ach ja – hätte David Garrett im zarten Kindergartenalter keine Geige, sondern einen Fußball unter seinem Weihnachtsbaum gefunden, dann würde sein Wikipedia-Eintrag ungefähr so lauten. War aber nicht. Da lag eine Geige. Und so stand er im

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Michael KauschCzyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.

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