Czyslanskys Bauchladen
Es gibt immer Dinge, die in der Schublade „Vermischtes“ landen, die irgendwie in keine Ablage passen und die trotzdem nicht verloren gehen dürfen. In Czyslanskys Bauchladen findet Ihr Beiträge, die in keine der anderen Kategorien gepasst haben.
Immerhin umfasst das Czyslansky-Blog heute mehr als 1.500 Beiträge aus 15 Jahren. Ein dicker Bauch …

Ein reMarkable bei den Feinden der Einrichtung der DHL – eine Abenteuerreise
Ich warte ja nun schon seit langer Zeit auf mein neues reMarkable 2 Tablet. Vor einer Woche erreichte mich endlich eine Mail mit der Information, dass es am 3. November so weit sein soll. Die Lieferung durch DHL wurde angekündigt: Die Freude war groß. Allein: am 3. November geschah – nichts. Und auch der 4. November ging ins Land und es geschah – nichts. Aber es gibt ja eine Sendungsverfolgung. Und die ergab in den folgenden Tagen abenteuerliche Dinge. Offenbar war mein reMarkable unter Feinde geraten, unter eine ominöse Bande mit Namen „Feinde der Einrichtung“:

Bessere Lufthygiene gegen den Corona-Killer
Heute habe ich mal das Klima in meinem Home Office gemessen. Und es ist nicht gut. Gar nicht gut. Gemessen habe ich mit einem Klimamessgerät. Und ich hoffe, dass solche und ähnliche Klimamessgeräte bald in vielen Büros, Besprechungsräumen und Klassenzimmern stehen werden. Wegen Corona. Denn das macht deine Menge Sinn: Gemeinsam mit zwei Partnerunternehmen habe ich mit meiner Agentur vibrio vor wenigen Wochen ein Forschungsprojekt rund um das Thema Raumlufthygiene gestartet. Dabei geht es um die Analyse von Aerosolbewegungen in geschlossenen Räumen. Ziel ist es, Hinweise für eine optimierte Belüftung von Besprechungsräumen, Büros, aber auch Schulräumen unter Corona-Bedingungen zu erhalten. Meine Partner kommen aus der Wissenschaft, unsere Rolle ist die Übersetzung der Forschungsergebnisse in „verständliche Sprache“ und die Aufbereitung in einem Online-Portal, das wir unter den Adresse https://lufthygienepro.de in den nächsten Wochen und Monaten aufbauen werden. Lufthygiene muss individualisiert werden Im Ergebnis geht es darum, dass wir von allgemeinen Tipps

Die Herbste kommen meistens allein
Die Herbste sind doch rechte Einzelgänger. Fast wie die Frühjahre. Und ganz anders, als die Winter und die Sommer. Wie verräterisch doch die deutsche Sprache ist: kein Mensch denk sich etwas dabei, wenn er liest, wie heiß und trocken die Sommer in den letzten Jahren waren. Oder wie kalt und weiß die Winter in frühen Kindheitstagen angeblich einst gewesen sind. Aber die Herbste, sie sollen sich gefälligst nicht in pluralen Horden in unsere Sprache stehlen. Herbst und Frühjahr sind Einzelgänger, wahre Solitäre, singuläre Übergänge. Sie sind überhaupt gar nicht so richtige Jahreszeiten. Sie sind so irgendwas dazwischen. Zwischenzeiten. Sie schmuggeln sich zwischen die Sommer und die Winter. Immer nur vereinzelt. Sie sind keine Gattung, nicht wie die weißen Winter und die heißen Sommer. Sie sind einsame Schmuddelkinder. Wenn sie sich schön machen, dann sind sie „Indian Summer“, also schon wieder eine Form der Sommer, in Deutschland „Altweibersommer“. Schöne Herbste gibt

Schöne Grüße aus Timbuktu
Die meisten von uns tragen wohl einen Traum in sich, einen Traum aus Kindheitstagen, von einer fernen Insel, einer fremden Stadt oder was auch immer. Mein Traum hat einen Namen: Timbuktu! Als Kind war ich vernarrt in ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel „Ich war in Timbuktu“. Geschrieben hat es der DDR-Schriftsteller Werner Legère 1953 in Anlehnung an den Reisebericht des französischen Afrikaforschers René Caillié, der im Jahr 1828 als zweiter Europäer nach Alexander Gordon Laing die sagenumwobene Wüstenstadt Timbuktu erreichte. Laing war auf seiner Expedition getötet worden und so waren Cailliés Berichte die ersten Reportagen aus der ehemals so reichen muslimischen Metropole, die Europa erreichten. Der Franzose gab sich zu seinem Schutz als Muslim aus und durchlebte allerlei Abenteuer. Für einen verträumten Jungen in der fränkischen Provinz war er eine Mischung aus Neil Armstrong, James Bond, Alexander Humboldt und … äh … Karl May. Kurz: er war ziemlich genau

Der Depp Adolf
Ich bin in einer kleinen Siedlung in der fränkischen Provinz groß geworden. Die Siedlung bestand nur aus einigen Häusern, die sudetendeutsche Heimatvertriebene entlang einer Bundesstraße neben einem kleinen Dorf errichten durften. Das Dörfchen bestand aus etwas sieben oder acht uralten Bauernhöfen, die augenscheinlich den Dreißigjährigen Krieg mehr oder weniger lädiert überlebt hatten. In diesen Hofstellen saßen graue krumme Bäuerlein, die von eben diesem Krieg noch sichtlich gezeichnet waren. Der einzige Kontakt zwischen der protestantischen Bauernschaft und den katholischen Flüchtlingen bestand darin, dass die Flüchtlinge Milch und Eier und im Dezember auch noch ihre Christbäume bei den Bauern holten. Sonst wusste man voneinander wenig. Man ging sich eher vorsichtig als ehrfürchtig aus dem Weg. Bei den Wahlen machten die Bauern ihr Kreuz bei der CSU – in den sechziger Jahren auch schon mal bei der NPD – während die Flüchtlinge zu 90 Prozent sozialdemokratisch wählten. Das lag daran, dass man in

Hallo Babelfisch – Zur Künstlichen Intelligenz in Übersetzungsprogrammen
„Lost in Translation“ titelt verzweifelt Tobias Haberl im Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 3. Juli 2020 verängstigt über die aufbrausende Künstliche Intelligenz in modernen Übersetzungsprogrammen, die ihm die Freude am Erlernen fremder Sprachen und Kulturen rauben. Der alte Lateiner. Wie muss Anglisten der Schreck in die Glieder fahren beim Anblick angetrunkener britischer Studentenhorden, die per Google-App mit deutschen „Frauleins“ im Englischen Garten anbandeln. Wie muss es Altphilologen schaudern, wenn ein Trupp reisefreudiger chinesischer Touristen im Franziskaner die Speisekarte mit dem Smartphone scannt. Und wie graust es ihn erst, wenn der Japaner ローストポークをお願いします in sein Handy tippt und die Bedienung freudig vom Bildschirm liest, dass er gern einen Schweinebraten hätte. Für Kulturpessimisten bricht da eine Welt zusammen. Ohne Google und Deepl hätte unser Japaner jetzt grunzend auf dem Tisch tanzen müssen, wie wir jahrelang in Frankreich das Auf- und Zuklappen von Austern imitieren mussten um zu unserer Austernplatte zu kommen. Wie

Vor 30 Jahren – mit Bill Gates in Moskau
Der folgende kleine Beitrag über meine erst Pressekonferenz mit Microsoft-Gründer Bill Gates in Moskau basiert auf einem Artikel, den ich vor fünf Jahren für den Digisaurier-Blog verfasst hatte. Nun sind tatsächlich schon wieder fünf Jahre ins Land gegangen und eben gestern erreichte mich ein erinnerungsseeliger Facebook-Beitrag von Alexander Petrochenkov zu eben dieser Konferenz, was mich veranlasst diesen Artikel ein wenig zu aktualisieren und hier auf Czyslansky noch mal einzustellen. Und vielleicht verdient es diese Geschichte aus der frühen Blechzeit des Pesonalcomputers ja wirklich der Nachwelt erhalten zu bleiben. So sei es denn: es begab sich also im April des Jahres 1990 … dass Bill Gates einmal Gast des KGB war dass ein Beamer für ein halbes Jahr verschwand dass sich zwei Journalisten mit einem Pressesprecher und drei Flaschen Wodka anfreundeten dass junge Damen nicht nur an Stangen tanzten dass … NEIN: die wirklich schlimmen Dinge unterliegen auch heute noch dem

Die Hybridisierung der Fortbewegung – eine automobile Genese
Ich habe es getan. Gestern. Ich habe meine Katze zum Teufel gejagt. Ich habe mich hybridisiert. Gretisiert. Elektrifiziert. Jedenfalls fast. Ich gehöre ja einer Generation an, für die Automobilität tatsächlich noch ein Freiheitsversprechen war. In der fränkischen Provinz, also da wo ich groß gemacht wurde, kam man in den siebziger Jahren ohne Auto exakt nirgendwo hin: in kein Konzert, in kein Kino, in keine Kneipe, in überhaupt kein „K“. Höchstens in die Kirche. Mit 15 schaffte man sich ein Mofa an – nein, als frankophiler Franke natürlich eine Solex. Mit 18 hatte man dann den Führerschein und irgendetwas, was annähernd wie ein Auto aussah, also eine Blechschachtel, die von Heißkleber, Glaube und Hoffnung zusammengehalten wurde. Erinnert sich jemand an die legendäre Zündfunkserie von Achim Sechzig Bogdahn aus Frammersbach mit dem „Führer“, der als einziger in seiner Jugend-Clique einen Führerschein besaß? So war das Leben Jahre zuvor auch an der Rezat:

Im Test: Papierloses Büro mit dem reMarkable Tablet
Das reMarkable Tablet gibt es nun schon in zwei Versionen: Im April 2019 habe ich hier die erste Version ausführlich einem unabhängigen Test unterzogen und vorgestellt. Unabhängig ist der Test allemal, denn ich habe beide Produkte, das reMarkable 1 und das reMarkable 2 regulär im Handel erworben. Deshalb hat es mit dem zweiten Test nun auch ein wenig gedauert. Schon die erste Version dieses etwas anderen Tablets hat mich damals begeistert. Inzwischen ist das neue reMarkable 2 bei mir eingetroffen. Die meisten der vor eineinhalb Jahren vorgestellten Features gelten auch für das neue reMarkable 2 unverändert. Deshalb habe ich meinen Testbericht hier stehenlassen und an den Stellen aktualisiert, an denen es notwendig war. Im Folgenden verweise ich auf alle Unterschiede zwischen reMarkable 1 und reMarkable 2. Denn die Version 1 gibt es nach wie vor. Und beide Tablets sind eine gute Wahl. Das mal vorneweg. (Vorbemerkung vom 24.11.2020) reMarkable 2

Mit Bill Gates in der Alten Oper
Manchmal stößt man wirklich auf vergessene Schätze in den Tiefen der heimischen Festplatten. Hier eine Aufzeichnung meiner Anmoderation von Bill Gates auf den Mittelstandstagen von Microsoft Deutschland in der Alten Oper in Frankfurt am Main. Das muss irgendwann im Sommer1994 gewesen sein, denn ich nehme Bezug auf den berühmten Fauxpas von Kanzler Kohl, der am 3. März des Jahres in RTL bei Hans Meiser auf die Frage des damaligen Microsoft Deutschland Chefs Christian Wedell zum Stand der Datenautobahnen antwortete: „Ja, da sind wir ja mitten in der Diskussion, das weiß hier ja kaum einer besser als Sie, und Sie wissen auch wie heftig umstritten das ist. Die Zukunft läuft in diese Richtung, aber wir brauchen dafür Mehrheiten und wir sind ein föderal gegliedertes Land und Autobahnen sind elementar, auch mit Recht, in der Oberhoheit der Länder. Der Zustand den wir jetzt auf den Autobahnen haben ist dergestalt, dass wir wissen,
Czyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.
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