Das N-Wort im Kirchenmuseum Bad Windsheim
Das N-Wort verfolgt uns überall: in den Büchern unserer Jugend – jedenfalls wenn wir ein wenig älter sind – in Filmen, in den Debatten der aktuellen Medien. Die meisten bemühen sich um eine korrekte Sprache und selbst jene, die es nicht tun, sind in meinen Augen oftmals eher weiße Opfer des jahrhundertealten Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft, denn bewusste Rassisten. In ihnen nagt der Rassismus, aber sie sind weit davon entfernt sich in eine rassistische Ausbeutergesellschaft zurück zu wünschen. Sie bemerken vielleicht nicht, dass es noch immer rassistische Elemente in unserer Gesellschaft gibt, wenn der Anteil der Weißen unter den Hotelgästen in Berlin besonders hoch ist, der Anteil der Schwarzen unter den Barkeepern extrem hoch ist und der Anteil der PoC unter den Reinigungskräften bei 100 Prozent liegt.
Wiederentdeckt: Urs Widmer: Die gestohlene Schöpfung
Manchmal entdeckt man in den Untiefen des Bücherregals kleine Schätze, die man längst vergessen hat. Bücher, die sich irgendwann weggeduckt haben. In der zweiten Reihe versteckt. Hinter irgendein zeitgeistiges und zweitklassiges lautprahlerisches junges Ding. Sie wollen einem gestohlen bleiben. Nur um einen eines Tages plötzlich wieder auf die Füße zu fallen. So geschehen mit Urs […]
Trifft ein schwarzer Rassist einen Afrikaner in der U-Bahn …
Die aktuelle Hochtemperaturdebatte um den Auftritt von Elke Heidenreich bei Markus Lanz bringt das Problem des alltäglichen kleinen Rassismus ja mal wieder in die Klatschspalten. Vor allem: Darf man einen nicht-weißen Menschen fragen, wo er oder sie herkommt? Elke Heidenreich meinte über die dunkelhäutige Sarah-Lee Heinrich bei Lanz: „Ich frage natürlich: Wo kommst du her? […]
Computerliebe – Beim morgendlichen Spam-Verzehr
Manchmal frage ich mich, was ich tun würde, wäre ich ein Computer. In welchen Bot würde ich mich verlieben? Ich meine das ganz ernst: Eines Tages, wenn also die künstlichen Intelligenzen endlich die Macht übernommen haben werden, wie werden Sie ihre Kontaktanzeigen schreiben? Geben die Bot-Nachrichten in unseren Spam-Mail-Eingängen uns eine Vorahnung auf diese Zukunft? […]
Platten-Tipp: Wenn dem Plattenspieler Flügel wachsen: Große Meister – Kleine Stücke
Platten-Tipp: Große Meister – Kleine Stücke, clearaudio LP 83044, 29,- Euro Gleich sieben der weltbesten Pianisten kommen auf dieser Schallplatte zu Gehör. Besonders erfreulich, dass neben den Großmeistern Askenase, Barenboim, Kempff, Richter und Weissenberg auch zwei Frauen auf der Platte Berücksichtigung fanden: Die heute in Argentinien lebende Pianistin Martha Argerich ist eigentlich erst in den […]
Humppakäräjät – Da tanzt die Nadel in der Rille Polka
Humppa humppa tätäräää. Ich hab es getan! Ich habe sie beim Abendessen aufgelegt. Und mir ist glatt die Salami vom Brot gerutscht. Da rockt der Elch. Dabei ist die Platte „Humppakäräjät“ vom Orchester Eläkeläiset (deutsch „Die Rentner“, nicht zu verwechseln mit „Porojen“ = Rentiere) schon von 1994. Da ist ein Stück finnische Hochkultur glatt an […]
Warum Mytheresa eine halbe Milliarde Dollar brachte – ich weiß es!
In wenigen Jahren zum Multimillionär. Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Wie es geht lernt man bei McKinsey. Alte Schule. CEO Michael Kliger hat sich dort seine Meriten verdient. Es nervt ein wenig. Vor allem, wenn man Handtaschen verkauft. Aber ganze Handtaschenläden kann man damit gut verkaufen. Daran muss ich in letzter Zeit oft […]
Frisch gehört: Mulo Francel und Quadro Nuevo – Mare
Kopfreisen sind im Corona-Jahr ja schwer angesagt. Mulo Francel, der Kopf hinter der Weltmusikgruppe Quadro Nuevo, ist mir ein willkommener Reiseführer für einen solchen Trip. Mit seiner neuen Doppel-LP MARE hat er ein neues Ziel in seinem Reiseprogramm. Als musikalischen Reiseveranstalter kenne ich Mulo Francel und seine Quadro Nuevo schon seit vielen Jahren. Angefangen hat […]
Schöne Grüße aus Timbuktu
Die meisten von uns tragen wohl einen Traum in sich, einen Traum aus Kindheitstagen, von einer fernen Insel, einer fremden Stadt oder was auch immer. Mein Traum hat einen Namen: Timbuktu! Als Kind war ich vernarrt in ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel „Ich war in Timbuktu“. Geschrieben hat es der DDR-Schriftsteller Werner Legère 1953 […]
Home Office spart Zeit – aber kann man Zeit sparen?
Mit der Arbeit im Home Office sparen wir alle erheblich Zeit ein, heißt es. Wir sparen uns die lästige Fahrt in Bahn oder Auto zwischen Zuhause und Arbeitsplatz. Aber wollen wir das wirklich? Ist diese Zeit zwischen Familie und Boss wirklich immer „verlorene Zeit“? Gibt es das überhaupt: „verlorene Zeit“? Ich denke, wir sollten da […]