Die achte Plattenkiste

„Vinyl“ leitet sich ab vom lateinischen „vinum“ = Wein. Und manchmal ist Musik zum Weinen schön. Etwa meine kleine aber feine Requien-Sammlung. Eine Platte aus diesem Regal stelle ich heute vor: das Requiem von Verdi. Und damit wir vor lauter Rührseeligkeit nciht in Tränen ersaufen gibt es danach etwas zum Abtanzen: das Buconvina Club Orkesta mit einer Aufnahme aus Sankt Pauli. Und ebendort haben die Beatles mal ein Lied gecovert, das von einem der größten Blues-Musiker aller Zeiten geschrieben wurde, von Blind Lemon Jeffeson. Der Blues war ja eine der Quellen von R&B und so hören wir danach glatt geschliffenen Mainstream-Kaufhaus-Rokk aus der Herrenunterwäsche-Abteilung von Uriah Heep, ehe wir uns über King Crimson wieder intellektuell anspruchsvolleren Tönen widmen und uns der Jazz-Abteilung vom Kaufhaus Beck am Rathauseck nähern. Es endet dann mit einem Österreicher: Joe Zawinul. Nichts dabei für Euch? Kann eigentlich nicht sein.

Seven up. Die siebte Plattenkiste

30 Schallplatten aus sechs Plattenkisten habe ich in den letzten Wochen hier schon vorgestellt. Immer fünf Scheiben in einer Kiste. Hier hat sich so viel angesammelt, dass ich überlege die Schlagzahl zu erhöhen: entweder mehr Kisten oder mehr Platten pro Kiste. Mal sehen. Oder mal hören. Heute erhöhe ich die Auswahl erstmal auf sieben neue alte Scheiben. Und zwar aus ganz unterschiedlichen Rubriken. So ist für jede und jeden was dabei.

Jazz aber

saxophon

Was Jazz ist weiß ich auch nicht. Die Wikipedia meint, es sei eine Kombination aus europäischer Melodik und einer Rhythmik, die sich auf afrikanische Wurzeln beruft. Kann man so sagen, ist aber Quatsch. Volker Kriegel, der begnadete Saxophonist macht es sich einfach, wenn er augenzwinkernd anmerkt: „Jazz ist immer, wenn ein Saxophon dabei ist.“ Das mag ich. Thelonios Monk gibt zu: „Ich habe keine Definition von Jazz. Man muss ihn einfach erkennen, wenn man ihn hört.“ Muss man das? Ach, es ist alles so kompliziert. Ich glaube, ich werde mich dem „Kuhlegen“ Urs Mannhart anschließen. Von Ihm stammt die für mich letztgültige Definition: „Jazz ist das salatgrüne Hemd, das nicht in den Hosenbund will.“

Take Five. Wieder eine Plattenkiste

Leckere Schallplatte

Heute zieh ich mir eine fünfteilige große Liebesgeschichte aus meiner Plattenkiste. Eigentlich ein Melodram in fünf Akten. Im ersten Akt besingt Billie Holiday eine unglückliche Liebe. Aber was heisst da EINE unglückliche Liebe: Eine ganze Platte voller unglücklicher Liebschaften. Danach entflammen John McLaughlin und das Mahavishnu Orchestra doch noch eine Flamme. Es brennt lichterloh. Herauskommt kommt – na was wohl? Ein Embryo. Schließlich gibt’s Ihre Kinder in hautengen Jeans ehe abends alles zusammenbricht und explodiert. Ihr meint, da geht der Gaul mit mir durch? Oder der Plattenspieler? Gemach Jugendfreunde. Hört doch einfach mal rein …

Aus der vierten Plattenkiste

Plattenkiste

Vom West-Mann Johnny Cash bis zu Dr. Ostbahn reicht die Plattenpalette.  Dazwischen gibts den vielleicht besten deutschen Trompeter und zahlreiche Barock-Trompeten und eine ehemalige Kleingeldprinzessin. Viel bunter geht es nicht. Das heißt, klassischer Rock fehlt dieses Mal. Der kommt das nächste Mal dann wieder dran. Versprochen. 

Aus der dritten Plattenkiste

plattenkiste

In der dritten Ausgabe dieser kleinen Reihe fische ich dieses Mal fünf sehr unterschiedliche Scheiben aus meiner Plattenkiste: abgefahrene Humppa-Musik aus Finnland, frühen Punk aus Deutschland, klassischen seriösen Rock aus wer weiß woher, überaus seltsames aus Österreich und zu guter Letzt noch ein wenig kanadische Melancholie. Ein Kessel Buntes und Schwarzes auf Vinyl.

Kann denn Liebe Sünde sein?

Kann denn Liebe Sünde sein

Kann denn Liebe Sünde sein? Und was um der Liebe Willen hat Hitlers Lieblings-Diva Zarah Leander mit den Kinks zu tun? Und mit Lola? Außer dass ich natürlich alles auf Vinyl habe und sich alles irgendwie hier im Kreise dreht, weil mein Geschmack ebenso abartig, wie meine Neugier grenzenlos ist. Aber wir wissen doch: irgendwie hängt alles miteinander zusammen. Schließlich geht es hier um die Schwulen-Bewegung …

Aus der Plattenkiste / Folge 2

Schallplatte

Das ist dann schon die zweite Folge der Kurzvorstellungen von Fundstücken aus meiner Schallplattensammlung. Heute habe ich fünf Jazz-Platten herausgefischt: Volker Kriegels „Live in Bayern“, Charly Parker mit „Bird an 52dn Street“,  Charles Mingus mit „Ah Um“ und dann noch zwei ganz große Sängerinnen: „Strange Fruit“ von Nina Simone und eine russische Platte mit Ella Fitzgerald.

Aus der Plattenkiste

plattenkiste

Ähnlich wie ich in der Reihe „Literarisches Quintett“ in loser Folge in Kurzbesprechungen Bücher aus meiner Bibliothek vorstelle will ich ab heute ab und an in der „Plattenkiste“ einige Schallplatten und wenn es nicht anders geht auch CDs oder gar Platten, die ich als HD-Files besitze, vorstellen. Sie ergänzen die ausführlichen Besprechungen, die es nach wie vor geben soll. Die Kurzvorstellungen, die ich immer in handliche 5er-Pakete zusammenfasse, sind Beifang aus unterschiedlichen Postings und Sammelbesprechungen. Los geht es mit Novalis „Vielleicht bist du ein Clown“, Jane Birkin und Serge Gainsbourg: „Je t’aime moi non plus“, Johann Georg Albrechtsberger: „Zwei Maultrommelkonzerte“, Arlo Guthrie: „City of New Orleans“ und Charlie Chaplin: „Oh! that Cello“.

So klingt der Mond.

Remaining Pieces

Man kann den Mond hören. Und ich meine jetzt nicht Carl Orffs Oper „Der Mond“, „Clair de Lune“ von Debussy, Beethovens „Mondscheinsonate“, die „Reise zum Mond“ von Ihre Kinder oder Peterchens Mondfahrt. Nein, ich meine den Mond in all seiner Pracht mit all seinen Höhen und Tiefen, mit seinen hohen Gebirgszügen und seinen abgrundtiefen Kratern. Das verdanken wir der Berliner Objektkünstlerin Katja Aufleger. Die Schallplatte „REMAINING PIECES“ im klassischen 12-Zoll-Format erschien schon vor rund zwei Jahren und befindet sich auch seitdem in meiner Sammlung. Und seitdem will ich sie hier auf Czyslansky vorstellen. Aber wie so oft – man nimmt es sich vor, man holt sie aus dem Regal, man legt sie sich zurecht, um sie alsbald mal zu besprechen – und da liegt sie dann. Das ist auch keine Platte, die man mal so zwischendurch auflegt um sie anzu hören. Sie ist musikalisch ein wenig, nun sagen wir: „eigen“.