Berichte aus der Czyslansky-Forschung

Die Czyslansky-Gesellschaft, also die Gemeinschaft der Gründer dieses Blogs, ist ja eigentlich eine Forschungsgemeinschaft, ein freier Verbund freier Geister. Und so haben wir in der Vergangenheit keinen Aufwand gescheut, um historisch Bedeutsames über den großen Czyslansky zusammenzutragen. Grundlagenwissen, das nur allzuoft die wissenschaftliche Welt in ihren Grundvesten, -festen und -westen erschütterte …

die czyslansky-variante

remis in 42 zügen (czyslansky reagiert mit schwarz) es ist der einschlägigen fachwelt ja schon lange bekannt, dass czyslansky bereits in jungen jahren als überaus begabter schachspieler galt. in einer alten ausgabe der rumänischen schachzeitung „Revista Româna de Sah“ entdeckte ich jüngst einen hinweis auf die berühmte „czyslansky-variante“, mit der er angeblich am 23. märz 1946 den russischen schachgross- und weltmeister alexander alexandrowitsch aljechin in dessen letzter partie bezwang. nach nur 32 minuten führte aljechins genialer zug bauer d2:d3 zu einer für den jungen czyslansky, der schwarz spielte, scheinbar ausweglosen situation (siehe oben). in den nächsten 42 zügen aber gelang es czyslansky dem russischen altmeister ein remis abzutrotzen (siehe anatoli karpow: die zwölf schönsten stellungen der schachgeschichte in 24 2d-grafiken. falk praxiswissen band 12). leider ging das wissen um die details der czyslansky-variante später verloren. sie gilt deshalb noch heute als schlichterdings unspielbar. von tigran petrosjan wurde nur der 27.

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czyslansky, obama, der sklavenhandel und die österreichische marine

es war ein ebenso großer, wie glücklicher zufall, dass ich während meines diesjährigen urlaubs an einem sonnigen mittwochnachmittag im wunderschönen antico caffè am piazza constituzione der sardischen hauptstadt cagliari saß, traf ich doch dort auf die überaus eindrucksvolle gestalt eines mannes in den gehobenen 70igern, die „la nuova sardegna“ unter einem, die „europeo“ unter dem anderen arm. ich kam mit ihm schnell über die qualität des dargebotenen marrocchino ins gespräch und es stellte sich alsbald heraus, dass es sich bei meinem gegenüber um keinen geringeren, als den unter den archivaren der welt hoch gelobten marcello umbria handelte, den ehemaligen leiter des museo del mare trieste, des ebenso wunderbaren, wie leider noch allzu unbekannten triestiner marinemuseums. vor jahren schon war ich bei einem besuch dieses ehrenwerten hauses auf die lange tradition der österreichischen seeschifffahrt aufmerksam geworden, auf maritime helden wie josef ludwig franz ressel, einem österreicher, dem die erfindung der schiffsschraube

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czyslansky beim meidericher sv

wer kennt sie nicht, die beliebten paganini fussballsammelbilder? die vorläufer der paganinis gab es aber schon in den 50iger und 60iger jahren. damals natürich noch in erheblich kleineren auflagen, herausgegeben u.a. vom otto-sicker-verlag und heute für viel geld bei ebay gehandelt. und eben dort bin ich vergangene woche auf einen sensationellen fund gestossen: sammelbilder der spieler der ersten mannschaft des meidericher sv aus dem jahr 1964. die meidericher spielten damals in der bundesliga und belegten nach dem letzten spieltag hinter dem club den siebten platz. direkt über dem unvergessenen weltmeister helmut rahn und auf einem blatt mit dem späterem club-trainer und wahlfranken heinz höher findet sich ein spieler, dessen name mir bislang nicht geläufig war: hans czyslansky! dabei kann es sich eigentlich nur um den neffen unseres czyslansky handeln, unehelicher sohn der berta skapcek. berta skapcek war ja in den 30iger jahren mit moshe czyslansky befreundet, trennte sich aber 1938

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war czyslansky ein verfechter der kleinschreibung? nein!

tim cole hat mich vor wenigen tagen darauf angesprochen, ob czyslansky wirklich ein verfechter der konsequenten kleinschreibung gewesen sei. frühe kontakte zu den gestaltern des bauhauses, aber vor allem ein heute verschollenes traktat czyslanskys über die brüder grimm und ihr wörterbuch würden auf eine solche radikale position czyslanskys hinweisen. (an dieser stelle sei auf jacob grimms berühmte verteidigung der minuskel verwiesen: „den gleichverwerflichen misbrauch groszer buchstaben für das substantivum, der unserer pedantischen unart gipfel heißsen kann, habe ich … abgeschüttelt.“) ich glaube das nicht. vielmehr arbeitete czyslansky, soweit ich weiss, immer schon auf einer alten remington noiseless no.6. das gute stück stammte aus der ersten fertigung von 1929 und die umschalttaste hakte von beginn an ein wenig. czyslansky hat sich damit arrangiert, in dem er sie – so gut es eben ging – ignorierte. „die anderen tasten schnurren noch immer wie ein jaguar“, so czyslansky am 6. mai 1959 in

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Michael KauschCzyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.

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