Diese Digitalisierungsgeschichte spielt auf der kleinen Insel Tory Island. Sie handelt von einem kommunikativen Abenteuer zwischen einem älteren japanischen Gentleman und einem jüngeren irischen Hotelmanager. Der eine spricht kein Englisch und der andere kein Japanisch. Trotzdem haben sie sich bestens verstanden.
Tory Island ist eine nur 4 Kilometer lange Insel vor der irischen Nordwestküste. (Überfahrt von Magheroarty, County Donegal) Die 180 Bewohner sprechen noch fließend gälisch (irish), es gibt keine Polizei, aber ein Hotel, zwei kleine Läden, einen Leuchtturm und riesig hohe, zerklüftete Klippen, einige naive Maler und gefühlt 1 Million wilde Kaninchen.Weil wir begeisterte Irlandfahrer sind und von der irischen Westküste nicht genug bekommen können, haben wir vor 2 Wochen auf Tory Island übernachtet – im einzigen Hotel der Insel, im Harbour View Hotel. Die Bar des Hotels ist der soziale, gesellschaftliche, musikalische und auch in fast jeder anderen Hinsicht Mittelpunkt des Insellebens.
Über einem Pint Guiness kamen wir mit Pad, dem Hotelmanager, Barkeeper und ehemaligem Hochseefischer ins Plaudern, über Tory, über die Menschen im Allgemeinen und über Hotelgäste im Besonderen. Vor einigen Wochen, erzählte Pad, sei ein älterer Japaner zu Gast gewesen. „Er sah aus wie 60, war aber 88 und sprach kein Wort englisch.“ Man verständigte sich zunächst über Gesten. Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen, Trinken etc. lassen sich ja so relativ leicht vermitteln. Bei den höheren Kommunikationsformen wird es dann allerdings schwieriger. Deshalb lud sich Pad eine Übersetzungs-App aus dem Netz und fragte den Mann via iPhone, was ihn nach Tory Island verschlagen hat.
Pad hat uns das vorgemacht (die App kann auch vom Englischen ins Deutsche übersetzen). Dazu redet er auf Englisch ins Handy, hält uns das Gerät ans Ohr und nach einigen Sekunden, bringt die App tatsächlich die gesprochene Übersetzung. Nicht perfekt natürlich, aber gut genug. Mit dem Japaner habe das nicht immer geklappt. Weiterlesen