das neue Bing

Czyslanskys Günstige Intelligenz II: Heute spreche ich mit dem neuen Bing

Ich habe mich heute ein wenig mit der Künstlichen Intelligenz des neuen BING unterhalten und sie gefragt was sie über mich weiß. Das Gespräch macht durchaus Spaß und sie weiß eine ganze Menge, ist aber doch ein wenig wirr im Kopf.

Es ehrt mich natürlich wenn sie meint „Michael Kausch hat an vielen spannenden Projekten im Bereich der IT- und Technologiekommunikation mitgewirkt. … Er ist außerdem ein gefragter Referent und Moderator zu Themen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder Industrie 4.0.“ Irritierend ist aber, dass sie ständig korrekte Aussagen mit völlig falschen Quellen belegt, zum Beispiel meine Positionen zu Open Source mit Verweisen auf den Wikipedia-Eintrag des Schauspielers Michael Kausch (!).

Microsofts KI belegt sogar korrekte Inhalte mit falschen Quellen

So verwundert es dann auch nicht mehr, wenn Microsofts künstliche Intelligenz auf die Idee verfällt, ich wäre „an der Umsetzung der UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz in Deutschland beteiligt, die einen klaren Regulierungsrahmen für eine verantwortungsvolle KI vorgibt“ und ich hätte „außerdem mehrere Publikationen zu diesem Thema verfasst“. Bing führt sogar drei konkrete Publikationen mit Titel, Erscheinungsjahr und Quelle an, darunter „Philosophie der Künstlichen Intelligenz: Eine Einführung“. Als Quelle wird dann auf einen Heilpraktiker verlinkt, der u.a. über „Gesund alt werden“ schreibt. Immerhin heißt er Mann so wie ich. Über KI hat er nie irgendwas veröffentlicht. Auch die anderen aufgeführten Quellen führen völlig in die Irre und geben keinerlei Hinweise auf irgendwelche Namensverwechslungen. Die erwähnten Publikationen konnte ich – bei Google – nicht auffinden.

Bing macht mich auch zu einem offensiven Linux-Verfechter und führt erneut konkrete Positionen an, die mir völlig neu sind. Man stelle sich vor, hier würde jemand allen Ernstes versuchen sich über mich zu informieren… Sicherheitshalber habe ich noch gefragt, was die KI so über mein Privatleben weiß.  Die Antwort war mir sympathisch: „Ich weiß nicht viel über das Privatleben von Michael Kausch“. Das glaub ich gerne.

Liebe künstliche Bingelligenz: Du schreibst wirr! Das bin ich alles nicht! Wenn Journalisten und andere Menschen dich wirklich als seriöse Quelle ungeprüft nutzen, dann wird der Wahnsinn in der Welt auf absehbare Zeit noch zunehmen. Ich gebe zu, es macht durchaus Spaß mit dir zu reden. Aber eine glaubwürdige Quelle bis du HEUTE noch nicht.

Aber wie stammelst du so schön auf deiner Willkommen-Seite: „Lassen Sie uns gemeinsam lernen. Bing wird von KI unterstützt, daher sind Überraschungen und Fehler möglich. Stellen Sie sicher, dass die Fakten überprüft werden, und Feedback teilen damit wir lernen und sich verbessern können!“ Ich wiederhole: „Damit wir sich verbessern können“

Dieser Satz hat mich veranlasst dich zu fragen, warum du kein Korrekturprogramm benutzt. Deine Antwort war ein wenig frech: 

Illustrationen © Michael Kausch

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