Lese-Tipp: Shackleton mit und ohne Eis

Alfred Lansing schildert in „635 Tage im Eis“ akribisch und emotional die Geschichte der Endurance-Expedition von Ernest Shackleton. Ein Buch für die letzten kalten Tage des Winters 24/25.
Plattenkiste Nummer 14: Von Ambros bis Waits

„Ich hab im Traum geweinet, Jo waants nua, es seits gezeichnet fia eicha Lebn –
Waants nur! Magic of the melancholy tear in your eye“ Es ist zum heulen – zum heulen schöne Musik in der Plattenkiste Nummer 14, von Tom Waits, Wolfgang Ambros, Franz Schubert, Johannes Brahms und Stan Getz. Ein Teller Graubuntes für morbide Abende.
Ein Sonntag mit Ludwig Fels und Bier

Dieses Buch in ein Nachhausekommen. Jedenfalls für einen Franken wie mich. Ludwig Fels: Ein Sonntag mit mir und Bier. Der fränkische Herbert Achternbusch erklärt sich. Oder auch nicht.
Ärger mit Peugeot-Rückrufaktion: Peugeot ruft Fahrzeug zurück und repariert es nicht

Peugeot startet eine Rückaktion, ruft aber leider nicht zurück, wenn man ein Problem hat. Und ein Problem hab ich nun wirklich. Und zwar sowohl mit Peugeot Deutschland, als auch mit der größten Niederlassung in München, dem Autohaus Wickenhäuser in München.
Deepseek ist Deepdreck

Seit wenigen Stunden spricht die ganze Welt von Deepseek, dem Herausforderer von ChatGPT. Kein Wunder, hat doch die Veröffentlichung der neuen KI-Maschine die Aktienkurse der Unternehmen, die sich hinter Stargate versammelt haben, erstmal in den Keller rauschen lassen. Die Chinesen sollen ja mal wieder erheblich besser sein. Ich hab Deepseek ausprobiert. Und was soll ich sagen. Die Chinesen sind allemal geschwätziger.
Bedřich Fritta: Für Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt

In bunten Bildern schildert der Vater den Alltag seines Kindes im Ghetto ebenso wie dessen Träume: vom satt werden, vom Reisen, vom erwachsen werden in einer freien Welt. Die Träume des kleinen Tomáš unterscheiden sich nicht von denjenigen der nichtjüdischen Kinder auf der anderen Seite der Ghetto-Mauern. Tomáš will Ingenieur werden, oder Boxer, oder vielleicht auch Detektiv oder Künstler. Der Vater warnt den Kleinen nur davor General zu werden, oder Kapitalist. Die Nazi-Erfahrung prägt …
AfD Sachsen bleibt gesichert rechtsextremistisch

Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hat eine Beschwerde der AfD Sachsen gegen die Einordnung als gesichert rechtsextremistisch abgelehnt. Die Begründung ist unbedingt lesenswert. Nicht nur, dass auf mehr als 50 Seiten die Verbindungen zwischen AfD und rechtsradikalen Gruppen nachgezeichnet werden. Spannend sind vor allem auch die weitreichenden Aussagen der Richter, was als demokratiefeindlich zu bewerten ist.
Renate Schmidt: Therese Giehse

Renate Schmidt: Therese Giehse: „Na, dann wollen wir den Herrschaften mal was bieten“. Muss man das Buch über Theres Giehse von Renate Schmidt gelesen haben? Nein. Soll man es lesen? Je nun: wenn man Lust hat sich entführen zu lassen in alte Zeiten freilich. Ist es ein gutes Buch? Eher nicht. Es hilft einem nicht die Giehse zu verstehen, die Geschichte des Theaters vor und nach der Faschisterei zu verstehen. Das Buch ist eine Verführung, also ganz und gar nicht das, was die Giehse auf dem Theater wollte. Denn sie war schon eine Verkörperung des epischen Theaters, nicht so streng und asketisch wie die Weigel. Dazu war die Theres doch zu bayerisch-bäuerlich-barock.
Italo Calvino: Wo Spinnen ihre Nester bauen

Das Buch erzählt vom Krieg und vom Kampf der Partisanen aus der Sicht eines einfachen ligurischen Bauernjungen. Der Junge hat keine Eltern, aber eine Schwester, die sich als Hure bei deutschen Nazi-Offizieren durchschläft und durchschlägt. Der Junge hat keine Ahnung, aber er macht Erfahrungen, vom Töten und vom Lieben in Zeiten des Krieges. Er klaut eine Pistole, um sich die Freundschaft einiger Erwachsener zu verdienen. Er schlägt sich zu italienischen Partisanen. Mit ihm erfahren wir viel über die Zerrissenheit der italienischen antifaschistischen Linken in Kriegszeiten.
Plattenkiste Nummer 13

Dieses Mal ist wirklich altes Vinyl in der Kiste. Die jüngste Platte ist von 1987. Uschi Laar spielt darauf Harfe. Und zwar wunderschön. Mikis Theodorakis hat 1981 sechs Lieder, darunter die Ballage von Mauthausen mit Maria Farantouri eingespielt. Noch ein Jahr älter ist die Aufnahme von Lionel Hampton. StandUp von Jethro Tull stammt gar von 1969. Da wollten wir noch „Mehr Demokratie wagen“, ihr erinnert Euch? Und die Platte von „Mama Africa“ die ich für die Kiste No. 13 herausgefischt habe ist sogar 62 Jahre frisch. „The World of Miriam Makeba“ erschien 1963 und sie klingt so frisch, als käme sie direkt aus der Presse.