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RTL hat angekündigt, sich aus dem terrestrischen Digitalfernsehen zurückzuziehen (http://bit.ly/108NXxB). Im Mai werde ich also ein letztes Mal erleben, wie Jauch’s Kandidaten bei der 8.000-Euro-Frage scheitern. Ich gehöre nämlich zu der Minderheit, die nie auf Kabel oder Satellit umgestiegen sind. Ich kann mit DVB-T gut leben, solange die öffentlich-rechtlichen mit ARTE und 3Sat dort übertragen werden.

Letztlich ist die Verbreitung über DVB-T der RTL-Sendergruppe einfach zu teuer. Aber was bedeutet der Rückzug der größten privaten Fernsehsenderkette aus dem terrestrischen Fernsehen politisch?

Politisch ist die Sache durchaus unübersichtlich: das analoge Fernsehen wurde vor gar nicht langer Zeit abgestellt unter Hinweis auf DVB-T. Ich musste mir also einen DVB-T-Empfänger kaufen. Ziehen sich nun die großen privaten Sender hieraus zurück, dann hat dies natürlich Auswirkungen auf das, was politisch als „Vielfalt“ verstanden wird. Diese Vielfalt – also, dass wir zwischen Oliver Geissen und Kai Pflaume wählen dürfen – ist aber unverändert die Grundlage für das Privatfernsehen in Deutschland. DVB-T wiederum gehört hierzulande zur Grundversorgung mit Fernsehen. Niemand darf gezwungen werden auf Satellitenfernsehen oder Kabel auszuweichen. Muss die Politik die großen Privatsender also nicht zur Präsenz auf den wichtigsten Verbreitungsplattformen verpflichten? Eine spannende Frage. Politisch jedenfalls spanend.

Privat wünsche ich mir den Abschied von RTL aus DVB-T. Vielleicht ist dann endlich Platz für den ZDF Theaterkanal oder die anderen öffentlich-rechtlichen Spartensender, die bislang von DVB-T ausgesperrt bleiben. Am besten geht Sat1 samt Pro7 gleich mit und DVB-T wird ein rein öffentlich-rechtliches Angebot. Die Gebühren zahle ich dann erst recht mit Freuden. Also RTL: Hol Dich hier raus! Ich werde Dich nicht vermissen!

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