Viele Dinge sind mir Wurst – über diese gesunde Grundeinstellung habe ich gerade erst Anfang der Woche auf meinem Zwetschgenmann-Blog, etwas veröffentlicht, da holt mich heute die Nachricht, es sei Weltvegetariertag aus der Lethargie zurück an die digitale Front.
Das Thema könnte ich kurz abhandeln – diesen Tag gibt es seit 1977. Er soll mich auf die Vorteile der fleichfreien Ernährung hinweisen, das aber hat bisher nicht funktioniert – und wird es auch nicht.
Also ist mir der Weltvegetariertag… – richtig, Sie ahnen es: Er ist mir Wurst.
Wurst

Esst, was ihr wollt – ich esse auch, was ich will. Ich rede Euch nicht rein – so lange ihr mir nicht rein redet, ist alles gut.
Und damit könnte der Fall erledigt sein. Ist er aber nicht.
Wenn es nur so einfach wäre Allzu schnell gerät man zwischen die Fronten der Fleischesser und Fleischhasser. Nirgends tobt heute der Krieg der beiden unversöhnlichen Parteien stärker als auf den Social-Media-Plattformen. Allen voran natürlich auf Twitter.
Die einen provozieren dort mit Wurst- und Fleisschbildern, mit Gegrilltem und Gesotteten. Die anderen reagieren empört, beleidigt und beleidigend und schon ist der Zwist da. Wie im Kindergarten.
Das ist umso lächerlicher, als kein noch so appetitliches Wurstbild einen Vegetarier zum Fleischessen verführen wird und umgekehrt kein Vegetarier es schafft, mit allerbesten Argumenten einen erklärten Karnivoren dazuzubringen, auf tote Tiere beim Essen zu verzichten.
Offensichtlich aber können die einen die anderen nicht einfach so leben lassen, wie sie wollen… vice versa. Ein txpisches deutsches Problem – jedermanns Schulmeister und Erzieher sein zu wollen. Natürlich nur, um dem anderen etwas Gutes zu tun, vor Schaden zu bewahren und auf den Weg des Lichts zu führen.

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Und weil provozieren so viel Spaß macht und sich die Fleischesser immer stärker am Gängelband der Vegetarier geführt fühlen (Stichwort: Diskussion um erzwungene Veggiedays in Kantinen und Mensen…), hauen sie erst recht so richtig derbe drauf. Schützenhilfe erhalten sie dabei durch den Fernsehsender Tele 5, der ebenfalls munter in der Pfanne brutzelnde Fleischlappen als Beitrag zum #Weltvegetariertag verstanden wissen will.

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Das ist ganz und gar unlustig, relativ unsinnig und des SchleFaZ-Senders nicht würdig, der sich gerade erst mit Oliver Kalkhofes sensationellem Statement zum Flüchtlinge-Thema positioniert hatte.
Das Gros der Twitter-Nutzer zeigt sich für diese Provokationen und Sticheleien schlicht unempfänglich – oder es ist genervt und twittert entsprechend, dass es weder witzig noch originell ist, mit dem Hashtag versehene Fleischlappenbilder zu posten… übrigens nicht nur Vegetarier und Veganer. Mich persönlich ärgert oder nervt das nicht. Mir ist das – wie schon gesagt – ziemlich Wurst.
Anderen nicht. Und so kann der Frömmste eben nicht in Frieden leben, wenn der eine den anderen bekehren will – oder provozieren, oder bloßstellen.

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A propos Gemüse.
Wann ist eigentlich Weltomatentag? Google gibt da sehr widersprüchliche Angaben.
Nur, damit ich rechtzeitig eine Handvoll feinster Wurfgeschosse bereitlege und langsam verrotten lasse. Dann fliegen sie zwar nicht mehr so gut, aber es klatscht so schön beim Treffer…

 

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