Aktuell auf Czyslansky

„Spiel doch mal was vernünftiges“. Tribunal 45
An Weihnachten werden wieder die Spielsammlungen rausgeholt und die Mensch-ärgere-dich-Männchen über die Felder gejagt und die Hotels auf die Monopoly-Felder gesetzt. Lange schon kein Monopolist mehr gewesen. „Spiel doch mal was vernünftiges“ höre ich meinen inneren Lehrmeister und ewigen Besserwisser mahnen. „Was vernünftiges“ … Na gut, hier kommt was Vernünftiges. Spielen wir Völkerstrafrecht. Dieser Göring gehört abgeurteilt, aber mal so richtig …

Plattenkiste 19: „… die Platten werden trüber“
„Im traurigen Monat November wars, die Platten wurden trüber …“ Na ja, es ist irgendwie schon die Zeit für ein schönes Requiem. Ich hab mal ein eher unbekanntes aus meiner traurigschönen Sammlung herausgefischt: das von Max Reger. Und dann für die nebligschaurige Stimmung noch die Räucherstimme von Marianne Faithfull dazugetan. Und einen Schoenberg, eine traurige Geschichte von Brecht und zur Aufmunterung noch den Radler-Song von Kraftwerk.
Aktuell in Literatur

Ken Bruen: Jack Taylor gegen Benedictus. Betrunken von Harry Rowohlt
Der Plot ist altbekannt: Jack, der heruntergekommene Privatdetektiv, erhält einen Brief in dem jemand einen Mord ankündigt. Nein, nicht EINEN, sondern gleich FÜNF Morde: Auf der Todesliste stehen zwei Polizisten, eine Nonne, ein Richter und ein Kind. Und, man ahnt es schon, zuletzt wohl auch noch als einsamer Höhepunkt Jack höchstpersönlich.

Buchbesprechung: Hark Bohm: Amrum
Hark Bohm hat einen Erinnerungsroman geschrieben, ein Buch über Amrum, wie die Insel in der Erinnerung von Hark Bohm fortlebt. Der Schriftsteller, Regisseur, Filmemacher und Schauspieler Hark Bohm, Jahrgang 1939, hat seine Kindheit auf der Insel verbracht. Er kennt also das Amrum der Nachkriegsjahre, jener Zeit, in der es Armut gab, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, jede Mange Nazis, alte, unverbesserliche, geläuterte, irritierte, gewendete und solche, die niemals Nazis waren oder gewesen sein wollen.
Aktuell in Musik & Hifi

Plattenkiste 18. Oldies but Goldies.
Und noch mal eine Single-Kiste, angefüllt mit ganz alten Rundstücken. bellaphon, Decca und Polydor. Das waren halt noch Labels. Mit Musik von den Beatles, von CCR, Barry McGuire, Three Dog Night, den Moody Blues und den Monkees. Von ehrlichem Beat über Protest bis tiefstem Kommerz. Ein Kessel Buntes im Single-Format.

Plattenkiste 17: Mit Mama Leone im House of the Rising Sun
Ich liebe Single-Börsen. Also diese Tische, auf denen viele Singles liegen, diese kleinen schwarzen runden Dinger, diese 7-Zoll-Schallplatten. Eigentlich sollte der Kauf von Singles von Krankenkassen bezuschusst werden, denn wenn man alle drei oder vier Minuten zum Umdrehen der Platte zum Plattendreher laufen muss, das hält schon fit. Und andere Familien- und Wohngemeinschaftsmitglieder mit ihren MP3-Playern und Streamingdingern erklären einen für reichlich blöde. Aber es gibt natürlich auch die Hardcore-Junkies mit ihren Music-Boxen aus der Elvis-Ära. Die kennen eh nur 7-Zöller. Und die ganz Durchgeknallten mit einem Plattenspieler im Auto. Ja sowas gibts. Ich war vor ein paar Jahren nah dran mir sowas in der Bay zu schießen. Das Ding war so groß, ich hätte den Beifahrersitz ausbauen müssen. Aber ich fuhr damals nur einen Zweisitzer. Das war mir dann doch zu verwegen. Obwohl … Jedenfalls stell ich Euch heute mal fünf Platten aus meiner kleinen feinen Single-Sammlung vor.
Aktuell in Reisen

Ein Besuch in Les Milles – Das ehemalige Internierungslager in Aix-en-Provence
Im Sommer 2025 besuchte ich Les Milles, das Internierungslager in Aix-en-Provence, in dem Anfang der vierziger Jahre zahlreiche deutsche antifaschistische und jüdische Schriftsteller und Maler wie Lion Feuchtwanger, Golo Mann und Max Ernst interniert waren. Zwischen August und September 1942 diente es als Sammellager für die Organisation der Vernichtung der Juden aus Frankreich. Von hier aus wurden mehr als 2.000 von ihnen nach Auschwitz, Treblinka und Sobibor deportiert. Gerade einmal 172 überlebten die Transporte.
Les Milles ist heute das einzige ehemalige Lager, das in Frankreich als Gedenkort an die Vertreibung und Vernichtung der europäischen Juden und an die Verfolgung der Hitler-Gegner intakt ist und als Museum betrieben wird.

Zuhause im Exil. Ein Spaziergang durch Sanary-sur-mer.
Sanary-sur-mer war einmal die Hauptstadt der deutschen Literatur, jedenfalls der anständigen deutschen Literatur. Sanary war Zufluchtsort jener deutschsprachigen Schriftstellinnen und Schriftsteller, die in den dreißiger und vierziger Jahren vor den Nazis aus Deutschland und Österreich fliehen mussten. Bert Brecht, Lion Feuchtwanger, Heinrich und Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Stefan Zweig und viele andere fanden in der kleinen Hafenstadt unweit von Marseille zeitweise Unterschlupf.
Aktuell in Fotografie

Silent Sunday No 5
„Silent Sunday“ heisst ein Projekt auf Mastodon. Am Sonntag zeigen leidenschaftliche Amateurphotographen und auch ein paar Profis sich gegenseitig Fotografien „mit nix los“: leere Städte, leere Strände, leere Wälder, leere Büros, einfach die große Leere. Da wo sonst Trubel herrscht, herrscht am Sonntag die große Ruhe, „silent sunday“ eben.

Schwarz und Weiss – Fotografien aus den Jahren 2008 bis 2017
Schwarz und Weiss – Fotografien aus den Jahren 2008 bis 2017 aus dem Münchner Norden, aber auch aus Island, Sardinien, aus dem Iran, Israel, Ägypten, Lettland, Moskau, Polen, Tschechien, Frankreich, aus der Türkei, aus idyllischen und weniger idyllischen Gegenden.
Aktuell in Politik & Digitales

AfD Sachsen bleibt gesichert rechtsextremistisch
Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hat eine Beschwerde der AfD Sachsen gegen die Einordnung als gesichert rechtsextremistisch abgelehnt. Die Begründung ist unbedingt lesenswert. Nicht nur, dass auf mehr als 50 Seiten die Verbindungen zwischen AfD und rechtsradikalen Gruppen nachgezeichnet werden. Spannend sind vor allem auch die weitreichenden Aussagen der Richter, was als demokratiefeindlich zu bewerten ist.

ARD und ZDF zwischen Trump und Lindner
Der 6. November 2024 war ein Supernachrichten-Tag. Eigentlich ein Tag, an dem das öffentlich-rechtlicher Fernsehen seine Qualität unter Beweis stellen könnte. In den USA wird ein verurteilter Straftäter zum Präsidenten gewählt und in Berlin scheitert eine Regierungskoalition. Aber um es klar zu sagen: In den deutschen Sendeanstalten scheiterte der öffentlich-rechtliche Journalismus.
Aktuell in Vermischtes

Spendenprogramm für bessere Luftqualität
betterair hat mit Unterstützung der Apothekenumschau, einiger Unternehmen und etablierter Ärzte eine Spendenaktion für besonders bedürftige Privatpersonen gestartet. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (Asthma, Allergien, Immunschwäche) in wirtschaftlich schwieriger Lage erhalten die Spender und Materialien zur Raumlufthygiene von betterair kostenlos, finanziert durch Spenden. betterair gibt probiotische Mikroorganismen in die Raumluft ab, wo sie sich auf natürliche Weise im Innenraum verteilen.

Lachende Fliegen und kippelnde Beine. Zum Ende der täglichen gedruckten taz.
Ab Oktober wird es die taz nur noch als gedruckte Wochenzeitung plus als elektronisches aktuelles Medium geben. Damit geht die taz vermutlich anderen Tageszeitungen voran. Irgendwann werden SZ, FAZ, WELT und andere folgen. Die Zeit der gedruckten Tageszeitungen geht zu Ende.
Czyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.
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