mylugo

Wenn ein alter Internet-Hase, der immerhin vier Jahre AltaVista-Chef war (ein frühzeitlicher Mister Google also) und fünf Jahre Vertriebsdirektor bei Fast Search, plötzlich im Jahre Null nach Quelle ein Online-Kaufhaus eröffnet, dann ist das schon mal eine Nachricht. Und wenn der Mann auch noch Mathias Schmitz heißt, und seit seligen Altavista-Zeiten ein Freund genannt werden darf, dann muss ich das natürlich erst recht hier posten.

Was aber treibt Mathias Schmitz ausgerechnet im großen deutschen Krisenjahr der Versandhäuser zur Eröffnung von mylugo?

schmitz

mylugo-Gründer Mathias Schmitz

Erstmal ist Mathias Schmitz keine Grete Schickedanz und mylugo keine neue Quelle, sondern eher ein Shop-im-shop-Konzept im Internet. Vertrieben werden nämlich derzeit rund 750.000 Produkte unterschiedlichster Anbieter. Das ist aber nicht wirklich neu. Neu ist vermutlich die Qualitätssicherung (er nimmt nciht alle Produkte, sondern nur die „Guten“) und mit Sicherheit die Sicherheitslösung im Zahlungsverkehr: geschickt und zurecht nutzt mylugo die allgemeine Verunsicherung um die Datensicherheit von Online-Anbietern aus. Denn mylugo nutzt für alles, was mit Geld zu tun hat, einen Treuhanddienst. In der Zahlungslogistik der kooperierenden Bank sind alle sensiblen Bankinformationen der mylugo-Kunden gespeichert, dort wird treuhänderisch das Geld der Käufer verwaltet, bis der Einkauf perfekt ist – egal, bei welchem Händler der mylugo-Kunde seine Produkte bestellt hat. Im Zahlungsprozess zwischen Verkäufer und Käufer bleibt die Bankverbindung anonym. Und geht der Anbieter noch vor dem Warenversand in Konkurs erhält der Käufer sein Geld von der treuhänderisch tätigen Bank zurück. In Zeiten wie diesen, kein schlechtes Angebot.

Eine dreiviertel Million Produkte klingt nach viel, ist aber sicherlich noch ausbaufähig. Vorerst bedient mylugo vor allen Dingen Tim und mich: also „Sportartikel“ für Tim, „Wein und Delikatessen“ für mich. Zwei Kunden sollten also schon mal sicher sein. Ein auf Sicherheit fokussiertes Online-Handelshaus sollte aber eine gute Chance haben sein Sortiment schnell auf weitere interessante Sparten auszubauen. Vielleicht Single Malts, PEZ und Zigarren … oder sind das vielleicht alles Delikatessen?

Wie dem auch sie: Glück auf, Mathias!

 

Nachsatz: warum aber benennt er sein Kaufhaus ausgerechnet nach Lugo, einer hübschen alten Stadt im spanischen Galizien? Will er wie Lugo ein Weltkulturerbe werden? Oder steht deren Stadtmauer für seine Firewall? Kommt ihm sein eigener Laden spanisch vor? Na, Hauptsache das neue Lugo wird gut besucht! Und jetzt klick endlich, lieber Leser dieses Posts: Hierhin!

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