Stefan Aigner vom Blog „regensburg-digital“ hat sich einen dunklen Feind zugezogen: die Diozöse Regensburg. Zumindest wird er nicht gezüchtigt, aber vermutlich darf er nie mit den Regensburger Domspatzen singen.

Die webevangelisten berichten heute:

„Die Diözese Regensburg mahnt den Blogger Stefan Aigner (www.regensburg-digital.de) ab, weil der aus dem SPIEGEL zitierte und die Zahlung von 6.500 Mark an eine Opferfamilie als “Schweigegeld” bezeichnet.“

Stefan Aigner schreibt in seinem Blog unter Hinweis auf den SPIEGEL:

„Ein Opfer des pädophilen Pfarrers in Riekofen erhielten Schweigegeld. Das Bistum Regensburg hat das stets bestritten. Es habe keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Zahlung und dem vereinbarten Schweigen gegeben, behauptet das Bistum. „Es geht ihnen nicht um die Opfer, sondern vor allem darum, dass nichts an die Öffentlichkeit kommt. Das tut weh”, sagte eines der Opfer dem Spiegel.“

Die katholische Kirche versucht nun Aigner laut webevangelisten zu einer Unterlassungserklärung wegen des schlimmen Worts vom „Schweigegeld“ zu zwingen. Angeblicher Streitwert: 15.000 €. Stefan Aigner will derzeit offenbar nicht zu Kreuze kriechen und standhaft bleiben. Das ist mutig. Sein Blog verfügt über keine Klingelbeutel und ist nicht kommerziell. 30 Silberlinge täten’s vielleicht auch …

3 Antworten

  1. Aigner sagt, die katholische Kirche versuche, ihn zu einer Unterlassungserklärung zu zwingen. Aber vermutlich bleibt es beim Versuch. Eine Abmahnung ist das natürlich nicht, nur der Versuch einer außergerichtlichen Einigung. Die natürlich nicht stattfinden wird, Aigner wird sich den Mund nicht verbieten lassen und ich schätze seine Chancen vor Gericht als nicht allzu schlecht ein (vor allem, wenn der Prozeß in München und nicht in Hamburg stattfinden sollte).

    Aigner ist der lebende Beweis, wieso das Internet erfunden werden mußte: So gibt es halt wieder unabhängige Presse. Und, noch wichtiger, die Pluralität der Gesellschaft kann sich in einer Pluralität der Veröffentlichungen widerspiegeln. Das hat es vorher, muß man klar so sehen, in der Gegend Regensburg/Passau/Straubing nicht wirklich gegeben. Jetzt schon. Nur eben halt in Blogform.

    Dass er die Webevangelisten allerdings dann gleich an Jesus Christus erinnert („Kreuzigt ihn!“), ist ein wenig, nun ja, hüstel, bizarr.

  2. Wieder mal typisch webevangelisten – auf Krampf versuchen Aufmerksamkeit zu generieren. Bin denen gegenüber immer noch skeptisch gegenüber. Nur weil Twitter-Accounts gezählt werden nennt sich Thomas Social Media Experte. Und der Großteil hinterfragt nicht…

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