Die gute Nachricht vorweg. Morgan Freeman ist nicht tot.

Morgan Freeman in R.E.D. – Foto (c) Summit Entertainment, 2009.

Auch wenn seit vergangenem Donnerstag seine Todesnachricht via Facebook um die Welt geeilt ist und wieder, wieder und wieder geteilt, kommentiert und kolportiert wird…
Damit reiht sich der amerikanische Schauspieler, der am 1. Juni seinen 75ten Geburtstag feierte, unfreiwillig in die Liste derer ein, deren falsche Todesnachricht sich wie ein Lauffeuer um die ganze Welt verbreitet ohne, dass nur irgendwer einer halbwegs seriösen Quelle vertraut. Das war schon bei Madonna so, bei Eddie Murphy und Bon Jovi. Johnny Depp wurde ein schwerer Verkehrsunfall angedichtet, tagelang bangten damals die Facebook- und die Twittergemeinde um sein Leben.

Die FB Meldung „R.I.P. Morgan Freeman“ zeigt einmal mehr, wie unbedacht und reflektiert viele Facebook-User durch die Landschaft klicken.
Denn all die online Totgesagten erfreuen sich nach wie vor ihres Lebens. Das aber hindert die FB-Nutzer nicht daran, noch Tage nach der Erstveröffentlichung dieser Ente, und ohne dass sie eine vielleicht verlässlichere Quelle befragt hätten, mit einem Klick den Link zu teilen.

So taucht Morgan Freemans  Todesmeldung noch Tage später zum x-ten Mal in meiner Timeline auf, geteilt von Freunden und Bekannten. Und jedes Mal denke ich mir: Mensch, hättest Du eine Zeitung oder würdest mal den Fernseher einschalten und ordentliche Nachrichten anschauen, dann wüsstest Du, dass Morgan Freeman nicht tot ist – denn kein Medium hätte auf eine bestätigte Todesmeldung des zweifachen Oscar-Gewinners, des Fahrers von Miss Daisy verzichtet. Vielleicht wäre sogar ihm zu Ehren der eine oder andere Film ins Programm gehoben worden. Und selbst wenn man weder Zeitungsleser noch Fernsehzuschauer ist: Allein durch Google hätte man zig seriöse Seiten finden können, die diese Meldung als Ente bestätigen, aber keine einzige, die den Tod des Schauspielers bestätigt.

Der Pressekodex, wie ihn der deutsche Presserat auf seiner Internetseite veröffentlicht hat, gilt natürlich in erster Linie  für Journalisten, und selbst die halten sich nicht immer daran. Wer immer die Todesmeldung von Freeman ins Netz gestellt hat, ob selbst einem Gerücht aufgesessen oder als zynischer Witzbold: Er hat es mal wieder geschafft, Abertausende „Impuls-Liker“ in die Irre zu führen.  „R.I.P Morgan Freeman“  aber kassierte innerhalb kürzester Zeit über 700.000 „Like Its“. Denn warum sollte der „Otto Normal-Facebooker“ sich um das Prinzip der zwei unabhängigen Quellen scheren und erst mal prüfen, ob diese Meldung tatsächlich wahr ist oder nicht?

Wie heißt es im seriösen Journalismus so schön:

Eine Quelle allein ergibt keine Nachricht. Für eine Nachricht braucht es mindestens zwei voneinander unabhängige Quellen.

Da ist was dran. Und vielleicht sollte man sich, bevor man wild Gerüchte durch die Welt verbreitet auch noch an einen anderen Grundsatz halten, der leider viel zu oft ignoriert wird:

Man muss nicht jeden Mist glauben, nur weil er im Netz steht.

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