kriminalität verbieten

unser freund alexanderbräu wirbt ja hier in letzter zeit auffallend häufig für die freibeuter von den piraten. da muss ich dann doch mal gegenhalten: weniger aus politischer, als aus ästhetischer gesinnung heraus möchte ich auf zwei plakate hinweisen, in denen die bayernpartei ihre libertäre gesinnung in dialektischer zweifältigkeit kundtut:

„kriminalität verbieten“ ist eine forderung, wie sie schlichter und treffender kaum sein kann. eine gute forderung. warum ist sonst nur keiner drauf gekommen. ein hinweis für die außerbayerischen leser czyslanskys: diese plakate hängen hier wirklich. und die aussage wendet sich nur auf den ersten blick gegen alles preußische.

freilich ist ein anderes plakat nur in den nördlichen gauen (was im norden „gauen“ heisst, ist im süden das „grauen“) des freistaats zu finden:

frankenbayern

„die fränkische bayernpartei“ – eine partei, die für die eigene halbierung auftritt. das ist ungefähr so, als würde der spanische könig für die unabhängigkeit des baskenlandes eintreten. irgendwas zwischen liberalitas bavariae und demens frankoniae.

bei uns im süden hat der wahnsinn methode. dagegen sind die piraten, lieber alexander, wirklich langweilige milchbuben …

5 Antworten

  1. So weit ich weiß fordert die Bayernpartei (noch) nicht, das Preußentum als Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung unter Strafe zu stellen.

  2. Mir waren die Plakate in Norddeutschland am liebsten: Für ein Deutschland ohne Bayern. Die Logik ist einfach und bestechend: Preiss’n, derts d’Bayernpartei wejn, nochad seid’s Es uns los.

    Ich finde die Kampagne der Bayernpartei gut. Besser als den neunten Aufguß vom Rauchverbot ja oder nein, was sie beim letzten Mal noch hatten. „Kriminalität verbieten“ ist tatsächlich nah dran an der Piratenpartei. Das Dumme ist nur, dass die Plakate der BP meist an der Straße stehen, ergo sieht man nur die Überschrift, denkt sich, die Burschen sind endgültig gaga, und ist schon vorbeigefahren. Ich habe lang gebraucht, bis ich mal das Kleingedruckte gelesen habe.

    Die fränkische Variante ist, mei, fränkisch halt. Die sind so. Ich würde sie bei der Proklamation der Bayerischen Unabhängigkeit gegen die Grafschaft Tirol umtauschen (die Franken wären mir dankbar, die Tiroler diesmal vielleicht auch, solange wir bei den Andreas Hofer-Festspielen letzteren als Freiheitskämpfer titulieren und nicht als Terroristen). Und Oberösterreich und das Salzburger Land hätten wir auch gern wieder. Vermutlich denkt die BP da nicht anders 🙂

    Nach der bayerischen Unabhängigkeit ist nur noch ein Problem zu lösen: Wir haben keinen Zugang zum Meer. Zu dumm für unsere Piraten.

  3. Der unsemantische Imperativ ist im Bayrischen nicht ungewöhnlich. Sagt man doch auch so etwas wie: Geh, kumm her, bleib do!

    Also kann man auch verbieten was nicht erlaubt ist und als Bayern-Pirat auch „Nie nicht was illegal herunterladen“

    Ein Seehafen ist für den moderen Piraten auch nicht zwingend erforderlich erstens ist er in seiner Badewanne Kapitän und wozu gibts denn Cyberports, E-Bays …

  4. Das fränkische Plakat bitte genau interpretieren , keine Abspaltung von Bayern sondern mehr Selbstbestimmung in Franken, durchaus konform mit den Zielen der Bayernpartei – Subsidaritätsprinzip.
    Und wer die Franken gegen die Tiroler tauschen möchte, sollte sich erst einmal intensiv mit uns und unserem Gedankengut beschäftigen.

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