Es gibt nur eine richtige Art, seine Telefonnummer auf die Vistenkarte zu schreiben – nämlich so, dass sie der Computer versteht!

Ich habe mir neulich einen Vistenkarten-Scanner gekauft. Das ist eine wunderbare Erfindung, denn jetzt kann ich endlich den Stapel an Vistenkarten abarbeiten, die bei mir neben dem Schreibtisch liegen und wo ich nie die Zeit fand, sie in mein Outlook einzugeben.

Es gab allerdings schon bald erste Probleme. Ich bin es nämlich gewohnt, meine Outlook-Daten mit meinem Mobiltelefon zu synchronisieren, damit ich meine Kontakte auch unterwegs anrufen kann. Als ich aber die erste eingescannte Nummer wählen wollte, kam den typischen dreifachen Piepston, gefolgt von der vorwurfsvollen Frauenstimme: „Kein Anschluss unter dieser Nummer.“

Schuld war die Visitenkarte. Genauer: die Art und Weise, wie der Mensch seine Telefonnummer auf seiner Karte angegeben hatte.

Er hatte zwar die international gültige Vorwahl für Deutschland (+49) angegeben, aber leider vergessen, die Null in der Ortsvorwahl wegzulassen. Das Telefon war daraufhin natürlich im Nirwana gelandet.
Ich habe daraufhin mal die Vistenkarten studiert, die ich in letzter Zeit bekommen habe. Dabei habe ich festgestellt, dass es drei Gruppen von Menschen gibt:

1. Solche, die nicht viel im Ausland rumkommen. Sie geben ihre Nummer treudeutsch an:

089 / 4711

Schön, aber was ist, wenn ich gerade in Österreich unterwegs bin und anrufen will? Fehlanzeige!

2. Solche, die zwar viel rumkommen, aber nicht wissen, wie ein Computertelefon wählt. Bei denen heißt es dann:

+49 (0) 89 / 1234567

Auch hier: pieps, pieps!

3. Solche, die offenbar an technischer Hypertonie leiden und solchen Stuss auf ihre Karten schreiben wie:

+49 / (0) 30 /322 . 950. 100

Als mathematische Formell wäre das schlimm genug, aber als Telefonnummer ist es der nackte Graus.

Manche Leute glauben immer noch, Telefonnummern müssten als Zweiergruppen geschreiben werden, die durch Leerstellen abgetrennt sind. Das sieht dann so aus:

08 71 / 7 87 66 67

Solche Leute haben noch einen gaaaanz alten Duden, denn da stand das früher genau so drin. In der aktuellen Ausgabe hat man sich dem Deutschen Normenausschuss für Bürowesen angeschlossen, deren Schreib-Konvention sich an der 2001 verabschiedeten DIN-Norm 5008 (Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung) orientiert. Dort heißt es etwas umständlich: „Telefonnummern funktionsbezogen durch je ein Leerzeichen gliedern (Anbieter, Landesvorwahl, Ortsnetzkennzahl, Anschluss).“

Die DIN-Leute haben es kapiert: Eine Telefonnummer muss heute maschinenlesbar und -wählbar sein. Nichts anderes zählt.Immer mehr Menschen verwenden IP-Telefone oder Skype, und ihre PCs müssen die Nummer wählen können. Mobiltelefone sowieso.

Also: Schluß mit dem Nummern-Chaos! Stampft die alten Vistenkarten gefälligst ein und lasst euch welche drucken, auf denen die richtige Nummer steht. Sonst verliert ihr selber bald den Anschluß…

2 Antworten

  1. die din-norm sieht aber plus und minus-zeichen vor. das plus steht vor der länderkennung, das minus zwischen rufnummer und durchwahl bei nebenstellenanlagen. wundere dich also nicht, wenn dein rechner beim übertragen deiner outlookdaten die quersumme berechnet ;-))
    ps: meine quersumme ist 66!

  2. was ich nicht verstehe ist, warum es die programmierer der digitalen helferleins nicht schaffen, der wählsoftware klar zu machen, dass + – / ( ) nicht gewählt werden sollen bzw. was statt dessen zu wählen ist. vielleicht kann mir ein programmierer mal erklären, wo hier das problem ist. im vergleich zu middleware sollte das doch zu schaffen sein…ist doch unglaublich, dass im 21. Jahrhundert dafür immer noch manuelles konvertieren notwendig ist.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.