Einen völlig entgeisterten Gesichtsausdruck hat die Nachricht über die Helmpflicht für Skifahrer und Snowboarder in Österreich bei mir hervorgerufen, als ich nach vielen Jahren Wintersportabstinenz, mal wieder auf mein Brettel gestiegen bin. Bisher gilt sie allerdings wohl nur für Jugendliche und Kinder.

Aber warum hat mich das verwundert? Das war doch nur eine logische Folge:

Wir „feiern“ dieses Jahr das 30-Jährige Jubiläum der Anschnallpflicht, Warnwesten sind Pflicht geworden, Rauchverbot in der Gastronomie, Verbot für Alkohol, sowie für fett- und zuckerhaltige Nahrungsmittel werden sicherlich auch bald folgen. Die Helmpflicht gilt sicherlich auch bald für Fahrradfahrer und Fussgänger. Schwimmwestenpflicht für Segler und Surfer ist auch schon in einigen Ländern Usus. Dass der Papst in gewissen Situationen Kondome erlaubt, mündet doch sicherlich in einer allgemeinen Kondompflicht – Gibt es die in Schweden nicht sogar schon, oder verwechsle ich da was?

Muss ich, aufgewachsen in den Siebzigern, wo noch im Bundestag geraucht wurde, der als Kind noch auf dem Rücksitzen herumgeturnt ist, der Mitschüler, die mit Helm radeln mussten noch als „Helmi“ verunglimpft hat … muss ich bald mit Warnweste, Helm, Kondom und Rückenprotektor über die Strasse laufen?

Warum?, frage ich mich. Wer hat denn ein Interesse daran, dass ich ewig lebe? Bin ich als Konsument so wichtig für die Wirtschaft, bin ich als Steuerzahler so unverzichtbar, oder hat die Krankenkasse Angst davor mir könnte etwas zustossen?

Wem ist mein Leben und meine Unversehrtheit wichtiger als meine Selbstbestimmung und meine Freiheit?
Wer erklärt mir das bitte?

Eine Antwort

  1. In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf die „Raucherglocke“ hinweisen, die sich in letzter Zeit in bayerischen Kneipen und Bars zunehmend durchsetzt: http://www.twitpic.com/3s1ur8
    Raucher kleiden sich derart, dass der Rauch im Anzug verbleibt. Die Glocke selbst ist weder wirklich bequem noch sonderlich kommunikativ, doch erlaubt sie Rauchern zumindest noch die Aufrechterhaltung eines Minimums an Sozialkontakten.

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