Weniger Facebook, mehr Bewegung wäre gut…

Haben Sie zufällig heute morgen einen Schritt auf die Waage gewagt?
Gerade jetzt, zu Beginn der Fastenzeit gibt es ja viele Zeitgenossen, die sich um ihr leibliches Gewicht sorgen. Wieder ein paar Kilo mehr, wieder ein paar Zentimenter mehr am mittleren Ring, wieder ein Gürtelloch oder eine Konfektionsgröße mehr.
Und wer ist Schuld?
Facebook.
Wer sonst?

Für was hat man in den vergangenen Jahren das soziale Netzwerk nicht alles verantwortlich gemacht? Facebook macht dumm und süchtig, zerstört soziale Kompetenz und Konzentrationsfähigkeit, beinträchtigt das Artikulationsvermögen und sorgt für Realitätsverluste… Und jetzt ist das große blaue F auch noch ein Dickmacher….
Wer viel mit guten Freunden über das soziale Netzwerk kommuniziert, soll stärker in Gefahr stehen, dicker zu werden und mehr Schulden zu machen, wollen US-Wissenschaftler herausgefunden haben. meldet der Branchendienst Telepolis und zitiert damit das Journal of Consumer Research.
Während sich die meisten Menschen bewusst seien, dass es ihrem Image abträglich ist, wenn sie im Gespräch mit Freunden die eigenen Vorzüge zu sehr herausstreichen, sei Eigenlob online gang und gäbe. Die virtuellen Sozialnetze würden hauptsächlich dazu verwendet, positive Nachrichten über sich selbst zu verbreiten. Das geschönte Selbstbild erhöhe vorübergehend das Selbstwertgefühl, mindere aber gleichzeitig die Selbstdisziplin. Solche Menschen könnten sich dann auch beim Essen oder beim Geldausgeben nicht zurückhalten fasst die Neue Zürcher Zeitung die Studie zusammen.

Manchmal muss man einfach ein Klischee bemühen. Rechner an: Chips und Cola parat, Pizza vom Lieferservice – die Nacht im Netz ist gerettet. Und das Hüftgold auch. Freie Bahn für Adipositas.
Doch so einfach kann man sich vor seiner eigenen Verantwortung nicht drücken. Man muss nicht untenwegt knuspern und naschen, futtern und kauen, wenn man vor dem Rechner (oder dem Fernseher) sitzt. Nicht mal, wenn man bei Facebook unterwegs ist. Niemand zwingt einen dazu. Kontrollierte Nahrungsaufnahme ist auch vor dem PC möglich.
Wenn Sie also jetzt mit dem Fasten begonnen haben sollten und ernsthaft ein paar Kilo abspecken möchten, dann denken Sie daran. Vielleicht sollten Sie um Facebook wähend der 4otägigen Fastenzeit einen Bogen machen.
Sie können es ja auch mal ganz herkömmlich mit Verzicht auf Alkohol, Süßkram und Nutella (ok, Twitterer können das natürlich nicht) versuchen. Oder noch besser: Statt ins Netz zu Facebook könnten Sie ja auch mal wieder abends ins Schwimmbad gehen. Oder nachmittags joggen. Oder radeln. Mehr als nur Maus und Tastatur bewegen.
Klingt so herrlich oldschool, so herrlich antiquiert. Probieren Sie es aus. Rechner aus und raus an die frische Luft mit Ihnen. Verbrennen Sie ein paar Kalorien und freuen Sie sich auf ein paar Endorphine, die Ihr Körper sicherlich freisetzen wird.
Facebook wird Sie ein paar Stunden entbehren können. Aber vergessen Sie bitte nicht, vorher noch diesen Beitrag zu liken…

 

Toilette der Venus. Gemälde von Peter Paul Rubens.

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