Und jetzt bitte recht freundlich!

Twitter entpuppt sich als immer vielseitigeres Kommunikationsmedium. Einen neuen Höhepunkt im laufenden Vielseitigekeitsnachweis hat der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Utah, Mark Shurtleff, erklommen, als er die erfolgreiche (aus Sicht des Staatsanwalts) Erschießung des wegen zweifachen Mordes verurteilten Häftlings Ronnie Gardner per Tweet von seinem Smartphone bekanntgab.

Gardners Tochter, die vor dem Haupttor des Staatsgefängnisses mit angezündeter Kerze Mahnwache stand, erfuhr auf elektronischem Weg, dass der letzte Gnadengesuch ihres Vaters, der seit 25 Jahren in der Todeszelle sitzt und sich zuletzt vor allem durch jahrelange vorbildhafte Mitarbeit an einem gefängnisinternen Rehabilitationsprogramm für jugendliche Straftäter bei Wärtern und Mitinsassen einen Namen gemacht hatte, abgelehnt worden war.

Gardner starb durch die Kugeln von fünf Scharfschützen, die aus nächster Nähe eine Zielscheibe anvisierten, die an Gardners Brust geheftet worden war. Utah ist der letzte Bundesstaat, der diese archaische Tötungsweise praktiziert – und auch nur, wenn sich der Häftling ausdrücklich damit einverstanden erklärt. Wenn nicht, wendet man „humanere“ Methoden an wie beispielsweise Giftspritzen.

2 Antworten

  1. Das war am 18. Juni 2010. Ist also schon eine ganze Weile her. An jenem Tag hat Shurtleff drei Tweets von sich gegeben:

    „I just gave the go ahead to Corrections Director to proceed with Gardner’s execution. May God grant him the mercy he denied his victims.“

    „We will be streaming live my press conference as soon as I’m told Gardner is dead. Watch it at http://www.attorneygeneral.Utah.gov/live.html

    „I believe in an informed public. As elected official I use social media to communicate directly with people. BBC story http://bit.ly/axNGqn

    Seine Geisteshaltung wird schon deutlich, wenn man einige seiner jüngeren Auswürfe verfolgt: http://twitter.com/MarkShurtleff

    Gruselig und unterirdisch!

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