wolf Bild: Jungfrau Zeitung

thomas knüwer meldet heute in der indiskretion die beerdigung von lycos (griechisch: der wolf). die bertelsmänner wollen verkaufen, 500 der 700 mitarbeiter werden entlassen.

und knüwer trauert kein bisschen: "faktisch war die firma seit jahren ein zombie, ein dead portal walking. lycos war nie großartiger technologieführer, nie besonders cool, nie besonders schnell. es war einfach da und hatte einen hübschen werbehund."

abgesehen davon, dass der hund ein wolf war, hat kollege knüfer aber auch sowas von recht. angeblich hat die site zur zeit noch rund 300 millionen zugreifer im jahr. vor fünf jahren waren das fast zehn mal so viele. wofür braucht die welt schon lycos, dieses überlebte sammelsurium von klingeltönen, "reality-erotik" (was ist das denn?), gastarifvergleich, ratgeber katzen, bankenkompass (das rotiert die nadel), festgeld-vergleich ("zeigst du mir deins, ich zeig dir meins" oder was?) und ratgeber nagetiere (gibt’s alles so im katalog …).

ein bisschen webkatalog, ein bisschen suche, ein bisschen community!
ein bisschen sex, ein bisschen haustier, ein bisschen fussball!

die zeit der generalisten im internet neigt sich dem ende zu. wer wird der nächste sein?

5 Antworten

  1. „ein bisschen sex, ein bisschen haustier, ein bisschen fussball!“ Waaas – so was geht pleite? Ich versteh die Welt nicht mehr. Heh, ich bin bei web.de mit meiner Homepage, und bevor ich die bearbeiten kann, krieg ich nen Haufen Sex, ein bisschen Haustier, und kaum noch Fußball. Hoffentlich gehen die nicht auch vom Netz. Hab mich so dran gewöhnt, dass ich jede Woche erfahre, wer „the sexiest man alive“ ist (man will sich ja vergleichen), und „the sexiest woman alive“ (man will sich ja informieren). Nicht schade um Lycos, aber zu Zeiten als ich mich noch per CompuServe eingewählt habe, waren die ziemlich konkurrenzlos.

  2. vielleicht wäre ja „sex mit dem haustier“ die rettung gewesen. oder besser noch: „sex mit dem fußball“. aber die bälle sind ja seit 1971 auch nicht mehr was sie einmal waren …

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