googlemüller

Es war abzusehen. Trotzdem enttäuscht mich diese Entwicklung sehr: Google gibt seine Authorship-Strategie auf. Damit wird die wichtigste Entwicklung im Suchmaschinenwesen der letzten Jahre eingestampft.

Wir erinnern uns: Die wichtigste Bedingung für eine gute Suchmaschinenpräsenz einer Website war über lange Jahre eine hervorragende Quantität und Qualität eingehender Links. Wer einen Link aus der Wikipedia vorweisen konnte war ein gemachter (SEO-)Mann. Nicht wenige haben den Mangel qualitativ hochwertiger Links durch die bloße Summe schlechter gekaufter Links wettzumachen versucht. Das war – so schien es – Vergangenheit, als vor einiger Zeit Google sein Authorship-Modell vorgestellt hat: Künftig sollten weniger die Links, als vielmehr die Qualität von Qiriginal-Inhalten über den Finde-Status einer Website entscheiden. Hierzu musste der Autor nur mit dem Attribut rel=“author“ seine Autorschaft seinem Text hinzufügen. Zur Identifikation war ein Profil des Autors auf Google+ notwendig. Ein Text wurde dem Autor gutgeschrieben, wer für seine Verbreitung durch Sharing sorgte, war nicht mehr – oder kaum mehr – relevant.

Nachdem in den vergangenen Wochen Google schon wichtige Teile der Authorship-Strategie zurückgezogen hat – etwa die Abbildung des Autors bei Fundstellen mit Autorenzuordnung -erklärte Google-Analyst John Mueller in einem Google+-Post nun das völlige Ende von Google Authorship. Seine Begründung klingt wenig glaubwürdig:

We’ve gotten lots of useful feedback from all kinds of webmasters and users, and we’ve tweaked, updated, and honed recognition and displaying of authorship information. Unfortunately, we’ve also observed that this information isn’t as useful to our users as we’d hoped, and can even distract from those results. With this in mind, we’ve made the difficult decision to stop showing authorship in search results.“

Der Google Author Rank wurde auf dem Altar der Wettbewerbshüter geopfert

Ich glaube nicht, dass zu wenige Web Publisher in der Lage waren ein Author-Attribut zu platzieren. Auffällig war doch, wie schon seit langer Zeit Google Schritt für Schritt den Schwanz eingeklemmt hat und von seiner Authorship-Strategie zurückgewichen ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Google den Author Rank geopfert hat um nicht neue und unlösbare Probleme mit den Wettbewerbsbehörden vor allem aus der EU zu bekommen. Die Verknüpfung der Such-Algorithmen von Google mit Google+ war den Bürokraten schon immer ein Greuel.

Schade, denn die Google Authoring-Strategie versprach für die Online Community ein wirklicher Fortschritt zu werden: wer von Content Marketing spricht, meint die Qualität von Inhalten; und zur Qualität zählt, wenn man nicht gerade Bundesminister ist, auch die Originalität. Der Google Author Rank war toll. Für ihn wäre ich sogar für einen Monopolisten wie Google auf die Barrikaden gegangen.

Das Scheitern des Author Ranks ist schlimmer, als der normierte Krümmungsgrad der Banane.

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