So fing es damals alles an!
So fing es damals alles an!

Morgen wird im Kölner Auktionshaus Uwe Breker ein Apple 1 aus dem Jahr 1976 versteigert, und die Fachwelt erwartet einen neuen Weltrekord. Der bestehende wurde im vergangenen November ebenfalls bei Breker aufgestellt und liegt bei $640.000. Gekostet hat er dereinst genau $666,66. Wer also damals eine solche Kiste (das erste Gerät hatte tatsächlich ein Gehäuse aus Holz!) gekauft hat, der könnte sein Geld heute verhunderttausendfachen. Zum Vergleich: Wer beim Börsengang der Firma Apple 1980 eine Aktie für $22 gekauft hat, hätte (nach drei Aktiensplits und einem aktuellen Börsenkurs von rund $440) nur lächerliche 2000 Prozent Gewinn gemacht. Okay, er hätte natürlich in der Zeit ein paar Tausend Dollar Dividende kassiert, aber trotzdem: Elektroschrott ist allemal mehr wert als ein Finanzinvestment; Q.E.D.

Wenn ich an all das elektronische Gerümpel denke, das ich im Laufe der Jahre weggeworfen habe, wird mir speiübel. 1976 brachte ich von einer USA-Reise das „Pong System“ mit, zwei schwarzweiße Konsolen mit je zwei Drehknöpfen, mit deren Hilfe man einen weißen Strich („Paddel“ genannt) auf einem Fernsehbildschirm auf und ab bewegen und einen hin und her wandernden Bildschirmpunkt („Ball“) ins gegnerische Spielfeld zurückbefördern konnte, so wie beim Tischtennis. Auf eBay gehen die Dinger heute für 200 Dollar oder so weg. Das ist etwas mehr, als ich damals bezahlt habe, aber wenn man den „Inflation Calculator“ befragt, dann sind das in heutigem Geld rund 800. Macht also einen Gewinn von 400 Prozent.

Apropos Pong: Was macht denn eigentlich Nolan Bushnell, der legendäre Erfinder, auf dessen Konto sowohl Pong als auch die Firma Atari geht? Laut Wikipedia ist er heute über 70, aber immer noch ein toller Hengst. Seine neueste Firma heißt Brainrush und will den Unterrichtsbetrieb mit Hilfe von Videospieltechnik revolutionieren. „Brainrush wird meine größter Erfolg werden“, zitieren ihn die Autoren. Er hat also noch viel vor.

Ich weine inzwischen meiner Atari 2600 nach, die zum Schluss in der Garage meines Ferienhauses im Elsaß landete, das ich 1999 verkauft habe, samt der Konsole und einem kompletten Satz Zubehör wie Kassettenlaufwerk, das als Datenspeicher diente, und einem Joystick. Na ja, auf eBay verticken sie die Dinger heute für 50 Euro, aber warte nur, eines Tages…

Überhaupt werde ich aufhören, elektronische Gadgets wegzuwerfen. Ich habe inzwischen eine schöne Scheune, das kann ich bis zu den Dachsparren vollstellen mit ausrangiertem E-Zeugs. Meinen Apple Newton habe ich ja noch, vier bis fünf Generationen von Palm Piloten, fünf verschiedene Thinkpads, eine schlanker und leichter als die andere. Das könnte ja alles mal was wert sein! Meine Tochter wird, wenn ich eines Tages das Eßgeschirr wieder abgebe, daraus ein Museum machen.

Oder es einfach zum Wertstoffhof bringen. Mensch, wird die sich einmal ärgern!

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