Alexander Hüsing hat auf deutsche-startups.de wieder eine schöne Übersicht der Übernahmen des ersten Halbjahres 2008 gemacht. Die großen deutschen Medienkonzerne wie ProSieben Sat1 (Lokalisten), Mediaventures- Stroer (Ad2Net) , RTL (wer-kennt-wen.de), Springer (onmeda) oder Gruner & Jahr (Ligatus) haben wieder umfangreich investiert. Was auffällt im Unterschied zu Amerika, wo sich große Medienkonzerne, wie Yahoo oder Google, aus dem Internet entwickelt haben, das in Deutschland erfolgversprechende Start-ups oft schon nach 1-2 Jahren von großen Medienkonzerne oder internationalen Playern übernommen werden.

Auch im Bereich Performance Marketing, aus dem ich komme, sind die meisten großen deutschen Agenturen , wie 3G Net (Icrossing), oder rmsarcar (iprospect) an internationale Agenturen oder an die großen deutschen Medienunternehmen gegangen, wie z.B. eprofessional (Zanox-Axel Springer) oder Quisma (Group M).

Wann also kauft explido das internationale Affiliate Netzwerk tradedoubler?
Oder ist das deutsche Internet, mit allen seinen Neugründungen, am Ende nur ein Ideenpool aus denen sich die großen Medienunternehmen oder internationale tätige Unternehmen bedienen.

Ein Unternehmen zu gründen ist aber mehr als einen Businessplan zu entwickeln mit möglichst profitabler Exitstrategie. Es ist mehr als Modell was nur darauf abzielt nach möglichst kurzer Zeit eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Unternehmer zu sein ist auch irgendwie wie Fußballspielen. Das Ziel hier ist es auch die Championsleague zu gewinnen und nicht deutscher A-Jugendmeister zu werden.
Gibt es neben der United Internet, die das weltweit führende Hosting-Unternehmen ist und über 12 Millionen Domains verwaltet weitere Championsleague Kandidaten?

Oder ist die United Internet nur eine Ausnahme und wir können nur Maschinen und Autos bauen?

2 Antworten

  1. Was im Grunde nur beweist, dass die deutschen Verlage nicht in der Lage sind, selbst mit dem Medium Internet klar zu kommen. Sie werfen lieber mit Geld nach dem Problem. Und manchmal genügt nicht mal das, wie das traurige Schicksal der Redaktion der Netzzeitung gerade beweist – letztes Jahr noch von Verleger Montgomery als Teil seiner „Online first“-Strategie in dem Himmel gehoben, jetzt plötzlich wieder fallen gelassen. Heise online hat dazu einen guten Bericht veröffentlicht.

  2. Business-Plan und Exit-Strategie sind schon okay. Was wäre beispielsweise ohne einen Großinvestor aus der inzwischen erfolgreichsten deutschen Community Studi-VZ geworden? Die Möglichkeit, in die Championsleague aufzusteigen, eröffnen sich den meisten Startups doch nur durch Investoren. Und so wie es im Moment aussieht, wollen diese Investoren auch unbedingt die Mehrheit erwerben, um die unternehmerische Führung übernehmen zu können. Spannend ist die Frage, ob die junge Firmen besser managen können als die Gründer?

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